DE102010006575A1 - Ringretraktor für die Neurochirugie - Google Patents
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft einen am Operationstisch oder an einer Kopfhalterungsvorrichtung für chirurgische, insbesondere für neurochirurgische Zwecke, fixierbaren Ringretraktor, welcher in wenigen Sekunden in der gewünschten Position anbringbar ist und dem Operateur sowohl als bequeme Handauflage als auch zur Fixierung von Hirnspateln, Endoskopen, Instrumentenhaltern sowie von Haut- und der Dura dient. Die kompakte Einheit bietet die Gewähr einer extrem schnellen Montage vor der Operation und Demontage nach der Operation bzw. während einer operativen Durchleuchtung mit fixiertem Patientenkopf in der Kopfhalterung, wodurch Operationszeiten erheblich verkürzt werden. Das Hauptmerkmal der Erfindung besteht darin, dass der Ringretraktor und die Halteärmchen mit einem einfachen Klemmmechanismus in gewünschter Position angebracht werden und jeweils mit nur einer Mutter (6d; 8d) fixiert werden.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft einen am Operationstisch oder an einer Kopfhalterungsvorrichtung für chirurgische, insbesondere für neurochirurgische Zwecke, fixierbaren Ringretraktor, welcher in wenigen Sekunden in der gewünschten Position anbringbar ist und dem Operateur sowohl als bequeme Handauflage als auch zur Fixierung von Himspateln, Endoskopen, Instrumentenhaltern sowie von Haut- und der Dura dient. Die kompakte Einheit bietet die Gewähr einer extrem schnellen Montage vor der Operation und Demontage nach der Operation bzw. während einer operativen Durchleuchtung mit fixiertem Patientenkopf in der Kopfhalterung, wodurch Operationszeiten erheblich verkürzt werden. Der erfindungsgemäße Ringretraktor kann zudem an sämtliche handelsüblichen Kopfhalterungen mittels Klemmung adaptiert werden.
- Die Ringretraktoren gewinnen zunehmend an Bedeutung in der Neurochirurgie, um einerseits dem Operateur eine Handauflage zur sicheren Führung von Mikroinstrumenten zu bieten und andererseits um Haltearme daran zu befestigen, welche Hirnspatel, Endoskope, u. a. aufnehmen und in gewünschter Position halten.
- Mit herkömmlichen Ringretraktoren oder entsprechendem (Ringretraktor nach Bude-Halo, Retraktorsystem nach Greenberg und den zahlreichen Plagiaten anderer Firmen ist einerseits die Prozedur der Anbringung äußerst zeitraubend und erfordert sehr viel mechanisches Geschick und andererseits ist auch die Anbringung und Fixierung der Haltearme für die Aufnahme von Hirnspateln, Endoskopen, u. a. zeitraubend und deren Positionierung nicht sicher. Von Zeit zu Zeit zwingt der Operationsverlauf zu intraoperativer Durchleuchtung mittels eines sogenannten C-Bogens, was zur vorübergehenden Abnahme des gesamten Ringretraktors zwingt. Diese Prozedur ist mit den herkömmlichen Kopfhalterungen äußerst schwierig, weil dazu zuerst sehr zeitraubend die Fixierung gelöst und danach wieder neu angelegt werden muss, Der erfindungsgemäße Ringretraktor kann dagegen mit wenigen Handgriffen sekundenschnell abgenommen und auch wieder angebracht werden. Der wesentlichste Vorteil des erfindungsgemäßen Ringrefraktors ist der enorme Zeitgewinn und damit die wesentliche Verkürzung der Operationszeit.
