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Anwendungsgebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen von Kabeln und Leitungen. Die Vorrichtung findet überall dort Verwendung, wo durch den Einsatz elektrischer Geräte und/oder Komponenten von Geräten zur Datenverarbeitung, Informations-/Kommunikationstechnologie sowie deren Endgeräte, Leitungen zuzuführen, auszuführen oder durch zu leiten sind.
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Charakterisierung des Standes der Technik
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Bekannte Lösungen
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Es ist bekannt, dass für den Einsatz von elektrischen Geräten und Geräten der Informations-/Kommunikationstechnologie Kabel und Leitungen für Stromversorgung, Signalgebung und Datentransport erforderlich sind. Werden diese Leitungen nach dem heutigen Stand strukturiert zwischen den Geräten verlegt, werden Kabelhalter, Kabelbinder oder Schläuche verwendet, die ein oder mehrere Kabel aufnehmen und führen können. Die Kabelhalter werden an dem Objekt, entlang der Kabelstrecke, verschraubt. Es sind, je nach Länge der Kabelstrecke, mehrere Kabelhalter erforderlich. Besonders in Büroumgebungen werden neben Kabelhaltern, Kabel und Leitungen in Kabelwannen aufbewahrt. In Kabelwannen können Teile der Verkabelung lose eingelegt werden. Kabelwannen sind unter dem Tisch befestigt, fest mit dem Tisch verbunden und in offener sowie geschlossener Ausführung verfügbar. Zusätzlich werden Personal Computer in unmittelbarer Nähe zum Computerarbeitsplatz auf dem Boden, unter dem Tisch hängend oder auf dem Tisch liegend aufgestellt. Ein flexibles Installationsbauelement zur Unterbringung von Versorgungsleitungen wurde in der Offenlegungsschrift
DE 10 2004 018 472 A1 vorgestellt, welches ein verschließbares Kabelführungssystem darstellt.
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Problem beim Stand der Technik
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Die Leitungen müssen mit hohem Installationsaufwand in vorhandenen Kabelführungssystemen platziert und zusätzlich gegen Herausfallen oder Lösen gesichert werden. Die Montage und Demontage von Gerätschaften, aber auch schon die isolierte Veränderung bestehender Strukturen, führt regelmäßig zu zeitintensiven Anpassungen der Verkabelungssituation (z. B. allein die Umstellung eines Computers von einer Schreibtischseite auf die andere Schreibtischseite löst die Notwendigkeit einer kompletten Neuverkabelung aus). Zum Teil löst sich die vorhandene Verkabelung bei Tausch oder Installation von Geräten am Aufstellungsort und stellt eine Gefahrenquelle für Mensch und Gerät dar. Daneben sind Kabel oft gegen unbeabsichtigte Lockerungen nicht geschützt.
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Jede Veränderung verursacht hohe Kosten. Die Planung der Verlegung und Installation von Wand- und Bodensteckdosen sowie von Datendosen wird mangels Standardisierung erschwert.
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Die aufgestellten Personal Computer benötigen viel Platz, verursachen störende Geräusch- und elektromagnetische Emissionen und sind bauartbedingt durch Verschmutzung (z. B. Staub, Insekten) auf Platinen und Lüftern störanfällig. Des Weiteren verbraucht ein herkömmlicher Personal Computer viel Energie, die ungenutzt als Abwärme abgegeben wird.
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Zusätzlich wird im Bereich von herumliegenden Kabeln nicht gereinigt, was ein hygienisches Problem darstellt.
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Ursachen dieser Nachteile
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Kabelhalter müssen in hoher Stückzahl montiert und einzeln mit Leitungen bestückt werden. Kabelbinder sind nur zur einmaligen Verwendung konzipiert. Kabelschläuche müssen zusätzlich durch Kabelhalter oder Kabelbinder positioniert werden. Kabelwannen sind starr mit dem Tisch verbunden und müssen ebenfalls mit Leitungen und Kabeln bestückt werden. Jede Veränderung erfordert ein teilweises oder komplettes Entkabeln. Personal Computer bieten ein Übermaß an Rechenleistung, die in den meisten Anwendungsfällen nicht abgerufen wird und trotzdem mit hohem Energieaufwand bereitgestellt werden muss. Weiter wird eine Vielzahl von Funktionen bereitgestellt, die i. d. R. ungenutzt bleiben und somit eine unpraktische Gehäuseform erfordern.
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Zu lösende Problemstellung der Erfindung
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Ziel
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Der im Patentanspruch angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Vielzahl von zu verlegenden Kabeln standardisiert zu organisieren, die Ausleitung von Elektrik und Endgeräten der Informationstechnologie sowie der Telefonie zu optimieren und damit das Bereitstellen und Verändern von Computerarbeitsplätzen zu vereinfachen sowie die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen. Daneben sollen Kabelüberlängen angeschlossener Endgeräte an der Vorrichtung befestigt werden können.
