Beschreibung
Stellantrieb für einen Kraftstoffinjektor einer Brennkraftma¬ schine sowie Verwendung hierfür
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stellantrieb für ei¬ nen Kraftstoffinjektor einer Brennkraftmaschine, umfassend ein Stellantriebgehäuse und einen im Inneren des Stellan¬ triebgehäuses untergebrachten Piezoaktor. Ferner betrifft die Erfindung die Verwendung eines derartigen Stellantriebs.
Ein derartiger Stellantrieb ist beispielsweise aus der DE 198 58 085 Cl bekannt und umfasst einen länglichen piezoelektri¬ schen Aktor, dessen bei Ansteuerung resultierende Längenände- rung in Axialrichtung auf ein hydraulisches Servoventil eines Kraftstoffinjektors übertragen wird. Hierzu steht eine Boden¬ platte des Piezoaktors über einen Hebelübersetzer mit einem axial geführten Ventilkolben des Servoventils in Wirkverbin¬ dung. Die vom Piezoaktor mittels des Hebelübersetzers auf den Ventilkolben übertragene Bewegung wird im Kraftstoffinjektor zum Öffnen und Schließen eines Kraftstoff-Einspritzventils genutzt.
Ein wesentlicher Vorteil der Verwendung eines mittels eines piezoelektrischen Aktors betätigten Servoeinspritzventils ist es, dass mit einem vergleichsweise kleinen Hub (im μm- Bereich) des Piezoaktors ein davon unabhängiger, in der Regel um ein Vielfaches größerer Hub des Einspritzventilkörpers er¬ zielt werden kann (Hydraulische Hubübersetzung) . Zudem ergibt sich hierbei der Vorteil, dass die Bewegung des Einspritzven¬ tilkörpers zum Öffnen und Schließen der Einspritzpassage durch den Druck des Kraftstoffs getrieben wird, der zu Zwe¬ cken der Einspritzung in die Brennkammer ohnehin unter ver-
gleichsweise großem Druck stehend im Bereich des Einspritz¬ ventils bereitsteht. Für die Ansteuerung des Einspritzventils genügt daher ein Aktor mit vergleichsweise geringem Hub und vergleichsweise geringer Aktorkraft.
Derartige Stellantriebe besitzen jedoch eine begrenzte Le¬ bensdauer. Es hat sich herausgestellt, dass diese Lebensdauer von der Installationsumgebung des Stellantriebs abhängt. Ins¬ besondere ist anzunehmen, dass bei Vorhandensein von Kraft- Stoff wie Diesel oder Benzin oder Schmierstoffen wie dem Mo- toröl einer Brennkraftmaschine in der Installationsumgebung die Lebensdauer auf Grund eines Eindringens dieser "schädli¬ chen" Medien in den Gehäuseinnenraum verkürzt wird.
Dementsprechend ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfin¬ dung, einen Stellantrieb der eingangs genannten Art hinsicht¬ lich seiner Lebensdauer zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Stellantrieb nach An- spruch 1. Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
Bei dem erfindungsgemäßen Stellantrieb ist vorgesehen, dass eine durch das Stellantriebgehäuse hindurch verlaufende Aus- gleichspassage vorgesehen ist, über welche ein Druck ausglei¬ chender Gasaustausch zwischen dem Gehäuseinnenraum und der Atmosphäre ermöglicht wird.
Bei internen betrieblichen Versuchen der Anmelderin hat sich überraschenderweise herausgestellt, dass die Anordnung eines piezokeramischen Bauteils wie dem hier interessierenden Pie- zoaktor in einem "möglichst hermetisch" abgedichteten Gehäuse in einer schädliche Medien aufweisenden Installationsumgebung
die Lebensdauer des Bauteils in der Praxis nicht verlängert sondern tendenziell sogar eher verkürzt.