- Der Ringretraktor besteht aus zwei über Drehgelenke (
2a ;2b verbundene halbkeisförmige Ringsegmente (1a ;1b ), welche über ein mit Dreh- (6c ) und Kugelgelenken (6e ;6f ) verbundenes Gestänge (6a ;6b ) mittels eines Adapters (7 ) an der Kopfhalterung festgeklemmt wird und an dem Haltearme für die Aufnahme von Spateln (12 ), Endoskopen oder ähnliches befestigbar sind. Erfindungsgemäß haben die halbkreisförmigen Ringsegmente vorteilhaft einen ovalen Querschnitt, welcher einerseits eine für den Operateur sehr angenehme und auch bei längeren Operationszeiten absolut schmerzfreie Handauflage bietet und auf den andererseits Halteärmchen mit entsprechendem u-Profil (Gegenprofil) formschlüssig aufgesteckt und festgeklemmt werden können. - Der Adapter (
7 ) des Haltearmes ist erfindungsgemäß mit einem Exzentermechanismus (7 ) ausgestattet, durch welchen er sich durch einen einfachen Knopf- (7c ) oder Hebeldruck einfach und schnell an die Kopfhalterung festklemmen lässt. Voraussetzung dabei ist die dem Kopfhalterungsprofil entsprechende Negativform der Klemmbacken (7a ;7b ), welche Dias Profil des Kopfhalterungsrahmen umschließen. Am Adapter des Haltearms ist erfindungsgemäß und vorteilhaft eine Kugel (7i ) angebracht, welche Teil des Kugelgelenks (6e ;6f ) des Haltearmes ist. - Die beiden Stangen des Haltearms sind über ein Drehgelenk (
6c ) miteinander verbunden, welches mit einer Griffmutter (6d ) in jeder gewünschten Position festellbar ist. Die beiden Enden weisen Aufnahmen für die Kugel (20b ) des Adapters an der Kopfhalterung und sinngleich für die Aufnahme der Kugel (20a ) am Drehgelenk (2b ) der halbkreisförmigen Ringsegmente (1a ;1b ) auf Die Fixierung des Haltearms in der gewünschten Position wird erfindungsgemäß über einen Kegel-, Exzenter- oder entsprechenden Mechanismus erreicht, welcher die Kugeln (20a ;20b ) durch ein Gestänge mittels Drehung der Griffmutter in der einen Richtung, vorzugsweise im Uhrzeigersinn, mittels Klemmung fixiert und in der Gegenrichtung öffnet bzw. bewegbar macht. - Die Halteärmchen entsprechend dem Haltearm, sind wesentlich graziler ausgeführt. Mittels eines Adapters können diese auf die halbkreisförmigen Ringsegment aufgesteckt werden. Erfindungsgemäß erfolgt dies formschlüssig mittels einem dem ovalen Profil des Ringsegments (
1a ;1b ) korrespondierenden u-Profil (Gegenprofil) und einem Exzenterhebelchen (10 ), mit welchem das Halteärmchen am Ringsegment festklickbar ist. Das andere Ende des Halteärmchens weist erfindungsgemäß einen Multiadapter (13 ) auf, welcher mittels Klemmung der Aufnahme von Spateln, Endoskopen und anderem dient. Vorteilhaft wird die Klemmung zwischen dem geschlitzten Multiadapter (13 ) durch eine Schraube erreicht, welche flache Spatel z. B. durch Flächenpressung oder mittels einander gegenüberliegender, rillenförmiger Vertiefungen (ähnlich Bohrungen) in denen mittels längs geschlitzter Passhülsen Endoskope bzw. Endoskophülsen fixiert. Vorteil dieser erfindungsgemäßen Halteärmchen ist deren geringes Eigengewicht, wodurch die Endoskope wesentlich einfacher und für den Patienten gefahrloser zu handhaben und fixieren sind. Das Eigengewicht des sonst üblichen Haltearms für Endoskope entfällt nahezu komplett und die Fixierung erfolgt in einer Art und Weise, welche für den Patienten gefährliche Eigenbewegungen zwischen Patientenkopf und Operationstisch komplett ausschließen. - Die beiden Stangen des Halteärmchens sind über ein Drehgelenk (
