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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Konservieren von Hohlräumen einer
Kraftfahrzeugkarosserie gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zur Hohlraumkonservierung
mithilfe dieser Einrichtung gemäß Patentanspruch
16.
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Im
Automobilbau steht bei der Hohlraumkonservierung eine möglichst
weitgehende Automatisierung des Konservierungsprozesses im Vordergrund. Da
eine Kraftfahrzeugkarosserie eine Vielzahl von Hohlräumen aufweist,
bedeutet dabei der parallele Einsatz mehrerer Düsen einen erheblichen Zeitgewinn.
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Eine
bekannte Einrichtung zum automatischen Konservieren von Hohlräumen ist
aus der gattungsbildenden
DE
33 34 047 C1 bekannt. Sie umfasst einen Düsenrahmen
mit daran angeordneten Sprühdüsen, die
jeweils einem zu konservierenden Hohlraum zugeordnet sind, sowie
eine Positionierungsvorrichtung zur Ausrichtung des Düsenrahmens
relativ zur Karosserie. Mit dieser Einrichtung lassen sich alle
von außen
zugänglichen
Hohlräume einer
Kraftfahrzeugkarosserie auf einmal konservieren. Die Karosserie
wird dabei auf ein Düsenbett
gestellt, und die Hohlräume
werden durch ein Sprühverfahren
alle gleichzeitig mit Konservierungsmittel in den vorgesehenen Bereichen
be schichtet. Diese Vorgehensweise ist aber immer dann nachteilhaft, wenn
an einer Produktionslinie in der Serienfertigung unterschiedliche
Karosserietypen mit entsprechend unterschiedlichen räumlichen
Anordnungen der Hohlräume
auftreten.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung sowie ein
Verfahren zur Hohlraumkonservierung vorzuschlagen, welche die automatisierte,
gleichzeitige Konservierung mehrerer Hohlräume einer Kraftfahrzeugkarosserie
bei hoher Flexibilität
ermöglichen.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der Ansprüche
1 und 16 gelöst.
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Danach
wird eine Einrichtung zur Hohlraumkonservierung vorgeschlagen, welche
ein Magazin mit mehreren Düsenrahmen
sowie wenigstens einen Industrieroboter umfasst, an dessen Arm jeweils
ein Düsenrahmen
durch eine Kupplung verbindbar ist. Der Düsenrahmen ist durch den Arm
des Industrieroboters zwischen einer Ablageposition im Magazin und
einer Arbeitsposition, in welcher sich die Sprühdüsen in den entsprechenden Hohlräumen befinden, bewegbar.
So ist es möglich,
in der Einrichtung je nach Art des zu konservierenden Karosserietyps mehrere
verschiedene Düsenrahmen
bereitzuhalten, die schnell und einfach ausgewechselt werden können. Weiterhin
besteht auch im Falle einer Störung oder
des Ausfalls einer Sprühdüse die Möglichkeit des
Austauschs gegen einen Standard-Düsenwechselkopf. (Anspruch 1).
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Vorteilhafterweise
ist jeder Düsenrahmen
einem bestimmten Teilbereich der Kraftfahrzeugkarosserie zugeordnet.
So kann im Vergleich zur gattungsgemäßen Einrichtung eine höhere Flexibilität erreicht werden,
denn durch die Zuordnung eines Düsenrahmens
zu unterschiedlichen Teilbereichen der Karosserie können die
einzelnen Düsenrahmen
relativ kompakt ausgeführt
werden (Anspruch 2).
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist als Positionierungsvorrichtung
ein verschiebbar mit dem Düsenrahmen
verbundener Zentrierrahmen mit in der Arbeitsposition in die Kraftfahrzeugkarosserie
eingreifenden Zentrierdornen vorgesehen. Durch den vorgeschalteten
Zentrierrahmen ist es möglich,
den eigentlichen Düsenrahmen
vor Kollisionen mit der Fahrzeugkarosserie zu schützen (Anspruch
4).
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Zweckmäßigerweise
ist der Zentrierrahmen durch eine Linearführung relativ zu dem Düsenrahmen
verschiebbar. So kann die Verschiebbarkeit zwischen Düsen- und
Zentrierrahmen auf eine sehr einfache und robuste Weise realisiert
werden (Anspruch 5).
