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Die Erfindung betrifft eine Frontalairbageinrichtung für ein Fahrzeug mit mindestens einem Luftsack zum Schutz eines Fahrzeuginsassen bei einem Aufprall, wobei der Luftsack eine Außenseite und eine Innenseite aufweist, wobei die Außenseite bei dem Aufprall zu einer Fahrgastzelle gerichtet ist und die Innenseite bei dem Aufprall zu einer Gasfüllung des Luftsacks gerichtet ist und wobei der Luftsack aus mindestens zwei Flächenabschnitten gebildet ist, die Randabschnitte aufweisen, wobei die Randabschnitte zumindest abschnittsweise miteinander verbunden sind und einen Saum bilden.
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Die Schrift
DE 43 05 050 C2 beschreibt Gassäcke zur Verwendung in passiven Airbagrückhaltesystemen, die vor Fahrersitzen von Fahrzeugen angeordnet sind. Die Gassäcke werden aus mehreren Zuschnitten gebildet, die miteinander vernäht sind. Die Zuschnitte werden gewendet, sodass die innen liegenden Seiten nach außen gekehrt werden.
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Die Druckschrift
DE 695 07 202 T2 offenbart einen Sack für ein Luftsacksystem (Airbagsystem) eines Fahrzeugs und ein Herstellungsverfahren desselben. Bei dem Verfahren zur Herstellung des Luftsackes werden ein erster Basisstoff und ein zweiter Basisstoff aufeinander geschichtet, wobei der erste Basisstoff einen Gaseinlass aufweist. Durch eine Befestigung des ersten Basisstoffes am zweiten Basisstoff wird ein Hauptsack erzeugt. Anschließend erfolgt ein Wenden des ersten Basisstoffes und des zweiten Basisstoffes von innen nach außen über den Gaseinlass.
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Die Schrift
DE 199 03 361 A1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Luftsackes und den Luftsack. Das Verfahren umfasst folgende Schritte: Bereitstellen zumindest zweier Rückteile, wobei die Rückteile jeweils einen ersten und einen zweiten Abschnitt aufweisen und die ersten Abschnitte der Rückteile zusammen der Fläche und Kontur des Frontteiles entsprechen. Deckungsgleiches Aufeinanderlegen zumindest der zweiten Abschnitte der Rückteile. Verbinden der zweiten Abschnitte der Rückteile im Bereich ihres freien Umfanges, wobei die Verbindung zumindest in einem Abschnitt unterbrochen bleibt, um eine Gaseintrittsöffnung zu bilden. Ausbreiten der ersten Abschnitte der Rückteile und deckungsgleiches Aufeinanderlegen der ersten Abschnitte der Rückteile und des Frontteiles. Verbinden des Frontteiles mit den ersten Abschnitten der Rückteile zumindest entlang dem äußeren Umfangs des Fronteiles. Umstülpen des Luftsackes.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Frontalairbageinrichtung bereit zustellen, die funktionsgerecht und kostengünstig herzustellen ist. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Hauptanspruches und durch die Merkmale des Anspruches 11 gelöst. Bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Erfindungsgemäß wird eine Frontalairbageinrichtung für ein Fahrzeug vorgeschlagen. Die Frontalairbageinrichtung ist insbesondere im Lenkradbereich und/oder im Bereich des Armaturenbrettes eines Autos angeordnet.
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Die Frontalairbageinrichtung weist mindestens einen Luftsack zum Schutz eines Fahrzeuginsassen bei einem Aufprall auf. Vorzugsweise ist der mindestens eine Luftsack ballonförmig und/oder kissenförmig ausgebildet. Insbesondere ist der Luftsack quaderförmig ausgebildet, er kann aber auch andere beliebig ausgebildete Formen und/oder Gestalten aufweisen.
