-
Stand der Technik
-
Die
Erfindung betrifft ein Aktormodul, insbesondere ein piezoelektrisches
Aktormodul für Brennstoffeinspritzventile, und ein Brennstoffeinspritzventil mit
solch einem Aktormodul. Speziell betrifft die Erfindung das Gebiet
der Injektoren für Brennstoffeinspritzanlagen von luftverdichtenden,
selbstzündenden Brennkraftmaschinen.
-
Aus
der
DE 100 62 672
A1 ist ein piezokeramisches Bauelement mit einem Stapel
aus einer Vielzahl von Keramikschichten und einer Vielzahl von zwischen
den Keramikschichten angeordneten Elektrodenschichten bekannt. Als
piezoelektrisches Material für die Keramikschichten kann
beispielsweise eine modifizierte Bleizirkonattitanat-Keramik (PZT-Keramik)
zum Einsatz kommen.
-
Um
ein piezokeramisches Bauelement beispielsweise in einem Brennstoffeinspritzventil
anzuordnen, ist eine Abdichtung gegenüber einem Brennstoff
oder dergleichen erforderlich. Hierfür ist es denkbar,
dass das piezokeramische Bauelement durch eine stabile Metallhülse
gekapselt wird, wobei das piezokeramische Bauelement durch ein Polyamid-Spritzgussteil
gesockelt und zentriert werden kann. Das in der Metallhülse
angeordnete piezokeramische Bauelement kann zusätzlich
mit einer Vergussmasse auf Silikonbasis vergossen werden. Ein verbleibender
Bereich oberhalb eines Vergussspiegels in der Metallhülse
füllt sich dann mit Helium, das im Rahmen einer Heliumdichtigkeitsprüfung
in das Aktormodul gefüllt wird.
-
Diese
denkbare Abdichtung des piezokeramischen Bauelements hat den Nachteil,
dass ein hoher apparativer Aufwand besteht. Beispielsweise muss
die Vergussmasse aus ihren Vergussmittelbestandteilen aufbereitet
werden. Dies führt auch zu einem hohen Reinigungsaufwand
im Herstellungsprozess. Außerdem besteht das Problem einer
chemischen Wechselwirkung zwischen der Vergussmasse und dem piezokeramischen
Bauelement beziehungsweise dessen Bestandteilen. Hierdurch kann die
Lebensdauer des Aktormoduls oder zumindest seine Funktionsfähigkeit
reduziert beziehungsweise beeinträchtigt werden.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Das
erfindungsgemäße Aktormodul mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil
mit den Merkmalen des Anspruchs 15 haben den Vorteil, dass eine
Funktionsfähigkeit verbessert und/oder eine Herstellung vereinfacht
ist. Speziell kann eine im Betrieb entstehende Betriebswärme
des Aktorkörpers über das Schwergas zuverlässig
abgeführt werden, wobei eine chemische Beeinträchtigung
des Aktorkörpers verhindert ist.
-
Durch
die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen
sind vorteilhafte Weiterbildungen des im Anspruch 1 angegebenen
Aktormoduls und des im Anspruch 15 angegebenen Brennstoffeinspritzventils
möglich.
-
In
vorteilhafter Weise ist der zwischen der Außenseite des
Aktorkörpers und der Hülse gebildete Zwischenraum
zumindest im Wesentlichen mit dem Schwergas aufgefüllt.
Speziell kann der Zwischenraum vollständig mit dem Schwergas
aufgefüllt sein. Eine Vergussmasse ist somit nicht erforderlich. Dadurch
wird eine Beeinträchtigung des Aktorkörpers, beispielsweise
eines piezokeramischen Materials des Aktorkörpers, verhindert.
Außerdem kann das Schwergas zur Leckageprüfung
verwendet werden. Dies bedeutet, dass ein spezielles Leckagegas, insbesondere
Helium, nicht erforderlich ist und somit auch nicht in das Aktormodul
eingebracht werden muss. Die Leckageprüfung kann unmittelbar
an dem mit dem Schwergas gefüllten Aktormodul erfolgen. Hierbei
ergibt sich bei einem Schwergas, das so ausgewählt ist,
dass es kein Bestandteil der normalen Umgebungsluft ist, der Vorteil,
dass die Leckageprüfung vereinfacht ist. Insbesondere ist
keine spezielle Prüfatmosphäre erforderlich, so
dass die Leckageprüfung beispielsweise unter normalem Atmosphärendruck
stattfinden kann. Dieser Vorteil ist beispielsweise bei Schwefelhexafluorid
gegeben, das als Schwergas eingesetzt werden kann.
