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Die Erfindung betrifft eine mobile Patientenlagerungsvorrichtung zur lösbaren Verbindung mit einem medizinischen Gerät.
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Bei der Untersuchung von Patienten in einem bildgebenden System mit einer Gantry, wie z. B. einem Computer-Tomographen, einem Magnetresonanz-Tomographen oder einem PET-System, muss der Patient in der Gantry gelagert werden. Dazu wird der Patient auf eine Patientenlagerungsplatte gebettet, die in die Gantry eingefahren werden kann. Aufgrund der räumlichen Ausdehnung der Gantry – typisch in Form eines Hohlzylinders mit einem Außendurchmesser von ca. 2 m – muss die Patientenlagerungsplatte zum Einfahren in die Gantry einen Abstand zwischen 70 und 90 cm vom Boden haben. Damit der Patient vorher bequem auf die Patientenlagerungsplatte aufsteigen kann, sollte aber ein Bodenabstand von 55 cm nicht überschritten werden. Insbesondere bei bildgebenden Systemen mit größeren Gantrys haben sich deshalb in der Höhe verstellbare Patientenlagerungsvorrichtungen durchgesetzt.
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Ein optimaler Workflow, insbesondere bei der Lagerung von immobilen Patienten, lässt sich erreichen, wenn die Patientenlagerungsvorrichtung von dem medizinischen Gerät abgedockt, d. h. gelöst, und auch mobil betrieben werden kann. Diese Möglichkeit ist insbesondere dann wichtig, wenn es sich bei dem medizinischen Gerät um ein bildgebendes System handelt, das nach dem Prinzip der Magnetresonanz betrieben wird, beispielsweise ein Magnetresonanz-Tomograph oder ein Magnetresonanz-PET-System. Das im Untersuchungsbereich wirkende, extrem starke magnetische Feld verhindert, dass der Patient mit üblichen, für den Krankenhaustransport verwendeten Patientenlagerungsvorrichtungen (z. B. Patientenliege, Transportwagen, Krankenbett etc) direkt in den Untersuchungsraum gebracht werden kann. Mit einer an- und abdockbaren Patientenlagerungsvorrichtung, d. h. einer lösbar mit dem medizinischen Gerät verbindbaren Patientenlagerungsvorrichtung, kann der Patient in einem magnetfeldfreien Raum (Vorbereitungsraum) gefahrlos beispielsweise von einem Krankenbett auf die mit dem medizinischen Gerät verbindbare Patientenlagerungsvorrichtung umgebettet werden. Dazu muss die mobile abdockbare Patientenlagerungsvorrichtung zur Verbindung mit einem Magnetresonanz-Tomographen genügend unmagnetisch ausgeführt werden, um nicht im Streufeld des Magneten von diesem angezogen zu werden. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn die mobile Patientenlagerungvorrichtung auch im abgedockten Zustand höhenverstellt, insbesondere zur Erleichterung der Umlagerung eines immobilen Patienten auf die Höhe eines Krankenhausbettes eingestellt werden kann. Auch ein geringes Gesamtgewicht der Patientenlagerungsvorrichtung ist für den mobilen Einsatz eine wesentliche Voraussetzung.
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In der Medizintechnik sind zahlreiche Patientenlagerungsvorrichtungen mit in der Höhe verstellbaren Patientenlagerungsplatten bekannt. Diese sind in der Regel mit elektrischen oder hydraulischen Hubsystemen ausgerüstet. Elektrische Hubsysteme werden meist durch einen Spindeltrieb mit Elektromotor bewegt. Sie können in der Regel nur durch diesen Motor verstellt werden und erfordern bei mobilem Einsatz die Mitnahme eines Energiespeichers (Batterie oder Akku). Hydraulische Hubsysteme werden in der Regel durch einen Hubkolben bewegt, in den unter Druck stehendes Hydrauliköl geleitet wird. Sie bieten eine gute Möglichkeit zur manuellen Verstellung durch Fußpedale in Verbindung mit einer Kolbenpumpe.
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Aus der Patentschrift
DE 42 24 659 C1 ist eine Patientenlagerungsvorrichtung bekannt, bei der eine Hydraulikpumpe durch einen Elektromotor angetrieben wird.
