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Die Erfindung betrifft ein Zubehörteil für ein Fahrrad, das zur Montage zwischen einem Sattel und einer den Sattel tragenden Sattelstütze des Fahrrads bestimmt ist. Die Erfindung betrifft weiter ein Fahrrad und einen Fahrradsattel.
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Wenn ein Fahrradfahrer beim Fahren eines Fahrrads abwechselnd die beiden Pedale des Fahrrads kraftvoll niedertritt, bewegt sich sein Oberkörper gewöhnlich in seitlicher Richtung hin und her, wobei er sich jeweils zu der Seite des belasteten Pedals hin neigt. In Verbindung mit dieser Bewegung führt das auf dem Fahrradsattel abgestützte Becken des Fahrradfahrers eine hin und her schwingende Bewegung um eine allgemein vertikale Achse aus. Bei dieser Bewegung drückt jeweils auf der Seite des gerade unbelasteten Pedals der Schenkel des Fahrradfahrers gegen das Sattelhorn, wodurch die hin und her schwingende Bewegung des Beckens eingeschränkt oder behindert wird. Diese Einschränkung beeinträchtigt nicht nur das Fahrgefühl sondern außerdem auch eine optimale Kraftübertragung vom Körper des Fahrradfahrers auf das jeweils belastete Pedal.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Fahrradzubehörteil bzw. ein Fahrrad zu schaffen, mit denen sich ein angenehmeres Fahrgefühl und eine optimale Kraftübertragung vom Körper des Fahrers auf das jeweils belastete Pedal erzielen lassen.
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Diese Aufgabe wird im Hinblick auf das Fahrradzubehörteil durch die Merkmale im Anspruch 1 gelöst. Danach umfasst das Fahrradzubehörteil ein erstes und ein zweites starres Element sowie ein zwischen den beiden starren Elementen angeordnetes elastisch verformbares Element, wobei das erste Element fest mit der Sattelstütze verbindbar ist und wobei das zweite Element fest mit dem Sattel verbindbar und in Bezug zu dem ersten Element entgegen einer Rückstellkraft des elastisch verformbaren Elements aus einer Ruhelage in entgegengesetzte Richtungen drehbar ist.
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Anders als bei bekannten Fahrrädern wird die hin und her schwingende Bewegung des Beckens des Fahrradfahrers aufgrund der Drehbarkeit des Sattels in Bezug zur Sattelstütze nicht behindert, während gleichzeitig die Kraftübertragung vom Körper des Fahrers auf das belastete Pedal verbessert wird, weil das Becken des Fahrers weiter als bei bekannten Fahrrädern zu der Seite des belasteten Pedals hin schwingen kann, wodurch ein größeren Anteil der Gewichtskraft des Fahrers in dieses Pedal eingeleitet werden kann.
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Um sicherzustellen, dass sich das Zubehörteil bei nahezu sämtlichen existierenden Fahrrädern ohne größere Umbauten oder Modifikationen zwischen der Sattelstütze und dem Sattel montieren lässt, sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung vor, dass die beiden Elemente mindestens teilweise zylindrisch oder hohlzylindrisch ausgebildet sind, so dass sich das erste, fest mit der Sattelstütze verbindbare Element zum Montage an der Sattelstütze von oben her in die nach oben offene röhrenförmige Sattelstütze einführen und mittels einer an Sattelstützen normalerweise vorhandenen Klemmvorrichtung in einer gewünschten Höhenposition im Inneren der Sattelstütze festklemmen lässt. Dabei ragt vorteilhafterweise das zweite, fest mit dem Sattel verbindbare Element zum Teil ins hohle Innere des ersten Elements, wobei zweckmäßig zumindest dieser ins Innere des ersten Elements ragende Teil des zweiten Elements eine an die Form des ersten Elements angepasste zylindrische oder hohlzylindrische Form besitzt. Bevorzugt besitzt auch das zum Sattel benachbarte freie obere Ende des zweiten Elements eine zylindrische oder hohlzylindrische Form, so dass sich der Sattel mit Hilfe einer normalerweise an seiner Unterseite vorhandenen, zum Festklemmen an einer Sattelstütze dienenden Klemmvorrichtung am freien oberen Ende des zweiten Elements festklemmen lässt.