-
Vorteilhaft
ist es auch, dass das Schwergas ein Schwergas mit einer hohen chemischen
Beständigkeit und einer guten Wärmeleitfähigkeit
ist. Durch die hohe chemische Beständigkeit ist eine chemische
Wechselwirkung mit dem Aktorkörper, insbesondere einem
Aktorbestandteil, verhindert. Ferner wird eine Herstellung des Aktormoduls
erleichtert. Speziell kann ein Schweißen, insbesondere
Laserschweißen, an dem mit Schwergas gefüllten
Aktormodul erfolgen. Beispielsweise hat Schwefelhexafluorid auch
bei Temperaturen von 1000 K eine ausreichende thermische Stabilität.
Durch die gute Wärmeleitfähigkeit des Schwergases
kann die im Betrieb entstehende Betriebswärme des Aktorkörpers
an die Umgebung abgeführt werden. In diesem Zusammenhang
ist es auch von Vorteil, wenn der Zwischenraum zwischen der Außenseite
des Aktorkörpers und der Hülse im Wesentlichen
mit dem Schwergas aufgefüllt ist, so dass eine homogene
Wärmeabfuhr über die gesamte Außenseite
des Aktorkörpers ermöglicht ist. In diesem Zusammenhang
ist auch anzumerken, dass Helium eine geringe Wärmeleitfähigkeit
aufweist, so dass ein teilweise mit Helium gefüllter Zwischenraum
die Wärmeabfuhr beeinträchtigt. Deshalb ist es
von Vorteil, dass der Zwischenraum zumindest im Wesentlichen heliumfrei
ist. Dies ist möglich, da die Leckageprüfung anhand
des Schwergases durchgeführt werden kann.
-
In
vorteilhafter Weise ist das Schwergas Schwefelhexafluorid, Kohlendioxid,
Argon oder Stickstoff. Der Zwischenraum zwischen der Außenseite des
Aktorkörpers und der Hülse kann auch mit mehreren
Schwergasen gefüllt sein, insbesondere aus einem Schwergasgemisch,
das Schwefelhexafluorid und/oder Kohlendioxid und/oder Argon und/oder Stickstoff
aufweist.
-
Ferner
ist es vorteilhaft, dass das in dem Zwischenraum vorgesehene Schwergas
an der Außenseite des Aktorkörpers mit einem piezoelektrischen Material
des Aktorkörpers in Berührung kommt. Dadurch wird
ein guter Wärmeübergang von der Außenseite
des Aktorkörpers auf das Schwergas ermöglicht.
Durch die chemische Stabilität des Schwergases ist eine
Beeinträchtigung des piezokeramischen Materials oder eines
anderen piezoelektrischen Materials verhindert. Außerdem
kann eine Beschichtung des Aktorkörpers an seiner Außenseite
entfallen, wodurch sich die Herstellung des Aktormoduls weiter vereinfacht.
Somit kann der Aktorkörper an seiner Außenseite
zumindest im Wesentlichen unbeschichtet sein.
-
In
vorteilhafter Weise ist die Hülse mit den Übergangsstücken
durch jeweils eine Schweißnaht verbunden. Hierdurch kann
das Aktormodul in vorteilhafter Weise gegenüber der Umgebung
abgedichtet sein. Die Hülse kann dabei aus einem metallischen Material,
das heißt als Metallhülse, gebildet sein. Durch
die thermische Stabilität des Schwergases kann das Laserschweißen
oder ein anderes Schweißverfahren an der mit dem Schwergas
gefüllten Hülse durchgeführt werden.
-
Vorteilhaft
ist es auch, dass die Hülse und die Übergangsstücke
einen Innenraum bilden, in dem der Aktorkörper angeordnet
ist, und dass der Innenraum, der den Zwischenraum umfasst, zumindest
im Wesentlichen mit dem Schwergas aufgefüllt ist. Beispielsweise
kann der Aktorkörper eine Durchgangsbohrung aufweisen.
Das Schwergas kann dann zum Auffüllen des gesamten Innenraums,
das heißt zum Auffüllen sowohl des Zwischenraums
als auch der Durchgangsbohrung oder dergleichen dienen.
-
In
vorteilhafter Weise ist die Hülse zumindest teilweise verformbar
ausgestaltet. Hierbei ist eine geometrische Verformbarkeit der Hülse
möglich, um einen Aktorhub infolge der Aktorlängung
beim Betätigen des Aktormoduls zu ermöglichen.