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Der Luftsack weist eine Außenseite und eine Innenseite auf, wobei die Außenseite bei dem Aufprall zu einer Fahrgastzelle gerichtet ist und wobei die Innenseite bei dem Aufprall zu einer Gasfüllung des Luftsackes gerichtet ist. Vorzugsweise umfasst der Fahrzeuginnenraum die Fahrgastzelle, in der sich die Fahrzeuginsassen befinden. Die Gasfüllung ist aus Gas gebildet, das bei dem oder unmittelbar vor dem Aufprall aus mindestens einem Gasgenerator in den Luftsack strömt. In einer möglichen Ausbildung der Erfindung ist der Gasgenerator im Luftsack angeordnet. Er kann aber auch außerhalb des Luftsacks angeordnet sein und das Gas durch einen Gaseinlass im Luftsack in einen Innenraum des Luftsacks abgeben.
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Der Luftsack ist aus mindestens zwei Flächenabschnitten gebildet, die Randabschnitte aufweisen. Vorzugsweise sind die Flächenabschnitte kreisförmig, oval, rechteckig oder mehreckig ausgebildet oder im Wesentlichen wie die zuvor aufgeführten Formen ausgebildet. Die Flächenabschnitte können aber auch jede andere beliebige Form aufweisen. Insbesondere weisen die Flächenabschnitte eine erheblich größere Länge und/oder Breite als Höhe auf.
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Die Randabschnitte sind vorzugsweise im äußeren Bereich der Flächenabschnitte entlang der Kante der Flächenabschnitte angeordnet. In einer möglichen Ausführungsform weisen die Randabschnitte eine von der Kante bemessene Breite von bis zu 2 cm, insbesondere von bis zu 1 cm, im Speziellen von bis zu 0,5 cm auf.
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Die Randabschnitte sind zumindest abschnittsweise miteinander verbunden und bilden einen Saum. Vorzugsweise sind ein erster, ein zweiter und ggf. weitere Randabschnitte übereinander liegend angeordnet und gasdicht miteinander verbunden. Es ist aber auch denkbar, dass das Gas durch die Verbindung austreten kann, um nach dem Aufprall eine Entleerung des Luftsacks zu ermöglichen. Der Saum ist vorzugsweise durch zwei oder mehr übereinander liegende und miteinander verbundene Randabschnitte gebildet. Insbesondere handelt es sich bei dem Saum um einen durch die Verbindung zumindest optisch und/oder haptisch abgeteilten Bereich der Flächenabschnitte. Möglich ist, dass der Saum durch den Gaseinlass unterbrochen ist.
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Erfindungsgemäß ist der Saum an der Außenseite des Luftsacks angeordnet.
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Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass es bei der Herstellung des Luftsacks zu Kosteneinsparungen kommen kann. Im Gegensatz zu den im Stand der Technik angegebenen Schriften
DE 695 07 202 T1 ,
DE 199 03 361 A1 und
DE 43 05 050 C2 , bei denen die Innenseite des Luftsacks bei der Herstellung nach außen gestülpt bzw. der Luftsack gewendet wird, kann bei der vorliegenden Erfindung auf einen Wendeprozess verzichtet werden. Dies führt in vorteilhafter Weise zu einer Zeiteinsparung bei der Fertigung und somit zu Kostenvorteilen.
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Ebenfalls kann auf spezifische Wendeeinrichtungen verzichtet werden, was geringeren Investitionen notwendig machen kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Luftsack als ein Fahrer- oder Beifahrerluftsack ausgebildet. Vorzugsweise ist der Fahrerluftsack im Bereich eines Lenkrades und der Beifahrerluftsack im Bereich eines Handschuhfaches des Fahrzeugs angeordnet. Insbesondere ist der Luftsack dazu geeignet und/oder ausgebildet, eine Wucht eines Frontal- und/oder Seitenaufpralls abzufangen, wobei vorzugsweise Kopf, Oberkörper und ggf. Hüftbereich eines Fahrers und/oder Beifahrers vor Verletzungen geschützt sind.
