DE102010009331B4 - Käfig eines Wälzlagers - Google Patents
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Abstract
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft einen Käfig eines Wälzlagers mit zwischen Außenring und Innenring gelagerten Wälzkörpern, mit zwei Seitenringen, die durch Taschen bildende Stege miteinander verbunden sind, wobei wenigstens ein Seitenring ein sich radial nach außen in Richtung einer radial inneren Mantelfläche des Außenrings erstreckendes Bord aufweist, dessen axial innere Seitenfläche unter Bildung eines Absatzes im axialen Abstand zu einer axial inneren Seitenfläche des Seitenringes angeordnet ist, wobei der Absatz und die Seitenfläche des Bords eine nach radial oben offene, mit Schmiermittel befüllbare Tasche bilden.
- Hintergrund der Erfindung
- Bei Verwendung von Wälzlagern, beispielsweise für schnell drehende Spindeln von Werkzeugmaschinen, besteht ein Bedarf, die Fettgebrauchsdauer zu verlängern. Darunter ist zu verstehen, dass das im Wälzlager einmalig eingebrachte Schmiermittel in Form von Lagerfett oder anderen geeigneten Schmierstoffen möglichst lange seine schmierende Wirkung beibehält und möglichst konstant den besonders hoch belasteten Stellen des Wälzlagers zugeführt wird. Zu diesen neuralgischen Stellen gehören die Taschen des Käfigs des Wälzlagers und die Seitenflächen von Seitenringen des Käfigs, welche zumindest bei axialer Belastung in Gleitkontakt mit den Wälzkörpern des Wälzkörpers gelangen können.
- Es ist bereits vorgeschlagen worden, Käfige von Wälzlagern herzustellen, bei denen besondere Depots zur Bevorratung von Schmiermitteln am Käfig vorgesehen sind. Aus der
DE 10 2006 027 692 A1 ist beispielsweise ein Käfig eines Zylinderrollenlagers bekannt, bei dem kleine Fettdepots im Bereich der Stege des Käfigs ausgebildet sind. Bei dieser Ausgestaltung ist eine zusätzliche Versorgung der Käfigführungsfläche nicht vorgesehen. Diese Fläche ist gerade und weist keine Depots oder Taschen für Schmiermittel auf. - Aus der
DE 79 33 184 U1 ist ein Zylinderrollenlager mit einem Käfig mit einem Bord bekannt, in welches sägezahnartige Ausnehmungen eingebracht sind. Diese sägezahnartigen Ausnehmungen dienen in Verbindung mit einer Ringnut im Außenring der Abdichtung und dem Zurückhalten des Schmiermittels. Eine gezielte Förderung von Schmiermittel in Richtung zu den Käfigtaschen bzw. zu den Käfigführungsflächen ist hiermit nicht möglich. - Schließlich ist aus der gattungsbildenden
JP 2007 - 147 056 A 10 vorgesehen, dass die Tasche mehrere Stufen aufweist. - Der aus der
JP 2007 - 147 056 A - Aufgabe der Erfindung
- Der Erfindung liegt die deshalb Aufgabe zugrunde, einen Käfig für ein Wälzlager zu schaffen, der die geschilderten Nachteile beseitigt. Insbesondere soll ein einfach herzustellender Käfig vorgeschlagen werden, welcher Schmiermittel aufnimmt sowie zwischenspeichert und dieses im Betrieb gezielt an die Kontaktflächen des Käfigs mit den Wälzkörpern abgibt.
- Beschreibung der Erfindung
- Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass sich die gestellte Aufgabe dadurch lösen lässt, wenn in wenigstens einen Bord eines Seitenrings eine axiale Ringnut eingebracht ist.