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Alternativ könnte das zweite Element oder ein drehfest mit dem zweiten Element verbundener Teil des elastisch verformbaren Elements jedoch auch mit einer Sattelaufnahmeplatte des Sattels verbunden werden, zum Beispiel durch Festschrauben an der Sattelaufnahmeplatte.
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Vorzugsweise sind die beiden Elemente koaxial zueinander ausgerichtet, wobei das zweite Element in Bezug zum ersten Element um die gemeinsame Längsachse drehbar ist. Um die Baulänge des Zubehörteils zu verkürzen, sind die beiden Elemente vorteilhaft teleskopisch ineinander gesteckt, wobei zweckmäßig das zweite, mit dem Sattel verbindbare Element von oben her ins Innere des ersten Elements ragt und demzufolge einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner ist als ein Innendurchmesser des ersten, mit der Sattelstütze verbindbaren Elements.
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Um eine übermäßig große Auslenkung des Sattels aus der Ruhelage zu vermeiden, sind die beiden Elemente bevorzugt mit zusammenwirkenden Anschlägen versehen, welche die relative Drehung der beiden Elemente auf einen maximalen Drehwinkel von weniger als 25 Grad und vorteilhaft weniger als 22 Grad beiderseits der Ruhelage begrenzen. Vorteilhaft können die maximalen Drehwinkel in Abhängigkeit vom Einsatzzweck des Zubehörteils unterschiedlich groß sein, wobei sie zum Beispiel bei einem Tourenrad etwa 10 Grad und bei einem Sportrad etwa 20 Grad betragen können.
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Ein weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, das Zubehörteil gleichzeitig als Federung und/oder als Schwingungsdämpfer für den Sattel zu nutzen, um die über den Sattel auf den Fahrradfahrer einwirkenden Stöße abzufedern und/oder zu dämpfen. Zu diesem Zweck sind die beiden fest mit der Sattelstütze bzw. mit dem Sattel verbindbaren Elemente vorzugsweise in Richtung einer Längsachse der Sattelstütze relativbeweglich, wobei zwischen den beiden Elementen ein Feder- und/oder Dämpfungselement zur Federung und/oder Dämpfung der axialen Relativbewegung vorgesehen ist. Das Feder- und/oder Dämpfungselement kann eine in einem Ringraum zwischen dem ersten und dem zweiten Element angeordnete Schraubendruckfeder umfassen, die sich mit ihren entgegengesetzten Stirnenden mittelbar oder unmittelbar gegen das erste bzw. das zweite Element abstützt. Das Feder- und/oder Dämpfungselement kann jedoch auch von dem elastisch verformbaren Element selbst gebildet werden, wenn dieses auch in axialer Richtung der Sattelstütze elastisch verformbar ist.
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Darüber hinaus ist zwischen den beiden Elementen vorzugsweise auch mindestens ein Drehlager vorgesehen, besser zwei im axialen Abstand voneinander positionierte Drehlager, von denen eines zweckmäßig in der Nähe des dem Sattel zugewandten oberen Stirnendes des ersten Elements und das andere zweckmäßig in der Nähe des vom Sattel abgewandten unteren Stirnendes des zweiten Elements angeordnet ist, so dass der Abstand zwischen den Drehlagern möglichst groß gemacht werden kann.
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Um den Platzbedarf des elastisch verformbaren Elements klein zu halten, ist dieses vorteilhaft als Torsionsfeder und am besten als langgestreckte ebene Feder oder Blattfeder ausgebildet, die sich entlang einer Längsachse der beiden Elemente erstreckt, wobei ihre entgegengesetzten Enden jeweils drehfest mit einem der beiden starren Elemente verbunden sind, zum Beispiel indem sie jeweils in eine schlitzförmige Aufnahme des ersten bzw. zweiten Elements ragen.