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Vorteilhafterweise
umfasst die Einrichtung Sensoren zur Überwachung des Positioniervorgangs.
So kann die Einrichtung mit hoher Prozesssicherheit automatisiert
betrieben werden (Anspruch 6).
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Einrichtung
Sensoren zur Überwachung des
Sprühvorgangs.
Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass der Sprühvorgang
möglichst
fehlerfrei abläuft
(Anspruch 7).
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
sind als Sensoren optische Sensoren vorgesehen. So kann die Position
der Sprühdüsen und/oder
der Positioniereinrichtung berührungslos
und sehr genau erfasst werden, wobei die Sensoren auch außerhalb des
unmittelbaren Arbeitsbereichs angeordnet sein können (Anspruch 8).
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Vorteilhafterweise
ist hinter den Sprühdüsen eine
Zerstäuberkammer
vorgesehen. So kann auf der einen Seite ein optimales Sprühbild erreicht
werden, während
andererseits die Taktzeit minimiert und die erforderliche Sprühmittelmenge
gesenkt werden können
(Anspruch 10).
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Weiterhin
ist vorteilhafterweise in der Zerstäuberkammer eine Reinigungsbohrung
vorgesehen. So können
die Sprühdüsen nach
Schichtende oder zum Wochenende auf einfache Art und Weise gereinigt
werden (Anspruch 11).
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Düsenrahmen Antriebe auf, durch
welche mit den Antrieben verbundene Sprühdüsen relativ zum Düsenrahmen
bewegbar sind. Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn zum Beispiel
bei einem Karosserietyp eine Sprühdüse verwendet
wird, die bei einem anderen Karosserietyp durch ihre Kontur den
Einsatz des Düsenrahmens
behindern würde
(Anspruch 12).
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Diese
Antriebe können
hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch ausgeführt sein, wobei ein hydraulischer
oder pneumatischer Antrieb eine hohe Dynamik aufweist, während ein
elektrischer Antrieb den Vorteil hat, dass elektrischer Strom sowieso
im Konservierungs-Prozess zur Verfügung steht und daher einfach
genutzt werden kann (Ansprüche
13 bis 15).
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Weiterhin
wird ein Verfahren zum Konservieren von Hohlräumen vorgeschlagen. Das Verfahren umfasst
die folgenden Verfahrensschritte: Zunächst wird in Abhängigkeit
vom Fahrzeugtyp und dem zu konservierenden Teilbereich der Kraftfahrzeugkarosserie
ein Düsenrahmen
ausgewählt.
Dieser Düsenrahmen
wird an den Arm des Industrieroboters angekuppelt. Dann wird der
Düsenrahmen
mit Hilfe des Industrieroboters in den zu konservierenden Teilbereich
der Kraftfahrzeugkarosserie transpor tiert. Anschließend wird
der Düsenrahmen
mit Hilfe der Positionierungsvorrichtung gegenüber der Kraftfahrzeugkarosserie
ausgerichtet, und die Sprühdüsen werden in
die jeweils zugeordneten Hohlräume
eingefahren. Der Sprühvorgang
wird durchgeführt,
und die Sprühdüsen werden
aus den Hohlräumen
zurückgezogen. Anschließend wird
der Düsenrahmen
mit Hilfe des Industrieroboters in die Ablageposition im Magazin
zurückgelegt.
Die Verfahrensschritte werden für
jeden neuen Teilbereich der Kraftfahrzeugkarosserie und für jede neue
Kraftfahrzeugkarosserie wiederholt (Anspruch 16).
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Vorteilhafterweise
werden die Sprühdüsen elektrisch
angesteuert. So kann eine präzise
und wiederholgenaue Durchführung
des Sprühvorgangs
erreicht werden (Anspruch 17).
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Zweckmäßigerweise
werden beim Sprühvorgang
die Sprühdüsen einzeln
angesteuert. Auf diese Weise kann auch bei unterschiedlich großen Hohlräumen und
damit verbundenen unterschiedlichen Sprühzeiten und Sprühdüsen ein
effizienter und kostengünstiger
Parallelbetrieb mehrerer Sprühdüsen erfolgen
(Anspruch 18).