Die Hülse ist hierbei vorzugsweise als Metallhülse
ausgestaltet. Die Metallhülse übernimmt hierbei
zusätzlich die Funktion einer Aktormodulmembran. Hierdurch
ist ein Brennstoff von den Komponenten des Aktormoduls ferngehalten.
Die Hülse kann hierbei konstruktiv so ausgeführt
sein, dass die Aktorlängung durch eine gezielte Verformung
der Hülse ermöglicht ist. Hierbei können
ein oder mehrere Elemente vorgesehen sein, die sich zur Kompensation
der Aktorlängung gezielt und reversibel verformen. Hierdurch
kann der Aktorhub ohne Schädigung der Hülse an
die Komponenten außerhalb des Aktormoduls weitergegeben
werden. Hierbei wirkt eine Stirnfläche des Aktorkörpers in
vorteilhafter Weise mit einer endseitigen Innenfläche der
Hülse zusammen. Hierbei ist es ferner vorteilhaft, dass
die Stirnfläche des Aktorkörpers direkt an die
endseitige Innenfläche der Hülse angrenzt.
-
Zur
Montage des Aktormoduls kann der Aktorkörper in vorteilhafter
Weise über ein offenes Ende der Hülse in die Hülse
eingefügt werden. Das offene Ende der Hülse kann
dann beispielsweise durch Schweißen oder dergleichen mit
einem Übergangsstück des Aktormoduls verschweißt
werden. Die Montage des Aktormoduls und insbesondere der Fügevorgang
des Aktorkörpers und des Übergangsstücks,
insbesondere des Aktorfußes, mit der metallischen Hülse
erfolgt vorzugsweise in einer Schwergasatmosphäre, beispielsweise
aus Schwefelhexafluorid, Kohlendioxid, Argon oder Stickstoff. Die
Hülse muss dann nur noch mit dem Übergangsstück,
insbesondere dem Aktorfuß, verschweißt werden.
Durch die Montage in Schwergas kann ein Verfüllen mit Vergussmasse
entfallen. An einem mit dem Schwergas gefüllten Aktormodul
kann unmittelbar eine Leckageprüfung durchgeführt
werden, eine separate Leckageprüfung mit Helium ist nicht
erforderlich und kann entfallen. Die Leckageprüfung mit
dem Schwergas, insbesondere dem Schwefelhexafluorid, hat in der Handhabung
wesentliche Vorteile gegenüber Helium. Beispielsweise kommt
Schwefelhexafluorid in der Umgebungsluft nicht vor und die Prüfung
kann unter normalem Atmosphärendruck stattfinden. Vorteile
ergeben sich auch bei anderen Schwergasen, wie beispielsweise Kohlendioxid,
Argon und Stickstoff. Da die Metallhülse sowohl die Funktionen
einer Hülse als auch einer Membran umfasst, können
viele Prozessschritte entfallen, wodurch eine kostengünstige
Herstellung und eine deutliche Reduktion der Durchlaufzeiten beim
Modulaufbau möglich ist.
-
Vorteilhaft
ist es, dass die Hülse zumindest eine nach außen
orientierte Biegekante aufweist. Hierbei kann bei einer Längung
des Aktorkörpers im Bereich der Biegekante eine reversible
Verformung der Hülse erfolgen. Hierdurch wird ein Hub des
Aktorkörpers ermöglicht. Möglich ist
es auch, dass die Hülse mehrere Biegekanten aufweist, die
abwechselnd nach innen und nach außen orientiert sind.
Hierdurch wird ein größerer Hub ermöglicht
und/oder ein kompakter Aufbau, insbesondere ein optimierter Durchmesser,
des Aktormoduls ermöglicht.
-
Vorteilhaft
ist es auch, dass die Hülse zumindest einen nach außen
orientierten, zumindest im Wesentlichen flachen Abschnitt aufweist,
der sich bei einer Ausdehnung des Aktorkörpers entlang
seiner Längsachse in einer Längsrichtung verbiegt.
Hierdurch wird in vorteilhafter Weise ein Hub- und Volumenausgleich
ermöglicht.
-
Vorteilhaft
ist es auch, dass die Hülse zumindest eine nach außen
orientierte Wölbung aufweist. Ferner ist es vorteilhaft,
dass die Hülse mehrere nach außen orientierte
Wölbungen aufweist, die aneinander angrenzen. Hierdurch
wird ein vorteilhafter Hubausgleich ermöglicht, wobei ein
Volumen des Innenraums der Hülse zumindest im Wesentlichen
konstant bleibt.