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Alternativ kann das elastisch verformbare Element auch als gummielastischer Körper ausgebildet sein, der entweder an Stelle der Torsionsfeder im Inneren hohlen Inneren von einem der beiden starren hohlzylindrischen Elemente oder in einem axialen Zwischenraum zwischen den beiden starren Elementen angeordnet ist, wobei sein oberes Ende drehfest mit dem Sattel und sein unteres Ende drehfest mit der Sattelstütze verbunden ist, so dass eine Drehung des Sattels um die Längsachse der Sattelstütze zu einer reversiblen elastischen Verformung des gummielastischen Körpers führt, wobei durch die Verformung die Rückstellkraft erzeugt wird. Das Zubehörteil weist einen besonders einfachen einteiligen Aufbau auf, wenn der Körper in einem axialen Zwischenraum zwischen einer mit dem Sattel verbindbaren oder verbundenen oberen Platte und einer mit der Sattelstütze verbindbaren oder verbundenen unteren Platte angeordnet und fest mit den beiden Platten verbunden ist.
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Im Hinblick auf das Fahrrad wird die Aufgabe durch die Merkmale im Anspruch 20 gelöst. Danach umfasst das Fahrrad eine Sattelstütze und einen Sattel zwischen denen eine Torsionsfeder angeordnet ist, wobei der Sattel entgegen der Rückstellkraft der Torsionsfeder um eine Längsachse der Sattelstütze aus einer Ruhelage begrenzt in entgegengesetzte Richtungen drehbar ist.
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Im Hinblick auf den Fahrradsattel wird die Aufgabe durch die Merkmale im Anspruch 22 gelöst. Danach umfasst dieser ein erstes und ein zweites starres Element, sowie ein zwischen den beiden Elementen angeordnetes elastisch verformbares Element, wobei das erste Element fest mit einer Sattelstütze eines Fahrrads verbindbar und wobei das zweite Element fest mit dem Sattel verbunden und in Bezug zu dem ersten Element entgegen einer Rückstellkraft des elastisch verformbaren Elements aus einer Ruhelage begrenzt in entgegengesetzte Richtungen drehbar ist.
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Die zuvor genannten Lösungen, d. h. das erfindungsgemäße Zubehörteil, das erfindungsgemäße Fahrrad und der erfindungsgemäße Fahrradsattel beruhen auf derselben Idee, wobei jedoch der Tatsache Rechnung getragen wird, dass diese Idee auf verschiedene Weise realisiert werden kann.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
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1 eine perspektivische Ansicht eines Sattels und einer Sattelstütze eines mit dem erfindungsgemäßen Zubehörteil ausgestatteten Fahrrads;
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2 eine vergrößerte Längsschnittansicht einer ersten Ausführungsform des zwischen die Sattelstütze und den Sattel eingesetzten Zubehörteils;
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3 eine vergrößerte Längsschnittansicht einer zweiten Ausführungsform des zwischen die Sattelstütze und den Sattel eingesetzten Zubehörteils;
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4 eine Draufsicht auf den Sattel zur Erläuterung eines Schwenkbewegungsbereichs.
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5 eine vergrößerte Längsschnittansicht einer dritten Ausführungsform des zwischen die Sattelstütze und den Sattel eingesetzten Zubehörteils;
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6 eine perspektivische Ansicht eines Sattels mit einer vierten Ausführungsform des Zubehörteils;
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7 eine vergrößerte Längsschnittansicht des Zubehörteils aus 6.
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Die in der Zeichnung dargestellten Zubehörteile 10 für ein Fahrrad (nicht dargestellt) sind zur Montage zwischen einem Sattel 12 und einer den Sattel 12 tragenden Sattelstütze 14 des Fahrrads bestimmt, wie am besten in 1 dargestellt.
