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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft einen Motorregler, der eine Tandemregelung ausführt,
bei der ein angetriebener Körper von zwei Motoren angetrieben
wird.
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2. Beschreibung des Stands
der Technik
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Kann
in einem Antriebsmechanismus, beispielsweise einem Roboter oder
einer Werkzeugmaschine, die Bewegungsachse nicht durch einen Motor
beschleunigt oder verzögert werden, weil der zu bewegende
angetriebene Körper zu groß ist, oder kann ein
angetriebener Körper nicht stabil bewegt werden, weil das
Spiel zwischen dem Motor und dem angetriebenen Körper zu
umfangreich ist, so verwendet man eine Tandemregelung, bei der zwei
Motoren Befehle erhalten und einen angetriebenen Körper
antreiben. Man kennt zwei Arten von Tandemregelung, nämlich
die Drehmoment-Tandemregelung und die Positions-Tandemregelung.
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Im
US-Patent 5,646,495 ist
das Stabilisieren (Schlagkorrektur) einer Drehmoment-Tandemregelung
offenbart, bei der eine Achse von zwei Motoren angetrieben wird,
sowie das Zufügen einer Vorbelastung zum Unterdrücken
des Spiels.
14 zeigt ein Blockdiagramm,
das die Hauptteile eines Motorreglers für die Drehmoment-Tandemregelung
darstellt. Der Hauptmotor (nicht dargestellt) und der Hilfsmotor (nicht
dargestellt) werden über Spannungsbefehle von zugehörigen
Stromregeleinheiten angesteuert.
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Der
Hauptmotor wird durch einen Drehmomentbefehl Tc1' geregelt, den
man erhält, indem man ein Vorbelastungsdrehmoment Tp1'
zu einem Drehmomentbefehl addiert, den eine Geschwindigkeitsregeleinheit
sendet, und den man in eine Stromregeleinheit 13 des Hauptmotors
eingibt. Der Hilfsmotor wird dadurch geregelt, dass man ein Vorbelastungsdrehmoment
Tp2' zu einem Drehmomentbefehl addiert, den die Geschwindigkeitsregeleinheit
sendet, und indem man einen Drehmomentbefehl Tc2', den man durch
eine Umkehreinheit erhält, in eine Stromregeleinheit 23 des
Hilfsmotors eingibt.
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Das
Vorbelastungsdrehmoment Tp1' und das Vorbelastungsdrehmoment Tp2'
sind Drehmomentzuschläge, die zu den Drehmomentbefehlen
zu addieren sind, die die Geschwindigkeitsregeleinheiten berechnen
und ausgeben, damit die Spannung zwischen einem vom Hauptmotor angetriebenen Zahnrad
und dem anderen vom Hilfsmotor angetriebenen Zahnrad erhalten bleibt.
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In
der veröffentlichten
japanischen
Patentschrift Nr. 7-110714 ist ein Verfahren zum Regeln
einer Position, einer Geschwindigkeit und eines Drehmoments offenbart,
falls ein bewegliches Teil von mehreren Motoren angetrieben wird.
Einer dieser Motoren ist ein Servomotor, der die Position und die Geschwindigkeit
des beweglichen Teils regelt. Die anderen Motoren sind Motoren,
die das Drehmoment regeln können, und die von einem Satz
gegebener Drehmomentbefehle angesteuert werden.
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In
der veröffentlichten
japanischen
Patentschrift Nr. 2003-79180 ist ein Motorregler offenbart, der
eine Tandemregelung vornimmt, bei der ein bewegliches Teil von einem
Masterachsenmotor und einem Slaveachsenmotor bewegt wird, wobei
ein willkürlicher Drehmomentwert durch Tiefpassfiltern
einer Differenz zwischen einem Drehmomentbefehl für den Masterachsenmotor
und einem Drehmomentbefehl für den Slaveachsenmotor berechnet
wird. Der durch die Berechnung erhaltene willkürliche Drehmomentwert
wird zum Drehmomentbefehl für den Slaveachsenmotor addiert,
so dass der Drehmomentbefehl für den Slaveachsenmotor allmählich
auf den Drehmomentbefehl für den Masterachsenmotor korrigiert wird.
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Im
US-Patent 6,809,493 ist
ein Servoregler offenbart, der eine Tandemregelung vornimmt, in
der ein angetriebener Körper von mehreren Motoren angetrieben
wird. Dieser Servoregler, siehe
13, enthält
Positionsregeleinheiten
11 und
21, Geschwindigkeitsregeleinheiten
12 und
22,
Stromregeleinheiten
13 und
23, Stromverstärker
14 und
24,
und Geschwindigkeitsdetektoren
17 und
27 für
jeden Motor. Der Servoregler umfasst zudem eine Vorrichtung
5 für
die gemeinsame Verwendung des Geschwindigkeitsintegrierers, der
den Ausgabewert eines Integrierelements der Geschwindigkeitsregeleinheit
12 an
den Ausgabewert eines Integrierelements der Geschwindigkeitsregeleinheit
22 angleicht.
In die Regelsysteme für die zwei Motoren
15 und
25,
die für die Tandemregelung verwendet werden, wird der gleiche Befehl
eingegeben, und die Ausgabewerte der Integrierelemente der Geschwindigkeitsregeleinheiten
12 und
22 werden
von der Vorrichtung
5 für die gemeinsame Verwendung
des Geschwindigkeitsintegrierers im Wesentlichen miteinander identisch
gehalten.
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Bei
der Vorgehensweise zum Addieren eines Vorbelastungsdrehmoments,
die in im
US-Patent 5,646,495 offenbart
ist, wird, wenn das Spiel zwischen den Zahnrädern einer
Werkzeugmaschine oder einer ähnlichen Vorrichtung zu groß ist,
bei der Drehmoment-Tandemregelung dem Mastermotor und dem Slavemotor
ein Vorbelastungsdrehmoment zuaddiert, um das Spiel zu unterdrücken.
In dieser Patentschrift wird jedoch das Vorbelastungsdrehmoment
sprungartig zuaddiert, so dass beim Zufügen oder Wegnehmen
des Vorbelastungsdrehmoments ein mechanischer Stoß auftreten
kann.
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Wird
in der Positions-Tandemregelung, siehe 15, ein
Vorbelastungsdrehmoment zugefügt, so wird im Geschwindigkeitsintegrierer
der Kehrwert des Vorbelastungsdrehmoments akkumuliert, und das Ausgabedrehmoment
nimmt den Wert 0 an. Es ist damit nicht möglich, das Spiel
zwischen Zahnrädern zu unterdrücken.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Motorregler bereitzustellen,
der eine Tandemregelung vornimmt, bei der ein angetriebener Körper von
zwei Motoren angetrieben wird, und der das Spiel zwischen den Zahnrädern
einer Werkzeugmaschine oder einer ähnlichen Vorrichtung
unterdrückt, indem dem Drehmomentbefehl für jeden
der zwei Motoren ein Vorbelastungsdrehmoment zuaddiert wird.
