DE102009048680A1

DE102009048680A1 - Leuchtanzeigevorrichtung und Verfahren zur Anzeige eines CO2-emissionsfreien Betriebs eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102009048680A1
Application number: DE102009048680A
Authority: DE
Inventors: Alfred Dipl.-Ing. Jeckel
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2009-10-07
Filing date: 2009-10-07
Publication date: 2010-06-17

Abstract

Die vorliegende Erfindung stellt eine Leuchtanzeigevorrichtung und ein Verfahren zur Anzeige einer CO₂-emissionsfreien Betriebsweise eines Kraftfahrzeugs (2) bereit, das ein Antriebssystem mit zumindest einem Motor aus der Gruppe umfassend einen Elektromotor und einen Verbrennungsmotor aufweist. Die Leuchtanzeigevorrichtung des Kraftfahrzeugs hat eine an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs angeordnete Leuchtanzeige (1), die eine Steuerungseinheit aufweist, die mit dem Antriebssystem über eine elektronische Verbindung gekoppelt ist, und zumindest eine mit der Steuerungseinheit gekoppelte Erfassungseinheit zur Erfassung eines CO₂-emissionsfreien Betriebs des Antriebssystems, sowie eine Schaltvorrichtung zum Aktivieren der Leuchtanzeige (1), die durch die Steuerungseinheit steuerbar ist. Die Schaltvorrichtung bewirkt eine Aktivierung der Leuchtanzeige (1), wenn die Erfassungseinheit erfasst, dass das Kraftfahrzeug (2) CO₂-emissionsfrei betrieben wird.

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Leuchtanzeigevorrichtung und ein Verfahren zur Anzeige einer CO₂-emissionsfreien Betriebweise eines Kraftfahrzeugs, dessen Antriebssystem mit einem Elektromotor, einem Verbrennungsmotor oder beidem ausgestattet ist.
Jüngere Entwicklungen in den Kraftfahrzeug-Antriebstechnologien tragen dem Erfordernis Rechnung, dass die CO₂-Emission, die durch den Betrieb von Kraftfahrzeugen erzeugt wird, reduziert werden soll. Fahrzeuge, die mit einem Elektromotor angetrieben werden oder deren Verbrennungsmotoren mit Elektromotoren kombiniert sind oder deren Verbrennungsmotoren zeitweilig durch die Nutzung einer Start-Stopp-Technologie inaktiv sind, tragen daher grundsätzlich zu einer Reduktion des CO₂-Ausstosses während des Betriebs eines Kraftfahrzeugs bei.
Ob ein Kraftfahrzeug schadstoffarm betreibbar ist, ist jedoch im Wesentlichen nur für denjenigen ersichtlich, der mit Typenbezeichnungen von Kraftfahrzeugen, wie sie auf Heckklappen angebracht sind, vertraut ist. Auch eine sogenannte Umweltplakette, die inzwischen erforderlich ist, um besonders abgasbelastete Zonen mit Kraftfahrzeugen mit guten Abgasstandards zu befahren, gibt lediglich einen Indikator dafür, dass ein guter Abgasstandard durch das plakettierte Fahrzeug erreicht wird. Dass das Fahrzeug möglicher Weise sogar in der Lage ist, vollkommen oder zumindest temporär ohne die Freisetzung von CO₂ betrieben zu werden, wird jedoch nicht ersichtlich.
So ist im fließenden Verkehr für Nachfolgende oder auch Fußgänger nicht deutlich, inwieweit sich durch ein Kraftfahrzeug ein Gefahrenpotential durch CO₂-Ausstoss ergibt. Fußgänger, insbesondere in Begleitung kleinerer Kinder oder Tiere, deren Atmungsorgane vielfach auf Höhe von Auspuffen sind, haben lediglich die Wahl, sich nahe einer Ampel vom Verkehr zu beabstanden. Auch ein Fahrer eines Fahrzeugs wird, etwa im Stau, zur Vermeidung des Einsaugens CO₂ belasteter Luft durch den voran Fahrenden, die Luftzufuhr von außen abschalten, wenn keine Information über die Betriebweise des voran Fahrenden signalisiert, dass dieses Fahrzeug kein CO₂ emittiert.