Demgegenüber führt die erfindungsgemäße Schaffung einer Druck ausgleichenden Gasaustauschverbindung zwischen dem Gehäusein¬ nenraum und der Atmosphäre zu einer erheblichen Verlängerung der Lebensdauer.
Der Wirkmechanismus der Erfindung ist nicht ganz klar. Eine mögliche Erklärung besteht darin, dass bei einem möglichst hermetisch abgedichteten Gehäuse unter bestimmten Betriebsbe¬ dingungen ein Unterdruck im Gehäuseinnenraum entsteht (z. B. durch Temperaturschwankungen) , durch welchen schädliche Me¬ dien durch die in der Praxis nicht absolut hermetisch auszu- bildende Abdichtung hindurch in den Gehäuseinnenraum gelangen können. Andere mögliche Erklärungen bestehen beispielsweise darin, dass sich nach der Fertigung eines hermetisch abge¬ schlossenen Stellantriebs die Konzentration irgendeines die Lebensdauer verkürzenden Gases im Gehäuseinnenraum erhöht bzw. dass eine der atmosphärischen Luft ähnelnde Füllung des Gehäuseinnenraums eine positive Wirkung auf die Lebensdauer besitzt.
Um zu vermeiden, dass in einer Installationsumgebung mit schädlichen Umgebungsmedien diese Medien in nennenswerten
Mengen über die Ausgleichspassage in den Gehäuseinnenraum ge¬ langen, ist es von Vorteil, wenn die Ausgleichspassage an der Gehäuseaußenseite in einen Leitungsanschlussstutzen mündet. Zum einen wird mit einem solchen Anschlussstutzen ein leicht zugänglicher Platz zur Integration eines Filterelements ge¬ schaffen, mittels welchem z. B. eine Luftdurchlässigkeit bei gleichzeitiger Reduzierung der Durchlässigkeit für schädliche Medien wie Öl, Kraftstoff und Wasser erzielt werden kann. Un-
abhängig davon besitzt ein derartiger Anschlussstutzen den
Vorteil, dass daran eine Ausgleichsleitung anschließbar ist, welche von dem Stutzen zu einem "sauberen" Bereich führt. Insbesondere kann durch eine derart angeschlossene Leitung eine schädliche Medien enthaltende unmittelbare Installati¬ onsumgebung des Stellantriebs durchgangen bzw. überbrückt werden.
In einer Weiterbildung der Erfindung, bei welcher mehrere Stellantriebe für eine Kraftstoffinjektoranordnung einer
Brennkraftmaschine verwendet werden, ist vorgesehen, dass ei¬ ne Mehrzahl dieser Stellantriebe, insbesondere sämtliche Stellantriebe, über ihre jeweiligen Leitungsanschlussstutzen und eine daran angeschlossene Ausgleichsleitung mit einem für diese Stellantriebe gemeinsamen Filterelement verbunden sind. Dies besitzt den konstruktiven Vorteil, dass dieses Filter¬ element mehrfach genutzt ist. Dabei soll keineswegs ausge¬ schlossen sein, dass auch bei Verwendung eines solchen Mehr¬ fachfilterelements jede betreffende Ausgleichsleitung und/oder jeder betreffende Stellantrieb ebenfalls ein Filter¬ element in seiner Ausgleichspassage enthält. Zum einen kann damit die Filterwirkung verbessert werden und zum anderen er¬ gibt sich eine größere Flexibilität hinsichtlich der Anwen¬ dungskonfigurationen für jeden einzelnen Stellantrieb.
Ein derartiger Leitungsanschlussstutzen ist in einer bevor¬ zugten Ausführungsform als Schlauchanschlussstutzen ausgebil¬ det, so dass daran ein Schlauch anschließbar ist, insbesonde¬ re z. B. durch einfaches Aufstecken eines Schlauchendes.
Insbesondere im Hinblick auf eine einfache Installation des Stellantriebs samt angeschlossener Ausgleichsleitung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Leitungsan-
schlussstutzen etwa auf axialer Höhe einer zur elektrischen
Kontaktierung des Stellantriebs vorgesehenen Kontaktbaugruppe angeordnet ist.
