DE3738000A1 - Bohrwerkzeug - Google Patents
BohrwerkzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug, insbesondere ein
setzbar als Kunstbohrer für Holz, Kunststoff und ähnliche
Materialien, mit einer im vorderen Bereich eines Grundkör
pers angeordneten Schneidplatte.
Bekannte Bohrwerkzeuge besitzen auf einen Grundkörper aufge
lötete Hartmetallplatten, zumeist eine Zentrierspitze und
ggf. noch Vorschneider. Wenn die Hartmetallplatte verschlis
sen ist, bzw. eventuell sogar abgebrochen ist, ist das Bohr
werkzeug in seiner Gesamtheit unbrauchbar geworden. Neben
einem Zeitaufwand für das Auswechseln des Bohrwerkzeuges ist
deshalb bei den bekannten Bohrwerkzeugen von Nachteil, daß
dadurch ein hoher Aufwand an Werkzeugkosten entsteht.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Bohrwerkzeug der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
dessen Standzeit bzw. dessen Betriebszeit auf einfache Weise
verlängert werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Schneidplatte als Wendeschneidplatte mit Schneiden auf der
Ober- und der Unterseite ausgebildet ist und in einem
Schlitz des Grundkörpers durch eine Zentriereinrichtung und
Befestigungsglieder auswechselbar angeordnet ist.
Durch die Auswechselbarkeit der Schneidplatte kann nunmehr
auf einfache Weise die Stand- bzw. Betriebszeit des Bohrwerk
zeuges wesentlich verlängert werden. Dabei kommt hinzu, daß
die Schneidplatte durch ihre Ausbildung als Wendeschneid
platte doppelt einsetzbar ist. Je nachdem, ob auf beiden
Seiten die gleichen geometrischen Verhältnisse vorliegen,
wird damit die Standzeit praktisch verdoppelt, oder - bei
unterschiedlichen Formen - kann ein Bohrwerkzeug für zwei
verschiedene Anwendungsfälle oder für verschiedene Durchmes
ser verwendet werden.
Damit eine entsprechende Bohrgenauigkeit erreicht wird, ist
es notwendig, daß die Schneidplatte stets exakt in dem Grund
körper sitzt. Dies wird durch die erfindunsgemäße Zentrier
einrichtung erreicht, womit sichergestellt ist, daß die
Schneidplatte stets exakt an der richtigen Stelle sitzt, so
daß auch bei einem Wechsel der Schneidplatte während eines
Bohrvorganges keine Probleme auftauchen.
Da die erfindungsgemäßen Wendeschneidplatten im Vergleich zu
einem kompletten Bohrwerkzeug sehr wenig Platz einnehmen,
können bei Bedarf mehrere Wendeschneidplatten als Ersatz an
der Arbeitsstelle bereitliegen, wodurch sich ein Auswechseln
ohne große Verlustzeiten durchführen läßt.
Die Befestigung der Wendeschneidplatte an dem Grundkörper
kann auf verschiedene Weise erfolgen.
Hierzu kann z.B. wenigstens eine Befestigungsschraube vor
gesehen sein, die in einer Querbohrung in dem Grundkörper
liegt.
Die Befestigung durch die Befestigungsschraube kann dabei
durch Klemmsitz oder formschlüssig durch eine Gewindebohrung
erfolgen.
Eine einfache Zentriereinrichtung kann darin bestehen, daß
sie wenigstens ein durch eine Feder vorgespanntes Klemmglied
aufweist, das in einer Querbohrung des Grundkörpers oder des
Bohrkopfes angeordnet ist und das mit seinem vorderen Ende
in eine Mulde, eine Aussparung oder dgl. in die Wendeschneid
platte ragt. Das Klemmglied kann dabei eine Kugel oder ein
zylinderartiges Teil mit einem abgerundeten oder kugelförmi
gen Ende sein.
Von Vorteil ist dabei, wenn sich die Feder in der Querboh
rung an einer Einstellschraube abstützt, die in die als Ge
windebohrung ausgebildete Querbohrung eingeschraubt ist.
Auf diese Weise läßt sich über eine entsprechende Verstel
lung der Einstellschraube der Anpreßdruck des Klemmgliedes
und damit die Zentrierfähigkeit entsprechend ein- und ver
stellen.
In einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann
vorgesehen sein, daß der Grundkörper aus einem Schaft mit
einem Bohrkopf besteht, der zwei Teilkörper aufweist, die
diametral und spiegelbildlich zur Längsmittelebene angeord
net sind und den Schlitz zwischen sich bilden, wobei die
Teilkörper etwas größer als Viertelkreise sind und die Quer
bohrung der Zentriereinrichtung in der Mittelebene quer zum
Schlitz liegt.
Durch diese Ausgestaltung kann man mit einer zentralen Zen
triereinrichtung auskommen, die in der Mittelebene angreift,
denn dadurch, daß die Teilkörper etwas größer sind als Vier
telkreise, kann in der Mittelebene noch eine Querbohrung für
die Zentriereinrichtung angeordnet werden. Dies bedeutet,
daß die Vergrößerung der Teilkörper über die Viertelkreise
hinaus lediglich so viel betragen muß, daß noch genügend
Material zur Aufnahme einer Querbohrung vorhanden ist.
In Weiterbildung kann dann vorgesehen sein, daß zwei Befesti
gungsschrauben spiegelbildlich zur Längsmittelebene des
Grundkörpers durch Bohrungen der Wendeschneidplatte gesteckt
und in Gewindebohrungen des Grundkörpers geschraubt sind.
Die exakte Zentrierung wird dabei durch die in der Mittelebe
ne angreifende Zentriereinrichtung erreicht, während durch
die seitlichen Befestigungsschrauben ein sicherer Halt der
Wendeschneidplatte gewährleistet wird.
Statt zwei seitlicher Befestigungsschrauben kann ggf. auch
in einer anderen Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen
sein, daß die Befestigungsschraube unterhalb der Wende
schneidplatte im Bereich des Schlitzes angeordnet ist, wobei
die Befestigungsschraube durch eine Bohrung in einer Hälfte
des Grundkörpers gesteckt und auf der anderen Seite des
Schlitzes in eine Gewindebohrung des Grundkörpers bzw. der
anderen Hälfte geschraubt ist. Durch die Befestigungsschrau
be wird praktisch die Schlitzbreite verringert, womit die in
dem Schlitz angeordnete Wendeschneidplatte durch eine ent
sprechende Klemmung gehalten ist. Die Zentrierung wird dabei
wiederum durch eine entsprechend angeordnete Zentriereinrich
tung übernommen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann vorgese
hen sein, daß der Grundkörper aus einem Schaft mit einem
Bohrkopf besteht, der zwei Teilkörper aufweist, die diame
tral und spiegelbildlich zur Längsmittelebene angeordnet
sind und den Schlitz zwischen sich bilden, wobei die Teilkör
per etwas größer als Viertelkreise sind und die Befestigungs
schraube in einer Bohrung angeordnet ist, die in der Mittel
ebene quer zum Schlitz liegt und die in die Wendeschneidplat
te oder in eine Gewindebohrung auf der gegenüberliegenden
Seite des Grundkörpers geschraubt ist.
Statt einer Anordnung der Zentriereinrichtung in der Mittel
ebene kann selbstverständlich auch an dieser Stelle eine
Befestigungsschraube angreifen. In diesem Falle wird man ein
oder mehrere Zentriereinrichtungen außermittig anordnen.
Bei einer entsprechenden Ausgestaltung der Befestigungsein
richtung kann jedoch selbstverständlich bei Bedarf auch die
Zentriereinrichtung entfallen. Hierzu ist lediglich dafür zu
sorgen, daß die Befestigungseinrichtung gleichzeitig auch
eine Zentrierung übernimmt, womit praktisch die Befestigungs
einrichtung und die Zentriereinrichtung identisch sind.
Zum leichteren Abtransportieren von Spänen und um einen posi
tiven Spanwinkel zu erzielen, kann die Wendeschneidplatte
mit Spanleitstufen versehen sein, die wenigstens annähernd
quer zur Längsachse des Grundkörpers verlaufen, wobei durch
die Spanleitstufe an der Schneidkante ein Spanwinkel zwi
schen ungefähr 10 bis 20 Grad gebildet ist.