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Weitere
Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus den übrigen Unteransprüchen und
der Beschreibung hervor.
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In
den Zeichnungen ist die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1 Eine
schematische Übersicht
der Einrichtung mit einer zu konservierenden Kraftfahrzeugkarosserie,
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2 eine
Ansicht eines Magazins mit mehreren Düsenrahmen,
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3 eine
Ansicht eines Industrieroboters beim Durchführen des Verfahrensschritts
b),
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4 eine
schematische Darstellung des Düsenrahmens
beim Durchführen
des Verfahrensschritts d) sowie
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5 eine
Ansicht eines Teilbereichs der Karosserie beim Durchführen des
Verfahrensschritts f).
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In 1 ist
eine schematische Übersicht
einer Einrichtung 1 dargestellt, mit deren Hilfe Hohlräume 3 einer
Kraftfahrzeugkarosserie 5 konserviert werden sollen. Die
Kraftfahrzeugkarosserie 5 weist eine Anzahl an Hohlräumen 3 auf,
die mit einem Konservierungsmittel behandelt werden sollen, um das Karosserieblech
in den Hohlräumen 3 bei
eindringender Feuchtigkeit vor Korrosion zu schützen. Die Hohlräume 3 weisen
entsprechende Öffnungen 4 auf, durch
die eine Sprühdüse 9 in
den Hohlraum 3 eingeführt
werden kann.
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Bei
der Einrichtung 1 sind mehrere Sprühdüsen 9 auf einem gemeinsamen
Düsenrahmen 7 angeordnet,
so dass mehrere Hohlräume 3 parallel gleichzeitig
konserviert werden können.
Dabei ist jeder Düsenrahmen 7 einem
bestimmten Teilbereich 25 der Karosserie 5 bzw.
den sich in diesem Teilbereich 25 befindlichen Hohlräumen 3 zugeordnet.
Ein typischer Teilbereich 25 einer Karosserie 5 ist
beispielsweise der Längsträger-Schweller 26 der
Karosserie 5, welcher mehrere dicht nebeneinander liegende
Hohlräume 3 aufweist.
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Die
Einrichtung 1 umfasst mehrere dieser Düsenrahmen 7, entsprechend
mehreren zu konservierenden Teilbereichen 25 der Karosserie 5,
beispielsweise einem vorderen oder hinteren Schweller 26 einerseits
und dem hinteren Bodenbereich der Karosserie 5 andererseits.
Weiterhin können,
wie später noch
erläutert
werden wird, für
verschiedene Karosserietypen unterschiedliche Düsenrahmen 7 eingesetzt
werden. Die Düsenrahmen 7 sind
in einem Magazin 13 angeordnet, in welchem sie abgelegt
werden, wenn sie sich nicht im Einsatz befinden. An jedem Düsenrahmen 7 befindet
sich eine Kupplung 19, durch welche der Düsenrahmen 7 mit
dem Arm 17 eines weiterhin zur Einrichtung 1 gehörigen Industrieroboters 15,
der üblicherweise
als mehrachsiger Roboter ausgeführt
ist, verbunden werden kann. So können
die Düsenrahmen 17 mit
Hilfe des Industrieroboters 15 im Raum bewegt werden.
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Weiterhin
umfasst die Einrichtung 1 eine Steuereinheit 16,
in der das zur Konservierung verwendete Sprühmittel aufbewahrt wird, und
in welcher die Zuführung
des Sprühmittels
zu den Düsenrahmen 7 bzw.
den darin befindlichen Sprühdüsen 9 geregelt
wird. Das Sprühmittel
gelangt dabei über
Leitungen 37 von der Steuereinheit 16 zu den entsprechenden
Düsenrahmen 7.
Die Leitungen 37 dienen weiterhin zur Übertragung von beispielsweise
elektrischen Signalen zur Ansteuerung der Sprühdüsen 9. In der Steuereinheit 16 wird
ferner die Steuerung und Überwachung
des gesamten Sprühvorgangs
durchgeführt.
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2 zeigt
in einer Detailansicht eine Ausführungsform
des Magazins 13 mit drei sich im Magazin 13 befindlichen
Düsenrahmen 7.