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Die in den 1 bis 5 dargestellten vormontierten Zubehörteile 10 umfassen jeweils ein erstes starres Element 16, das im Wesentlichen aus einem zylindrischen Rohrstück 18 besteht, dessen Außendurchmesser an den Innendurchmesser der röhrenförmigen, nach oben offenen und im Querschnitt allgemein kreisringförmigen Sattelstange oder Sattelstütze 14 angepasst ist, so dass sich das Rohrstück 18 von oben her bis zu einer gewünschten Tiefe in den oberen, mit einem Längsschlitz (nicht dargestellt) versehenen Endabschnitt der Sattelstütze 14 einführen und mittels einer normalerweise am oberen Endabschnitt der Sattelstütze 14 vorgesehenen handelsüblichen Klemmvorrichtung 20 drehfest und axial unverschiebbar im Inneren des oberen Endabschnitts der Sattelstütze 14 festklemmen lässt. Das Rohrstück 18 ist an seinem unteren Ende durch einen Stopfen 22 verschlossen, der in den unteren Endabschnitt des aus Stahl bestehenden Rohrstücks 18 eingeschweißt ist.
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Die vormontierten Zubehörteile 10 umfassen weiter ein zweites starres Element 26 in Form eines zylindrischen, koaxial zum ersten Rohrstück 18 ausgerichteten zweiten inneren Rohrstücks 28, das von oben her ins Innere des äußeren Rohrstücks 18 ragt. Das innere Rohrstück 28 steht ein Stück weit über das obere Stirnende des äußeren Rohrstücks 18 über, so dass sich der Sattel 12 mittels einer an seiner Unterseite normalerweise vorgesehenen handelsüblichen Klemmvorrichtung 30 drehfest und axial unverschiebbar am freien oberen Stirnende des inneren Rohrstücks 28 befestigen lässt.
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Neben den Rohrstücken 18 und 28, die in Bezug zueinander um ihre Längsachse 36 drehbar sind, umfassen die Zubehörteile 10 in den 1 bis 3 ein elastisch bzw. federelastisch verformbares Element 38 in Form einer Torsionsfeder 40, die zwischen den beiden Rohrstücken 18 und 28 angeordnet ist, wobei ihre Enden drehfest mit den Rohrstücken 18 und 28 verbunden sind. Die Torsionsfeder 40 wird von einem langgestreckten ebenen Blatt aus Federstahl gebildet, dessen unteres Stirnende in eine nach oben hin offene schlitzförmigen Sacklochöffnung 24 in der Oberseite des in das äußere Rohrstück 18 eingesetzten Stopfen 22 ragt, während sich sein oberes Stirnende durch eine schlitzförmige Durchtrittsöffnung 34 einer kreisförmigen Scheibe 32 aus Stahl hindurch erstreckt, die in einem gewissen Abstand vom oberen Ende des ebenfalls aus Stahl bestehenden inneren Rohrstücks ins Innere desselben eingeschweißt ist.
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In ihrem in den 2 und 3 dargestellten unverformten Zustand hält die Torsionsfeder 40 das innere Rohrstück 28 in Bezug zum äußeren Rohrstück 18 in einer Ruhelage, in der die beiden schlitzförmigen Öffnungen 24 und 34 dieselbe Ausrichtung besitzen, gestattet es jedoch infolge der Drehbarkeit des inneren Rohrstücks 28, den Sattel 12 zusammen mit diesem entgegen ihrer Federkraft in Bezug zum äußeren Rohrstück 18 aus der Ruhelage heraus in entgegengesetzte Richtungen um die Längsachse 36 der beiden Rohrstücke 18, 28 und der Sattelstütze 14 zu drehen.
