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Die Erfindung betrifft eine fluidisch betreibbare Ausgleichseinheit. Eine solche Ausgleichseinheit kann beispielsweise an einem fluidisch, insbesondere pneumatisch oder hydraulisch, betreibbaren Manipulatorarm eingesetzt werden. Ein solcher Manipulatorarm ist insbesondere zur Bewegung eines Werkstücks oder Werkzeugs zwischen unterschiedlichen räumlichen Orten vorgesehen. Wenn eine einfache Aufbauweise des Manipulatorarms erreicht werden soll, wird die Anzahl der Freiheitsgrade der Bewegung begrenzt, so dass ein distaler Endbereich des Manipulatorarms einen räumlichen Ort innerhalb des Bewegungsbereichs mit genau einer räumlichen Ausrichtung ansteuern kann. Um trotz Beibehaltung der einfachen Aufbauweise des Manipulatorarms dennoch eine vorteilhafte Anpassung der räumlichen Ausrichtung des vom Manipulatorarm bewegten Werkstücks oder Werkzeugs zu ermöglichen, kann vorgesehen werden, am distalen Endbereich des Manipulators eine Ausgleichseinheit anzubringen. Die Ausgleichseinheit ist derart ausgebildet, dass sie wenigstens einen zusätzlichen Freiheitsgrad der Bewegung, insbesondere wenigstens einen rotatorischen Freiheitsgrad der Bewegung, bereitstellt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Ausgleichseinheit mit einer einfachen Aufbauweise bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird für eine Ausgleichseinheit der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei ist vorgesehen, dass die Ausgleichseinheit zwei zueinander beabstandet angeordnete Koppelplatten aufweist, zwischen denen wenigstens zwei fluidisch betreibbare Linearstellmittel zur variablen Einstellung einer Verkippung zwischen der ersten und der zweiten Koppelplatte angeordnet sind, wobei die Linearstellmittel jeweils wenigstens eine Fluidkammer mit jeweils wenigstens einem elastisch deformierbaren Wandbereich umfassen, der für eine Längenänderung des jeweiligen Linearstellmittels bei einer Druckbeaufschlagung der Fluidkammer ausgebildet ist, und mit einer zwischen den beiden Koppelplatten angeordneten Gelenkeinrichtung, die für eine Relativbeweglichkeit der beiden Koppelplatten um zwei senkrecht zueinander ausgerichtete Schwenkachsen ausgebildet ist.
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Aufgrund der Wechselwirkung zwischen den wenigstens zwei Linearstellmitteln und der Gelenkeinrichtung ist eine relative Verkippung der ersten Koppelplatte gegenüber der zweiten Koppelplatte um die beiden senkrecht zueinander ausgerichteten Schwenkachsen bei Einleitung von Linearbewegungen mittels der Linearstellmittel möglich. Dabei sind die Linearstellmittel und die Gelenkeinrichtung vorzugsweise derart angeordnet, dass die Schwenkachsen in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sind. Vorzugsweise ist die von den beiden Schwenkachsen bestimmte Ebene zumindest im Wesentlichen parallel zu einer Haupterstreckungsebene wenigstens einer Koppelplatte ausgerichtet. Besonders bevorzugt sind die Haupterstreckungsebenen der beiden Koppelplatten in einer Neutralstellung der Ausgleichseinheit zumindest im Wesentlichen parallel zueinander und zu der Schwenkachsenebene ausgerichtet.
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Eine der beiden Koppelplatten kann beispielsweise zur Anbringung an einem distalen Endbereich eines Manipulatorarms vorgesehen sein. Die andere Koppelplatte ist vorzugsweise so ausgestaltet, dass sie die Anbringung eines Werkstückträgers oder Werkzeughalters ermöglicht. Mit Hilfe der Ausgleichseinheit kann somit im Zusammenspiel mit dem Manipulatorarm eine Ansteuerung eines räumlichen Orts in mehreren, unterschiedlichen Konfigurationen und damit einhergehenden unterschiedlichen Stellungen des Werkstücks oder Werkzeugs erreicht werden. Somit kann ein entsprechender Manipulatorarm einfach aufgebaut werden und bei Bedarf mit einer erfindungsgemäßen Ausgleichseinheit ausgerüstet werden.
