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Die Erfindung betrifft ein Zelt mit einem Oberteil und einem Bodenteil gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Derartige Zelte werden vielfach als 1–2 Personen Schlafzelte eingesetzt. Meist handelt es sich um einwandige Zelte, die üblicherweise als Bodenteil eine wasserdichte Bodenwanne aufweisen, die bis auf den Einstieg, fest mit der eigentlichen Zeltplane verbunden sind. Üblicherweise werden bei dieser Art von Zelten zum Schlafen separate Liegeunterlagen (z. B. Schlaf- oder Isoliermatten) verwendet, die jedoch auf dem Bodenteil in störender Weise hin- und herrutschen können.
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Aus der
DE 20 2008 015 812 U1 ist ein Zelt mit einem Bodenteil bekannt, das aus einer integrierten Liegeunterlage (Bodenmatratze) besteht. Die Liegeunterlage dient dabei gleichzeitig als Zeltboden. Durch die integrierte Liegeunterlage entfällt das lästige Hin- und Herrutschen. Weiterhin ergeben sich durch die Integration beim Transport eine geringfügige Gewichtsersparnis sowie ein geringerer Platzbedarf, da keine separate Liegeunterlage benötigt wird.
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Nachteilig hierbei ist jedoch, dass die Liegeunterlage nur mit dem Zelt zusammen verwendet werden kann. Für eine weitere Verwendung ist die Liegeunterlage nicht vorgesehen. Ein zusätzlicher Nachteil besteht darin, dass Kondenswasser, das sich häufig auf der Innenseite der Zeltplane bildet, nicht ablaufen kann und sich deshalb auf der Oberseite der Liegeunterlage sammelt, wo es besonders störend ist.
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Problematisch ist bei dieser Zeltkonstruktion auch die Fixierung des Zeltgestänges zu der dieses Dokument keine näheren Angaben macht. Wenn, wie bei diesen Zelten üblich, zwei Mittelstangen und eine Querverbindungsstange eingesetzt werden, ist eine Seilabspannung notwendig. Diese ist jedoch bei felsigem Untergrund sehr problematisch. Die Mittelstangen können nur eingesetzt werden, wenn die integrierte Liegeunterlage zweiteilig ausgebildet ist und zwischen den beiden Liegeunterlagen ein Gang vorgesehen ist.
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Insgesamt ist der Aufbau eines solchen Zeltes relativ aufwendig.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb ein Zelt mit einem Oberteil und einem Bodenteil zu schaffen, das die oben genannten Nachteile nicht aufweist, das insbesondere einfach und schnell aufzubauen ist, das leicht und kompakt ist, dessen Bodenteil eine weitere Verwendung erlaubt, das eine einfache Fixierung des Oberteils ermöglicht und das einfach und kostengünstig herstellbar ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegeben Merkmale.
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Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben
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Die wesentliche Idee der Erfindung ist es, das Bodenteil als isolierendes separates Mattenelement auszubilden, das entsprechende Fixierpunkte für die bodenseitigen Enden des Oberteils aufweist.
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Damit bilden Oberteil und Bodenteil im Gebrauchszustand als Zelt eine stabile Einheit. Durch die lösbare Verbindung zwischen Oberteil und Bodenteil, kann das Bodenteil auch separat verwendet werden. Die Fixierpunkte sind so ausgebildet, dass die zusätzliche Verwendung des Bodenteils so gut wie nicht beeinträchtigt wird.
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Gemäß einer Weiterentwicklung der Erfindung dienen die Fixierpunkte zur Verbindung mit der Zeltplane bzw. mit dem Gestänge. Hierzu sind die Fixierpunkte als Klettverbindungselemente bzw. als Ösen oder Taschen ausgebildet.
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Das Bodenteil kann z. B. als Schutzmatte für Kletteraktivitäten (Bouldermatte) ausgebildet sein. Alternativ kann das Bodenteil auch als aufblasbare Liegematte ausgebildet sein.
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Durch die separate Ausgestaltung von Oberteil und Bodenteil, kann das Bodenteil für unterschiedliche zusätzliche Funktionalitäten verwendet werden.