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In einer weiteren möglichen Ausbildungsform bilden die mindestens zwei Flächenabschnitte eine obere und eine untere Lage des Luftsacks. Üblicherweise sind die mindestens zwei Flächenabschnitte übereinander gelegt, so dass eine obere und eine untere Lage gebildet ist.
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In vielen möglichen Ausführungsformen bildet ist die obere und/oder untere Lage je aus genau einem Flächenabschnitt gebildet. Es ist aber auch vorstellbar, dass jeweils mehrere weitere Flächenabschnitte die obere Lage und/oder die untere Lage bilden. Die Flächenabschnitte sind vorzugsweise derart nebeneinander angeordnet, dass deren Randabschnitte übereinander liegen und miteinander verbunden sind. Somit sind mehrere Flächenabschnitte zu einer oberen Lage und/oder unteren Lage verbunden. Zu erwähnen ist, dass die Verbindung zwischen den Flächenabschnitten der oberen und/oder unteren Lage oder die Verbindung zwischen der oberen und der unteren Lage mindestens eine Unterbrechung aufweisen kann, die beispielsweise als Gaseinlass dient.
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Üblicherweise entspricht und/oder gleicht eine Außenkontur der oberen Lage einer Außenkontur der unteren Lage. Besonders bevorzugt ist, wenn die obere und die untere Lage jeweils die Hälfte der Luftsackoberfläche einnehmen. Vorzugsweise verläuft der Saum entlang der Verbindung zwischen der oberen und der unteren Lage. Insbesondere verläuft der Saum in einer Seitenansicht des Luftsacks entlang einer Mittelebene, die den Luftsack horizontal unterteilt.
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Möglich ist aber auch, dass eine der beiden Lagen eine größere Außenkontur aufweist, als die andere. Der Saum verläuft dann beispielsweise parallel oberhalb oder unterhalb der Mittelebene. Er kann aber auch asymmetrisch zur Mittelebene verlaufen. Möglich ist dabei jeder beliebig ausgebildete Verlauf des Saums, der insbesondere an die Außenkonturen der Lagen angepasst ist und durch die Verbindung der Randbereiche gebildet ist. Werden die obere bzw. die untere Lage, wie oben beschrieben, durch mehrere Flächenabschnitte gebildet, so verläuft der Saum oftmals auch entlang der Randbereiche, an denen die Flächenabschnitte verbunden sind, die die obere und/oder die untere Lage bilden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umläuft der Saum den Luftsack vollständig ohne Unterbrechung. Insbesondere ist der Luftsack dadurch vollständig geschlossen und/oder weist keinerlei Öffnungen auf. Der mindestens eine Gasgenerator ist in dieser Ausführungsform vorzugsweise im Innenraum des Luftsacks angeordnet.
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In einer anderen möglichen Ausbildung der Erfindung weist der Luftsack eine oder mehrere Öffnungen auf, die als Gaseinlässe dienen können. Vorzugsweise ist der mindestens eine Gasgenerator an den/die Gaseinlässe angebunden.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung weisen die Flächenabschnitte ein textiles Material auf. Insbesondere ist das textile Material dünn und/oder flexibel ausgebildet. Vorzugsweise umfasst das textile Material Gewirke, Gestricke, Gelege oder Gewebe. Es ist möglich, dass das textile Material zumindest teilweise eine Beschichtung aufweist, die beispielsweise Polychlor oder Silikon umfasst. Besonders bevorzugt ist jedoch, wenn das textile Material keine Beschichtung aufweist, da es so dünner und flexibler ausgebildet ist und eine Verletzung des/der Fahrzeuginsassen durch den auf der Außenseite angeordneten Saum nahezu ausgeschlossen werden kann.
