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Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zur spanenden Bearbeitung von Werkstücken mit einem Grundkörper, einer zylinderförmigen mindestens eine geometrisch definierte Schneide aufweisenden Schneidplatte und mit einer Spannpratze zur Fixierung der Schneidplatte am Grundkörper.
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Werkzeuge der eingangs genannten Art sind bekannt. Sie weisen mindestens eine mit einer Axialfläche an dem Grundkörper des Werkzeugs anliegende Schneidplatte auf. An der gegenüberliegenden Axialfläche der Schneidplatte liegt eine Auflagefläche einer Spannpratze an, wobei die Spannpratze derart an dem Grundkörper befestigt ist, dass sie mittels der Auflagefläche die Schneidplatte am Grundkörper festspannt. Die Schneidplatte weist ein oder zwei im Wesentlichen kreisförmige Schneiden auf, die durch die Schnittlinie der Axialflächen und der zylindrischen Außenfläche der Schneidplatte gebildet wird. Wenn nur eine Schneide vorliegt, so wird sie durch die Schnittlinie der an der Auflagefläche der Spannpratze anliegenden Axialfläche mit der zylindrischen Außenfläche der Schneidplatte gebildet. Wenn zwei Schneiden vorgesehen sind, so ist die Schneidplatte symmetrisch zu einer gedachten Mittelebene ausgebildet, so dass die Umfangslinie beider Axialflächen die Schneiden bilden. Bei der spanenden Bearbeitung eines Werkstücks tritt lediglich ein kreisabschnittsförmiger Schneidabschnitt der kreisförmigen Schneide mit einer Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks in Eingriff. Ist ein Schneidabschnitt aufgrund von Abnutzung nicht mehr zur spanenden Bearbeitung verwendbar, wird die Schneidplatte um ihre senkrecht auf den Axialflächen stehende Mittelachse so weit gedreht, dass ein neuer Schneidabschnitt zur spanenden Bearbeitung bereitsteht. Sind alle Abschnitte einer kreisförmigen Schneide abgenutzt, kann die Schneidplatte um 180° gewendet werden, falls sie mit zwei kreisförmigen Schneiden ausgestattet ist. Durch entsprechende Drehung der Schneidplatte können dann die Schneidabschnitte der nun der Spannpratze zugewandten Axialfläche mit einem Werkstück in Eingriff gebracht werden. Das Werkzeug mit der hier beschriebenen Schneidplatte kann für verschiedene Bearbeitungsarten verwendet werden, beispielsweise zum Plandrehen oder Längsdrehen von Werkstücken aber auch für die Bearbeitung von Innenflächen von Werkstücken. Die Schneidplatte kann zumindest im Bereich ihrer Schneide ein besonders hartes Material aufweisen. Denkbar ist es auch, im Bereich zumindest der Axialfläche eine Hartmaterialschicht vorzusehen, an der eine Schneide vorgesehen ist. Schließlich kann die gesamte Schneidplatte aus einem harten Material bestehen. Besonders bevorzugt werden polykristallines kubisches Bornitrid (PCBN) oder polykristalliner Diamant (PKD). Derartige Werkstoffe sind sehr teuer. Es hat sich herausgestellt, dass es bei einer Verdrehung der Schneidplatte um eine senkrecht auf den Axialflächen stehenden Achse schwierig ist, den exakten Verdrehwinkel einzuhalten: Wird die Schneidplatte um einen zu kleinen Winkel verdreht, gelangt ein abgenutzter Bereich der Schneide mit einem Werkstück wieder in Eingriff, so dass dessen Maßhaltigkeit und Oberflächenqualität nicht den gewünschten Anforderungen entspricht. Wird die Schneidplatte um einen zu großen Winkel verdreht, werden nicht alle Kreisabschnitte der kreisförmigen Schneide bei der Bearbeitung eines Werkstücks genutzt, so dass die Schneide also bereichsweise ungenutzt bleibt, was unwirtschaftlich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Werkzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, welches