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Die Erfindung betrifft eine Aufsetzeinheit für Getränkeflaschen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
DE 203 13 958 U1 ist eine Aufsetzeinheit für Getränkeflaschen bekannt, die ein als Adapter ausgebildetes Aufsetzelement aufweist, wobei das Aufsetzelement mehrere Innengewinde unterschiedlicher Radien aufweist, so dass die Aufsetzeinheit an Getränkeflaschen unterschiedlichen Flaschenhalsdurchmessers aufschraubbar ist. Zu diesem Zweck weist das Aufsetzelement einen mehrstufigen Befestigungsring mit einer Mehrzahl von Innengewinden auf. Auf einer dem Befestigungsring abgewandten Seite weist die Aufsetzeinheit eine Trinköffnung auf, die als Mundstück oder Sauger ausgebildet sein kann. Die bekannte Aufsetzeinheit ermöglicht zwar, dass Getränkeflaschen mit unterschiedlich dimensionierten Öffnungsrändern so modifiziert werden können, dass sie eine verkleinerte Trinköffnung aufweisen. Nachteilig an der bekannten Aufsetzeinheit ist jedoch, dass der Trinkkomfort beeinträchtigt ist, da beim Trinken zwischen dem Inhalt der Getränkeflasche und der Umgebung kein Druckausgleich hergestellt werden kann.
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Aus der
DE 6 944 299 U ist eine Aufsetzeinheit für Getränkeflaschen bekannt, die ein Mundstück mit einer Trinköffnung zum Trinken des in einer Getränkedose enthaltenen Getränkes aufweist. Das Aufsetzelement wird durch Aufstecken mit einem Öffnungsrand der Getränkedose verbunden. Eine zusätzliche Öffnung als Trinkhilfe ist nicht vorgesehen.
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Aus der
DE 203 19 637 U1 ist eine Aufsetzeinheit für Getränkeflaschen bekannt, die ein Aufsetzelement mit einem Innengwinde zur Befestigung eines Mundstücks an der Getränkeflasche aufweist. Zusätzlich zu der durch das Mundstück gebildeten Trinköffnung ist eine Öffnung ausgebildet, die als Druckausgleichsventil dient. Diese zusätzliche Öffnung ist als ein Ventilschlitz ausgebildet, dessen Öffnungsquerschnitt sich in Abhängigkeit von dem Unterdruck im Inneren der Trinkflasche ändert. Eine Steuerung des Volumenstroms des Getränks beim Trinken ist nicht vorgesehen. Nachteilig an der bekannten Aufsetzeinheit ist ferner, dass die Montage bzw. Demontage relativ aufwändig ist, da zum einen das Mundstück und zum anderen das Aufsetzelement als gesonderte Bauteile ausgeführt sind. Das Mundstück ist aus einem flexiblen Material hergestellt, das Aufsetzelement aus einem starren Material. Darüber hinaus müssen besondere Maßnahmen vorgesehen sein zur Aufrechterhaltung der Dichtheit im Betriebszustand der Aufsetzeinheit.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Aufsetzeinheit für Getränkeflaschen derart weiterzubilden, dass das Trinken aus handelsüblichen Getränkeflaschen weiter vereinfacht wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe weist die Erfindung die Merkmale des Patentanspruchs 1 auf.
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Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, dass eine relativ kompakte Aufsetzeinheit bereitgestellt wird, die mittels einer zusätzlichen Öffnung über eine Trinkhilfeöffnung verfügt, mittels derer das Trinken aus einer handelsüblichen Getränkeflasche erleichtert wird. Die Trinkhilfeöffnung ermöglicht, dass die Nutzer beim Trinken des Getränkes durch Schließen oder Freigeben der Trinkhilfeöffnung mittels eines Fingers den Volumenstrom des Getränkes steuern kann. Dies ist insbesondere für kranke oder ältere Personen wichtig, die aufgrund der eingeschränkten physiologischen Koordination nicht in der Lage sind, das Getränk durch eine Mehrzahl von unmittelbar hintereinander vorgenommenen Schlucken aufzunehmen. Die Erfindung ermöglicht auf einfache Weise eine von der Nutzer abhängige Unterbrechung des Trinkvorgangs.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Aufsetzelement kappenförmig ausgebildet und weist neben dem Mundstück im Wesentlichen eine Deckfläche sowie den auf der dem Mundstück abgewandten Seite angeordneten Befestigungsring auf. Dadurch, dass lediglich ein einziger Befestigungsring vorgesehen ist, ist die Aufsetzeinheit kompakt und platzsparend ausgebildet.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Mundstück diametral zu einer ebenen Deckfläche angeordnet.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Mundstück schnabelförmig ausgebildet, so dass der Nutzer der Getränkeflasche das Mundtück optimal in dem Mund halten kann.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Trinkhilfeöffnung derart dimensioniert, dass sie mittels Aufsetzen einer Fingerspitze verschließbar ist. Durch Hoch- und Herunterbewegung eines Fingers des Nutzers kann somit relativ schnell benutzerabhängig der Volumenstrom des Getränkes gesteuert werden, das heißt im Wesentlichen unterbrochen oder fortgesetzt werden.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist das Aufsetzeinheit einen Kanalfortsatz auf, an dessen einer Seite (Ende) die Trinkhilfeöffnung und auf der dem Befestigungsring zugewandten Seite (Ende) eine Durchlassöffnung vorgesehen ist. Die Trinkhilfeöffnung kann somit bedienungsfreundlich an einem äußeren Rand des Aufsetzelementes angeordnet sein.
