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Der
gesamte Offenbarungsgehalt der vorangegangenen provisorischen Anmeldung
einschließlich
der Zeichnungen wird hiermit durch Bezugnahme vollumfänglich in
die vorliegende Anmeldung einbezogen.
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Hintergrund
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1. Gebiet
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Ausführungsformen
und Implementierungen der vorliegenden Erfindung beziehen sich allgemein auf
Bildübertragungsarrays
wie beispielsweise faseroptische Frontplatten und andere faseroptische
Bildgebungs- und Lichtübertragungs-Bauelemente
und spezieller auf die Einbeziehung einer integralen Kontrastverstärkung in
solchen Bauelementen.
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2. Kurze Beschreibung einer
beispielhaften Umgebung und des verwandten Standes der Technik
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Die Übertragung
von Licht und Bildern über Bündel, die
aus flexiblen oder miteinander verschmolzenen lichtleitenden Elementen
(z. B. optischen Fasern) bestehen, ist dem etablierten Stand der
Technik zuzurechnen. Bildleiter wie beispielsweise Inverter, Taper
und gerade Durchführungen
sind Praktikern auf dem Gebiet der Faseroptik allgemein bekannt.
Verschmolzene faseroptische Bildleiter finden breite Anwendung als
Bauteile in solchen Geräten
wie Nachtsichtgläsern,
Gewehr-Zielfernrohren, Röntgendetektoren
und medizinischen Bildgebungsgeräten,
als nicht einschränkende
Beispiele.
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Das
Integrieren von lichtabsorbierenden Materialien (z. B. Gläsern) in
verschmolzene optische Bauelemente wie beispielsweise faseroptische Frontplatten,
gerade Durch führungen
und Taper, um ein Übersprechen
zu unterdrücken,
den Kontrast zu verstärken
und die numerische Apertur zu regulieren, sind in der Faseroptikindustrie
weit verbreitet bekannt. Diese absorbierenden Materialien, die je
nach Kontext als EMA-(Extra-mural Absorption; Außenwandabsorptions-)Materialien,
Medien, Gläser,
Fasern, Filamente und Stäbe
bezeichnet werden, werden typischerweise entsprechend einem oder
mehrerer von drei allgemeinen Verfahren integriert. Entsprechend
einem ersten Ansatz wird auf die Außenseite jeder Wellenleiterkomponente
einzeln eine absorbierende Beschichtung, oder gar eine Hülse oder Röhre, aufgebracht,
womit eine so genannte ”Umfangs-EMA” erhalten
wird. Eine Querschnittsansicht eines beispielhaften Faserbündels mit
Fasern, die ein Umfangs-EMA-Material beinhalten, ist in 1A gezeigt.
Bezug nehmend auf 1B ist gemäß einem zweiten Ansatz vorgesehen,
ausgewählte
lichtleitende Elemente (z. B. Fasern) in einem Bündel durch absorbierende Fasern
zu ersetzen, wobei die Ersatzfasern entweder als ”Substitutions”, ”Ersatz-” oder ”statistische” EMA-Fasern
bezeichnet werden. Gemäß einem
dritten üblichen
Ansatz werden absorbierende Fasern in zwischenliegende Packungshohlräume in dem
Faserarray eingefügt.
Beispiele für Bündel, die
solche Fasern enthalten, die als ”Zwischenraum-EMA-Fasern” bezeichnet
werden, sind in den 1C, 1D und 1E gezeigt.
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Wenngleich
Umfangs-, Zwischenraum- und Substitutions-EMA-Medien mit unterschiedlichem Erfolgsgrade
zur Unterdrückung
von Übersprechen aufgrund
der Brechung und Weiterleitung unerwünschten Streulichts beitragen,
erhöhen
sich durch das Erfordernis schwarzer Glasröhren und/oder einzelner EMA-Fasern
in unterschiedlichen Konfigurationen ausnahmslos die Komplexität und die
Herstellungskosten, und außerdem
können
Aberrationen in die übertragenen
Bilder eingetragen werden. Darüber
hinaus erhöht
sich durch das Einbeziehen unterschiedlicher Glaszusammensetzungen
in ein Array die Gefahr nachteiliger Wechselwirkungen zwischen inkompatiblen
Gläsern.