diesen Nachteil nicht aufweist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Werkzeug vorgeschlagen, das die in Anspruch 1 genannten Merkmale umfasst. Das Werkzeug umfasst mindestens eine Schneidplatte, die an mindestens einer Axialfläche zu ihrer Indexierung mehrere Vertiefungen aufweist. Das Werkzeug zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen der Schneidplatte und dem Grundkörper eine Unterlegplatte vorgesehen ist, die an diesem zumindest bereichsweise anliegt und am Grundkörper drehfest gehalten wird. Die Unterlegplatte weist mindestens einen Vorsprung auf der in eine der Vertiefungen eingreift. Aufgrund dieser Ausgestaltung ist die Schneidplatte um einen definierten, vorgebbaren Winkel verdrehbar, wenn ein Abschnitt der Schneide abgenutzt ist. Dabei liegt der Drehwinkel nicht im Ermessen des Anwenders. Daraus resultieren eine definierte Indexierung und wirtschaftliche Nutzung der Schneidplatte, da die Schneide optimal genutzt wird. Eine drehfeste Fixierung der Schneidplatte relativ zur Unterlegplatte und zum Grundkörper ist mittels des Vorsprungs der Unterlegplatte vorgesehen. Insbesondere kann ein zweiter Vorsprung zusätzlich für die drehfeste Fixierung der Schneidplatte vorgesehen werden. Die Unterlegplatte ist drehfest am Grundkörper gehalten. Eine axiale Fixierung der Schneidplatte und der Unterlegplatte am Grundkörper erfolgt mittels der Spannpratze.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Vertiefungen auf einer Kreislinie um den Mittelpunkt der Axialfläche der Schneidplatte angeordnet sind. Dabei sind insbesondere die Kreismittelpunkte der im Längsschnitt kreisförmigen Vertiefungen auf der Kreislinie angeordnet. Eine derartige Anordnung der Vertiefungen ermöglicht eine optimale Indexierung. Vorteilhafterweise ist vorgesehen, dass der Vorsprung bei einem wiederholten Weiterdrehen der Schneidplatte nacheinander in alle Vertiefungen eingreift.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Vertiefungen zu ihren beiden auf der Kreislinie benachbarten Vertiefungen den gleichen Abstand besitzen. Auf diese Weise ist es gewährleistet, dass das Weiterdrehen der Schneidplatte um einen konstanten Winkel erfolgt. Dies ermöglicht eine optimale, gleichmäßige Nutzung der Schneide der Schneidplatte. Insbesondere sind die Vertiefungen auf der Kreislinie vollständig umlaufend angeordnet. Vorteilhafterweise weist die Schneidplatte eine gerade Anzahl Vertiefungen auf, so dass sich auf den Schnittpunkten einer auf der Axialfläche durch den Mittelpunkt der Axialfläche verlaufenden Geraden mit der Kreislinie zwei gegenüberliegende Vertiefungen befinden. Insbesondere ist es vorgesehen, dass in diesem Fall zwei Haltestifte der Unterlegplatte in die gegenüberliegenden Vertiefungen eingreifen, um eine sichere Positionierung der Schneidplatte zu gewährleisten.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist es vorgesehen, dass zwischen zwei benachbarten Vertiefungen auf der Axialfläche eine Nut vorgesehen ist, die entlang der Kreislinie verläuft. Insbesondere ist die Nut ringabschnittsförmig ausgebildet. Dabei kann die Nut im Querschnitt kreisabschnittsförmig oder rechteckig ausgebildet sein. Die Nut kann eine konstante oder variable Breite und/oder eine konstante oder variable Tiefe aufweisen. Insbesondere dient die Nut einer Führung des Vorsprungs bei einem Weiterdrehen der Schneidplatte.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Nut entlang ihres Verlaufs in der Mitte eine Verjüngung aufweist. Insbesondere resultiert aus der Verjüngung eine optimale Führung des Vorsprungs bei dem Verdrehen der Schneidplatte.