-
Vorteilhaft
ist es auch, dass die Hülse zumindest abschnittsweise wellenförmig
ausgestaltet ist. Hierbei können auch unterschiedliche
Ausgestaltungen miteinander kombiniert werden. Hierdurch ist in Bezug
auf das eingefüllte Schwergas eine vorteilhafte Verformung
der Hülse während der Betätigung des Aktormoduls
möglich.
-
Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden
Beschreibung anhand der beigefügten Zeichnungen, in denen
sich entsprechende Elemente mit übereinstimmenden Bezugszeichen
versehen sind, näher erläutert. Es zeigt:
-
1 ein
Brennstoffeinspritzventil mit einem Aktormodul in einer schematischen
Schnittdarstellung entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
-
2 ein
Aktormodul in einer schematischen, auszugsweisen Schnittdarstellung
entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
3 ein
Aktormodul in einer schematischen, auszugsweisen Schnittdarstellung
entsprechend einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
4 den
in 3 mit IV bezeichneten Ausschnitt einer Hülse
eines Aktormoduls in einer schematischen Darstellung entsprechend
einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
-
5 den
in 4 dargestellten Ausschnitt einer Hülse
entsprechend einem fünften Ausführungsbeispiel
der Erfindung und
-
6 den
in 4 dargestellten Ausschnitt einer Hülse
entsprechend einem sechsten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
-
1 zeigt
ein Brennstoffeinspritzventil 1 mit einem piezoelektrischen
Aktormodul 2 in einer schematischen Schnittdarstellung
entsprechend einem Ausführungsbeispiel. Das Brennstoffeinspritzventil 1 kann
insbesondere als Injektor für Brennstoffeinspritzanlagen
von luftverdichtenden, selbstzündenden Brennkraftmaschinen
dienen. Ein bevorzugter Einsatz des Brennstoffeinspritzventils 1 besteht
für eine Brennstoffeinspritzanlage mit einem Common-Rail,
das Dieselbrennstoff unter hohem Druck zu mehreren Brennstoffeinspritzventilen 1 führt.
Das erfindungsgemäße piezoelektrische Aktormodul 2 eignet
sich besonders für solch ein Brennstoffeinspritzventil 1.
Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil 1 und
das erfindungsgemäße Aktormodul 2 eignen
sich jedoch auch für andere Anwendungsfälle.
-
Das
Brennstoffeinspritzventil 1 weist ein Ventilgehäuse 3 auf,
an dem ein Brennstoffeinlassstutzen 4 vorgesehen ist. An
den Brennstoffeinlassstutzen 4 ist eine Brennstoffleitung
anschließbar, um Brennstoff in einen im Inneren des Ventilgehäuses 3 vorgesehenen
Aktorraum 5 zu leiten. Der Aktorraum 5 ist durch
ein Gehäuseteil 6 von einem ebenfalls im Inneren
des Ventilgehäuses 3 vorgesehenen Brennstoffraum 7 getrennt.
Hierbei sind in dem Gehäuseteil 6 Durchlassöffnungen 8, 9 vorgesehen, über
die Brennstoff aus dem Aktorraum 5 in den Brennstoffraum 7 gelangen
kann. Das Brennstoffeinspritzventil 1 weist einen Ventilsitzkörper 10 auf,
der mit dem Ventilgehäuse 3 verbunden ist. An
dem Ventilsitzkörper 10 ist eine Ventilsitzfläche 11 ausgebildet,
die mit einem Ventilschließkörper 12 zu
einem Dichtsitz zusammenwirkt. Der Ventilschließkörper 12 ist
von einer Düsennadel 15 betätigbar, wobei
der Ventilschließkörper 12 in diesem
Ausführungsbeispiel einstückig mit der Düsennadel 15 ausgebildet
ist. Die Düsennadel 15 ist über eine
in dem Aktorraum 5 angeordnete Druckplatte 16 von
dem Aktormodul 2 betätigbar. Bei dieser Betätigung
ist die Düsennadel 15 entlang einer Achse 17 des
Brennstoffeinspritzventils 1 durch das Gehäuseteil 6 geführt.
In dem in der 1 dargestellten Ausgangszustand
ist der Ventilschließkörper 12 von einer
Schließkraft beaufschlagt, die von einem zwischen der Druckplatte 16 und
dem Gehäuseteil 6 angeordneten Federelement 18 erzeugt
ist.