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Der
Motorregler der Erfindung weist zwei Motoren zum Antreiben eines
angetriebenen Körpers auf, einen Positionsdetektor, der
eine Position des angetriebenen Körpers erfasst, und einen
Geschwindigkeitsdetektor, der eine Geschwindigkeit des angetriebenen
Körpers oder des Motors erfasst.
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Der
Motorregler umfasst ein Regelsystem für jeden der beiden
Motoren, das enthält:
eine Positionsregeleinheit,
die einen Wert des Geschwindigkeitsbefehls errechnet, und zwar abhängig von
einem Positionsabweichungswert, der eine Differenz zwischen einem
identischen Positionsbefehlswert, der von einem Hostcontroller eingegeben
wird, und einem Positionsrückführwert ist, den
der Positionsdetektor zurückführt, und die den
berechneten Geschwindigkeitsbefehlswert ausgibt;
eine Geschwindigkeitsregeleinheit,
die den Geschwindigkeitsbefehlswert empfängt, den die Positionsregeleinheit
ausgibt, und die einen Drehmomentbefehl ausgehend von dem derart
erhaltenen Geschwindigkeitsbefehlswert und einem Geschwindigkeitsrückführwert
berechnet, den der Geschwindigkeitsdetektor zurückführt,
und zwar mit Hilfe eines Integrierelements und eines Proportionalelements,
und die den berechneten Drehmomentbefehlswert ausgibt; und
eine
Stromregeleinheit, die einen Motoransteuerungsstrom abhängig
von dem Drehmomentbefehlswert regelt, den die Geschwindigkeitsregeleinheit ausgibt.
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Der
Motorregler umfasst ferner ein Mittel, das einen Ausgabewert des
Integrierelements der Geschwindigkeitsregeleinheit in dem Regelsystem für
einen der beiden Motoren an einen Ausgabewert des Integrierelements
der Geschwindigkeitsregeleinheit in dem Regelsystem für
den anderen der beiden Motoren angleicht; und eine Kompensiereinheit,
die einen Vorbelastungsdrehmomentwert zu jedem der Drehmomentbefehlswerte
addiert, die die Geschwindigkeitsregeleinheiten in den Regelsystemen
für die beiden Motoren ausgeben, damit ein Spiel zwischen den
beiden Motoren unierdrückt wird.
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Die
Kompensiervorrichtung kann eine Zeitkonstantenschaltung aufweisen,
die es erlaubt, den zu addierenden Vorbelastungsdrehmomentwert abhängig
von einer vorgeschriebenen Zeitkonstante allmählich zu
erhöhen.
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Die
Vorrichtung, die die Ausgabewerte der Integrierelemente aneinander
angleicht, kann eine Integrierelement-Kopiervorrichtung sein, die
den Ausgabewert des Integrierelements der Geschwindigkeitsregeleinheit
in dem Regelsystem für einen der beiden Motoren auf den
Ausgabewert des Integrierelements der Geschwindigkeitsregeleinheit
in dem Regelsystem für den anderen der beiden Motoren kopiert.
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In
dem Motorregler der Erfindung, der eine Tandemregelung vornimmt,
bei der zwei Motoren einen angetriebenen Körper antreiben,
wird ein Vorbelastungsdrehmoment zu jedem Drehmomentbefehl addiert,
den die Geschwindigkeitsregeleinheiten in den Regelsystemen für
die beiden Motoren ausgeben, und zwar in einer Weise, dass Drehmomente
in einander entgegengesetzten Richtungen erzeugt werden, wodurch
ein Spiel verhindert wird. Obwohl das Addieren des Vorbelastungsdrehmoments
bewirken kann, dass sich der Kehrwert des Vorbelastungsdrehmoments
im Geschwindigkeitsintegrierer akkumuliert und das Ausgabedrehmoment
dadurch den Wert null annimmt, wodurch es schwierig wird, das Spiel
zwischen Zahnrädern zu eliminieren, kann man diese Schwierigkeit
beseitigen, indem man in der Erfindung ein Ausgabesignal des Integrierelements
der Geschwindigkeitsregeleinheit in dem Regelsystem für
einen Motor auf das Integrierelement der Geschwindigkeitsregeleinheit
in dem Regelsystem für den anderen Motor kopiert.
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Zusätzlich
unterdrückt das Addieren eines Vorbelastungsdrehmoments,
das abhängig von einer vorbestimmten Zeitkonstante allmählich
anwächst, einen mechanischen Stoß, der durch das
Zufügen des Vorbelastungsdrehmoments verursacht wird.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Es
werden nun die Vorteile und Zwecke der Erfindung einschließlich
der oben beschriebenen durch eine Beschreibung der Ausführungsform
mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen erklärt. Es zeigt:
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1 ein
Blockdiagramm eines Motorreglers, in dem ein Vorbelastungsdrehmoment
zugefügt wird, gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung;
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2 ein
Beispiel für das gemeinsame Verwenden eines Integrierers
in einer Geschwindigkeitsregeleinheit in einem ersten Motorregelsystem
und einer Geschwindigkeitsregeleinheit in einem zweiten Motorregelsystem;
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3A bis 3C das
allmähliche Hinzufügen eines Vorbelastungsdrehmoments
ausgehend von einer vorgeschriebenen Zeitkonstante;
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4A bis 4D die
zeitlichen Änderungen in einem Vorbelastungsdrehmomentwert,
den die Kompensiervorrichtung in 1 erzeugt;
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5 ein
Blockdiagramm des Motorreglers, der die Positions-Tandemregelung
wie in 1 dargestellt vornimmt;
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6 ein
Flussdiagramm, das eine Prozedur erläutert, die ein Prozessor
(CPU) einer digitalen Servoschaltung des Motorreglers in 5 in
jedem Positions- bzw. Geschwindigkeitsregelzyklus vornimmt, wenn
die Vorrichtung zum gemeinsamen Verwenden eines Geschwindigkeitsintegrierers
(siehe 1) mit der digitalen Servoschaltung verwendet wird;
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7 ein
Flussdiagramm eines Algorithmus, der bewirkt, dass ein Vorbelastungsdrehmoment rampenförmig
ansteigt, siehe 4B;
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8 ein
Flussdiagramm eines Algorithmus, der bewirkt, dass ein Vorbelastungsdrehmoment rampenförmig
abfällt;
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9 ein
Flussdiagramm eines Algorithmus, der ein Vorbelastungsdrehmoment
in zweifach geradliniger Form addiert, siehe 4C;
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10 ein
Flussdiagramm eines Algorithmus, der bewirkt, dass ein Vorbelastungsdrehmoment
exponentiell ansteigt, siehe 4D;
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11 ein
Flussdiagramm eines Algorithmus, der bewirkt, dass ein Vorbelastungsdrehmoment
exponentiell abfällt;
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12 ein
Flussdiagramm eines Algorithmus, der bewirkt, dass ein Vorbelastungsdrehmoment
gemäß einer Exponentialfunktion ansteigt oder abfällt,
wobei der Anstieg bzw. Abfall des Vorbelastungsdrehmoments in einfacher
Weise berechnet wird;
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13 eine
herkömmliche Positions-Tandemregelung;
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14 eine
herkömmlich Drehmoment-Tandemregelung;
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15 das
Zufügen einer Vorbelastung in einer herkömmlichen
Positions-Tandemregelung;
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16 das
Zufügen eines Vorbelastungsdrehmoments, wobei die integrierten
Geschwindigkeitswerte aneinander angeglichen sind, und zwar in einer
Positions-Tandemregelung durch den Motorregler der Erfindung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt
ein Blockdiagramm eines Motorreglers, in dem ein Vorbelastungsdrehmoment
zugefügt wird, gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung. Dieser Motorregler fügt bei der Positions-Tandemregelung
ein Vorbelastungsdrehmoment hinzu und steuert einen angetriebenen
Körper 4 an, der ein bewegliches Teil ist, und
zwar mit Hilfe von zwei Motoren, nämlich einem ersten Motor 15 und
einem zweiten Motor 25.
