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Die Erfindung betrifft ein Tragmittel für Hebezeuge sowie die Verwendung eines derartigen Tragmittels.
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Aufbau und Funktion von Winden für Hebezeuge sind wohlbekannt. In den meisten Fällen wird als Tragmittel ein Rundseil angewandt, das auf einer Seiltrommel, deren Breite b ein mehrfaches des Seildurchmessers d beträgt einlagig oder auch mehrlagig auf- bzw. abgetrommelt wird.
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Rundseile, besonders solche kleinen Durchmessers, haben die Eigenschaft, wenn sie unter Last, d. h. unter Zugbeanspruchung, übereinander gewickelt werden, sich an den Bordscheiben der Seiltrommel einzukeilen, was neben einer hohen Belastung derselben bei viellagiger Wicklung zu hohem Seilverschleiß bis hin zur Blockadestörungsfreien Wickelverhaltens fuhren kann.
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Mit steigender Belastung einer Winde muss zwangsläufig der Seildurchmesser steigen, was immer auch einen steigenden Wickeldurchmesser der Trommel bedingt. Man wickelt also das Rundseil zunächst bevorzugt Windung bei Windung nebeneinander auf eine Trommel entsprechend großer Breite, um erst bei Erschöpfung der so unterzubringenden Seillänge eine nächste Lage zu wickeln, wobei auch spezielle Rillungen des Trommelkörpers (Bsp. LEBUS-Trommel) angewandt werden.
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Für manche Anwendungen verbieten allerdings Normen und Sicherheitsvorschriften wegen der oben skizzierten Probleme eine mehrlagige Aufwickelung.
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Alle diese Probleme führen zu einer Baugröße der Seiltrommel, die relativ breit ist und eine beträchtliche Masse aufweist. Dadurch entsteht ein weiteres Problem, dass nämlich infolge der spiralförmigen Auf- bzw. Abwicklung des Seiles von der Trommel der Ablaufort des Seils relativ zum festen Umfeld wandert, wenn nicht durch besondere Hilfsmittel (Seilführungen) dies verhindert wird, was nun wiederum das Bauvolumen und die Masse vergrößert.
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In der Vergangenheit sind mehrere Erfindungen offenbart worden, deren Ziel es ist, das Tragmittel Rundseil durch ein flaches Tragmittel zu ersetzen. Ein solches flaches Tragmittel, bei dem die Dicke d wesentlich geringer als die Breite b ist, gewährt einige Vorteile:
- (i) Das flache Tragmittel kann auf einer Trommel in voller Längeübereinander aufgewickelt werden, ohne eine Klemmung der Flanken gegeneinander oder an den Bordscheiben. Die Wickeltrommel ist nur noch so breit wie das Tragmittel selbst.
- (ii) Bei höheren Belastungsanforderungen wird der Querschnitt des flachen Tragmittels durch eine Vergrößerung seiner Breite gesteigert, nicht vorrangig durch Dickensteigerung. Der Durchmesser der Wickeltrommel kann dadurch unverändert bleiben.
- (iii) Das flache Tragmittel läuft ohne seitliche Wanderung immer an einem festen Ort von der Wickeltrommel ab.
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Die Korrektur der Antriebsdrehzahl, um bei unterschiedlichem Radius des Wickelkörpers stets die beabsichtigte lineare Geschwindigkeit des Tragmittels zu erhalten und beizubehalten, ist für einen Antrieb der Wickeltrommel mittels Synchronmotor und entsprechender Steuerung ein nach dem Stande der Technik standardmäßig gelöstes Problem.
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Bereits 1936 wird in
DE 682 482 ein ”Elektroflaschenzug” mit Bandstahl als Tragmittel patentiert, der vier Wickelscheiben aufweist.
DE 195 14 011 (1999) verwendet für das dort als Trommelwinde bezeichnete Hebezeug zwei Wickeltrommeln und zwei Stahlbänder als Tragmittel.