8c ) miteinander verbunden, welches mit einer Griffmutter (8d ) in gewünschter Position festellbar ist. Die Fixierung des Halteärmchens (15 ;16 ) in der gewünschten Position wird erfindungsgemäß über einen Kegel-, Exzenter- oder entsprechenden Mechanismus erreicht, welcher die Kugeln (20a ;20b ) durch ein Gestänge mittels Drehung der Griffmutter (8d ) in der einen Richtung, vorzugsweise im Uhrzeigersinn, mittels Klemmung fixiert und in der Gegenrichtung öffnet bzw. bewegbar macht. - Sehr hilfreich ist ein zusätzliches, filigranes und mit Querrillen ausgestattetes Ringsegment (
17 ), welches an beiden Enden mit den Gelenken (2a ;2b ) dreh- und fixierbar verbunden ist und erfindungsgemäß gemeinsam mit den halbkreisförmigen Ringsegmenten (1a ;1b ) über den/die Exzenterhebel (4a ;4b ) fixiert wird. An dem Ringsegment lassen sich zum Bespiel Haltefäden für die Dura, Haut o. a. fixieren. -
1 zeigt die erfindungsgemäße Ausführung in einer möglichen Komplettausführung, in welcher mit1a und1b die halbkreisförmigen Ringsegmente bezeichnet sind, mit2a und2b die Gelenke dieser Ringsegmente, mit3a und3b der Klemmmechanismus der Gelenke, mit4a und4b die Exzenterhebel des Klemmmechanismus, mit5 das mit Querrillen versehene zusätzliche filigrane halbkreisförmige Ringsegment, mit6a und6b die Gelenkstangen, mit6c das Drehgelenk mit dem die beiden Gelenkstangen verbunden sind und mit6d die Griffmutter zur Fixierung der Gelenkstangen, mit7a und7b die Klauenarme des Exzentermechanismus, mit8a und8b die Gelenkstangen des Halteärmchens und mit8c deren gemeinsames Drehgelenk, mit8d die Feststellschraube für die Halteärmchen, mit12 ein Beispiel eines eingeklemmten Flachspatels und mit13 der Universaladapter für Hirnspatel, Endoskope und ähnliches, mit14 der u-förmige Ringsegmentadapter für die Halteärmchen, mit20a und20b die Kugelgelenke der Gelenkstangen. -
2 zeigt die erfindungsgemäße Ausführung in einer Gesamtansicht welche an einen Kopfhalterrungsring adaptiert ist, bei der mit7c der Betätigungsknopf des Betätigungshebels7d des Adapters7 bezeichnet ist, mit11 die Klemmschraube zur Fixierung von Flachspateln, Endoskopen und ähnlichem, mit10 das Exzenterhebelchen zur Fixierung des Halteärmchens an dem halbkreisförmigen Ringsegment, mit15 und16 die Kugelsegmente an den beiden Enden des Halteärmchens, mit17 das filigrane halbkreisförmige Ringsegment. -
3 zeigt einen Detailausschnitt des erfindungsgemäßen Ringretraktors, bei dem ein erfindungsgemäßes Beispiel eines Adapters (7 ) des Haltearms dargestellt ist, mit dem der Ringretraktor an der Kopfhalterung befestigt wird und bei dem mit7a und7b die Klemmbacken, welche das Profil der Kopfhalterung umschließen bezeichnet sind,7c ist der Betätigungsknopf am Betätigungshebel7d , der über die Exzenterachse7e mit der Klemmklaue7a verbunden ist, der wiederum über die Achse7f mit der feststehenden Klemmklaue7b verbunden ist und gleichzeitig über die Achse7g mit dem Exzenterhebelchen7h verbunden ist. Mit7i ist die am Adapter fest integrierte Kugel bezeichnet welche mit dem Endstück der Gelenkstange (6b ) das Kugelgelenk (20b ) des Adapters bildet.
