DE102009047587A1 - Montageklebstoff auf Acrylat- und/oder Methacrylatbasis sowie seine Verwendung - Google Patents

Montageklebstoff auf Acrylat- und/oder Methacrylatbasis sowie seine Verwendung Download PDF

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft einen schnellhärtenden, alkalilöslichen Montageklebstoff auf Acrylat- und/oder Methacrylatbasis, sowie seine Verwendung für die temporäre Klebung von Werkstücken aus NdFeB-Magnetlegierungen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Klebstoff auf Basis von Acrlysäure- und/oder Methacrylsäureestern mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1, sowie seine Verwendung, insbesondere zum Kleben von Magnetlegierungen.
  • Zum Aufschneiden von werkzeuggepressten bzw. isostatisch gepressten Magnetblöcken in Einzelmagnete oder Scheiben wird üblicherweise ein Klebeverfahren eingesetzt, mit dem zunächst eine sichere Fixierung der zu bearbeitenden Teile während des Schneid- oder Schleifprozesses sichergestellt wird, wobei die Fixierung dann nach der Fertigstellung des Bearbeitungsschrittes wieder aufgelöst wird, so dass anschließend die benötigten Einzelteile wieder vorliegen.
  • So wird in der DE 198 20 033 A1 ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern beschrieben, wobei die Formkörper von einem Werkstück abgetrennt werden und das Werkstück dabei auf einem Träger mit Hilfe von Klebstoffen vorübergehend während der Abtrennung fixiert wird. Dazu wird zwischen dem Träger und dem Werkstück eine erste Klebstoffzusammensetzung zur Bildung einer ersten Klebstoffschicht aufgetragen, die Novolake umfasst, und dann wird zwischen dem Träger und dem Werkstück eine zweite Klebstoffzusammensetzung aufgetragen, die vernetzte Harze auf Epoxid- oder Phenolbasis, Polyurethane, Acrylate oder Mischungen dieser Substanzen enthält. Anschließend werden die Klebstoffschichten ausgehärtet. Nach dem Abtrennen des gewünschten Formkörpers werden die abgetrennten Formkörper von den mit den abgetrennten Formkörpern verbundenen ebenfalls abgetrennten Trägerteilen mechanisch separiert. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass es zweistufig durchgeführt werden muss, wobei zunächst ein Beschichten der Werkstücke mit Novolak und eine anschließende Trocknung des Lackes erfolgt und dann in einem zweiten Schritt die Werkstücke verklebt werden. Hinzu kommt, dass die Beschichtung aus einer Novolaklösung mit einem brennbaren Lösungsmittel erfolgt, was zusätzliche Arbeitssicherheitsmaßnahmen erfordert. Weiterhin ist nachteilig, dass es aufgrund der eingeschränkten inneren Festigkeit der Novolakschichten bei falscher Applikation leicht zu einem Versagen der Klebung kommen kann.
  • In der DE 10 2004 015 013 A1 sowie in der DE 42 30 116 A1 werden Verfahren zum Aufschneiden von blockförmigen Werkstücken in dünne Scheiben beschrieben, wobei Hilfsklebstoffe auf Basis von Cyanacrylat eingesetzt werden. Diese Klebstoffe sind im wässrigen alkalischen Medium löslich, wobei die Klebstofffilme auf Basis von Cyanacrylaten jedoch den Nachteil haben, dass sie nicht vollständig aufgelöst werden, sondern oftmals nur unterlöst werden, so dass nach dem Abtrennen des Werkstückes vom Träger in einem nachgeschalteten Gleitschleifprozess anhaftende Klebstoffreste entfernt werden müssen.
  • Darüber hinaus ist es üblich, für Hilfsklebungen konventionelle Zweikomponentenkleber auf Methylmethacrylatbasis einzusetzen, wobei hier jedoch die Auflösung des Klebstoffs bisher nur in giftigen oder brennbaren Lösemitteln, wie z. B. Dichlormethan oder Aceton, gelingt. Weiterhin ist nachteilig, dass zum Lösen der Verklebungen relativ lange Behandlungszeiten (bis zu mehreren Tagen) notwendig sind.
