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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rahmenbauteil mit mindestens einem Flächenelement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie ein Fenster, Tür oder Fassade gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Ein Rahmenbauteil mit mindestens einem Flächenelement umfasst mindestens eine erste Profilanordnung, eine zweite Profilanordnung, eine Isolierprofilanordnung und das bereits vorgenannte mindestens eine Flächenelement. Die Isolierprofilanordnung ist vorzugsweise zwischen der ersten Profilanordnung und der zweiten Profilanordnung angeordnet. Die erste Profilanordnung, die zweite Profilanordnung und die Isolierprofilanordnung bilden eine Halterung aus, in der das mindestens eine Flächenelement randseitig aufgenommen ist. Das Flächenelement weist eine Sichtfläche und eine Randfläche auf. Die vorgenannten Flächen sind typischerweise in einem rechten Winkel zueinander ausgerichtet.
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Ein vorgenanntes Rahmenbauteil kann beispielsweise Teil eines Fensters, einer Tür oder einer Fassade sein.
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Es ist bekannt, dass metallisch blanke Oberflächen den Wärmetransport durch Wärmestrahlung zwischen zwei Flächen mit unterschiedlicher Temperatur reduzieren. Werden die Profiloberflächen jedoch lackiert, so kann dieser Vorteil nicht mehr genutzt werden.
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Zur Verbesserung der Wärmedämmung bzw. des U-Wertes ist es bereits bekannt, Reflektionsmittel, insbesondere im infraroten Wellenlängenbereich reflektierende Metallstreifen, in das Rahmenbauteil einzubringen. Die Ausrichtung der Streifen erfolgte dabei parallel zu oder in der Ebene der Sichtfläche des Flächenelements. Eine derartige Anordnung ist bereits aus der
DE 296 20 540 U1 bekannt geworden.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zur Aufgabe, den Wärmedurchgangskoeffizienten (Uf-Wert) eines Rahmenbauteils weiter zu verbessern.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass das Reflektionsmittel parallel zur Randfläche des Flächenelementes angeordnet wird. Durch diese Maßnahme wird der Strahlungsaustausch zwischen der das Reflektionsmittel tragenden Oberfläche und der gegenüber liegenden Randfläche des Flächenelements verringert. Die Auswirkung auf den U-Wert sind umso größer, je größer die Temperaturdifferenz zwischen den beiden Oberflächen ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorgeschlagenen Erfindung ergeben sich insbesondere aus den Merkmalen der Unteransprüche. Die Gegenstände bzw. Merkmale der Ansprüche können beliebig miteinander kombiniert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorgeschlagenen Erfindung kann vorgesehen sein, dass es sich bei dem Reflektionsmittel um ein streifenförmiges Reflektionsmittel handelt. Ein derartiges Reflektionsmittel lässt sich während des Produktionsprozesses auf die Profile bzw. Profilanordnungen aufbringen. Auch eine nachträgliche Ausrüstung eines bestehenden Rahmenbauteils kann auf einfache Art und Weise durchgeführt werden.
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Zur Montageerleichterung kann weiterhin vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass es sich bei dem Reflektionsmittel um einen Klebestreifen mit einer Reflektionsfläche auf der einen Seite und einer Klebeschicht auf der anderen Seite handelt. Insbesondere durch die Klebeschicht kann das Reflektionsmittel wie ein Klebestreifen an entsprechender Stelle aufgeklebt werden. Hierdurch wird eine unproblematische und kostengünstige Montage ermöglicht.
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Andererseits kann die natürliche verringerte Reflexion von metallischen Rahmenbauteilen genutzt werden, indem man die entsprechenden Flächen während der Oberflächenveredlung (Beschichtung oder Anodisation) vorzugsweise mit einer Schutzfolie abdeckt.