- Die Erfindung geht daher aus von einem Käfig eines Wälzlagers mit zwischen Außenring und Innenring gelagerten Wälzkörpern, mit zwei Seitenringen, die durch Taschen bildende Stege miteinander verbunden sind, wobei wenigstens ein Seitenring ein sich radial nach außen in Richtung einer radial inneren Mantelfläche des Außenrings erstreckendes Bord aufweist, dessen axial innere Seitenfläche unter Bildung eines Absatzes im axialen Abstand zu einer axial inneren Seitenfläche des Seitenringes angeordnet ist, wobei der Absatz und die Seitenfläche des Bords eine nach radial oben offene, mit Schmiermittel befüllbare Tasche bilden. Zudem ist vorgesehen, dass in die Seitenfläche des Bordes eine im Nutgrund im Querschnitt konkav gekrümmte und mit Schmiermittel befüllbare Ringnut eingefügt ist, welche radial innen durch den Absatz und radial außen durch einen Rand des Bordes begrenzt ist und eine nach axial au-ßen, radial außen und radial innen begrenzte ringförmige Kaverne bildet, welche nur nach axial innen offen ist, so dass das Schmiermittel die Ringnut auch bei einwirkenden Fliehkräften ausschließlich nach axial innen und somit in Richtung der Kontaktflächen des Käfigs mit den Wälzkörpern verlassen kann.
- Durch diesen Aufbau wird vorteilhaft erreicht, dass einwirkenden Fliehkräften somit wirksam begegnet werden kann, da das Schmiermittel die Ringnut nicht zuerst nach radial außen in Richtung des Lageraußenrings verlassen kann.
- Außerdem kann vorgesehen sein, dass eine radial äußere Umfangsfläche des Bordes des einen Seitenrings in einem geringen radialen Abstand zur radial inneren Mantelfläche des Außenrings angeordnet ist.
- In anderen praktischen Weiterbildungen kann vorgesehen sein, dass beide Seitenringe Borde aufweisen, in welche jeweils eine mit Schmiermittel befüllbare Ringnut eingefügt ist, welche jeweils radial innen durch den Absatz des Bordes und radial außen durch einen Rand des Bordes begrenzt ist.
- Eine alternative Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein Seitenring einen geringeren Durchmesser als der mit dem Bord versehene Seitenring aufweist. Diese Ausgestaltung lässt sich noch dadurch ergänzen, dass der Seitenring mit geringerem Durchmesser eine nach axial außen abgeschrägte radial äußere Umfangsfläche aufweist.
- In einer besonders praktischen Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Wälzlager als Spindellager ausgebildet ist, und dass die Wälzkörper als Zylinderrollen ausgebildet sind.
- Diese Ausgestaltung lässt sich auch noch dadurch ergänzen, dass in eine radial äußere Mantelfläche des Innenrings eine als Laufbahn für die Zylinderrollen dienende Ringnut eingearbeitet ist, die seitliche Bordwände aufweist, welche die Zylinderrollen axial begrenzen.
- Besonders vorteilhaft ist schließlich eine Ausgestaltung der Erfindung, die sich dadurch auszeichnet, dass die Ringnut im Innenring seitliche Taschen aufweist, welche mit Schmiermittel zur Schmierung der Zylinderrollen befüllbar sind.