  • Es besteht somit weiterhin Bedarf an einem Montageklebstoff, der die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Klebstoff mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen sind Gegenstand der entsprechenden Unteransprüche.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es auch, ein Verfahren zur Verwendung des Klebstoffs als Montageklebstoff zur Verfügung zu stellen.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch die Verwendung des Klebstoffs gemäß den Ansprüchen 16 bis 18. Vorteilhafte Ausgestaltungen bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Klebstoffs sind Gegenstand der entsprechenden Unteransprüche.
  • Der erfindungsgemäße Klebstoff basiert auf der Chemie der Acrylat- bzw. Methacrylatklebstoffe. Diese Kleber werden einerseits als Zweikomponentenkleber eingesetzt, wobei der Basisklebstoff zunächst in zwei Komponenten A und B aufgeteilt wird. Anschließend wird die Komponente A mit einem organischen Peroxid und wahlweise ein Koreagenz oder Beschleuniger versetzt, während der Komponente B ein Härtungsaktivator zugesetzt wird. Vor der Klebung werden die beiden Komponenten A und B miteinander vermischt und die jeweiligen Klebepartner werden dann mit Hilfe des Zweikomponentenklebers zusammenge fügt. Beim Vermischen der beiden Komponenten wird der Peroxidzerfall und damit die Polymerreaktion initiiert.
  • Ein weiteres Verfahren für den Einsatz von Acrylsäure oder Methacrylsäureester ist das sogenannte No-Mix-Verfahren, wobei auf einem ersten Klebepartner der Klebstoff aufgetragen wird, während auf einem zweiten Klebepartner der Härtungsaktivator zusammen mit einem flüchtigen Lösungsmittel aufgetragen wird. Beim Zusammenfügen der beiden Klebepartner wird dann die Polymerisationsreaktion initiiert.
  • Darüber hinaus können Acrylsäure- oder Methacrylsäureester auch in einer Art Kombination der oben geschilderten Verfahrensvarianten für eine direkte Klebung eingesetzt werden, wobei zunächst die Klebstoffbasis zusammen mit dem Radikalstarter und optional einem Koreagenz gemischt werden und dann kurz vor der Klebung dieser Mischung der Härtungsaktivator in reiner Form zugegeben wird, der dann wiederum die Polymerisationsreaktion initiiert. Ähnlich wie beim Zweikomponentenverfahren können dann nach wenigen Minuten die beiden Klebepartner mit Hilfe der Klebstoffmischung zusammengefügt werden.
  • Die Basis für den erfindungsgemäßen Klebstoff sind Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureester, wobei die Acrylate und/oder Methacrylate erfindungsgemäß einen Anteil an freier ungesättigter mono- oder multifunktioneller, radikalisch polymerisierbarer Carbonsäure aufweist. Dabei sollte der Anteil an Carbonsäurefunktion in der auspolymerisierten Polymermatrix mehr als 0.1 mol/100 g Basispolymer betragen. Als freie Carbonsäuren werden vorzugsweise Acrylsäure oder Methacrylsäure eingesetzt; es können aber auch andere ungesättigte mono- oder multifunktionelle, radikalisch polymerisierbare Carbonsäuren, wie z. B. Maleinsäure, Fumarsäure oder sonstige mit der allgemeinen Formel
    Figure 00050001
    eingesetzt werden, wobei R1 die Zusammensetzung CnH2n+1 und R2 bzw. R3 jeweils die Zusammensetzung CnH2n+1 oder COOH aufweisen und n eine ganze Zahl von 0 bis 5 ist. Wesentlich ist hierbei, dass der Anteil an Carbonsäurefunktionen in der auspolymerisierten Polymermatrix (nach der Klebung) zwischen 0.1 und 1.7 mol/100 g Basispolymer, vorzugsweise zwischen 0.15 und 0.5 mol/100 g Basispolymer beträgt, um auf diese Weise eine ausreichende Alkalilöslichkeit des Basispolymers sicherzustellen. Das Basispolymer umfasst das reine Polymer aus Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureestern zusammen mit den mono- oder multifunktionellen, radikalisch polymerisierbaren Carbonsäuren.