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Alternativ oder auch zusätzlich ist denkbar, dass das Reflektionsmittel als längliches Profil, insbesondere als Flachprofil, ausgebildet ist, welches in eine Nut des Rahmenbauteils, insbesondere von der Seite, eingeschoben werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Rahmenbauteils kann vorgesehen sein, dass die Halterung als U-förmige Halterung, umfassend einen Boden und zwei Seitenflächen, ausgebildet ist, wobei die Seitenflächen der Halterung parallel zu den Sichtflächen des Flächenelementes ausgerichtet sind und der Boden (Falzgrund) parallel zu der Randfläche des Flächenelements ausgerichtet ist, wobei das Reflektionsmittel, vorzugsweise ein metallisches Profil mit blanker Oberfläche, auf dem Boden (Falzgrund) angebracht ist. Eine derartige Halterung eignet sich in vorteilhafter Weise zur Anbringung des Reflektionsmittels in der erfindungsgemäßen Weise. Es bietet sich beispielsweise an, das Reflektionsmittel, beispielsweise in Form eines Klebestreifens, auf dem Boden der Halterung aufzubringen. Durch die geometrischen Beziehungen zwischen der Halterung und dem Flächenelement ist sichergestellt, dass das Reflektionsmittel parallel zu der Randfläche angeordnet ist.
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Es kann weiterhin vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass der Boden abschnittsweise aus einem Oberflächenabschnitt der ersten Profilanordnung und einem Oberflächenabschnitt der Isolieranordnung gebildet wird, wobei das Reflektionsmittel auf dem Oberflächenabschnitt der ersten Profilanordnung angebracht ist. Entsprechend kann eine Anbringung des Reflektionsmittels, insbesondere wenn es sich um ein wärmeleitendes Reflektionsmittel handelt, auf der Isolieranordnung vermieden werden.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, den U-Wert bzw. die Wärmedämmung eines Fensters, einer Tür oder einer Fassade mit einem Rahmenbauteil mit einem Flächenelement zu verbessern.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass es sich um ein Rahmenbauteil mit Fensterelement nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9 handelt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen
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1 ein Rahmenbauteil gemäß dem Stand der Technik;
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2 ein erfindungsgemäßes Rahmenbauteil in einer Schnittansicht;
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3 ein erfindungsgemäßes Rahmenbauteil in einer perspektivischen Schnittansicht;
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4 ein erfindungsgemäßes Rahmenbauteil in einer Schnittansicht;
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5 ein erfindungsgemäßes Rahmenbauteil in einer perspektivischen Schnittansicht.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erste Profilanordnung
- 2
- zweite Profilanordnung
- 3
- Isolierprofilanordnung
- 4
- Flächenelement
- 5
- Reflektionsmittel
- 6
- Halterung
- 7
- Dichtung
- 11
- erstes Profil
- 12
- zweites Profit
- 13
- drittes Profil
- 31
- erstes Isolierprofil
- 32
- zweites Isolierprofil
- 33
- Kammer/Isoliermaterial
- 41
- Sichtfläche
- 42
- Randfläche
- 61
- Boden
- 62
- Seitenfläche
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Zunächst wird auf 2 und 3 Bezug genommen.
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Eine erste bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Rahmenbauteils mit Flächenelement 4 umfasst im Wesentlichen eine erste Profilanordnung 1, eine zweite Profilanordnung 2, eine Isolierprofilanordnung 3 und ein Reflektionsmittel 5.
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Die erste Profilanordnung 1 umfasst ein erstes Profil 11 und ein zweites Profil 12. Im Wesentlichen handelt es sich um längliche Aluminiumhohlprofile, die auf geeignete Weise miteinander verbunden sind. Abweichende Profilformen und Materialien sind denkbar. Auch kann die erste Profilanordnung 1 einstückig ausgestaltet sein. Die erste Profilanordnung 1 weist einen im Wesentlichen L-förmigen Querschnitt auf.
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Die zweite Profilanordnung 2 ist in der vorliegenden bevorzugten Ausführungsform einstückig ausgestaltet. Eine mehrteilige Ausführung ist jedoch denkbar. Vorzugsweise handelt es sich bei der zweiten Profilanordnung um ein längliches Aluminiumhohlprofil. Die zweite Profilanordnung weist einen im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt auf.