Ein weiterer Nachteil der Integration von EMA-Elementen auf Glasbasis in bildgebende
oder Beleuchtungsbündel
besteht darin, dass diese zu einem frühen Zeitpunkt im Prozess in die
Struktur eingefügt
werden müssen
und dass ihre Lichtabsorptionsfähigkeit,
sobald sie eingefügt
sind, nicht angepasst werden kann.
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Dementsprechend
besteht ein Bedarf an lichtübertragenden
optischen Bauelementen, die EMA-Materialien enthalten, die (i) nicht
auf Glasbasis hergestellt sind und die (ii) anpassbare Lichtabsorptionseigenschaften
aufweisen.
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Zusammenfassung
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Entsprechend
einer ersten beispielhaften Ausführungsform
umfasst ein lichtdurchlässiges
optisches Bauelement ein lichtleitendes Element mit einer Einfalls-
und einer entgegengesetzten Austrittsfläche sowie einer Seitenfläche des
lichtleitenden Elements, die sich zwischen der Einfalls- und der Emissionsfläche erstreckt.
Auf zumindest einem Teil der Seitenfläche des lichtleitenden Elements
erstreckt sich eine Außenwandabsorptions-(EMA-)Schicht.
Die EMA-Schicht umfasst ein elektrochromes Material, dessen Opazität in Bezug auf
eine vorgegebene Gruppe von elektromagnetischen Wellenlängen in
Reaktion auf eine Änderung der
Größe zumindest
entweder eines (i) elektrischen Stroms, der durch zumindest einen
Teil der Schicht fließt,
oder (ii) einer elektrischen Potentialdifferenz, die zwischen auseinander
liegenden Stellen an die Schicht angelegt wird, variabel ist.
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Bei
den verschiedenen Versionen umfasst das lichtleitende Element jeweils
einen Kern, der aus einem ersten Material mit einem ersten Brechungsindex
hergestellt ist, sowie einen Mantel, der aus einem zweiten Material
hergestellt ist, das den Kern umgebend auf diesen aufgeschmolzen
ist und das einen zweiten Brechungsindex aufweist, dessen Betrag kleiner
als der des ersten Brechungsindex ist, so dass Licht, das an der
Einfallsfläche
eintritt, sich durch innere Reflexion zwischen der Einfalls- und
der Emissionsfläche
ausbreiten kann. Darüber
hinaus umfasst eine Gruppe von alternativen Versionen eine elektrochrome
EMA-(Außenwandabsorptions-)Schicht,
die aus einem nicht glashaltigen polymeren Material ausgebildet
ist, während
bei einer zweiten Gruppe von alternativen Versionen die Schicht
aus einem Material auf Glasbasis ausgebildet ist.
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Entsprechend
einer zweiten beispielhaften Ausführungsform umfasst eine Anordnung
aus optischen Bauelementen eine bündelartige (z. B. plattenartige)
Struktur, die eine erste und eine entgegengesetzte zweite Plattenfläche aufweist
und ein Matrixmaterial umfasst, das in zueinander festen Positionen
eine Mehrzahl von lichtleitenden Elementen halt, wie beispielsweise
die lichtleitenden Elemente, die im Zusammenhang mit der ersten
beispielhaften Ausführungsform
beschrieben worden sind. Spezieller weist jedes lichtleitende Element
gegenüberliegende
Flächen,
eine Einfalls- und eine Emissionsfläche, sowie eine Seitenfläche des
lichtleitenden Elements, die sich zwischen der Einfalls- und der
Emissionsfläche
erstreckt, auf. Die mehreren Einfalls- und Emissionsflächen definieren
jeweils teilweise die erste und die zweite Fläche des Bündels (z. B. der Platte). In
der zweiten Ausführungsform
stellt das Matrixmaterial die Außenwandabsorptions-(EMA-)Schicht für jedes
lichtleitende Element, mit dem es sich in Kontakt befindet, dar.