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Die fluidisch betreibbaren Linearstellmittel sind dazu ausgebildet, eine Verkippung zwischen der ersten und der zweiten Koppelplatte einzustellen. Hierzu sind die Linearstellmittel jeweils mit wenigstens einer Fluidkammer ausgerüstet, die jeweils wenigstens einen elastisch deformierbaren Wandbereich umfasst. Die Funktion der Fluidkammer besteht darin, bei einer Druckbeaufschlagung mit einem Fluid, insbesondere Hydraulikflüssigkeit oder Druckluft, mittels einer Längenänderung des jeweiligen Linearstellmittels eine zumindest im Wesentlichen lineare Bewegung zu erzeugen. Diese Linearbewegung wird dann dazu eingesetzt, die beiden Koppelplatten zueinander zu verkippen. Um sicherzustellen, dass es bei einer linearen Bewegung wenigstens eines Linearstellmittels zu einer vorhersehbaren Kippbewegung der beiden Koppelplatten zueinander kommt, ist die Gelenkeinrichtung vorgesehen. Die Gelenkeinrichtung kann als Festkörpergelenk oder Bewegungsgelenk oder als Kombination davon ausgebildet sein. Die Gelenkeinrichtung ist vorzugsweise zentral zwischen den Linearstellmitteln angeordnet. Besonders bevorzugt ist die Gelenkeinrichtung derart ausgebildet, dass sie ausschließlich Kippbewegungen der beiden Koppelplatten zueinander zulässt.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
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Zweckmäßig ist es, wenn wenigstens ein Linearstellmittel zumindest mit einem ersten Endbereich an wenigstens einer der Koppelplatten einstückig, vorzugsweise abdichtend, angeformt ist. Hierdurch kann eine einfache Aufbauweise für die Kombination aus Linearstellmittel und Koppelplatte erzielt werden, da eine Montage und bei geeigneter Ausgestaltung auch eine Abdichtung zwischen Linearstellmittel und Koppelplatte entfällt.
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Vorteilhaft ist es, wenn wenigstens ein Linearstellmittel an einem zweiten Endbereich als Schwenkgelenkelement, vorzugsweise als Kugelgelenkelement, insbesondere als Gelenkkugel, ausgebildet ist. Hierdurch wird ein geringer Bewegungswiderstand zwischen dem zweiten Endbereich des Linearstellmittels und der zweiten Koppelplatte gewährleistet. Bei einer einstückigen Ausbildung des ersten Endbereichs des Linearstellmittels mit der ersten Koppelplatte wird das Linearstellmittel durch die einstückige Verbindung vorteilhaft abgestützt, wobei jedoch ein gewisser Bewegungswiderstand bei der Verkippung der beiden Koppelplatten überwunden werden muss, der in direktem Zusammenhang mit der elastischen Deformierbarkeit des wenigstens einen elastisch deformierbaren Wandbereichs steht. Durch das Schwenkgelenk am zweiten Endbereich des Linearstellmittels kann dort eine widerstandsarme Gleitbewegung zwischen dem Schwenkgelenkelement des Linearstellmittels und der zweiten Koppelplatte sichergestellt werden.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Gelenkeinrichtung als Kreuzgelenk ausgebildet ist, das wenigstens zwei Gelenkteile und wenigstens ein Kopplungselement umfasst, wobei an jeder Koppelplatte wenigstens eines der Gelenkteile angebracht ist und die Gelenkteile formschlüssig in Führungsnuten des Kopplungselements eingreifen. Vorzugsweise umgreift, insbesondere umschließt, das Gelenkelement das Kopplungselement derart, dass eine Montage oder Demontage nur bei plastischer Deformation des Gelenkelements oder des Kopplungselements möglich ist. Dadurch wird eine stabile und schwenkbewegliche Verbindung zwischen den beiden Gelenkteilen erreicht. Durch den Eingriff des jeweiligen Gelenkelements in das Kopplungselement wird jeweils eine Schwenkachse bestimmt. Die beiden Gelenkteile, die im Eingriff mit dem Kopplungselement stehen, sind vorzugsweise um 90 Grad versetzt zueinander angeordnet, so dass die jeweils zugeordneten Schwenkachsen senkrecht zueinander ausgerichtet sind.