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Die Isolierprofilanordnung 3 umfasst ein erstes Isolierprofil 31 und ein zweites Isolierprofil 32. Bei den Isolierprofilen 31, 32 handelt es sich vorzugsweise um längliche Kunststoffflachprofile. Das erste Isolierprofil 31 und das zweite Isolierprofil 32 sind zwischen der ersten Profilanordnung 1 und der zweiten Profilanordnung 2 angebracht. Das erste Isolierprofil 31 und das zweite Isolierprofil 32 bilden zwischen sich eine Kammer 33 aus, die mit Isoliermaterial, insbesondere zur Wärmedämmung, ausgestattet sein kann.
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Die erste Profilanordnung 1, die Isolierprofilanordnung 3 und die zweite Profilanordnung 2 bilden eine Halterung 6 für das Flächenelement 4 aus. Vorzugsweise handelt es sich bei der Halterung 6 um eine im Querschnitt in etwa U-förmige Halterung, die aus Oberflächenabschnitten der vorgenannten Elemente gebildet wird. Entsprechend weist die Halterung einen Boden 61, den sogenannten Falzgrund-, und zwei Seitenflächen 62 auf. Der Boden 61 der Halterung 6 wird in dem vorliegenden Fall von Oberflächenabschnitten des ersten Profils 11 und des ersten Isolierprofils 31 gebildet. Die Seitenflächen 62 der Halterung werden von Oberflächenabschnitten des zweiten Profils 12 und der zweiten Profilanordnung 2 gebildet. Das Flächenelement 4 ist abschnittsweise in dieser Halterung 6 aufgenommen. Das Flächenelement 4 weist Sichtflächen 41 und Randflächen 42 auf. Typischerweise sind die vorgenannten Flächen 41, 42 in einem rechten Winkel zueinander ausgerichtet. Zumindest eine Randfläche 42 des Flächenelements 4 ist dem Boden 61 zugewandt und parallel zu dem Boden 61 ausgerichtet. Die Sichtflächen 41 des Flächenelements 4 sind parallel zu den Seitenflächen 62 der Halterung 6 ausgerichtet. Zwischen den Seitenflächen 62 der Halterung 6 und den Sichtflächen 41 des Flächenelements 4 sind Dichtungen 7 vorgesehen.
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Zur Verbesserung des U-Wertes ist vorgesehen, dass ein Reflektionsmittel 5 gegenüber der Randfläche 42 des Flächenelementes 4 angebracht ist.
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Bei dem Reflektionsmittel 5 handelt es sich vorzugsweise um einen Streifen mit einer Reflektionsfläche. Vorzugsweise ist der Streifen auf der gegenüberliegenden Seite mit einer Klebeschicht versehen. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Streifen um einen dünnen Aluminiumstreifenm, der auf der einen Seite mit einer Klebeschicht versehen und auf der gegenüberliegenden Seite metallisch blank ist. In dem hier vorliegenden bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Reflektionsstreifen auf dem Boden 61 der Halterung 6, insbesondere auf dem ersten Profil 11 aufgebracht.
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Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in den 4 und 5 dargestellt.
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Auch die hier dargestellte Ausführungsform weist eine erste Profilanordnung 1, eine zweite Profilanordnung 2, eine Isolierprofilanordnung 3 und mindestens ein Reflektionsmittel 5 auf. Die hier dargestellte Ausführungsform weist jedoch zwei Flächenelemente 4 und entsprechend zwei Halterungen 6, 6a auf. Das erfindungsgemäße Rahmenbauteil mit zwei Flächenelementen 4 ist wie folgt aufgebaut.
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Die erste Profilanordnung 1 umfasst im Wesentlichen drei Profile 11, 12, 13. Es handelt sich bei den Profilen 11, 12, 13 vorzugsweise um längliche Aluminiumhohlprofile die auf geeignete Art und Weise miteinander verbunden sind. Denkbar ist jedoch ebenfalls eine einteilige Ausführung, als auch eine abweichende Materialauswahl. Die erste Profilanordnung 1 weist einen in etwa T-förmigen Querschnitt auf.
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Die zweite Profilanordnung 2 ist einteilig ausgestaltet. Denkbar ist hier jedoch ebenfalls eine mehrteilige Ausgestaltung. Es handelt sich bei der zweiten Profilanordnung um ein längliches Aluminiumhohlprofil, wobei auch hier abweichende Materialien verwendet werden können.
