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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung eines Sicherheitsgurtes
für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1.
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In
der
EP 1 640 223 B1 wird
ein Insassenschutzsystem beschrieben mit einem Gurtband, einem Gurtstraffer,
einem Luftgurt, einem Gasgenerator zum Aufblasen des Luftgurtes
und einer Aktivierungseinrichtung, welche zuerst den Gurtstraffer
und nach Ablauf einer spezifizierten Zeit den Gasgenerator zum Aufblasen
des Luftgurtes aktiviert.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Sicherheitsgurtsystem mit einem aufblasbaren
Gurtband zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 erfüllt,
wobei die Merkmale der Unteransprüche vorteilhafte Aus-
und Weiterbildungen sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren dient einer Ansteuerung
eines Sicherheitsgurtsystems mit einem mittels eines Gasgenerators
zumindest teilweise im Brustbereich eines Insassen aufblasbaren Gurtbandes.
Nach der Erkennung eines Unfalles wird der Gasgenerator aktiviert,
wodurch zur Befüllung des zumindest teilweise im Brustbereich
eines Insassen aufblasbaren Gurtbandes Gas des Gasgenerators durch
den Endbeschlag in das Gurtband einströmt. Ein Gurtstraffer
strafft das Gurtband im Gefahrenfall zusätzlich.
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Das
Sicherheitsgurtsystem für ein Fahrzeug dient dazu, einen
in dem Fahrzeug angegurteten Insassen im Falle eines Unfalles zurückzuhalten,
indem das am Fahrzeug befestigte Gurtband derart am Insassen verläuft,
dass es eine unfallbedingte Vorverlagerung des Insassen wirkungsvoll
reduzieren kann. In einer üblichen Ausführung
ist das Gurtband des Sicherheitsgurtsystems an seinem einen Ende mit
einem Endbeschlag an dem Fahrzeug befestigt. Die Befestigung kann
beispielsweise an einem Rohbau oder an einem Sitz des Fahrzeuges
erfolgen. Beim angegurteten Insassen verläuft das Gurtband vom
Endbeschlag über den Beckenbereich des Insassen zu einem
ebenfalls am Fahrzeug befestigten Gurtschloss. Im angegurteten Zustand
ist das Gurtband mittels einer verschiebbar am Gurtband befestigten
Steckzunge lösbar mit dem Gurtschloss verbunden und darin
verriegelt. An der Steckzunge wird das Gurtband umgelenkt und verläuft
von dort über den Brustbereich des Insassen zu einem Gurtbandaufroller,
welcher das Gurtband aufwickeln kann. Der Gurtbandaufroller ist
am Fahrzeug befestigt. Zwischen dem Insassen und dem Gurtbandaufroller
wird das Gurtband in einer erweiterten Ausführung von einer
zusätzlichen Umlenkung umgelenkt, wobei die zusätzliche
Umlenkung bevorzugt ebenfalls am Fahrzeug, also beispielsweise am
Rohbau oder am Sitz, befestigt ist. Die Umlenkung des Gurtbandes
an der Steckzunge, unterteilt das Gurtband in einen über den
Beckenbereich des Insassen laufenden Beckengurt und einen über
den Brustbereich des Insassen verlaufenden Schultergurt.
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Das
Gurtband ist mittels des Gasgenerators zumindest teilweise im Brustbereich
des Insassen aufblasbar. Die Befüllung des im Brustbereich
des Insassen aufblasbaren Gurtbandes, also des aufblasbaren Schultergurtes,
erfolgt durch Aktivierung des Gasgenerators. Die Aktivierung kann
beispielsweise durch ein übliches Airbagsteuergerät
erfolgen, welches beispielsweise durch eine Auswertung eines Beschleunigungssensors
einen Unfall erkennen kann. Bei einer Auswertung von vorausschauenden Sensoren,
wie beispielsweise von einem Radarsensor, kann auch ein drohender
oder nicht mehr zu vermeidender Unfall erkannt werden. Als Unfall
wird hierbei ein Kollisionsereignis des Fahrzeuges mit einem anderen
Kollisionsobjekt betrachtet, welches die Aktivierung des Gasgenerators
zur Befüllung des aufblasbaren Gurtbandes zum Schutz des
Insassen rechtfertigt.
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Nach
der Erkennung des Unfalles wird der Gasgenerator aktiviert, wodurch
Gas des Gasgenerators im Bereich des Endbeschlages in das Gurtband
einströmt. In dem oben beschriebenen üblichen Ausführungsbeispiel
eines gebräuchlichen Dreipunktsicherheitsgurtes strömt
das Gas vom Endbeschlag entlang, insbesondere innerhalb, des Beckengurtes
durch die Umlenkung an der im Gurtschloss steckenden Steckzunge
bis in den zumindest teilweise aufblasbaren Schultergurt. Durch
das derart in den aufblasbaren Schultergurt einströmende
Gas wird der Schultergurt mit dem Gas befüllt.