Dementsprechend umfasst das Matrixmaterial wie bei den zuvor beschriebenen EMA-Schichten
ein elektrochromes Material, dessen Opazität gezielt anpassbar ist, und
zwar in Reaktion auf Änderungen
der Größe zumindest
entweder (i) eines elektrischen Stroms, der durch zumindest einen Teil
der Matrix fließt,
oder (ii) einer elektrischen Potentialdifferenz, die zwischen auseinander
liegenden Stellen in der Matrix angelegt wird.
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Während bei
einigen Versionen einer Plattenstruktur zum Beispiel die Opazität der gesamten elektrochromen
Matrix geändert
werden kann, ist bei anderen Versionen die Opazität der elektrochromen Matrix
entweder an der ersten oder der zweiten Plattenfläche oder
an beiden anpassbar. Bei noch weiteren Versionen ist die Opazität an der
ersten und an der zweiten Plattenfläche unabhängig voneinander anpassbar.
Bei solchen Versionen weist ein mittlerer Teil der Matrix eine feste
Opazität
auf.
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In
dem Maße,
in dem die Begriffe ”Stab” und ”stabartig” genutzt
werden, um lichtleitende Elemente und andere Komponenten zu beschreiben,
werden diese Begriffe in breitem Sinne genutzt und beinhalten zum
Beispiel Komponenten mit verschiedenen Querschnittsgeometrien und
Komponenten, bei denen der Durchmesser größer als die Länge ist.
Darüber
hinaus bedeutet die Nutzung des Begriffs ”Durchmesser” nicht
eine kreisförmige
Querschnittsgeometrie. Wenngleich, genauer gesagt, ”Durchmesser” häufig in
engerem Sinne als die längste
Sehne betrachtet wird, die in eine kreisbildende Kurve eingepasst
werden kann, ist in der vorliegenden Beschreibung und den anhängenden
Ansprüchen
eher die technischmathematische Definition dieses Begriffs anwendbar.
Zum Beispiel stellen Sehnen in Quadraten, Rechtecken, Sechsecken und
selbst in irregulären
Formen ebenfalls Durchmesser dar. Dementsprechend sollte in der
vorangegangenen Erklärung, in
der detaillierten Beschreibung, den anhängenden Ansprüchen oder
den Zeichnungen dem Begriff ”Durchmesser” keine
engere Bedeutung zugemessen werden, als es dem üblichen Gebrauch und dem technisch-mathematischen
Gebrauch entspricht.