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Vorteilhafterweise ist es vorgesehen, dass die Nut entlang ihres Verlaufs in der Mitte ihre geringste Tiefe aufweist. Eine derartige Ausbildung der Nut weist insbesondere bei dem Weiterdrehen der Schneidplatte vorteilhafte Eigenschaften für ein Eingreifen des Vorsprungs in eine der Vertiefungen der Schneidplatte auf.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Boden der Nut entlang ihres Verlaufs zumindest bereichsweise rampenförmig ausgebildet ist. Insbesondere sind zwei Rampen vorgesehen. Alternativ kann es vorgesehen sein, dass die Nut eine Rampe aufweist, die entlang des Verlaufs der Nut durchgehend ansteigt. Die Rampe oder die zwei Rampen kann/können eine konstante Steigung aufweisen. Auch ist es möglich, die Steigung der Rampe oder der zwei Rampen nicht konstant auszubilden. Insbesondere weist/weisen die Rampe oder die zwei Rampen eine konvexe Form auf.
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Vorteilhafterweise ist es vorgesehen, dass der Boden der Nut entlang ihres Verlaufs in Richtung auf ihre Mitte ansteigt. Insbesondere weist der Boden der Nut zwei Rampen auf, die entlang des Verlaufs der Nut in Richtung auf ihre Mitte ansteigen. Somit ist ein vorteilhaftes Weiterdrehen der Schneidplatte in zwei Drehrichtungen ermöglicht.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Vertiefungen zylindersymmetrisch ausgebildet sind. Zylindersymmetrisch heißt dabei, dass die Vertiefungen rotationssymmetrisch um ihre Mittelachse ausgebildet sind. Insbesondere sind die Vertiefungen zylinderförmig, kegelstumpfförmig oder kugelabschnittsförmig ausgebildet. Vorteilhafterweise sind alle denkbaren, in Richtung ihrer Mittelachse aneinandergereihten Kombinationen dieser Vertiefungsformen denkbar. Beispielsweise ist es möglich, dass die Vertiefungen an ihrem Boden kegelstumpfförmig daran anschließend zylinderförmig ausgebildet sind, was einer optimalen Zentrierung des Haltestifts dient.
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Vorteilhafterweise ist es vorgesehen, dass die Unterlegplatte zylindrisch ausgebildet ist. Insbesondere weisen dabei die beiden Axialflächen der Unterlegplatte den gleichen Radius wie die Axialflächen der Schneidplatte auf und die Unterlegplatte und die Schneidplatte sind bündig aneinander anliegend angeordnet.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Unterlegplatte eine Durchgangsöffnung für eine Schraube zur Befestigung an dem Grundkörper aufweist. Insbesondere ist die Durchgangsöffnung für ein Durchgreifen einer Senkschraube vorgesehen.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Haltestift ein Federstift ist. Insbesondere weist der Federstift ein Federelement auf, dessen Federkraft in axialer Richtung der Unterlegplatte gegen die Schneidplatte wirkt. Der Federstift ist für eine besonders präzises Eingreifen in die Vertiefungen der Schneidplatte vorgesehen. Das Federelement kann beispielsweise eine Schraubenfeder oder eine Tellerfeder sein, die besonders bevorzugt in der Unterlegplatte angeordnet ist.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Schneidplatte aus polykristallinem kubischen Bornitrid (PCBN) besteht oder PCBN aufweist. Weist die Schneidplatte PCBN auf, so bestehen insbesondere die beiden Axialflächen der Schneidplatte aus PCBN. Zwischen den beiden Axialflächen kann die Schneidplatte beispielsweise ein Hartmetall aufweisen. Alternativ kann es vorgesehen sein, dass nur die Schneide oder nur die beiden Schneiden der Schneidplatte PCBN aufweisen.