- Figurenliste
- Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäß ausgebildeten Käfigs wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
-
1 eine Schnittansicht durch den Käfig eines Wälzlagers gemäß der Erfindung in hälftiger Ansicht, und -
2 eine Teilansicht des Käfigs gemäß1 in vergrößerter Darstellung. - Detaillierte Beschreibung der Zeichnung
- In den
1 und2 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Käfigs1 eines Wälzlagers2 dargestellt. In1 ist der Käfig1 im Längsschnitt in einer hälftigen Ansicht des als Zylinderrollenlager3 ausgebildeten Wälzlagers2 dargestellt. Dieses Zylinderrollenlager3 besteht in an sich bekannter Weise aus einem Außenring4 und einem Innenring5 , zwischen denen Wälzkörper6 angeordnet sind, welche als Zylinderrollen7 ausgebildet sind. In eine radial äußere Mantelfläche8 des Innenrings5 ist eine als Laufbahn9 für die Zylinderrollen7 dienende Ringnut10 eingearbeitet, wodurch seitliche Bordwände11 ,12 gebildet sind, welche die Zylinderrollen7 axial stützen. Die Ringnut10 weist an ihrem radial inneren Ende seitliche Taschen13 ,14 auf, welche mit Schmiermittel zur Schmierung der Zylinderrollen7 befüllbar sind. Eine radial innere Mantelfläche15 des Außenrings4 bildet eine Laufbahn für die Zylinderrollen7 . - Der Käfig
1 , welcher in2 teilweise in vergrößerter Ansicht dargestellt ist, besteht aus zwei axial äußeren Seitenringen16 ,17 , welche durch eine Vielzahl von Stegen18 miteinander verbunden sind. Jeweils zwischen benachbarten Stegen18 und den Seitenringen16 ,17 verbleiben Freiräume, welche als Taschen19 zur Aufnahme von jeweils einer Zylinderrolle7 dienen. - Die axial inneren Seitenflächen
20 ,21 der Seitenringe16 ,17 dienen der axialen Führung von axial äußeren Stirnflächen22 ,23 der Zylinderrollen7 . Da bei axialer Belastung die Stirnflächen22 ,23 der Zylinderrollen7 an den Seitenflächen20 ,21 der Seitenringe16 ,17 anlaufen und gleiten, müssen diese Seitenflächen20 ,21 der Seitenringe16 ,17 mit Schmiermittel versorgt sein. - Der Seitenring
16 weist ein sich radial nach außen in Richtung der Mantelfläche15 des Außenrings4 erstreckendes Bord24 auf, dessen axial innere Seitenfläche25 im axialen Abstand zur Seitenfläche20 des Seitenringes16 angeordnet ist, so dass ein Absatz26 gebildet ist. Der Absatz26 und die Seitenfläche25 des Bordes24 bilden eine nach radial oben offene Tasche27 , welche mit Schmiermittel befüllbar ist. - Damit das Schmiermittel möglichst lange in der Tasche
27 verbleibt und nicht durch Fliehkräfte den Bereich der Tasche27 verlassen kann, ist in die Seitenfläche25 in axialer Verlängerung des Absatzes26 eine im Nutgrund im Querschnitt konkav gekrümmte Ringnut28 eingefügt, welche radial innen durch den Absatz26 und radial außen durch einen Rand29 des Bordes24 begrenzt ist. Der Rand29 sorgt dafür, dass in die Ringnut28 eingefülltes Schmiermittel weitgehend nicht nach radial außen herausgeschleudert werden kann. Ein möglichst geringer Abstand zwischen einer radial äußeren Umfangsfläche30 des Bordes24 und der inneren Mantelfläche15 des Außenrings4 sorgt zusätzlich dafür, dass das Schmiermittel nicht oder zumindest nur in geringem Maße die Tasche27 verlassen kann. - Die Herstellung der Ringnut
28 erfolgt durch einen axial geführten Freistich in die axial innere Seitenfläche25 des Bordes24 von axial innen mittels eines geeigneten Fräswerkzeuges. Um dies zu erleichtern, weist der Seitenring17 einen geringeren Durchmesser und eine abgeschrägte radial äußere Umfangsfläche31 auf. Damit ist der Käfig1 ein einseitig geführter Käfig1 . - In Abweichung vom dargestellten Ausführungsbeispiel ist es jedoch auch möglich, beide Seitenringe
17 ,18 spiegelbildlich gleich auszubilden, so dass dann auch der Seitenring17 entsprechend dem gegenüber liegenden Seitenring16 ausgebildet ist und ebenfalls ein Bord mit einem Absatz und einer Ringnut als Tasche für Schmiermittel aufweist. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Käfig
