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Der Gegenstand betrifft ein Brandbekämpfungssystem insbesondere für ein Schienenfahrzeug mit einer Versorgungsleitung zur Versorgung zumindest einer Löschdüse mit Löschfluid, wobei zumindest ein Bereichsventil zwischen der Löschdüse und der Versorgungsleitung angeordnet ist. Darüber hinaus betrifft der Gegenstand ein Schienenfahrzeug umfassend ein Brandbekämpfungssystem und ein Verfahren zum Betreiben eines Brandbekämpfungssystems.
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Im Schienenverkehr ist es ein stetiges Anliegen, die Sicherheit der eingesetzten Schienenfahrzeuge zu verbessern. Ein wesentliches Sicherheitsrisiko stellt dabei die Brandgefahr in einem Schienenfahrzeug dar. Zur Vermeidung von Bränden werden in modernen Schienenfahrzeugen einerseits Materialien eingesetzt, die feuerbeständig oder zumindest schwer entflammbar sind. Hierdurch kann die Brandgefahr jedoch allenfalls verringert werden, da beispielsweise brennbare Gegenstände durch Fahrgäste in die Schienenfahrzeuge gelangen können und so weiterhin eine hohe Brandgefahr besteht.
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Um diesem Problem zu begegnen, ist es aus dem Stand der Technik bekannt, Löschdüsenanordnungen in Schienenfahrzeugen zu installieren. Beispielsweise offenbaren die
DE 10 2007 004 051 A1 und die
EP 1 757 330 A1 derartige Brandbekämpfungssysteme für Schienenfahrzeuge. Die Brandbekämpfungssysteme können einen Löschmittelvorratsbehälter, ein Rohrleitungssystem, Löschmittelausbringungsmittel, wie beispielsweise Löschdüsen, und eine Druckerzeugungseinrichtung umfassen. Im Brandfall wird das Brandbekämpfungssystem aktiviert und Löschmittel, wie Wasser, wird vorzugsweise unter einem hohem Druck von 80 bis 200 bar ausgebracht.
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Ferner hat es sich gezeigt, dass ein Schienenfahrzeug verschiedene Risikosektionen aufweisen kann, wie beispielsweise der Fahrgastraum, Toilettenbereich, Gepäckbereich, Motorraum etc. Diese einzelnen Sektionen eines Schienenfahrzeugs können durch eine Vielzahl von Bereichsventilen in entsprechende Bereiche unterteilt werden, so dass im Brandfall nur in dem Bereich, in dem das Feuer detektiert wurde, ein Löschfluid/Löschmedium ausgebracht wird. Durch eine gezielte Ausbringung des Löschfluids wird die ausgebrachte Löschfluidmenge reduziert, so dass in entsprechender Weise die zu transportierenden Löschfluidmengen optimiert werden können. Hierdurch können wiederum Gewichts- und Platzersparnisvorteilen erzielt werden.
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Gemäß dem Stand der Technik werden überwiegend Magnetventile als Bereichsventile eingesetzt. Es ist aber auch der Einsatz von elektrisch betriebenen Bereichsventilen bekannt. Diese Bereichsventile weisen in der Regel einen Eingang und einen Ausgang auf.
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Beim Stand der Technik gestaltet sich die Steuerung der Bereichsventile schwierig und ist insbesondere mit einem hohen Aufwand verbunden. So muss in der Regel jedes einzelne Bereichsventil über mehrere gesonderte Leitungen mit einer zentralen Steuereinheit verbunden werden, um das jeweilige Bereichsventil von der zentralen Steuereinheit aus steuern zu können. Beispielsweise ist es bei elektrisch betriebenen Bereichsventilen und Magnetventilen erforderlich, dass für die beiden zu erfassenden Ventilpositionen ein gesondertes Kabel zugeführt werden muss, wobei ein elektrischer Widerstand integriert ist.
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Aus der
WO 2006/100221 A1 ist zum Beispiel ein Magnetventil bekannt, welches ferngesteuert werden kann. Hierfür weist das Ventil ein Stellmittel in Form eines Einstellhebels auf, welches durch eine zentrale Steuereinheit gesteuert wird.