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Um
den Insassen im Falle eines Unfalles besser schützen zu
können, wird zusätzlich zu dem Gasgenerator im
Gefahrenfall ein Gurtstraffer aktiviert, welcher das Gurtband enger
an den Insassen anlegt. Das Gefährdungspotential für
den Insassen im Gefahrenfall kann dem Gefährdungspotenzial
für den Insassen im Falle des Unfalles entsprechen oder unterschiedlich
sein. Beispielsweise kann ein reversibler Gurtstraffer auch bei
einem geringeren Gefährdungspotential aktiviert werden. Übliche
Gurtstraffer sind beispielsweise irreversible pyrotechnische Gurtstraffer
oder reversible beispielsweise elektromotorisch angetriebene Gurtstraffer,
welche eine Zugspannung auf das Gurtband ausüben, so dass
sich das Gurtband enger an den Insassen anlegt. Durch dieses Ziehen
des Gutstraffers an dem Gurtband kann ein flexibler Strömungskanal
an der Umlenkung im Bereich der Steckzunge zusammengedrückt
werden, wodurch sich ein Strömungsquerschnitt des Strömungskanals
zumindest partiell reduzieren kann.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführung wird zuerst der
Gasgenerator aktiviert und dann der Gurtstraffer. Üblich
ist, wie beispielsweise in der
EP 1640223 B1 beschrieben, die umgekehrte
Aktivierungsreihenfolge. Bei der oben beschriebenen Gasführung
zur Befüllung des aufblasbaren Schultergurtes über
den Endbeschlag mit Umlenkung des Gurtbandes und der Gasströmung
im Bereich der Steckzunge kann ein gasführender, flexibler
Kanal an der Umlenkung im Bereich der Streckzunge durch den am Gurtband
ziehenden Gurtstraffer soweit verengt oder gar verschlossen werden,
dass die Befüllung des aufblasbaren Schultergurtes erschwert
oder zumindest teilweise verhindert wird. Die erfindungsgemäße
Aktivierungsreihenfolge ermöglicht eine bessere Befüllung
des aufblasbaren Schultergurtes, indem zuerst der Gasgenerator und
nach zumindest teilweiser Befüllung des aufblasbaren Gurtbandes der
Gurtstraffer aktiviert wird.
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In
einer erweiterten Ausführung vergeht zwischen der Aktivierung
des Gasgenerators und der Aktivierung des Gurtstraffers eine Mindestzeitdauer. Durch
diese Mindestzeitdauer strömt eine Mindestmenge an Gas
in das aufblasbare Gurtband, bevor die Wirkung des nach Ablauf der
Mindestzeitdauer aktivierten Gurtstraffers einen Strömungsquerschnitt der
Gasführung an der Umlenkung im Bereich der Steckzunge verkleinert
und somit die Befüllung des aufblasbaren Gurtbandes behindert.
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In
einer erweiterten Ausführung beträgt die Mindestzeitdauer
zwischen der Aktivierung des Gasgenerators und der Aktivierung des
Gurtstraffers 5 ms. Diese Mindestzeitdauer ermöglicht das
zumindest teilweise Befüllen des aufblasbaren Schultergurtes
mit einer Mindestmenge des Gases des Gasgenerators.
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In
einer weiteren Ausführung wird während der durch
die Aktivierung des Gasgenerators bewirkten Befüllung des
aufblasbaren Gurtbandes ein Abrollen des Gurtbandes von dem Gurtbandaufroller gesperrt.
Hierdurch wird eine Verlängerung des von dem Gurtbandaufroller
abgerollten Gurtbandes verhindert, was anderenfalls durch das Aufblasen
und damit Ausdehnen des Gurtbandes bewirkt werden kann. Eine derartige
Verlängerung des Gurtbandes würde einer Gurtstraffung
entgegenwirken. Das Abrollen des Gurtbandes kann beispielsweise
durch eine von dem Airbagsteuergerät ansteuerbaren Sperre
am Gurtbandaufroller verhindert werden, welche im aktivierten Zustand
das Abrollen blockiert. Alternativ oder ergänzend führt
ein ausreichend zügiges Befüllen und damit Entfalten
des aufblasbaren Gurtbandes zu einem kurzzeitigen, schnellen Gurtbandauszug
am Gurtbandaufroller. Durch das schnelle Abrollen des Gurtbandes
wird im Gurtbandaufroller eine mechanische Sperre mittels der wirkenden
Fliehkraft aktiviert, wodurch ein weiteres Abrollen des Gurtbandes
verhindert wird.
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Eine
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird in exemplarischer
Weise mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben.
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Dabei
zeigt die Zeichnung:
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Figur
eine schematische Darstellung der Aktivierungsreihenfolge von Gasgenerator
und Gurtstraffer.
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Die
einzige Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Nach der Erkennung eines Unfalles 1, beispielsweise durch
ein Airbagsteuergerät, wird zuerst ein Gasgenerator aktiviert 2,
wodurch zur Befüllung eines zumindest teilweise im Brustbereich
eines Insassen aufblasbaren Gurtbandes Gas des Gasgenerators durch
einen Endbeschlag in das Gurtband einströmt. Von dem Endbeschlag
strömt das Gas innerhalb des Gurtbandes über den
Beckenbereich eines angegurteten Insassen durch eine Umlenkung im
Bereich einer in ein Gurtschloss gesteckten Steckzunge hindurch
in ein zumindest teilweise im Brustbereich eines Insassen aufblasbaren
Gurtbandes hinein. Hierdurch wird das aufblasbare Gurtband im Brustbereich
eines mit dem Gurtband angegurteten Insassen mit dem Gas des Gasgenerators
befüllt.
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Nach
der Aktivierung des Gasgenerators 2 wird der Gurtstraffer
aktiviert 3, wodurch eine zumindest teilweise Befüllung
des aufblasbaren Gurtbandes mit Gas des Gasgenerators sichergestellt
ist, bevor der aktivierte Gurtstraffer am Gurtband zieht und somit
einen Durchströmbereich für das Gas des Gasgenerators
an der Umlenkung im Bereich der Streckzunge verengen kann. Der Gurtstraffer
zieht durch seine Aktivierung am Gurtband, welches sich daraufhin
enger an den Insassen anlegt, wodurch der Insasse besser geschützt
werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1640223
B1 [0002, 0010]