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Insbesondere umfasst das textile Material Kunst- und/oder Naturfasern. Beispielsweise umfasst das textile Material Nylon, Polyamid und/oder Polyester. Besonders bevorzugt ist, wenn das textile Material ein Faden- und/oder Garngewicht von bis zu 800 dtex, vorzugsweise von bis zu 600 dtex, im Speziellen von bis zu 400 dtex aufweist.
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Um den Einsatz des dünnen, flexiblen textilen Materials zu ermöglichen, ist der mindestens eine Gasgenerator aus einer neuen Hybrid-Generation von Gasgeneratoren zu wählen, die bei einer Aktivierung kühlere und sauberere Eigenschaften aufweisen, als herkömmliche rein pyrotechnisch arbeitende Gasgeneratoren. Diese verwenden zur Zündung der Frontalairbageinrichtung die Chemikalie „Natrium Azid”, die bei der Zündung in ein ca. 150 Grad heißes Stickstoffgas umgewandelt wird und den Luftsack befüllt. Die neue Generation setzt dagegen auf eine wesentlich geringere Menge dieser Chemikalie. Sie bietet eine Hybrid-Technologie, bei der bei einer Aktivierung der Frontalairbageinrichtung ein Druckbehälter geöffnet wird, der mit einer Mischung aus den Edelgasen „Argon” und „Helium” gefüllt und einen Innendruck von bis zu 250 bar aufweist. Eine Befüllung bzw. Entfaltung des Luftsacks mit dem herkömmlichen, rein pyrotechnisch arbeitenden Gasgenerator erfolgt deutlich aggressiver, explosionsartiger und mit heißerem Gas als bei der neuen Hybrid-Generation. Dort erfolgt die Befüllung bzw. Entfaltung kontrolliert langsamer und mit kühlerem Gas. Daher ermöglicht der Einsatz des mindestens einen Gasgenerators der neuen Generation in vorteilhafter Weise den Einsatz von dünneren, leichteren und flexibleren Luftsackmaterialien.
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Eine weitere erfindungsgemäße Ausbildung sieht vor, dass die Flächenabschnitte an den Randbereichen zumindest abschnittsweise miteinander vernäht sind. Vorzugsweise weisen die Randbereiche überlappt durchgenähte Verbindungen auf. Üblicherweise sind bei diesen der erste, der zweite und ggf. die weiteren Randbereiche übereinander gelegt angeordnet und über eine durch die Randbereiche hindurch reichende Naht verbunden. In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung sind die Flächenabschnitte an den Randbereichen zumindest teilweise miteinander verklebt und/oder verschweißt. Denkbar sind auch alle anderen geeigneten Verbindungsverfahren.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Saum eine Breite von bis zu 2 cm, vorzugsweise von bis zu 1 cm, insbesondere von bis zu 0,5 cm auf. In einer möglichen Weiterbildung der Erfindung weist der Saum eine Gesamtumfangslänge von mindestens 50 cm, vorzugsweise von mindestens 90 cm, insbesondere von mindestens 1,30 cm auf, wobei sich die Gesamtumfangslänge aus einer Summe aller Teilumfangslängen ergibt. Insbesondere ist der Saum dazu geeignet und/oder ausgebildet, einen Aufprall des Fahrzeuginsassen nahezu verletzungsfrei abzufangen. Beispielsweise weist der Saum keine scharfe Kante auf, was durch den Einsatz des oben beschriebenen dünnen, flexiblen textilen Materials in vorteilhafter Weise ermöglicht werden kann.
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In einer möglichen Weiterbildung weist der Saum mindestens ein offenes Ende auf. Vorzugsweise ist die Kante des ersten und/oder des zweiten und/oder der weiteren Randabschnitte nicht umgebogen oder auf eine andere Art und Weise verborgen.
