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Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Griffkappe für einen Ballspielschläger mit einem Griffabschnitt, wobei die Griffkappe den Griffabschnitt verschließt. Ferner betrifft die Erfindung einen Ballspielschläger mit einer derartigen Griffkappe.
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Ballspielschläger, insbesondere Tennis- und Squashschläger, werden heutzutage häufig im sogenannten Schlauchblasverfahren hergestellt. Dabei wird ein Schlauch aus mehreren Lagen von Prepregmaterial gebildet, dem in einer entsprechenden Formpresse unter dem Einfluss von Druck und Temperatur die Form des Schlägerrahmens aufgeprägt wird. Dabei bilden die beiden Schlauchenden üblicherweise den Griffabschnitt, der dadurch im Wesentlichen hülsen- bzw. rohrförmig ausgebildet ist und an einem Ende mindestens eine Öffnung aufweist. Diese Öffnung wird dann in der Regel mit einer Griffkappe verschlossen.
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Derartige Griffkappen werden häufig mit Hilfe von entsprechenden Klammern direkt in das Prepregmaterial des Griffabschnitts geklammert bzw. getackert. Dadurch kann das den Griffabschnitt bildende Prepregmaterial leicht beschädigt werden.
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Es ist zwar beispielsweise aus der
EP 0 315 423 B1 , der
WO 87/05524 A1 oder der
FR 38 658 bekannt, Griffkappen auch auf andere Weise an dem Griffabschnitt bzw. Schlägerschaft eines Ballspielschlägers zu befestigen, jedoch weisen diese bekannten Griffkappen Nachteile bezüglich einer stabilen Fixierung und/oder einer einfachen Demontage auf.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Griffkappe für einen Ballspielschläger mit einem Griffabschnitt bereitzustellen, die auf einfache Weise und insbesondere ohne Klammern oder Tackern am Griffabschnitt angebracht werden kann. Die Griffkappe soll stabil am Griffabschnitt des Schlägers befestigbar sein und auf einfache Weise wieder von diesem entfernt werden können. Diese Aufgaben werden durch die Griffkappe mit den Merkmalen von Anspruch 1 bzw. durch den Ballspielschläger mit den Merkmalen von Anspruch 4 gelöst.
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Die vorliegende Erfindung betrifft demnach eine Griffkappe für einen Ballspielschläger mit einem im Wesentlichen hülsen- bzw. rohrförmigen Griffabschnitt, der an einem Ende eine Öffnung aufweist, die mit der Griffkappe verschließbar ist. Die Griffkappe ist zum Einrasten in den Griffabschnitt mittels eines Schnappmechanismus ausgebildet. Der Schnappmechanismus kann wieder gelöst werden, um die Griffkappe von dem Griffabschnitt zu entfernen. Die Griffkappe weist mindestens zwei längliche Elemente auf, die eine Länge haben, die größer ist als der Durchmesser der Griffkappe. An den Enden der länglichen Elemente ist jeweils eine Einrasteinrichtung vorgesehen. Die Erfindung betrifft ferner einen Ballspielschläger mit einer derartigen Griffkappe.
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Der erfindungsgemäße Ballspielschläger hat einen im Wesentlichen hülsen- bzw. rohrförmigen Griffabschnitt, der an einem Ende eine Öffnung aufweist, die mit einer Griffkappe verschließbar bzw. verschlossen ist. Die Griffkappe rastet mittels eines Schnappmechanismus in den Griffabschnitt ein und dieser Schnappmechanismus kann wieder gelöst werden, um die Griffkappe von dem Griffabschnitt zu entfernen. Die Griffkappe weist mindestens zwei längliche Elemente auf, die eine Länge haben, die größer ist als der Durchmesser der Griffkappe, wobei an den Enden der länglichen Elemente jeweils eine Einrasteinrichtung vorgesehen ist.