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Das massive Stahlband, wie es in diesen Veröffentlichungen als Tragmittel einer Winde für einen Punktzug verwendet wird, kann ein Problem beim Betrieb mit sich bringen: Die durch die Belastung entstehenden Spannungen sind in dem Stahlband unter bestimmten Umständen nicht gleichmäßig über dessen gesamte Breite verteilt. Dies kann sowohl durch Schwankungen in der Dicke des Stahlbandes, durch Schwankungen in der Breite, durch Schrägbelastung, vor allem aber durch eventuell auftretende Beschädigung der Bandränder verursacht sein. Auch kleine Einrisse, bevorzugt am Rand, verursachen an ihrem Kopf Spannungen, die erheblich über derjenigen Hauptspannung liegen können, die sich für das homogene Band gemäß σ = F/A (mit F = Zugkraft und A = Bandquerschnitt) errechnet und die der Tragfähigkeitsberechnung zu Grunde liegt. In Folge kann es, obwohl das Band an sich nichtüberlastet wird, zum weiteren, sich beschleunigenden Fortschreiten des Risses kommen, wobei der Bruch dann in gewisser Weise ganz unerwartet plötzlich eintritt. Während im Seil dieser Vorgang einen Draht erfasst, während die anderen Drähte vom Riss nichts spüren, weist das massive Band keine solche natürliche Stelle zum Abbau der Rissspannung und der Beendung seines Wachstums auf.
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DE 196 13 037 (1997) offenbart einen Hebezug, bei dem als Tragmittel mit Stahlcord bewehrte Zahnriemen eingesetzt werden. Ein bandartiges Windenseil, das aus mindestens zwei in Längsrichtung nebeneinander parallel laufenden Stahlseelen (Litzen), die in einen Mantel aus Elastomer eingebettet sind, offenbart
DE-OS-21 14 278 (1971).
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Mit diesen Tragmitteln wäre das Ziel, Rundseile in Hebezeugen vorteilhaft zu ersetzen ebenfalls erreichbar, wobei die geschilderten Probleme des massiven Stahlbandes nicht auftreten. Die beschriebenen Konstruktionen haben als gemeinsames Merkmal, dass die Stahllitzen (oder Stahlseile), die das eigentlich tragende Organ in den dort beschriebenen Tragmitteln sind, gänzlich eingebettet in eine Hülle sind. Gleichgültig, aus welchem Material diese Hülle besteht: Die die Zugkraft aufnehmenden Stahllitzen (oder Seile oder auch Einzeldrähte) sind einer Kontrolle völlig entzogen.
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Eine Sichtinspektion, bei der ein Seil verhältnismäßig schnell auf gebrochene Litzen o. ä. untersucht wird, und mit der normgerecht die Ablegereife bestimmt wird, ist verhindert.
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DE 195 14 011 A1 und
DE 196 13 037 A1 beschreiben Einrichtungen, die als sogenannter Punktzug für die vertikale Bewegung von Gegenständen verwendet werden können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es soll insbesondere ein bandförmiges Tragmittel angegeben werden, dass einerseits die vorteilhaften Gebrauchseigenschaften von Bändern und andererseits Sicherheitseigenschaften aufweist, die mit denen von mehrlitzigen Rundseilen vergleichbar sind. Ferner soll die Gefahr von Beschädigung des Tragmittels beim bestimmungsgemäßen Gebrauch, insbesondere beim Auf- und Abwickeln auf die Wickeltrommel eines Hebezeuges, verringert werden.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Ansprüche 1, 7 und 11 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindungen ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis 6 sowie 8 bis 10.
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Nach Maßgabe der Erfindung ist ein bandförmiges Tragmittel für Hebezeuge vorgesehen, wobei das Tragmittel zumindest zwei voneinander beabstandete Seelen als lasttragende Elemente aufweist und die Seelen in Längsrichtung parallel zueinander verlaufen und aus einem metallischen Material bestehen. Die Seelen bilden Kettfäden eines Gewebes mit Schussfäden, wobei die Schussfäden voneinander unter Ausbildung von Öffnungen beabstandet sind.
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Der Begriff „bandförmig” soll gemäß der vorliegenden Erfindung so verstanden werden, dass das Tragmittel in Querrichtung eine größere Breite als Dicke hat. Die Seelen sollten daher in einer Ebene angeordnet sein. Diese Anordnung der Seelen wird durch die Schussfäden erreicht, die die Seelen in ihrer Position fixieren. Ferner gewährleisten die Schussfäden den Zusammenhalt der Seelen, insbesondere die in Lastrichtung parallele Führung der Seelen.