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Repräsentative
Ausführungsformen
werden eingehender in der folgenden detaillierten Beschreibung und
den beigefügten
Zeichnungen beschrieben und dargestellt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1A ist
eine Querschnittsansicht eines faseroptischen Bündels, bei dem auf jedes beinhaltete lichtleitende
Element auf den Rand (z. B. umfänglich) ein
EMA-Material aufgebracht ist;
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1B stellt
einen Querschnitt eines faseroptischen Bündels dar, das ”Substitutions”-EMA-Fasern
enthält;
die
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1C bis 1E stellen
Querschnitte von alternativ ausgebildeten faseroptischen Bündeln dar, die
EMA-Materialien enthalten, welche in den Zwischenräumen zwischen
den beinhalteten lichtleitenden Elementen (z. B. optische Fasern)
angeordnet sind;
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2 zeigt
ein lichtdurchlässiges
optisches Bauelement, das ein lichtleitendes Element umfasst, über dem
eine EMA-Schicht angeordnet ist, die aus einem elektrochromen Material
hergestellt ist, dessen Opazität
in Reaktion auf das Bewirken eines elektrischen Stroms durch die
Schicht hindurch anpassbar ist, wobei die Schicht in einem nicht
aktivierten Zustand gezeigt ist;
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2A ist
eine Querschnittsansicht des optischen Bauelements aus 2,
in der Ebene IIA betrachtet;
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2B ist
eine Ansicht des optischen Bauelements aus
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2,
wobei die EMA-Schicht in einem teilweise aktivierten Zustand gezeigt
ist;
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2C ist
eine Ansicht des optischen Bauelements aus den 2 und 2B,
wobei die EMA-Schicht in einem voll aktivierten Zustand gezeigt
ist (d. h. am wenigsten lichtdurchlässig);
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3 zeigt
eine beispielhafte Bildübertragungs-Frontplatte mit einer
Mehrzahl von stabartigen lichtleitenden Elementen, die in einer
Matrix aus elektrochromem Material gehalten werden, dessen Opazität in Reaktion
auf das Bewirken eines elektrischen Stroms durch die Schicht hindurch
anpassbar ist, wobei die Schicht in einem nicht aktivierten Zustand
gezeigt ist; und
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3A ist
eine Ansicht der Frontplatte aus 3, wobei
die Matrix in einem aktivierten Zustand gezeigt ist, bei welchem
sie weniger lichtdurchlässig (oder
opaker) als in der Ansicht aus 3 ist.
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Detaillierte Beschreibung
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Die
folgende Beschreibung beispielhafter Ausführungsformen von optischen
Bauelementen und Anordnungen aus optischen Bauelementen, welche
EMA-Materialien mit selektiv einstellbarer Opazität beinhalten,
hat veranschaulichenden Charakter und ist daher nicht dazu gedacht,
die Erfindung oder deren Nutzungsanwendungen einzuschränken. Die verschiedenen
Realisierungen, Aspekte, Versionen und Ausführungsformen, die in der Zusammenfassung
und der detaillierten Beschreibung beschrieben werden, stellen ihrem
Wesen nach nicht einschränkende
Beispiele dar, die in den Schutzumfang der anhängenden Ansprüche fallen
und die nicht dazu dienen, den maximalen Schutzumfang der Ansprüche zu definieren.
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Nehmen
wir auf 2 Bezug, so umfasst ein erstes
beispielhaftes optisches Bauelement 10 ein längliches
lichtleitendes Element 20 mit einem Einfallsende 22 mit
einer Einfallsfläche 22f und
einem Emissionsende 24 mit einer in Längsrichtung zu der Einfallsfläche 22f entgegengesetzten
Emissionsfläche 24f.
Außerdem
erstreckt sich eine seitliche Oberfläche 26 des lichtleitenden
Elements zwischen der Einfalls- und der Emissionsfläche 22f und 24f.
Bei der beispielhaften Version aus 2 weist
das lichtleitende Element 20 einen optisch durchlässigen Kern 30 mit
einem ersten Brechungsindex n1 auf, sowie
einen Mantel 32, der auf den Kern 30 aufgeschmolzen
ist und einen zweiten Brechungsindex n2 aufweist,
der einen kleineren Betrag als der erste Brechungsindex n1 aufweist, so dass Licht, das an einer der
Einfallsflächen 22f einfällt, sich
durch innere Reflexion durch den Kern 30 hindurch ausbreiten kann
und aus der Emissionsfläche 24f austritt.
Es versteht sich, dass die Bezeichnungen Einfalls- und Emissionsenden
und -flächen 22 und 22f sowie 24 und 24f zu
veranschaulichenden Zwecken willkürlich gewählt sind und dass bei einer
realen Ausführungsform
in der Praxis die Einfallsfläche 22f diejenige
Fläche
ist, durch welche Licht in das lichtleitende Element 20 eintritt,
während
die Emissionsfläche 24f die entgegengesetzte
Fläche
darstellt, durch welche das Licht aus dem lichtleitenden Element 20 austritt.
