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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zuführen und/oder Abführen von Material einer Druckmaschine.
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In Druckmaschinen, beispielsweise in Rotationsdruckmaschinen, werden je nach Druckauftrag verschiedene Druckformen benötigt. Diese wurden zum Zweck eines Druckformwechsels früher von Hand zum jeweiligen Formzylinder gebracht, dort wurden zuvor verwendete Druckformen durch die neuen Druckformen ersetzt und die gebrauchten Druckformen wurden wieder fort getragen. Um dafür erforderliche Zeit einzusparen wurde zunächst der Vorgang des Druckplattenwechsels automatisiert, so dass dieser an möglichst vielen Formzylindern gleichzeitig erfolgen kann. Weitere Bestrebungen gehen dahin, auch den Transport der neuen und/oder der gebrauchten Druckformen zu entsprechenden Druckeinheiten bzw. von entsprechenden Druckeinheiten weg zu automatisieren.
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Durch die
DE 10 2006 032 199 A1 ist eine Druckeinheit einer Rotationsdruckmaschine mit mindestens einem Formzylinder, bekannt wobei dieser Formzylinder in seiner Axialrichtung und/oder in seiner Umfangsrichtung jeweils mehrere Montageorte aufweist, wobei an jedem Montageort jeweils eine Druckform an dem Formzylinder anordenbar ist, wobei jedem Montageort des Formzylinders jeweils eine Speicherposition in einem mit dem Formzylinder in Wirkverbindung bringbaren Druckformmagazin zugeordnet ist, wobei an jeder Speicherposition des Druckformmagazins jeweils die an dem zugeordneten Montageort des Formzylinders anzuordnende Druckform speicherbar ist, wobei eine Handhabungseinrichtung vorgesehen ist, mit welcher mehrere Speicherpositionen des dem Formzylinder zugeordneten Druckformmagazins gleichzeitig jeweils mit der an dem jeweiligen Montageort des Formzylinders anzuordnenden Druckform beschickbar sind.
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Durch die
DE 10 2004 022 086 A1 ist eine Druckmaschine mit mindestens einer den Druckwerken vorgeschalteten Arbeitsstation, insbesondere einem vorgeschalteten Rollenwechsler, und mit mindestens einer den Druckwerken nachgeschalteten Arbeitsstation, insbesondere einem nachgeschalteten Trockner und/oder Schneidwerk und/oder Falzwerk, bekannt, die mindestens eine den Druckwerken zugeordnete Hebeeinrichtung zum Transport von Druckwerksmodulen, insbesondere von Druckhülsen, aufweist, wobei die oder jede Hebeeinrichtung auf einer Oberseite der Druckmaschine bzw. der Druckwerke verschiebbar und/oder schwenkbar gelagert ist.
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Durch die
DE 10 2007 032 941 A1 ist eine Handhabungseinrichtung einer Druckmaschine, insbesondere zur Handhabung von Druckplatten bei einem Druckplattenwechsel an einer Druckeinheit einer Druckmaschine, mit einem Manipulatorarm bekannt, wobei einem Ende des Manipulatorarms ein Manipulatorkopf zugeordnet ist, der ein Handhabungsorgan, insbesondere ein Halteorgan für Druckplatten, aufweist und der Manipulatorarm mehrteilig aus mehreren Segmenten ausgebildet ist, wobei an jedem Ende eines jeden Segments eine Schwenkachse ausgebildet ist, um die zumindest das jeweilige Segment schwenkbar ist, und wobei jeder Schwenkachse ein separater Antrieb zur Bereitstellung der jeweiligen Schwenkbewegung zugeordnet ist und wobei das andere Ende des Manipulatorarms translatorisch und rotatorisch beweglich an einer Traverse oder an einem Gestell bzw. an einer Wand der Druckmaschine gelagert ist und wobei das Handhabungsorgan auswechselbar ist und beispielsweise eine Gummituchwascheinrichtung an den Manipulatorarm angeordnet werden kann.