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Ein
Regelsystem zum Regeln des ersten Motors 15 weist eine
Positionsregeleinheit 11 für die Positionsregelschleife
auf, eine Geschwindigkeitsregeleinheit 12 für
die Geschwindigkeitsregelschleife, eine Stromregeleinheit 13 und
einen Servoverstärker 14. Zusätzlich
umfasst der erste Motor 15 einen Geschwindigkeitsdetektor 17,
der die Drehgeschwindigkeit des Motors erfasst, und einen Positionsdetektor 18,
der die Position des angetriebenen Körpers 4 erfasst
und der am angetriebenen Körper 4 an der Seite
des ersten Motors 15 angebracht ist.
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Ein
Regelsystem zum Regeln des zweiten Motors 25 weist eine
Positionsregeleinheit 21 für die Positionsregelschleife
auf, eine Geschwindigkeitsregeleinheit 22 für
die Geschwindigkeitsregelschleife, eine Stromregeleinheit 23 und
einen Servoverstärker 24. Zusätzlich
umfasst der zweite Motor 25 einen Geschwindigkeitsdetektor 27,
der die Drehgeschwindigkeit des Motors erfasst, und einen Positionsdetektor 28,
der die Position des angetriebenen Körpers 4 erfasst
und der am angetriebenen Körper 4 an der Seite
des zweiten Motors 25 angebracht ist.
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Der
Positionsdetektor 18 oder der Positionsdetektor 28 oder
beide Detektoren können an einem anderen Ort als dem angetriebenen
Körper 4 montiert sein, weil der angetriebene
Körper 4 nicht ausreichend steif ist, oder aus
anderen Gründen. Man kann statt dessen die Geschwindigkeitsdetektoren 17 und 27 verwenden.
In manchen Fällen kann nur einer der Positionsdetektoren 18 und 28 montiert
sein. D. h., für jeden der für die Tandemregelung
verwendeter Motoren kann ein Positionsdetektor angebracht sein, oder
es kann nur ein Positionsdetektor für alle Motoren angebracht
sein. Zudem kann der Positionsdetektor an einer Motorabtriebswelle
oder einem ähnlichen Teil angeordnet sein, damit er die
Position des angetriebenen Körpers 4 durch das
Erfassen der Drehposition des Motors feststellt, oder der Positionsdetektor
kann direkt an dem angetriebenen Körper 4 befestigt
sein, damit er dessen Bewegung erfasst. Man kann als Positionsdetektor
eine geradlinige Skala oder einen rotierenden Geber verwenden.
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Die
Positionsregeleinheiten 11 und 21 empfangen von
einem (nicht dargestellten) Hostcontroller das gleiche (gemeinsame)
Positionskommando, das ein Befehlsverteiler 3 verteilt.
Sie subtrahieren Positionsrückführgrößen
(Position FB1 und Position FB2), die die am angetriebenen Körper 4 montierten
Positionsdetektoren 18 und 28 zurückführen,
von dem empfangenen Positionsbefehl, um Positionsabweichungsgrößen
zu bestimmen, und sie berechnen aus den gewonnenen Positionsabweichungsgrößen
Geschwindigkeitsbefehle und geben sie aus. Ist für den angetriebenen
Körper 4 nur ein Positionsdetektor vorgesehen,
so werden die Positionsrückführung 1 und
die Positionsrückführung 2 einander gleichgesetzt.
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Die
Geschwindigkeitsregeleinheiten 12 bzw. 22 empfangen
Geschwindigkeitsbefehle von den Positionsregeleinheiten 11 bzw. 21.
Sie subtrahieren von den empfangenen Geschwindigkeitsbefehlen Geschwindigkeitsrückführgrößen
(Geschwindigkeit FB1 und FB2), die die am Motor befestigten Geschwindigkeitsdetektoren 17 und 27 zurückführen, um
Geschwindigkeitsabweichungsgrößen zu gewinnen.
Sie nehmen eine Geschwindigkeitsschleifenverarbeitung vor, beispielsweise
das Bilden eines proportionalen Werts für die gewonnenen
Positionsabweichungsgrößen oder eine Integration,
und sie geben die Ergebnisse aus. Die Geschwindigkeitsrückführgrößen
(Geschwindigkeit FB1 und FB2), die an die Geschwindigkeitsregeleinheiten 12 und 22 zurückgeführt
werden, können Erfassungswerte von einer Geschwindigkeitsdetektorvorrichtung
(nicht dargestellt) sein, die die Bewegungsgeschwindigkeit des angetriebenen
Körpers 4 direkt misst.
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Die
Stromregeleinheiten 13 und 23 empfangen Drehmomentbefehle
von den Geschwindigkeitsregeleinheiten 12 bzw. 22 und
subtrahieren von den erhaltenen Drehmomentbefehlen Stromrückführgrößen,
die die Sensoren zum Erfassen von Mo torströmen zurückführen,
um Stromabweichungsgrößen zu erhalten. Sie berechnen
aus den erhaltenen Stromabweichungsgrößen Spannungsbefehle
und geben diese aus. Die Stromrückführung ist
in 1 nicht dargestellt.
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Die
Servoverstärker 14 und 24 empfangen Strombefehle
von den Stromregeleinheiten 13 und 23, und sie
erzeugen Ansteuerströme zum Ansteuern der zugehörigen
Motoren 15 und 25, und sie steuern die Motoren 15 und 25 an.
Der angetriebene Körper 4 bewegt sich, wenn die
Motoren 15 und 25 die Ritzel 16 und 26 drehen.