In einer Ausführungsform weist das Stellantriebgehäuse einen hülsenförmigen, in einer Axialrichtung langgestreckten Gehäu¬ seabschnitt auf, in welchem angeordnet ist:
- ein in Axialrichtung festgelegter Gehäusekopf, an welchem sich ein erstes Ende des Piezoaktors axial abstützt,
- der in Axialrichtung wirkende Piezoaktor, und
- ein in Axialrichtung bewegbar geführter Aktorboden, an welchem sich ein zweites Ende des Piezoaktors axial ab¬ stützt und welcher in Wirkverbindung mit einem Stellglied des Kraftstoffinjektors bringbar ist.
Bei einem solchen an sich bekannten Aufbau des Stellantriebs kann ein Teil der gemäß der Erfindung vorgesehenen Aus¬ gleichspassage in einfacher Weise z. B. von dem Gehäusekopf begrenzt sein. Insbesondere kann dieser Teil der Ausgleichs¬ passage sich in axialer Richtung an einem Spalt oder einer beabsichtigt ausgebildeten bzw. belassenen Undichtigkeit zwi- sehen einer Außenumfangsflache des Gehäusekopfes und einer
Innenwandung des hülsenförmigen Gehäuseabschnitts erstreckend ausgebildet sein. Dies ist beispielsweise realisierbar durch eine nicht ringsherum verlaufende Verschweißung des Gehäuse¬ kopfes im hülsenförmigen Gehäuseabschnitt. Auch kann ein sol- eher Teil der Ausgleichspassage in Axialrichtung durch den
Gehäusekopf hindurch sich erstreckend vorgesehen sein, sei es mittels einer hierfür vorgesehenen axialen Durchgangsöffnung oder durch Nutzung einer im Gehäusekopf zum Durchtritt eines
elektrischen Kontaktierungsstiftes üblicherweise ohnehin vor¬ gesehenen axialen Durchgangsöffnung, die zu diesem Zweck mit einer gewissen Gasdurchlässigkeit auszubilden ist.
Auch kann ein Teil der Ausgleichspassage von einer gehäuse- kopfseitigen Stirnseite des hülsenförmigen Gehäuseabschnitts begrenzt sein. Dieser Teil kann sich z. B. unmittelbar an den vorerwähnten Gehäusekopfdurchtritt anschließen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass ei¬ ne zur elektrischen Kontaktierung des Stellantriebs vorgese¬ hene Kontaktbaugruppe an dem gehäusekopfseitigen Ende des hülsenförmigen Gehäuseabschnitts angeordnet ist und einen Kunststoffmantel (z. B. Umspritzung) aufweist, durch welche hindurch die Ausgleichspassage verläuft. Beispielsweise kann sich ein Kunststoffmaterial der Kontaktbaugruppe unmittelbar an der genannten Stirnseite des hülsenförmigen Gehäuseab¬ schnitts und/oder der Stirnseite des Gehäusekopfes befinden und diese Stirnseitenbereiche über eine Aussparung des Kunst- Stoffmaterials (oder einen gasdurchlässigen Grenzbereich zwi¬ schen Kunststoffmaterial und Gehäusekopf) mit der Außenseite der Kontaktbaugruppe, insbesondere mit einem daran ausgebil¬ deten Leitungsanschlussstutzen verbinden.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist wenigstens ein Teil der Ausgleichspassage von einem mikroporösen Material gebil¬ det. Derartige Materialien an sich sind in der Technik wohl¬ bekannt. Im Rahmen der Erfindung ist es von Vorteil, wenn ein Material gewählt wird, welches einen Druck ausgleichenden Gasaustausch durch die Ausgleichspassage hindurch nicht be¬ hindert, gleichzeitig jedoch den Durchtritt einer Flüssigkeit hemmt oder blockiert. Im Hinblick auf die hier interessieren¬ de Verwendung des Stellantriebs für den Kraftstoffinjektor
einer Brennkraftmaschine ist es bereits von großem Vorteil, wenn das Material so gewählt ist, dass der Durchtritt von Wasser und Öl durch dieses Material vermieden wird.