Informationen über Betriebsweisen an sich, die die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs betreffen, sind bekannt. So beschreibt die DE 296 01 518 U1 eine Vorrichtung, die eine Anzeigeeinrichtung aus optisch unterschiedlich ausgeführten Anzeigeflächen umfasst, die je nach Betriebszustand oder Bewegungsablauf des Fahrzeugs aktivierbar sind. Dabei sollen diese Anzeigen eine Verzögerung, Bremsen oder eine Beschleunigung des Fahrzeugs indizieren.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anzeigevorrichtung bzw. ein Verfahren zu schaffen, die es ermöglichen, eine Betriebsart eines Kraftfahrzeugs derart anzuzeigen, dass für Personen, die sich außerhalb des Kraftfahrzeugs befinden, ersichtlich ist, ob CO₂ emittiert wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen ausgeführt.
Eine erste Ausführungsform der Erfindung bezieht sich auf eine Leuchtanzeigevorrichtung zur Anzeige einer CO₂-emissionsfreien Betriebsart eines Kraftfahrzeugs. Dieses Kraftfahrzeug hat ein Antriebssystem, das entweder einen Elektromotor, einen Verbrennungsmotor oder beides aufweist. Weiter ist an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs eine zu der Leuchtanzeigevorrichtung gehörige Leuchtanzeige angeordnet, die erfindungsgemäß über eine Steuerungseinheit steuerbar ist, die wiederum mit dem Antriebssystem des Kraftfahrzeugs über eine elektronische Verbindung gekoppelt ist. Die Steuerungseinheit verfügt über eine Erfassungseinheit, mit der der CO₂-freie Betrieb des Fahrzeugs festgestellt wird, respektive, ob ein in dem Fahrzeug vorhandener Verbrennungsmotor aktiv ist. Im einfachsten Fall, wenn ein Fahrzeug mit Elektromotor gestartet wird, wird durch die Zündung erfasst, dass das Fahrzeug nun in Betrieb ist, aber kein CO₂ emittiert. Die zu der Leuchtanzeigevorrichtung funktional zugehörige Steuerungseinheit ist mit einer Schaltvorrichtung gekoppelt, die die Leuchtanzeige aktiviert, so dass das oder die Leuchtmittel derselben Leuchtanzeige leuchten, wenn die Erfassungseinheit feststellt, dass kein Verbrennungsmotor in Betrieb ist, und dass daher zum Zeitpunkt der Erfassung kein CO₂ durch Verbrennung fossiler Brennstoffe emittiert wird. Im Falle eines Elektrofahrzeugs kann daher die Leuchtanzeige stets leuchten, wenn das Fahrzeug in Betrieb ist.
Damit ergibt sich vorteilhaft, dass Fahrer von Kraftfahrzeugen, die entweder ausschließlich elektrisch betreibbar sind, die einen Verbrennungsmotor haben, der durch Start-Stopp-Automatik zeitweilig kein CO₂ produziert, oder die ein Hybrid-Fahrzeug fahren, das jedenfalls zeitweilig elektrisch betreibbar ist, ihrer Umwelt signalisieren können, dass das Fahrzeug zum Zeitpunkt, wenn die Leuchtanzeige leuchtet, kein CO₂ emittiert und dass insofern das Fahrzeug umweltfreundlich betrieben wird. Dies ist auch für Menschen angenehm, die sich im Abgasstrom des Fahrzeugs befinden, da sie wissen, dass sie zum Zeitpunkt, da die erfindungsgemäße Vorrichtung dies signalisiert, einer zusätzlichen CO₂-Belastung durch dieses Fahrzeug nicht ausgesetzt sind.
So ergibt sich, dass über die Typenbezeichnung auf einer Heckklappe hinaus auch, dass Menschen, die bezüglich Typenbezeichnungen nicht kundig sind, auf leichte Weise erkennen können, wann ein Kraftfahrzeug CO₂ emittiert und wann nicht.
Da es erfindungsgemäß erfasst wird, wenn ein Verbrennungsmotor in Betrieb ist und CO₂ produziert, können auch Fahrzeuge, die grundsätzlich über CO₂ emittierende Motoren verfügen, die jedoch zeitweilig durch Start-Stopp-Automatik außer Betrieb sind, oder die durch Hybrid-Technologie nur temporär betrieben werden, auch mit der erfindungsgemäßen Leuchtanzeigevorrichtung ausgestattet werden, die ein Aktivieren der Leuchtanzeige nur dann vorsieht, wenn die CO₂-Emission eingestellt ist.