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Aus der Druckschrift
EP 0 209 326 A2 ist eine mobile Patientenlagerungsvorrichtung bekannt, bei der in angedocktem Zustand eine manuelle Höhenverstellung durch Fußpedale in Verbindung mit einer Kolbenpumpe möglich ist. Zur automatischen Höhenverstellung im angedockten Zustand ist eine weitere Hydraulikpumpe vorhanden, die über einen außerhalb der Patientenlagerungsvorrichtung angeordneten Hydraulikmotor angetrieben wird.
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Aus der Druckschrift
US 2006/0167356 A1 ist eine Patientenlagerungsvorrichtung bekannt, die mittels einer Koppelvorrichtung an einem Magnetresonanztomographen elektrisch angekoppelt und mechanisch fixiert werden kann, wobei das Ankoppeln durch die Bewegung der Patientenlagerungsvorrichtung gegen diese Koppelvorrichtung ausgelöst wird. Der Vorgang des An- und Abkoppelns wird mithilfe einer Steuereinrichtung überwacht. Das Abkoppeln wird durch die Betätigung eines Bremspedals zum Lösen der Bremse eingeleitet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine mobile, höhenverstellbare Patientenlagerungsvorrichtung und insbesondere deren Bedienung zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird durch eine mobile Patientenlagerungsvorrichtung mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Die mobile Patientenlagerungsvorrichtung gemäß der Erfindung umfasst ein fahrbares Gestell, an dem eine höhenverstellbare Patientenlagerungsplatte befestigt ist. Die Höhenverstellung erfolgt mittels eines hydraulischen Hubsystems. Dieses umfasst wenigstens eine Hydraulikpumpe, ein Antriebsmittel zum Antrieb der Hydraulikpumpe sowie einen Hubzylinder. Zur Höhenverstellung umfasst die Patientenlagerungsvorrichtung weiterhin mehrere manuell betätigbare Betätigungseinrichtungen, wobei die manuelle Betätigung einer ersten Betätigungseinrichtung zum Anheben und die manuelle Betätigung einer zweiten Betätigungseinrichtung zum Absenken der Patentenlagerungsplatte dient. Als Betätigungseinrichtungen sind beispielsweise Schalter zum Ein- und Ausschalten eines Antriebsmotors für die Hydraulikpumpe vorgesehen. Vorzugswiese sind die Betätigungseinrichtungen jedoch zur Betätigung durch einen Fuß des Benutzers ausgebildet. Weiterhin dient gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung eine als Fußpedal ausgebildete erste Betätigungseinrichtung gleichsam als Antriebsmittel für die Hydraulikpumpe, indem durch die Betätigung direkt die Hydraulikpumpe manuell angetrieben wird. Diese ist hierfür vorteilhaft als Kolbenpumpe ausgeführt. Durch eine Pump-Bewegung des betreffenden Fußpedals wird somit die Patientenlagerungsplatte angehoben.
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Das Absenken der Patientenlagerungsplatte erfolgt durch die Betätigung der zweiten Betätigungseinrichtung. Auch dabei kann auf einen motorischen Antrieb verzichtet werden, indem beispielsweise durch die Betätigung ein Ventil geöffnet wird und sich infolge der Schwerkraft die Patientenlagerungsplatte senkt.
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Vorzugsweise ist auch die zweite Betätigungseinrichtung als Fußpedal ausgebildet und gemäß einer Ausführungsform ebenfalls mit einer Kolbenpumpe verbunden. Durch eine Betätigung der zweiten Betätigungseinrichtung wird dann ein Steuerventil hydraulisch geöffnet, sodass infolge der Schwerkraft Hydrauliköl aus dem Hubzylinder heraus fließt zum Absenken der Patientenlagerungsplatte. Alternativ könnte zum Senken auch auf eine zweite Kolbenpumpe verzichtet werden, sofern zur Betätigung des Steuerventils eine mechanische Verbindung zwischen der Betätigungseinrichtung und dem Steuerventil vorhanden ist.