  • Erfindungswesentlich ist auch, dass die Polymermischung zusätzlich Oligomere und/oder Polymere mit phenolischen Hydroxylgruppen umfasst, wobei es sich vorzugsweise um Phenol- oder Kresolnovolake, Resole und/oder Umsetzungsprodukte von bifunktionellen Aralkylethern oder Aralkylhalogeniden mit Phenol oder anderen aromatischen Alkoholen, handelt. Dabei sollten die Oligomeren und/oder Polymeren mit phenolischen Hydroxylgruppen vorzugsweise zu mindestens 20% in der Polymermatrix gelöst sein, während die Polymermischung gleichzeitig disper gierte, im Basispolymer unlösliche Feinanteile an Oligomeren und/oder Polymeren mit phenolischen Hydroxylgruppen enthält. Diese im Basispolymer nicht gelösten Anteile sollten jedoch vollständig alkalilöslich sein, um das Auftreten von schwer abtrennbaren, unlöslichen Feststoffen zu vermeiden.
  • Die gezielte Beimischung von Oligomeren und/oder Polymeren mit phenolischen Hydroxylgruppen dient dem Zweck, die Kühlschmiermittelbeständigkeit des fertigen Klebstoff so weit heraufzusetzen, dass bei einer späteren Bearbeitung der zusammengefügten Klebepartner ein Anläsen des Klebstoffs durch das Kühlschmiermittel vermieden wird. Durch Variation der dispergierten, ungelösten Anteile an Oligomeren oder Polymeren mit phenolischen Hydroxylgruppen kann die Viskosität des Klebstoffs erhöht und verarbeitungsfreundlich eingestellt werden. Der optimale Viskositätsbereich für den Klebstoff liegt zwischen 200 mPas und 2000 mPas. In diesem Viskositätsbereich können einerseits die Klebespalte minimiert und andererseits Unebenheiten auf den Werkstücken spaltfrei gefüllt werden, wobei sicherzustellen ist, dass die Luftblasen im Klebstoff nach dem Auftragen noch ausreichend schnell ablüften können. Insgesamt beträgt der Anteil an Oligomeren und/oder Polymeren mit phenolischen Hydroxylgruppen im fertigen Klebstoff zwischen 20 und 70 Gew.-%, bezogen auf die Klebstoffmischung.
  • Daneben enthält der Klebstoff noch die für Acrylat- oder Methacrylatklebstoffe üblichen Radikalstarter, wie z. B. organische Peroxide. Als bevorzugte organische Peroxide kommen Cumolhydroperoxid oder Dibenzoylperoxid in Frage. Optional kann auch noch ein Beschleuniger oder ein Koreagenz, wie z. B. Saccharin, eingesetzt werden.
  • Als Härtungsaktivator werden die üblichen tertiären aromatischen Amine, wie z. B. N,N-Dimethyl-p-toluidin, oder ein Dihydropyridinderivat, wie z. B. 3,5-Diethyl-1,2-dihydro-1-phenyl-2-propylpyridin, eingesetzt.
  • Sowohl für das No-Mix-Verfahren als auch für das Zweikomponentenverfahren sowie für das direkte Kleben können die gleichen Radikalstarter, Koreagenzien oder Härtungsaktivatoren eingesetzt werden.
  • Dabei lässt sich beim Zweikomponentenverfahren die Topfzeit über die Art der ausgewählten Radikalstarterkomponenten und die eingesetzten Konzentrationen einstellen und es kann auf diese Weise eine sichere Verarbeitung des Klebstoffs gewährleistet werden. So kann beispielsweise problemlos eine ausreichend lange Zeit zwischen 5 und 10 Min. eingestellt werden. Die Mischung der beiden Komponenten erfolgt entweder manuell (kleinere Mengen) oder mit Hilfe der Mischrohrtechnik.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Klebstoffs geht man von schwachpolaren monomeren Methacrylsäureestern aus, wie z. B. Tetrahydrofurfurylmethacrylat oder Hydroxyethylmethacrylat oder Abmischungen davon, und mischt diese vorzugsweise im Verhältnis 1:1 bis 3:1 mit Methacrylsäure. In dieser Mischung löst man dann einen hochmolekularen Phenol- oder Kresol-Novolak auf, der einen Schmelzpunkt über 100°C aufweist. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform kann das Verhältnis von flüssiger Methacrylatkomponente zu Novolak zwischen 3:1 bis 1:1 liegen.