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Vorteilhafterweise ist es vorgesehen, dass die Schneidplatte aus polykristallinem Diamant (PKD) besteht oder PKD aufweist. Weist die Schneidplatte PKD auf, so bestehen insbesondere die beiden Axialflächen der Schneidplatte aus PKD. Zwischen den beiden Axialflächen kann die Schneidplatte ein Hartmetall aufweisen. Alternativ kann es vorgesehen sein, dass nur die Schneide oder nur die beiden Schneiden PKD aufweisen.
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Vorteilhafterweise ist es vorgesehen, dass zumindest ein Teil der Schneidplatte in einem Sinterprozess gefertigt ist. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Zylinderform der Schneidplatte in dem Sinterprozess gefertigt ist und die Vertiefungen mittels eines Lasers in die Zylinderform eingebracht sind. Auch ist es möglich, dass ein Grundkörper der Schneidplatte in einem Sinterprozess oder in einem anderen Prozess gefertigt ist und mindestens ein weiterer Teil der Schneidplatte in einem anschließenden Sinterprozess gefertigt ist. Der weitere Teil umfasst dabei die mindestens eine Schneide und/oder die Axialfläche/n der Schneidplatte.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Werkzeug mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte in perspektivischer Darstellung;
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2 eine Schnittdarstellung des in 1 gezeigten Werkzeugs;
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3 das erste Ausführungsbeispiel der Schneidplatte in perspektivischer Darstellung und in einer Draufsicht und
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4 ein zweites Ausführungsbeispiel der Schneidplatte in perspektivischer Darstellung und in einer Draufsicht.
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1 zeigt ein Werkzeug 1 mit einem Grundkörper 2, einer Unterlegplatte 3, einem ersten Ausführungsbeispiel einer Schneidplatte 4 und einer Spannpratze 5. Der Grundkörper 2 weist einen im Wesentlichen quaderförmigen Grundbereich 6 und einen Haltebereich 7 auf. Der Haltebereich 7 weist einen randoffenen Aufnahmebereich 8 für eine Aufnahme der Unterlegplatte 3 und der Schneidplatte 4 auf. Die Unterlegplatte 3 und die Schneidplatte 4 sind zylinderförmig ausgebildet. Der Aufnahmebereich 8 weist eine zylinderabschnittsförmige Ausnehmung auf und ist an einer axialen Zylinderfläche sowie bereichsweise an der radialen Zylinderfläche offen. An einer Auflagefläche 9 des Aufnahmebereichs 8 liegt eine untere Axialfläche 10 der Unterlegplatte 3 an. An einer oberen Axialfläche 11 der Unterlegplatte 3 liegt eine untere Axialfläche 12 der Schneidplatte 4 an. An einer oberen Axialfläche 13 der Schneidplatte liegt eine Auflagefläche 14 der Spannpratze 5 an. Die Spannpratze 5 ist an dem Haltebereich 7 des Grundkörpers 2 mittels einer Schraube 15 befestigt.
