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Die
Erfindung betrifft eine Anzeigeeinheit für ein Kraftfahrzeug
und ein Verfahren zum Anzeigen einer Bildinformation über
eine Umgebung des Kraftfahrzeugs.
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Aus
dem Stand der Technik ist bei klassischen Surround-View-Systemen
die Anzeige der Fahrzeugumgebung auf einem Display im Fahrzeug bekannt.
Diese Displays sind in der Regel relativ klein und generell im Querformat
angeordnet. Dabei ist die Darstellung des gesamten Fahrzeugs in
einer Vogelperspektive gezeigt, die im Hochformat angezeigt wird,
um dem Fahrer eine in Bezug zu seiner Position in dem Fahrzeug entsprechende
Abbildung zu geben. Diese Darstellungen sind relativ klein und daher schwer
zu erkennen. Ein weiterer Nachteil der Darstellung auf dem Display
liegt darin, dass der Fahrer während eines Einparkvorgangs,
bei dem er das Surround-View-System nutzen möchte, während
des Rangierens ständig seine Blickrichtung wechseln muss.
Dabei blickt er einmal zur direkten Erfassung der Umgebung nach
draußen und ein andermal auf das Display, um mit Hilfe
der Darstellung des Fahrzeugs in seiner Umgebung aus der Vogelperspektive besser
die Abstände zu umgebenden Objekten einschätzen
zu können.
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Dazu
wird in der
DE 100
59 900 A1 ein Verfahren zur Darstellung bildhafter Umgebungsinformation
in Vogelperspektive offenbart, indem erhabene oder sich bewegende
Objekte innerhalb der Bilddaten detektiert werden. Dabei ist der
Fokus vor allem darauf gelegt, Verzerrungen in der vogelperspektivischen
Darstellung zu vermeiden, die entstehen, wenn erhabene und bewegte
Objekte in der Fahrzeugumgebung aus einer Erfassungsebene in einem senkrecht
dazu stehenden zweidimensionalen Bild abgebildet werden sollen.
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Schließlich
ist aus der
DE 197
49 439 A1 eine Rangierhilfe für Kraftfahrzeuge
bekannt, die das äußere Erscheinungsbild des Kraftfahrzeugs
nicht beeinträchtigt. Dazu ist ein Mittel zur Aussendung
eines Lichtstrahls vorgesehen, der auf eine vor oder hinter dem Kraftfahrzeug
befindliche senkrechte Ebene projiziert wird, so dass ein Kraftfahrzeugführer diesen
Projektionsfleck sehen kann.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es wünschenswert, eine
verbesserte Surround-View-System-Anzeige zu schaffen, in der ein Fahrzeug
und dessen Umgebung in Vogelperspektive mit einer verbesserten Darstellungsweise
angezeigt wird.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Anzeigeeinheit mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Die
Aufgabe der Schaffung eines Verfahrens zum Anzeigen einer Bildinformation über
eine Umgebung des Kraftfahrzeugs, welches eine simultane und gut
zu erkennende Darstellung dieser Bildinformation bereitstellt, wird
durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 8 gelöst.
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Weiterbildungen
der Anzeigeeinheit und des Verfahrens sind in den jeweiligen Unteransprüchen ausgeführt.
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Eine
erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anzeigeeinheit für ein Kraftfahrzeug, mittels derer eine
Bildinformation über eine Umgebung des Kraftfahrzeugs angezeigt
werden kann, bezieht sich auf eine Anzeigeeinheit, die ein Surround-View-System
umfasst, das die Bildinformation bereitstellt. Zu diesem Zweck umfasst
das Surround-View-System mehrere Kameras, die an dem Kraftfahrzeug
verteilt angeordnet sind, beispielsweise jeweils eine vorne, hinten
und an den Seiten, und mittels derer die entsprechenden Bilddaten
der Umgebung erfasst werden können. Diese erfassten Bilddaten
werden von den Kameras in ein Steuergerät übertragen,
das sie zu der Bildinformation verarbeitet, wobei das Steuergerät
aus den verschiedenen Bilddaten die Bildinformation als eine vogelperspektivische
Darstellung des Kraftfahrzeugs in seiner Umgebung zusammenstellt.