Bohrwerkzeuge bekannter Bauart mit seitlichen Vorschneidern
besitzen entweder einen durchgehenden geraden Verlauf der
Seitenkante des Bohrwerkzeuges, oder sie sind leicht konisch
nach hinten sich verjüngend ausgebildet. Verlaufen die Sei
tenkanten des Bohrwerkzeuges parallel zur Rotationsachse, so
tritt beim Bohren eine entsprechend hohe Reibung auf, da die
Seitenkante über die ganze Fläche an der Wand des Bohrloches
reibt. Dies bedeutet, daß es zu einem Klemmen oder sogar zum
Einbrennen kommen kann. Verlaufen jedoch die beiden Seiten
kanten konisch, so ist nachteilig, daß sich bei einem Nach
schleifen der Schneidkanten der Durchmesser des Bohrwerkzeu
ges verringert, so daß keine genauen Bohrungen mehr durch
führbar sind.
Durch den erfindungsgemäßen Freiraum, d.h. durch einen ent
sprechenden Absatz bzw. einen Rücksprung wird zum einen eine
erhöhte Reibung vermieden, denn die Seitenkanten liegen
nicht mehr vollflächig an der Wand des Bohrloches an und zum
anderen bleibt jedoch beim Nachschleifen der Schneidkanten
der Originaldurchmesser erhalten.
Eine weitere sehr vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
besteht darin, daß in Verlängerung der Vorschneider der
Wendeschneidplatte in den beiden Teilkörpern Ringführungen
angeordnet werden können, die im oberen Bereich der Teilkör
per in dessen Umfangsrichtung verlaufen.
Durch diese Ringführungen, die z.B. einfache Abschrägung an
der Oberkante jedes Teilkörpers sein können, wird eine gute
Führung des Bohrwerkzeuges beim Freihandbohren erreicht, ein
Bohren in der Anwendung analog dem Forstner-Bohrer, aber mit
zwei Standzeiten (Wendeplatte).
Dabei kann auch der Bohrkopf bzw. dessen Teilkörper den glei
chen Außendurchmesser wie die Wendeplatte aufweisen. Zwar
ist dadurch die Reibung höher, aber beim Freihandbohren kann
dies in Kauf genommen werden.
In ähnlicher Weise kann vorgesehen sein, daß in den beiden
Teilkörpern auf der Höhe der Freiräume der Wendeschneidplat
te jeweils eine Ringnut angeordnet ist.
Durch diese jeweils in einem Teilkörper angebrachte Ringnut
werden in Fortsetzung der Freiräume der Wendeschneidplatte
auch in den Teilkörpern entsprechende Freiräume geschaffen,
die ebenfalls zur besseren Spanabführung verwendet werden
können und die Reibung verringern.
In einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein,
daß die beiden Teilkörper über ihre Viertelkreisform hinaus
jeweils im Umfangsbereich eine Fortsetzung dergestalt besit
zen, daß die Ringnut und die Ringführung auch in den Fort
setzungen weiterlaufen und die Fortsetzungen auf der Innen
seite jeweils durch eine Wand, die parallel zur Trennebene
zwischen den beiden Teilkörpern verläuft, abgeschlossen
sind.
Durch diese Ausgestaltung wird beim Freihandbohren zusammen
mit der Ringführung eine bessere Führung erreicht.
In der Praxis hat sich herausgestellt, daß das erfindungs
gemäße Bohrwerkzeug sehr rationell einsetzbar ist. Es ist
praktisch möglich, mit nur drei Grundkörpern unterschied
licher Größe und einem entsprechenden Satz von Wendeschneid
platten praktisch alle vorkommenden Fälle in der Praxis in
einem weiten Durchmesserbereich von z.B. 15 bis 50 mm zu
erfassen.
Des weiteren ist es möglich, mit diesem System alle Einsatz
fälle, vom Maschinenbohrer mit allen Varianten kurzer Schäf
te über den sogenannten Kunstbohrer bis hin zum guten Frei
handbohren, von Weichholz bis zum Hartholz und Spanplatte,
zu erreichen.
Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung prinzipmäßig beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Bohrwerk
zeuges
Fig. 2 eine Vorderansicht des Bohrwerkzeuges in vergrößer
ter Darstellung
Fig. 3 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Schneid
platte (vergrößert)
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 3
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Schneidplatte
Fig. 6 eine Ausschnittsvergrößerung entsprechend dem
Kreis X in der Fig. 4
Fig. 7 eine Seitenansicht einer Schneidplatte in einer
anderen Ausgestaltung
Fig. 8 eine Seitenansicht eines Bohrwerkzeuges in einer
anderen Ausgestaltung
Fig. 9 eine Draufsicht auf das Bohrwerkzeug der Fig. 8.