Darüber
hinaus fallen, wenngleich das lichtleitende Element 20,
das in 2 dargestellt ist, durch eine zylindrische Seitenfläche 26 definiert
ist, auch optische Bauelemente 10, die lichtleitende Elemente 20 mit
alternativen Konfigurationen beinhalten, in den Schutzumfang der
Erfindung und kommen in Betracht, wie in der Zusammenfassung erläutert.
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Weiterhin
auf 2 Bezug nehmend, ist um die Seitenfläche 26 des
lichtleitenden Elements herum eine optische Schicht 50 angeordnet.
Die optische Schicht 50 weist ein erstes und ein zweites Ende 52 und 54 der
optischen Schicht sowie eine Außenfläche 56 der
optischen Schicht, die sich zwischen den Enden 52 und 54 der
optischen Schicht erstreckt, auf. Obgleich die optische Schicht 50 in
der beispielhaften Version aus 2 über die
gesamte Länge
des lichtleitenden Elements 20 und um den gesamten durch
die Seitenfläche 26 definierten
Umfang herum angeordnet ist, wie in einer Ebene IIA senkrecht zu
der Achse ALE des länglichen Elements zu sehen
ist (2A), so versteht sich, dass auch Ausführungsformen,
bei denen die optische Schicht 50 auf weniger als der gesamten
Länge oder
um weniger als den gesamten Umfang der Seitenfläche 26 des lichtleitenden
Elements angeordnet ist, in den Schutzumfang der Erfindung fallen
und in Betracht kommen.
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Die
optische Schicht 50 stellt eine EMA-(Außenwandabsorptions-)Schicht 60 dar,
die derart konfiguriert ist, dass sie ”Streulicht”, das an der Einfallsfläche 22f des
lichtleitenden Elements 20 eintritt, aber über die
Seitenfläche 26 anstatt
an der Emissionsfläche 24f austritt,
selektiv absorbiert. Die Absorptionsschicht 60 ist zumindest
teilweise aus einem elektrochromen Material MEC hergestellt.
Das elektrochrome Material MEC weist eine
Opazität
auf, die in Reaktion auf Änderungen
der Größe zumindest entweder
(i) eines elektrischen Stroms IE durch zumindest
einen Teil der optischen Schicht 50 oder (ii) eines elektrischen
Potentialunterschieds (Spannung V), der zwischen auseinander liegenden
Stellen entlang der optischen Schicht 50 anliegt, selektiv
anpassbar ist. Wenngleich bei einer praktischen Ausführungsform
der Bereich der einstellbaren Opazität verschiedene Grade an Lichtdurchlässigkeit,
ausgenommen die beiden entgegengesetzten Extrema, die durch vollständige Transparenz
und vollständige Opazität (oder ”Schwärze”) gegeben
sind, einschließen
wird, zeigen die 2, 2B und 2C der Veranschaulichung
halber dasselbe optische Bauelement 10, bei welchem die
optische Schicht 50 (i) vollständig transparent ist (2),
(ii) mittelmäßig transparent
oder ”grau” ist (2B)
und (iii) vollständig opak
ist (2C). Bei einer speziellen Ausführungsform wird das elektrochrome
Material MEC derart gewählt, dass entweder (i) die
Lichtdurchlässigkeit
mit Zunahme der Größe des bewirkten
elektrischen Stroms IE abnimmt (oder die
Opazität
zunimmt) oder dass (ii) die Durchlässigkeit mit Zunahme der Größe des angelegten
elektrischen Stroms IE zunimmt. Es versteht
sich, dass der elektrische Strom IE durch
Anlegen einer Potentialdifferenz V (d. h. einer Spannung) zwischen
auseinander liegenden Stellen entlang der elektrochromen optischen
Schicht 50 bewirkt wird. Bei der beispielhaften Version
aus den 2 bis 2C ist
schematisch ein einfacher elektrischer Stromkreis 80 dargestellt.