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2 zeigt eine Schnittdarstellung des Werkzeugs 1 aus 1. Die Unterlegplatte 3 weist für ihre Fixierung an dem Grundkörper 2 eine Durchgangsöffnung 16 auf. Die Durchgangsöffnung 16 ist für ein Durchgreifen einer Schraube 17 vorgesehen. Hierzu weist die Durchgangsöffnung 16 in Schraubrichtung zunächst einen ersten zylindrischen Bereich, dann einen konisch zulaufenden Bereich und anschließend einen zylindrischen Bereich mit im Vergleich zum ersten zylindrischen Bereich kleineren Durchmesser auf. Die Schraube 17, die als eine Innenvielkant-Senkschraube ausgebildet ist, greift bei einem Festschrauben der Unterlegplatte 3 an dem Grundkörper 2 durch die Unterlegplatte 3 und wird in einem Innengewinde 18, das in einer Befestigungsbohrung 19 des Grundkörpers 2 ausgebildet ist, festgeschraubt. Alternativ kann beispielsweise auch eine Senkschraube mit Schlitz oder mit Kreuzschlitz vorgesehen sein. Als weitere Alternative wäre es denkbar, dass ein drehfestes Halten der Unterlegplatte 3 mittels eines Fixierungsstifts (hier nicht gezeigt), der entweder an der Axialfläche 10 der Unterlegplatte ausgebildet ist und in eine Vertiefung in der Auflagefläche 9 eingreift, oder der an der Auflagefläche 9 ausgebildet ist und in eine Vertiefung in der Axialfläche 10 der Unterlegplatte 3 eingreift, vorgesehen sein. Bei einer derartigen Ausführung wäre eine axiale Fixierung der Unterlegplatte 3 mittels einer von der Spannpratze 5 über die Schneidplatte 4 ausgeübten Kraft vorgesehen. Die Unterlegplatte 3 ist insbesondere aus einem Hartmetall gefertigt.
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Die Unterlegplatte 3 weist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel einen als Haltestift 20 ausgebildeten Vorsprung auf. Alternativ kann vorgesehen sein, dass zwei Haltestifte an der Unterlegplatte 3 ausgebildet sind (hier nicht gezeigt). Der Haltestift 20 liegt separat zu der Unterlegplatte 3 vor. Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Haltestift 20 einstückig mit der Unterlegplatte 3 ausgebildet ist (hier nicht gezeigt). Der Haltestift 20 ist insbesondere zylindersymmetrisch ausgebildet. Dabei greift ein insbesondere zylindrischer Bereich 21 in eine Ausnehmung ein, die hier als zylindrisch ausgebildete Durchgangsöffnung 22 in der Unterlegplatte 3 ausgebildet ist. Der Bereich 21 des Haltestifts 20 kann in die Durchgangsöffnung 22 eingesteckt oder in dieser befestigt, beispielsweise verlötet oder verschweißt, sein. Der Haltestift 20 kann alternativ als Federstift ausgebildet sein (hier nicht gezeigt), wobei der Bereich 21 eine Feder (hier nicht gezeigt), beispielsweise eine Schraubenfeder oder eine Tellerfeder, aufweist. Ein oberer Bereich 23 des Haltestifts 20 ist im Längsschnitt konisch zulaufend ausgebildet. Insbesondere ist der obere Bereich 23 kegelstumpfförmig ausgebildet. Der obere Bereich 23 des Haltestifts 20 greift in eine Vertiefung 24 ein, die im Längsschnitt der Schneidplatte 4 kreisförmig ist. Die Vertiefung 24 ist kegelstumpfförmig ausgebildet. Wegen der kegelstumpfförmigen Ausbildung verkleinert sich ihr Innendurchmesser in Richtung eines Eingreifens des Haltestifts 20 in die Vertiefung 24, wodurch eine optimale Zentrierung des Haltestifts 20 in der Vertiefung 24 gewährleistet ist.
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Die Schneidplatte 4 weist mindestens eine geometrisch definierte Schneide 25, hier auch noch eine Schneide 26 auf, wobei in der Einbausituation der 2 die Schneide 26 zur spanenden Bearbeitung eines Werkstücks vorgesehen ist. Die Schneidplatte 4 ist als Wendeschneidplatte ausgebildet. Mittels eines Wendens, bei dem die Axialfläche 12 der Schneidplatte 4 auf der Auflagefläche 14 der Spannpratze 5 zu liegen kommt, kann die Schneide 25 zur spanenden Bearbeitung des Werkstücks vorgesehen werden. Die spanende Bearbeitung ist beispielsweise ein Plandrehen oder ein Längsdrehen des Werkstücks oder ein Einstechen in das Werkstück. Bei dem Plandrehen und dem Längsdrehen ist es insbesondere vorgesehen, dass ein sich drehendes Werkstück an die Schneide 26 oder an die Schneide 25 herangeführt wird.