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Wie
beschrieben nehmen die Motoren 15 und 25 die Schleifenregelung
für die Position, die Geschwindigkeit und den Strom vor,
und zwar ausgehend von einem gemeinsamen Positionsbefehl für die
beiden Motoren, und sie treiben den angetriebenen Körper 4 durch
die resultierende Kraft der Ausgabedrehmomente der beiden Motoren
an.
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Eine
Vorrichtung 5 für die gemeinsame Verwendung des
Geschwindigkeitsintegrierers dient dazu, den Ausgabewert eines Integrierelements
der Geschwindigkeitsregeleinheit 12 im ersten Motorregelsystem
an den Ausgabewert eines Integrierelements der Geschwindigkeitsregeleinheit 22 im
zweiten Motorregelsystem anzugleichen. Ein Verfahren zum Angleichen
des Ausgabewerts eines Integrierelements der Geschwindigkeitsregeleinheit 12 an
den Ausgabewert der Geschwindigkeitsregeleinheit 22 besteht
beispielsweise darin, dass man 1) den Integralwert eines in der
Geschwindigkeitsregeleinheit 22 des zweiten Motorregelsystems
enthaltenen Integrierers auf den Integralwert eines in der Geschwindigkeitsregeleinheit 12 des
ersten Motorregelsystems enthaltenen Integrierers umschaltet, oder
dass man 2) den Integrierer nur in der Geschwindigkeitsregeleinheit 12 des
ersten Motorregelsystems vorsieht und den Ausgabewert des Integrierers
in die Geschwindigkeitsregeleinheit 22 des zweiten Motorregelsystems
eingibt.
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Im
Weiteren wird der Grund für den Einsatz der Vorrichtung 5 für
die gemeinsame Verwendung des Geschwindigkeitsintegrierers in der
Erfindung beschrieben. Wird in der Positions-Tandemregelung eine
Beschleunigung bzw. Verzögerung wiederholt, so weicht durch
eine Differenz in der Zeiterfassung der Geschwindigkeitsrückführdaten
(Geschwindigkeit FB1 und Geschwindigkeit FB2) oder durch Quantisierungsprobleme
eines der Integrierelemente der Geschwindigkeitsregeleinheiten 12 und 22 allmählich in
der Plus-Richtung ab, wogegen das andere Integrierelement allmählich
in der Minus-Richtung abweicht. Dadurch werden überschießende
Drehmomentbefehle erzeugt.
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Ist
nur ein Positionsdetektor bereitgestellt und werden die Positionsrückführgrößen
für die Motoren 15 und 25 aneinander
angeglichen (Position FB1 = Position FB2), so gilt:
- 1) liegt nur eine geringe Differenz zwischen der Motoransteuerungsposition
und der vom Positionsdetektor erfassten Position vor, weil beispielsweise
der Positionsdetektor an der Motordrehwelle befestigt ist oder nahe
am Motoransteuerungsmechanismus, so wird ein Drehmomentbefehl ausgegeben,
der auf dem Wert des Integrierelements der Geschwindigkeitsregeleinheit
im Motorregelsystem beruht, und der vom Positionsdetektor dieser
Art festgestellte Erfassungswert wird als Positionsrückführung.
zurückgeführt, wodurch die Abweichung der Integrierelemente
beseitigt wird;
- 2) in einem Regelsystem, das vom unter 1) beschriebenen Motor
abweicht, bewirkt das Zurückführen des Positionsrückführsignals
jedoch nicht das Auslöschen dieser Abweichung, falls das
Integrierelement der Geschwindigkeitsregeleinheit in dem Regelsystem
in der Plus- oder Minus-Richtung abweicht, wodurch die Abweichung
im Integralwert des Integrierelements erhalten bleibt und sich die
Regelung verschlechtert, wodurch in manchen Fällen der
Motor überhitzt. Um dieses Problem anzugehen wird die Vorrichtung 5 für
die gemeinsame Verwendung des Geschwindigkeitsintegrierers dazu
benutzt, die Abweichung des Integralwerts des Integrierelements
in der Geschwindigkeitsregeleinheit zu verbessern und dazu, eine
Verschlechterung der Motorregelung durch die Abweichung des Integralwerts
oder eine auftretende Überhitzung zu verhindern.
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2 zeigt
ein Beispiel für das gemeinsame Verwenden eines Integrierers
in der Geschwindigkeitsregeleinheit in dem ersten Motorregelsystem und
der Geschwindigkeitsregeleinheit in dem zweiten Motorregelsystem.
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Ein
Ausgabewert eines Integrierers 121 der Geschwindigkeitsregeleinheit 12 im
ersten Motorregelsystem, siehe 2, wird
in einen Integrierverstärker 222 der Geschwindigkeitsregeleinheit 22 im zweiten
Motorregelsystem eingegeben. In dieser Anordnung kann man einen
Integralwert in der Geschwindigkeitsregeleinheit 12 im
ersten Motorregelsystem und in der Geschwindigkeitsregeleinheit 22 im
zweiten Motorregelsystem gemeinsam verwenden.
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Der
Integrierer 121 integriert eine Geschwindigkeitsabweichung
VER1, die die Differenz zwischen einem Geschwindigkeitsbefehl VCMD1
(Ausgabewert der Positionsregeleinheit 11 im ersten Motorregelsystem)
und dem Geschwindigkeitsrückführwert (Geschwindigkeit
FB1) ist. Ein Verstärker 122 mit der Integrierverstärkung
Ki verstärkt ein Ausgabesignal des Integrierers 121.
Ein Verstärker 123 mit der Proportionalverstärkung
Kp verstärkt die Geschwindigkeitsabweichung VER1.
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Ein
Verstärker 222 mit der Integrierverstärkung
Ki in der Geschwindigkeitsregeleinheit 22 im zweiten Motorregelsystem
verstärkt ein Ausgabesignal des Integrierers 121.
Ein Verstärker 223 mit der Proportionalverstärkung
Kp verstärkt eine Geschwindigkeitsabweichung VER2, die
eine Differenz zwischen einem Geschwindigkeitsbefehl VCMD2 (Ausgabewert
der Positionsregeleinheit 21 im zweiten Motorregelsystem)
und dem Geschwindigkeitsrückführwert (Geschwindigkeit
FB2) ist.
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In 1 erzeugt
eine Kompensiervorrichtung 6 einen Vorbelastungsdrehmomentwert
abhängig von einem Erregungssignal aus einem Hostcontroller.
Sie addiert einen positiven Vorbelastungsdrehmomentwert +Pre zu
einem Drehmomentbefehlswert, den die Geschwindigkeitsregeleinheit 12 im ersten
Motorregelsystem ausgibt, und sie addiert einen negativen Vorbelastungsdrehmomentwert –Pre zu
einem Drehmomentbefehlswert, den die Geschwindigkeitsregeleinheit 22 im
zweiten Motorregelsystem ausgibt.