Der Stromkreis 80 umfasst eine elektrische Spannungsquelle 81,
einen ersten elektrischen Leiter 82, der elektrisch mit
dem ersten Ende 52 der optischen Schicht verbunden ist, einen
zweiten elektrischen Leiter 84, der elektrisch mit dem
zweiten Ende 54 der optischen Schicht verbunden ist, sowie
eine Spannungsregeleinrichtung 86 (z. B. ein Potentiometer)
zum Ändern
der Größe der Potentialdifferenz
V zwischen dem ersten und dem zweiten elektrischen Leiter 82 und 84.
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Es
ist klar, dass das beispielhafte optische Bauelement 10 aus
den 2 bis 2C ein einzelnes intern reflektierendes
lichtleitendes Element 20 mit einem umfänglich angeordneten – oder allgemeiner,
einem um den Rand herum angeordneten – EMA-Material darstellt. In
den Schutzumfang fallen und in Betrag kommen jedoch auch Anordnungen, die
mehrere lichtleitende Elemente 20 in vielfältiger Anordnung
aufweisen, so dass, um ein nicht einschränkendes Beispiel anzugeben,
solche Bauelemente wie längliche
Bildbündel
und Bildübertragungs-Frontplatten
gebildet werden. Egal, ob bei einer bestimmten Anordnung, elektrochromes
Material MEC umfänglich um ausgewählte einzelne
lichtleitende Elemente herum angeordnet ist, in Zwischenräumen zwischen
mehreren lichtleitenden Elementen oder ein solches substituierend,
umfasst jede dieser Anordnungen mindestens ein lichtleitendes Element mit
einer Seitenfläche,
auf der zumindest auf einem Abschnitt eine EMA-Schicht aus elektrochromem Material
MEC angeordnet ist.
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Wie
bereits erwähnt
zählen
zu den Bauelementen, bei denen die Integration von elektrochromem
Material MEC besonders vorteilhaft ist,
bildübertragende
Bündel,
darunter beispielsweise faseroptische Frontplatten. Dementsprechend
zeigt 3 eine beispielhafte bildübertragende Frontplatte 100 mit
entgegengesetzten Plattenflächen,
einer ersten 112 und einer zweiten 114. Eine Mehrzahl
von stabartigen lichtleitenden Elementen 20 wird in einer Matrix 150 aus
elektrochromem Material MEC gehalten. Bei
der dargestellten Ausführungsform
weist jedes lichtleitende Element 20 einen analogen Aufbau wie
das in den 2 bis 2C gezeigte
optische Element 20 auf, und in dem Maße, wie die lichtleitenden
Elemente 20 der Frontplatte 100 Teilelemente und
Abschnitte aufweisen, die denen der lichtleitenden Elemente 20 aus
den 2 bis 2C entsprechen, sind gleiche
Bezugszeichen genutzt, um diese Teilelemente und Abschnitte zu bezeichnen.
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Weiterhin
auf 3 Bezug nehmend, weist jedes lichtleitende Element 20 einander
entgegengesetzte Einfalls- und Emissionsflächen 22f und 24f auf,
die mit der ersten bzw. der zweiten Plattenfläche, 112 bzw. 114,
zusammenfallen und einen Teil derselben bilden. Bei der speziellen
Version aus 3, bei welcher die Achse ALE des länglichen
Elements jedes beinhalteten lichtleitenden Elements 20 orthogonal zu
der ersten und der zweiten parallelen Plattenfläche 112 und 114 ausgerichtet
ist, entspricht demnach die Länge
LGE jedes lichtleitenden Elements 20 der Plattendicke
TP. Ungeachtet dieser letzten Bemerkung
bezüglich
der speziellen Ausführungsform
aus 3 fallen Platten mit Profilen, die eine nicht
einheitliche Dicke aufweisen und/oder bei denen die beinhalteten
lichtleitenden Elemente 20 nicht parallel zueinander sind
(z. B. konvergieren), ebenfalls in den Schutzumfang der Erfindung
und kommen in Betracht.