Das Steuergerät, das außer mit den Kameras auch
mit einem Fahrzeug-Bussystem gekoppelt ist, das Fahrzeuginformationsdaten liefert,
die bei der Verarbeitung der Bilddaten berücksichtigt werden
können, umfasst eine oder mehrere Ausgabeschnittstellen,
von denen eine zur Übertragung der Bildinformation von
dem Steuergerät zu einer Bildinformations-Anzeige vorgesehen
ist.
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Diese
Bildinformations-Anzeige besteht erfindungsgemäß aus
einem oder mehreren Projektoren, die die Bildinformation auf eine
Projektionsfläche projizieren, die sich außerhalb
des Kraftfahrzeugs befindet, beispielsweise eine Wand in einem Parkhaus
oder einer Tiefgarage. Besteht die Bildinformations-Anzeige aus
mehreren Projektoren, so weisen diese in Bezug auf das Fahrzeug
beziehungsweise den Fahrer verschiedene Projektionsrichtungen auf, um
abhängig davon, wo eine Projektionswand in Bezug zum Kraftfahrzeug
vorhanden ist, die Bildinformation mittels dem Projektor abbilden
zu können, der in Richtung der Wand weist. In vorteilhafter
Weise wird dem Fahrer durch die projizierte Bildinformation eine
deutlich größere Abbildung angezeigt, die gegebenenfalls
auch in Abhängigkeit der Projektionsrichtung, beziehungsweise
Blickrichtung des Fahrers, entsprechend der Fahrzeugorientierung
angezeigt werden kann. Eine Projektion in der Fahrzeuglängsachse
kann beispielsweise die Bildinformation mit der Draufsicht auf das
Fahrzeug im Hochformat anzeigen, während es vorteilhaft
sein kann, eine seitlich projizierte Bildinformation im Querformat
abzubilden. Aufgrund der Projektion der Bildinformation auf eine außerhalb
des Fahrzeugs befindliche Projektionsfläche muss der Fahrer
während des Rangierens nur noch nach draußen blicken,
um die Parklücke zusammen mit dem projizierten Bild zu
erfassen, der Wechsel der Blickrichtung entfällt. Vorteilhaft
wird die Bildinformation durch die Projektion auch deutlich vergrößert
dargestellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform kann bei der Übertragung
zwischen dem Steuergerät und dem Projektor ein Formatwandler
vorgesehen sein, mittels dessen ein Format der Bildinformation,
die das Steuergerät liefert, in ein Format zur Anzeige
durch den Projektor konvertiert werden kann. Alternativ oder zusätzlich
kann zur Minimierung des zu verlegenden Kabelaufwands die Übertragung
der Bildinformation von dem Steuergerät zu dem Projektor durch
ein Funksystem realisiert werden, das insbesondere ein digitales
Funksystem sein kann, wodurch sich vorteilhaft kaum eine Verzögerungszeit, beziehungsweise
Latenzzeit, zwischen der Aufnahme der Umgebungsbilddaten und der
Projektion der verarbeiteten Bildinformation ergeben. Das Funksystem
besteht dazu steuergeräteseitig aus einer Funksendereinheit
und der Projektor weist eine Funkempfängereinheit auf.
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In
einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Anzeigeeinheit ist vorgesehen, dass das Steuergerät eine
weitere Schnittstelle aufweist, über die eine Bildinformation
an eine weitere Bildinformations-Anzeige übertragen werden
kann, die beispielsweise ein innerhalb des Kraftfahrzeugs angeordnetes
Display sein kann. Diese Bildinformation, die auf dem Display dargestellt
wird, kann die gleiche sein, wie die, die von dem Projektor abgebildet
wird, es kann jedoch auch eine andere Bildinformation, die durch
das Steuergerät bereitgestellt wird, angezeigt werden.
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Zur
Darstellung der projizierten Bildinformation in entsprechender Größe,
Perspektive und auch Bildschärfe, kann die Anzeigeeinheit
eine Schwenkvorrichtung umfassen, mit Hilfe derer entweder der gesamte
Projektor und/oder dessen Projektionsspiegel geschwenkt und angeordnet
werden können. Dazu kann die Schwenkvorrichtung mit dem
Steuergerät gekoppelt sein.