Diese Düsenrahmen 7 sind
im Magazin 13 in einer Ablageposition 21, sie
befinden sich also nicht im Einsatz. In der Ablageposition sind
die Düsenrahmen 7 immer
vor der Durchführung
des Verfahrens. Weiterhin ist an dem Düsenrahmen 7 die Kupplung 19 zur
Aufnahme des Arms 17 des Industrieroboters 15 zu
erkennen.
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Im
ersten Verfahrensschritt a) wir der jeweils benötigte Düsenrahmen 7 in Abhängigkeit
von dem gerade zu konservierenden Teilbereich 25 ausgewählt. Der
Industrieroboter 15 greift sich im Verfahrensschritt b)
den entsprechenden Düsenrahmen 7, indem
der Arm 17 des Industrieroboters 15 mit der jeweiligen
Kupplung 19 verbunden wird. Dann bewegt der Industriero boter 15 den
Düsenrahmen 7 im
Verfahrensschritt c) zur Karosserie 5 bzw. dem Teilbereich 25.
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Weiterhin
ist in 2 eine Positionierungsvorrichtung 11 zu
sehen, die in diesem Ausführungsbeispiel
aus am Düsenrahmen 7 angeordneten
Zentrierdornen 29 und entsprechenden sich im Teilbereich 25 der
Karosserie 5 befindlichen Zentrieröffnungen 38 besteht.
Mit Hilfe dieser Positionierungsvorrichtung 11 wird der
Verfahrensschritt d), die Ausrichtung des Düsenrahmens 7 gegenüber der
Karosserie 5, durchgeführt,
indem Zentrierdorne 29 in die entsprechenden Zentrieröffnungen 38 eingeführt und somit
eine exakt definierte Lage zwischen Düsenrahmen 7 und Karosserie 5 hergestellt
wird.
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3 zeigt
eine weitere Ansicht einer möglichen
Ausgestaltung der Einrichtung 1. Die Kraftfahrzeugkarosserie 5 wird
hier mit Hilfe eines Fördermittels 39 in
eine definierte Position gebracht. Währenddessen bewegt der Industrieroboter 15 seinen
Arm 17 zu dem Magazin 13, in welchem sich die
im Einsatz befindlichen Düsenrahmen 7 befinden
und greift den gewünschten
Düsenrahmen 7 mit
Hilfe der Kupplung 19.
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In 4 ist
eine Ansicht eines Düsenrahmens 7 beim
Durchführen
des oben erläuterten
Verfahrensschritts d) dargestellt. Ferner ist eine alternative Ausgestaltung
der Positionierungsvorrichtung 11 dargestellt. Diese Positionierungsvorrichtung 11 umfasst
nun in diesem Beispiel einen verschiebbar mit dem eigentlichen Düsenrahmen 7 verbundenen
zusätzlichen
zweiten Rahmen, einen Zentrierrahmen 27, welcher sich auf
der beim Sprühvorgang
der Karosserie 5 zugewandten Seite des Düsenrahmens befindet.
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In 5 befindet
sich der Düsenrahmen 7 nun
in einer Arbeitsposition 23, d. h. in der Position, in
welcher die Sprühdüsen 9 so
vor dem entsprechenden Teilbereich 25 der Kraftfahrzeugkarosserie 5 gelagert
sind, dass der Konservierungsprozess durchgeführt werden kann. Man sieht
hier, wie der Zentrierrahmen 27 am Karosserieblech anliegt. Durch
den Zentrierrahmen 27 wird eine Zentrierung des Düsenrahmens 7 gegenüber dem
Teilbereich 15 der Karosserie 5 erreicht. Diese
Zentrierung kann beispielsweise über
am Zentrierrahmen 27 angebrachte Zentrierdorne 29' erreicht werden,
die wieder in entsprechende Zentrieröffnungen 38' in der Karosserie 5 eingreifen.
Alternativ zu einer mechanischen Ausrichtung mit Zentrierdornen 29' und Zentrieröffnungen 38' ist es denkbar,
eine berührungslose
Ausrichtung des Zentrierrahmens 27 gegenüber der
Karosserie 5 vorzunehmen. Dann sind am Zentrierrahmen 27 Sensoren 33 angeordnet,
welche den Positionierungsvorgang überwachen. Dabei kann es sich beispielsweise
um optische Sensoren handeln.