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Bevorzugt sind die, insbesondere einstückig mit den zugeordneten Koppelplatten ausgebildeten, Gelenkteile der Gelenkeinrichtung für eine Begrenzung der Relativbeweglichkeit der beiden Koppelplatten auf zwei rotatorische Freiheitsgrade der Bewegung ausgebildet. Bedingt durch den Aufbau der Gelenkeinrichtung als Kreuzgelenk werden translatorische Relativbewegungen zwischen den beiden Koppelplatten verhindert, so dass eine Längenänderung wenigstens eines Linearstellmittels zumindest nahezu vollständig in eine Verschwenkung der beiden Koppelplatten zueinander umgesetzt wird. Bevorzugt ermöglicht die Gelenkeinrichtung eine Drehmomentübertragung um eine Achse, die senkrecht zu den beiden Schwenkachsen ausgerichtet ist. Hierdurch wird eine vorteilhafte Drehsteifigkeit der Ausgleichseinheit gewährleistet. Dies ermöglicht auch bei hoher Belastung der Ausgleichseinheit eine exakte Vorausplanung für die im Raum zu erzielende Ausrichtung der dem Manipulatorarm abgewandten Koppelplatte der Ausgleichseinheit.
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Zweckmäßig ist es, wenn die Koppelplatten und die Linearstellmittel mittels eines generativen Herstellungsverfahrens, insbesondere selektivem Lasersintern, zumindest im Wesentlichen einstückig hergestellt sind, insbesondere in einem gemeinsamen Herstellungsprozess. Bevorzugt sind die Koppelplatten und die Linearstellmittel aus Kunststoff oder Metall hergestellt. Durch den generativen Herstellungsprozess kann in vorteilhafter Weise eine zumindest im Wesentlichen einstückige Gestaltung der Bauteile der Ausgleichseinheit erreicht werden, da diese Bauteile aus einer formlosen Masse, beispielsweise Kunststoffpulver oder Metallpulver, abgeschieden werden und dabei bereits in dem späteren Zusammenbauzustand angeordnet werden. Hierdurch entfällt ein Zusammenfügen von Bauteilen zumindest weitestgehend, vorzugsweise vollständig. Vielmehr werden die Bauteile in dem gemeinsamen Herstellungsprozess zeitgleich und unmittelbar an ihrer späteren Einbauposition erzeugt. Bei Anwendung eines derartigen Herstellungsverfahrens können zudem auch komplexe, insbesondere hinterschnittene, Geometrien in einfacher und kostengünstiger Weise hergestellt werden.
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Bevorzugt ist zwischen den Koppelplatten wenigstens eine, vorzugsweise generativ hergestellte, abschnittsweise teleskopierbar ausgeführte Aufnahmeeinrichtung für eine Wegmesseinrichtung angeordnet, die zwei jeweils endseitig an den gegenüberliegenden Koppelplatten schwenkbeweglich gelagerte, zueinander linearbewegliche Teleskopglieder umfasst. Mit Hilfe der Aufnahmeeinrichtung, die vorzugsweise generativ und somit zeitgleich mit den Koppelplatten hergestellt ist und keinen zusätzlichen Herstellungsprozess erfordert, kann in einfacher Weise eine Sensoreinrichtung in die Ausgleichseinheit integriert werden. Bei der Sensoreinrichtung kann es sich insbesondere um eine lineare Wegmesseinrichtung, beispielsweise ein Linearpotentiometer, handeln, das anhand des lokal ermittelten Abstandes zwischen den beiden Koppelplatten die Ermittlung eines Kippwinkels der Koppelplatten ermöglicht.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Teleskopglieder an einander entgegengesetzten Endbereichen, insbesondere mittels Kugelgelenkelementen, relativbeweglich an der Koppelplatte angebracht sind und einander zugewandte Endbereiche teleskopartig schiebebeweglich ineinander aufgenommen sind. Hierdurch wird erreicht, dass die Kippbewegung zwischen den beiden Koppelplatten um die beiden senkrecht zueinander ausgerichteten Schwenkachsen in einer reinen Linearbewegung der schiebebeweglich ineinander aufgenommenen Endbereiche resultiert und keine Biege- oder Drehmomente auf die Teleskopglieder einwirken.