Dieses mikroporöse Material kann beispielsweise das oben be¬ reits erwähnte Filterelement im Bereich eines Leitungsan¬ schlussstutzens oder einer nachgeordneten Leitung bzw. Fil¬ tereinrichtung ausbilden. Alternativ oder zusätzlich kann ein mikroporöses Material jedoch auch im Inneren des Stellan- triebs angeordnet sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das mikroporöse Ma¬ terial in Form einer Membran angeordnet, die sich über den gesamten Querschnitt eines Abschnitts der Ausgleichspassage erstreckt. Eine solche Membran kann beispielsweise an ihrem Rand ringsherum mit der Innenseite der Wandung des Aus¬ gleichspassagenabschnitts verschweißt sein (z. B. mittels Ultraschallverschweißung, Laserverschweißung etc.) . Alterna¬ tiv kann die Membran auch durch eine ringsherum abdichtende Presspassung in den Ausgleichspassagenabschnitt eingefügt sein.
Besonders vorteilhaft ist es beispielsweise, wenn das mikro¬ poröse Material von ePTFE ("expanded polytetrafluorethylene", expandiertes Polytetrafluorethylen) gebildet ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht in der Verwendung eines Stellantriebs der oben beschriebenen Art in¬ nerhalb des Motorblocks der Brennkraftmaschine, bei welcher z. B. eine Kraftstoff-Einspritzeinrichtung im Wesentlichen vollständig innerhalb des Motorblocks angeordnet ist. Damit ist insbesondere der Fall gemeint, in welchem Komponenten der Einspritzeinrichtung innerhalb des Motorblocks untergebracht
sind, die ohne Einschränkung ihrer Funktion auch außerhalb desselben angeordnet werden könnten. Bei dieser Konstruktion besteht eine erhöhte Gefahr eines Eintrags von schädlichen Medien in den Stellantrieb. Diese Problematik ergibt sich so- mit insbesondere für Common-Rail-Dieselmotoren mit innerhalb eines Zylinderkopfdeckeis liegenden Einspritzkomponenten.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei¬ spiels mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher be- schrieben. Es stellen dar:
Fig. 1 eine perspektivische Gesamtansicht eines piezo¬ elektrischen Stellantriebs für einen Kraftstof¬ finjektor eines Dieselmotors,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Stellantriebs,
Fig. 3 einen Axiallängsschnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 eine Draufsicht des Stellantriebs,
Fig. 5 eine Schnittansicht entlang der Linie V-V in Fig.
4, und
Fig. 6 eine Schnittansicht entlang der Linie VI-VI in
Fig. 4.
Die Figuren zeigen einen Stellantrieb 10 zur Betätigung eines (nicht dargestellten) Einspritzventils eines Dieselmotors in einem Kraftfahrzeug.
In an sich bekannter Weise bildet der dargestellte Stellan¬ trieb 10 zusammen mit dem damit verbundenen Einspritzventil einen Dieselinjektor zum Einspritzen des Dieselkraftstoffes in einen Brennraum des Motors. Mehrere solcher Stellantriebe 10 sind hierbei als eine Injektoranordnung zusammengefasst und über jeweilige Hochdruckleitungen mit einem gemeinsamen Hochdruck-KraftstoffSpeicher ("Common-Rail") verbunden. Die Injektoranordnung ist im Wesentlichen vollständig in einem Motorblock (hier: im Zylinderkopf integriert) untergebracht.
Auf Grund dieser Installationsumgebung ist jeder Stellantrieb 10 vor allem dem Einfluss von Dieselkraftstoff und Motoröl ausgesetzt.