-
An
dem Ventilgehäuse 3 ist außerdem eine Anschlussstelle 20 vorgesehen,
an die eine elektrische Leitung an das Brennstoffeinspritzventil 1 anschließbar
ist. Dadurch kann ein elektrischer Kontakt mit elektrischen Leitungen 21, 22 des
Aktormoduls 2 hergestellt werden. Die elektrischen Leitungen 21, 22 sind
durch das Ventilgehäuse 3 und ein Übergangsstück 24 des
Aktormoduls 2 geführt. Das Übergangsstück 24 ist
hierbei als Aktorfuß 24 ausgestaltet.
-
Das
Aktormodul 2 weist ein weiteres Übergangsstück 25 auf,
das als Aktorkopf ausgestaltet ist. Zwischen den Übergangsstücken 24, 25 ist
ein Aktorkörper 26 angeordnet. Der Aktorkörper 26 weist
eine Vielzahl von piezoelektrischen Schichten 27, 28 und eine
Vielzahl von zwischen den piezoelektrischen Schichten 27, 28 angeordneten
Innenelektrodenschichten 29, 30 auf. Dabei sind
in der 1 zur Vereinfachung der Darstellung nur die piezoelektrischen Schichten 27, 28 sowie
die Innenelektrodenschichten 29, 30 gekennzeichnet.
-
Die
piezoelektrischen Schichten 27, 28 sind insbesondere
als piezokeramische Schichten 27, 28 oder elektroaktive
Schichten 27, 28 ausgestaltet. In diesem Ausführungsbeispiel
sind die piezoelektrischen Schichten 27, 28 aus
einem piezokeramischen Material gebildet und somit als piezokeramische Schichten 27, 28 ausgestaltet.
Allerdings kann auch ein elektroaktives Material zum Einsatz kommen.
-
Die
elektrischen Leitungen 21, 22 sind alternierend
mit den Innenelektrodenschichten 29, 30 des Aktorkörpers 26 verbunden. Über
die elektrischen Leitungen 21, 22 kann der Aktorkörper 26 geladen und
entladen werden, um eine Betätigung der Düsennadel 15 mittels
des Aktormoduls 2 zu ermöglichen. Bei solch einer
Betätigung kann sich der Aktorkörper 26 entlang
der Achse 17 ausdehnen, so dass die Düsennadel 15 entgegen
der Kraft des Federelements 18 verstellt wird und der zwischen
dem Ventilschließkörper 12 und der Ventilsitzfläche 11 gebildete
Dichtsitz geöffnet wird. Dadurch kommt es zum Abspritzen von
Brennstoff aus dem Brennstoffraum 7 über einen Ringspalt 31 und
den geöffneten Dichtsitz in den Brennraum einer Brennkraftmaschine
oder dergleichen.
-
Im
Betrieb des Brennstoffeinspritzventils 1 kommt es laufend
zu Dehnungen und Kontraktionen des Aktorkörpers 26 entlang
der Achse 17. Hierbei kommt es zu einer Wärmeentwicklung
im Aktorkörper 26. Diese Betriebswärme
kann in vorteilhafter Weise an den durch den Aktorkörper 5 strömenden
Brennstoff abgeführt werden. Allerdings besteht hierbei
das Problem, dass der Brennstoff im Aktorraum 5 die Funktionsfähigkeit
des Aktormoduls 2 beeinträchtigt, wenn dieser
in das Aktormodul 2 eindringt. Beispielsweise kann das
piezokeramische Material der piezoelektrischen Schichten 27, 28 durch chemische
Einwirkung beschädigt werden. Außerdem kann beispielsweise
in einem Dieselbrennstoff enthaltenes Wasser einen Kurzschluss zwischen
den Innenelektrodenschichten 29, 30 verursachen.
-
Das
Aktormodul 2 weist eine Hülse 32 auf. Die
Hülse 32 kann aus einem metallischen Material gebildet
und somit als Metallhülse 32 ausgestaltet sein.
Hierbei können auch die Übergangsstücke 24, 25 als
metallische Übergangsstücke 24, 25 ausgebildet
sein. Die Metallhülse 32 kann in diesem Fall durch
umlaufende Schweißnähte 33, 34 mit
den Übergangsstücken 24, 25 verbunden
werden.
-
Die
Metallhülse 32 weist eine Innenseite 35 auf.
Ferner weist der Aktorkörper 26 eine Außenseite 36 auf.
