DE102010002714B4 - Hohlraumkonservierungsanlage - Google Patents
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Abstract
Hohlraumkonservierungsanlage mit einem mehrachsig verstellbaren, außerhalb des Hohlraums (3) verbleibenden Düsenbalken (1), der über Montageplatten (9) mit mindestens zwei kompletten, in Umfangsrichtung des Düsenbalkens (1) winklig zueinander angestellten Düsensätzen (2.1, 2.2) bestückt ist, welche durch eine Drehpositionierung des Düsenbalkens (1) um eine quer zur Balkenlängsrichtung verlaufende Rotationsachse (R) wechselweise zwischen einer Arbeits- und einer Warteposition verstellbar sind, wobei die Balkenlängsrichtung in Längserstreckung der Montageplatten (9) orientiert ist, wobei die Rotationsachse (R) des Düsenbalkens (1) gegenüber den Schenkeln des Anstellwinkels, die jeweils senkrecht auf den Montageplatten stehen, zwischen den beiden Düsensätzen (2.1, 2.2) spitzwinklig geneigt verläuft, und wobei die Düsensätze (2.1, 2.2) in der jeweiligen Warteposition mit ihren Düsenachsen in Düsendurchflussrichtung vertikal nach unten gerichtet sind.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Hohlraumkonservierungsanlage mit einem mehrachsig verstellbaren, außerhalb des Hohlraums verbleibenden Düsenbalken, der mit einer Vielzahl von in entsprechende Hohlraum-Aufnahmeöffnungen einführbaren Applikationsdüsen für das Konservierungsmittel bestückt ist.
- Bei bekannten Hohlraumkonservierungsanlagen der dem Anspruch 1 zugrunde liegenden Art, bei denen der z. B. robotergeführte Düsenbalken aus Gründen kurzer Wechselzeiten mit mehreren Düsensätzen bestückt ist, welche durch Verschwenken des Düsenbalkens um 180° gegenläufig zwischen einer Arbeits- und einer Warteposition umsteuerbar sind, kann das an dem zuvor benutzten und nunmehr in der Wartestellung befindlichen Düsensatz verbliebene Konservierungsmittel während der Applikationsdauer des jeweils anderen Düsensatzes sich aufbauen und antrocknen und dadurch die spätere Reinigung des Düsensatzes erheblich erschweren.
- Aus der
DE 3616235 C2 ist ein Industrieroboter mit einem Sprühdüsenträger bekannt zum automatischen Beschichten von Kraftfahrzeug-Hohlräumen. - Aus der
US 6817553 B2 ist ebenfalls ein Beschichtungsapparat bekannt. - Generell stellt sich bei den z. B. aus der
DE 10 2005 036 342 A1 bekannten Hohlraumkonservierungsanlagen das Problem, dass die an den Düsensätzen angetrockneten Konservierungsmittel-, nämlich in der Regel Wachsrückstände nur mit großem Personalaufwand zu entfernen sind und die hierfür benötigte Reinigungszeit häufig länger als der eigentliche Applikationszyklus andauert, so dass zum Zwecke der Düsenreinigung eine Produktionsunterbrechung erforderlich wird. - Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine Hohlraumkonservierungsanlage der eingangs genannten Art mit einem wesentlich verbesserten Reinigungskonzept zu schaffen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Hohlraumkonservierungsanlage gemäß Anspruch 1 gelöst.
- Nach der ersten Variante der Erfindung gemäß Anspruch 1 wird unabhängig vom Anstellwinkel zwischen den beiden Düsensätzen auf kinematisch einfache Weise sichergestellt, dass jeder Düsensatz bei einem Positionswechsel in der Arbeits- und auch in der Warteposition die gleiche räumliche Ausrichtung beibehalten kann wie der zuvor in dieser Position befindliche Düsensatz, wodurch in Verbindung mit der in Durchflussrichtung nach unten gerichteten Düsenorientierung in der Warteposition ein Selbstreinigungseffekt erzielt wird, da in dieser Lage das an dem zuvor benutzten Düsensatz verbliebene Konservierungsmittel von den Applikationsdüsen abtropfen und so an diesen im Verlauf des Konservierungszyklus des jeweils anderen Düsensatzes sich nicht mehr aufbauen und antrocknen kann.