Claims (12)
- Ein an einer beliebigen Kopfhalterung für die Neurochirurgie anbringbarer Ringretraktor (siehe
1 ), dazu dienend, Hirnspatel (12 ), Endoskope, Navigationsreferenzeinheiten, Instrumentenaufnahmen und anderes beliebiges Zubehör an der Kopfhalterung zu befestigen, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein halbkreisförmiges Ringsegment (1a ;1b ) einen ovalen Querschnitt aufweist, wobei beide Ringsegmente miteinander über verstell- und mittels einer Mutter fixierbare Gelenke (2a ;2b ) verbunden sind, von denen wenigstens eines der beiden Gelenke in beliebig einstell- und mittels der Mutter (6d ) fixierbare Positionierung an dem Kopfhalterungsring anbringbar ist. - Die erfindungsgemäße Kopfhalterungsvorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die halbkreisförmigen Ringsegmente (
1a ;1b ) mittels eines Klemmmechanismus (3a ;3b ) mit wenigstens einem, vorzugsweise zwei Exzenterhebeln (4a ;4b ) oder ähnlichem (Schrauben oder Mutter), fixierbar ist. - Die erfindungsgemäße Kopfhalterungsvorrichtung nach Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der beiden Gelenke (
2b ) mit denen die Ringsegmente gegeneinander schwenkbar verbunden sind, auch mit dem oder dem/n Haltearm(en) (6a ;6b ;6c ;6d ) des Ringrefraktors unterschiedlich einstellbar verbunden ist/sind. - Die erfindungsgemäße Kopfhalterungsvorrichtung nach Ansprüchen 1, 2 und 3 dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Haltearm(e) des Ringrefraktors vorzugsweise aus zwei gegeneinander schwenk- und mittels einer Griffmutter (
6d ) fixierbaren Gelenkstangen (6a ;6b ) besteht, welche vorzugsweise an beiden Enden Kugelgelenke für eine variable Einstellung aufweisen. - Die erfindungsgemäße Kopfhalterungsvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Griffmutter (
6d ) über einen Kegel-, Exzenter- oder entsprechenden Mechanismus die Kugelgelenke in der vom Operateur jeweils gewünschten und anatomisch günstigsten Position fixieren kann. - Die erfindungsgemäße Kopfhalterungsvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Adaption an der Kopfhalterung mittels eines Exzentermechanismus (
7 ) erfolgt, welcher über einen Kipphebel (7c ) fixier- und lösbar ist, wobei vorzugsweise zwei Klauenarme (7a ;7b ) des Exzentermechanismus so ausgebildet sind, dass diese den zu greifenden Teil der Kopfhalterung möglichst formschlüssig umfassen und vor allem ein Kippen ausschließen und dass dieser zu greifende Teil auch eine Seitenrehling eines OP-Tisches oder ähnliches ist. - Die erfindungsgemäße Kopfhalterungsvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die halbkreisförmigen Ringsegmente (
1a ;1b ) aus einer in sich vollkommen geschlossenen Oberfläche ohne Rillen, Bohrungen, Vertiefungen usw. bestehen und einen vorzugsweise ellipsenförmigen oder diesem ähnlichen Querschnitt aufweisen, wobei der kleinere Radius der Ellipse vorzugsweise nach distal und proximal ausgerichtet ist. - Die erfindungsgemäße Kopfhalterungsvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem oder beiden der halbkreisförmigen Ringsegmente ein oder mehrere Halteärmchen befestigt sind und zwar derart, dass deren Befestigungsadapter (
14 ) u-förmig ausgebildet ist und sich als exaktes Gegenstück zur elliptischen Außenkontur des Ringsegments formschlüssig auf diesen aufstecken lässt und vorzugsweise mit einem Exzenterhebel (10 ) oder anderer Klemmung fixierbar ist. - Die erfindungsgemäße Kopfhalterungsvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dass das oder die Halteärmchen entsprechend dem/der Haltearm(e) an beiden Enden mit Kugelgelenken (
15 ;16 ) versehen ist/sind. - Die erfindungsgemäße Kopfhalterungsvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugel des einen Kugelgelenks (
16 ) Bestandteil des Befestigungsadapters (14 ) ist und die Kugel des anderen Kugelgelenks (15 ) fester Bestandteil des Adapters (11 ) für Hirnspatel, Endoskope, Navigationsreferenzarme, Instrumentenhalter oder ähnlichem ist. - Die erfindungsgemäße Kopfhalterungsvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Gelenke der Ringsegmente (
1a ;1b ) zusätzlich ein oder mehrere weitere Ringsegmente (17 ) aufnehmen und diese mittels Klemmung fixieren. - Die erfindungsgemäße Kopfhalterungsvorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zuvor beschriebene Ringsegment (
17 ) halbkreisförmig ist und vorzugsweise Rillen aufweist.
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