Durch die Innenseite 35 der Metallhülse 32 und
die Übergangsstücke 24, 25 ist
ein innerhalb der Innenseite 35 der Metallhülse 32 liegender
Innenraum 37 gebildet, in dem der Aktorkörper 26 angeordnet
ist. Hierbei bleibt ein gewisser Teil des Innenraums 37 frei.
In diesem Ausführungsbeispiel ist der Aktorkörper 26 massiv
ausgeführt, so dass der zwischen Außenseite 36 des
Aktorkörpers 26 und der Innenseite 35 der
Metallhülse 32 gebildete Zwischenraum 38 von
dem Aktorkörper 26 freigelassen wird. Der von
dem Aktorkörper 26 freigelassene Innenraum 37 ist
somit in diesem Ausführungsbeispiel identisch mit dem Zwischenraum 38.
-
Die
Metallhülse 32 umschließt den Aktorkörper 26 umfänglich.
Bei der Herstellung des Aktormoduls 2 wird der Zwischenraum 38 vollständig
mit einem Schwergas 39 gefüllt, das heißt
aufgefüllt. Als Schwergas 39 kann insbesondere
Schwefelhexafluorid dienen. Durch die äußerst
hohe chemische Beständigkeit von Schwefelhexafluorid ist
hierbei keine chemische Wechselwirkung mit dem Aktorkörper 26, insbesondere
dem piezokeramischen Material der piezokeramischen Schichten 27, 28,
gegeben. Der Aktorkörper 26 kann deshalb an seiner
Außenseite 36 unbeschichtet sein, so dass das
Schwergas 39 in direkten Kontakt mit dem Aktorkörper 26 kommt.
Hierdurch kommt es auch zu einem niedrigen thermischen Übergangswiderstand
zwischen dem Aktorkörper 26 und dem Schwergas 39,
wodurch eine Wärmeabgabe von dem Aktorkörper 26 über
das Schwergas 39 verbessert ist. Außerdem umgibt
das Schwergas 39 den Aktorkörper 26 an
seiner gesamten Außenseite 36, so dass eine homogene
Wärmeabgabe über die gesamte Außenseite 36 ermöglicht ist.
Das Schwergas 39 leitet die abgegebene Energie an die Metallhülse 32 weiter. Über
die Metallhülse 32 wird die Wärme dann
an den durch den Aktorkörper 5 fließenden
Brennstoff abgegeben. Somit ist eine vorteilhafte Kühlung
des Aktorkörpers 26 des Aktormoduls 2 im
Betrieb des Brennstoffeinspritzventils 1 gewährleistet.
-
Bei
der Herstellung des Aktormoduls 2 kann außerdem
eine Dichtheit des Aktormoduls 2 geprüft werden.
Speziell kann hierbei geprüft werden, ob die Schweißverbindungen,
die durch die Schweißnähte 33, 34 geschaffen
sind, ausreichend dicht sind. Dies kann durch eine Leckageprüfung
erfolgen. Hierbei kann von außen geprüft werden,
ob das Schwergas 39, insbesondere Schwefelhexafluorid,
aus dem Aktormodul 2 entweicht. Hierbei ergibt sich der
Vorteil, dass Schwefelhexafluorid in der normalen Atmosphäre
nicht vorkommt, so dass der Nachweis unter vereinfachten Atmosphärenbedingungen
stattfinden kann. Speziell ist eine Prüfung unter normalem
Atmosphärendruck möglich. Im Unterschied zu einer
Leckageprüfung, die beispielsweise mit Helium durchgeführt
wird, entfällt auch ein Einbringen von Helium in den Zwischenraum 38.
Hierdurch kann das Aktormodul 2 heliumfrei ausgestaltet
sein. Hierbei ist in dem Zwischenraum 38 kein Helium vorgesehen.
Da Helium eine schlechte Wärmeleitfähigkeit aufweist, beeinträchtigt
ein Heliumrest die Wärmeabgabe des Aktorkörpers 26 an
seiner Außenseite 36. In diesem Ausführungsbeispiel
ist jedoch ein vollständiges Auffüllen des Zwischenraums 38 mit
dem Schwergas 39 und somit ohne einen Anteil an Helium
möglich, wodurch sich eine verbesserte Wärmeabgabe
ergibt. Somit weisen das Aktormodul 2 und das Brennstoffeinspritzventil 1 mit
dem Aktormodul 2 des Ausführungsbeispiels eine
hohe Zuverlässigkeit und Lebensdauer auf. Speziell kann
ein Ausfall des Aktormoduls 2 auf Grund thermischer Überlastung
verhindert werden.