- In besonders bevorzugter Weise ist die Rotationsachse des Düsenbalkens nach Anspruch 2 auf der Winkelhalbierenden des Anstellwinkels zwischen den beiden Düsensätzen angeordnet, so dass diese durch eine rein rotatorische Umsteuerung des Düsenbalkens wechselweise in eine Warteposition mit Selbstreinigungseffekt gelangen.
- Um den Schwenkbereich sowie das Trägheitsmoment des Düsenbalkens und die daraus resultierende Belastung des Balken-Verstellmechanismus, also üblicherweise eines Transportroboters, klein zu halten, ist die Rotationsachse des Düsenbalkens nach Anspruch 3 vorzugsweise in einer senkrecht zur Balkenlängsrichtung durch den Balkenschwerpunkt verlaufenden Ebene angeordnet.
- Bei einem praktischen Ausführungsbeispiel der Erfindung sind die Düsensätze, wie nach Anspruch 4 bevorzugt, um 90° zueinander versetzt und die Rotationsachse ist gegenüber diesen um 45° geneigt.
- Die Erfindung wird nunmehr an Hand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen in stark schematisierter Darstellung:
-
1a , b einen mit zwei Düsensätzen bestückten Düsenbalken nach der Erfindung beim Konservieren eines Kraftfahrzeug-Hohlraums in der Seitenansicht, zum einen vor (a) und zum anderen nach einem Positionswechsel (b) der Düsensätze; und -
2 den in1 gezeigten Düsenbalken nach dem Aufsetzen auf einen Reinigungsbehälter mittels eines Transportroboters sowie ein im Arbeitsbereich des Roboters angeordnetes Magazin für unterschiedlich bestückte Düsenbalken. - Die in den Fign. gezeigte Hohlraumkonservierungsanlage enthält einen Düsenbalken
1 , der mit zwei kompletten, in Umfangsrichtung des Düsenbalkens1 um 90° zueinander versetzten Düsensätzen2.1 und2.2 bestückt ist, welche bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der besseren Unterscheidbarkeit wegen unterschiedlich dargestellt, bei einer serienmäßigen Konservierung typengleicher Hohlräume3 jedoch identisch ausgebildet sind. Die Bewegungssteuerung des Düsenbalkens1 übernimmt ein Transportroboter4 (2 ), an dessen Roboterhand5 der Düsenbalken1 und die Zufuhrkomponenten6 der Applikationsdüsen7 , also die Konservierungsmittel-, Druckluft- und Steuerleitungen für die Düsenventile8 automatisch an- und abkoppelbar sind. - Zu Beginn eines Konservierungszyklus werden die Applikationsdüsen
7.1 des mit horizontaler Ausrichtung in der Arbeitsstellung befindlichen Düsensatzes2.1 in entsprechende Aufnahmeöffnungen des zu konservierenden Hohlraumes3 eingefahren und angesteuert, so dass das Konservierungsmittel in dem Hohlraum3 zerstäubt wird, während der andere Düsensatz2.2 mit vertikaler Ausrichtung in der Wartestellung verbleibt. - Anschließend wird der Düsenbalken
1 zurückgefahren und um eine spitzwinklig, nämlich um 45° gegenüber den Düsensätzen2.1 und2.2 geneigte Rotationsachse R um 180° gedreht, so dass der in der Wartestellung verbliebene Düsensatz2.2 in die Arbeitsstellung und der zuvor benutzte Düsensatz2.1 in die Wartestellung gelangt (1b ). Wegen der Lage der Rotatationsachse R bezüglich der Düsensätze2.1 ,2.2 bleibt bei einem Positionswechsel die horizontale Ausrichtung der Applikationsdüsen7.2 in der Arbeitsstellung einerseits und die vertikal nach unten gerichtete Orientierung der Applikationsdüsen7.1 in der Warteposition andrerseits für beide Düsensätze2.1 ,2.2 unverändert erhalten. Somit kann das aus dem vorherigen Konservierungszyklus an dem Düsensatz2.1 verbliebene Konservierungsmittel von den nunmehr in der Warteposition vertikal nach unten ausgerichteten Applikationsdüsen7.1 abtropfen und diese nicht mehr verstopfen, wodurch eine Art Selbstreinigungseffekt erzielt wird. - Eine weitere reinigungstechnische Verbesserung besteht darin, dass jeder Düsensatz