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Die Isolierprofilanordnung 3 umfasst ein erstes Isolierprofil 31 und ein zweites Isolierprofil 32. Bei den Isolierprofilen 31, 32 handelt es sich vorzugsweise um längliche Kunststoffflachprofile. Das erste Isolierprofil 31 und das zweite Isolierprofil 32 ist zwischen der ersten Profilanordnung 1 und der zweiten Profilanordnung 2 angebracht. Das erste Isolierprofil 31 und das zweite Isolierprofil 32 bilden zwischen sich eine Kammer 33 aus, die mit Isoliermaterial, insbesondere zur Wärmedämmung, ausgestattet sein kann.
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Wie bereits oben angedeutet, weist die weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rahmenbauteils eine erste Halterung 6 für ein erstes Flächenelement 4 und eine zweite Halterung 6a für ein zweites Flächenelement 4a auf. Die erste Halterung 6 und die zweite Halterung 6a sind – wie schon oben beschrieben – als U-förmige Halterung ausgestaltet. Die erste Halterung 6 wird aus Oberflächenabschnitten des ersten Profils 11, des zweiten Profils 12, des ersten Isolierprofils 31 und der zweiten Profilanordnung 2 gebildet. Die zweite Halterung 6a wird aus Oberflächenabschnitten des ersten Profils 11, des dritten Profils 13, des zweiten Isolierprofils 32 und der zweiten Profilanordnung 2 gebildet. Die Halterungen 6, 6a weisen entsprechend je einen Boden 61 und je zwei Seitenflächen 62 auf.
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In der ersten Halterung 6 ist das erste Flächenelement 4 und in der zweiten Halterung 6a ist das zweite Flächenelement 4a aufgenommen. Die Randfläche 42 des ersten Flächenelements 4 ist dem Boden 61 der ersten Halterung 6 zugewandt und parallel zu dem Boden 61 ausgerichtet. Die Sichtflächen 41 des ersten Flächenelements 4 sind parallel zu den Seitenflächen 62 der ersten Halterung 6 ausgerichtet. Zwischen den Seitenflächen 62 der ersten Halterung 6 und den Sichtflächen 41 des ersten Flächenelements 4 sind Dichtungen 7 vorgesehen.
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Die Randfläche 42 des zweiten Flächenelements 4a ist dem Boden 61 der zweiten Halterung 6a zugewandt und parallel zu dem Boden 61 ausgerichtet. Die Sichtflächen 41 des zweiten Flächenelements 4a sind parallel zu den Seitenflächen 62 der zweiten Halterung 6a ausgerichtet. Zwischen den Seitenflächen 62 der zweiten Halterung 6a und den Sichtflächen 41 des zweiten Flächenelements 4a sind Dichtungen 7 vorgesehen.
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Die hier beschriebene bevorzugte Ausführungsform des Rahmenbauteils mit Flächenelement umfasst ein erstes Reflektionsmittel 5 und ein zweites Reflektionsmittel 5a. Das erste Reflektionsmittel 5 ist gegenüber der Randfläche 42 des ersten Flächenelements 4 angeordnet, insbesondere auf dem Boden 61 der ersten Halterung 6, vorzugsweise auf dem ersten Profil 11. Das zweite Reflektionsmittel 5a ist gegenüber der Randfläche 42 des zweiten Flächenelements 4a angeordnet, insbesondere auf dem Boden 61 der zweiten Halterung 6a, vorzugsweise auf dem ersten Profil 11.
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Auch bei dem hier verwendeten Reflektionsmittel 5 handelt es sich um einen aufgeklebten dünnen Metallstreifen, so dass auf die vorausgegangenen Ausführungen verwiesen werden kann.
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Bei den oben beschriebenen Rahmenbauteilen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der vorgeschlagenen Erfindung. Insbesondere hinsichtlich der Form, als auch der Materialauswahl der Profilanordnungen, Isolierprofilanordnungen und Reflektionsmittel sind abweichenden Ausführungen denkbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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