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Schließlich
kann in einer Ausführungsform ein Fahrzeugscheinwerfer
des Kraftfahrzeugs dazu verwendet werden, als Lichtquelle des Projektors
zu dienen.
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Eine
Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens zum Anzeigen der Bildinformation über die Umgebung
des Kraftfahrzeugs, unter Verwendung der Anzeigeeinheit, umfasst
zunächst das Bereitstellen der Bildinformation durch das
Surround-View-System, indem die Bilddaten der Umgebung durch die
Kameras erfasst werden, die an dem Fahrzeug verteilt angeordnet
sind, und die die Bilddaten an das Steuergerät übertragen.
Dieses verarbeitet die übertragenen Bilddaten zu der Bildinformation, die
insbesondere eine vogelperspektivische Draufsicht auf das Fahrzeug
mit dessen Umgebung sein wird. Dabei können auch Zusatzinformationen
wie ein zu fahrender Korridor in die Bildinformation integriert
werden können. Dazu berücksichtigt das Steuergerät
Fahrzeuginformationen aus dem Fahrzeugbus-System, wie beispielsweise
einen Lenkwinkel, eine Fahrgeschwindigkeit und/oder eine Gangwahl. Das
Steuergerät gibt daraufhin die Bildinformation über
die Ausgabeschnittstelle an den Projektor aus, der sie auf eine
außerhalb des Fahrzeugs befindliche Projektionsfläche
projiziert.
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Zur Übertragung
der Bildinformation von dem Steuergerät an den Projektor
kann das Konvertieren des Bildinformations-Formats des Steuergeräts
durch einen Formatwandler vorgesehen sein, der die Bildinformation
in ein Anzeige-Format des Projektors umwandelt, so dass der Projektor
die Bildinformation darstellen kann. Falls das Bildinformations-Format
und das Anzeige-Format identisch sind, ist kein Formatwandler nötig.
Vorteilhaft kann aber auch die Funkübertragung der Bildinformation
als Verfahrensschritt vorgesehen sein, indem eine Funksendereinheit,
die ein Teil des Steuergeräts, der Ausgabeschnittstelle
oder ein separates Bauteil sein kann, das über die Ausgabeschnittstelle
angeschlossen ist, die Bildinformation an eine Funkempfängereinheit
des Projektors sendet.
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Zur
verbesserten Anzeige der projizierten Bildinformation bezieht sich
eine weitere Ausführungsform des Verfahrens darauf, dass
eine Schwenkvorrichtung, mittels derer der Projektor, Projektionsspiegel
des Projektors oder auch andere Bauteile des Projektors schwenkbar
angeordnet werden können, mit dem Steuergerät
gekoppelt wird. Zur Optimierung der Bildqualität, vor allem
hinsichtlich der Größe und/oder der Perspektive,
aber auch der Bildschärfe wird die projizierte Bildinformation
durch eine Kamera erfasst, die vorteilhaft eine der Kameras des
Surround-View-Systems sein kann, und an das Steuergerät übertragen.
Dieses überprüft anhand der erfassten Bildinformation
die Größe und Perspektive der projizierten Bildinformation
und passt bei Abweichungen von einer vorgegebenen Größe
und/oder Perspektive die Ansteuerungsparameter für die Schwenkvorrichtung
an, so dass die Große und/oder Perspektive der projizierten
Bildinformation automatisch korrigiert werden. Weicht die projizierte
Bildinformation von einer vorgegebenen Größe,
beziehungsweise Perspektive ab, so steuert das Steuergerät
die Schwenkvorrichtung an, so dass der Projektor, die Projektionsspiegel,
oder weitere Projektorbauteile, geschwenkt werden, bis die projizierte
Bildinformation die vorgegebene Größe, Perspektive oder
auch Bildschärfe aufweist.
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Die
genannten und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung
unter Bezug auf die begleitenden Figuren dargelegt.