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Der Begriff „Seelen” soll einzelne Drähte, Seile und Litzen umfassen. Unter Litzen werden Gebilde aus verdrillten Drähten verstanden. Die Seelen sind die lasttragenden Elemente des Tragmittels und verlaufen durch das gesamte Band, und zwar in Längsrichtung des Bandes, die der Lastrichtung entspricht. Die Seelen nehmen gemeinsam die auftretenden Zugkräfte auf.
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Die Seelen, insbesondere wenn diese Stahllitzen sind, weisen vorzugsweise einen Durchmesser im Bereich von 0,5 mm bis 200 mm, vorzugweise von 0,5 mm bis 100 mm auf. Ihre Anzahl pro Band bestimmt sich nach der vorgegebenen Höchstbelastung (eingeschlossen der Sicherheitsfaktor) des Tragmittels und der Bruchfestigkeit der Seele, insbesondere der Einzellitze. Bevorzugt sind die Seelen Stahlseelen, stärker bevorzugt Stahllitzen, besonders bevorzugt feindrähtige Stahllitzen.
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Erfindungsgemäß ist somit ein Gewebe vorgesehen, das Kettfäden und Schussfäden aufweist. Alle oder ein Teil der Kettfäden stellen die Seelen des Tragmittels dar. Der Begriff „Fäden” soll sich nicht auf das Material beziehen, aus dem die so charakterisierten Elemente bestehen. Vielmehr soll der Begriff „Fäden” die Anordnung dieser Elemente in der aus der Textiltechnik bekannten Weise kennzeichnen. Das erfindungsgemäße Tragmittel kann somit als Gewebe angesehen werden, dessen Webkette die Seelen umfasst und dessen Webschuss von den beabstandeten Schussfäden gebildet wird. Die Schussfäden fixen die Seelen gegeneinander in ihrer Position. Die Schussfäden können farblich gestaltet sein.
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Die Schussfäden sind vorzugsweise aus einem metallischen oder nicht-metallischen Werkstoff gebildet. Stärker bevorzugt sind die Schussfäden aus der Gruppe ausgewählt, die Naturfasern, Kunstfasern, Drähte und Kombinationen davon umfasst. Besonders bevorzugt sind die Schussfäden Polyamidgarne und/oder Aramidfasern. Insbesondere Polyamidgarne haben eine vorteilhafte Reiß- und Abriebfestigkeit. Sind die Schussfäden Drähte so sind Stahldrähte, insbesondere feine Stahldrähte bevorzugt.
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Das erfindungsgemäße Tragmittel kann weitere Kettfäden vorsehen, die keine lasttragenden Elemente sind. Damit umfasst das Gewebe neben den Seelen weitere Kettfäden mit anderen Eigenschaften, die zwar Bestandteil des Gewebes sind, jedoch keine Last aufnehmen. Diese weiteren Kettfäden können aus metallischen oder nichtmetallischen Werkstoffen gebildet sein. Beispielsweise können weitere Kettfäden aus der Gruppe ausgewählt sein, die Naturfasern, Kunstfasern, Drähte, isolierte Leiter, Lichtleiter, Schläuche und Kombinationen davon umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform bestehen alle oder ein Teil der weiteren Kettfäden aus demselben Material wie die Schussfäden. Die weiteren Kettfaden sollten dieselbe Länge aufweisen wie die Seelen. Die Anzahl der weiteren Kettfäden ist nicht beschränkt, sondern wird nur von der Breite in Querrichtung des bandförmigen Tragmittels beeinflusst.
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Die Schläuche können beispielsweise als pneumatische Schläuche oder Hydraulikschläuche dienen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist zwischen zwei benachbarten Seelen zumindest einer der weiteren Kettfäden angeordnet. Sind die Seelen beispielsweise Stahllitzen, so ist zwischen zwei benachbarten Stahllitzen ein weiterer Kettfaden, beispielweise ein Polymaidgarn angeordnet.
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Neben weiteren Kettfäden, die aus demselben Material wie die Schussfäden bestehen, können beispielsweise Kettfäden aus einem isolierten Leiter ausgebildet sein, beispielsweise isolierte Kupferlitzen. Beispielsweise können in einem erfindungsgemäßen Tragmittel zwei isolierte Kupferlitzen vorgesehen sein. In diesem Fall ist vorzugsweise eine isolierte Kupferlitze zwischen zwei benachbarten Seelen angeordnet, wobei es besonders bevorzugt ist, dass zwischen der Kupferlitze und den benachbarten Seelen jeweils ein weiterer Kettfaden angeordnet ist, der aus demselben Material wie die Schussfäden besteht. Bestehen die Schussfäden aus einer Kunstfaser so wird auf diese Weise folgende Anordnung von Kettfäden erhalten: Seele, Kunstfaser, Kupferlitze, Kunstfaser, Seele.