Das Bohrwerkzeug selbst ist grundsätzlich von bekannter Bau
art, weshalb nachfolgend nur die erfindungswesentlichen Tei
le näher beschrieben werden.
Es weist einen Grundkörper 1 mit einem Schaft 2 und einem
Bohrkopf 3 auf. Der Bohrkopf 3 besteht aus zwei Teilkörpern
3 A und 3 B, die etwas größer sind als Viertelkreise (siehe
Fig. 2 und 9). Die Teilkörper sind diametral und spiegelbild
lich zur Rotationsachse 4 angeordnet.
Zwischen den beiden Teilkörpern 3 A und 3 B befindet sich in
der Längsmittelebene 5 des Bohrwerkzeuges ein Schlitz 6. Die
beiden Teilkörper 3 A und 3 B sind weiterhin mit Gewindebohrun
gen 7 bzw. 8 versehen.
In den Schlitz 6 ist eine Wendeschneidplatte 9 eingesetzt,
die eine schmale Hartmetallplatte mit einer Oberseite 10,
einer Unterseite 11 und zwei Seitenkanten 12 und 13 besitzt.
Wie ersichtlich, ist auf einer Seite neben der Rotations
achse der Wendeschneidplatte 9 jeweils auf der Oberseite 10
und auf der Unterseite 11 eine Schneidekante 14 angeordnet,
wobei ebenfalls die beiden Schneidekanten der Ober- und
Unterseite sich diametral gegenüberliegen. Jeweils auf der
anderen Seite der Rotationsachse 4 ist die Oberseite 10 bzw.
Unterseite 11, die nicht mit der Schneidplatte 14 versehen
ist, mit einer Spanleitstufe 15 versehen, welche horizontal
verläuft.
Jeweils auf der Oberseite 10 und der Unterseite 11 ist in
der Rotationsachse 4 eine Zentrierspitze 16 mit einer Kegel
spitze von 60 Grad angeordnet.
Die Wendeschneidplatte 9 ist mit zwei außermittigen Bohrun
gen 17 versehen, welche auf beiden Seiten noch Ansenkungen
18 besitzen können, in die bei dem Ausführungsbeispiel nach
den Fig. 1 und 2 Senkkopfschrauben 19 jeweils von beiden
Seiten aus in die Bohrungen 17 eingeschoben werden können
und dabei in die Gewindebohrungen 7 bzw. 8 in den Bohrkopf 3
einschraubbar sind.
In vergrößerter Darstellung ist in der Fig. 6 der obere
Bereich der Schneidplatte 9 mit der Spanleitstufe 15 deut
licher ersichtlich. Durch eine Bogenform der Spanleitstufe
wird ein positiver Spanwinkel von 20 Grad erreicht. Der
Spanwinkel ist - wie ersichtlich - vom Radius des Bogens
abhängig, wobei im vorliegenden Falle hierfür als Radius 4
bis 5 Millimeter gewählt worden ist. Im Bedarfsfalle sind
jedoch selbstverständlich im Rahmen der Erfindung auch ande
re Radien möglich.
Als Freiwinkel kann in üblicher Weise z.B. 15 Grad verwendet
werden.
Die in den Fig. 3 bis 5 dargestellte Schneidplatte 9 kann
zum Herstellen von Sacklöchern verwendet werden. Hierzu be
sitzt sie seitliche Vorschneider 20 und zwar jeweils auf der
Oberseite 10 und der Unterseite 11 der Wendeschneidplatte.
Aus der Fig. 3 ist nun ersichtlich, daß die seitlichen Vor
schneider 20 über die Seitenkanten 12 bzw. 13 überstehen,
wodurch ein Freiraum bzw. Rücksprung 21 geschaffen wird. Auf
diese Weise liegt bei einem Bohren die Wendeschneidplatte
nur im Bereich der Vorschneider 20 an der Wandung des Bohr
loches an.
Gleiches gilt auch für die in der Fig. 7 dargestellte Ausge
staltung einer Wendeschneidplatte, welche für Durchgangs
bohrungen vorgesehen ist. In diesem Falle sind anstelle von
Vorschneidern 20 an der Seite Abschrägungen 22 auf der Ober
seite 10 und der Unterseite 11 vorhanden. Der Freiraum 21
zwischen den Abschrägungen auf jeder Seite ist in gleicher
Weise vorhanden.