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Der
erste Motor 15 wird durch die Eingabe des Drehmomentbefehlswerts
(Tc1 + Pre), den man durch das Addieren des Vorbelastungsdrehmomentwerts
+Pre zum Drehmomentbefehlswert Tc1 erhält, den die Geschwindigkeitsregeleinheit 12 ausgibt,
in die Stromregeleinheit 13 geregelt. Der zweite Motor 25 wird
durch die Eingabe eines Drehmomentbefehlswerts (Tc2 – Pre),
den man durch das Addieren des Vorbelastungsdrehmomentwerts –Pre
zum Drehmomentbefehlswert Tc2 erhält, den die Geschwindigkeitsregeleinheit 22 ausgibt,
in die Stromregeleinheit 23 geregelt.
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Die
Vorbelastungsdrehmomentwerte +Pre und –Pre sind festliegende
Zuschläge, die zu den Drehmomentwerten Tc1 bzw. Tc2 zu
addieren sind, die die Geschwindigkeitsregeleinheiten 12 und 22 ausgeben,
damit eine Spannung zwischen einem vom ersten Motor 15 angetriebenen
Zahnrad und dem anderen vom zweiten Motor 25 angetriebenen Zahnrad
erhalten bleibt. Drehen sich der erste Motor 15 und der
zweite Motor 25 in der gleichen Richtung, siehe das Beispiel
in 1, so besitzen die Vorbelastungsdrehmomentwerte,
die als Zuschläge zu den Ausgabedrehmomentwerten Tc1 und
Tc2 zu addieren sind, voneinander verschiedene Vorzeichen (ein Vorbelastungswert
ist positiv, der andere Vorbelastungswert ist negativ). Drehen sich
der erste Motor 15 und der zweite Motor 25 in
einander entgegengesetzte Richtungen, so haben die Vorbelastungsdrehmomentwerte,
die als Zuschläge zu den Ausgabedrehmomentwerten Tc1 und
Tc2 zu addieren sind, das gleiche Vorzeichen.
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Die
Vorbelastungsdrehmomentwerte können sprunghaft zu den Ausgabedrehmomentwerten
Tc1 und Tc2 addiert werden, oder sie können beim Addieren
gemäß einer vorgeschriebenen Zeitkonstante allmählich
zunehmen. Werden die Vorbelastungs drehmomentwerte beim Addieren
gemäß einer vorgeschriebenen Zeitkonstante allmählich
vergrößert, so lässt sich ein mechanischer
Stoß vermeiden. Daher weist die Kompensiervorrichtung 6 eine
Zeitkonstantenschaltung auf, die es erlaubt, die Vorbelastungsdrehmomentwerte
so zu addieren, dass sie gemäß einer vorgeschriebenen
Zeitkonstante allmählich zunehmen.
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3A bis 3C zeigen
das Hinzufügen der Vorbelastungsdrehmomentwerte ausgehend
von einer vorgeschriebenen Zeitkonstante. 3A zeigt einen
Zustand, in dem die Ritzel 16 und 26 den angetriebenen
Körper 4 nicht berühren und die zu addierenden
Vorbelastungsdrehmomentwerte +Pre und –Pre klein sind. 3B zeigt
einen Zustand, in dem die Ritzel 16 und 26 gerade
beginnen, den angetriebenen Körper 4 zu berühren
und die zu addierenden Vorbelastungsdrehmomentwerte +Pre und –Pre noch
klein sind. 3C zeigt einen Zustand, in dem die
Ritzel 16 und 26 in den angetriebenen Körper 4 eingreifen
und die zu addierenden Vorbelastungsdrehmomentwerte +Pre und –Pre
größer sind. Werden die zu addierenden Vorbelastungsdrehmomentwerte
in dieser Weise ausgehend von einer Zeitkonstante nach und nach
vergrößert, so lässt sich der mechanische
Stoß abmildern, der auftritt, wenn die Ritzel 16 und 26 den
angetriebenen Körper 4 berühren.
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4A bis 4D zeigen
die zeitlichen Änderungen in einem Vorbelastungsdrehmomentwert, den
die Kompensiervorrichtung 6 in 1 erzeugt.
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4A zeigt
ein Beispiel, bei dem ein Vorbelastungsdrehmoment sprungartig hinzugefügt
wird. 4B zeigt ein Beispiel, bei dem
ein Vorbelastungsdrehmoment rampenförmig hinzugefügt
wird. 4C zeigt ein Beispiel, bei dem
ein Vorbelastungsdrehmoment in zweifach geradliniger Form hinzugefügt
wird. 4D zeigt ein Beispiel, bei dem
ein Vorbelastungsdrehmoment exponentiell hinzugefügt wird.
Die in 4B bis 4D dargestellten
Vorbelastungsdrehmomente erhält man, indem man die Zeltkonstantenschaltung
für die Kompensiervorrichtung 6 bereitstellt (siehe 1).
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Nimmt
man die Vorbelastungsdrehmomente weg, so fallen die Kurvenverläufe
in 4A bis 4D abgebildet
ab; dies ist nicht dargestellt.
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5 zeigt
ein Blockdiagramm des Motorreglers, der die beschriebene Positions-Tandemregelung
(in 1) vornimmt. Die Abbildung zeigt die Anordnung
nur skizzenhaft, da sich die Konfiguration nicht von herkömmlichen
Servocontrollern unterscheidet.
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Der
Motorregler besitzt eine numerische Steuerung (CNC) 100 als
Hostcontroller, einen gemeinsam genutzten Speicher 101 und
eine digitale Servoschaltung 102, die einen Prozessor (CPU),
ein ROM, ein RAM und weitere Komponenten enthält. Die Servoverstärker 14 und 24,
die die Tandemregelung vornehmen, und die Transistorwechselrichter und
weitere Komponenten enthalten, empfangen einen Spannungsbefehl von
der digitalen Servoschaltung 102 und liefern einen Motoransteuerstrom
für die Servomotoren 15 und 25. Die Erfassungswerte aus
den Geschwindigkeitsdetektoren 17 und 27, die an
den Servomotoren 15 und 25 befestigt sind, und die
Erfassungswerte aus den Positionsdetektoren 18 und 28,
die die Position des angetriebenen Körpers (bewegliches
Teil) oder die Positionen der Servomotoren 15 und 25 erfassen,
werden auf die digitale Servoschaltung 102 zurückgeführt.
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Die
numerische Steuerung 100 gibt als Hostcontroller einen
Positionsbefehl oder einen Bewegungsbefehl MCMD, der eine Differenz
zwischen Positionsbefehlen ist, aus und schreibt ihn in den gemeinsam
genutzten Speicher 101, und zwar für den Servomotor
einer jeden Achse in jedem vorgeschriebenen Zyklus abhängig
von einem Betriebsprogramm oder einer ähnlichen Vorgabe.