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Die isolieren Leiter dienen der Stromversorgung und der Signalübertragung zu einem direkt am Lasteinleitungsmittel eines Hebezeuges angebrachten Kraftmesser. Die Leiter werden an der Befestigung des erfindungsgemäßen Tragmittels an der Wickeltrommel zu einem Schleifring geführt und stellen zuverlässig und ohne Rückgriff auf stets störbedrohte Drahtlosverbindungen der Windensteuereinheit eine Information über die auftretenden Zugkräfte am Band zur Verfügung.
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Die Festigkeitsparameter der Schussfäden und der weiteren Kettfäden gehen in die Bestimmung der Belastbarkeit des erfindungsgemäßen Tragmittels in Richtung des Zuges nicht ein; Beschädigung derselben in geringem Ausmaß beeinträchtigten Funktion und Sicherheit des erfindungsgemäßen Tragmittels nicht.
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Das erfindungsgemäße Gewebe, dessen Kette von den Seelen allein oder in Kombination mit weiteren Kettfäden und dessen Schuss von den voneinander beabstandeten Schussfäden gebildet wird, ist ein Verbund, bei dem die Seelen in die Schussfäden eingebettet sind. Wird das erfindungsgemäße Tragmittel auf die Trommel einer Winde aufgewickelt, so kommen die Schussfäden der Lagen aufeinanderzuliegen, nicht jedoch die Seelen selbst. Damit wird verhindert, dass die Seelen benachbarter Lagen beim Wickelvorgang miteinander in Kontakt kommen, was eine Beschädigung der Seelen infolge der Reibung zwischen ihnen zur Folge haben kann. Die voneinander unter Ausbildung von Öffnungen beabstandeten Schussfäden lassen jedoch noch immer eine visuelle Inspektion der Seelen zu, so dass Beschädigungen an einer Seele frühzeitig erkannt werden können. Ferner verhindern die Schussfäden beim Wickelvorgang ein Verklemmen der Seelen und schränken die Biegsamkeit der Seelen nicht ein.
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Der Vorteil des mehrlitzigen Rundseiles, dass der Bruch von Einzeldrähten oder Einzellitzen die sichere Funktion des Tragmittels nicht sofort beendet (sehr wohl natürlich seine weitere Verwendung) bleibt bei dem erfindungsgemäßen Tragmittel im Unterschied zum massiven Stahlband bestehen und wird, bei Erhalt der Kontrollmöglichkeit, im Unterschied zu den vollständig ummantelten Stahlbändern, vorteilhaft mit den Eigenschaften eines flachen Tragmittels für Winden vereint.
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Als Maß für den Abstand zwischen Schussfäden wird üblicherweise die Schussdichte, d. h. die Anzahl von Schüssen pro Längeneinheit der Kette gewählt. Die Schussdichte ist erfindungsgemäß so gewählt, dass die Schüsse voneinander beabstandet sind, wodurch die Öffnungen in dem Gewebe erhalten werden, durch die die Seelen sichtbar bleiben und die eine visuelle Inspektion jeder einzelnen Seele ermöglichen.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Schussdichte an einer Flachseite des Tragmittels geringer als an der gegenüberliegenden Flachseite. Auf diese Weise kann die Stabilität des erfindungsgemäßen Tragmittels im Hinblick auf den Abrieb der Schussfäden beim Gleiten der Bandlagen gegeneinander beim Wickelvorgang weiter gesteigert werden. Dabei ist es bevorzugt, dass die Schussdichte auf der Flachseite des Tragmittels, das der Aufwickelfläche zugewandt ist, höher gewählt wird als auf der gegenüberliegenden Seite, der sogenannten „back weave”. Auf diese Weise kommt auf der Aufwickeltrommel jeweils eine dicht gewebte Fläche auf einer weniger dicht gewebte Fläche zu liegen und der Anteil der Flächenelemente, bei der eine Seele auf einem Schussfaden reibt, sinkt. Vielmehr gleitet nur noch Schussfaden auf Schussfaden, was bei Auswahl geeigneter Schussgarne den Reibverschleiß deutlich senkt.