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Durch die
DE 10 2007 024 607 A1 ist ein Verfahren zum Zuführen und/oder Abführen von Druckformen einer Druckmaschine bekannt, wobei Druckformen an zumindest einem Ausgangsort an einer Transporteinrichtung angeordnet werden und wobei die Transporteinrichtung mit den Druckformen von dem zumindest einen Ausgangsort zu zumindest einem Ort innerhalb der Druckmaschine bewegt wird und wobei an dem zumindest einen Ort innerhalb der Druckmaschine die Druckformen von der Transporteinrichtung gelöst werden.
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Durch die
DE 297 14 403 U1 ist ein Verfahren zum Zuführen und/oder Abführen von Material einer Druckmaschine bekannt, wobei Material an zumindest einem Ausgangsort an einer Transporteinrichtung angeordnet wird und wobei die Transporteinrichtung mit dem Material von dem zumindest einen Ausgangsort zu zumindest einem Ort an der Druckmaschine bewegt wird und wobei an dem zumindest einen Ort an der Druckmaschine das Material von der Transporteinrichtung gelöst wird, wobei anderes Material als Druckformen von der Transporteinrichtung transportiert wird.
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Durch die
DE 102 09 536 B4 ist ein Verfahren zum Zuführen und/oder Abführen von Material einer Druckmaschine bekannt, wobei Material an zumindest einem Ausgangsort an einer Transporteinrichtung angeordnet wird und wobei die Transporteinrichtung mit dem Material von dem zumindest einen Ausgangsort zu zumindest einem Ort innerhalb der Druckmaschine bewegt wird und wobei an dem zumindest einen Ort innerhalb der Druckmaschine das Material von der Transporteinrichtung gelöst wird, wobei anderes Material als Druckformen von der Transporteinrichtung transportiert wird.
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Neben den Druckformen müssen aber in einer Druckmaschine in unterschiedlichen Intervallen auch andere Materialien ausgetauscht werden, beispielsweise Drucktücher in Offsetdruckmaschinen, Rakelbalken von Druckwerken, die ein entsprechendes Farbwerk, beispielsweise eines mit einer Kammerrakel, enthalten, Waschtücher von Gummituchwaschanlagen oder ganze Gummituchwaschanlagen, verschmutzte Farbwannen und/oder Druckwerksteile und vieles mehr. Solche Materialien müssen dann ebenfalls zu den entsprechenden Orten innerhalb der Druckmaschine gebracht werden, wobei neben einem Zeitaufwand auch mitunter eine erhebliche körperliche Arbeit und eine Gefahr einer Beschädigung des unverbrauchten Materials durch beispielsweise Unachtsamkeit beim Tragen über Treppen oder ähnliches anfällt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Zuführen und/oder Abführen von Material einer Druckmaschine zu schaffen mit dem eine Zeitersparnis erreicht werden kann und mit dem eine Gefahr von Beschädigungen des Materials und/oder der Druckmaschine durch Zusammenstöße oder ähnliches vermindert oder ganz ausgeschlossen werden kann.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch einen automatisierten Transport von Materialien, die beispielsweise Wartungsmaterialien sein können, eine Zeitersparnis erreicht werden kann, da zum Einen nicht jeder Teil des Materials über einen entsprechenden Fußweg, der Treppen und ähnliche Hindernisse enthalten kann, transportiert werden muss und zum Anderen mit mehreren Transporteinrichtungen gleichzeitig mehrere Teile des Materials transportiert werden können. Eine Bedienperson muss beispielsweise, je nach Ausführungsform, nur das Material in Empfang nehmen oder den Transportvorgang überwachen, währen eine physikalische Arbeit hauptsächlich von der Transporteinrichtung verrichtet wird.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch einen automatischen Transport entlang festgelegter und dafür ausgelegter Wege präzisere Bewegungen möglich sind und dadurch eine Gefahr von Beschädigungen des Materials und/oder der Druckmaschine durch Zusammenstöße oder ähnliches vermindert oder ganz ausgeschlossen werden kann.