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Führt
der Motorregler in 5 die Tandemregelung der Servomotoren 15 und 25 aus,
so wird der Wert des Positionsbefehls oder Bewegungsbefehls MCMD
für einen Servomotor 15 dem Wert des Positionsbefehls
oder Bewegungsbefehls MCMD für den anderen Servomotor angeglichen.
Der Prozessor (CPU) der digitalen Servoschaltung 102 liest
den Positionsbefehl oder den Bewegungsbefehl MCMD, nimmt die genannte
Positionsregelung, Geschwindigkeitsregelung und Stromregelung in
jedem vorgeschriebenen Zyklus vor und steuert die Servomotoren 15 und 25 über
die Servoverstärker 14 und 24 an.
-
6 zeigt
ein Flussdiagramm, das eine Prozedur erläutert, die der
Prozessor (CPU) der digitalen Servoschaltung 102 in 5 in
jedem Positions- bzw. Geschwindigkeitsregelzyklus vornimmt, wenn
die Vorrichtung 5 zum gemeinsamen Verwenden eines Geschwindigkeitsintegrierers
(siehe 1) mit der digitalen Servoschaltung 102 verwendet
wird. Im Weiteren wird die Verarbeitung in jedem Schritt beschrieben.
-
[Schritt
S1] Der vom Hostcontroller 100 spezifizierte Bewegungsbefehl
MCMD wird gelesen, die Positionsrückführwerte
(Position FB1 und Position FB2) von den Positionsdetektoren 18 und 28 werden gelesen,
und die Positionsschleifenverarbeitung erfolgt in herkömmlicher
Weise, damit man die Geschwindigkeitsbefehle VCMD1 und VCMD2 für
die Motoren 15 und 25 erhält.
-
[Schritt
S2] Die Geschwindigkeitsrückführgrößen
(Geschwindigkeit FB1 und Geschwindigkeit FB2), die die Geschwindigkeitsdetektoren 17 und 27 zurückführen,
werden als VFB1 bzw. VFB2 gespeichert.
-
[Schritt
S3] Die Geschwindigkeitsrückführgrößen
VFB1 und VFB2 werden von den Geschwindigkeitsbefehlen VCMD1 und
VCMD2 subtrahiert, die man in der Positionsregelung im Schritt S1
erhält, um die Geschwindigkeitsabweichungen VER1 und VER2
zu bestimmen.
-
[Schritt
S4] Die im Schritt S3 erhaltene Geschwindigkeitsabweichung VER1
(die Geschwindigkeitsabweichung des ersten Motorregelsystems) wird zu
dem Register addiert, das die Summe (den Integralwert IVER1 des
ersten Motorregelsystems) der Geschwindigkeitsabweichungen VER1
speichert, die früher ermittelt wurden, d. h. der Wert
des Registers wird aktualisiert.
-
[Schritt
S5] Der Integralwert IVER2 des zweiten Motorregelsystems wird durch
den Registerwert (Integralwert IVER1) überschrieben, der
im vorhergehenden Schritt S4 aktualisiert wurde.
-
[Schritt
S6] Den Drehmomentbefehl (Strombefehl) TCMD1 des ersten Motorregelsystems
erhält man durch den Ausdruck TCMD1 = Ki·IVER1
+ Kp·VER1, den Drehmomentbefehl (Strombefehl) TCMD2 des
zweiten Motorregelsystems erhält man durch den Ausdruck
TCMD2 = Ki·IVER2 + Kp·VER2. Die erhaltenen Strombefehle
TCMD1 und TCMD2 werden an eine Stromschleifenverarbeitung geliefert, und
die Verarbeitung im aktuellen Positions- bzw. Geschwindigkeitsregelzyklus
ist abgeschlossen. Die Verarbeitung im Schritt S5 gleicht den Integralwert IVER2
des zweiten Motorregelsystems an den Integralwert IVER1 des ersten
Motorregelsystems an.
-
Im
Folgenden wird anhand von 7 bis 12 ein
Verarbeitungsalgorithmus beschrieben, der bewirkt, dass ein Vorbelastungsdrehmoment
gemäß einer vorgeschriebenen Zeitkonstante steigt oder
fällt, wobei die digitale Servoschaltung 102 in 5 verwendet
wird.
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7 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verarbeitungsalgorithmus, der bewirkt, dass
ein Vorbelastungsdrehmoment rampenförmig ansteigt, siehe 4B, 8 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verarbeitungsalgorithmus, der bewirkt, dass
ein Vorbelastungsdrehmoment rampenförmig abfällt.
Die Verarbeitung in 7 beginnt damit, dass die Kompensiervorrichtung 6 (siehe 1)
ein Erregungssignal von einem Hostcontroller erhält. Die
Verarbeitung in 8 beginnt, wenn die Kompensiervorrichtung 6 das
Erregungssignal nicht mehr empfängt.
-
Es
wird nun zuerst anhand des Flussdiagramms in 7 die Verarbeitung
beschrieben, die bewirkt, dass ein Vorbelastungsdrehmoment rampenförmig
ansteigt.
-
[Schritt
SA1] Ein Index i wird auf den Wert 1 initialisiert.
-
[Schritt
SA2] Eine Zeitkonstante τ wird durch eine Abtastzeit T
dividiert, damit man eine Anzahl der Wiederholungen KNT erhält.
-
[Schritt
SA3] Der Einstellwert Set Value, der der Absolutwert des Maximalwerts
eines Vorbelastungsdrehmoments ist, wird aus der digitalen Servoschaltung 102 gelesen.
Dieser Einstellwert Set Value ist in einer Speichervorrichtung der
digitalen Servoschaltung 102 abgelegt.
-
[Schritt
SA4] Es wird festgestellt, ob der Index i größer
ist als die Anzahl der Wiederholungen KNT; ist er größer,
so geht die Verarbeitung zum Schritt SA8 über. Andernfalls
fährt die Verarbeitung mit dem Schritt SA5 fort.
-
[Schritt
SA5] Der Vorbelastungsdrehmomentwert Preload wird mit Hilfe des
Ausdrucks Preload = (i/KNT)·(Set Value) berechnet, wobei ”i” der Wert
des Index i ist, KNT die Anzahl der Wiederholungen und Set Value
der im Schritt SA3 gelesene Wert.
-
[Schritt
SA6] Der im Schritt SA5 oder SA8 erhaltene Vorbelastungsdrehmomentwert
Preload wird ausgegeben.
-
[Schritt
SA7] Der vorhergehende Index i wird um 1 erhöht, d. h.
(i + 1) ist der neue aktuelle Index i, und die Verarbeitung kehrt
zum Schritt SA3 zurück.
-
[Schritt
SA8] Der Vorbelastungsdrehmomentwert Preload wird auf den im Schritt
SA3 gelesenen Einstellwert Set Value gesetzt. Überschreitet also
der Index i die Anzahl Wiederholungen KNT, so wird der Vorbelastungsdrehmomentwert
Preload auf den im Schritt SA3 gelesenen Wert Set Value gesetzt.