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Vorzugsweise sind genau drei Linearstellmittel zwischen den Koppelplatten angeordnet und sind in radialer Richtung gleichmäßig beabstandet, insbesondere in gleicher Winkelteilung, zur Gelenkeinrichtung angeordnet. Mit Hilfe von drei Linearstellmitteln kann eine Verkippung der beiden Koppelplatten um beide Schwenkachsen ohne die Notwendigkeit von zusätzlichen Rückstelleinrichtungen, insbesondere Rückstellfedern, erreicht werden. Besonders bevorzugt ist die Gelenkeinrichtung zentral zwischen den drei Linearstellmitteln angeordnet, so dass die Abstände zwischen einer Mittelachse, die senkrecht zu den beiden Schwenkachsen angeordnet ist, und den jeweiligen Linearstellmitteln zumindest im Wesentlichen gleich sind. Hierdurch ist eine einfache Ansteuerung der Linearstellmittel gewährleistet, da sich aus der gleichverteilten Anordnung der Linearstellmittel ein gut vorhersagbares Bewegungsverhalten der beiden Koppelplatten zueinander ergibt.
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Bevorzugt weisen die Linearstellmittel faltenbalgartig ausgebildete, elastisch deformierbare Wandbereiche auf. Dies ermöglicht bei kompakter Gestaltung der Linearstellmittel einen bezogen auf die Baulänge des Linearstellmittels günstiges Verhältnis zwischen einer geringsten Längenausdehnung in einer Neutralstellung des Linearstellmittels und einer größten Längenausdehnung in einer Maximalstellung des Linearstellmittels. Vorzugsweise sind die elastisch deformierbaren Wandbereiche rotationssymmetrisch zu einer Längsachse des jeweiligen Linearstellmittels ausgerichtet. Besonders bevorzugt weisen die Wandbereiche in einer die Längsachse umfassenden Querschnittsebene einen wiederkehrenden S-förmigen, insbesondere Doppel-S-förmigen, Querschnitt auf.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Ausgleichseinheit ist in der Zeichnung dargestellt. Dabei zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Ausgleichseinheit in einer Neutralstallung,
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2 eine Seitenansicht der Ausgleichseinheit gemäß 1,
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3 eine seitliche Schnittdarstellung der Ausgleichseinheit längs einer ersten Schnittebene und
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4 eine seitliche Schnittdarstellung der Ausgleichseinheit längs einer senkrecht zur ersten Schnittebene ausgerichteten zweiten Schnittebene.
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Eine in den 1 bis 4 in verschiedenen Ansichten dargestellte Ausführungsform einer Ausgleichseinrichtung 1 ist zur Ankopplung an ein distales Ende eines nicht dargestellten Manipulatorarms vorgesehen und ermöglicht die räumliche Ausrichtung eines ebenfalls nicht dargestellten Werkstücks oder Werkzeugs, das von dem Manipulatorarm beispielsweise in eine Bearbeitungszone einer nicht dargestellten Bearbeitungsmaschine gebracht werden soll.
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Die Ausgleichseinrichtung 1 umfasst zwei Koppelplatten 2, 3, deren auch als Haupterstreckungsebenen bezeichnete größte Oberflächen in der dargestellten Neutralstellung der Ausgleichseinrichtung 1 parallel zueinander ausgerichtet sind. Ferner sind exemplarisch drei Linearstellmittel 4, 5 und 6 zwischen den beiden Koppelplatten 2, 3 angeordnet. Die Linearstellmittel 4, 5 und 6 sind durch Beaufschlagung mit einem Fluid, insbesondere Druckluft, ausgehend von der dargestellten Neutralstellung senkrecht zu den Haupterstreckungsebenen der Koppelplatten 2, 3 verlängerbar und bewirken dabei eine Verkippung der beiden Koppelplatten 2, 3 zueinander.