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Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen teilweisen Vertikalschnitt einer Aufsetzeinheit nach einer ersten Ausführungsform in einem auf einer Getränkflasche aufgeschraubten Zustand und
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2 einen teilweisen Vertikalschnitt einer Aufsetzeinheit nach einer zweiten Ausführungsform in einem auf einer Getränkflasche aufgeschraubten Zustand.
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Eine erfindungsgemäße Aufsetzeinheit ist für handelsübliche Getränkeflaschen, beispielsweise Mineralwasserflaschen vorgesehen, die Patienten beispielsweise in Krankenhäusern und Pflege-/Altenheimen zur ergänzenden Flüssigkeitsversorgung gereicht werden.
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Eine Aufsetzeinheit 1 nach einer ersten Ausführungsform gemäß 1 besteht aus einem einstückig ausgebildeten Aufsetzelement, dass im Wesentlichen eine ebene Deckfläche 2 aufweist, von der auf einer Seite ein als Trinköffnung ausgebildetes Mundstück 3 und auf einer gegenüberliegenden Seite einen mit einem Innengewinde 4 versehenen Befestigungsring 5 abragt.
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Der Befestigungsring 5 bzw. das Innengewinde 4 desselben weist einen solchen Durchmesser bzw. eine solche Gewindesteigung auf, dass das Aufsetzelement 1 durch Verschrauben mit handelsüblichen Getränkeflaschen 6 verbindbar ist. Die Getränkeflasche 6 kann beispielsweise eine 0,51-Flasche sein, die über einen Bauchkörperabschnitt 7 und einen Flaschenhals 8 verfügt. Der Flaschenhals 8 weist an einem freien Ende einen Öffnungsrand 9 auf, der mit einem Außengewinde 10 versehen ist. Durch Aufschrauben des Aufsetzelementes 1 an den Öffnungsrand 9 der Getränkeflasche 6 kann eine dichte und feste Verbindung zwischen dem Aufsetzelement 1 und der Getränkeflasche 6 herbeigeführt werden.
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Das Mundstück 3 ist auf einer Randseite der Deckfläche 2 angeordnet und erhebt sich mit einem Fußbereich diametral von der Deckfläche 2. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt ein Öffnungswinkel a zwischen einer Achse AM des Mundstücks 3 und der Zentralachse Z der Deckfläche 2 45°. Alternativ kann der Öffnungswinkel a auch auf bis zu 75° erhöht werden.
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Damit das Mundstück 3 leicht in dem Mund des Nutzers gehalten werden kann, ist das Mundstück 3 schnabelförmig ausgebildet mit verbreiterten Enden (Kanalende 11) eines Trinkkanals, wobei das Kanalende 11 auf einer der Deckfläche 2 abgewandten Seite des Mundstücks 3 vorgesehen ist. Der auf der gegenüberliegenden Seite zu dem Kanalende 11 angeordnete Fußbereich des Mundstücks 3 ist auf einer inneren Seite unmittelbar mit der Deckfläche 2 und auf einer gegenüberliegenden äußeren Seite unmittelbar mit dem Befestigungsring 5 verbunden.