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In einer weiteren möglichen Ausgestaltung der Erfindung weist der Saum mindestens einen Umbug auf. Vorzugsweise ist die Kante des ersten und/oder des zweiten und/oder der weiteren miteinander verbundenen Randbereiche einfach oder mehrfach umgebogen und/oder umgeschlagen. Insbesondere ist die Kante des Randabschnitts unter oder über den zugehörigen Flächenabschnitt gelegt. Dadurch ist der äußere Bereich des Flächenabschnittes doppelt oder mehrfach gelegt und die Kante zur Außenseite hin verdeckt und/oder vor Ausfransen geschützt. Üblicherweise ist der Umbug des Saums vernäht, verklebt und/oder verschweißt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist ein erster Randabschnitt des Saums, einen Umbug auf. Der Umbug verdeckt die Kante des zweiten Randabschnitts, indem der erste Randabschnitt um die Kante des zweiten Randabschnittes gebogen und/oder geschlagen ist und daran befestigt. Insbesondere ist er mit dem zweiten Randabschnitt vernäht, verklebt und/oder verschweißt. Die Kante des zweiten Randabschnitts ist so durch den Umbug verdeckt bzw. vor Ausfransen geschützt.
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Eine weitere mögliche Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Saum zumindest abschnittsweise seitlich umgeklappt ist und an der Außenseite des Luftsackes befestigt ist. Vorzugsweise ist der Saum in Richtung eines der miteinander verbundenen Flächenabschnitte gekippt und an diesem befestigt. Es ist aber auch denkbar, dass der Saum des ersten Randbereichs zu dem zugehörigen Flächenabschnitt geneigt und daran befestigt ist und der Saum des zweiten Randbereichs zu dem anderen zugehörigen Flächenabschnitt geneigt und an diesem befestigt ist. Vorzugsweise ist der Saum an der Außenseite angenäht und/oder verklebt und/oder verschweißt.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fertigung eines Luftsackes, insbesondere des Luftsackes der Frontalairbageinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Bei dem Verfahren werden mindestens zwei Flächenabschnitte an den Randbereichen verbunden, wodurch diese den Luftsack bilden. Durch die Verbindung der Flächenabschnitte an den Randbereichen wird ein Saum gebildet, der an der Außenseite des Luftsackes angeordnet ist. Weiterhin wird der Luftsack ungewendet in einem Airbagmodulgehäuse integriert.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 eine Seitenansicht auf einen aktivierten Luftsack;
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2 Draufsicht auf einen nicht aktivierten Luftsack;
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3 einen Schnitt durch den aktivierten Luftsack aus 1
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4 eine Abwandlung des Schnittes aus 3
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5 eine Variante des Schnittes aus 3
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6 eine weitere Variante des Schnittes aus 3 Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den 1 bis 6 jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ein mögliches Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der 1 gezeigt. 1 zeigt eine Seitenansicht eines aktivierten Luftsacks 1 einer Frontalairbageinrichtung. Die Frontalairbageinrichtung ist in einem Fahrzeug integriert. Der Luftsack 1 ist dazu geeignet und/oder ausgebildet, einen Kopf-Oberkörper- und/oder Beckenbereich eines Fahrzeuginsassen bei einem Frontal- und/oder Seitenaufprall abzufangen und diesen vor Verletzungen zu schützen.
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In der Seitenansicht ist der Luftsack 1 oval ausgebildet. Er weist eine Außenseite 2 und eine Innenseite auf, wobei die Außenseite 2 zu einem Fahrzeuginnenraum gerichtet ist. Der Luftsack 1 ist aus zwei Flächenabschnitten 3 gebildet, die als eine obere Lage 3a und eine untere Lage 3b ausgebildet sind.
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Die Flächenabschnitte 3 weisen ein textiles Material auf, das dünn und flexibel ausgebildet ist. Das textile Material ist aus Polyamid- und Polyesterfäden mit einem Gewicht von bis zu 500 g pro 10000 m (500 dtex) gewebt.
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Der Luftsack 1 weist einen Saum 4 auf, der auf der Außenseite 2 des Luftsacks 1 angeordnet ist und den Luftsack 1 vollständig umgibt. Der Saum 4 verläuft horizontal entlang einer Mittellinie M.