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Der
Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung
der Beschreibung und dem erleichterten Verständnis des
Gegenstands. Gegenstände oder Teile von Gegenständen,
die im Wesentlichen gleich oder ähnlich sind, können
mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich
eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der
Erfindung.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Projektion einer Bildinformation auf
eine Wand durch einen im Fahrzeug verbauten Projektor,
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2 eine
schematische Ansicht der Architektur eines Surround-View-Systems
nach dem Stand der Technik,
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3 eine
schematische Ansicht der Architektur des erfindungsgemäßen
Surround-View-Systems,
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4 eine
schematische Ansicht von Detailelementen von weiteren Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Anzeigeeinheit zur Übertragung der
Bildinformation zu dem Projektor,
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5 schematisch
eine Architektur einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Anzeigeeinheit,
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6 eine
schematische Ansicht der prinzipiellen Kopplung zur automatischen
Bildoptimierung nach einer Ausführungsform der Erfindung,
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7 ein
Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Die
erfindungsgemäße Anzeigeeinheit bezieht sich auf
ein Surround-View-System, das zur Unterstützung eines Fahrers
bei Einparkvorgängen erfasste Umgebungsbilder in einer
berechneten Vogelperspektive darstellt. In 2 gibt ein
Surround-View-System SVS, das dem Stand der Technik entspricht,
die verarbeitete Bildinformation oder auch durch die Kameras K1
bis K4 erfasste Bilddaten über ein Display D im Fahrzeug
aus, dessen Abmessungen bekanntermaßen relativ klein sind,
so dass die bevorzugte hochformatige Darstellung des Fahrzeugs in
der Vogelperspektive durch das querformatige Display meist sehr
klein und daher für den Fahrer im kurzen Hinschauen nicht
oder schwer erkennbar wird.
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Um
dem Fahrer diese vorteilhafte hochformatige Anzeige ausreichend
groß darzustellen, ist nun erfindungsgemäß vorgesehen,
dass das Surround-View-System SVS mit mindestens einem Projektor
P ausgestattet wird, der in 1 vorne
im Bereich des Scheinwerfers des Fahrzeugs 2 angeordnet
ist, mit Hilfe dessen die Bildinformation BI, die durch das Surround-View-System
bereitgestellt wurde, auf einer Projektionsfläche, beispielsweise
einer Wand 3 abbildbar ist. Dadurch kann der Fahrer während
des Rangierens nach draußen schauen, erfasst die reale
Umgebung und sieht gleichzeitig ein größeres Bild.
Die erfindungsgemäße Anzeigeeinheit kann vorteilhaft
vor allem in Parkhäusern und Tiefgaragen genutzt werden.
Dort ist es häufig dunkel, und es stehen freie, helle Projektionsflächen
zur Verfügung. Darüber hinaus ist es auch denkbar,
dass Fahrzeuge ohne Display im Armaturenbrett mit einer erfindungsgemäßen
Anzeigeeinheit aus Surround-View-System und Projektor nachgerüstet
werden können.
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Vorteilhaft
sind heutzutage sehr kleine und leistungsfähige Projektoren,
sogenannten Mini- und Mikroprojektoren verfügbar, beispielsweise
der Miniprojektor MPro110 von 3MTM dessen
handliche Abmessungen problemlos den Einbau am Fahrzeug gestatten.
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Ein
solcher Projektor P muss nicht wie in 1 dargestellt
zwangsläufig in der Front des Fahrzeugs 2 verbaut
sein, denkbar ist auch eine alternative oder zusätzliche
Anordnung weiterer Projektoren an den Seiten oder dem Heck des Fahrzeugs 2,
die die Bildinformation entsprechend seitlich oder nach hinten projizieren
können. Vorteilhaft wird der Projektor P am Fahrzeug 2 derart
angeordnet werden, dass das projizierte Bild BI hochformatig an
der Wand 3 dargestellt wird. Zusätzlich kann dazu,
falls das Surround-View-Sys tem SVS, wie in 5 dargestellt, gleichzeitig über
ein im Fahrzeug angeordnetes Display D und den erfindungsgemäßen
Projektor P verfügt, auf dem Display D eine andere Bildinformation angezeigt
werden, beispielsweise die Ansicht, die von der Rückfahrkamera
erfasst wird.