Das Anzeigen des CO₂-freien Betriebs des Fahrzeugs kann mittels Licht emittierender Dioden, die besonders ökonomisch betrieben werden können, vorgenommen werden.
Um ein deutliches Signal zu geben, kann eine Diode einer Farbgebung gewählt werden, die sich von den weiteren, an Kraftfahrzeugen bekannten Lichtfarben unterscheidet. So könnte eine LED in blau oder grün aufleuchten. Die Leuchtanzeige ist dabei immer dann aktiviert, wenn die CO₂-Emission eingestellt ist, also sowohl im Stand als auch bei der Bewegung des Fahrzeugs. So ersehen Nachfolgende, dass der Fahrer des Fahrzeugs bestrebt ist, den CO₂-Ausstoss gering zu halten und entsprechend einen niedrigen Verbrauch des Fahrzeugs einzustellen.
Die Licht emittierende Diode kann ein Bestandteil eines übergeordneten Anzeigeelements, etwa eines Werbeelements sein. Es können mehrere Dioden zur Darstellung alphanumerischer oder grafischer Zeichen genutzt werden. So könnte, um ein Beispiel zu nennen, der Slogan ”fährt CO₂-frei” durch eine entsprechende LED-Anordnung in einem übergeordneten Anzeigeelement dargestellt werden.
Vorteilhaft werden derartige Anzeigeelemente an einem Heckbereich des Kraftfahrzeugs angeordnet sein, so dass das Signal bezüglich des CO₂-emissionsfreien Betriebs des Kraftfahrzeugs dort zu erkennen ist, wo andernfalls eine CO₂-Emission erwartet würde.
Diese und weitere Vorteile werden durch die begleitende Figur und die nachfolgende Beschreibung weiter verdeutlicht. Die Figur ist lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
1 zeigt: Eine Rückansicht eines Kraftfahrzeugs.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Anzeige eines CO₂-emissionsfreien Betriebs eines Kraftfahrzeugs 2, wie es in 1 gezeigt ist. Dieses Kraftfahrzeug weist ein Antriebssystem auf, das einen Elektromotor, einen Verbrennungsmotor oder einen Hybrid-Antrieb, unter Nutzung der beiden vorgenannten Motoren koppelt, verwendet.
Weiter weist das Kraftfahrzeug 2 an seiner Außenseite, vorzugsweise an seinem Heck 3 eine Leuchtanzeige 1 auf, siehe 1, die einer erfindungsgemäßen Leuchtanzeigevorrichtung zugehört und über eine Steuerungseinheit steuerbar ist. Dabei ist die Steuerungseinheit mit dem Antriebssystem über eine elektronische Verbindung gekoppelt. Die Steuerungseinheit verfügt über eine Erfassungseinheit, die erfasst, ob ein Verbrennungsmotor in Betrieb ist und ob in Folge dessen CO₂ produziert wird, oder ob ein Elektromotor gestartet wurde, der per se kein CO₂ emittiert. Wird festgestellt, dass kein Verbrennungsmotor in Betrieb ist, oder dass der CO₂-emissionsfreie Elektromotor läuft, so wird die Leuchtanzeige mittels einer operativ mit der Steuerung verbundenen Schaltvorrichtung aktiviert und leuchtet entsprechend.
Dies bedeutet konkret, dass bei Fahrzeugen, die lediglich über einen Elektromotor verfügen, die entsprechende Leuchtanzeige dauerhaft in Betrieb ist. Damit ist vorteilhaft für Außenstehende sofort ersichtlicht, dass dieses Fahrzeug umweltschonend und ohne CO₂-Emission betrieben wird.