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Der Luftsack 1 weist einen in der 1 nicht dargestellten Gasgenerator auf, der im Innenraum des gefüllten Luftsacks 1 angeordnet ist. Der Gasgenerator stammt aus einer neuen Generation von Gasgeneratoren mit Hybrid-Technologie. Bei der pyrotechnischen Zündung wird ein Druckbehälter mit Edelgasen „Argon” und „Helium” geöffnet, mit denen der Luftsack 1 befüllt wird.
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2 zeigt eine Draufsicht auf einen nicht befüllten Luftsack 1. Der Luftsack 1 weist eine im Wesentlichen rechteckige Form mit abgerundeten Ecken auf. Er ist durch drei Flächenabschnitte 3 gebildet. Ein erster Flächenabschnitt 31 bildet die untere Lage 3b, die in der Figur nicht sichtbar dargestellt ist, da sie von der oberen Lage 3a bedeckt ist. Dabei entspricht eine Außenkontur der unteren Lage 3b der Außenkontur der oberen Lage 3a.
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Die obere Lage 3a ist durch einen zweiten Flächenabschnitt 32 und einen dritten Flächenabschnitt 33 gebildet. Der zweite Flächenabschnitt 32 ist im Wesentlichen dreieckig ausgebildet und bildet in etwa 2/5 der oberen Lage 3a. Der dritte Flächenabschnitt 33 ist im Wesentlichen fünfeckig ausgebildet und bildet in etwa 3/5 der oberen Lage 3a.
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Die drei Flächenabschnitte 31; 32; 33 weisen Randabschnitte 5 auf, die in einem äußeren Bereich der jeweiligen Flächenabschnitte 31; 32; 33 angeordnet sind. Die Randabschnitte 5 sind zwischen 0,5 cm und 1 cm breit und erstrecken sich entlang der Kante der entsprechenden Flächenabschnitte 31; 32; 33.
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Die obere und die untere Lage 3a; 3b weisen Randabschnitte 5a auf, die vollständig ohne Unterbrechung und/oder Aussparung um den im Wesentlichen rechteckigen Luftsack 1 herum verlaufen. Die Randabschnitte 5a sind durch eine Naht 6 miteinander verbunden und bilden so den vollständig umlaufenden Saum 4a auf der Außenseite 2 des Luftsacks 1.
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Der zweite und der dritte Flächenabschnitt 32; 33 weisen Randabschnitte 5b auf, die diagonal über die obere Lage 3a des Luftsacks 1 verlaufen. Die Randabschnitte 5b sind teilweise miteinander vernäht und weisen eine Naht 6 auf. Durch die Nahtverbindung 6 bilden die Randabschnitte 5b den diagonal auf der Außenseite 2 der oberen Lage 3a verlaufenden Saum 4b.
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Der Saum 4 weist eine Gesamtumfangslänge von 1,20 m auf, wobei sich die Gesamtumfangslänge des Saums 4 aus einer Summe aller Teilumfangslängen des Saums 4a und 4b ergeben.
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Die Randabschnitte 5b weisen einen Bereich auf, in dem sie nicht miteinander vernäht sind. In diesem Bereich bilden die Randabschnitte 5b keinen Saum 4b. Hier weist der Luftsack 1 eine Gaseinlassöffnung 7 auf. Die Gaseinlassöffnung 7 ist dazu geeignet und/oder ausgebildet, den Gasgenerator von außerhalb des Luftsacks 1 an den Luftsack 1 anzuschließen.
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Optional kann der Gaseinlass 7 in einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung auch in den Randbereichen 5 angeordnet sein, die um den Luftsack 1 herumlaufen.