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Problematisch bei diesem Stand der Technik ist es jedoch, dass eine Vielzahl von Kabeln zu verlegen sind. So sind neben den Stellmitteln Endlagerschalter, Wartungsschalter und ein Hilfsantrieb vorgesehen, die jeweils über separate Leitungen von der zentralen Steuereinheit ferngesteuert werden müssen. Es ist für eine Fernwartung und Fernsteuerung des Brandbekämpfungssystems gemäß dem Stand der Technik ein hoher Installationsaufwand verbunden.
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Aus den zuvor beschriebenen Nachteilen ergibt sich die Aufgabe, ein Brandbekämpfungssystem für Schienenfahrzeuge zur Verfügung zu stellen, welches in einfacher Weise und mit einem geringen Installationsaufwand eine Fernsteuerung der Bereichsventile ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird gemäß eines Aspekts durch ein Brandbekämpfungssystem, insbesondere für ein Schienenfahrzeug, mit einer Versorgungsleitung zur Versorgung zumindest einer Löschdüse mit Löschfluid, wobei zumindest ein Bereichsventil zwischen der Löschdüse und der Versorgungsleitung angeordnet ist, dadurch gelöst, dass das Bereichsventil ein Signalverarbeitungsmittel zum Steuern eines Stellmittels des Bereichsventils umfasst, wobei das Signalverarbeitungsmittel über ein Datenkommunikationsnetz mit einer zentralen Steuereinheit elektrisch verbindbar ist.
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Es ist erkannt worden, dass in einfacher Weise ein Bereichsventil von einer zentralen Steuereinheit, welche sich beispielsweise im Führerstand des Schienenfahrzeugs oder an geeigneten Kontrollpunkten im Schienenfahrzeug befinden kann, gesteuert werden kann, wenn das Bereichsventil ein geeignetes Signalverarbeitungsmittel zum Steuern des Stellmittels umfasst. Als Stellmittel kann ein geeignetes Mittel, beispielsweise ein Einstellhebel, ein Elektromotor oder dergleichen, verwendet werden, so dass das Sperrmittel des Bereichsventils durch das Stellmittel gestellt werden kann.
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Das Signalverarbeitungsmittel kann in dem Bereichsventil integriert sein oder auch über eine geeignete Schnittstelle oder dergleichen an dem Bereichsventil anordenbar sein. Das Signalverarbeitungsmittel kann derart ausgebildet sein, dass es über die Stellmittel zumindest die Ventilposition stellen kann, also beispielsweise ein Öffnen und Schließen des Bereichsventils bewirken kann.
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Das Signalverarbeitungsmittel bringt darüber hinaus den Vorteil mit sich, dass es in einfacher Weise an ein Datenkommunikationsnetz angebunden werden kann. Ein Datenkommunikationsnetz ist in der Regel schon für andere elektrische Einrichtungen des Schienenfahrzeugs, wie beispielsweise für eine Klimaanlage, Kommunikationseinrichtungen und dergleichen, im Schienenfahrzeug installiert. Eine aufwendige zusätzliche Verkabelung der Bereichsventile mit einer zentralen Steuereinheit über eine Vielzahl an zusätzlichen Kabeln kann daher entfallen. Es ist lediglich erforderlich, das Signalverarbeitungsmittel an das Datenkommunikationsnetz anzubinden. Es ist jedoch auch möglich, aus Gründen der Redundanz eine getrennte Verkabelung für ein Brandmeldesystem und ein Steuersystem gemäß des Gegenstandes zu verwenden.
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Zur Energieversorgung kann das Signalverarbeitungsmittel eine eigene Energieversorgung, wie einen geeigneten Energiespeicher oder dergleichen, aufweisen und/oder mit dem Energieversorgungsnetz des Schienenfahrzeugs gekoppelt sein. Ein Benutzer kann dann über eine zentrale Steuereinheit und das Datenkommunikationsnetz vorzugsweise unmittelbar mit dem entsprechenden Bereichsventil kommunizieren.