-
Als
Schwergas 39 eignet sich besonders Schwefelhexafluorid,
da es eine hohe Dichte, eine hohe Ionisierungsenergie, die Fähigkeit
freie Elektroden zu binden und eine hohe Wärmeleitfähigkeit
aufweist. Somit kann durch Schwefelhexafluorid eine vorteilhafte
Kapselung und elektrische Isolation des Aktorkörpers 26 im
Aktormodul 2 erreicht werden. Außerdem ist Schwefelhexafluorid
eines der schwersten bekannten Gase, wobei die Dichte etwa das Fünffache
von Luft beträgt. Somit kann Schwefelhexafluorid ähnlich
wie eine Flüssigkeit in den Zwischenraum 38 eingefüllt
werden. Da Schwefelhexafluorid erst bei Temperaturen von mehr als
1000 K seine thermische Stabilität verliert, ist außerdem
ein vorteilhaftes Verbinden der Metallhülse 32 mit
zumindest einem Übergangsstück 24, 25 zum
Verschließen des Aktormoduls 2 bei eingefülltem
Schwergas 39 möglich. Speziell kann ein Laserschweißen
zum Einsatz kommen. Neben Schwefelhexafluorid (SF6) können
auch andere Schwergase zum Einsatz kommen. Beispielsweise kann das
Schwergas 39 auch Kohlendioxid (CO2),
Argon (Ar), Stickstoff (N2) oder dergleichen
sein. Ferner können in den Zwischenraum 38 auch
mehrere Schwergase 39, das heißt ein Gemisch aus
verschiedenen Schwergasen, eingefüllt werden.
-
Somit
kann ein Aktormodul 2 und ein Brennstoffeinspritzventil 1 mit
solch einem Aktormodul 2 geschaffen werden, das sich besonders
für Piezo-Common-Rail-Anwendungen und andere Anwendungen
mit Vielschicht-Piezoaktoren, insbesondere bei hohen Robustheitsanforderungen,
eignet.
-
2 zeigt
ein Aktormodul 2 in einer schematischen, auszugsweisen
Schnittdarstellung entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel.
In diesem Ausführungsbeispiel ist die Hülse 32 als
Metallhülse 32 ausgestaltet. Hierbei weist die
Hülse 32 ein offenes Ende 45 und ein
geschlossenes Ende 46 auf. An dem geschlossenen Ende 46 weist
die Hülse 32 ein beispielsweise kreisförmiges
Endstück 47 auf. Das Endstück 47 weist
eine Innenseite 48 auf.
-
Zur
Montage des Aktormoduls 2 wird der Aktorkörper 26 über
das offene Ende 45 in die Hülse 32 eingebracht.
Im montierten Zustand liegt der Aktorkörper 26 mit
seiner endseitigen Stirnfläche 49 an der endseitigen
Innenseite 48 der Hülse 32 an. Die Montage
des Aktorkörpers 26 kann in einer Schwergasatmosphäre
erfolgen. Als Schwergas dient vorzugsweise Schwefelhexafluorid.
Als Schwergas kann allerdings auch Kohlendioxid, Argon, Stickstoff
oder ein anderes Schwergas dienen. Durch die Montage in der Schwergasatmosphäre
befindet sich zwischen der Innenseite 35 der Hülse 32 und
der Außenseite 36 des Aktorkörpers 26 Schwergas 39.
Der Innenraum 37 ist daher mit dem Schwergas 39 gefüllt.
-
Die
Hülse 32 ist als zumindest teilweise verformbare
Hülse 32 ausgestaltet. In diesem Ausführungsbeispiel
weist die Hülse 32 eine Biegekante 50 auf.
Bei einer Betätigung des Aktormoduls 2 dehnt sich
der Aktorkörper 26 entlang der Längsachse 17 in einer
Längsrichtung 51 aus. Hierbei wird insbesondere
im Bereich der Biegekante 50 eine Verformung der Hülse 32 ermöglicht.
-
Die
Biegekante 50 der Hülse 32 ist nach außen
orientiert. Bei der Ausdehnung des Aktorkörpers 26 in
die Längsrichtung 51 verkleinert sich der Querschnitt
der Hülse 32 im Bereich der Biegekante 50, wie
es durch die Pfeile 52, 53 veranschaulicht ist. Hierdurch
wird ein Hub des Aktorkörpers 26 ermöglicht.
Das Volumen des Innenraums 37 kann hierbei zumindest im
Wesentlichen konstant sein. Beispielsweise kann sich im ausgedehnten
Zustand des Aktorkörpers 26 eine Ausgestaltung
der Hülse 32 ergeben, die durch die unterbrochen
dargestellte Linie 54 veranschaulicht ist.