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3 zeigt einen Schnitt durch eine Abwandlung des aktivierten Luftsacks 1 aus 1. Es ist eine Detailansicht des Saums 4 dargestellt. Die Flächenabschnitte 3, die als die obere und untere Lage 3a; 3b ausgebildet sind, sind miteinander verbunden und bilden den Saum 4. Der Saum 4 ist auf der Außenseite 2 des Luftsacks 1 angeordnet. Die Verbindung erfolgt stoffschlüssig bis zur Kante der Randabschnitte 5 durch Verschweißen.
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In einem alternativem Ausführungsbeispiel der Erfindung können die Randabschnitte 5 auch derart miteinander verbunden sein, dass sie zum Teil, also in etwa zwischen einem Viertel oder einer Hälfte einer Breite der Randabschnitte 5, miteinander verschweißt sind.
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Der Saum 4 weist zwei offene Enden 8 auf, was bedeutet, dass die Kanten an den Randabschnitten 5 der Flächenabschnitte 3 nicht umgebogen oder verdeckt sind.
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4 zeigt eine Variante zum Schnitt aus 3. Der Randabschnitt 5 der oberen Lage 3a ist mit dem Randabschnitt 5 der unteren Lage 3b durch die Naht 6 verbunden und bildet den Saum 4.
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Der Saum 4 weist einen Umbug 9 auf. Der Umbug 9 ist derart ausgebildet, dass der Randabschnitt 5 der oberen Lage 3a um das offene Ende 8 des Randabschnitts 5 der unteren Lage 3b geschlagen ist (gemäß Pfeil W) und ebenfalls durch die Naht 6 mit vernäht ist.
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5 zeigt eine weitere Abwandlung des Schnitts aus 3. Der Saum 4 wird durch die obere und untere Lage 3a; 3b gebildet, die durch die Naht 6 verbunden sind. Der Saum 4 weist zwei Umbuge 9 auf, bei denen jeweils die Randabschnitte 5 der oberen und der unteren Lage 3a; 3b umgeschlagen sind und mit der Naht 6 befestigt sind.
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Bei der oberen Lage 3a ist in etwa die Hälfte des Randbereichs 5 nach unten (gemäß Pfeil X) eingeschlagen. Bei der unteren Lage 3b ist der Randbereichs 5 in etwa zur Hälfte nach oben (gemäß Pfeil Y) umgeschlagen.
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Optional können die beiden Umbuge 9 in einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung miteinander nur oder zusätzlich zur Naht 6 verschweißt oder verklebt sein. Dabei können die Randabschnitte 5, ähnlich wie in 3, nur zu einem Teil oder vollständig bis zur Kante, miteinander verbunden sind.
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6 zeigt eine weitere mögliche Abwandlung des Schnittes aus 3. Die Randabschnitte 5 der oberen und der unteren Lage 3a; 3b sind miteinander vernäht und bilden den Saum 4, der zwei offene Enden 8 aufweist und an der Außenseite 2 des Luftsacks 1 befestigt ist.
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Dabei ist der Randabschnitt 5 der oberen Lage 3a zu deren Außenseite 2 umgeklappt und dort verklebt. Der Randabschnitt 5 der unteren Lage 3b ist ebenfalls in Richtung der oberen Lage 3a hochgeklappt und am Randabschnitt der oberen Lage 3a verklebt.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Naht 6 entfallen und die Verbindung der Randabschnitte 5 nur durch Verkleben erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Luftsack
- 2
- Außenseite
- 3
- Flächenabschnitt
- 3a
- obere Lage
- 3b
- untere Lage
- 4
- Saum
- 4a
- diagonal verlaufender Saum
- 4b
- umlaufender Saum
- 5
- Randabschnitt
- 5a
- diagonal verlaufender Randabschnitt
- 5b
- umlaufender Randabschnitt
- 6
- Naht
- 7
- Gaseinlass
- 8
- Offenes Ende
- 9
- Umbug
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 4305050 C2 [0002, 0013]
- DE 69507202 T2 [0003]
- DE 19903361 A1 [0004, 0013]
- DE 69507202 T1 [0013]