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Durch
die Konstruktion mit einem zusätzlichen
Zentrierrahmen 27 als Positionierungsvorrichtung 11 vor
dem Düsenrahmen 7 wird
erreicht, dass die Sprühdüsen 9 vor
Beschädigungen
durch Fehler und Ungenauigkeiten beim Anfahren der Arbeitsposition 23 geschützt sind.
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In
diesem Ausführungsbeispiel
sind der Zentrierrahmen 27 und der Düsenrahmen 7 durch
eine Linearführung 31 zueinander
verschiebbar angeordnet. So kann nach der Positionierung des Zentrierrahmens 27 an
der Karosserie 5 der Düsenrahmen 7 entlang
der Linearführung 31 in
Richtung Karosserie 5 geschoben werden, so dass die Sprühdüsen 9 durch
den Zentrierrahmen hindurch in den Öffnungen 4 platziert
werden. Diese Verschiebebewegung wir durch die Linearführung 31 zwischen
Düsenrahmen 7 und
Zentrierrahmen 27 erheblich erleichtert, da der Roboterarm 17 keine
genaue Position anfahren muss, sondern nur noch eine Bewegung ungefähr in Richtung
der Karosserie 5 durchfährt,
und somit den Sprühdüsen 9 automatisch
die richtige Bewegung vorgegeben wird.
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Alternativ
zu einem Zentrierrahmen 27 kann in der Einrichtung auch
eine Positionierungsvorrichtung 11 in Form einer Zentrierplatte
vorgesehen werde, welche über
ein Ausgleichselement in der Ebene parallel zur Karosserieoberfläche schwimmend
gelagert ist.
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Nun
befinden sich die Sprühdüsen
9 in
den dazugehörigen
Hohlräumen
3 in
der Karosserie
5, und der eigentliche Sprühvorgang – Verfahrensschritt f) – wird durchgeführt. Dabei
fließt
Sprühmittel
durch die Leitungen
37 aus der Steuereinheit
16 durch
die Sprühdüsen
9 in
die zu beschichtenden Hohlräume
3.
Die Ansteuerung der Sprühdüsen erfolgt
in diesem Beispiel elektrisch, sie können aber auch hydraulisch oder
pneumatisch betätigt
werden, je nachdem wie schnell der Sprühvorgang durchgeführt und
mit welcher Dynamik die Sprühdüsen
9 geöffnet und
geschlossen werden müssen.
Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn der Sprühvorgang
nach dem Impuls-Grenzmengenspray-Verfahren
erfolgt. Dieses Verfahren ist in der
DE 36 16 235 A1 offenbart. Bei diesem Verfahren,
kurz IGS genannt, misst ein Messgeber im Materialfluss in Form von
Impulsen die Durchflussmenge des Konservierungsmittels unabhängig von
Viskosität
und Temperatur und gibt diese an die elektronische Steuerung weiter.
Die Elektronik vergleicht den Messwert mit dem gespeicherten Sollwert.
Bei Übereinstimmung
von Soll- und Istwert wird automatisch der Sprühvorgang beendet.
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Am
Düsenrahmen 7 können noch
weitere Sensoren 35 angebracht werden, welche die Aufgabe
haben, den eigentlichen Sprühvorgang
zu überwachen.
Dazu können
ebenfalls optische Sensoren verwendet werden, denkbar sind aber
auch Sensoren, welche den Durchfluss messen. Als Sensoren 33 und 35 können auch
alternativ jeweils berührungslose
Endschalter vorgesehen werden. Diese berührungslosen Endschalter melden,
ob der Düsenrahmen 7 seine
Arbeitsposition 23 erreicht hat, und ob die Sprühdüsen 9 in
Position sind. Erst nach dieser Meldung kann der Sprühvorgang
eingeleitet werden.