2.1 ,2.2 auf einer Montageplatte9 des Düsenbalkens1 befestigt ist, welche die Zufuhrkomponenten6 der Applikationsdüsen7 vollständig abdeckt. Die beim Konservierungsvorgang zurückspritzenden Konservierungsmittel-, üblicherweise also flüssigen Wachspartikel werden daher von der Montageplatte9 abgefangen und dadurch die dahinter liegenden Zufuhrkomponenten6 vor einer Verschmutzung durch das Konservierungsmittel geschützt. - Vor allem erfüllt die Montageplatte
9 aber noch eine weitere, unter Reinigungsaspekten ganz wesentliche Funktion. Wird nämlich eine Vollreinigung der Düsensätze2 nötig, so wird der Düsenbalken1 durch den Transportroboter4 zu einem Reinigungsbehälter10 (2 ) verfahren, welcher mit mehreren Druckstrahldüsen11 bestückt ist, die einen oszillierenden Reinigungsmittelstrahl mit einer Druckbeaufschlagung zwischen 2 und 6 bar erzeugen. Die Montageplatte9 wird unter Zwischenlage einer Dichtung12 mit den Applikationsdüsen7 im Behälterinneren auf den oberen Behälterrand aufgesetzt und durch Spannelemente13 festgeklemmt, so dass der Behälter10 durch die Montageplatte9 hermetisch verschlossen wird, woraufhin die Reinigungsdüsen11 aktiviert werden. Auf diese Weise lässt sich der Düsensatz2 einschließlich der düsenseitigen Vorderfläche der Montageplatte9 noch innerhalb der Taktzeit eines Konservierungszyklus intensiv reinigen, so dass ein nunmehr gereinigter Düsenbalken1 im Austausch gegen einen zuvor benutzten ohne Unterbrechung des Produktionstaktes erneut in den Konservierungsprozess eingeschleust werden kann. - Im Arbeitsbereich des Transportroboters
4 befindet sich ferner ein Magazin M, in dem eine Anzahl von Düsenbalken1A ...1C mit verschiedenartig gestalteten Düsensätzen2A ....2C bevorratet ist. Hier wird bei einem Wechsel des Hohlraumtyps der bisher benötigte Düsenbalken1 gegen einen Düsenbalken1 mit entsprechend anderen Düsensätzen ausgetauscht.
Claims (4)
- Hohlraumkonservierungsanlage mit einem mehrachsig verstellbaren, außerhalb des Hohlraums (
3 ) verbleibenden Düsenbalken (1 ), der über Montageplatten (9 ) mit mindestens zwei kompletten, in Umfangsrichtung des Düsenbalkens (1 ) winklig zueinander angestellten Düsensätzen (2.1 ,2.2 ) bestückt ist, welche durch eine Drehpositionierung des Düsenbalkens (1 ) um eine quer zur Balkenlängsrichtung verlaufende Rotationsachse (R) wechselweise zwischen einer Arbeits- und einer Warteposition verstellbar sind, wobei die Balkenlängsrichtung in Längserstreckung der Montageplatten (9 ) orientiert ist, wobei die Rotationsachse (R) des Düsenbalkens (1 ) gegenüber den Schenkeln des Anstellwinkels, die jeweils senkrecht auf den Montageplatten stehen, zwischen den beiden Düsensätzen (2.1 ,2.2 ) spitzwinklig geneigt verläuft, und wobei die Düsensätze (2.1 ,2.2 ) in der jeweiligen Warteposition mit ihren Düsenachsen in Düsendurchflussrichtung vertikal nach unten gerichtet sind. - Hohlraumkonservierungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsachse (R) des Düsenbalkens (
1 ) im Bereich der Winkelhalbierenden des Anstellwinkels zwischen den beiden Düsensätzen (2.1 ,2.2 ) angeordnet ist. - Hohlraumkonservierungsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsachse (R) des Düsenbalkens (
1 ) in einer senkrecht zur Balkenlängsrichtung durch den Balkenschwerpunkt verlaufenden Ebene angeordnet ist. - Hohlraumkonservierungsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsensätze (
2.1 ,2.2 ) um 90° zueinander versetzt sind und die Rotationsachse (R) unter 45° gegenüber diesen geneigt ist.
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- 2010-03-10 DE DE102010002714.6A patent/DE102010002714B4/de active Active
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