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Die Spannpratze 5 ist, wie bereits oben erwähnt, mittels der Schraube 15 an dem Grundkörper 2 fixiert. Die Schraube 15 weist an ihrem der Spannpratze 5 zugewandten Ende eine Innensechskantaussparung 27 sowie ein Außengewinde 29 auf und an ihrem gegenüberliegenden Ende eine Innensechskantaussparung 28 sowie ein Außengewinde 30. Das Außengewinde 29 ist dabei zum Außengewinde 30 gegenläufig ausgebildet. Insbesondere ist das Außengewinde 29 in einer Draufsicht des Werkzeugs 1 als Rechtsgewinde ausgebildet, wobei das Außengewinde 30 in derselben Draufsicht als Linksgewinde ausgebildet ist. Das Außengewinde 29 greift in ein Innengewinde 31 der Spannpratze 5 ein und das Außengewinde 30 greift in ein Innengewinde 32 des Grundkörpers 2 ein. Ein das Innengewinde 31 aufweisender Bereich 33 der Spannpratze 5 ist einer Ausnehmung 34 des Grundkörpers 2 axial verlagerbar aufgenommen.
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Eine Druckbeaufschlagung der Schneidplatte 4 mittels der Auflagefläche 14 der Spannpratze 5 wird durch Anziehen der Schraube 15 durchgeführt. Dabei kann ein Inbusschlüssel (hier nicht gezeigt) in die Innensechskantaussparung 27 oder in die Innensechskantaussparung 28 eingreifen. Beim Anziehen der Schraube 15 wird eine axiale Verlagerung des Bereichs 33 der Spannpratze 5 in die Ausnehmung 34 des Grundkörpers 2 zur axialen Fixierung der Schneidplatte 4 bewirkt.
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3 zeigt das Ausführungsbeispiel der Schneidplatte 4 der 1 und 2. Dabei ist die Schneidplatte 4 in einer perspektivischen Ansicht und in einer Draufsicht gezeigt. Die Schneidplatte 4 ist zylindrisch ausgebildet und weist die geometrisch definierte Schneide 25 sowie die Schneide 26 auf. Im Folgenden erfolgt eine Beschreibung der Axialfläche 12 mit der Schneide 25. Die Schneidplatte 4 weist eine gedachte axiale Spiegelebene auf, so dass die Beschreibung der Axialfläche 12 im Folgenden auch für die Axialfläche 13 mit der Schneide 26 gilt. Die Schneide 25 weist eine Fase 35 auf. In der Axialfläche 12 weist die Schneidplatte 4 hier zehn Vertiefungen 24 auf. Zwischen zwei Vertiefungen 24 ist jeweils eine Nut 36 in der Axialfläche 12 ausgebildet. Die Vertiefungen 24 sind, wie bereits erwähnt, im Wesentlichen kegelstumpfförmig ausgebildet, wobei die Vertiefungen 24 an der Axialfläche 12 sowie an ihrem Boden jeweils eine Fase aufweisen. Alternativ können die Vertiefungen 24 auch eine andere zylindrischsymmetrische Ausführungsform aufweisen, beispielsweise können die Vertiefungen 24 zylinderförmig oder kugelabschnittsförmig sein oder eine beliebige Kombination dieser Formen aufweisen (hier nicht gezeigt). Die Vertiefungen 24 sind auf einer gedachten Kreislinie um den Mittelpunkt der Axialfläche 12 angeordnet. Sie besitzen zu ihren beiden auf der Kreislinie benachbarten Vertiefungen 24 den gleichen Abstand. Die