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Die
generelle Funktionsweise des Surround-View-Systems SVS kann anhand
der in 2 gezeigten grundlegenden Architektur erläutert
werden. Die vier am Fahrzeug angebrachten Kameras K1 bis K4, jeweils
eine vorne, hinten, links und rechts, erfassen die Fahrzeugumgebung
in Form von Bilddaten und geben diese Bilddaten dem Steuergerät
SG ein. Das Steuergerät SG berechnet daraus eine vogelperspektivische
Ansicht des Fahrzeugs von oben, wobei zusätzlich sogenannte
Overlays (z. B. ein Fahrkorridor) in die Bildinformation gerechnet
werden kann. Dazu benötigt das Steuergerät SG
Fahrzeuginformationen bezüglich des Lenkwinkels, der Fahrgeschwindigkeit
und der Gangwahl etc., die dem Steuergerät SG über
eine Schnittstelle zum Fahrzeug-Bus FB bereitgestellt werden. Der
Fahrzeug-Bus FB kann ein CAN-Bus oder ein FlexRayTM sein.
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Die
Bildinformation BI, die ein Video-Signal sein kann, kann je nach
Implementierung des Steuergeräts SG analog oder digital über
die Schnittstelle AS ausgegeben werden. Im analogen Fall kann das Format
des Video-Signal, beziehungsweise der Bildinformation, beispielsweise
NTSC oder PAL sein. Digitale Formate der Bildinformation beziehungsweise des
Video-Signals, kann beispielsweise LVDS, FireWire 1394 Auto, APIX® Automotive Pixel Link, AVB Ethernet,
MOST, HDMI, Display-Port oder DVI sein.
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Erfindungsgemäß wird
in der Anzeigeeinheit, die in 3 dargestellt
ist, die von dem Steuergerät SG erstellte Bildinformation über
die Ausgabeschnittstelle AS an den Projektor P übermittelt,
der dann die Bildinformation auf eine Projektionsfläche
projizieren kann. Wird nun anstelle des herkömmlichen Displays D,
wie in 2 gezeigt, erfindungsgemäß ein
Projektor P, wie in 3 gezeigt, mit dem Video-Signal/der Bildinformation
angesteuert, kann es erforderlich sein, dass das Video-Format an
die Schnittstelle des Projektors P angepasst werden muss (Software
und Hardware).
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Dafür
kann, wie in 4 dargestellt, ein Formatwandler
zur Video-Format-Anpassung zwischen dem Steuergerät und
dem Projektor P in Form einer Baugruppe vorgesehen sein. Diese Baugruppe
FW kann beispielsweise sich an die Ausgabeschnittstelle AS des in 4 nicht
dargestellten Steuergeräts, gemäß der
linken Seite in 4 angeschlossen werden, von
wo die angepasste Bildinformation an den Projektor P weitergeleitet
wird, als alternative Architekturoption kann, wie in 4 rechts
dargestellt, die Formatwandlungs gruppe FW quasi innerhalb des Steuergeräts
angeordnet sein und die gewandelte Bildinformation über
die Ausgabeschnittstelle AS an den Projektor P ausgibt. Sind die
Video-Formate von Steuergerät und Projektor, sowie die
Schnittstellen identisch, kann ein Formatwandler FW entfallen.
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Um
den Verkabelungsaufwand gering zu halten und viele Montageoptionen
zu ermöglichen, kann, wie in 4 in der
Mitte dargestellt, vorgesehen sein, die Bildinformation/das Video-Signal
per Funk von dem Steuergerät SG zu dem Projektor P zu übertragen.
Das Funksystem F umfasst dazu auf Seiten des Steuergeräts
SG zumindest einen Funksender, beispielsweise einen Funktransceiver
TX und auf Seite des Projektors P einen Funkempfänger FE, beispielsweise
einen Funktransceiver RX. Die komplette senderseitige, beziehungsweise
steuergeräteseitige, Funktechnik kann dazu in das Steuergerät SG
integriert werden. Dies trägt dazu bei, dass der Verkabelungs-
und Steckeraufwand zwischen dem Steuergerät und einer externen
Funktechnik vermieden werden kann. Eine Integration der Funktechnik, die
auch den Formatwandler FW und eine Antennentechnik umfassen kann,
auf der Platine des Steuergeräts SG, kann nach dem heutigen
Stand der Technik über SMD-Bestückungsverfahren
erfolgen.