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Das vorliegende Brandbekämpfungssystem für ein Schienenfahrzeug ermöglicht in einfacher Weise eine sichere Kommunikation mit mindestens einem Bereichsventil. Es versteht sich, dass gemäß anderen Varianten der vorliegenden Erfindung das Brandbekämpfungssystem auch zwei oder mehr Bereichsventile sowie zwei oder mehr Löschdüsen umfassen kann.
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Gemäß eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels wird vorgeschlagen, dass das Bereichsventil ein elektrisch betriebenes Bereichsventil ist. Ein elektrisch betriebenes Bereichsventil weist als Stellmittel einen Elektromotor auf, der beispielsweise über die Signalverarbeitungsmittel betrieben werden kann. Mit dem Elektromotor kann die gewünschte Ventilposition eingestellt werden. Die Verwendung eines elektrisch betriebenen Bereichsventils ermöglicht eine besonders einfache Steuerung des Bereichsventils.
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Um eine einfache elektrische Anbindung des Signalverarbeitungsmittels an das Datenkommunikationsnetz zu ermöglichen, wird gemäß eines weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiels vorgeschlagen, dass das Signalverarbeitungsmittel über eine Datenschnittstelle an das Datenkommunikationsnetz anschließbar ist.
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Darüber hinaus kann das Signalverarbeitungsmittel bevorzugt einen Prozessor, wie beispielsweise einen Mikroprozessor, einen digitalen Signalprozessor (DSP) oder dergleichen, umfassen. Ein geeignetes Signalverarbeitungsmittel kann in Abhängigkeit der Komplexität des Bereichsventils bzw. der Steuerung des Stellmittels des Bereichsventils erfolgen.
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In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel kann das Signalverarbeitungsmittel eine IP-Adresse aufweisen. Hierdurch ist eine einfache Adressierung des Signalverarbeitungsmittels bzw. des das Signalverarbeitungsmittel aufweisende Bereichsventils möglich. Insbesondere können bekannte Protokolle zur Kommunikation zwischen der zentralen Steuereinheit und dem Signalverarbeitungsmittel eines Bereichsventils eingesetzt werden. Gerade bei einer Vielzahl von Bereichsventilen ist eine derartige Adressierung in einfacher Weise möglich.
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Darüber hinaus kann das Datenkommunikationsnetz vorteilhafterweise als Token Ring gebildet sein. Auch ein Daisy Chain Netzwerkzugriff ist möglich. Darüber hinaus kann ein Ethernet Netzwerkzugriff möglich sein.
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Gemäß eines anderen vorteilhaften Ausführungsbeispiels wird vorgeschlagen, dass das Bereichsventil zum Betreiben mindestens einer Löschdüse in einem vorgebbaren ersten Bereich des Schienenfahrzeuges unabhängig von mindestens einer weiteren Löschdüse in einem zweiten vorgebbaren Bereich des Schienenfahrzeugs ausgebildet ist. Es können unterschiedliche Risikobereiche in einem Schienenfahrzeug vorgegeben werden. Bei Detektion eines Brandes in einem dieser Bereiche kann dann unabhängig von dem anderen Bereich Löschfluid ausgebracht werden kann. Beispielsweise kann ein erster Bereich der Fahrgastbereich sein und ein zweiter Bereich der Toilettenbereich eines Schienenfahrzeugs. Prinzipiell kann das Schienenfahrzeug in eine beliebige Anzahl von Bereichen unterteilt werden. Ein dritter Risikobereich wäre beispielsweise ein Gepäckraum, Motorraum oder dergleichen. Durch die Möglichkeit einer unabhängigen Ansteuerung der jeweiligen Bereiche, in denen ein Brand detektiert worden ist, kann die zur Brandbekämpfung erforderliche Löschfluidmenge gesenkt werden, so dass eine Gewichts- und Platzersparnis erzielt werden kann. Zur Detektion des Brandes können geeignete Detektoren eingesetzt werden.