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Für die Ermittlung der relativen Lage der beiden Koppelplatten 2 und 3, die mit Hilfe der Linearstellmittel 4, 5 und 6 und einer nachstehend näher beschriebenen Gelenkeinrichtung 8 in nicht dargestellter Weise zueinander verschwenkt werden können, sind vorliegend jeweils zwischen benachbarten Linearstellmitteln 4 und 5 bzw. 5 und 6 bzw. 4 und 6 jeweils Aufnahmeeinrichtungen 7 angeordnet, die jeweils für die Aufnahme einer nicht näher dargestellten Wegmesseinrichtung ausgebildet sind.
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Die Ausgleichseinheit 1 weist an einer in 1 nach unten gewandten Unterseite 9, die zumindest im Wesentlichen einer Haupterstreckungsebene entspricht, ein erstes Kupplungsteil 10 und an einer in 1 nach oben gewandten Oberseite 11, die einer Haupterstreckungsebene entspricht, ein zweites Kupplungsteil 12 auf. Das erste Kupplungsteil 10 ist beispielsweise zur Anbringung der Ausgleichseinheit 1 an einem nicht dargestellten distalen Endbereich eines Manipulatorarms vorgesehen. Das zweite Kupplungsteil 12 ist vorzugsweise zur Aufnahme eines nicht dargestellten Werkstückträgers oder Werkzeughalters ausgebildet.
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Die Gelenkeinrichtung 8 ist vorzugsweise an zentraler Stelle zwischen den beiden Koppelplatten 2 und 3 angeordnet und ist kinematisch beispielsweise als Kreuzgelenk anzusehen. Die Gelenkeinrichtung 8 ermöglicht eine relative Verkippung der beiden Koppelplatten 2 und 3 um zwei senkrecht zueinander ausgerichtete Schwenkachsen 15, 16. Die beiden Schwenkachsen 15, 16 schneiden sich vorzugsweise im Zentrum eines exemplarisch kugelförmig ausgebildeten Kopplungselements 17. In der 1 sind die beiden Schwenkachsen 15, 16 zur besseren Sichtbarkeit oberhalb der Oberfläche der ersten Koppelplatte 2 dargestellt.
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Das Kopplungselement 17 weist zwei jeweils ringförmig umlaufende und um 90 Grad zueinander versetzte Führungsnuten auf. Eine der beiden Führungsnuten ist mit dem Bezugszeichen 20 versehen und ist in den 1 und 2 erkennbar. In diese Führungsnut 20 greift ein an der unteren Koppelplatte 2 angebrachtes Gelenkteil 18 ein, das das Kopplungselement 17 formschlüssig aufnimmt, insbesondere vollständig umschließt.
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Die zweite Führungsnut am Kopplungselement 17 ist mit dem Bezugszeichen 21 versehen und ist in der 3 sowie in der 4 erkennbar. In diese zweite Führungsnut 21 greift ein zweites, an der oberen Koppelplatte 3 angebrachtes Gelenkteil 19 ein, das das Kopplungselement 17 formschlüssig aufnimmt, insbesondere vollständig umschließt. Die beiden Gelenkteile 18, 19 weisen jeweils eine Ausnehmung 22, 23 auf, in die jeweils das Kopplungselement 17 aufgenommen ist und die einen Bereich für die Hindurchführung eines ringförmig ausgebildeten Abschnitts 24, 25 des jeweils anderen Gelenkteils 18, 19 beinhaltet. Die Gelenkteile 18, 19 können somit problemlos das Kopplungselement 17 umfassen und die Relativbeweglichkeit des jeweils anderen Gelenkteils 18, 19 zumindest innerhalb eines vorgebbaren Schwenkwinkelbereichs gewährleisten.
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Die Linearstellmittel 4, 5 und 6 sind beispielsweise jeweils abschnittsweise als Faltenbalge ausgeführt. Ein jeweils der unteren Koppelplatte 2 zugewandter Endbereich der Linearstellmittel 4, 5 und 6 ist jeweils einstückig an die Koppelplatte 2 angeformt und abdichtend mit dieser verbunden.