Statt einer Wendeschneidplatte 9 mit gleicher Oberseite 10
und Unterseite 11, kann im Bedarfsfalle auch eine Kombina
tion dergestalt verwendet werden, daß z.B. auf der Oberseite
10 die beiden Vorschneider 20 gemäß der Fig. 3 und auf der
Unterseite die Abschrägungen 22 gemäß der Fig. 7 vorhanden
sind. Auf diese Weise läßt sich mit einer einzigen Wende
schneidplatte 9 sowohl eine Sackbohrung als auch eine Durch
gangsbohrung herstellen.
Zur exakten Einpassung der Wendeschneidplatte 9 in den
Schlitz 6 zwischen den beiden Teilkörpern 3 A und 3 B ist eine
Zentriereinrichtung vorgesehen.
In den Fig. 1 bis 3 ist eine Ausgestaltung dargestellt,
wobei eine Querbohrung 23 in dem Teilkreis 3 B in der Mittel
ebene 4 des Bohrwerkzeuges vorhanden ist, die quer zu dem
Schlitz 6 verläuft (in der Fig. 2 gestrichelt dargestellt).
In die Querbohrung, die wenigstens im hinteren Bereich als
Gewindebohrung ausgebildet ist, ist als Abschluß eine Ein
stellschraube 24 eingeschraubt. Vor der Einstellschraube 24
befindet sich eine Feder 25, die sich an dem vorderen Ende
der Einstellschraube 24 abstützt. Das andere Ende der Feder
25 ist an eine Kugel 26 angepreßt, die auf der der Feder
gegenüberliegenden Seite in eine Mulde 27 in der Wende
schneidplatte 9 gedrückt ist. Die Mulde 27 befindet sich
sowohl in der Mittelebene 4 des Bohrwerkzeuges als auch der
Längsmittelebene 28 der Wendeschneidplatte 9. Auf diese Wei
se wird eine exakte Zentrierung erreicht, wobei durch eine
entsprechende Verstellung der Einstellschraube 24 ein Ein-
bzw. Nachstellen des Anpreßdruckes der Kugel 26 in die Mulde
27 ermöglicht wird.
In den Fig. 8 und 9 ist eine andere Ausgestaltung des Grund
körpers bzw. Bohrkopfes mit Zentriereinrichtung dargestellt.
Wie insbesondere aus der Fig. 9 ersichtlich ist, sind in die
sem Falle zwei spiegelbildlich zur Mittelebene angeordnete
Bohrungen 23 A und 23 B vorhanden, in denen wiederum jeweils
eine Einstellschraube 24, eine Feder 25 und eine Kugel 26
angeordnet ist. Die beiden Kugeln 26 sind dabei wiederum in
eine Mulde der Wendeschneidplatte gedrückt, die in diesem
Falle auch die Ansenkung 18 sein kann.
Zur Befestigung dient eine zentrale Befestigungsschraube 30,
die sich in der Mittelebene 4 des Bohrwerkzeuges befindet.
Diese Befestigungsschraube 30 kann entweder von einem Teil
kreis 3 B aus als Klemmschraube mit ihrem vorderen Ende auf
die Wendeschneidplatte 9 drücken und diese damit in dem
Schlitz 6 festhalten (siehe Fig. 9 im Teilschnitt), oder sie
ist unterhalb des Schlitzes 6, ebenfalls zentral in der
Mittelebene 4 des Bohrwerkzeuges, als Klemmschraube 29 ange
ordnet (siehe gestrichelte Darstellung in der Fig. 8). In
diesem Falle ist die Bohrung in dem Teilkreis 3 B als Durch
gangsbohrung ausgebildet, die Schraube durchsetzt dann den
Schlitz 6 und ist in dem Teilkreis 3 A in eine Gewindebohrung
eingeschraubt (siehe gestrichelte Darstellung im oberen
Bereich der Fig. 9). Durch ein Anziehen der Schraube 29 wird
damit der Schlitz 6 verengt, wodurch die Wendeschneidplatte
9 durch Klemmung ebenfalls in dem Schlitz gehalten ist. Wie
erwähnt, wird man jedoch eine Befestigung der Wendeschneid
platte 9 entweder mit der Befestigungsschraube 30 oder der
Klemmschraube 29 vornehmen.
In den Fig. 8 und 9 ist zusätzlich jeweils eine Ringführung
31 in den beiden Teilkörpern 3 A und 3 B an deren Oberkanten
dargestellt. Die beiden Ringführungen 31 liegen ungefähr in
der Verlängerung der Vorschneider 20 und sorgen damit für
eine bessere Zentrierung, besonders beim Freihandbohren.