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Um die Anzahl der erforderlichen Bereichsventile zu verringern, kann gemäß eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels das Bereichsventil mindestens eine Eingangsöffnung, eine erste Ausgangsöffnung und eine zweite Ausgangsöffnung umfassen. Durch eine Ausgestaltung des Bereichsventils mit zumindest zwei Ausgangsöffnungen können mit einem Bereichsventil zwei unterschiedliche Bereiche unabhängig voneinander mit Löschfluid versorgt werden. Hierzu kann das Bereichsventil ein entsprechendes Sperrmittel aufweisen, welches durch das Stellmittel aktuiert werden kann. Ein weiteres Bereichsventil ist im Gegensatz zum Stand der Technik nicht erforderlich. Dies bringt eine signifikante Platz- und Gewichtsersparnis mit sich. Es können beispielsweise Löschdüsen in einem ersten Bereich des Schienenfahrzeuges von der Versorgungsleitung über die Eingangsöffnung und der ersten Ausgangsöffnung mit Löschfluid versorgt werden, während Löschdüsen eines zweiten Bereichs des Schienenfahrzeuges von der Versorgungsleitung über die Eingangsöffnung und die zweite Ausgangsöffnung mit Löschfluid versorgt werden können.
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Es versteht sich, dass nur eine Ausgangsöffnung, beide Ausgangsöffnungen oder keine Ausgangsöffnung geöffnet sein kann/können. Ferner versteht es sich, dass das Bereichsventil auch drei und mehr Ausgangsöffnungen umfassen kann, um einen dritten Bereich und weitere Bereiche des Schienenfahrzeuges unabhängig voneinander mit Löschfluid zu versorgen. Insbesondere bei zwei oder mehr Ausgangsöffnungen kann das Stellmittel des Bereichsventils effektiv durch das Signalverarbeitungsmittel gesteuert werden. Ferner ist der Installationsaufwand weiterhin gering, da trotz mehrerer Ausgangsöffnungen lediglich eine Anbindung des Signalverarbeitungsmittels an das Datenkommunikationsnetz für eine Steuerung und Wartung des Bereichsventils erforderlich ist.
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Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels kann das Signalverarbeitungsmittel Erfassungsmittel zum Erfassen des Zustands des Bereichsventils umfassen. Die erfassten Zustandsdaten können dann von dem Signalverarbeitungsmittel über das Datenkommunikationsnetz zu der zentralen Steuereinheit vorzugsweise unmittelbar übertragen werden. In Abhängigkeit dieser Zustandsdaten kann das Bereichsventil bzw. das Stellmittel in einfacher Weise mit hoher Präzision gesteuert werden. Die Erfassung der Zustandsdaten kann beispielsweise zu periodischen Zeitpunkten erfolgen. Auch ist es möglich, dass ein Benutzer die Daten über die zentrale Steuereinheit anfordern kann.
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Prinzipiell können durch das Erfassungsmittel sämtliche das Bereichsventil betreffende Daten erfasst werden. Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels kann das Erfassungsmittel zum Erfassen des Betriebsmodus des Bereichsventils und/oder der Bereichsventilpositionen und/oder einer Bereichsventilstörung vorgesehen sein. Beispielsweise kann das Erfassungsmittel detektieren, ob sich das Bereichsventil in einem Wartungsmodus, Ruhemodus oder Betriebsmodus befindet. In dem Wartungsmodus können zum Beispiel von der zentralen Steuereinheit aus verschiedene Tests verfahren werden, um die Funktionsfähigkeit des Bereichsventils zu testen. Hierzu können beispielsweise die verschiedenen Bereichsventilpositionen, wie eine geöffnete erste Ausgangsöffnung, eine geöffnete zweite Ausgangsöffnung, eine geöffnete erste und zweite Ausgangsöffnung, etc. zunächst eingestellt werden. Dann können geeignete Sensoren erfassen, ob die jeweils eingestellte Ventilposition tatsächlich erreicht wurde. Bei einer Störung des Bereichsventils, wie einem Funktionsfehler, kann dieser unmittelbar durch das Signalverarbeitungsmittel erfasst, an die Steuereinheit übermittelt und dort angezeigt werden. Daraufhin können von einem Benutzer geeignete Schritte zur Beseitigung der Störung erfolgen. Zur Erfassung dieser Daten kann das Erfassungsmittel geeignete Sensoren umfassen.