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Zum Andocken der Patientenlagerungsvorrichtung an dem medizinischen Gerät weisen sowohl die Patientenlagerungsvorrichtung als auch das medizinische Gerät zueinander kompatible Docking-Einrichtungen auf. Die Docking-Einrichtung an der Patientenlagerungsvorrichtung und die Docking-Einrichtung an dem medizinischen Gerät greifen beim Zusammenführen derart ineinander, dass dadurch die Befestigung und Fixierung der Patientenlagerungsvorrichtung an dem medizinischen Gerät erfolgt und gemäß einer bevorzugten Ausführungsform auch eine Steuerung der Patientenlagerungsvorrichtung über das Steuersystem des medizinischen Gerätes bewirkt werden kann. Beispielsweise wird hierfür beim Andocken auch eine Vielzahl elektrischer Verbindungen zwischen der Patientenlagerungsvorrichtung und dem medizinischen Gerät hergestellt. Das Andocken der Patientenlagerungsvorrichtung gemäß der Erfindung an einem medizinischen Gerät erfolgt dabei im Wesentlichen in zwei Schritten:
Zunächst wird die mobile Lagerungsvorrichtung derart an das medizinische Gerät herangeschoben, dass die Docking-Einrichtung an der Patientenlagerungsvorrichtung und die dazu kompatible Docking-Einrichtung an dem medizinischen Gerät bestimmungsgemäß ineinandergreifen. Dabei bewirkt ein an der Docking-Einrichtung der Patientenlagerungsvorrichtung vorhandenes Kontaktelement beim Zusammenführen der beiden Docking-Einrichtungen ein Umschalten der Funktionen, die mit den Betätigungseinrichtungen ausgeübt werden.
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Im zweiten Schritt erfolgt dann die eigentliche Befestigung und Fixierung der Patientenlagerungsvorrichtung an dem medizinischen Gerät. Während die beiden Betätigungseinrichtungen im mobilen Betrieb der Patientenlagerungsvorrichtung das Heben und Senken der Patientenlagerungsplatte bewirken, führt eine Betätigung der ersten Betätigungseinrichtung nach dem Zusammenführen dazu, dass die beiden Docking-Einheiten über eine Kupplung, beispielsweise eine hydraulisch betätigbare Klauenkupplung, miteinander verbunden werden. Dadurch wird eine starre mechanische Verbindung zwischen der Patientenlagerungsvorrichtung und dem medizinischen Gerät hergestellt. Ebenso können mittels der Kupplung auch zwischen dem medizinischen Gerät und der Patientenlagerungsvorrichtung gegebenenfalls vorhandene elektrische Kontakte zuverlässig geschlossen werden.
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Die Patientenlagerungsvorrichtung und das medizinische Gerät können erst wieder voneinander getrennt werden, nachdem die Kupplung gelöst wurde. Das Lösen der Kupplung wird dabei durch eine Betätigung der zweiten Betätigungseinrichtung bewirkt. Nach dem Lösen der Kupplung kann die Patientenlagerungsvorrichtung von dem medizinischen Gerät weggezogen werden. Erst nachdem die beiden Dockingeinrichtungen wieder voneinander getrennt sind und das Kontaktelement keinen Kontakt mehr zu dem medizinischen Gerät hat, kommt den Betätigungseinrichtungen wieder ihre ursprüngliche Funktion beim Heben und Senken der Patientenlagerungsplatte zu.
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Zum Umschalten zwischen den unterschiedlichen Funktionen, die durch Betätigung der Betätigungseinrichtungen ausgeführt werden, weist die Patientenlagerungsvorrichtung eine Steuereinrichtung auf. Diese umfasst wenigstens das Kontaktelement sowie zwei Steuerventile und bewirkt, dass bei einer Betätigung der ersten Betätigungseinrichtung die Patientenlagerungsplatte angehoben wird, solange das Kontaktelement keinen Kontakt zu der Docking-Einrichtung des medizinischen Geräts hat, oder bei Kontakt die Kupplung zur Verbindung des medizinischen Gerätes und der Patientenlagerungsvorrichtung betätigt wird und die Patientenlagerungsvorrichtung und das medizinische Gerät zusammengekuppelt werden. Bezüglich der zweiten Betätigungseinrichtung führt deren Betätigung ohne Kontakt des Kontaktelements mit der Docking-Einrichtung des medizinischen Gerätes zum Senken der Patientenlagerungsplatte und mit Kontakt zum Lösen der Kupplung.
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Die Erfindung bietet den Vorteil, dass durch das Umschalten der jeweiligen Funktion der Betätigungseinrichtungen mit zwei Betätigungseinrichtungen vier Funktionen (heben, senken, ankuppeln, abkuppeln) ausgeführt werden können. Dies verringert die Komplexität der Patientenlagerungsvorrichtung und vereinfacht deren Bedienung.