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Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 erfindungsgemäßes Zelt gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel mit Bodenteil und Gestänge jedoch ohne Zeltplane in perspektivischer Ansicht
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1a Bodenteil gemäß 1 in perspektivischer Darstellung
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1b Eckbereich des Bodenteils gemäß 1 in vergrößerter perspektivischer Darstellung
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2 erfindungsgemäßes Zelt gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel mit Bodenteil und Gestänge jedoch ohne Zeltplane in perspektivischer Ansicht
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2a Eckbereich des Bodenteils gemäß 2 in vergrößerter perspektivischer Darstellung
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2b senkrechte Aufsicht auf das erfindungsgemäße Zelt gemäß 2
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3 Zelt nach 2 im Tragezustand in perspektivischer Ansicht
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4 Zelt nach 2 mit einer Aufnahme für Zeltplane und Gestänge
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5 verschiedene Varianten für die Fixierung des Gestänges an einem erfindungsgemäßen Zelt
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6 alternative Ausgestaltung der Erfindung mit Klettverbindungselementen am Bodenteil und an der Zeltplane
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Zelt 100 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel im aufgebauten Zustand in perspektivischer Darstellung mit einem Oberteil 1 und einem Bodenteil 3, wobei jedoch der Übersichtlichkeit halber vom Oberteil nur das Gestänge 7 zu sehen ist und die Zeltplane weggelassen wurde. Die bodenseitigen Enden des Gestänges 7 sind an entsprechenden Fixierpunkten 9, die hier als Ösen 10 ausgebildet sind, am Bodenteil 3 fixiert. Zum Einführen des Gestänges 7 (Kreuzgestänge) in die Ösen 10 muss eine gewisse Biegspannung überwunden werden. Das Bodenteil 3 ist als separates isolierendes Mattenelement ausgebildet, das bei diesem Ausführungsbeispiel eine aufblasbare Liegematte 3a ist. Durch diese Biegespannung des Gestänges 7, die Liegematte 3a aufnimmt, wird diese zusätzlich gestrafft.
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1a zeigt die Liegematte 3a im ausgebreiteten, aufgeblasenen Zustand vor dem Anbringen des Gestänges in den vier Ösen 10.
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1b zeigt eine Ausschnittsvergrößerung im Eckbereich des Bodenteils 3. Die Liegematte 3a als Bodenteil 3 ist dreilagig ausgeführt, wobei die mittlere Lage aus einer aufblasbaren Luftkammer besteht.
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2 zeigt ein erfindungsgemäßes Zelt 110 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel bei dem das Bodenteil 3 ebenfalls als separates isolierendes Mattenelement ausgebildet ist und zwar als Schutzmatte 3b für Kletteraktivitäten. Derartige Schutzmatten 3b werden auch als Bouldermatten bezeichnet. Das Gestänge 7 wird hier nicht in Ösen sondern in Taschen 12 (als Fixierpunkte 9) gehalten, die an der Seitenwand an den vier Ecken der Schutzmatte 3b angebracht sind.
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Die Schutzmatte 3b weist folgende Maße auf L = 206 cm, B = 115 cm und H = 10 cm.
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Die beiden Bogen des Kreuzgestänges 7 weisen eine Länge von 348 cm auf und bestehen aus 12 Segmenten von jeweils 30 cm.
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Typische Maße für Schutzmatte 3b sind L = 180–220 cm und B = 50–150 cm (Diese Maße gelten auch für die Liegematte 3a).
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2a zeigt eine entsprechende Ausschnittvergrößerung eines Eckbereichs der Schutzmatte 3b mit einer Tasche 12.
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In 2b ist eine senkrechte Aufsicht auf das Bodenteil 3 mit dem Gestänge 7 dargestellt. Gestrichelt dargestellt sind zwei Faltlinien F1 und F2 an denen die Schutzmatte 3a zu Transportzwecken zusammengefaltet wird.
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3 zeigt eine perspektivische Darstellung des Bodenteils 3 gemäß 2 im Transportzustand. Mittels zweier Trageriemen 14 kann die Schutzmatte 3b wie ein Rucksack getragen werden.
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4 zeigt eine Weiterentwicklung des Bodenteils 3 gemäß 2. Hier ist ein einer der Stirnenden der Schutzmatte 3b eine Aufnahme 18 für die Zeltplane 5 und das Gestänge 7 vorgesehen. In 4 ist das aufgebaute Zelt 110 mit Zeltplane 5 dargestellt.
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In den 4a, 4b, 4c sind jeweils verschieden Stadien vor dem Zeltaufbau dargestellt. 4a zeigt die verschlossene Aufnahme 18, 4b die geöffnete Aufnahme 14 und 4c die Aufnahme 18 nach der Entnahme der Zeltplane 5 und des Gestänges 7.