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Es versteht sich, dass gemäß anderen Varianten der vorliegenden Erfindung weitere, das Bereichsventil betreffende Daten erfasst werden können. So ist es denkbar, durch geeignete Sensoren die Umgebungstemperatur, die Bereichsventiltemperatur, die Durchflussrate durch das Bereichsventil und dergleichen zu erfassen. Neben einer einfachen Wartungsmöglichkeit kann auch im Brandfall eine einfache Steuerung des Bereichsventils ermöglicht werden.
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Des Weiteren kann das Brandbekämpfungssystem gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels eine Druckerzeugungseinrichtung aufweisen, wobei die Druckerzeugungseinrichtung mit einer Druckluftversorgung des Schienenfahrzeugs koppelbar sein kann. Mit der Druckerzeugungseinrichtung kann ein gewünschter Ruhedruck und/oder Betriebsdruck erzeugt werden. So kann das Löschfluid über die Löschdüsen mit einem hohen Druck, beispielsweise 80 bis 200 bar, ausgebracht werden. Durch eine Kopplung der Druckerzeugungseinrichtung mit der Druckluftversorgung des Schienenfahrzeuges kann auf zusätzliche Druckerzeugungseinheiten verzichtet werden.
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Die oben genannte Aufgabe wird gemäß eines weiteren Aspekts durch ein Schienenfahrzeug umfassend das zuvor beschriebene Brandbekämpfungssystem gelöst. Beispielsweise kann das Brandbekämpfungssystem in einem Hochgeschwindigkeitszug, einer Straßenbahn, einer U-Bahn, etc. eingesetzt werden.
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Die oben genannte Aufgabe wird gemäß eines noch weiteren Aspekts durch ein Verfahren zum Betreiben eines Brandbekämpfungssystems, insbesondere des zuvor beschriebenen Brandbekämpfungssystems, dadurch gelöst, dass ein zwischen einer Versorgungsleitung und mindestens einer Löschdüse angeordnetes Bereichsventil umfassend ein Signalverarbeitungsmittel zum Steuern eines Stellmittels des Bereichsventils über ein Datenkommunikationsnetz von einer zentralen Steuereinheit gesteuert wird. Insbesondere kann das Bereichsventil durch die zentrale Steuereinheit unmittelbar über das angeordnete Signalverarbeitungsmittel gesteuert werden. In einfacher Weise kann das Brandbekämpfungssystem, insbesondere die Bereichsventile des Brandbekämpfungssystems betrieben werden.
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Nachfolgend wird der Gegenstand anhand einer Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt die einzige 1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines Brandbekämpfungssystems.
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1 zeigt ein Brandbekämpfungssystem 2 mit einem Löschmittelvorratsbehälter 24, einer Druckerzeugungseinrichtung 26, einer Versorgungsleitung 4, Bereichsventilen 8, Bereichsleitungen 18 und Löschdüsen 6. Hierbei kann die Druckerzeugungseinrichtung 26 bevorzugt mit der Druckluftversorgung des Schienenfahrzeugs gekoppelt sein (nicht gezeigt).
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Ferner ist zu erkennen, dass eine zentrale Steuereinheit 14 und ein Datenkommunikationsnetz 12 vorgesehen sind. Die zentrale Steuereinheit 14 kann einen geeigneten Prozessor, Ein- und Ausgabemittel, etc. aufweisen. Das Datenkommunikationsnetz 12 kann bevorzugt als Token Ring ausgebildet sein, der durch die gestrichelte Linie angedeutet wird. Es versteht sich jedoch, dass auch andere Ausgestaltungsformen des Datenkommunikationsnetzes 12 möglich sind.