Beim Freihandbohren können die Außendurchmesser der Teilkör
per 3 A und 3 B mit den Ringführungen mit denen der Wendeplat
te 9 identisch sein.
Aus der Fig. 8 ist weiterhin auch eine Ringnut 32 ersicht
lich, die in Höhe des Freiraumes 21 der Wendeschneidplatte 9
in Umfangsrichtung verläuft. Im allgemeinen wird die Ringnut
32 in beiden Teilkörpern 3 A und 3 B angeordnet sein.
Aus der Fig. 9 ist auch eine Ausgestaltung eines Bohrwerk
zeuges ersichtlich, das insbesondere zum Freihandbohren ge
eignet ist. Neben der Ringnut 32, die zur besseren Spanab
führung und zur Kühlung dient, und der Ringführung 31, die
eine bessere Führung beim Freihandbohren ergibt, sind die
beiden viertelkreisförmigen Teilkörper jeweils im Umfangsbe
reich durch eine Fortsetzung 33 verlängert. Die Fortsetzung
ist dabei so ausgestaltet, daß darin die Ringnut 32 und ggf.
auch die Ringführung 31 weiterlaufen. Dies bedeutet, daß der
Außenumfang der Fortsetzung auf der gleichen radialen Ebene
wie der Teilkörper selbst liegt bzw. die gleichen Mantel
linien besitzt. Als Abschluß der beiden Fortsetzungen dient
auf der Innenseite jeweils eine Wand 34, die parallel zur
Trennebene zwischen den beiden Teilkörpern 3 A und 3 B ver
läuft. Auf diese Weise wird durch die Fortsetzungen eine
Spitze gebildet, die auf einer Seite durch eine Bogenform
und auf der anderen Seite durch eine Gerade gebildet wird.
Außerdem liegen damit zwischen den beiden Teilkörpern recht
eckige Aussparungen vor.
Claims (17)
1. Bohrwerkzeug, insbesondere einsetzbar als Kunstbohrer für
Holz, Kunststoff und ähnliche Materialien, mit einer im vor
deren Bereich eines Grundkörpers angeordneten Schneidplatte,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schneidplatte (9) als Wendeschneidplatte (9) mit Schnei
den auf der Ober- und der Unterseite (10, 11) ausgebildet ist
und in einem Schlitz (6) des Grundkörpers (1) durch eine Zen
triereinrichtung (23, 26) und Befestigungsglieder (19, 29, 30)
auswechselbar angeordnet ist.
2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungsglieder wenigstens eine Befestigungsschraube
aufweisen, die in einer Querbohrung (7 bzw. 8) in dem Grund
körper (1) liegt.
3. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zentriereinrichtung wenigstens ein durch eine Feder (25)
vorgespanntes Klemmglied (26) aufweist, das in einer Querboh
rung (23) des Grundkörpers oder des Bohrkopfes (3 B) angeord
net ist und das mit seinem vorderen Ende in eine Mulde, eine
Aussparung (27) oder dgl. in die Schneidplatte (9) ragt.
4. Bohrwerkzeug nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Klemmglied als Kugel (26) ausgebildet ist.
5. Bohrwerkzeug nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Feder (25) in der Querbohrung (23) an einer Ein
stellschraube (24) abstützt, die in die als Gewindebohrung
ausgebildete Querbohrung (23) eingeschraubt ist.
6. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 3-5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Grundkörper (1) aus einem Schaft (2) mit einem Bohrkopf
(3) besteht, der zwei Teilkörper (3 A, 3 B) aufweist, die diame
tral und spiegelbildlich zur Längsmittelebene (4) angeordnet
sind und den Schlitz (6) zwischen sich bilden, wobei die
Teilkörper etwas größer als Viertelkreise sind und die Quer
bohrung (23) der Zentriereinrichtung in der Mittelebene quer
zum Schlitz (6) liegt.
7. Bohrwerkzeug nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Befestigungsschrauben (19) spiegelbildlich zur Längsmit
telebene (4) des Grundkörpers durch Bohrungen (17) der Wen
deschneidplatte (9) gesteckt und in Gewindebohrungen (7, 8)
des Grundkörpers (1) geschraubt sind.