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Die Herstellung des erfindungsgemäßen Tragmittels kann nach den aus der Textiltechnik bekannten Verfahren für die Herstellung eines Bandes, dort häufig als „nar-row fabric” bezeichnet, erfolgen.
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Nach Maßgabe der Erfindung ist ferner die Verwendung eines erfindungsgemäßen Tragmittels als Tragmittel eines Hebezeugs, insbesondere eines Punktzuges vorgesehen. Unter einem Hebezeug wird in der vorliegenden Erfindung insbesondere ein zur Umwandlung einer rotatorischen Bewegung in einen linearen Hub unter Verwendung einer Trommel, die üblicherweise als Seiltrommeln bezeichnet wird, verstanden, wobei auf der Trommel das Tragmittel für die volle Länge des Hubes gespeichert wird.
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Ein Punktzug wird typischerweise für die vertikale Bewegung von Gegenständen, beispielsweise Kulissenteilen, Dekorationen usw., über Bühnen oder sonstigen Aufführungsflächen in Studios, Theater, Road-Show-Aufbauten usw. verwendet. Als Grundbaugruppen weist er einen permanenterregten Synchronmotor, der als Servomotor bezeichnet wird, und ein Getriebe, vorzugsweise ein Planetengetriebe als Antrieb, eine Trommel zum Auf- und Abwickeln des Tragmittels, zwei unabhängige Bremsen zur Fixierung und Sicherung der Last in hängenden Positionen, eine Anzahl von Steuerungsorganen und Sensoren, ein Tragmittel und ein Lastaufnahmemittel auf.
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Solche Punktzuge sind im Allgemeinen gut bekannt. Da sie als Kleinhebezeuge in aller Regel auf Schnürböden oder in Traversen über der Bühnenfläche angebracht sind und die anhängende Last sich über Personen befindet, gelten für sie spezielle Sicherheitsvorschriften, in Deutschland beispielsweise die BGV C1 und VBG 70, so dass in diesem Anwendungsbereich der Erfindung keine anderen, wenn auch eventuell funktionell ähnlich aufgebaute, Hebezeuge einsetzbar sind. Im Hinblick auf die Sicherheitsanforderungen an derartige Hebezeuge ist nun vorgesehen, die erfindungsgemäßen Tragmittel anstelle der bisherigen Rundseile für diese Hebzeuge zu verwenden.
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An dem erfindungsgemäßen Tragmittel ist bei der Verwendung bei einem Hebezug ein Lasteinleitungsmittel vorgesehen. Das Lasteinleitungsmittel übernimmt die Aufgabe, die Zugkraft, die überübliche Lastaufnahmemittel, beispielsweise einen Haken, an den Anhängepunkt herangebracht wird, möglichst gleichmäßig und unabhängig von geringen Asymmetrien der Last auf die Seelen im Tragmittel zu verteilen. Dazu werden vorzugsweise an die aus dem Tragmittel an einem Ende austretenden Seelen Nippel nach dem Stand der Technik angepresst. Die Nippel sind konisch gestaltet und passen ihrerseits in entsprechende Bohrungen, die in einen Tragbalken des Lasteinleitungsmittels eingebracht sind. Der Tragbalken ist vorzugsweise als eine zweiteilige Stahlklammer ausgebildet. Die beiden Hälften der Stahlklammer werden anschließend miteinander verschraubt. Die bei Belastung auftretenden Kräfte bewirken, dass der Anpressdruck der Nippel an die Seele noch verstärkt wird. Gleichzeitig wird eine eventuell vorhandene stärkere Belastung einer Seele durch die daraus resultierende etwas höhere Dehnung sofort auf die anderen Seelen verteilt.