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Vorzugsweise sind die Betätigungseinrichtungen der Patientenlagerungsvorrichtung gemäß der Erfindung als Pedale (Fußpedale) ausgebildet. Es kommen jedoch auch andere Betätigungseinrichtungen, beispielsweise händisch betätigbare Hebel, Schalter etc in Betracht. Durch eine mechanisch mit einer Betätigungseinrichtung verbundene Hydraulikpumpe, insbesondere Kolbenpumpe, lassen sich manuell mit verhältnismäßig geringer Kraftaufwendung durch den Benutzer verhältnismäßig hohe Kräfte an den hydraulischen Aktoren (Hubzylinder, Klauenkupplung) bewirken, die zum Heben der Patientenlagerungsplatte oder zum Zusammenkuppeln erforderlich sind.
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Vorteilhaft ist auch die zweite Betätigungseinrichtung mit einer Hydraulikpumpe, vorzugsweise einer Kolbenpumpe, verbunden, durch die das Absenken der Patientenlagerungsplatte oder das Lösen der Kupplung bewirkt werden. Alternativ kann jedoch durch Betätigung der zweiten Betätigungseinrichtung auch jeweils direkt ein Ventil geöffnet werden, so dass sich bei der Betätigung in abgedocktem Zustand die Patientenlagerungsplatte – bedingt durch die Schwerkraft – senkt bzw. in angedocktem Zustand die Kupplung – beispielsweise durch Federkraft – löst. Auf eine Kolbenpumpe zum Senken der Patientenlagerungsplatte bzw. zum Öffnen der Kupplung kann damit verzichtet werden.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Patientenlagerungsvorrichtung neben wenigstens einer manuell betätigbaren Hydraulikpumpe auch wenigstens eine motorisch antreibbare Hydraulikpumpe. Dadurch wird im angedockten Zustand, in dem die Patientenlagerungsvorrichtung an die Energieversorgung des medizinischen Gerätes angeschlossen ist, ein automatischer Betrieb der Patientenlagerungsvorrichtung ermöglicht. Beispielsweise kann so die Patientenlagerungsplatte automatisch, d. h. ohne manuelle Betätigung der Fußpedale, angehoben werden. Die Steuerung kann dabei z. B. über die Steuerung des medizinischen Gerätes oder über an der Patientenlagerungsvorrichtung vorhandene Schalter erfolgen.
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Die motorisch betriebene Hydraulikpumpe ist vorzugsweise als Zahnradpumpe ausgebildet, die direkt, d. h. ohne Zwischenschaltung eines Getriebes, an den Motor, vorzugsweise einen Elektromotor, angeschlossen werden kann. Dadurch wird ein optimaler Gesamtwirkungsgrad erreicht, der es erlaubt, einen hoch drehenden Elektromotor mit kleinem Bauvolumen und sehr kleiner magnetisch wirksamer Masse einzusetzen.
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Ferner umfasst die elektromotorisch betreibbare Patientenlagerungsvorrichtung vorteilhaft auch einen Energiespeicher (Batterie oder Akkumulator) zur Spannungsversorgung des Elektromotors. Damit ist auch im mobilen Betrieb der Patientenlagerungsvorrichtung ein motorisches Heben und Senken der Patientenlagerungsplatte möglich. Ein manuelles Heben und Senken der Patientenlagerungsplatte durch Betätigung der Fußpedale ist damit nur noch im Falle eines Ausfalls des automatischen Betriebes erforderlich.
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Vorteilhaft werden Komponenten der erfindungsgemäßen Patientenlagerungsvorrichtung in einer Hydraulikeinheit integriert. Dabei werden vorzugsweise und soweit möglich nur MR-kompatible, unmagnetische Werkstoffe eingesetzt. Vorteilhaft umfasst die Hydraulikeinheit zumindest eine Kolbenpumpe, Steuerventile sowie einen Hydraulikölcontainer. Ist auch zum Absenken der Patientenlagerungsplatte und/oder zum Lösen der Klauenkupplung eine weitere Kolbenpumpe vorhanden, so ist vorzugsweise auch diese in der Hydraulikeinheit integriert. Bei einer auch elektromotorisch betreibbaren Patientenlagerungsvorrichtung sind vorzugsweise auch der Elektromotor und die damit verbundene Pumpe von der Hydraulikeinheit umfasst. Durch eine weitgehende Integration der Komponenten in der Hydraulikeinheit wird sowohl eine Kostenreduktion als auch eine Gewichtsreduktion erreicht. Die Hydraulikeinheit wird vorzugsweise in einem im angedockten Zustand der Patientenlagerungsvorrichtung von dem medizinischen Gerät abgewandten Bereich der Patientenlagerungsvorrichtung angeordnet.