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Zu einer solchen Drehung kommt es vor allem dann, wenn ein entweder auf dem Sattel 12 sitzender oder in den Pedalen stehender Fahrradfahrer während des abwechselnden Niedertretens der beiden Pedale des Fahrrads mit seinem Becken eine schwingende Hin- und Herbewegung in seitlicher Richtung ausführt. Bei dieser Bewegung wird jeweils beim Niedertreten von einem der Pedale eine einseitige horizontale Kraft in ein Sattelhorn 42 des Sattels 12 eingeleitet, wenn das Becken des Fahrradfahrers zu der Seite des nach unten bewegten belasteten Pedals hin schwingt und dabei auf der Seite des nach oben bewegten unbelasteten Pedals die Innenseite seines Schenkels gegen das Sattelhorn 42 angepresst wird. Da die Kraft in einem horizontalen Abstand von der Längsachse 36 der Rohrstücke 28, 18 und der Sattelstütze 14 in das Sattelhorn 42 eingeleitet wird, wird entsprechend der Kraftrichtung ein Drehmoment um die Längsachse 36 auf den Sattel 12 aufgebracht. Dieses Drehmoment bewirkt, dass das innere Rohrstück 28 in Bezug zum äußeren Rohrstück 18 entgegen der Rückstellkraft der Torsionsfeder 38 verdreht und damit der Sattel 12 in Bezug zur Sattelstütze 14 aus seiner Ruhelage ausgelenkt wird. Dies hat zur Folge, dass der Sattel 12 beim abwechselnden Treten der beiden Pedale der Fahrrads abwechselnd mit entgegengesetzter Drehrichtung verschwenkt wird, was nicht nur für ein angenehmeres Fahrgefühl sorgt, sondern auch eine verbesserte Kraftübertragung vom Fahrer auf das jeweils gerade niedergetretene Pedal und damit einen höheren Wirkungsgrad zur Folge hat.
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Da die Rückstellkraft der Torsionsfeder 40 mit zunehmender Auslenkung zunimmt, übt die Torsionsfeder 40 zudem eine dämpfende Wirkung auf die Schwenkbewegung des Sattels 12 und damit auch auf die schwingende Seitwärtsbewegung des Beckens des Fahrers aus. Außerdem setzt diese Rückstellkraft der schwingenden Seitwärtsbewegung des Beckens des Fahrers mit zunehmender Auslenkung aus der Ruhelage einen größer werdenden Widerstand entgegen, wodurch das Stabilitätsgefühl des Fahrers verbessert werden kann. Darüber hinaus sorgt die Torsionsfeder 38 auch dafür, dass sich der Sattel 12 wieder in die Ruhelage zurück bewegt, sobald keine seitliche Kraft mehr auf das Sattelhorn 42 ausgeübt wird, zum Beispiel bevor der Fahrer erneut das andere Pedal niedertritt, während das Fahrrad rollt, oder nachdem es abgestellt worden ist.
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Da das obere Stirnende der Torsionsfeder 40 vor der Montage der Zubehörteile 10 bzw. später nach einem Abnehmen des Sattels 12 vom inneren Rohrstück 28 durch dessen offenes oberes Ende gut zugänglich ist, kann die Torsionsfeder 40 bei Bedarf ohne weiteres gegen eine Torsionsfeder 40 mit einer steileren oder flacheren Federkennlinie und damit einer entsprechend dem Wunsch des Fahrers größeren oder kleineren Rückstellkraft bzw. bei Bruch oder Verschleiß gegen eine neue Feder 40 ausgetauscht werden.
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Während bei dem Ausführungsbeispiel in 2 das innere Rohrstück 28 axial unverschiebbar in das äußere Rohrstück 18 eingesetzt ist, ist bei dem Ausführungsbeispiel in 4 das innere Rohrstück 28 sowohl drehbar als auch entgegen der Kraft einer Schwingungsdämpfungsfeder 44 axial verschiebbar in das äußere Rohrstück 18 eingesetzt, wodurch das Zubehörteil 10 zugleich als Schwingungsdämpfer zwischen dem Sattel 12 und der Sattelstütze 14 wirkt. Die Schwingungsdämpfungsfeder 44 wird bei diesem Ausführungsbeispiel von einer Schraubendruckfeder 46 gebildet, die im Ringraum 48 zwischen dem äußeren Umfang des inneren Rohrstücks 28 und dem inneren Umfang des äußeren Rohrstücks 18 angeordnet ist, wobei sie sich mit ihrem unteren Stirnende gegen die Oberseite des Stopfens 22 und mit ihrem oberen Stirnende gegen einen Bund 50 des inneren Rohrstücks 28 abstützt. Der Bund 50 wird zweckmäßig von einem Stahlring gebildet, der nach dem Aufschieben auf das innere Rohrstück 28 mit diesem verschweißt wird.