-
Es
wird nun anhand des Flussdiagramms in 8 die Verarbeitung
beschrieben, die bewirkt, dass ein Vorbelastungsdrehmoment rampenförmig fällt.
-
[Schritt
SB1] Ein Index j wird auf den Wert 1 initialisiert.
-
[Schritt
S62] Die Zeitkonstante τ wird durch die Abtastzeit T dividiert,
damit man die Anzahl der Wiederholungen KNT erhält.
-
[Schritt
SB3] Der Einstellwert Set Value, der der Absolutwert des Maximalwerts
des Vorbelastungsdrehmoments ist, wird aus der Speichervorrichtung
der digitalen Servoschaltung 102 gelesen.
-
[Schritt
SB4] Es wird festgestellt, ob der Index j größer
ist als die Anzahl der Wiederholungen KNT; ist er größer,
so geht die Verarbeitung zum Schritt SB8 über. Andernfalls
fährt die Verarbeitung mit dem Schritt SB5 fort.
-
[Schritt
SB5] Der Vorbelastungsdrehmomentwert Preload wird mit Hilfe des
Ausdrucks Preload = ((KNT – j)/KNT)·(Set Value)
berechnet, wobei ”j” der Wert des Index j ist,
KNT die Anzahl der Wiederholungen und Set Value der im Schritt SB3
gelesene Wert.
-
[Schritt
SB6] Der im Schritt SB5 oder SB8 erhaltene Vorbelastungsdrehmomentwert
Preload wird ausgegeben.
-
[Schritt
S67] Der vorhergehende Index j wird um 1 erhöht, d. h.
(j + 1) ist der neue aktuelle Index j, und die Verarbeitung kehrt
zum Schritt SB3 zurück.
-
[Schritt
SB8] Der Vorbelastungsdrehmomentwert Preload wird auf 0 gesetzt. Überschreitet also
der Index j die Anzahl der Wiederholungen KNT, so wird der Vorbelastungsdrehmomentwert
Preload auf 0 gesetzt.
-
Im
Weiteren wird die Vorgehensweise zum Zufügen eines Vorbelastungsdrehmoments
in zweifach geradliniger Form anhand des Flussdiagramms in 9 beschrieben.
-
[Schritt
SC1] N Sätze erster Register Pi (i = 1 bis N) und M Sätze
zweiter Register Qi (I = 1 bis M) werden mit 0 initialisiert, wobei
N plus M gleich der Anzahl der Wiederholungen KNT ist (= Zeitkonstante τ/Abtastzeit
T).
-
[Schritt
SC2] Der Einstellwert Set Value, der der Absolutwert des Maximalwerts
eines Vorbelastungsdrehmoments ist, wird aus der Speichervorrichtung
der digitalen Servoschaltung 102 gelesen.
-
[Schritt
SC3] Die in den ersten Registern Pi (N = N – 1 bis 1) gespeicherten
Datenelemente werden in die Register Pi + 1 geschoben, wobei jedes Register
einen Index hat, der um 1 größer ist als der Index
der Quelle, und zwar in absteigender Reihenfolge des Index. D. h.,
das Datenelement im Register PN-1 wird in das benachbarte Register
PN geschoben, das Datenelement im Register PN-2 in das Register
PN-1, ..., das Datenelement im Register P1 in das Register P2.
-
[Schritt
SC4] Es wird festgestellt, ob ein Erregungssignal, das das Addieren
einer Vorbelastung spezifiziert, ausgegeben wird. Wird das Signal
ausgegeben, so geht die Verarbeitung mit dem Schritt SC5 weiter.
Andernfalls geht die Verarbeitung im Schritt SC10 weiter.
-
[Schritt
SC5] Der im Schritt SC2 gelesene Einstellwert Set Value wird im
Register P1 gespeichert, und die Verarbeitung schreitet zum Schritt
SC6 fort.
-
[Schritt
SC6] Die in den zweiten Registern Qi (i = M – 1 bis 1)
abgefegten Datenelemente werden in die Register Qi + 1 verschoben,
wobei jedes Register einen Index hat, der um 1 größer
ist als der Index der Quelle, und zwar in absteigender Reihenfolge des
Index. D. h., das Datenelement im Register QM11 wird in das Register
QM geschoben, das Datenelement im Register QM-2 in das Register
QM-1, ..., das Datenelement im Register Q1 in das Register Q2.
-
[Schritt
SC7] Die in den ersten Registern Pi (1 = 1 bis N) abgelegten Datenelemente
werden aufsummiert, und das Ergebnis wird durch N dividiert, d. h.
durch die Anzahl der ersten Register, damit man die Daten erhält,
die im zweiten Register Q1 zu speichern sind. D. h., man erhält
Q1 durch die Gleichung Q1 = [P1 + P2 ... + PN]/N.
-
[Schritt
SC8] Die in den zweiten Registern Qi (1 = 1 bis M) abgelegten Datenelemente
werden aufsummiert, und das Ergebnis wird durch M dividiert, d. h.
durch die Anzahl der zweiten Register, damit man den Vorbelastungsdrehmomentwert
Preload erhält.
-
[Schritt
SC9] Der im Schritt SC8 erhaltene Vorbelastungsdrehmomentwert Preload
wird ausgegeben, und die Verarbeitung kehrt zum Schritt SC2 zurück.
-
[Schritt
SC10] im Register P1 wird ein Wert von 0 gespeichert.
-
10 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verarbeitungsalgorithmus, der bewirkt, dass
ein Vorbelastungsdrehmoment exponentiell ansteigt, siehe 4D. 11 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verarbeitungsalgorithmus, der bewirkt, dass
ein Vorbelastungsdrehmoment exponentiell abfällt. Die Verarbeitung
in 10 beginnt, wenn die Kompensiervorrichtung 6 (siehe 1)
ein Erregungssignal von einem Hostcontroller empfängt.
Die Verarbeitung in 11 beginnt, sobald die Kompensiervorrichtung 6 das
Erregungssignal nicht mehr empfängt.
-
Es
wird zuerst die Verarbeitung beschrieben, die bewirkt, dass ein
Vorbelastungsdrehmoment exponentiell ansteigt, und zwar anhand des
Flussdiagramms in 10.
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[Schritt
SD1] Der Index i wird auf den Wert 1 initialisiert.
-
[Schritt
SD2] Die Zeitkonstante τ wird durch die Abtastzeit T dividiert,
damit man die Anzahl der Wiederholungen KNT erhält.
-
[Schritt
SD3] Der Einstellwert Set Value, der der Absolutwert des Maximalwerts
des Vorbelastungsdrehmoments ist, wird aus der Speichervorrichtung
der digitalen Servoschaltung 102 gelesen.
-
[Schritt
SD4] Der Vorbelastungsdrehmomentwert Preload wird mit Hilfe der
Gleichung Preload = (1 – exp(–i/KNT))·(Set
Value) berechnet, wobei Set Value der im Schritt SD3 gelesene Wert
ist, ”i” der Wert des Index i, und KNT die im
Schritt SD2 berechnete Anzahl der Wiederholungen.