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Das Brandbekämpfungssystem kann bevorzugt im Schienenfahrzeug eingesetzt werden, wobei vorzugsweise ein Datenkommunikationsnetz bereits im Schienenfahrzeug installiert ist. Hierbei kann das Schienenfahrzeug in unterschiedliche Risikobereiche 16.1, 16.2 und 16.3 unterteilt werden. Beispielsweise kann es sich bei dem ersten Bereich 16.1 um den Fahrgastbereich, bei dem zweiten Bereich 16.2 um den Toilettenbereich und bei dem dritten Bereich 16.3 um einen Gepäckbereich handeln. Es versteht sich, dass auch mehr oder auch nur zwei Bereiche vorgesehen sein können.
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Die Versorgung des ersten Bereichs 16.1 mit Löschfluid aus dem Löschfluidvorratsbehälter 24 über die Versorgungsleitung 4 kann über ein erstes Bereichsventil 8.1 erfolgen. Vorzugsweise ist das erste Bereichsventil 8.1 ein elektrisch betriebenes Ventil 8.1 mit einem Stellmittel 9 in Form eines Elektromotors 9 zum Stellen der Sperrmittel (nicht gezeigt).
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Der Elektromotor 9 kann dabei über Signalverarbeitungsmittel 10.1 betrieben werden. Die Signalverarbeitungsmittel können in dem Bereichsventil 8.1 integriert sein oder an diesem angeordnet sein. Das Bereichsventil 8.1 weist ferner eine Eingangsöffnung 20 und eine Ausgangsöffnung 22 auf.
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In dem ersten Bereich 16.1 können eine Vielzahl von Löschdüsen 6.1 angeordnet sein, die über eine Bereichsleitung 18.1 mit der Ausgangsöffnung 22 des Bereichsventils 8.1 kommunizieren können. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde auf die Darstellung von Branddetektionseinrichtungen zur Detektion eines Brandes in dem ersten Bereich verzichtet.
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Die Versorgung der Löschdüsen 6.2 in dem zweiten Bereich 16.2 des Schienenfahrzeuges mit Löschfluid und die Versorgung der Löschdüsen 6.3 in dem dritten Bereich 16.3 des Schienenfahrzeuges mit Löschfluid erfolgt über ein zweites Bereichsventil 8.2. Vorzugsweise ist dieses Bereichsventil 8.2 ebenso wie das erste Bereichsventil 8.1 als elektrisch betriebenes Bereichsventil 8.2 mit Signalverarbeitungsmitteln 10.2 zum Steuern eines Elektromotors 9 ausgestaltet.
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Im Vergleich zum Bereichsventil 8.1 weist das Bereichsventil 8.2 jedoch eine erste Ausgangsöffnung 22.1 und eine zweite Ausgangsöffnung 22.2 auf. So können die Löschdüsen 6.2 des zweiten Bereichs 16.2 über die erste Ausgangsöffnung 22.1 des Bereichsventils 8.2 mit Löschfluid versorgt werden, während die Löschdüsen 6.3 des dritten Bereichs 16.3 über die zweite Ausgangsöffnung 22.2 des Bereichsventils 8.2 mit Löschfluid versorgt werden können.
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Darüber hinaus kann der 1 entnommen werden, dass die Signalverarbeitungsmittel 10.1 und 10.2 mit der zentralen Steuereinheit 14 über das Datenkommunikationsnetz 12 verbunden sind. Hierzu können die Signalverarbeitungsmittel 10.1 und 10.2 geeignete Datenschnittstellen aufweisen.
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Wie zuvor schon ausgeführt worden ist, können die Signalverarbeitungsmittel 10 in den Bereichsventilen 8 integriert sein. Ebenso ist es möglich, dass die Signalverarbeitungsmittel 10 über eine geeignete Schnittstellen oder dergleichen an den Bereichsventilen 8 angeordnet sind. Durch die Anordnung der Signalverarbeitungsmittel 10, die bevorzugt einen geeigneten Prozessor, umfassen können, an den Bereichsventilen 8 wird eine einfache Steuerung des jeweiligen Bereichsventils 8 bzw. des entsprechenden Stellmittels 9 über die zentrale Steuereinheit 14 ermöglicht.