Nut 36 verläuft entlang der Kreislinie und ist in Draufsicht kreisabschnittsförmig ausgebildet. Ferner weist die Nut 36 entlang ihres Verlaufs in der Mitte zwischen zwei benachbarten Vertiefungen eine Verjüngung auf. Die Verjüngung weist dabei beidseitig in Draufsicht parabelförmige Einschnürungen der Nut 36 auf. Des Weiteren weist die Nut 36 entlang ihres Verlaufs in der Mitte ihre geringste Tiefe auf, wobei der Boden der Nut von den benachbarten Vertiefungen 24 ausgehend rampenförmig ansteigend zur Mitte des Verlaufs der Nut 36 ausgebildet ist. Die Rampe ist hier konvex ausgebildet. Alternativ kann sie auch eine konstante Steigung aufweisen. Die Schneidplatte 4 besteht vorzugsweise aus PCBN oder PKD. Alternativ kann die Schneidplatte 4 PCBN oder PKD aufweisen. In diesem Fall weist die Schneidplatte 4 PCBN oder PKD insbesondere an den Axialflächen 12 und 13 auf oder alternativ nur in Bereichen der Schneiden 25 und 26 (hier nicht gezeigt). Dabei ist die übrige Schneidplatte 4 vorzugsweise aus einem Hartmetall gefertigt (hier nicht gezeigt). Die Schneidplatte 4 ist insbesondere zumindest teilweise in einem Sinterprozess gefertigt. Dabei ist festzuhalten, dass die Vertiefungen nicht in PKD oder PCBN aufweisenden Bereichen im Sinterverfahren herstellbar sind. Vertiefungen in PKD und PCBN müssen in materialabtragenden Verfahren hergestellt werden, vorzugsweise mittels Laser oder Erosionsverfahren.
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4 zeigt eine Schneidplatte 37 in einer perspektivischen Darstellung und in einer Draufsicht. Die Schneidplatte 37 stellt ein weiteres Ausführungsbeispiel dar, das sich von der Schneidplatte 4 durch ein Fehlen der Nuten 36 unterscheidet. Die Vertiefungen 38 liegen separat an der Axialfläche 39 der Schneidplatte 37 vor. Sie weisen im Unterschied zu den Vertiefungen 24 der Schneidplatte 4 an der Axialfläche 39 umlaufende Fasen auf. Die Schneidplatte 37 ist ansonsten wie die Schneidplatte 4 aufgebaut, für eine weitergehende Beschreibung der Schneidplatte 37 wird auf die obige Beschreibung der Schneidplatte 4 verwiesen. Die Schneidplatte 37 kann in gleicher Weise wie die Schneidplatte 4 in dem Werkzeug 1 der 1 und 2 eingesetzt werden.
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Alternativ zu den in der 3 und in der 4 gezeigten Ausführungsbeispielen ist auch eine Schneidplatte mit einer geringeren oder einer größeren Anzahl Vertiefungen denkbar (hier nicht gezeigt). Insbesondere ist die Anzahl der Vertiefungen abhängig von der Größe der Schneidplatte, das heißt insbesondere von der Größe der Axialflächen. So ist bei einer Schneidplatte mit größeren Axialflächen als bei den Ausführungsbeispielen der 3 und 4 insbesondere eine größere Anzahl Vertiefungen vorgesehen, bei einer Schneidplatte mit kleineren Axialflächen als in dem Ausführungsbeispiel der 3 und 4 ist dementsprechend insbesondere eine kleinere Anzahl Vertiefungen vorgesehen.