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass im Zusammenhang mit einer automatisierten Montage ein Montage-, Demontage- oder Austauschvorgang von Material vollautomatisch, d. h. insbesondere ohne Bedienpersonal am Montageort, vonstatten gehen kann, so dass Zeit und damit Kosten gespart werden können und eine höhere Arbeitspräzision erzielt werden kann. Außerdem lassen sich somit Gefahren für das Bedienpersonal verringern, da bei derartigen Arbeiten mitunter relativ schwere Gegenstände an relativ unzugänglichen Orten montiert und/oder demontiert werden müssen, was immer eine erhöhte Verletzungsgefahr darstellt.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass auch bei einem automatischen Transport mittels der Transporteinrichtung und einer Montage durch das Bedienpersonal diese Montage erleichtert wird und eine Verletzungsgefahr verringert wird, da beispielsweise die Transporteinrichtung oder eine Montageeinrichtung das Gewicht des zu montierenden oder zu demontierenden Materials tragen kann, während eine Bedienperson nur Anschlussarbeiten, Fixierarbeiten oder ähnliches durchführt.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Transporteinrichtung zu einem großen Teil mit einer Transporteinrichtung für Druckformen übereinstimmen kann. Dadurch kann die Effizienz einer solchen Transporteinrichtung gesteigert werden, da beispielsweise Investitionskosten zum großen Teil nur einfach anfallen. Auch behindern sich auf diese Weise nicht zwei verschiedene Transporteinrichtungen gegenseitig. Das Material wird üblicherweise zu einem anderen Zeitpunkt, beispielsweise während eines Maschinenstillstands, benötigt, als Druckformen, die üblicherweise zumindest teilweise während eines Druckbetriebs bereitgestellt und transportiert werden müssen.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass Material nicht nur zu einem Ort innerhalb der Druckmaschine hin sondern auch von einem Ort innerhalb der Druckmaschine weg transportiert werden kann, was die Effizienz der Transporteinrichtung weiter erhöht und die genannten Vorteile auch für einen Abtransport von gebrauchtem Material relevant werden lässt.
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Ein weiter Vorteil besteht darin, dass durch den Transport und die Zuführung bzw. Abführung des Materials oberhalb der Druckeinheit, für die das Material bestimmt ist, eine Behinderung anderer Vorgänge oder eine Einschränkung von Bewegungsmöglichkeiten des Bedienpersonals verringert oder vermieden wird.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch ein Zusammenwirken der Transporteinrichtung mit zumindest einer Montageeinrichtung, die bevorzugt eine Hubeinrichtung umfasst, noch mehr Komponenten einer entsprechenden Transporteinrichtung zum Transport von Druckformen verwendet werden können, wodurch weitere Kosten gespart werden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 ein Doppeldruckwerk einer Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschine;
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2 eine Ansicht einer Druckeinheit von schräg oben, an der ein Transportsystem für Druckformen und/oder Material angeordnet ist;
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3 eine schematische Darstellung einer Teils eines Farbwerks während eines Montagevorgangs eines Rakelbalkens;
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4 eine schematische Darstellung des Teils des Farbwerks aus 3 während eines weiteren Schritts des Montagevorgangs des Rakelbalkens;
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5 eine schematische Darstellung des Teils des Farbwerks aus 3 während eines weiteren Schritts des Montagevorgangs des Rakelbalkens;
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6 eine schematische Darstellung des Teils des Farbwerks aus 3 während eines weiteren Schritts des Montagevorgangs des Rakelbalkens;
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7 eine schematische Darstellung des Teils des Farbwerks aus 3 während eines weiteren Schritts des Montagevorgangs des Rakelbalkens;
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8 eine schematische Darstellung des Teils des Farbwerks aus 3 während eines weiteren Schritts des Montagevorgangs des Rakelbalkens.