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In
analoger Weise, wie die relative Lichtdurchlässigkeit der elektrochromen
optischen Schicht 50 aus den 2 bis 2C durch
zielgerichtetes Anlegen einer Spannung zwischen auseinander liegenden
Stellen an der elektrochromen optischen Schicht 50 ”abgestimmt” werden
kann, kann die Opazität
der Matrix 150 in Anordnungen optischer Komponenten wie
beispielsweise der Frontplatte 100 aus 3 gezielt
angepasst werden. In 3 sind der erste und der zweite
elektrische Leiter 82 und 84 elektrisch mit auseinander
liegenden Stellen, einer ersten und zweiten, 152 und 154,
in der Matrix 150 verbunden, um gezielt einen Potentialunterschied
V an die Matrix 150 anzulegen. In 3 befindet
sich die Matrix 150 in einem ”nicht aktivierten Zustand”, so wie
wenn z. B. kein elektrischer Strom IE durch
die Matrix 150 fließt.
In dem nicht aktivierten Zustand ist die Matrix 150 zumindest
teilweise lichtdurchlässig.
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3A zeigt
dieselbe Frontplatte 100, die in 3 gezeigt
ist. In 3A ist die Matrix 150 jedoch opaker
als in 3, was einem aktivierten Zustand entspricht, bei
dem ein elektrischer Strom IE durch die Matrix 150 fließt. In den 3 und 3A sind
lediglich die elektrischen Leiter 82 und 84 eines
nicht dargestellten elektrischen Stromkreises gezeigt, da angesichts
des beispielhaften Stromkreises 80, der im Zusammenhang
mit der Ausführungsform
aus den 2 bis 2C aufgezeigt
und beschrieben worden ist, die zusätzliche Darstellung des Stromkreises als
unnötig
erachtet wird. Wenngleich die Ausführungsformen aus den 2 bis 2C sowie 3 und 3A mit
einem integrierten elektrochromen Material MEC beschrieben
worden sind, das bei Anlegen eines höheren elektrischen Stromes
opaker wird, so versteht sich, dass auch Versionen in Betracht kommen
und in den Schutzumfang der Erfindung fallen, wie sie in der vorliegenden
Beschreibung und in den anhängenden
Ansprüchen
dargelegt ist, bei denen die Opazität des elektrochromen Materials
MEC mit dem angelegten elektrischen Strom
abnimmt. Da die Ansprüche
nicht explizit auf das Gegenteil eingeschränkt sind, ist dementsprechend
die Erfindung, wie sie in den anhängenden Ansprüchen definiert
ist, nicht auf Ausbildungen beschränkt, die ein elektrochromes
Material MEC enthalten, dessen Opazität mit dem
angelegten elektrischen Strom zunimmt. Darüber hinaus fallen alternative
Versionen, bei denen das elektrochrome Material MEC zumindest
entweder (i) ein Material auf Glasbasis oder (ii) ein nicht glashaltiges
polymeres Material ist, in den Schutzumfang der Erfindung und kommen
in Betracht.
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Das
Vorstehende ist als veranschaulichend für die Prinzipien der Erfindung
zu verstehen. Darüber
hinaus versteht sich, da Modifikationen und Änderungen bezüglich verschiedener
Aspekte und Implementierungen für
Fachleute auf dem Gebiet naheliegend sein werden, ohne dass vom
Schutzumfang und vom erfinderischen Gedanken der Erfindung abgewichen
wird, dass die Erfindung, wie sie in den anhängenden Ansprüchen ausgedrückt ist,
durch das Vorstehende nicht auf die exakten Ausbildungsformen, Implementierungen
und Versionen, wie sie gezeigt und beschrieben sind, beschränkt wird.