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Einer weiteren positiven Ausgestaltung der Erfindung liegt das Problem zugrunde, unvorteilhaft aufgestellte Personal Computer aus dem Sicht- und Handlungsbereich des Anwenders zu entfernen. Ebenso sollen störende Geräusche eliminiert und der durch aktive Kühlung erhöhte Wartungsaufwand minimiert, sowie die Energieeffizienz von Computerarbeitsplätzen verbessert werden.
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Aufgabe
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Es soll eine Vorrichtung entwickelt werden, welche mit wenigen Handgriffen montiert und angeschlossen werden kann und keine herunterhängenden und/oder losen Kabel bietet. Ein vorhandener Personal Computer soll mit einem vorkonfektionierten Kabelbaum verbunden werden. Für Peripheriegeräte soll die Vorrichtung Schnittstellen zum Anschluss an der gewünschten/geforderten Stelle zur Verfügung stellen und Kabelüberlängen aufnehmen.
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Sie soll die Möglichkeit bieten, einen lüfterlosen, passiv gekühlten und energieeffizienten Personal Computer zu integrieren.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Darstellung der Erfindung
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Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Es wurde ein Schachtsystem entwickelt, welches in der Form eines H-Profils (mit Durchlässen im Mittelsteg) aus Kunststoff oder Metall gefertigt ist. Das Profil hat eine Breite von 40 mm bis 140 mm, eine Höhe von 35 mm bis 100 mm und eine Länge von 800 mm bis 2500 mm, wobei sich die als optimal angesehene Länge zwischen 1000 mm und 2000 mm bewegt. Grundsätzlich ist angedacht, das Modul an Schreibtischen anzubringen, jedoch ist eine Vielzahl weiterer Einsatzgebiete denkbar (Messebau).
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In die Vorrichtung eingehend sind von extern lediglich ein Stromanschluss, ein Netzwerkanschluss sowie ein Telefonanschluss vorgesehen, alle weiteren notwendigen Kabelführungen befinden sich im Inneren der Vorrichtung und werden wahlweise abgeleitet. Die Zuleitungen eines Rechners werden in dessen unmittelbarer Nähe in einem Kabelbaum ausgeführt.
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In die Vorrichtung können beidseitig Auslässe (1) für Strom und Schnittstellen für Personal Computer sowie Peripheriegeräte (Tastatur, Maus, Bildschirm, Drucker, Telefon, etc.) an beliebiger Stelle angebracht werden. Zusätzlich bietet die Vorrichtung Platz für Überstrom-/Überspannungs- und Fehlerstromschutz, um das Modul selbst und alle daran angeschlossenen Geräte oder Stromkreise vor Überspannung/Überstrom zu schützen. Nicht benötigte Auslässe und Öffnungen werden mit Blindabdeckungen als Platzhalter versehen oder nehmen Kabelhalterungen (7) zur Aufnahme von Kabelüberlängen auf. Die Schnittstellen zum Anschluss der Peripheriegeräte werden im Modul angeschlossen und nicht sichtbar verkabelt. Sie führen zum Kabelbaum, der an einem Personal Computer angeschlossen wird, ebenso die Schnittstellen für Netzwerk und Telefon. Die Querseiten der Vorrichtung werden nach dem Stand der Technik ebenfalls verschlossen, soweit hier nicht die Zuführungen für Strom/Netzwerk und Telefon integriert sind. Am Anfang des Moduls wird eine Stromzuführung (z. B. ein GST18/3 Stecker (2)) integriert, die in der Vorrichtung an Sicherungen angeschlossen werden kann und die Schutzkontaktsteckdosen (4) oder Stromausführungen anderer Anschlussart und den Kabelbaum versorgt. Am Ende der Vorrichtung kann eine Stromausleitung (z. B. GST18/3 Buchse (3)) verbaut werden, die es ermöglicht, weitere in der Nähe befindliche Vorrichtungen über ein Verbindungskabel mit Strom zu versorgen.
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Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung
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Zur Ausgestaltung der Vorrichtung wurde ein H-Profil gewählt, da dieses wesentliche Stabilitätsvorteile mit sich bringt und sich damit eine konstruktionsbedingte Einbautiefe erzielen lässt, die die Integration von Auslässen und zuführenden Kabeln in einem geschlossenen System erlaubt. Weiterer Vorteil dieser Form ist die hohe Variabilität in der Gestaltung der Auslässe. Diese können auf der gesamten Länge der Vorrichtung sowohl rechtsseitig als auch linksseitig erfolgen. Gleiches gilt für sämtliche Zuführungen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen – neben der standardisiert organisierten Verkabelung bei dennoch höchster Modularität in einer geschlossen Einheit – insbesondere in einem erheblich verminderten Zeit- und Kostenaufwand bei der Bereitstellung von Computerarbeitsplätzen und einer Minimierung von Arbeitsunfällen durch lose Kabel.