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Um während der Schwenkbewegungen des Sattels 12 eine reibungsarme Drehung des inneren Rohrstücks 28 in Bezug zum äußeren Rohrstück 18 sicherzustellen und ein gegenseitiges Verkanten der beiden Rohrstücke 28, 28 zu verhindern, ist das innere Rohrstück 28 mittels Drehlagern im äußeren Rohrstück 18 gelagert.
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Bei dem Ausführungsbeispiel in 2 werden die Drehlager von drei Wälzlagern 52, 54, 56 gebildet. Eines der Lager 52, 54, 56 ist ein Axiallager 52, über das sich das innere Rohrstück 28 mit seinem unteren Ende auf dem Stopfen 22 und über diesen auf dem äußeren Rohrstück 18 abstützt, während es sich bei den beiden anderen Lagern um Radiallager 54, 56 in Form von Nadellagern handelt, die in der Nähe des oberen bzw. unteren Endes des inneren Rohrstücks 28 axial unverschiebbar in den Ringraum 48 zwischen dem äußeren Umfang des inneren Rohrstücks 28 und dem inneren Umfang des äußeren Rohrstücks 18 eingesetzt sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel in 3 werden die Drehlager von zwei Gleitlagern 58, 60 gebildet, wobei eines 58 am oberen Ende des äußeren Rohrstücks 18 zwischen dessen innerem Umfang und dem entsprechend angepassten äußeren Umfang des Bundes 50 des inneren Rohrstücks 28 angeordnet ist, während das andere 60 am unteren Ende des inneren Rohrstücks 28 zwischen dessen innerem Umfang und dem entsprechend angepassten äußeren Umfang eines nach oben über den Stopfen 22 überstehenden, ins Innere des inneren Rohrstücks 28 ragenden zylindrischen Vorsprungs 62 angeordnet ist, in dessen oberem Ende die Sacklochöffnung 24 ausgespart ist.
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Um den Schwenkwinkel des Sattels 12 zu begrenzen, vorzugsweise in Abhängigkeit vom Einsatzzweck des Fahrrads, wie zum Beispiel auf etwa 10 Grad bei einem Tourenrad oder auf etwa 20 Grad bei einem Sportrad, wie in 4 dargestellt, weisen das innere Rohrstück 28 und das äußere Rohrstück 18 zusammenwirkende Anschlagmittel auf, welche die Auslenkung des inneren Rohrstücks 28 aus der Ruhelage auf das gewünschte Maß begrenzen.
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Zu diesem Zweck ist das untere Ende des inneren Rohrstücks 28 bei beiden Zubehörteilen 10 mit einem nach unten offenen Längsschlitz 64 (nur in 3 sichtbar) versehen, gegen dessen entgegengesetzte seitliche Begrenzungen bei einer gewünschten maximalen Auslenkung des inneren Rohrstücks 28 eine von zwei entgegengesetzten Seiten eines starr mit dem äußeren Rohrstück 28 verbundenen Anschlagvorsprungs 66 (nur in 3 sichtbar) anschlagen. Bei dem Ausführungsbeispiel in 3 wird der Anschlagvorsprung 66 von einer radial nach außen über den Vorsprung 62 überstehenden, von innen her in den Längsschlitz 64 ragenden Nase 68 gebildet. Bei dem Ausführungsbeispiel in 2 kann der Anschlagvorsprung beispielsweise von einer aus dem äußeren Rohrstück 18 ausgestanzten und nach innen gebogenen Zunge gebildet werden, die von außen her in den Längsschlitz 64 ragt.