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Geeignete
Funksysteme F müssen bestimmte Anforderungen für
den Einsatz in einem Surround-View-System eines Kraftfahrzeugs erfüllen.
So müssen die Video-Signale in Echtzeit übertragen werden.
Funksysteme mit geringem Datendurchsatz hingegen benötigen
eine Video-Kompression mit großem Kompressionsfaktor. Die
für die Video-Kompression benötigten Verarbeitungsschritte
führen dazu, dass das Video-Signal mit einer Verzögerungszeit (Latenzzeit)
zum Projektor gelangt. Auch muss die Funkübertragung fähig
sein, die Auswirkungen von Reflexionen, die im metallischen Fahrzeug-Umfeld auftreten
können, auf das Funksignal zu kompensieren. Zu diesem Zweck
sind inbesondere digitale Funksysteme geeignet. Diese bieten zusätzlich
die Vorteile der Verbesserung der Übertragungsqualität, die
Teilnehmertrennung/den Vielfachzugriff auf den Funkkanal, beispielsweise
mittels FDMA, TDMA, CDMA, SDMA oder hybride Varianten, sowie die
Verschlüsselung der Videosignale.
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Daher
ist ein vorteilhaftes Funksystems ein digitales Funksystem ohne
Videokompression oder nur mit einer Video-Kompression mit geringer
Latenzzeit, so dass die Darstellung der erfassten Umgebungsbilddaten,
die in die Bildinformation konvertiert wurden, quasi in Echtzeit
stattfinden können. Ferner kann eine breitbandige Pseudo-Noise
codierte Funkübertragung eingesetzt werden. Weitere vorteilhafte
Ausführungsformen sehen den Einsatz einer breitbandigen
CDMA (Code Division Multiple Access) Funkübertragung, einer FHSS
(Frequency Hopping Spread Spectrum) Funkübertragung oder einer
OFDM (Orthogonal Frequency Division Multiplexing) Funkübertragung
vor, wobei letztere mit MIMO-Technologie (Multiple Input Multiple
Output) kombiniert sein kann.
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Generell
ist der Einsatz eines standardisierten Funkübertragungssystems
wie beispielsweise UWB, WLAN, WHDI, Wireless HD, Bluetooth®, IEEE802.11B, IEEE802.11G, IEEE802.11A
oder IEEE802.11N geeignet.
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Frequenzen,
die zur Realisierung der Funkübertragung geeignet sind,
können ein 2,4 Gigahertz ISM-Band, ein 5 Gigahertz ISM-Band,
(3–10,6 Gigahertz) UWB-Band, (6–8,5 Gigahertz)
UWB-Band, 24 Gigahertz ISM-Band oder 60 Gigahertz-Band sein.
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In 5 ist
dargestellt, wie eine klassische Anzeige des Surround-View-Systems
SVS über ein Display D mit der erfindungsgemäßen
Anzeige der Bildinformation über den Projektor P kombiniert
werden kann. Die Ausgabe einer Bildinformation an das Display D
erfolgt über die Schnittstelle AS2, wobei die im Display
D angezeigte Bildinformation die gleiche sein kann, wie die, die
durch den Projektor P projiziert wird, es kann jedoch auch eine
andere Bildinformation angezeigt werden. Die Aufteilung zwischen Display
und Projektor-Bildern kann jegliche Ansicht und Zusatzinformation
enthalten. Für die in 5 dargestellte
Kopplung des Steuergerätes über die Ausgabeschnittstelle
zu dem Projektor P kann nach den zuvor beschriebenen Ausführungsformen
auch die Integration einer Funkübertragung mittels Funksystem
F und, falls erforderlich, ein Formatwandler FW zwischen geordnet
werden.