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Die in die Vorrichtung integrierten Kabelhalter beseitigen lose oder herunterhängende Kabelüberlängen.
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Einher geht damit eine Verbesserung der hygienischen Verhältnisse am Arbeitsplatz durch die Reinigung bisher durch Kabel verdeckter Bodenflächen, was Mensch und Maschine zugutekommt. Die Vorrichtung kann mit wenigen Handgriffen montiert und angeschlossen werden und kann mit ebenso wenigen Handgriffen demontiert werden. Sie kann gedreht und gewendet werden, ohne etwas von ihrer Funktionalität einzubüßen und ist in ihrer Gesamtheit leicht transportierbar.
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Die Vorrichtung bietet ein Höchstmaß an Flexibilität und Anschlussperfektion, da sie über einen zentralen Anschlusspunkt für Strom und Daten-/Telefonleitungen (zur externen Quelle) sowie über einen zentralen Anschlussauslass zum PC, aber auch über eine Vielzahl von Anschlüssen von Peripheriegeräten verfügt, die in der Vorrichtung flexibel angebracht werden.
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Weitere Ausgestaltung der Erfindung
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind u. a. in den Patentansprüchen 10 und 11 angegeben. Die Weiterbildung nach diesen Patentansprüchen ermöglicht es, einen geräuschlosen Personal Computer in kompakter, vollkommen geschlossener Bauform zu integrieren. Bei Bedarf kann eine unabhängige Stromversorgung zum Betrieb des Personal Computers integriert werden. Zur Realisierung der Integration des auf dem freien Markt erhältlichen vollwertigen Personal Computers mit Einbaumaßen von derzeit 130 mm auf 110 mm auf 4 mm (B × T × H) wird auf dem bestehenden H-Profil auf Höhe des zu integrierenden Personal Computers ein weiteres U-Profil aufgebracht. Dies ermöglicht, den Personal Computer mit allen Zu- und Ableitungen geschlossen im Schachtsystem zu verbauen. In dieser Ausgestaltungsvariante ist ein H-Profil und das zusätzlich anzubringende U-Profil ausschließlich aus Metall mit wärmeleitenden Eigenschaften (z. B. Aluminium) zu wählen, um die durch den Rechner entstehende Abwärme optimal abzuleiten.
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Vorteile der Ausgestaltung
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Durch die Integration eines Rechners in der Vorrichtung sind dieser extern nur noch ein Stromanschluss sowie Netzwerk- und Telefonanschlusseinheiten zuzuführen. Alle weiteren Verkabelungen verlaufen innerhalb der Vorrichtung.
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Für den klassischen Einsatz im Büroalltag sind den vorhandenen Anschlusseinheiten der Vorrichtung lediglich noch Maus, Tastatur und Bildschirm angeschlossen. Für Büro- oder häuslichen Umgebungen, die den Einsatz von Drahtlosnetzwerken erlauben, ist nach dem heutigen Stand der Technik lediglich noch der Monitor über Kabel am entsprechenden Auslass der Vorrichtung anzustecken.
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Die gesamte Vorrichtung ist komplett resistent gegen Staub, in der Gesamtheit entgegen derzeit verwandten Systemen stromeffizient (Personal Computer dieser Generation verbrauchen ca. 20 Watt im Gegensatz zu herkömmlichen Rechnern mit einem Stromverbrauch von ca. 200 Watt und mehr), produziert eine nur geringe Abwärme und ist geräuschlos (Lüfter sind in den neuen Personal Computern aufgrund der neuen wärmeabgabearmen Struktur nicht mehr notwendig). Die gesamte Vorrichtung ist geprägt von einem geringen Gewicht.
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Gleichzeitig kann durch die offene Bauweise das integrierte Gerät jederzeit problemlos getauscht werden. Das Einsatzgebiet ist nahezu unbeschränkt. Die Vorrichtung kann in jeder Büroumgebung zum Einsatz kommen, z. B. montiert unter Schreibtischen, in Privathaushalten als Alternative zu großen Rechnern und undurchschaubaren Verkabelungen, angebracht an Schreibtischen oder auch Wänden, als transportable Einheit für Unternehmen, um schnell und formvollendet Messestände zu bestücken, als geschlossene Einheit in stark verschmutzen Umgebungen (z. B. Werkstätten) oder Reinräumen (z. B. Krankenhäuser).