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Die Erfindung betrifft einen Abluftkamin für eine Ablufthaube mit einem Kamingehäuse und mit einer Anschlusseinrichtung zum Befestigen einer Abluftsammeleinrichtung.
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Eine Ablufthaube wie beispielsweise eine Dunstabzugshaube Weist üblicherweise mindestens zwei Gehäuseteile auf. In einer Abluftsammeleinrichtung wird die Abluft erfasst und einem Kamingehäuse zugeführt, das einen Abluftkanal bildet und die mit der Abluftsammeleinrichtung erfasste Abluft abführen kann.
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Aus der Praxis sind unterschiedliche Ausgestaltungen von Dunstabzugshauben bekannt. Eine Wandhaube weist beispielsweise eine flache oder L-förmig ausgestaltete Abluftsammeleinrichtung auf, die ebenso wie das Kamingehäuse mit einer Rückseite an einer Wand befestigt ist. Bei einer Inselhaube ist eine flache, dachförmig ausgestaltete oder konvex gekrümmte Abluftsammeleinrichtung mittels einer geeigneten Anschlusseinrichtung an einem unteren Ende eines Kamingehäuses befestigt, das seinerseits an seinem oberen Ende üblicherweise an einer Decke festgelegt ist.
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Die Anschlusseinrichtung kann beispielsweise aus einem umlaufenden Befestigungsflansch, aus seitlich abstehenden Befestigungszungen oder aus Öffnungen oder Bohrlöchern gebildet werden, die für eine Festlegung der Abluftsammeleinrichtung an dem Kamingehäuse geeignet sind. Das Kamingehäuse wird üblicherweise aus einer Wandverkleidung aus Edelstahl gebildet, die einteilig oder mehrteilig ausgestaltet sein kann und eine kreisförmige, rechteckige oder quadratische Querschnittsfläche aufweist.
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Die für die Abführung und Reinigung der Abluft erforderlichen Abluftbehandlungseinrichtungen sind üblicherweise in der Abluftsammeleinrichtung, in dem Kamingehäuse und gegebenenfalls auch außerhalb des Kamingehäuses in einem daran anschließenden Abschnitt des Kaminschachts angeordnet. In der Abluftsammeleinrichtung befindet sich oftmals eine Filtereinrichtung, die beispielsweise einen Prallfilter oder ein Filtergewebe aufweist. Ein Ventilator, mit welchem die Abluftströmung erzeugt werden kann, ist entweder in dem Kamingehäuse oder in einem daran anschließenden Abschnitt eines Kaminschachts bzw. außerhalb eines Gebäudes angeordnet, sofern die Ablufthaube nicht im Umluftbetrieb betrieben wird und kein weiterer Abschnitt eines Kaminschachts vorhanden ist.
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Das Kamingehäuse und die an dem Kamingehäuse befindlichen Anschlusseinrichtung müssen auch hinsichtlich der gegebenenfalls in dem Kamingehäuse angeordneten Abluftbehandlungseinrichtungen an die jeweilige Abluftsammeleinrichtung angepasst sein.
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Es wird deshalb als eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung angesehen, einen Abluftkamin für eine Ablufthaube so auszugestalten, dass der Abluftkamin mit möglichst geringem Aufwand hergestellt und für unterschiedlich ausgestaltete Ablufthauben verwendet bzw. in einfacher Weise an verschiedene Verwendungszwecke angepasst werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass in dem Kamingehäuse mehrere Aufnahmeeinrichtungen zum Aufnehmen von Abluftbehandlungseinrichtungen beabstandet zueinander angeordnet sind. Die Abluftbehandlungseinrichtungen können in einfacher Weise von den Aufnahmeeinrichtungen aufgenommen und in dem Kamingehäuse festgelegt werden. In Abhängigkeit von der für die jeweilige Ablufthaube verwendeten Abluftsammeleinrichtung können die für die Abluftbehandlung erforderlichen Abluftbehandlungseinrichtungen in dem Kamingehäuse angeordnet werden. Das Kamingehäuse kann in einfacher Weise und kostengünstig zusammen mit den Aufnahmeeinrichtungen einheitlich hergestellt und anschließend in Abhängigkeit von der jeweils verwendeten Abluftsammeleinrichtung angepasst und individualisiert werden.