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Daneben können die Signalverarbeitungsmittel 10 Erfassungsmittel aufweisen, wie beispielsweise geeignete Sensoren, um Zustandsdaten des Bereichsventils 8 zu erfassen. Beispielsweise kann der Betriebsmodus des Bereichsventils 8, eine Störung des Bereichsventils 8, die Bereichsventilposition, die Temperatur des Bereichsventils 8, die Durchflussrate des Bereichsventils 8 und ähnliche Zustandsparameter, die das jeweilige Bereichsventil 8 betreffen, erfasst werden.
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Ferner können die Signalverarbeitungsmittel 10 mit Branddetektionseinrichtungen verbunden sein, um einen Brand detektieren zu können und/oder um die entsprechenden Daten an die zentrale Steuereinheit 14 zu übertragen. Es versteht sich, dass alternativ und zusätzlich weitere Branddetektoren vorgesehen sein können.
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Wird nun in einem ersten Bereich 16.1 ein Brandfall über geeignete Branddetektoren detektiert, so wird das Brandbekämpfungssystem 2 in dem ersten Bereich 16.1 bevorzugt automatisch aktiviert. Beispielsweise wird die Ausgangsöffnung 22 des Bereichsventils 8.1 geöffnet, so dass Löschfluid über die Löschdüsen 6.1 bevorzugt unter Hochdruck austreten kann. Hierzu kann das das Signalverarbeitungsmittel 10.1 das Stellmittel 9 entsprechend ansteuern, so dass das Sperrmittel in die Ventilöffnungsposition gestellt wird. Es versteht sich, dass neben den Bereichsventilen 8 weitere Ventileinrichtungen im Leitungssystem vorgesehen sein können.
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Die Änderung des Zustandes des Bereichsventils 8.1 kann das Signalverarbeitungsmittel 10.1 unmittelbar an die zentrale Steuereinheit 14 übertragen. Ein Benutzer der zentralen Steuereinheit 14, wie beispielsweise der Fahrzeugführer, kann gegebenenfalls geeignete weitere Schritte, wie ein Abbremsen des Zuges, veranlassen.
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Für den Fall, dass ein Brand im dritten Bereich 16.3 detektiert wird, kann die zweite Ausgangsöffnung 22.2 des Bereichsventils 8.2 durch das Signalverarbeitungsmittel 10.2 mittels des Stellmittels 9 und des Sperrmittels geöffnet werden, während die erste Ausgangsöffnung 22.1 des Bereichsventils 8.2 geschlossen bleibt. Auch hier kann das Signalverarbeitungsmittel 10.2 die geänderten Zustandsdaten anschließend an die zentrale Steuereinheit 14 übertragen.
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Mit lediglich einem Bereichsventil ist es in einfacher Weise möglich zumindest zwei unterschiedliche Bereiche unabhängig voneinander mit Löschfluid zu versorgen.
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Neben der einfachen Steuerung der Bereichsventile 8 im Brandfall erlaubt das vorliegende Brandbekämpfungssystem 2 auch eine einfache zentrale Wartung der Bereichsventile 8. Ein Benutzer kann zentral über die zentrale Steuereinheit 14 verschiedene Tests verfahren, um die Funktionalität der einzelnen Bereichsventile 8 zu überprüfen. So können die einzelnen Ventilpositionen, wie geöffnete erste Ausgangsöffnung, geöffnete zweite Ausgangsöffnung, etc., über die zentrale Steuereinheit 14 eingestellt werden. Über die Erfassungsmittel der Signalverarbeitungsmittel 10 kann dann detektiert werden, ob die gewünschte Ventilposition auch tatsächlich erreicht wurde. Eine manuelle Überprüfung jedes einzelnen Bereichsventils 8 ist nicht erforderlich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007004051 A1 [0003]
- EP 1757330 A1 [0003]
- WO 2006/100221 A1 [0007]