Der Stellantrieb 10 umfasst ein insgesamt mit 12 bezeichnetes Stellantriebgehäuse und einen im Inneren des Gehäuses 12 un¬ tergebrachten Piezoaktor 14.
Der Piezoaktor 14 ist als so genannter Piezostapel aus einer Vielzahl von in einer Axialrichtung A gestapelten und mitein¬ ander verbundenen Piezoelementen gebildet, so dass durch An¬ legen einer Steuerspannung in bekannter Weise eine Axiallän- genänderung dieses piezokeramischen Bauteils bewirkt werden kann. Diese ansteuerbare Längenänderung des Piezoaktors 14 wird im Betrieb des Stellantriebs über eine Wirkverbindung auf ein Stellglied des am Stellantrieb angebundenen Kraft- stoffeinspritzventils übertragen, um die Kraftstoffeinsprit¬ zung anzusteuern.
Das Gehäuse 12 weist einen hülsenförmigen, in der Axialrich¬ tung A langgestreckten Gehäuseabschnitt 16 auf, in welchem der in Axialrichtung A wirkende Piezoaktor 14 untergebracht ist. Ein erstes, in den Figuren oberes Ende des Piezoaktors
14 stützt sich axial an der Innenseite eines Gehäusekopfes 18 ab, der mit dem oberen Ende des hülsenförmigen Gehäuseab¬ schnitts 16 verschweißt ist. Das andere, zweite Ende des Pie- zoaktors 14 stützt sich axial an der Oberseite eines Aktorbo- dens 20 ab, der im Inneren des Gehäuseabschnitts 16 in Axial¬ richtung bewegbar geführt ist.
In an sich bekannter Weise wirkt im Betrieb des Stellantriebs 10 ein nach unten weisender Vorsprung 22 des Aktorbodens auf einen Ventilkolben eines Servoventils des Kraftstoffinjek- tors .
Um ein Eindringen des unter hohem Druck stehenden Kraftstoffs in den Innenraum des Gehäuseabschnitts 16 zu verhindern, ist eine ringförmige Abdichtmembran 24 einerseits an ihrem Außen¬ umfang mit der Innenumfangflache des Gehäuseabschnitts 16 verschweißt und andererseits an ihrer Innenumfangsfläche mit der Außenumfangsflache des Vorsprungs 22 verschweißt.
Die mit 26 bezeichnete Überwurfmutter ist mittels eines
Drahtrings 28 am Außenumfang des Gehäuseabschnitts 16 gehal¬ ten und dient zur Verschraubung mit dem (nicht dargestellten) Einspritzventil.
Ferner erkennt man in den Figuren eine im Wesentlichen als Kunststoffumspritzung (mit darin integrierter metallischer Leiteranordnung) ausgebildete elektrische Kontaktbaugruppe 30, mittels welcher zwei axial durch den Gehäusekopf 18 hin¬ durch nach oben aus dem Gehäuseinnenraum herausgeführte Kon- taktstifte 32 elektrisch mit zwei entsprechenden Kontaktstif¬ ten 34 eines Steckverbinders 36 elektrisch verbunden werden. Dieser Steckverbinder 36 bildet einen integralen Bestandteil der Kunststoffumspritzung der Kontaktbaugruppe 30.
Wenngleich der Durchtritt des Kontaktstifts 32 durch den Ge¬ häusekopf 18 mittels einer Kunststoff-Isolierhülse 38 mehr oder weniger abdichtend ausgebildet ist und die Kunststoffum- spritzung sich am Außenumfang des hülsenförmigen Gehäuseab¬ schnitts 16 etwa bis in den axial mittleren Bereich des Ge¬ häuses 12 erstreckt, so ist in der Praxis die Abdichtung an diesen beiden Stellen nicht vollkommen, so dass prinzipiell die Gefahr besteht, dass schädliche Medien wie das Motoröl aus der Installationsumgebung des Stellantriebs 10 in den Ge¬ häuseinnenraum gelangen und zu einem vergleichsweise raschen Ausfall des Piezoaktors 14 führen.