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Es ist ebenfalls denkbar, dass sämtliche Abluftbehandlungseinrichtungen von jeweils zugeordneten Aufnahmeeinrichtungen in dem Kamingehäuse aufgenommen und demzufolge vollständig in dem Kamingehäuse untergebracht werden. Die Abluftsammeleinrichtung dient in diesem Fall lediglich dazu, die mit der Ablufthaube abzuführende Abluft zu erfassen und einer Eintrittsöffnung in dem Kamingehäuse zuzuführen. Da die Abluftsammeleinrichtung nicht gleichzeitig auch Abluftbehandlungseinrichtungen wie beispielsweise Filter oder Ventilatoren aufnehmen muss, lassen sich beliebige Abluftsammeleinrichtungen mit einem derartigen Kamingehäuse für eine Ablufthaube kombinieren.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Aufnahmeeinrichtungen jeweils zwei an gegenüberliegenden Wandbereichen des Kamingehäuses angeordnete Profilschienen aufweisen. Geeignete Profilschienen, die beispielsweise ein L-förmiges oder ein C-förmiges Profil aufweisen können, können einfach und kostengünstig hergestellt bzw. handelsüblich erworben werden und ohne größeren Montageaufwand in dem Kamingehäuse befestigt bzw. darin festgelegt werden. Das Kamingehäuse kann dabei eine im Wesentlichen beliebige Querschnittsfläche aufweisen, wobei die Befestigung der Profilschienen bei einer rechteckigen oder quadratischen Querschnittsfläche besonders einfach und kostengünstig erfolgen kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, dass die Profilschienen eine seitliche Führung für einen Einschub bilden. Eine rasche und gleichzeitig zuverlässige Anordnung und Befestigung der einzelnen Abluftbehandlungseinrichtungen in dem Kamingehäuse kann dadurch ermöglicht bzw. unterstützt werden, dass die einzelnen Abluftbehandlungseinrichtungen jeweils als Einschub ausgestaltet werden, dessen Abmessungen an die Aufnahmeeinrichtungen bzw. an das Kamingehäuse angepasst sind. Die unterschiedlichen Abluftbehandlungseinrichtungen wie beispielsweise Ventilatoren oder Filter können entweder standardisierte Abmessungen bzw. äußere Formgebungen aufweisen oder durch die Anordnung von seitlichen Führungselementen an die Formgebung und Anordnung der in dem Kamingehäuse angeordneten Profilschienen angepasst sein. Die Profilschienen können ebenfalls unabhängig von der Formgebung des Kamingehäuses hinsichtlich ihres Abstands oder ihrer Formgebung einheitlich ausgestaltet bzw. standardisiert sein.
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Aufgrund der modularen Bauweise können die einzelnen Abluftbehandlungseinrichtungen nahezu beliebig miteinander kombiniert und in einer für die beabsichtigte Behandlung der Abluft vorteilhaft erscheinenden Reihenfolge in dem Kamingehäuse angeordnet werden. Ein Austausch einer einzelnen Abluftbehandlungseinrichtung ist einfach und rasch möglich. Da die einzelnen Abluftbehandlungseinrichtungen für deren Verwendung und Anordnung in einem Kamingehäuse vorbereitet bzw. zugerichtet werden können, lassen sich vollständige Ablufthauben aus einzelnen vorgefertigten Komponenten schnell zusammenfügen.
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Um eine besonders hohe mechanische Stabilität gewährleisten zu können ist vorgesehen, dass in dem Kamingehäuse ein Rahmen zur Befestigung der Aufnahmeeinrichtungen angeordnet ist. Der Rahmen kann aus mehreren miteinander verbundenen Streben gebildet sein. Es ist auch denkbar, dass eine an einer Rückwand angeordnete Rahmenplatte Bohrungen, Ausnehmungen oder andere geeignete Befestigungselemente aufweist, die eine rasche und zuverlässige Festlegung der Profilschienen oder der einzelnen Abluftbehandlungseinrichtungen an dem Rahmen ermöglichen.