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Bei der Hydraulikeinheit gemäß der Erfindung ist die Orientierung des Elektromotors nicht an übliche Restriktionen, wie die Lager der Ein- und Auskopplung an einem Getriebesystem, gebunden. Daher wird bei der Verwendung eines Elektromotors dieser vorzugsweise so innerhalb der Patientenlagerungsvorrichtung angeordnet, dass das Streufeld des Magneten des Magnetresonanz-Tomographen keine relevanten Kräfte auf die Liege im abgekoppelten Zustand ausübt und im angekoppelten Zustand das auf den Motor wirkende Streufeld des Magneten klein bleibt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine mobile Patientenlagerungsvorrichtung gemäß der Erfindung,
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2 ein Blockschaltbild einer Hydraulikeinheit einer mobile Patientenlagerungsvorrichtung gemäß der Erfindung und
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3 eine integrierte Hydraulikeinheit.
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1 zeigt eine Patientenlagerungsvorrichtung in Form einer mobilen Patientenliege 1 gemäß der Erfindung. Diese umfasst ein fahrbares Gestell 2, an dem eine in der Höhe verstellbare Patientenlagerungsplatte 3 befestigt ist. Die Höhenverstellung erfolgt mittels einer Hydraulikeinheit, die in 2 näher erläutert wird. Zur manuellen Höhenverstellung im mobilen Betrieb der Patientenliege 1 umfasst diese insbesondere die beiden Fußpedale 4 und 5, die mechanisch direkt mit je einer Kolbenpumpe verbunden sind. Durch eine manuelle Betätigung des einen Fußpedals 4 wird zum Heben der Patientenlagerungsplatte Hydrauliköl in einen Hubzylinder gepumpt. Zum Senken wird infolge einer Betätigung des anderen Fußpedals 5 Hydrauliköl aus dem Hubzylinder abgelassen.
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An einem den Fußpedalen 4, 5 gegenüberliegenden Ende des Gestells 2 befindet sich eine Dockingeinrichtung 6. Diese ist kompatibel zu einer Dockingeinrichtung 7 eines medizinischen Gerätes (nicht dargestellt), insbesondere eines Magnetresonanz-Tomographen. Zur lösbaren Verbindung der Patientenliege 1 mit dem medizinischen Gerät wird die Patientenliege 1 so an das medizinische Gerät herangeführt, dass die Dockingeinrichtungen 6 und 7 ineinandergreifen.
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2 zeigt die Hydraulikeinheit einer Patientenlagerungsvorrichtung gemäß der Erfindung im stark vereinfachten Blockschaltbild. In Bezug auf die Erfindung unwesentliche Teile, beispielsweise zum sicheren Betrieb notwendige Rückflussventile oder Überstromventile, sind nicht dargestellt.
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Zunächst befindet sich die Patientenliege 1 im mobilen Betrieb, d. h. im abgedockten Zustand. Durch Druck auf das Fußpedal 4 (siehe auch 1) erfolgt eine Betätigung der Kolbenpumpe 11. Dadurch wird Hydrauliköl aus einem Hydraulikölcontainer 14 über ein Steuerventil 13A in einen Hubzylinder 19 gepumpt, der dadurch ausgefahren wird, wodurch sich die Patientenlagerungsplatte 3 (siehe 1) anhebt. Umgekehrt erfolgt durch Druck auf das Fußpedal 5 eine Betätigung der Kolbenpumpe 12, wodurch Hydrauliköl über ein hydraulisch steuerbares Steuerventil 13B aus dem Hubzylinder 19 in den Hydraulikölcontainer 14 abfließt und sich die Patientenlagerungsplatte 3 absenkt.