Bei dem dargestellten Stellantrieb 10 wird ein solcher früh- zeitiger Ausfall jedoch vermieden durch Vorsehen einer Druck ausgleichenden Gasaustauschverbindung in Form einer Aus¬ gleichspassage, die den Gehäuseinnenraum, in welchem der Pie- zoaktor 14 untergebracht ist, mit einem Schlauchanschluss¬ stutzen 40 verbindet, auf welchen bei der Montage der Ein- Spritzanlage ein Ausgleichsschlauch aufgesteckt wird, der (ü- ber eine an einer Motorblockwandung angeordnete Schlauch¬ durchführung) in einen atmosphärischen Bereich außerhalb des Motorblocks führt, in welchem die Konzentration schädlicher Medien wesentlich kleiner als innerhalb des Motorblocks ist.
Die durch das Stellantriebgehäuse 12 hindurch verlaufende Ausgleichspassage ermöglicht einen Druck ausgleichenden und somit die Lebensdauer des Stellantriebs verlängernden Gasaus¬ tausch zwischen dem Gehäuseinnenraum und der Atmosphäre.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel verläuft diese Aus¬ gleichspassage ausgehend von dem Gehäuseinnenraum zunächst durch die elektrischen Durchführungen für die Kontaktstifte
32. An dieser Stelle erfolgt nämlich keine vollkommene Ab¬ dichtung an der Innenumfangsfläche und der Außenumfangsflache der Isolierhülse 38 zu den daran anliegenden Bauteilen (Kon¬ taktstifte 32 und Anlagefläche am Gehäusekopf 18) . Von dort verläuft die Ausgleichspassage weiter zwischen der Stirnseite des Gehäsuekopfes 18 und dem darüber liegenden Kunststoffma¬ terial der Kontaktbaugruppe 30 nach radial auswärts, um schließlich durch eine in einer radialen Richtung langge¬ streckten Aussparung 42 dieser Kunststoffumspritzung hindurch in den Schlauchanschlussstutzen 40 zu münden. Wie es in Fig. 6 ersichtlich ist, setzt sich die Aussparung 42 des Kunst¬ stoffmaterials kanalartig nach radial innen bis in den Be¬ reich der elektrischen Kontaktstiftdurchführungen fort, wobei in dieser radialen Richtung zur Vergrößerung des Kanalquer- Schnitts bei der dargestellten Ausführungsform auch die Stirnseite des Gehäusekopfes 18 etwas ausgespart ist.
Der Schlauchanschlussstutzen 40 liegt etwa auf axialer Höhe des Steckverbinders 36, ist diesem gegenüber jedoch in Um- fangsrichtung der Kontaktbaugruppe 30 winkelversetzt angeord¬ net. Diese beiden Anschlusseinrichtungen sind somit bei der Montage des Kraftstoffinjektors gut zugänglich.
Die beschriebene Ausgleichspassage schafft gewissermaßen eine Belüftung bzw. Entlüftung des von dem Stellantriebgehäuse 12 eingeschlossenen Piezoaktors 14. Diese Belüftung bzw. Entlüf¬ tung stellt während des Betriebs des Piezoaktors 14 einen Druckausgleich zur Atmosphäre sicher. Da der dargestellte Stellantrieb 10 zur Integration in den Motorblock des Diesel- motors vorgesehen ist, befindet sich der Schlauchanschluss¬ stutzen 40 in einem Bereich mit schädlichen Medien. Daher wird die Ausgleichspassage ausgehend von diesem Stutzen 40 durch einen daran aufgesteckten Schlauch in einen "sauberen"
Bereich fortgesetzt, wo ein Luftaustausch problemlos gestat¬ tet werden kann.