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Bevorzugt ist dabei die Flachseite des Tragmittels mit der höheren Schussdichte der Aufwickelfläche einer Wickeltrommel des Hebezeuges zugewandt.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die die Erfindung nicht einschränken sollen, unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
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1a eine schematische Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Tragmittels;
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1b eine Querschnittsdarstellung der in 1a gezeigten ersten Ausführungsform entlang Schnittlinie A-A
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2a eine schematische Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Tragmittels;
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2b eine schematische Ansicht der in 2a gezeigten zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Tragmittels von unten;
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2c eine schematische Ansicht der in 2a und 2b gezeigten zweiten Ausführungsform im aufgewickelten Zustand;
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3a eine Schnittdarstellung eines Lasteinleitungsmittels in Verbindung mit einem erfindungsgemäßen Tragmittel;
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3b eine weitere Schnittdarstellung des in 3a gezeigten Lasteinleitungsmittels mit dem erfindungsgemäßen Tragmittel;
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4a eine teilweise Schnittdarstellung eines Punktaufzuges sowie
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4b eine Ansicht des in 4a gezeigten Punktaufzuges von der Seite.
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Die in den 1a und 1b gezeigte erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Tragmittels 1 weist Stahllitzen 2, Kupferlitzen 3 und Kunstfasern 4 als Kettfäden 5 sowie Kunstfasern als Schussfäden 6 auf. Das Tragmittel ist bandförmig und besitzt in seiner Querrichtung eine erheblich größere Breite b als Dicke a (1b). In 1a ist nur ein Ausschnitt des Bandes gezeigt, dessen Länge c den gezeigten Ausschnitt erheblich übersteigt. Es ist in 1a–b zu erkennen, dass die Schussdichte sowohl auf der Oberseite 7 als auch der Unterseite 8 des Tragmittels 1 dieselbe ist, wobei zwischen benachbarten Schussfäden Öffnungen 9 ausgebildet sind, die eine visuelle Inspektion der Seelen 2 und ebenso der übrigen Kettfäden 5 erlauben. Die benachbarten Schussfäden 6 sind um den Abstand d voneinander beabstandet.
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Alle Kettfäden sind in einer Ebene angeordnet. Es ist zu erkennen, dass zwischen benachbarten Stahllitzen zumindest ein Kettfaden, der kein lasttragendes Element ist, angeordnet ist. In 1a und 1b ist jeweils eine Kupferlitze zwischen zwei benachbarten Stahllitzen angeordnet, wobei zwischen einer Kupferlitze und den benachbarten Stahllitzen jeweils eine Kunstfaser als weitere Kettfaser angeordnet ist. Damit wird folgende Anordnung der Kettfasern erhalten: Stahllitze, Kunstfaser, Kupferlitze, Kunstfaser, Stahllitze, Kunstfaser, Kupferlitze, Kunstfaser, Stahllitze. Selbstverständlich kann die Zahl der Kettfasern bedeutend höher sein.
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In den 2a–c ist eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tragmittels gezeigt, bei der die Schussdichte auf Oberseite 7 (2a) des Tragmittels 1 geringer als auf dessen Unterseite 8 (2b) ist. Im Übrigen entspricht die zweite Ausführungsform der in den 1a–b gezeigten ersten Ausführungsform. 2c lässt erkennen, dass beim Wickelvorgang jeweils die Oberseite 7 mit geringer Schussdichte einer ersten Lage auf eine Unterseite 8 mit höherer Schussdichte einer benachbarten Lage zu liegen kommt.
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In den 3a–b ist der Aufbau eines Lasteinleitungsmittels 10 dargestellt. Das Lasteinleitungsmittel 10 hat die Aufgabe, die Zugkraft, die über übliche Lastaufnahmemittel 11, beispielsweise einen Haken, an den Anhängepunkt 12 herangebracht wird, möglichst gleichmäßig und unabhängig von geringen Asymmetrien der Last auf die tragenden Stahllitzen im Band zu verteilen. Dazu sind am Ende des Tragmittels an die Enden der dort austretenden Stahllitzen 2 Nippel 13 nach dem Stand der Technik angepresst. Die Nippel 13 sind konisch gestaltet und passen ihrerseits in entsprechende Bohrungen, die in einen Tragbalken des Lasteinleitungsmittels 10 eingebracht sind. Der Tragbalken ist in 3a und 3b als eine zweiteilige Stahlklammer 15, 15' ausgebildet. Die beiden Hälften der Stahlklammer 15, 15' werden anschließend miteinander verschraubt. Die bei Belastung auftretenden Kräfte bewirken, dass der Anpressdruck der Nippel 13 an die Stahllitzen 2 noch verstärkt wird. Gleichzeitig wird eine eventuell vorhandene stärkere Belastung einer Stahllitze 2 durch die daraus resultierende etwas höhere Dehnung sofort auf die anderen Stahllitzen 2 verteilt.