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Im Folgenden soll auf das Weiterdrehen der Schneidplatte 4 in dem Werkzeug 1 genauer eingegangen werden: Im Betrieb des Werkzeugs 1 wird mittels der Schneide 26 ein Werkstück spanend bearbeitet. Die Bearbeitung erfolgt dabei mit einem kleinen kreisabschnittsförmigen Bereich der Schneide 26. Nach einer bestimmten Nutzungszeit ist der kleine Bereich der Schneide 26 soweit abgenutzt, dass er für eine weitere spanende Bearbeitung des Werkstücks nicht mehr verwendet werden kann. Dann wird mit einem Inbusschlüssel, mit dem in die Innensechskantaussparung 27 eingegriffen wird, die Schraube 15 so gedreht, dass sich das Außengewinde 29 relativ zu dem Innengewinde 31 verschiebt und der Bereich 33 aus der Ausnehmung 34 herausbewegt wird. Folglich wird die Auflagefläche 14 der Spannpratze 5 von der Axialfläche 13 der Schneidplatte gelöst und bei einem weiteren Drehen der Schraube 15 abgehoben. Ist ein ausreichender Abstand zwischen der Spannpratze 5 und der Schneidplatte 4 vorhanden, wird die Schneidplatte 4 so weit von der Unterlegplatte 3 angehoben bis der Haltestift 20 durch Drehen der Schneidplatte 4 in der Nut 36 geführt werden kann. Die Schneidplatte 4 wird so weit um ihre Zylinderachse gedreht bis der Haltestift 20 durch die Nut 36 in die in Drehrichtung der Schneidplatte 4 benachbarte Vertiefung 24 gelangt. Mittels der Nut 36, die in ihrem Verlauf in der Mitte die Verjüngung und dort an ihrem Boden ihre geringste Tiefe aufweist, ist eine vorteilhafte Führung des Haltestifts 20 realisiert. Der Haltestift 20 rastet in der benachbarten Vertiefung 24 ein, wird also radial fixiert, die Kegelstumpfform der Vertiefung 24 erleichtert dabei die Zentrierung des Haltestifts 20. Die Schneidplatte 4 wird während des Einrastens oder anschließend auf die Unterlegplatte 3 aufgelegt. Die Drehung der Schneidplatte 4 ist prinzipiell in beide Drehrichtungen möglich. Die Drehrichtung wird jedoch vorteilhafterweise nur einmal festgelegt, um die Schneide 26 in dem kleinen Bereich nur einmal zur spanenden Bearbeitung zu benutzen. Nach dem Weiterdrehen der Schneidplatte 4 wird die Schraube 15 mittels des Drehens des Inbusschlüssels in der Innensechskantaussparung 27 in der Spannpratze 5 so gedreht, dass ein Absenken des Bereichs 33 in der Ausnehmung 34 des Grundkörpers erfolgt. Folglich wird die Auflagefläche 14 der Spannpratze 5 auf die Axialfläche 13 der Schneidplatte 4 aufgelegt und bei einem weiteren Drehen der Schraube 15 druckbeaufschlagt. Somit ist die Schneidplatte 4 auf der Unterlegplatte 3 axial fixiert, wobei der Haltestift 20 die Schneidplatte 4 drehfest hält.
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Auf die beschriebene Weise kann einfach und schnell das Weiterdrehen der Scheidplatte 4 erfolgen. Es ist nur das Drehen der Schraube 15 sowie das Drehen der Schneidplatte 4 notwendig. Die Schneidplatte 4 weist insgesamt zwanzig Vertiefungen 24 auf, wodurch die Schneidplatte 4 in zwanzig Einstellungen verwendet werden kann. Sind die zehn Vertiefungen 24 der Axialfläche 12 zur Indexierung verwendet worden, wird auf die oben beschriebene Weise die Spannpratze 5 von der Schneidplatte 4 gelöst und die Schneidplatte 4 um eine radiale Achse um 180° so gedreht, dass die Axialfläche 13 der Schneidplatte 4 auf der Axialfläche 11 der Unterlegplatte 3 zu liegen kommt. Anschließend wird die Spannpratze 5 auf die oben beschriebene Weise wieder fixiert, und die Schneide 25 kann zur spanenden Bearbeitung des Werkstücks verwendet werden. Das Drehen mit Hilfe der Indexierung erfolgt dann ebenfalls auf die oben beschriebene Weise.