8. Bohrwerkzeug nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Befestigungsschraube (29) unterhalb der Wendeschneidplat
te (9) im Bereich des Schlitzes (6) angeordnet ist, wobei
die Befestigungsschraube als Klemmschraube (29) durch eine
Bohrung in einer Hälfte des Grundkörpers (3 B) gesteckt und
auf der anderen Seite des Schlitzes (6) in eine Gewinde
bohrung des Grundkörpers bzw. der anderen Hälfte (3 A) ge
schraubt ist.
9. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 3-5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Grundkörper (1) aus einem Schaft (2) mit einem Bohrkopf
(3) besteht, der zwei Teilkörper (3 A, 3 B) aufweist, die dia
metral und spiegelbildlich zur Längsmittelebene (4) angeord
net sind und den Schlitz (6) zwischen sich bilden, wobei die
Teilkörper (3 A, 3 B) etwas größer als Viertelkreise sind und
die Befestigungsschraube (30) in einer Bohrung angeordnet
ist, die in der Mittelebene (4) quer zum Schlitz (6) liegt
und die in die Wendeschneidplatte (9) oder in eine Gewinde
bohrung auf der gegenüberliegenden Seite des Grundkörpers
oder eines Teilkörpers (3 A) geschraubt ist.
10. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wendeschneidplatte (9) auf der Ober- und auf der Unter
seite (10 bzw. 11) mit seitlich überstehenden Vorschneidern
(20) für Einbohrungen oder seitlich überstehenden Abschrägun
gen (22) für Durchbohrungen versehen ist, wobei zwischen den
beiden Vorschneidern bzw. Abschrägungen auf jeder Seite je
weils ein Freiraum (21) angeordnet ist.
11. Bohrwerkzeug nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
in Verlängerung der Vorschneider (20) der Wendeschneidplatte
(9) in den beiden Teilkörpern (3 A, 3 B) Ringführungen (31)
angeordnet sind, die im oberen Bereich der Teilkörper wenig
stens annähernd in dessen Umfangsrichtung verlaufen.
12. Bohrwerkzeug nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Grundkörper bzw. Bohrkopf mit der Ringführung (31) im
Außendurchmesser identisch ist mit dem Außendurchmesser der
Wendeplatte (9).
13. Bohrwerkzeug nach Anspruch 10, 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den beiden Teilkörpern (3 A, 3 B) auf der Höhe der Freiräume
(21) der Wendeschneidplatte (9) jeweils eine Ringnut (32)
angeordnet ist.
14. Bohrwerkzeug nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Teilkörper (3 A, 3 B) über ihre Viertelkreisform
hinaus jeweils im Umfangsbereich eine Fortsetzung (33) derge
stalt besitzen, daß die Ringnut (32) und die Ringführung
(31) auch in den Fortsetzungen weiterlaufen und die Fortset
zungen auf der Innenseite jeweils durch eine Wand (34), die
parallel zur Trennebene zwischen den beiden Teilkörpern (3 A,
3 B) verläuft, abgeschlossen sind.
15. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Wendeschneidplatte (9) mit Spanleitstufen (15) versehen
ist, die wenigstens annähernd quer zur Längsachse (4) des
Grundkörpers (1) verlaufen, wobei durch die Spanleitstufe
(15) an der Schneidkante ein Spanwinkel zwischen ungefähr
10-20 Grad gebildet ist.
16. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1-15,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Grundkörper mit zwei Teilhälften (3 A und 3 B) einstückig
gefertigt ist, mit einem Schlitz (6) in der Mittelachse (5)
zur Aufnahme der Wendeplatte über Bohrungen (17).
17. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1-11,
dadurch gekennzeichnet, daß
bei Anwendung eines Grundkörpers gemäß Fig. 1/2 Außendurch
messer im Bereich von ca. 15 bis 50 mm bei einer überstehen
den Wendeplatte (9) über dem Außendurchmesser des Grundkör
pers hinaus zu erzielen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873738000 DE3738000A1 (de) | 1987-11-09 | 1987-11-09 | Bohrwerkzeug |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873738000 DE3738000A1 (de) | 1987-11-09 | 1987-11-09 | Bohrwerkzeug |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3738000A1 true DE3738000A1 (de) | 1989-05-18 |
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ID=6340113
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873738000 Withdrawn DE3738000A1 (de) | 1987-11-09 | 1987-11-09 | Bohrwerkzeug |
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Country | Link |
---|---|
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- 1987-11-09 DE DE19873738000 patent/DE3738000A1/de not_active Withdrawn
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