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In den 4a–b ist ein Punktzug dargestellt, bei dem das erfindungsgemäße Tragmittel besonders vorteilhaft eingesetzt werden kann. Der Punktzug, der im Folgenden kurz als Winde bezeichnet wird, besteht aus dem Antriebsmotor 21, wobei vorzugsweise ein permanenterregter Synchronmotor verwendet wird, in dem ein Absolutwertgeber 22 und eine erste Bremse 23 integriert sind. Zwischen Motor 21 und mindestens einer Wickeltrommel 29 ist ein Getriebe 24 geschaltet, vorzugsweise ein Planetengetriebe. Direkt an der Trommel 29 greift eine zweite Bremse 25 an. Es kann dies sowohl eine Scheibenbremse wie dargestellt, als auch eine Trommelbremse sein. In weiteren Gestaltungen der Winde können auch mehrere Wickeltrommeln 29 auf der gemeinsamen Achse nach dem Getriebe 24 angebracht sein. Die Wickeltrommel 29 ist mit einem mehrpoligen Schleifring 26 versehen, über den Signale, die über das erfindungsgemäße Tragmittel 1, beispielsweise über deren Kupferlitzen, zur Trommel 29 übertragen werden, zur Steuerung weitergeleitet werden können. Von der oder den Wickeltrommel(n) 29 tragenden Achse wird ein zweiter, unabhängiger Absolutwertgeber 27 angetrieben. An der Winde befindet sich weiterhin ein Seilendeschalter 28 und ein Endschalter zur Stillsetzung der Winde bei Erreichen der oberen Endlage des Lasteinleitungsmittels 10. Mit einem Fühlhebel 30 wird der jeweils aktuelle Radius des Wickels in der Trommel 29 erfasst, über dessen Signal die Drehzahl des Motors 21 so geregelt wird, dass sich unabhängig vom Wickelzustand die gewünschte Hub- bzw. Senkgeschwindigkeit ergibt. Die sicherheitsrelevanten Organe an der Winde sind zweikanalig redundant ausgelegt, so dass mit einer entsprechenden Steuerung (nicht dargestellt) die Anforderungen der bühnentechnischen Vorschriften erfüllt werden können. Die Baugruppen der Winde sind an sich bekannt, ebenso der grundsätzliche Aufbau einer Winde.
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Die Kettfäden 5, die in das Tragmittel 1 eingewebt sein können und die keine lasttragende Kettfäden sind, beispielsweise die isolierten Kupferlitzen 3 in 1a, aber auch Lichtleiter und/oder Schläuche, können über ein an der Wickeltrommel 29 angebrachtes qSchleifring- und/oder Drehdurchführungsssystem einen zuverlässigen Kontakt zu am Lasteinleitungspunkt 12 angebrachten Sensoren oder Arbeitsorganen herstellen. Insbesondere kann ein dort angebrachtes Kraftmessgerät auf diesem Wege an die Steuerung angeschlossen werden. Die Ansteuerung von Warn- und Signalleuchten am Lasthaken ist ebenso denkbar wie die Überwachung des Wickelvorgangs.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tragmittel
- 2
- Stahllitzen
- 3
- Kupferlitzen
- 4
- Kunstfasern
- 5
- Kettfäden
- 6
- Schussfäden
- 7
- Oberseite
- 8
- Unterseite
- 9
- Öffnung
- 10
- Lasteinleitungsmittel
- 11
- Lastaufnahmemittel
- 12
- Anhängepunkt
- 13
- konischer Nippel
- 14
- Schraube
- 15, 15'
- Stahlklammern
- 21
- Antriebsmotor
- 22
- erster Absolutwertgeber
- 23
- erste Bremse
- 24
- Getriebe
- 25
- zweite Bremse
- 26
- Schleifring der Wickeltrommel
- 27
- zweiter Absolutwertgeber
- 28
- Seilende-Schalter
- 29
- Trommel
- 30
- Fühlhebel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 682482 [0009]
- DE 19514011 [0009]
- DE 19613037 [0011]
- DE 2114278 [0011]
- DE 19514011 A1 [0014]
- DE 19613037 A1 [0014]