  • Im No-Mix-Verfahren enthält der Klebstoff typischerweise zwischen 0.5 und 5 Gew.-% bevorzugt zwischen 1 und 2 Gew.-%, organisches Peroxid als Radikalstarter und optional 0.1 bis 2 Gew.-% Saccharin als Koreagenz oder Beschleuniger. Als Aktivator kann jeder für Methacrylatklebstoffe geeignete und kommerziell verfügbare Aktivator eingesetzt werden.
  • Beim Zweikomponentenverfahren werden ebenfalls typischerweise der den Radikalstarter enthaltenden Komponenten A 0.5 bis 5 Gew.-% bevorzugt 1 bis 2 Gew.-%, organisches Peroxid zugesetzt. Auch hier kann natürlich wieder optional Saccharin als Beschleuniger und Koreagenz eingesetzt werden. Die Komponente B wird bevorzugt mit 0.5 bis 5 Gew.-% besonders bevorzugt 1 bis 2 Gew.-% eines aromatischen Amins oder eines Dihydropyridinderivats als Härtungsaktivator versetzt. Vor dem Verkleben werden die beiden Komponenten im Verhältnis zwischen 1:5 bis 5:1, vorzugsweise 1:1, vermischt.
  • Bei der direkten Klebung werden die gleichen Mischungsverhältnisse wie beim No-Mix-Verfahren eingesetzt, wobei dann jedoch vor der Klebung noch der Härtungsaktivator in reiner Form der Klebstoffmischung zugegeben wird.
  • Der Montageklebstoff hat die Funktion, Werkstücke miteinander zu verkleben oder Werkstücke auf einen Träger aufzukleben, um die mechanische Bearbeitung dieser Werkstücke zu erleichtern. Bei der mechanischen Bearbeitung handelt es sich häufig um Trennschleifprozesse, für die eine hohe Haltekraft des erfindungsgemäßen Montageklebstoffs gefordert wird. Darüber hinaus zeichnet sich der erfindungsgemäße Montageklebstoff durch schnelle Aushärtung und Beständigkeit gegenüber Kühlschmierstoffen aus. Erfindungswesentlich ist das schnelle Wiederauflösen des Klebstoffs im alkalischen Medium sowie seine Beständigkeit gegenüber Kühlschmierstoffen.
  • Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand von ausgewählten Beispielen ausführlich erläutert.
  • Beispiel 1 (Kleben von NdFeB-Magnetlegierungen im No-Mix-Verfahren)
  • Bei dem vorliegenden Beispiel wird das Aufschneiden von Neodym-Eisen-Bor-Magnetlegierungen zu Quadermagneten beschrieben.
  • Es wurden 30 Scheiben einer NdFeB-Magnetlegierung mit den Abmessungen 90 × 70 × 2 mm als Scheibenstapel auf Marmor als Trägermaterial aufgeklebt. Der Scheibenstapel, aus dem Quadermagneten mit den Abmessungen 20 × 10 × 2 mm geschnitten werden sollten, besaß eine Höhe von ca. 70 mm. Der Marmorträger besaß die Abmessung 120 × 80 × 15 mm. Zur Klebung selber wurde ein Klebstoffgemisch aus 150 g Tetrahydrofurfurylmethacrylat, 75 g Methacrylsäure, 150 g Phenol-Novolak (0790 K 01, Fa. Hexion), 6 g Cumolhydroperoxid und 2 g Saccharin eingesetzt.