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Das
Beschichtungsverfahren zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität aus. Es
ist möglich
alle Sprühdosen
gleichzeitig oder sukzessive anzusteuern. Weiterhin kann durch den
Einsatz von Sensoren 35 zur Messung der Durchflüsse durch
die Sprühdüsen 9 ermöglicht werden,
jede Sprühdüse 9 mit
einer individuellen Durchflussmenge an Sprühmittel zu beaufschlagen. So
können
unterschiedlich große
Hohlräume 3 beschichtet
werden, oder es kann mit einer unterschiedlichen Sprühmitteldichte
besprüht
werden.
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Nachdem
der Sprühvorgang
durchgeführt wurde,
werden die Sprühdüsen 9 durch
Rückwärtsfahren
des Düsenrahmens 7 aus
den Hohlräumen 3 zurückgezogen
(Verfahrensschritt g)). Der Düsenrahmen 7 wird
dann im Verfahrensschritt h) mit Hilfe des Industrieroboters 15 wieder
in die Ablageposition 21 im Magazin 13 zurückgelegt.
Die Einrichtung befindet sich jetzt wieder in dem Zustand, in dem
ein neuer Sprühvorgang
gestartet werden kann. Das kann bedeuten, dass eine neue Karosserie
mit Hilfe des Fördermittels 39 in
den Bereich der Einrichtung 1 transportiert wird, oder
dass ein anderer Teilbereich 25 derselben Karosserie 5 zur
Beschichtung vorgesehen ist. Das gesamte Verfahren läuft vollautomatisch und
mit sehr hoher Geschwindigkeit ab. Weiterhin wird durch die Tatsache,
dass immer nur einzelne Teilbereiche 25 einer Karosserie 5 beschichtet
werden, eine hohe Flexibilität
gewährleistet.
Auch bei einer Umstellung auf neue Karosserietypen ist es sehr ein fach,
die Einrichtung 1 darauf einzustellen, beispielsweise durch
einen einfachen Austausch des Düsenrahmens 7 im
entsprechenden Magazin 13. Dabei hat sich eine relativ
geringe Anzahl von vier bis sechs Sprühdüsen 9 an jedem Düsenrahmen 7 bewährt. Es
können
aber auch durchaus mehr als sechs Sprühdüsen 9 pro Düsenrahmen 7 vorgesehen
werden.
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Das
vorgestellte Verfahren ist damit deutlich wirtschaftlicher als ein
Hohlraumkonservierungsverfahren, bei welchem eine einzelne Sprühdüse 9 am Arm 17 eines
Industrieroboters 15 befestigt ist, und jeder einzelne
Hohlraum 3 von dem Roboterarm 17 angefahren und
einzeln konserviert wird. Mit dieser Einrichtung 1 ist
es auch vorstellbar, mehrere Industrieroboter 15 gleichzeitig
einzusetzen, und somit mehrere Teilbereiche 25 der Karosserie 5 gleichzeitig zu
beschichten.
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Die
Einrichtung 1 sowie das Verfahren sind nicht beschränkt auf
die dargestellten Ausführungsbeispiele.
Neben den beiden oben vorgestellten Varianten für die Positionierungsvorrichtung 11 ist
es möglich,
eine andere Möglichkeit
der Positionierung des Düsenrahmens 7 gegenüber der
Karosserie 5 vorzunehmen. Denkbar sind hier beispielsweise
optische oder andere berührungslose
Möglichkeiten
der Zentrierung.
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Weiterhin
kann die Zahl der am Düsenrahmen 7 angeordneten
Sprühdüsen 9 stark
variieren. Dies richtet sich nach dem jeweiligen Anwendungsfall
sowie der Größe des zu
behandelnden Teilbereichs 25 der Karosserie 5.
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Ferner
kann die Anzahl der im Magazin 13 abgelegten Düsenrahmen 7 stark
variieren. Dies ist abhängig
von der Größe der gewählten Teilbereiche 25 sowie
der Anzahl der durch die Einrichtung 1 konservierbaren
Teilbereiche 25. Weiterhin ist es denkbar, dass in einem
Magazin 13 mehrere Düsenrahmen 7 abge legt
werden, welche für
jeweils unterschiedliche Karosserietypen eingesetzt werden.
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Neben
der typischen Anwendung im Teilbereich 25 des Schwellers 26 ist
es möglich,
die Hohlräume 3 anderer
Teilbereiche 25 der Karosserie 5 mit dieser Einrichtung 1 zu
konservieren, beispielsweise Türen
oder Heckklappen.