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Auf das obere Ende des äußeren Rohrstücks 18 ist eine ringförmige Kappe 70 aufgeschraubt, die den Ringraum 48 zwischen den beiden Rohrstücken 18, 28 nach oben zu verschließt. Die Kappe 70 verhindert zudem ein Herausziehen des inneren Rohrstücks 28 aus dem Inneren des äußeren Rohrstücks 26 sowie ein Eindringen von Staub oder anderen Verunreinigungen in den Ringraum 48.
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Bei der Montage von einem der Zubehörteile 10 auf der Sattelstütze 14 bzw. bei der Montage des Sattels 12 auf dem jeweiligen Zubehörteil 10 wird die Ausrichtung der ebenen unverformten Torsionsfeder 40 zweckmäßig so eingestellt, dass sie parallel zu einer vom Rahmen des Fahrrads aufgespannten Ebene bzw. parallel zu einer horizontalen Längsachse 72 des Sattels 12 ist. Eine solche Einstellung wird dadurch erleichtert, dass die Ausrichtung der Blattfeder 40 bzw. der die Feder 40 aufnehmenden Durchtrittsöffnung 34 von oben her durch das offene obere Ende des inneren Rohrstücks 28 hindurch sichtbar ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel in 5 besteht das elastisch verformbare Element 38 statt aus einer metallischen Torsions- oder Blattfeder 40 aus einem zylindrischen Körper 74 aus einem gummielastisch verformbaren Elastomermaterial, wie zum Beispiel Synthesekautschuk oder Polybutadienlatex, dessen oberes Stirnende drehfest mit dem oberen Ende des inneren Rohrstücks 28 und über dieses drehfest mit dem Sattel 12 verbindbar ist, während sein unteres Stirnende drehfest mit dem im Inneren der Sattelstütze 14 festgeklemmten äußeren Rohrstück 18 verbunden ist, so dass sich der Körper 74 bei einer Schwenkbewegung des Sattels 12 aus seiner Ruhelage um die Längsachse 36 der Sattelstütze 14 und des unteren Rohrstücks 18 gummielastisch und reversibel verformt.
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Zur Herstellung der drehfesten Verbindung zwischen dem oberen Stirnende des Körpers 74 dient eine mit dem oberen Ende des inneren Rohrstücks 28 verschweißte kreisförmige Platte 76, über deren Unterseite mehrere Stifte 78 im radialen Abstand von der Längsachse 36 überstehen, die in komplementäre, nach oben offene Sacklöcher 80 im oberen Stirnende des Körpers 74 eingreifen. Alternativ oder zusätzlich könnte mittels eines geeigneten Klebers das obere Stirnende des Körpers 74 an der Unterseite der Platte 76 und/oder die Stifte 78 in den Löchern 80 fixiert werden.
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Die drehfeste Verbindung zwischen dem unteren, auf dem Stopfen 22 aufliegenden Stirnende des Körpers 74 und dem äußeren Rohrstück 18 wird mittels eines unverformbaren Führungsstabs 82 hergestellt, der starr mit dem Stopfen 22 und dem Rohrstück 18 verbunden ist und entlang der Längsachse 36 der Sattelstütze 14 und des Rohrstücks 18 nach oben über den Stopfen 22 übersteht, wobei er in eine nach unten offene Aussparung 84 im Körper 74 ragt. Der Führungsstab 82 weist einen zum Innenquerschnitt der Aussparung 84 komplementären rechteckigen Außenquerschnitt auf, so dass er innerhalb der Aussparung 84 nicht drehbar, jedoch in Bezug zum Körper 74 in axialer Richtung verschiebbar ist.
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Damit sich das in 5 dargestellte Zubehörteil 10 ebenfalls als Schwingungsdämpfer verwenden lässt, ist die Aussparung 84 in axialer Richtung der Rohrstücke 18 und 28 etwas länger als der Führungsstab 82, so dass sich der letztere innerhalb der Aussparung 84 verschieben kann, wenn der Körper 74 durch das Gewicht eines auf dem Sattel 12 sitzenden Fahrradfahrers in axialer Richtung der Rohrstücke 18 und 28 zusammengedrückt wird.