Abgesehen von der beschriebenen Ausgleichspassage sollten al- Ie Pfade, die vom Gehäuseinnenraum nach außen führen, mög¬ lichst hermetisch abgedichtet sein. Zur verbesserten Abdich¬ tung dieser unerwünschten Pfade sind bei dem Stellantrieb 10 eigens hierfür vorgesehene Dichtungseinrichtung an zwei be¬ sonders kritischen Stellen vorgesehen. Zum einen besteht die Gefahr des Durchtritts schädlicher Materialien entlang der
Außenumfangsflache des Kontaktstiftes 32. Es ist nämlich be¬ kannt, dass auch mit einer Kunststoffumspritzung eines Kon¬ taktstiftes in der Regel keine vollkommene Abdichtung erzielt werden kann. Bei dem dargestellten Stellantrieb 10 ist zur Verbesserung der Abdichtung daher ein O-Ring 44 angeordnet. Ein zweiter hinsichtlich der Abdichtung kritischer Bereich ist die ringförmige Grenzfläche zwischen der Innenseite der Kunststoffumspritzung und der Außenseite des hülsenförmigen Gehäuseabschnitts 16. Auch an dieser Grenzfläche ist zur ver- besserten Abdichtung ein O-Ring 46 angeordnet. Damit ist das Gehäuse 12 so ausgeführt, dass dessen Innenraum zum einen möglichst gut vor schädlichen Medien geschützt ist und zum anderen eine kontrollierte Belüftung bzw. Entlüftung über den Ausgleichsschlauch stattfinden kann.
Die Belüftung bzw. Entlüftung ist bei dem dargestellten Aus¬ führungsbeispiel mit einem Druckausgleichselement in Form ei¬ ner gasdurchlässigen, jedoch Wasser und Öl abweisenden ePTFE- Membran 48 geschützt. Diese Membran 48 ist in einem kanalar- tigen Ausgleichspassagenabschnitt eingeschweißt, der sich beim dargestellten Stellantrieb 10 im Übergangsbereich zwi¬ schen dem Schlauchanschlussstutzen 40 und der Mantelfläche der Kontaktbaugruppe 30 befindet (Fig. 6) .
Bei Verwendung des Stellantriebs 10 in einer weniger schädli¬ chen unmittelbaren Installationsumgebung könnte somit auf ei¬ nen Ausgleichsschlauch bzw. den hierfür bereitgestellten Schlauchanschlussstutzen 40 auch verzichtet werden. Um den
Stellantrieb möglichst universell einsetzen zu können, ist es jedoch bevorzugt, wie dargestellt einen Leitungsanschluss¬ stutzen wie den Schlauchanschlussstutzen 40 sowie ein darin angeordnetes Filterelement (ePTFE-Membran 48) vorzusehen.
Zusammenfassend werden bei dem Stellantrieb 10 die piezokera- mischen Bauteile im Gehäuseinneren während des Betriebs gegen umgebende Medien geschützt, welche die Dauerhaltbarkeit und Funktionsfähigkeit nachteilig beeinflussen können, z. B. Mo- toröl, Kraftstoff und Wasser. Gleichzeitig wird ein Druck ausgleichender Gasaustausch des Gehäuseinnenraums zur (Luft- )Atmosphäre ermöglicht. Das Vorsehen des Schlauchanschluss¬ stutzens 40 mit dem darin integrierten Druckausgleichselement ermöglicht eine flexible Anpassung an unterschiedliche geo- metrische Einbaubedingungen. Die hier vorgesehene kompakte Integration des "Medien-Filters" (ePTFE-Membran) benötigt keinen zusätzlichen Bauraum.
Eine bevorzugte Verwendung des Stellantriebs 10 ist die An- Steuerung eines Common-Rail-Injektors, der im Wesentlichen vollständig innerhalb des Zylinderkopfes einer Brennkraftma¬ schine eingebaut ist. Bei dieser Installationsumgebung ist die erfindungsgemäße Gestaltung besonders vorteilhaft.