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Weiterhin
kann statt der Sensoren 35 eine zusätzliche Kamera innerhalb der
Einrichtung vorgesehen werden, welche einerseits den Sprühvorgang und
andererseits die Positionierung und Zentrierung der Düsenrahmen 7 an
der Karosserie 5 überwacht.
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Zum
Zentrieren der Positionierungsvorrichtung 11 gegenüber der
Karosserie 5 ist es nicht nötig, immer eine speziell zur
Zentrierung dienende Zentrieröffnung 38, 38' in der Karosserie 5 vorzusehen. Vielmehr
ist es möglich,
bereits vorhandene Öffnungen
in der Karosserie 5 zum Zentrieren zu verwenden.
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Neben
der in den obigen Beispielen dargestellten festen Anbindung der
Sprühdüsen 9 an
den Düsenrahmen 7 ist
es möglich,
zwischen Düsenrahmen 7 und
einzelnen Sprühdüsen 9 jeweils
einen Antrieb zur gesonderten Bewegung der Sprühdüsen 9 vorzusehen.
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Durch
diese Antriebe, die einerseits fest mit dem Dürenrahmen 7 und andererseits
fest mit den Sprühdüsen 9 verbunden
sind, können
die Sprühdüsen 9 eine
Relativbewegung relativ zum Düsenrahmen 7 durchführen. Je
nach Art des Antriebs kann dies eine lineare, kreisförmige oder
bahnförmige
Relativbewegung sein.
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Als
Antriebe können
hydraulische, elektrische und/oder pneumatische Kolben und/oder
Antriebe verwendet werden, die in der Lage sind, Bewegungen entlang
nur einer oder mehrerer Linear-Achsen oder kreisförmige Bewegungen
auszuführen.
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Die
Zylinder oder Antriebe werden dabei vom Düsenrahmen 7 getragen.
An diesen Zylindern oder Antrieben sind die Sprühdüsen 9 befestigt. Die
Prozesssteuerung steuert die Antriebe an, wobei jeder Antrieb einzeln
ansteuerbar ist. Durch die Ansteuerung des jeweiligen Antriebs wird
die entsprechende Sprühdüse 9 bewegt.
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Diese
separate Verfahrbarkeit der Sprühdüsen 9 wird
vor allem dann notwendig, wenn die Vorschubbewegung einer Sprühdüse 9 in
einen Hohlraum 3 der Karosserie 5 aus unterschiedlichen
Richtungen erfolgen muss. Ebenfalls kann dies notwendig werden,
wenn zum Beispiel bei einem Karosserietyp eine Sprühdüse 9 verwendet
wird, die durch ihre Kontur bei einem anderen Karosserietyp die
Zugänglichkeit
eines Hohlraumes 3 verschlechtern oder eine optimale Ausrichtung
des Düsenrahmens 7 verhindern
würde.
Je nach Karosserietyp können
dann einzelne Sprühdüsen 9 durch
Ansteuerung des zugeordneten Antriebs oder Zylinders zum Einsatz
gebracht werden oder eben nicht.
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Die
aktuelle Position einer verfahrbaren Sprühdüse 9 kann dabei jeweils über einen
Sensor abgefragt werden. Die Prozessparameter für Wachs und Zerstäuberluft
sind für
jede Sprühdüse 9 einzeln steuerbar.
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Ein
Düsenrahmen 7 kann
dann neben Sprühdüsen 9,
die fest auf ihm montiert sind und direkt mit dem Düsenrahmen 7 in
den Hohlraum 3 der Karosserie 5 gefahren werden,
auch Sprühdüsen 9 umfassen,
die mit auf dem Düsenrahmen 7 montierten
Zylin dern oder Antrieben flexibel in einen entsprechenden Hohlraum 3 der
Karosserie 5 bewegt werden.
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Jeder
Düsenrahmen 7 kann
dabei über
eine unterschiedliche Anzahl von fest montierten Sprühdüsen 9 und/oder
mit Zylindern oder Antrieben beweglichen Sprühdüsen 9 verfügen.
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Auf
diese Weise wird eine hohe Flexibilität der Einrichtung 1 sowie
des Verfahrens erreicht.