-
3 zeigt
ein Aktormodul 2 in einer schematischen, auszugsweisen
Schnittdarstellung entsprechend einem dritten Ausführungsbeispiel.
In diesem Ausführungsbeispiel weist die Hülse 32 mehrere nach
außen orientierte Wölbungen 55, 56 auf.
Hierbei sind zur Vereinfachung der Darstellung nur die Wölbungen 55, 56 gekennzeichnet.
Die Wölbungen 55, 56 grenzen hierbei
direkt aneinander an Außerdem weist die Hülse 32 im
Bereich des offenen Endes 45 einen nach außen
orientierten, zumindest im Wesentlichen flachen Abschnitt 57 auf.
Ferner ist auch im Bereich des geschlossenen Endes 56 ein nach
außen orientierter, zumindest im Wesentlichen flacher Abschnitt 58 der
Hülse 32 vorgesehen. Beim Betätigen des
Aktorkörpers 26 dehnt sich dieser entlang der
Längsachse 17 aus. Hierbei biegt sich der flache
Abschnitt 57 in der Längsrichtung 51.
Außerdem biegt sich hierbei der flache Abschnitt 58 entgegen
der Längsrichtung 51. Außerdem wird durch
die Wölbungen 55, 56 eine gewisse Verformbarkeit
der Hülse 32 gewährleistet. Im betätigten
Zustand des Aktorkörpers 26 kann die Hülse
beispielsweise so ausgestaltet sein, wie es durch die unterbrochen
dargestellte Linie 54 veranschaulicht ist. Ein Volumen des
Innenraums 37 kann hierbei zumindest näherungsweise
konstant bleiben. Somit wird in vorteilhafter Weise ein Hub des
Aktorkörpers 26 ermöglicht.
-
4 zeigt
den in 3 mit IV bezeichneten Ausschnitt der Hülse 32 in
einer schematischen Darstellung entsprechend einem vierten Ausführungsbeispiel.
In diesem Ausführungsbeispiel weist die Hülse 32 mehrere
Biegekanten 50, 50' auf, die abwechselnd nach
innen und nach außen orientiert sind. Hierbei sind zur
Vereinfachung der Darstellung nur die Biegekanten 50, 50' gekennzeichnet.
Hierdurch kann die Hülse 32 in Form einer Ziehharmonika
ausgestaltet sein. Hierdurch wird ein Hub des Aktorkörpers 26 beim
Betätigen des Aktormoduls 2 ermöglicht.
-
5 zeigt
den in 4 dargestellten Ausschnitt der Hülse 32 entsprechend
einem fünften Ausführungsbeispiel. In diesem Ausführungsbeispiel weist
die Hülse 32 eine nach außen orientierte, bauchförmige
Wölbung 55 auf. Bei einer Betätigung des
Aktormoduls 2 nimmt das Ausmaß der bauchförmigen
Wölbung 55 ab, so dass ein Hub des Aktorkörpers 26 ermöglicht
ist.
-
6 zeigt
den in 4 dargestellten Ausschnitt der Hülse 32 entsprechend
einem sechsten Ausführungsbeispiel. In diesem Ausführungsbeispiel ist
die Hülse 32 wellenförmig ausgestaltet,
so dass ebenfalls ein Hub des Aktorkörpers 26 ermöglicht
ist. Die wellenförmige Ausgestaltung der Hülse 32 kann hierbei
auch abschnittsweise vorgesehen sein.
-
Die
anhand der 1 bis 6 beschriebenen
Ausgestaltungen der Hülse 32 können auch
auf geeignete Weise miteinander kombiniert werden.
-
Somit
ist eine Kapselung des Aktorkörpers 26 gegenüber
der Umgebung, insbesondere dem Aktorraum 5, möglich.
Ein Vergießen kann hierbei entfallen, da anstelle einer Vergussmasse
ein Schwergas mit hoher Wärmeleitfähigkeit eingesetzt
wird. Hierbei kann in vorteilhafter Weise eine Leckageprüfung durchgeführt
werden, wobei eine separate Leckageprüfung mit Helium entfallen
kann. Speziell beim Einsatz von Schwefelhexafluorid als Schwergas
besteht der Vorteil, dass Schwefelhexafluorid in der Umgebungsluft
nicht vorkommt und somit die Prüfung unter normalem Atmosphärendruck
stattfinden kann.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-