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In einer Druckmaschine, die bevorzugt als Rotationsdruckmaschine ausgebildet ist und beispielsweise eine Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschine ist, ist zumindest eine Druckeinheit 01 angeordnet, die zumindest ein Druckwerk 02 aufweist. Das Druckwerk 02 weist zumindest einen Formzylinder 03 und einen Gegendruckzylinder 04 auf, bevorzugt auch einen Übertragungszylinder 06. Weiter bevorzugt ist das Druckwerk 02 Teil eines Doppeloffsetdruckwerks 02, bei dem jeweils zwei Übertragungszylinder 06 sich gegenseitig als Gegendruckzylinder 04 dienen. Das Druckwerk 02 weist weiterhin für jeden Formzylinder 03 zumindest ein Farbwerk 07 auf. Es kann außerdem für jeden Formzylinder 03 zumindest ein Feuchtwerk 08 und/oder für jeden Übertragungszylinder 06 zumindest eine Gummituchwaschanlage 09; 17 aufweisen. Das Farbwerk weist bevorzugt eine Rasterwalze 11 und eine mit dieser Rasterwalze 11 zusammenwirkende Kammerrakel 12 auf, die Teil eines Rakelbalkens 17 ist. Weiterhin kann das Farbwerk zumindest eine weitere Farbwalze 17; 19 aufweisen (1). Die Erfindung beschränkt sich nicht auf eine derart ausgeführte Druckmaschine, insbesondere können weitere Bestandteile angeordnet sein, für deren Transport das folgende Verfahren und/oder die folgende Vorrichtung ebenfalls anwendbar bzw. verwendbar sind.
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Eine Transporteinrichtung 13, die bevorzugt zumindest eine Transportschiene 14 und zumindest ein Transportfahrzeug 16 aufweist, ist in und an der Druckmaschine angeordnet. Es ermöglicht einen Transport von Material 17, beispielsweise unverbrauchtem und/oder gebrauchtem Wartungsmaterial 17, von zumindest einem Ausgangsort zu zumindest einem Ort innerhalb der Druckmaschine und/oder von zumindest einem Ort innerhalb der Druckmaschine zu zumindest einem Entsorgungsort (2). Das Material 17 kann dabei verschiedenes Material der Druckmaschine sein, das montiert, demontiert, verwendet und/oder ausgetauscht werden kann und/oder muss, insbesondere können Rakelbalken 17, Drucktücher 17, Waschtücher 17, Farbwalzen 17, Gummituchwaschanlagen 17 und Werkzeuge 17 transportiert werden. Das Material 17 kann Material 17 sein, das an der Druckmaschine montiert wird, es kann sich aber auch um Material 17 handeln, das nur in der Druckmaschine verwendet wird ohne montiert zu werden und insbesondere kann es sich um Material 17 handeln, das direkt nach einer Verwendung wieder abtransportiert wird, wie beispielsweise Werkzeug 17.
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Bevorzugt ist ein System aus Transportschienen 14 angeordnet, an dem mehrere Transportfahrzeuge 16 entlang fahren können und auf diese Weise den zumindest einen Ausgangsort, den zumindest einen Ort innerhalb der Druckmaschine und den zumindest einen Entsorgungsort erreichen können. Bevorzugt ist jedem Druckwerk 02 ein Ort innerhalb der Druckmaschine zugeordnet, den die Transportfahrzeuge 16 erreichen können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Transporteinrichtung 13 oder werden zumindest Teile der Transporteinrichtung 13 in einem anderen Betriebszustand dazu verwendet, zumindest eine Druckform von zumindest einem Ausgangsort zu zumindest einem Formzylinder 03 zu transportieren, weiter bevorzugt im Rahmen eines automatischen, also maschinengesteuerten Druckformwechselvorgangs. Dabei kann an zumindest ein Transportfahrzeug 16 der Transporteinrichtung 13 eine Druckform oder mehrere Druckformen gleichzeitig oder bevorzugt zumindest ein, mehrere Druckformen enthaltender, Transportbehälter angeordnet und entlang der Transportschienen 14 zu einem entsprechenden Ort innerhalb der Druckmaschine oder von einem entsprechenden Ort innerhalb der Druckmaschine weg transportiert werden.
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Entweder mittels zumindest einer an zumindest einem Transportfahrzeug 16 angeordneten Hubeinrichtung 18 oder bevorzugt mittels einer zumindest einem Ort der Druckmaschine zugeordneten Hubeinrichtung 18 wird das Material 17 von dem Transportfahrzeug 16 in vertikaler Richtung transportiert, bis es auf einer jeweiligen Höhe angekommen ist, auf der es montiert werden soll. Die Hubeinrichtung 18 ist bevorzugt Teil einer Montageeinrichtung 18 und weiter bevorzugt wird das Material 17 von der Transporteinrichtung 13 an die Montageeinrichtung 18 übergeben und von dieser Montageeinrichtung 18 mittels vertikaler und/oder horizontaler Verschiebungen an die Stelle gebracht, an der das Material 17 montiert oder verwendet werden soll. Eine solche Montage, die beispielsweise ein Fixieren und/oder ein Anschließen von elektrischen, hydraulischen, pneumatischen oder sonstigen Verbindungen umfassen kann, wird entweder von einer Bedienperson oder, in einer bevorzugten Ausführungsform, ebenfalls von der Montageeinrichtung 18 oder anderen maschinengesteuerten Bestandteilen der Druckmaschine vorgenommen. Bei der Montage und/oder der Fixierung des Materials 17 können weitere vertikale und/oder horizontale Bewegungen, beispielsweise des Materials 17 und/oder der Montageeinrichtung 18 auftreten.