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Eine besonders vielseitig verwendbare, einfach an unterschiedliche Bauformen und Anforderungen anpassbare Ausgestaltung kann dadurch erreicht werden, dass die Aufnahmeeinrichtungen lösbar an dem Rahmen befestigbar sind. In Abhängigkeit von den in jedem Einzelfall vorgesehenen Abluftbehandlungseinrichtungen oder deren jeweiliger Auslegung oder konstruktiver Ausgestaltung können die jeweils zugeordneten Aufnahmeeinrichtungen in dem richtigen Abstand zueinander an dem Rahmen angeordnet und befestigt werden. Gegebenenfalls können die einzelnen Abluftbehandlungseinrichtungen zusammen mit den Aufnahmeeinrichtungen von dem Rahmen gelöst oder an dem Rahmen festgelegt werden.
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Einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgedankens zu Folge ist vorgesehen, dass das Kamingehäuse eine Entnahmeöffnung für einen Einschub aufweist. Insbesondere bei einem Filter oder bei einer anderen wartungsbedürftigen Abluftbehandlungseinrichtung kann in dem Kamingehäuse eine Entnahmeöffnung so angeordnet und ausgestaltet sein, dass die zugeordnete Abluftbehandlungseinrichtung mit einem Handgriff entnommen oder wieder eingesetzt werden kann.
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Es ist ebenfalls denkbar und im Hinblick auf eine möglichst einfache Zugänglichkeit der einzelnen Abluftbehandlungseinrichtungen zweckmäßig, dass das Kamingehäuse eine schwenkbar gelagerte Wartungsklappe aufweist. Die Wartungsklappe kann dabei beispielsweise um eine vertikal angeordnete Schwenkachse seitlich aufgeklappt werden. Im Hinblick auf eine optisch möglichst dezente Ausgestaltung der Wartungsklappe kann vorgesehen sein, dass die Wartungsklappe von einer Seitenwand des Kamingehäuses gebildet wird, die vollständig aufgeklappt werden kann, so dass keine Fugen oder Spaltungen innerhalb einer Seitenwand des Kamingehäuses angeordnet sind. Die Wartungsklappe kann auch beispielsweise horizontal um eine an einem unteren Ende oder an einem oberen Ende des Kamingehäuses angeordnete Schwenkachse schwenkbar gelagert sein und im Bedarfsfall nach oben oder nach unten aufgeklappt werden, um die einzelnen Abluftbehandlungseinrichtungen entnehmen, warten und wieder einsetzen zu können.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele näher erörtert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer Ablufthaube mit einem Kamingehäuse und mit einer konvex gekrümmten Abluftsammeleinrichtung, und
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2 eine schematische Darstellung einer Ablufthaube mit zwei nebeneinander angeordneten Kamingehäusen und einer mit einer Rückseite an einer Wand befestigbaren, L-förmigen Abluftsammeleinrichtung.
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Eine in 1 exemplarisch dargestellte Ablufthaube 1 weist ein Kamingehäuse 2 mit einer im Wesentlichen quadratischen Querschnittsfläche auf. An einem unteren Ende 3 des Kamingehäuses 2 ist eine konvex gekrümmte Abluftsammeleinrichtung 4 über eine Anschlusseinrichtung 5 mit dem Kamingehäuse 2 verbunden. Die Anschlusseinrichtung 5 besteht im Wesentlichen aus seitlich abstehenden Befestigungslaschen 6, auf denen die Abluftsammeleinrichtung 4 aufliegt und festgelegt ist. Die Abluftsammeleinrichtung 4 besteht bei dem exemplarisch dargestellten Ausführungsbeispiel aus einer konvex gekrümmten Glasplatte 7.
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Das Kamingehäuse 2 weist vier jeweils rechtwinklig zueinander angeordnete Gehäusewände 8 aus Edelstahl auf. An einer rückseitig angeordneten Gehäusewand 8 befindet sich eine Rahmenkonstruktion 9, an der waagrecht abstehend und einander gegenüberliegend C-förmige Profilschienen 10 angeordnet und festgelegt sind. Jeweils zwei einander zugeordnete Profilschienen 10 bilden seitliche Führungselemente für eine Abluftbehandlungseinrichtung 11. Jede Abluftbehandlungseinrichtung 11 weist an die Formgebung der Profilschienen 10 angepasste, seitlich vorspringende Halterahmen 12 auf, die ein Einschieben und Festlegen der Abluftbehandlungseinrichtung 11 in zwei einander zugeordneten Profilschienen 10 ermöglicht.