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Auf einer dem Mundstück 3 gegenüberliegenden Seite weist die Deckfläche 2 eine Trinkhilfeöffnung 12 auf, deren Querschnitt derart ausgebildet ist, dass sie durch Aufsetzen einer Fingerspitze des Nutzers verschließbar ist. Eine Öffnungsachse AT der Trinkhilfeöffnung 12 ist parallel zu der Zentralachse Z der Deckfläche 2 angeordnet. Durch Verschließen bzw. Freilegen der Trinkhilfeöffnung 12 kann der Nutzer den Trinkvorgang steuern, wobei durch Aufsetzen des Fingers auf die Trinkhilfeöffnung 12 der Trinkvorgang unterbrochen werden kann. Ohne Absetzen der Getränkeflasche 6 kann der Trinkvorgang dadurch fortgesetzt werden, dass der Finger von der Trinkhilfeöffnung 12 entfernt wird.
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Damit die Trinkhilfeöffnung 12 einfacher durch den Finger des Nutzers erfasst werden kann, ist sie haptisch ausgebildet. Ein Rand 13 der Trinkhilfeöffnung 12 ist erhaben gegenüber der benachbarten Deckfläche 2 angeordnet.
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Die Trinkhilfeöffnung 12 ist vorzugsweise kreisförmig oder vieleckförmig ausgebildet.
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Die Trinkhilfeöffnung 12 befindet sich als Ausnehmung in der Deckfläche 2, so dass sie herstellungstechnisch einfach ausgebildet werden kann. Beispielsweise wird das Aufsetzelement 1 durch Spritzgießen aus einem vorzugsweise lebensmittelechten Kunststoff hergestellt.
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Nach einer zweiten Ausführungsform der Erfindung gemäß 2 ist ein Aufsetzelement 1' vorgesehen, das sich von dem Aufsetzelement 1 gemäß 1 dadurch unterscheidet, dass eine anders ausgestaltete Trinkhilfeöffnung 22 vorgesehen ist.
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Gleiche Bauteile bzw. Bauteilfunktionen sind bei den Ausführungsbeispielen mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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Die Trinkhilfeöffnung 22 bildet ein Ende eines Kanalfortsatzes 23 einer Deckfläche 2' des Aufsetzelementes 1'. Der Kanalfortsatz 23 erstreckt sich zwischen der Trinkhilfeöffnung 22, deren Öffnungsachse AT' senkrecht zur Öffnungsachse der Getränkeflasche 6 bzw. senkrecht zur Zentralachse Z der Deckfläche 2' verläuft. Der Kanalfortsatz 23 erstreckt sich zwischen der Trinkhilfeöffnung 22 und einer Durchlassöffnung 24, deren Öffnungsachse senkrecht zur Öffnungsachse AT' der Trinkhilfeöffnung 22 bzw. parallel zur Zentralachse Z verläuft. Der Kanalfortsatz 23 erstreckt sich somit winkelförmig auf einer zum Mundstück 3 gegenüberliegenden Seite der Deckfläche 2'. Dadurch, dass die Trinkhilfeöffnung 22 an einem äußeren Rand der Deckfläche 2' angeordnet ist, kann diese relativ einfach von einem Finger des Nutzers erfasst werden. In einer während des Trinkvorgangs verschwenkten Lage der Getränkeflasche 6 befindet sich die Trinkhilfeöffnung 22 in einer solchen Lage, dass die Öffnungsachse AT' derselben einen relativ kleinen Winkel zu einer Vertikalebene einnimmt. Vorteilhaft kann der Nutzer den Volumenstrom des Getränks in ergonomisch günstiger Weise dadurch steuern, dass er den entsprechenden Finger im Wesentlichen vertikal anhebt und absenkt.
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Vorzugsweise erfolgt der Trinkvorgang folgendermaßen. Der Nutzer erfasst die mit dem aufgeschraubten Aufsetzelement 1, 1' versehene Getränkeflasche 6 mit der einen Hand, führt das Mundstück 3 zu seinem Mund und verschwenkt die Getränkeflasche 6 um eine horizontale Achse, so dass er das Getränk über das Mundstück 3 in seinen Mund aufnehmen kann. Will er nach ein paar Schlucken den Trinkvorgang unterbrechen, muss er lediglich mit der andere Hand in Richtung der Trinkhilfeöffnung 12, 22 führen, wobei durch Auftippen eines Fingers derselben Hand der Trinkfluss unterbrochen werden kann. Durch Anheben des Fingers und somit Freigeben der Trinkhilfeöffnung 12, 22 kann der Trinkvorgang dann fortgesetzt werden, bis er durch Zurückschwenken der Getränkeflasche 6 abgeschlossen ist.