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Dies soll, ohne Beschränkung auf dieses spezielle Beispiel, am Beispiel einer Montage eines Rakelbalkens 17 verdeutlicht werden. Der Rakelbalken 17 wird zunächst an einem Ausgangsort an einem Transportfahrzeug 16 angeordnet und von diesem Transportfahrzeug 16 bevorzugt mit zumindest einer größeren Komponente in horizontaler Richtung zu einem Ort innerhalb der Druckmaschine transportiert. Bevorzugt befindet sich dieser Ort oberhalb der Druckeinheit 01, in der der Rakelbalken 17 montiert werden soll. An diesem Ort wirken eine Transporteinrichtung 13 und eine Montageeinrichtung 18 zusammen, indem der Rakelbalken 17 von dem Transportfahrzeug 16 an die Montageeinrichtung 18 übergeben wird (2). Die Montageeinrichtung 18 umfasst zumindest eine Hubeinrichtung 18, die den Rakelbalken 17 zumindest mit einer größeren Komponente in vertikaler Richtung und bevorzugt nach unten transportiert, bis auf eine gewünschte Höhe. Eine Farbwanne 21 ist über eine flexible Farbzufuhr 22 mit einem Rakelbalkenhalter 23 verbunden. Der Rakelbalkenhalter 23 ist gemeinsam mit einem Pneumatikzylinder 24 auf einer Linearführung montiert, die eine horizontale Bewegung gestattet. Zunächst ist der Rakelbalkenhalter 23 in einer Position angeordnet, in der er von einer Rasterwalze 11 abgestellt ist, der er zugeordnet ist. Der zugehörige Pneumatikzylinder ist in einer öffnenden Stellung angeordnet (3). Nun wird mittels eines Greifers 18, der Teil der Montageeinrichtung 18 ist, ein Rakelbalken 17 in horizontaler Richtung zugeführt (4) und dann in vertikaler Richtung auf den Rakelbalkenhalter 23 abgesetzt (5). Der Pneumatikzylinder 24 wechselt in eine fixierende Stellung und fixiert damit den Rakelbalken 17 an dem Rakelbalkenhalter 23 (5). Der Greifer 18 wird durch eine Bewegung nach unten (6) und eine horizontale Bewegung entfernt (7), d. h. der Rakelbalken 17 wird von der Montageeinrichtung 18 gelöst. Nun kann der Rakelbalken 17 zusammen mit dem Rakelbalkenhalter 23 und dem Pneumatikzylinder 24 verschoben werden und damit die Kammerrakel 12 an die Rasterwalze 11 angestellt werden (8).
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Eine Demontage erfolgt entsprechend in umgekehrter Reihenfolge, wobei die einzelnen Verfahrensschritte entsprechend anzupassen sind, beispielsweise wird ein gebrauchtes Material 17 an der Transporteinrichtung 13 angeordnet, mittels der Transporteinrichtung 13 aus der Druckmaschine entfernt und zu einem Entsorgungsort transportiert. Der Entsorgungsort kann aber, beispielsweise bei wieder verwertbarem oder lediglich zu reinigendem Material 17, auch mit dem Ausgangsort übereinstimmen. Das Verfahren ist also für ein Zuführen und für ein Abführen von Material 17 geeignet.