  • Zur Klebung der Scheiben wurde die Hälfte der Scheiben in eine 5%ige alkoholische Lösung von 3,5-Diethyl-1,2-dihydro-1- phenyl-2-propylpyridin getaucht und anschließend für 15 Min. an der Luft getrocknet, um das Lösungsmittel zu verdampfen. Die so aktivierten Scheiben wurden dann für die Klebung eingesetzt, wobei zunächst eine Schicht Klebstoff auf die Marmorplatte aufgebracht wurde und die erste aktivierte Scheibe mit der Marmorplatte zusammengefügt wurde. Innerhalb von 30 Sekunden war die erste Scheibe handfest mit der Marmorplatte verbunden und es konnte anschließend eine nicht aktivierte Scheibe mit Klebstoff bestrichen werden und auf die aktivierte Oberseite der ersten Scheibe aufgeklebt werden. Es wurden solange alternierend aktivierte und nicht aktivierte Scheiben aufgeklebt, bis die zur Verarbeitung vorgesehenen dreißig Scheiben zu einem ca. 70 mm hohen Scheibenstapel zusammengefügt waren.
  • Nach 2 Stunden Ruhezeit, in der der Klebstoff bis zu seiner maximalen Festigkeit von ca. 10 bis 15 Newton/mm2 aushärtete, wurde der Scheibenstapel mit Hilfe einer Innenlochsäge (TS 23, Fa. Meyer & Burger) in Quadermagnete mit den Abmessungen 20 × 10 × 2 mm aufgeschnitten. Dabei war zu beobachten, dass während des Aufschneidens keine Klebungen unterwandert wurden und sich auch die Trennscheiben nicht mit ausgehärtetem Klebstoff zusetzten. Nach dem Aufschneiden wurde der Werkstückträger mit den Magneten in eine 5%ige Natronlauge eingetaucht. Innerhalb von 6 bis 8 Stunden waren alle Klebungen vollständig aufgelöst. Danach wurden die abgelösten Magnete zweimal mit Stadtwasser gewaschen und anschließend getrocknet. Auf den so gefertigten Magneten waren keinerlei Klebstoffrückstände mehr zu beobachten.
  • Beispiel 2 (Klebung im Zweikomponentenverfahren)
  • In Beispiel 2 wurde für die gleiche Aufgabenstellung ein Klebstoff nach dem Zweikomponentenverfahren eingesetzt.
  • Dazu wurde als Klebstoffkomponente A eine Mischung aus 150 g Tetrahydrofurfurylmethacrylat, 75 g Methacrylsäure, 150 g Phenol-Novolak (0170 K 01, Fa. Hexion) und 1 g Dibenzoylperoxid eingesetzt.
  • Als Klebstoffkomponente B wurden 150 g Tetrahydrofurfurylmethacrylat, 75 g Methacrylsäure, 150 g Phenol-Novolak (0170 K 01, Fa. Hexion) und 1 g N,N-Dimethyl-p-toluidin miteinander vermischt. Vor der Klebung wurden dann jeweils 10 g der beiden viskosen Lösungen für 15 Sekunden mit Hilfe eines Spatels miteinander vermischt. Innerhalb von ca. 3 Minuten wurden dann die vorgesehenen dreißig Scheiben zu einem Scheibenstapel von ca. 70 mm Höhe miteinander verklebt und dabei auf einer Marmorträgerplatte fixiert. Die Topfzeit des Klebstoffes betrug ca. 4 Minuten. Nach einer Aushärtungszeit von 2 Stunden wurde der so zusammengefügte Stapel aus NdFeB-Magnetlegierungen analog zu Beispiel 1 verarbeitet. Auch hier bleibt festzuhalten, dass nach dem Spülen und Trocknen keinerlei Klebstoffrückstände auf den Magneten zu beobachten waren.
  • Beispiele 3 und 4
  • In Analogie zu den Beispielen 1 und 2 wurden Klebungen mit einem Klebstoff mit leicht geänderter Grundzusammensetzung wiederholt, wobei als Basisklebstoff eine Mischung aus 100 g Tetrahydrofurfurylmethalcrylat, 50 g 2-Hydroxyethylmethacrylat, 75 g Methacrylsäure und 150 g Phenol-Novolak (0170 K 01, Fa. Hexion) eingesetzt wurde. Mit diesem Basiskleber wurden Klebungen analog zu den Beispielen 1 und 2 durchgeführt, wobei die identischen Radikalstarter und Härtungsaktivatoren eingesetzt wurden. Als Resultat bleibt festzuhalten, dass sowohl bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Klebstoffs im No-Mix-Verfahren als auch bei seiner Verwendung im Zweikomponentenklebverfahren eine Reduzierung der Auflösezeit des Klebstoffs nach der Bearbeitung auf ca. 4 bis 5 Stunden festzustellen war. Auch hier waren in beiden Fällen nach dem Waschen und Trocknen keine Klebstoffrückstände mehr auf den Magnetstücken festzustellen.