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Beim Andocken der Patientenliege an das medizinische Gerät werden zunächst die Dockingeinrichtung 6 der Patientenliege 1 und die Dockingeinrichtung 7 des medizinischen Gerätes bestimmungsgemäß zusammengeführt. Dabei wird ein Kontaktstift 13C einer Steuereinrichtung 13 betätigt und die beiden Steuerventile 13A und 13B von einer ersten Ventilstellung in eine zweite Ventilstellung geschaltet. In der zweiten Ventilstellung (nicht dargestellt) führt nun eine Betätigung des Fußpedals 4 und damit der Kolbenpumpe 11 zum Schließen einer Klauenkupplung 17 und damit zum Zusammenkuppeln der Patientenliege mit dem medizinischen Gerät. Dabei können wegen der hydraulischen Kraftübertragung problemlos die Kräfte zum Schließen der Klauenkupplung 17 übertragen werden, die für eine exakte Zentrierung der Patientenliege 1 an dem medizinischen Gerät, die Verbindung elektrischer Kontakte zur Spannungsversorgung der Liege und die Verbindung von Signalkontakten zur Übertragung von Messdaten erforderliche sind. Nach dem Ankuppeln ist die Patientenliege 1 starr mit dem medizinischen Gerät verbunden.
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Die Patientenliege 1 kann erst wieder von dem medizinischen Gerät gelöst werden, nachdem die Patientenliege 1 von dem medizinischen Gerät abgekuppelt wurde. Dies geschieht mittels der Kolbenpumpe 12 infolge einer Betätigung des Fußpedals 5. Erst nachdem die Klauenkupplung 17 wieder entkuppelt ist, kann die Patientenliege 1 von dem medizinischen Gerät gelöst, d. h. abgedockt werden. Nach dem Abdocken besteht kein Kontakt mehr zwischen dem Kontaktstift 13C und dem medizinischen Gerät, so dass die Steuerventile 13A und 13B automatisch wieder in die erste Ventilstellung (für den mobilen Betrieb) zurückkehren. Die Rückstellung kann beispielsweise durch Federkraft erfolgen.
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Neben der manuellen Verstellung des Hubzylinders 19 bietet die Hydraulikeinheit gemäß dem Ausführungsbeispiel auch die Möglichkeiten der automatischen Verstellung mittels einer Elektromotor-Pumpen-Einheit 16. Dabei treibt ein Elektromotor 16A, vorzugsweise ohne Zwischenschaltung eines Getriebes, direkt eine Zahnradpumpe 16B an. Diese pumpt Hydrauliköl in den Hubzylinder 19. Ein unbeabsichtigter Rückfluss von Hydrauliköl in den Hydraulikölcontainer 14 wird durch ein Rückschlagventil 15 unterbunden. Das Ablassen der Patientenlagerungsplatte erfolgt dadurch, dass die rückwärts laufende Pumpe 16B über ein Steuerventil 18 Hydrauliköl aus dem Hubzylinder 19 in den Hydraulikölcontainer 14 zurückfließen lässt. Dabei wird das Gewicht der Patientenlagerungsplatte genutzt. Die Geschwindigkeit des Absinkens wird durch ein nicht dargestelltes Flussbegrenzungsventil eingestellt und nahezu konstant gehalten.
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Der elektromotorische Betrieb der Patientenliege 1 erfolgt vorzugsweise in angedocktem Zustand, in dem der Elektromotor 16A elektrisch an die Spannungsversorgung und Steuerung des medizinischen Gerätes angeschlossen ist. Die Steuerung der Patientenliege 1 erfolgt dann über die Steuereinrichtung des medizinischen Gerätes, wobei das Steuerventil 18 gesperrt wird, sobald die Patientenlagerungsplatte 3 ihre Einfahrhöhe erreicht hat. Die Patientenlagerungsplatte 3 hält dann die eingestellte Höhe bei. Anschließend wird ein Horizontalantrieb der Patientenlagerungsplatte 3 aktiviert. Gleichzeitig wird die Kolbenpumpe 12 gesperrt, um ein Abdocken zu verhindern, solange die Patientenlagerungsplatte 3 die Ausgangsposition verlassen hat.
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Soll auch im mobilen Betrieb eine elektromotorische Verstellung möglich sein, so muss die Patientenliege 1 zusätzlich über eine Batterie oder einen Akkumulator (nicht dargestellt) verfügen.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeigt 3. Dabei umfasst die integrierte Hydraulikeinheit 20 die beiden Kolbenpumpen 11 und 12, an denen Aufnahmen 11A und 12A zur Befestigung von Fußpedalen (in 3 nicht dargestellt) vorhanden sind. Ferner umfasst die Hydraulikeinheit 20 die Steuereinheit 13, die zwei Steuerventile aufweist. Die Betätigung der Kolbenpumpen 11 und 12 führt – je nach Stellung der Steuerventile – entweder zur Betätigung des Hubzylinders 19 oder der Klauenkupplung 17 der Patientenliege 1. Weiterhin ist auch der Hydraulikölcontainer 14 in die Hydraulikeinheit 20 integriert.