Auch Fahrzeuge, die über einen Verbrennungsmotor, der mit Start-Stopp-Funktion betrieben wird, oder über Hybrid-Antriebe unterschiedlicher Gewichtungen der Tätigkeiten des Verbrennungsmotors verfügen, nutzen die erfindungsgemäße Vorrichtung: Immer dann, wenn auf Elektrobetrieb umgeschaltet wird, wird in Folge dessen die Leuchtanzeige in Betrieb gesetzt. Bei Start-Stopp-Fahrzeugen leuchtet daher die Anzeige nur, wenn der Verbrennungsmotor abgeschaltet wird, wohingegen bei Hybridfahrzeugen bei abgeschaltetem Verbrennungsmotor und stehendem Fahrzeug oder bei elektrisch betriebenem Fahrzeug die Anzeige leuchtet. Auch Range-Extender und Plug-In-Fahrzeuge, die letztlich unter die Klasse der Hybridfahrzeuge zu subsumieren sind, nutzen die erfindungsgemäße Leuchtanzeigevorrichtung. Diese erlischt, wenn der Verbrennungsmotor in Betrieb genommen wird.
Die erfindungsgemäße Anzeige kann in eine übergeordnete Anzeigevorrichtung insbesondere an einem Heck 3, wie gezeigt in 1, eingesetzt werden. Eine derartige übergeordnete Anzeige kann ein Anzeigeelement 4 sein, das entweder eine Werbebotschaft tragen kann, oder das zum Ausdruck bringt, dass das Fahrzeug CO₂-frei läuft. Dabei kann ein entsprechender, aus alphanumerischen oder grafischen Zeichen geschaffener Schriftzug oder ein freies Design durch eine Vielzahl von LEDs bereitgestellt werden. Vorteilhaft leuchten die LEDs in einer Farbe, die sich deutlich von den weiteren Leuchtmittelfarben des Kraftfahrzeugs, wie etwa den Bremsleuchten, unterscheidet. Blaue oder grüne Leuchten wären denkbar. So kann durch den entsprechenden Einsatz der LEDs auch ein Werbeeffekt erzielt werden. Im Heck angebrachte Typenbezeichnungen oder andere Angaben können insofern mit der erfindungsgemäßen Leuchtanzeige kombiniert werden; die Begriffe ”Hybrid”, ”EV”, ”Blue Efficiency”, ”HEV”, ”Range-Extender” können durch eine Anordnung von LEDs ganz oder teilweise dargestellt werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 29601518 U1 [0005]

Claims

Leuchtanzeigevorrichtung zur Anzeige einer CO₂-emissionsfreien Betriebsweise eines Kraftfahrzeugs (2) mit einem Motor, mit einer an einer Außenseite des Kraftfahrzeugs angeordneten Leuchtanzeige (1), gekennzeichnet durch eine Steuerungseinheit, die mit dem Antriebssystem über eine elektronische Verbindung gekoppelt ist, eine mit der Steuerungseinheit gekoppelte Erfassungseinheit zur Erfassung eines CO₂-emissionsfreien Betriebs des Antriebssystems, eine Schaltvorrichtung zum Aktivieren der Leuchtanzeige (1), die durch die Steuerungseinheit steuerbar ist, wenn die Erfassungseinheit erfasst, dass das Kraftfahrzeug (2) CO₂-emissionsfrei betrieben wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug (2) ein ausschließlich elektrisch betriebenes Fahrzeug, ein mittels Verbrennungsmotor betriebenes Fahrzeug, das eine Start-Stopp-Automatik aufweist, oder ein Hybridfahrzeug, insbesondere ein Range-Extender-Fahrzeug ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtanzeige (1) zumindest eine Licht emittierende Diode umfasst.
Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtanzeige (1) in einem Heckbereich (3) des Kraftfahrzeugs (2) angeordnet ist.
Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Licht emittierende Diode ein Bestandteil eines übergeordneten Anzeigeelements (4) zur Darstellung alphanumerischer oder graphischer Zeichen ist.
Verfahren zum Anzeigen einer Betriebsart eines Kraftfahrzeugs (2) mit einem Motor, mit den Schritten: – Erfassen, ob der Motor aus einer Gruppe umfassend den Elektromotor und den Verbrennungsmotor in Betrieb ist, und – Aktivieren einer Leuchtanzeige (1), wenn erfasst wird, dass kein Verbrennungsmotor in Betrieb ist, und Deaktivieren der Leuchtanzeige (1), wenn erfasst wird, dass der Verbrennungsmotor in Betrieb ist.