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Die gemäß der Darstellung in der 4 mit einem wiederkehrenden Doppel-S-Querschnitt rotationssymmetrisch zur jeweiligen Symmetrieachse ausgeführten Wandbereiche 38 begrenzen jeweils eine druckbeaufschlagbare Fluidkammer 39. Die Wandbereiche 38 sind in Abhängigkeit von der getroffenen Materialauswahl bezüglich ihrer Wandstärke so dimensioniert, dass sie ein einem weiten Bereich elastisch deformiert werden können, ohne dass es bei einer Druckbeaufschlagung der Fluidkammer 39 zu einer nennenswerten radialen Ausdehnung des jeweiligen Wandbereichs 38 kommt. Vielmehr soll eine zumindest nahezu ausschließlich lineare Ausdehnungsbewegung der Linearstellmittel 4, 5 und 6 längs der Symmetrieachse 36 bei Beaufschlagung mit einem Druckfluid stattfinden.
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Die der oberen Koppelplatte 3 zugewandten Endbereiche der Linearstellmittel 4, 5 und 6 sind jeweils als abdichtende Abschlussplatten 28 einstückig an den elastischen Wandbereich des jeweiligen Linearstellmittels 4, 5 oder 6 angeformt.
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Vorzugsweise sind die Abschlussplatten 28 jeweils mit einem einstückig angeformten Kugelkopf 29 versehen, der zum formschlüssigen Eingriff in eine kugelabschnittsförmige Ausnehmung 30 in der zweiten Koppelplatte 3 ausgebildet ist und mit dieser ein Kugelgelenk bildet. In der ersten Koppelplatte 2 sind jeweils den Linearstellmitteln 4, 5 und 6 zugeordnete Anschlussstutzen 31 vorgesehen, die jeweils zur Aufnahme eines nicht dargestellten Fluidversorgungsschlauchs, insbesondere Druckluftschlauchs, ausgebildet sind.
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Die zwischen den beiden Koppelplatten 2 und 3 angeordnete Aufnahmeeinrichtung 7 umfasst ein mit der ersten Koppelplatte 2 gekoppeltes erstes Teleskopglied 32 und ein mit der zweiten Koppelplatte 3 gekoppeltes zweites Teleskopglied 33. Die beiden Teleskopglieder 32, 33 weisen an einander entgegengesetzten Endbereichen jeweils einen Kugelkopf 34 auf, der jeweils in einer kugelabschnittsförmigen Bohrung 37 in der entsprechenden Koppelplatte 2, 3 aufgenommen ist. Das Teleskopglied 32 ist teleskopierbar im Teleskopglied 33 aufgenommen. Die Teleskopglieder 32, 33 führen aufgrund der jeweils endseitig vorgesehenen Kugelköpfe 34 bei einer Verschwenkung der beiden Koppelplatten 2, 3 um die Gelenkeinrichtung 8 eine lineare Relativbewegung zueinander aus. Diese lineare Relativbewegung der Teleskopglieder 32, 33 kann von einer nicht dargestellten Sensoreinrichtung detektiert werden, um die räumliche Lage der beiden Koppelplatten 2, 3 zueinander zu ermitteln.
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Bei der dargestellten Ausführungsform der Ausgleichseinheit 1 sind exemplarisch drei Linearstellmittel 4, 5 und 6 vorgesehen, die in gleicher Winkelteilung um eine durch den Schnittpunkt der beiden Schwenkachsen verlaufende Mittelachse 35 angeordnet sind. Die Symmetrieachsen 36 der beispielhaft rotationssymmetrisch ausgebildeten Linearstellmittel 4, 5 und 6 sind jeweils in gleichem radialen Abstand zur Mittelachse 35 angeordnet. Die bei der dargestellten Ausführungsform vorgesehenen Aufnahmeeinrichtungen 7 sind jeweils um die halbe Winkelteilung der Linearstellmittel 4, 5 und 6 gegenüber diesen versetzt und ebenfalls mit gleichem radialen Abstand gegenüber der Mittelachse 35 angeordnet.