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Die erfindungsgemäße Griffkappe lässt sich mit Hilfe des Schnappmechanismus auf einfache Weise an dem Griffabschnitt des Ballspielschlägers befestigen und durch einfaches Lösen des Schnappmechanismus wieder von diesem entfernen. Hierzu weist der Griffabschnitt vorzugsweise zwei Nuten mit entsprechenden Vorsprüngen bzw. Vertiefungen auf, die die länglichen Elemente aufnehmen und ein Einrasten der Einrasteinrichtungen ermöglichen. Aufgrund der relativ großen Länge der länglichen Elemente wird sichergestellt, dass die Griffkappe stabil an dem Griffabschnitt des Ballspielschlägers befestigt ist und unter anderem zur Aufnahme von Torsionskräften geeignet ist. Die länglichen Elemente haben vorzugsweise eine Länge zwischen 4 cm und 10 cm, besonders bevorzugt zwischen 5 cm und 8 cm.
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Die Griffkappe ist vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt, lässt sich aber auch aus einem anderen Material herstellen. Hierbei sind insbesondere elastische Materialien von Vorteil, da die länglichen Elemente dann elastisch einrasten können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Griffkappe zwei längliche Elemente mit jeweils einer Einrasteinrichtung auf. Es können aber auch drei, vier, fünf oder sechs solche länglichen Elemente vorgesehen sein. Die länglichen Elemente sind vorzugsweise als lange Schnapphaken ausgebildet, können den Einrastmechanismus aber auch auf andere Weise bereitstellen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist um den Griffabschnitt des Ballspielschlägers eine elastische Griffhülse geklebt. Dabei überdeckt die Griffhülse die Griffkappe bevorzugterweise zumindest teilweise. Die Griffhülse kann aus einem oder einer Kombination der folgenden Materialien bestehen: Polyethylen hoher Dichte (HDPE), Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), Polypropylen, Polyamid. Die Griffhülse hat vorzugsweise eine Dicke zwischen 0,5 mm und 5 mm, bevorzugt zwischen 1 mm und 3 mm.
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Die elastische Griffhülse ist dabei so beschaffen, dass sie sich über den Griffabschnitt des Schlägerschafts ziehen lässt. Hierzu ist es allerdings von Vorteil, wenn die Griffkappe nicht am Griffabschnitt befestigt ist. Da sich jedoch die Griffkappe der vorliegenden Erfindung auf einfache Weise vom Griffabschnitt lösen lässt, lässt sich so eine bereits aufgezogene Griffhülse einfach vom Schlägerschaft abstreifen und durch eine neue elastische Griffhülse ersetzen. Anschließend kann die Griffkappe durch Einrasten wieder am Schlägerschaft befestigt werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Griffhülse entlang ihrer Länge und/oder entlang ihres Umfangs abschnittsweise variierende Eigenschaften auf. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist die Griffhülse entlang ihrer Länge und/oder entlang ihres Umfanges eine abschnittsweise variierende Dicke und/oder eine abschnittsweise variierende Elastizität auf. Auf diese Weise lässt sich die elastische Griffhülse an die ergonomischen Besonderheiten spezifischer Ballspieler anpassen. So könnten beispielsweise die Auflageflächen für die Finger anders gestaltet sein als die Auflagefläche für den Daumen.
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Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die nachstehenden Figuren verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung beschrieben. Es zeigen:
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1 und 2 perspektivische Ansichten einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Griffkappe;
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3 eine perspektivische Schnittansicht der Griffkappe gemäß 1 und 2;
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4 eine Vorderansicht der Griffkappe gemäß 1 und 2;
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5 eine Seitenansicht der Griffkappe gemäß 1 und 2;
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6 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schlägerschafts bzw. Griffabschnitts;
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7 eine perspektivische Schnittansicht des Schlägerschafts nach 6; und
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8 eine Schnittansicht des Schlägerschafts nach 6.
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In den 1 und 2 sind perspektivische Ansichten einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Griffkappe 1 abgebildet. Die Griffkappe 1 weist ein Basiselement 4 sowie zwei längliche Elemente 2 auf, an deren Enden jeweils eine Einrasteinrichtung 3 vorgesehen ist. Das Basiselement 4 ist in dieser Ausführungsform leicht konisch ausgebildet und weist einen achteckigen Querschnitt auf. Das Basiselement 4 kann jedoch jede beliebige Form haben, die aus herkömmlichen Griffabschnitten bekannt ist. So kann der Grundriss unter anderem rund, elliptisch oder vieleckig, insbesondere sechs- oder achteckig sein. Auch wenn eine leicht konische Form des Basiselements 4 bevorzugt ist, muss das Basiselement 4 nicht konisch sein.