  • Beispiele 5 und 6
  • Es wurde für die gleiche Aufgabenstellung wie in den Beispielen 1 bis 4 eine weitere Modifikation der Grundzusammensetzung des Klebstoffs vorgenommen. Dazu wurden 100 g Tetrahydrofurfurylmethacrylat, 50 g 2-Hydroxyethylmethacrylat, 50 g Methacrylsäure, 25 g Maleinsäure und 150 g Phenol-Novolak (0170 K 01, Fa. Hexion) miteinander vermischt. Auch hier wurden wiederum beide Klebeverfahren durchgeführt und es konnte ein weiteres Absinken der Auflösezeit nach der Bearbeitung auf ca. 3 bis 4 Stunden beobachtet werden, wobei wiederum nach dem Waschen und Trocknen auf den Werkstücken keine Klebstoffreste mehr zu finden waren.
  • Beispiele 7 und 8
  • Mit der in den Beispielen 3 und 4 beschriebenen Klebstoffmischung wurden großflächige Klebungen von NdFeB-Magnetlegierungen durchgeführt, wobei die gleichen Parameter und Bedingungen für die Durchführung eingehalten wurden wie in den Beispielen 1 bis 6. Anschließend wurden die so hergestellten Scheibenstapel mit Klebeflächen von 30 × 40 mm in heißer 5%iger Natronlauge bei 90°C aufgelöst, was innerhalb von 24 Stunden gelang.
  • Auch wenn in den oben aufgeführten Beispielen ausschließlich das Zweikomponentenverfahren und das No-Mix-Verfahren ausführlich erläutert werden, ist darin keine Einschränkung zu sehen, sondern es soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass zahlreiche Versuche gezeigt haben, dass vergleichbare Ergebnisse mit der direkten Klebung erzielt werden.
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 19820033 A1 [0003]
    • - DE 102004015013 A1 [0004]
    • - DE 4230116 A1 [0004]

Claims (24)

  1. Klebstoff auf Basis von Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureestern mit einem Anteil an freier, ungesättigter, mono- oder multifunktioneller, radikalisch polymerisierbarer Carbonsäure, wobei der Anteil an Carbonsäurefunktionen in der auspolymerisierten Polymermatrix zwischen 0.1 und 1.7 mol/100 g Basispolymer beträgt, wobei das Basispolymer das reine Polymer aus Acrylsäure- und/oder Methacrylsäureestern und die mono- oder multifunktionellen, radikalisch polymerisierbaren Carbonsäuren umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymermischung zusätzlich Oligomere und/oder Polymere mit phenolischen Hydroxylgruppen enthält.
  2. Klebstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die freie Carbonsäure die allgemeine Formel
    Figure 00140001
    aufweist, wobei R1 = CnH2n+1, R2 bzw. R3 = jeweils CnH2n+1 oder COOH und n = 0, 1, 2, 3, 4 oder 5 ist.
  3. Klebstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die freie Carbonsäure Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure und/oder Fumarsäure umfasst.
  4. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Oligomeren und/oder Polymeren mit phenolischen Hydroxylgruppen Phenol- oder Kresolnovolake, Resole und/oder Umsetzungsprodukte von bifunktionellen Aralkylethern oder Aralkylhalogeniden mit Phenol oder anderen aromatischen Alkoholen umfassen.
  5. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oligomeren und/oder Polymeren mit phenolischen Hydroxylgruppen zu mindestens 20% in der Polymermatrix gelöst sind.
  6. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Carbonsäurefunktionen in der auspolymerisierten Polymermatrix zwischen 0.15–0.5 Mol/100 g Basispolymer enthält.