-
[Schritt
SD5] Der im Schritt SD4 berechnete Vorbelastungsdrehmomentwert Preload
wird ausgegeben.
-
[Schritt
SD6] Der vorhergehende Index i wird um 1 erhöht, d. h.
(i + 1) ist der neue aktuelle Index i, und die Verarbeitung kehrt
zum Schritt SD3 zurück.
-
Im
Weiteren wird die Verarbeitung beschrieben, die bewirkt, dass ein
Vorbelastungsdrehmoment exponentiell abfällt, und zwar
anhand des Flussdiagramms in 11.
-
[Schritt
SE1] Der Index j wird auf den Wert 1 initialisiert.
-
[Schritt
SE2] Die Zeitkonstante τ wird durch die Abtastzeit T dividiert,
damit man die Anzahl der Wiederholungen KNT erhält.
-
[Schritt
SE3] Der Einstellwert Set Value, der der Absolutwert des Maximalwerts
des Vorbelastungsdrehmoments ist, wird aus der Speichervorrichtung
der digitalen Servoschaltung 102 gelesen.
-
[Schritt
SE4] Der Vorbelastungsdrehmomentwert Preload wird mit Hilfe der
Gleichung Preload = exp(–j/KNT)·(Set Value) berechnet,
wobei Set Value der im Schritt SE3 gelesene Wert ist, ”j” der Wert
des Index j, und KNT die im Schritt SE2 berechnete Anzahl der Wiederholungen.
-
[Schritt
SE5] Der im Schritt SE4 berechnete Vorbelastungsdrehmomentwert Preload
wird ausgegeben.
-
[Schritt
SE6] Der vorhergehende Index j wird um 1 erhöht, d. h.
(j + 1) ist der aktuelle Index j, und die Verarbeitung kehrt zum
Schritt SE3 zurück.
-
12 zeigt
ein Flussdiagramm eines Verarbeitungsalgorithmus, der bewirkt, dass
ein Vorbelastungsdrehmoment gemäß einer Exponentialfunktion ansteigt
oder abfällt, wobei der Anstieg bzw. Abfall des Vorbelastungsdrehmoments
in einfacher Weise berechnet wird.
-
[Schritt
SF1] Der Vorbelastungsdrehmomentwert Preload und das Register zum
Speichern des vorhergehenden Werts Previous Value werden mit 0 initialisiert.
-
[Schritt
SF2] Der Einstellwert Set Value, der der Absolutwert des Maximalwerts
eines Vorbelastungsdrehmoments ist, wird aus der Speichervorrichtung
der digitalen Servoschaltung 102 gelesen.
-
[Schritt
SF3] Es wird festgestellt, ob ein Erregungssignal, das das Addieren
einer Vorbelastung spezifiziert, ausgegeben wird. Wird das Signal
ausgegeben, so geht die Verarbeitung mit dem Schritt SF4 weiter.
Andernfalls geht die Verarbeitung im Schritt SF7 weiter.
-
[Schritt
SF4] Der Vorbelastungsdrehmomentwert Preload wird mit Hilfe der
Gleichung Preload = k·(Previous Value) + (1 – k)·(Set
Value) berechnet, wobei Set Value der im Schritt SF2 gelesene Wert
ist, Previous Value der momentane Wert von Previous Value ist, und ”k” ein
vorgeschriebener Koeffizient ist (0 < k < 1).
-
[Schritt
SF5] Der im Schritt SF4 berechnete Vorbelastungsdrehmomentwert Preload
wird ausgegeben.
-
[Schritt
SF6] Das Register, in dem der vorhergehende Wert Previous Value
abgelegt ist, wird auf den Vorbelastungsdrehmomentwert Preload gesetzt,
der im Schritt SF5 ausgegeben wurde, und die Verarbeitung kehrt
zum Schritt SF2 zurück.
-
[Schritt
SF7] Der Vorbelastungsdrehmomentwert Preload wird berechnet, indem
der aktuelle Wert von Previous Value mit dem genannten Koeffizienten
k multipliziert wird.
-
[Schritt
SF8] Der im Schritt SF7 erhaltene Vorbelastungsdrehmomentwert Preload
wird ausgegeben.
-
[Schritt
SF9] Das Register, in dem der vorhergehende Wert Previous Value
abgelegt ist, wird auf den Vorbelastungsdrehmomentwert Preload gesetzt,
der im Schritt SF8 ausgegeben wurde, und die Verarbeitung kehrt
zum Schritt SF2 zurück.
-
Drehen
sich der Motor 15 im ersten Regelsystem und der Motor 25 im
zweiten Regelsystem bei der Verarbeitung gemäß den
Flussdiagrammen in 7 bis 12 in
der gleichen Richtung, so werden positive bzw. negative Drehmomentwerte
(Pre+ und Pre–) an die Stromregelschleifen (Stromregeleinheiten 13 und 23)
ausgegeben, damit eine Spannung zwischen den Zahnrädern
erhalten bleibt, die von den Motoren 15 und 25 angetrieben
werden. Drehen sich der Motor 15 im ersten Regelsystem
und der Motor 25 im zweiten Regelsystem in einander entgegengesetzten
Richtungen, so werden Drehmomentwerte mit dem gleichen Vorzeichen
(Pre+ und Pre+ oder Pre– und Pre–) an die Stromregelschleifen
(Stromregeleinheiten 13 und 23) ausgegeben. In
der in 1 dargestellten Ausführungsform drehen
sich der Motor 15 im ersten Regelsystem und der Motor 25 im zweiten
Regelsystem in der gleichen Richtung, so dass sich das Vorzeichen
des Vorbelastungsdrehmomentwerts, der an die Stromregeleinheit 13 des
ersten Regelsystems zu liefern ist, vom Vorzeichen des Vorbelastungsdrehmomentwerts
unterscheidet, der an die Stromregeleinheit 23 des zweiten
Regelsystems zu liefern ist.
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Zusätzlich
kann in einem Motorregler, der die Tandemregelung nach 14 vornimmt,
die Kompensiervorrichtung 6 mit der Zeitkonstantenschaltung auch
dazu verwendet werden, ein Spiel zu verhindern.
-
Wird
eine Vorbelastung in einem Status addiert, in dem die Geschwindigkeitsintegralwerte
bei einer Positions-Tandemregelung nach 16 aneinander
angeglichen werden, so wird gemäß der Erfindung
ein Ausgabedrehmoment nicht auf 0 gesetzt, wodurch man am Spiel
zwischen Zahnrädern von Werkzeugmaschinen oder ähnlichen
Vorrichtungen verhindern kann.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 5646495 [0003, 0009]
- - JP 7-110714 [0006]
- - JP 2003-79180 [0007]
- - US 6809493 [0008]