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Die
Ausführungsform mit der Übertragung der Bildinformation
von dem Steuergerät zu dem Projektor mittels Funk ist insbesondere
auch dann geeignet, wenn mehrere Projektoren am Fahrzeug angeordnet
sind. Ist das Funksystem für einen Projektor implementiert,
so können auch weitere Projektoren nachträglich
angeordnet werden, die dann ebenfalls über Funk angesteuert
werden können.
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Schließlich
ist in 6 dargestellt, wie Größe und
Perspektive der Projektion der Bildinformation BI über
eine Kamera, in 1 Kamera K1, es kann aber auch
eine andere Kamera sein, erfasst wird, an das Steuergerät
weitergeleitet wird und von diesem überprüft und
dynamisch angepasst beziehungsweise korrigiert werden kann, indem
das Steuergerät eine Schwenkvorrichtung SV ansteuert, die den
Projektor, beziehungsweise im Projektor vorhandene Projektionsspiegel
entsprechend den Ansteuerungsparametern des Steuergerätes
zur Korrektur der Projektion der Bildinformation Bi bewegt beziehungsweise
schwenkt.
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In
einer Ausführungsform ist schließlich auch vorgesehen,
dass ein spezieller, erweiterter Fahrzeug-Schweinwerfer als Lichtquelle
des Projektors dienen kann. In dieser Ausführungsform ist
daher die Montageposition des Projektors in Bezug zum restlichen
Fahrzeug bekannt. Vorteilhaft können dabei im Servicefall
oder schon am Ende des Produktionsbandes Prüfmuster produziert
werden, die erfindungsgemäß auch zur Kalibrierung
von Fahrerassistenzsystemen genutzt werden können.
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In 7 ist
das erfindungsgemäße Verfahren zum Anzeigen der
Bildinformation über die Umgebung des Kraftfahrzeugs nochmals
zusammengefasst. Nachdem die Kameras K1-4 die Bilddaten der Umgebung
erfasst haben und an das Steuergerät SG übertragen
haben, werden dort die Umgebungsbilddaten mittels geeigneter Verarbeitungssoftware
zu der Bildinformation BI verarbeitet. Wie bereits ausgeführt,
können hier auch Zusatzinformationen wie die Einblendung
eines Fahrkorridors in die Bildinformation mit eingerechnet werden.
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Die
nun durch das Steuergerät erstellte Bildinformation kann
direkt über die Ausgabeschnittstelle AS an den Projektor
P übertragen werden, wenn die Video-Formate von Steuergerät
und Projektor die gleichen sind. Die gestrichelten Pfeile stellen
die alternative Ausführungsform der Übertragung
der Bildinformationen von dem Steuergerät zum dem Projektor
mittels einer Funkübertragung dar, wobei die Bildinformationen
von einem Funksenders des Steuergerätes an einen Funkempfänger
des Projektors drahtlos übermittelt wird.
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Die
gegebenenfalls erforderliche Konvertierung des Formats der Bildinformation
des Steuergerätes BISG zu einem
Format des Projektors BIP kann an beliebiger
Stelle zwischen dem Steuergerät und dem Projektor erfolgen,
ist vorteilhaft jedoch dem Steuergerät zugeordnet, gegebenenfalls
wie oben aufgeführt auch dort integriert. Nach Erhalt der
Bildinformation durch den Projektor P wird die Bildinformation von
dem Projektor an eine vorhandene Wand projiziert. Damit sind die
Verfahrensschritte für eine erste Ausführungsform
des Verfahrens vollständig.
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Unterhalb
der gestrichelten Linie sind weitere Verfahrensschritte dargestellt,
die zur automatischen Überprüfung und Korrektur
der projizierten Bildinformationen vorgesehen sind. Dabei erfasst eine
der Kameras das projizierte Bild und überträgt dies
an das Steu ergerät, welches die Bildinformation anhand
vorgegebener Parameter prüft und gegebenenfalls anpasst
beziehungsweise korrigiert. Diese erfolgt durch die Kopplung mit
einer Schwenkvorrichtung des Projektors, die von dem Steuergerät
gemäß der überprüften, und gegebenenfalls
angepassten Bildparameter zum Schwenken angesteuert wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10059900
A1 [0003]
- - DE 19749439 A1 [0004]