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Aus der perspektivischen Schnittansicht der 3 wird deutlich, dass sich die länglichen Elemente bzw. Schnapphaken 2 im Wesentlichen über die gesamte Länge der Griffkappe 1 erstrecken. Wie durch die Bemaßung in der Vorderansicht gemäß 4 gezeigt, ist erfindungsgemäß die Länge L der länglichen Elemente bzw. Schnapphaken 2 größer als der Durchmesser D der Griffkappe.
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5 zeigt die Griffkappe gemäß 1 bis 4 in Seitenansicht.
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In 6 ist eine perspektivische Ansicht eines Griffabschnittes bzw. Schlägerschafts 10 dargestellt. Die 7 und 8 zeigen jeweils eine perspektivische Schnittansicht und eine Schnittansicht. Der Griffabschnitt 10 des erfindungsgemäßen Ballspielschlägers weist zwei im Wesentlichen gegenüberliegende Nuten 11 auf, die die länglichen Elemente 2 der Griffkappe 1 aufnehmen können. An den Enden der Nuten 11 sind jeweils Vorsprünge mit Vertiefungen 12 vorgesehen, in denen die Einrasteinrichtungen 3 der Griffkappe 1 einrasten können. Durch Anheben der Einrasteinrichtungen 3 aus den Öffnungen 12 lässt sich der Einrastmechanismus wieder lösen, so dass die Griffkappe 1 wieder vom Schlägerschaft 10 entfernt werden kann.
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Bevorzugt sind die Nuten 11 im Schlägerschaft 10 derart dimensioniert, dass die länglichen Elemente bzw. Schnapphaken 2 der Griffkappe 1 zumindest weitgehend passgenau aufgenommen werden können. Aufgrund der relativ großen Länge der länglichen Elemente 2 ist eine besonders gute Fixierung der Griffkappe 1 am Schlägerschaft 10 möglich. Ferner können durch die länglichen Elemente Torsionskräfte aufgenommen werden.
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Ist die Griffkappe 1 am Schlägerschaft 10 fixiert, kann der Griffabschnitt zusammen mit den länglichen Elementen 2 der Griffkappe 1 von einem Griffband umwickelt werden oder mit einer elastischen Griffhülse überdeckt bzw. abgeklebt werden. Dann sind die länglichen Elemente 2 zumindest teilweise nicht mehr zu sehen und der Griffabschnitt 10 lässt sich komfortabel umfassen. Während ein Griffband- bzw. Griffhülsenwechsel ohne Lösen der Griffkappe 1 möglich ist, ist es vorzugsweise beabsichtigt, bei einem Austausch der elastischen Griffhülse auch die Griffkappe 1 vom Schlägerschaft bzw. Griffabschnitt 10 zu lösen. Hierzu wird vorzugsweise zunächst die elastische Griffhülse beispielsweise mit einem Messer aufgetrennt, um einen mechanischen Zugang zu den Einrasteinrichtungen 3 der länglichen Elemente 2 zu gewähren. Durch Anheben der Einrasteinrichtungen 3 lässt sich dann der Einrastmechanismus lösen und die Griffkappe vom Schlägerschaft entfernen. Dann kann eine neue elastische Griffhülse über den Schlägerschaft gestülpt bzw. gezogen werden. Anschließend wird die Griffkappe 1 wieder am Griffabschnitt 10 angebracht, wobei die länglichen Elemente 2 in den Nuten 11 des Schlägerschafts 10 aufgenommen werden und dadurch unterhalb der Griffhülse zu liegen kommen.
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Die oben beschriebene bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Griffkappe sowie des Schlägerschafts sind lediglich beispielhaft zu verstehen. Wie bereits angemerkt wurde, lässt sich insbesondere das Basiselement 4 der Griffkappe 1 beliebig variieren. Auch der Einrastmechanismus kann anders ausgebildet sein. Ferner ist die Anzahl der länglichen Elemente nicht auf zwei beschränkt. Vielmehr können auch drei, vier oder mehr längliche Elemente bzw. Schnapphaken an der Griffkappe vorgesehen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0315423 B1 [0004]
- WO 87/05524 A1 [0004]
- FR 38658 [0004]