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Bei dem in 1 lediglich exemplarisch dargestellten Ausführungsbeispiel sind ausgehend von dem unteren Ende 3 des Kamingehäuses 2 ein Flüssigkeits- und Tröpfchenfilter 13 aus einem offenporigen hydrophilen Schaumstoff, ein Ventilator 14, ein Plasmareinigungsmodul 15, das über eine dielektrisch behinderte Entladung eines elektrischen Wechselfeldes Moleküle aufbrechen und in geruchsneutrale Bestandteile zerlegen kann und ein Aktivkohlefilter 16 angeordnet. Der Flüssigkeits- und Tröpfchenfilter 13 ist gegenüber einer horizontalen Ebene verkippt angeordnet, um eine rasche Abführung der in dem Flüssigkeitsfilter 13 abgeschiedenen Flüssigkeits- und Fett-Tröpfchen zu begünstigen.
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Die Auswahl und Anordnung der einzelnen Abluftbehandlungseinrichtungen 11 kann in einfacher Weise an die jeweiligen Anforderungen oder an unterschiedliche Ausführungen der Ablufthaube 1 angepasst werden. Es kann auch vorgesehen sein, dass ein elektronisches Steuermodul in dem Kamingehäuse 2 angeordnet ist und über Betätigungselemente eine Bedienung und Steuerung der Ablufthaube 1 ermöglicht. Die Betätigungselemente können entweder ebenfalls an dem Kamingehäuse 2 oder aber an der Abluftsammeleinrichtung 3 angeordnet sein.
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Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist eine für eine gewerbliche bzw. industrielle Nutzung geeignete Ablufthaube 17 zwei nebeneinander angeordnete Kamingehäuse 2 auf, deren unteres Ende 3 jeweils in eine gemeinsame Abluftsammeleinrichtung 18 mündet, so dass die von der Abluftsammeleinrichtung 18 erfasste Abluft über die beiden Kamingehäuse 2 abgesaugt und abgeführt werden kann.
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Die einander zugeordneten, an gegenüberliegenden Gehäusewänden 8 der Kamingehäuse 2 angeordneten Profilschienen 10 sind nicht über eine bei diesem Ausführungsbeispiel nicht vorgesehene, rückseitig angeordnete Rahmenkonstruktion 9 in dem Kamingehäuse 2 festgelegt, sondern jeweils seitlich mit der angrenzenden Gehäusewand 8 verschraubt. Eine zusätzliche Rahmenkonstruktion 9 ist nicht erforderlich. Da sowohl die Kamingehäuse 2 als auch die gemeinsame Abluftsammeleinrichtung 18 mit ihren jeweiligen Rückseiten an einer Wand festgelegt und befestigt werden können, müssen die beiden Kamingehäuse 2 keine größeren mechanischen Kräfte aufnehmen und insbesondere nicht das Gewicht der Abluftsammeleinrichtung 18 tragen.
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Eine im Wesentlichen ebene Oberseite 19 der Abluftsammeleinrichtung 18 liegt auf einem durch seitliches Abkanten der Endbereiche der Gehäusewände 8 erzeugten umlaufenden Befestigungsflansch der Kamingehäuse 2 auf.
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Dieser in 2 nicht dargestellte Befestigungsflansch bildet eine Anschlusseinrichtung für die Abluftsammeleinrichtung 18.
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Der gegebenenfalls häufiger als die anderen Abluftbehandlungseinrichtungen 11 zu reinigende und gegebenenfalls auszutauschende Flüssigkeitsfilter 13 ist über eine exemplarisch bei dem rechts dargestellten Kamingehäuse 2 gezeigte Entnahmeöffnung 20 in der vorderen Gehäusewand 8 aus dem Kamingehäuse entnehmbar und darin wider einsetzbar, ohne dass eine Demontage einzelner Bauteile oder gesondertes Werkzeug erforderlich wäre. Die Entnahmeöffnung 20 ist mit einer an dem Einschub des Flüssigkeitsfilters 13 befestigte Blende 21 abgedeckt.
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Bei dem links dargestellten Kamingehäuse 2 ist eine zur Vorderseite hin angeordnete Gehäusewand 8 als Wartungsklappe 22 ausgestaltet, die im Bedarfsfall um eine rechts angeordnete Schwenkachse aufgeklappt werden kann, um einen einfachen und raschen Zugriff auf die einzelnen Abluftbehandlungseinrichtungen 11 zu ermöglichen.