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Es ist auch denkbar, dass die Montageeinrichtung 18 an der Transporteinrichtung 13 angeordnet ist, solange die Transporteinrichtung 13 für den Transport und die Montage von Material 17 eingesetzt wird und/oder dass keine oder eine andere Montageeinrichtung 18 an die Transporteinrichtung 13 angeordnet wird, solange die Transporteinrichtung 13 für den Transport und/oder die Montage von Druckformen verwendet wird. Beispielsweise kann ein Transportfahrzeug 16 entweder einen Transportbehälter mit Druckformen aufnehmen und transportieren oder eine Montageeinrichtung 18 und ein entsprechendes Material 17 aufnehmen und transportieren oder nur ein entsprechendes Material 17 aufnehmen und transportieren.
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Es ist ebenfalls möglich, gleichzeitig mehrere gleiche und/oder verschiedene Materialien von zumindest einem Ausgangsort zu zumindest einem Ort innerhalb der Druckmaschine und/oder von zumindest einem Ort innerhalb der Druckmaschine zu zumindest einem Entsorgungsort zu transportieren, sofern eine Transporteinrichtung, bevorzugt ein System aus Transportschienen 14 und Transportfahrzeugen 16, entsprechend ausgelegt ist. Insbesondere ist es möglich, dass mit Hilfe eines Teils der Transporteinrichtung 13 ein Material 17, das an einem Ort innerhalb der Druckmaschine demontiert oder zumindest gebraucht wurde, von diesem Ort weg transportiert wird und dass gleichzeitig mit Hilfe eines anderen Teils der Transporteinrichtung 13 ein Material 17, das an diesem Ort montiert oder zumindest verwendet werden soll, zu diesem identischen Ort hin transportiert wird.
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Ein weiteres Beispiel ist ein Transport von Drucktüchern 17, die an dem Ausgangsort beispielsweise in Boxen gelagert sind. Eine oder mehrere solche Boxen kann oder können dann an ein Transportfahrzeug 16 angeordnet werden und zu einem Ort innerhalb der Druckmaschine transportiert werden. Dort werden vorhandene Drucktücher 17 beispielsweise von Hand gegen gerade neu angelieferte, unverbrauchte Drucktücher 17 ausgetauscht und die gebrauchten Drucktücher werden in der gleichen oder einer anderen Box mit dem gleichen oder einem anderen Transportfahrzeug 16 zum entsprechenden Entsorgungsort transportiert. Die verwendeten Transportfahrzeuge 16 sind dabei vorzugsweise ebenfalls für den Transport von Rakelbalken 17 und/oder Druckformen und/oder anderen Materialien 17 verwendbar, gegebenenfalls mit geeigneten Zusatzeinrichtungen wie den erwähnten Transportbehältern für Druckformen.
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Die Transporteinrichtung 13 und/oder die Montageeinrichtung 18 wenden bevorzugt von einer Maschinensteuerung gesteuert. Allen Beispielen ist gemein, dass ein großer Teil oder bevorzugt eine gesamte physikalische Transportarbeit von der Transporteinrichtung 13 und/oder der Montageeinrichtung 18 verrichtet wird, während eine Bedienperson lediglich Einfluss auf die Steuerung des Vorgangs nehmen kann und/oder muss. In einer Ausführungsform läuft das gesamte Verfahren automatisch ab, d. h. alle Vorgänge des Verfahrens werden von Maschinenbestandteilen ausgeführt und die Maschinensteuerung steuert all diese Vorgänge.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Druckeinheit
- 02
- Druckwerk, Doppeloffsetdruckwerk
- 03
- Formzylinder
- 04
- Gegendruckzylinder
- 05
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- 06
- Übertragungszylinder
- 07
- Farbwerk
- 08
- Feuchtwerk
- 09
- Gummituchwaschanlage
- 10
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- 11
- Rasterwalze
- 12
- Kammerrakel
- 13
- Transporteinrichtung
- 14
- Transportschiene (13)
- 15
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- 16
- Transportfahrzeug (13)
- 17
- Material, Wartungsmaterial, Rakelbalken, Drucktuch, Waschtuch, Farbwalze, Werkzeug, Gummituchwaschanlage
- 18
- Montageeinrichtung, Hubeinrichtung, Greifer
- 19
- Farbwalze
- 20
-
- 21
- Farbwanne
- 22
- Farbzufuhr
- 23
- Rakelbalkenhalter
- 24
- Pneumatikzylinder