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5 zeigt verschiedene Varianten der Fixierung des Gestänges 7 am Bodenteil 3 jeweils vor und nach dem Zusammenbau; 5a Klemmhaken, 5b Schlaufe, 5c Öse, 5d Haken mit Zapfen, 5e fixierter Zapfen.
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Die in 5 dargestellten Fixierungsvarianten sind zwar hauptsächlich für die Liegematte 3a nach 1 vorgesehen. Prinzipiell aber auch für die Schutzmatte 3b nach 2 geeignet.
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Vorstehend wurde immer das Gestänge 7 am Bodenteil 3 fixiert. In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung, die in 6 dargestellt ist, kann auch die Zeltplane 5 am Bodenteil 3 fixiert werden. Das Gestänge 7 ist hierbei in an der Zeltplane 5 fixiert. An den Fixierpunkten 9 am Bodenteil 3 sind an dessen Unterseite Klettverbindungselemente KV vorgesehen. Entsprechende Gegenelemente KV' sind an den bodenseitigen Enden der Zeltplane 5, die unter dem Bodenteil 3 eingeschlagen werden, angebracht. Durch die Klettverbindung zwischen Bodenteil 3 und Zeltplane 5 erhält man ebenfalls eine stabile Zeltkonstruktion.
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Nachfolgend ist die Funktion der Erfindung näher erläutert.
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Tagsüber kann der Anwender das Bodenteil 3 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel als ganz normale Liegematte 3a z. B. zum Sonnenbaden verwenden. Falls gewünscht kann die Liegematte 3a auch als Bodenteil 3 eines Zeltes verwendet werden. Beim Zeltaufbau werden die bodenseitigen Enden des Gestänges 7 in die entsprechenden Ösen 10 eingeführt und anschließend die Zeltplane 5 über das Gestänge 7 geschlagen. Damit steht dem Anwender in relativ kurzer Zeit eine stabile, bequeme und komfortable Schlafmöglichkeit zur Verfügung. Eine zusätzliche Fixierung des Gestänges 7 wird nicht benötigt.
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Gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel kann der Sportkletterer (Boulderer) tagsüber das Bodenteil 3 als ganz normale Schutzmatte 3a (Bouldermatte) beim Klettern verwenden. Durch den relativ dicken Aufbau bietet diese Schutzmatte ausreichenden Schutz gegen Verletzungen beim „Bouldern”.
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Abends kann der Sportkletterer die Schutzmatte 3b als Bodenteil 3 für sein Zelt 110 verwenden. Beim Zeltaufbau werden die bodenseitigen Enden des Gestänges 7 in die entsprechenden Taschen 12 eingeführt und anschließend die Zeltplane 5 über das Gestänge 7 geschlagen. Damit steht dem Sportkletterer in relativ kurzer Zeit eine stabile, bequeme und komfortable Schlafmöglichkeit zur Verfügung. Eine zusätzliche Fixierung des Gestänges 7 wird nicht benötigt.
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Da die Zeltplane 5 nicht fest mit der Schutzmatte 3b verbunden ist, kann Kondenswasser das sich auf der Innenseite der Zeltplane 5 bildet leicht ablaufen und verbleibt nicht auf der Oberseite der Schutzmatte 3b.
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Zum Transport kann der Sportkletterer die Schutzmatte 3b einfach zusammenklappen. Mit Hilfe des Haltebandes 16 wird die Schutzmatte 3b in dieser kompakten Form zusammengehalten. Die Tragriemen 14 erlauben den Transport der Schutzmatte 3b wie ein Rucksack.
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Für den Sportkletterer bietet die erfindungsgemäße Zeltkonstruktion erheblich Vorteile. Er benötigt kein separates Zelt und keine zusätzliche Liegeunterlage. Dies bedeutet eine erhebliche Gewichts- und Platzeinsparung. Die Schutzmatte 3b bietet aufgrund ihrer Elastizität und der Dicke einen sehr guten Liegekomfort auch auf steinigem Untergrund.
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Wie in 4 dargestellt, kann in der Aufnahme 18 die Zeltplane 5 sowie das Gestänge 7 verstaut werden, was den Transport noch weiter vereinfacht.
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Beide Zelte 100 bzw. 110 können selbstverständlich auch nur als Sonnenschutz bzw. als Schutz gegen Stechmücken oder andere lästige Tiere (Vektorschutz) verwendet werden.
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Eine weitere Verwendung ist im Rettungsbereich als Schutz für verletzte Personen gegeben.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008015812 U1 [0003]