  7. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Polymermischung dispergierte, im Basispolymer unlösliche Feinanteile an Oligomeren und/oder Polymeren mit phenolischen Hydroxylgruppen umfasst.
  8. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Viskosität des Klebstoffs zwischen 200 mPas und 2000 mPas beträgt.
  9. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Oligomeren und/oder Polymeren mit phenolischen Hydroxylgruppen im fertigen Klebstoff zwischen 20 und 70 Gew.-% beträgt, bezogen auf die gesamte Klebstoffmischung.
  10. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff ein organisches Peroxid als Radikalstarter enthält.
  11. Klebstoff nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das organische Peroxid Dibenzoylperoxid und/oder Cumolhydroperoxid ist.
  12. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff Saccharin als Koreagenz enthält.
  13. Klebstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff einen schwach polaren monomeren Methacrylsäureester aus der Gruppe Tetrahydrofurfurylmethacrylat, Hydroxyethylmethacrylat oder eine Mischung davon umfasst.
  14. Klebstoff nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der schwach polare monomere Methacrylsäureester in einer Mischung mit Methacrylsäure im Verhältnis 1:1 bis 1:3 vorliegt.
  15. Klebstoff nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass in der Mischung aus dem schwach polaren monomeren Methacrylsäureester und der Methacrylsäure ein höhermolekularer Phenol- oder Kresolnovolak mit einem Schmelzpunkt > 100°C gelöst ist, wobei das Verhältnis der flüssigen Methacrylatkomponente zum Novolak zwischen 3:1 und 1:1 liegt.
  16. Verwendung des Klebstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 15 als schnellhärtender alkalilöslicher Montageklebstoff zum Kleben in einem No-Mix-Verfahren, wobei auf einen ersten Klebepartner der Klebstoff aufgetragen wird, während auf einen zweiten Klebepartner ein Härtungsaktivator aufgetragen wird, und beim Zusammenfügen der beiden Klebepartner der Peroxidzerfall und die Polymerisationsreaktion initiiert werden.
  17. Verwendung des Klebstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 15 als schnellhärtender alkalilöslicher Montageklebstoff zum Kleben in einem direkten Klebeverfahren, wobei der mit Radikalstarter und gegebenenfalls einem Koreagenz vermischte Basisklebstoff unmittelbar vor seinem Einsatz mit einem Härtungsaktivator vermischt wird, wodurch der Peroxidzerfall und die Polymerisationsreaktion initiiert werden.
  18. Verwendung des Klebstoffs nach einem der Ansprüche 1 bis 9 als Basisklebstoff für einen schnell härtenden alkalilöslichen Montageklebstoff zum Kleben in einem Zweikomponentenverfahren, mit den Schritten: – Aufteilung des Basisklebstoffs in zwei Komponenten A und B; – Versetzen der Komponente A mit einem organischen Peroxid und wahlweise einem Koreagenz; – Versetzen der Komponente B mit einem Härtungsaktivator; – Vermischen der beiden Komponenten A und B und Zusammenfügen der Klebepartner, wobei mit dem Vermischen der beiden Komponenten A und B der Peroxidzerfall und die Polymerisationsreaktion initiiert werden.
  19. Verwendung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass als Härtungsaktivator ein tertiäres aromatisches Amin oder ein Dihydropyridinderivat eingesetzt wird.
  20. Verwendung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass als tertiäres aromatisches Amin N,N-Dimethyl-p-toluidin oder als Dihydropyridinderivat 3,5-Diethyl-1,2-dihydro-1-phenyl-2-propylpyridin eingesetzt wird.
  21. Verwendung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Härtungsaktivator in der Komponente B zwischen 0.5 und 5 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponente B, beträgt.
  22. Verwendung nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass als organisches Peroxid Cumolhydroperoxid oder Dibenzoylperoxid und als Koreagenz Saccharin eingesetzt werden.
  23. Verwendung nach einem der Ansprüche 16 bis 22 als Montageklebstoff zum Kleben von NdFeB-Magnetlegierungen.
  24. Verwendung nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die nach der Polymerisationsreaktion erhältliche Klebeschicht in 1–5%iger Natronlauge löslich ist.
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