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Der äußere Umfang des Körpers 74 und der benachbarte innere Umfang des inneren Rohrstücks 28 sind durch einen Ringspalt 86 getrennt, dessen Breite ausreichend groß dimensioniert ist, um der Vergrößerung des Durchmessers des Körpers 74 Rechnung zu tragen, wenn dieser in axialer Richtung zusammengedrückt wird.
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An Stelle des als Schwingungsdämpfer zwischen dem Sattel 12 und der Sattelstütze 14 wirkenden Körpers 74, der sich mit seinem unteren Stirnende auf dem Stopfen 22 abstützt und mit seinem oberen Stirnende gegen die Unterseite der Platte 76 anliegt, könnte zur Schwingungsdämpfung bei dem Ausführungsbeispiel in 5 in Abhängigkeit von den Dämpfungseigenschaften wie bei dem Ausführungsbeispiel in 3 eine Schraubendruckfeder verwendet werden, die in diesem Fall entweder zwischen die beiden Rohrstücke 18, 28 oder zwischen die Oberseite des Stopfens 22 und das in einem Abstand darüber angeordnete untere Stirnende des Körpers 74 eingesetzt werden kann.
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Bei dem Ausführungsbeispiel in den 6 und 7 besteht das elastisch verformbare Element 38 des Zubehörteils 10 ebenso wie bei dem Ausführungsbeispiel in 5 aus einem zylindrischen Körper 74, der aus einem gummielastischen Elastomermaterial besteht, der jedoch in einem axialen Zwischenraum zwischen den beiden drehfest mit der Sattelstütze 14 bzw. dem Sattel 12 verbindbaren starren Elementen 16, 26 angeordnet und mit diesen sandwichartig verbunden ist. Die beiden starren Elemente 16 und 26 umfassen dort jeweils eine kreisförmige Platte 88 bzw. 90, deren ebene Unterseite bzw. Oberseite beispielsweise an der gegenüberliegenden ebenen Ober- bzw. Unterseite des Körpers 74 festgeklebt ist, sowie einen nach oben bzw. nach unten über die Platte 88 bzw. 90 überstehenden Rohrstutzen 92, 94, von denen sich der erstere mittels der an der Unterseite des Sattels 12 vorgesehenen Klemmvorrichtung 30 drehfest und unverschiebbar mit dem Sattel 12 verbinden lässt, während sich der letztere von oben her in die Sattelstütze 14 einführen und mittels der Klemmvorrichtung 20 drehfest und unverschiebbar an der Sattelstütze 14 befestigen lässt. Um zu gewährleisten, dass der Körper 24 einerseits in einem geringen Abstand unter dem Sattel 12 montiert werden kann und andererseits auch eine Höhenverstellung des Sattels 12 durch eine axiale Verschiebung des unteren Rohrstutzens 94 innerhalb der Sattelstütze 14 gestattet, ist der untere Rohrstützen 94 wesentlich länger als der obere Rohrstutzen 92.
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Bei dem Ausführungsbeispiel in den 6 und 7 sind der Körper 74 und die beiden Platten 88 und 90 zum Schutz vor Nässe in einem nach unten offenen topfförmigen Gehäuse 96 angeordnet, dessen nach oben weisender, mit einer Durchtrittsöffnung für den Rohrstutzen 92 versehener Boden 98 an der Oberseite der oberen Platte 88 befestigt ist und dessen freier unterer Rand unterhalb der unteren Platte 90 nach innen umgebördelt ist.
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Das in 6 und 7 dargestellte Zubehörteil 10 kann statt als getrenntes Zubehörteil auch in den Sattel 12 integriert werden. In diesem Fall würde die obere Platte 88 zum Beispiel durch Schrauben oder Schweißen starr mit einer Tragkonstruktion des Sattels 12 verbunden, während die untere Platte 90 entweder wie bei dem Zubehörteil 10 in 6 und 7 ein überstehendes, mit der Sattelstütze 14 verbindbaren Rohrstück 94 oder alternativ andere Mittel zur Herstellung einer drehfesten Verbindung mit der Sattelstütze 14 aufweisen würde.