- 2
- Wälzlager
- 3
- Zylinderrollenlager
- 4
- Außenring
- 5
- Innenring
- 6
- Wälzkörper
- 7
- Zylinderrollen
- 8
- Mantelfläche
- 9
- Laufbahn
- 10
- Ringnut
- 11
- Bordwand
- 12
- Bordwand
- 13
- Tasche
- 14
- Tasche
- 15
- Mantelfläche
- 16
- Seitenring
- 17
- Seitenring
- 18
- Steg
- 19
- Tasche
- 20
- Seitenfläche
- 21
- Seitenkante
- 22
- Stirnfläche des Wälzkörpers
- 23
- Stirnfläche des Wälzkörpers
- 24
- Bord
- 25
- Seitenfläche
- 26
- Absatz
- 27
- Tasche
- 28
- Ringnut
- 29
- Rand
- 30
- Radial äußere Umfangsfläche des Bordes
24 des Seitenrings16 - 31
- Radial äußere Umfangsfläche des Seitenrings
17
Claims (8)
- Käfig (1) eines Wälzlagers (2) mit zwischen Außenring (4) und Innenring (5) gelagerten Wälzkörpern (6), mit zwei Seitenringen (16, 17), die durch Taschen (19) bildende Stege (18) miteinander verbunden sind, wobei wenigstens ein Seitenring (16; 17) ein sich radial nach außen in Richtung einer radial inneren Mantelfläche (15) des Außenrings (4) erstreckendes Bord (24) aufweist, dessen axial innere Seitenfläche (25) unter Bildung eines Absatzes (26) im axialen Abstand zu einer axial inneren Seitenfläche (20) des Seitenringes (16; 17) angeordnet ist, wobei der Absatz (26) und die Seitenfläche (25) des Bords (24) eine nach radial oben offene, mit Schmiermittel befüllbare Tasche (27) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass in die Seitenfläche (25) des Bordes (24) wenigstens eines Seitenrings (16; 17) in axialer Verlängerung des Absatzes (26) eine im Nutgrund im Querschnitt konkav gekrümmte und mit Schmiermittel befüllbare Ringnut (28) eingefügt ist, welche radial innen durch den Absatz (26) und radial außen durch einen Rand (29) des Bordes (24) begrenzt ist und eine nach axial außen, radial außen und radial innen begrenzte ringförmige Kaverne bildet, welche nur nach axial innen offen ist, so dass das Schmiermittel die Ringnut (28) auch bei einwirkenden Fliehkräften ausschließlich nach axial innen und somit in Richtung der Kontaktflächen des Käfigs (1) mit den Wälzkörpern (6) verlassen kann.
- Käfig (1) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass eine radial äußere Umfangsfläche (30) des Bordes (24) in einem geringen radialen Abstand zur Mantelfläche (15) des Außenrings (4) angeordnet ist. - Käfig (1) nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass beide Seitenringe (16, 17) Borde (24) aufweisen, in welche jeweils eine mit Schmiermittel befüllbare Ringnut (28) eingefügt ist, welche jeweils radial innen durch den Absatz (26) des Bordes (24) und radial außen durch einen Rand (29) des Bordes (24) begrenzt ist. - Käfig (1) nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Seitenring (17) einen geringeren Durchmesser als der mit dem Bord (24) versehene Seitenring (16) aufweist. - Käfig (1) nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet, dass der Seitenring (17) mit geringerem Durchmesser eine nach axial außen abgeschrägte radial äußere Umfangsfläche (31) aufweist. - Wälzlager (2) mit zwischen einem Außenring (4) und einem Innenring (5) gelagerten Wälzkörpern (6), dadurch gekennzeichnet, dass es einen Käfig (1) nach einem der
Ansprüche 1 bis5 aufweist und als Spindellager (3) mit als Zylinderrollen (7) ausgebildeten Wälzkörpern (6) vorgesehen ist. - Wälzlager (2) nach
Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet, dass in eine radial äußere Mantelfläche (8) des Innenrings (5) eine als Laufbahn (9) für die Zylinderrollen (7) dienende Ringnut (10) eingearbeitet ist, welche die Zylinderrollen (7) axial begrenzende seitliche Bordwände (11, 12) aufweist. - Wälzlager (2) nach
Anspruch 7 , dadurch gekennzeichnet, dass die Ringnut (10) seitliche Taschen (13, 14) aufweist, welche mit Schmiermittel zur Schmierung der Zylinderrollen (7) befüllbar sind.
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