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Die Hydraulikeinheit 20 gemäß dem Ausführungsbeispiel umfasst ferner die Motor-Pumpen-Einheit 16, die einen kompakten, hochdrehenden Elektromotor (bis zu 5000 U/min) und eine direkt – das heißt ohne Zwischenschaltung eines Getriebes – damit verbundene Zahnradpumpe umfasst. Da der Elektromotor für den Hub des Patienten auch nur wenige Sekunden ununterbrochen in Betrieb ist, kann durch eine geeignete thermische Überwachung des Überlastfalls für den Motor ein sehr kompaktes Modell gewählt werden, das nur eine sehr kleine magnetische Gesamtmasse aufweist.
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Vorteilhaft sind die Komponenten der Hydraulikeinheit 20 in Alufräsblöcke integriert. So befinden sich die Zahnradpumpe 16B mit angeflanschtem Motor 16A, die Kolbenpumpen 11 und 12 sowie Steuer- und Rückschlagventile in Alufräsblöcken. Auch die Hydraulik-Verbindungsleitungen zwischen den Komponenten sind in den Alufräsblöcken integriert, so dass zwischen den Komponenten keine externen Schläuche oder Leitungen benötigt werden.
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Das beschriebene elektrohydraulische System bietet u. a. folgende Vorteile:
- – Optimales Verhältnis zwischen verfügbarer Antriebsleistung und Bauvolumen des elektrischen Antriebes durch verlustarme hydraulische Übertragung.
- – Optimaler Gesamtwirkungsgrad durch direkte getriebefreie Ankopplung des hochdrehenden Elektromotors an die Hydraulikeinheit und damit optimales Verhältnis zwischen verfügbarer Antriebsleistung und Motorgewicht, insbesondere den Gewichtsanteil magnetischer Baustoffe betreffend. Die Platzierung des Elektromotors kann innerhalb der Patientenliege weitgehend frei gewählt werden, da die Orientierung des Motors unabhängig von Getriebeankopplungen gewählt werden kann. Bei Magnetresonanz-Tomographen sollte der Motor dabei so angeordnet werden, dass bei beliebiger Positionierung der Patientenlagerungsvorrichtung zum Magneten des Magnetresonanz-Tomographen immer ein möglichst großer Abstand zwischen Elektromotor und Magnet eingehalten werden kann, beispielsweise durch eine bodennahe Positionierung in der Mitte des fahrbaren Gestells.
- – Minimales Gesamtgewicht der mechanischen Komponenten und insbesondere der hydraulischen Komponenten durch deren Integration in einer Hydraulikeinheit und vorzugsweise weitgehende Ausführung in Aluminium.
- – Erlaubt eine unmagnetische Realisierung durch Verwendung von weitgehend integrierten Hydraulikfunktionsteilen in Aluminium-Blocktechnik.
- – Kostengünstige Lösung.
- – Erlaubt sowohl einen elektrisch unterstützten Betrieb als auch die manuelle Verstellung durch Pedale, sodass eine Höhenverstellung auch im abgekoppelten Zustand möglich ist. Damit kann der Patient jederzeit bequem in ein Krankenhausbett umgelagert werden, unabhängig vom Ladezustand einer Batterie, die für den rein elektrischen Betrieb der Höhenverstellung mitgeführt werden müsste.
- – Durch die Integration hydraulischer Steuerfunktionen kann sowohl die Höhenverstellung als auch das An- und Abdocken der Patientenlagerungsvorrichtung gesteuert werden. Dabei wird beim Abdocken der Patientenlagerungsvorrichtung vom medizinischen Gerät die manuelle Bedienung der Höhenverstellung freigegeben.
- – Die Doppelfunktion der Pedale, bei der beim Heranfahren der Patientenlagerungsvorrichtung an das medizinische Gerät die Pedale zum An- und Abdocken dienen, während sie im Mobilbetrieb zum Heben oder Senken der Patientenlagerungsplatte dienen, führt zu einer Gewichtseinsparung.