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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine von außen programmierbare
elektronische Schaltung, die nach Ablauf einer programmierbaren
Zeit durch Ausgabe eines entsprechenden Ausgangssignals die Ausführung
einer vorgegebenen Aktion bewirkt, wobei die Programmierung durch
Modulation einer Trägerfrequenz erfolgt. Die Erfindung
betrifft ferner ein Verfahren zur Kalibrierung und ein Verfahren
zum Betreiben einer derartigen Schaltung.
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Die
oben angegebene elektronische Schaltung, die auch als elektronische
Zeitgeberschaltung bezeichnet wird und heute üblicherweise
einen Mikroprozessor aufweist, wird in der Regel über eine Schnittstelle
mittels eines amplitudenmodulierten Trägerfrequenzverfahrens
digital programmiert. Die dabei von einem externen Programmiergerät
verwendete hochgenaue Trägerfrequenz ist quarzstabilisiert.
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Nach
der Programmierung einer derartigen elektronischen Zeitgeberschaltung,
d. h. nach einer beispielsweise induktiven Übertragung
und Speicherung der Daten für den Zeitablauf in dem Mikroprozessor,
wird nach einer kurzen Pause ein prozessorinternes oder -externes
Startsignal gegeben, das den Beginn des Ablaufs der einprogrammierten
Zeit darstellt. Nach Ablauf dieser Zeit wird ein digitales Ausgangssignal
erzeugt, welches eine weitere Aktion bewirkt. Eine derartige elektronische
Zeitgeberschaltung wird beispielsweise bei einem Zündungsvorgang
verwendet.
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Es
besteht nun das Bedürfnis, dass der Ablauf der programmierten
Zeit sehr präzise erfolgen soll, obwohl dem Mikroprozessor
aus anderen einschränkenden Gründen als Taktgeber
für den Zeitablauf nur ein oder mehrere relativ ungenaue
RC-Oszillatoren (Oszillator mit RC-Glied) zur Verfügung
stehen. Beispielsweise sind beim Ablauf der Zeit nur relative Zeitfehler
von 100 ppm zugelassen, wohingegen die Frequenzgenauigkeit heutiger
RC-Oszillatoren bei etwa 1 bis 20% liegt.
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Aus
der Druckschrift
DE
195 25 202 C1 ist ein Verfahren zur Programmierung eines
elektronischen Zünders bekannt, das eine hohe Zeitgenauigkeit
erreicht. Bei dem bekannten Verfahren wird zur Kalibrierung auf
die vom externen Programmiergerät gelieferte quarzgenaue
Trägerfrequenz ein mikroprozessorinterner Oszillator verwendet,
welcher in der Taktfrequenz um mehr als eine Zehnerpotenz über der
externen Trägerfrequenz liegt. Eine derart hohe Taktfrequenz
ist für den Betrieb eines Mikroprozessors üblich,
da diese auch verwendet wird, um die Befehlsabarbeitung zu takten.
Zudem ist die hohe Taktrate notwendig, um das Kalibrierungsintervall, das
die Grundlage für den späteren Zeitablauf bildet, zeitlich
hinreichend genau aufzulösen. Bei dem bekannten Verfahren
zur Kalibrierung werden beim Programmieren die hochgenaue Trägerfrequenz
des Programmiergerätes in der elektronischen Schaltung bis
zu einem vorgegebenen Zählstand und gleichzeitig die relativ
ungenaue Oszillatorfrequenz der Schaltung gezählt. Bei
Erreichen des vorgegebenen Zählstandes in Bezug auf die
hochgenaue Trägerfrequenz wird der mit der ungenauen Oszillatorfrequenz erreichte
Zählstand als ein internes Zeitnormal in der elektronischen
Schaltung abgespeichert und zur Abarbeitung der einprogrammierten
Zeit genutzt.
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Ein
dauernd anliegender hoher Prozessortakt, der bei oben geschilderten
bekannten Verfahren erforderlich ist, erzeugt jedoch eine hohe Leistungsaufnahme
des Prozessors. Dies ist bei der Abarbeitung der einprogrammierten
Zeit nachteilig, da der Mikroprozessor während des Ablaufs
der einprogrammierten Zeit nicht aus einer Batterie, sondern aus
Kondensatoren oder ähnlichen Energiespeichern mit geringem
Volumen versorgt werden soll, welche während der Programmierung
aufgeladen wurden. Es ist daher wünschenswert, die Stromaufnahme
des Mikroprozessors unter Beibehaltung der geforderten maximalen
Laufzeit und der erforderlichen Genauigkeit drastisch zu reduzieren.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, eine genau
arbeitende elektronische Zeitgeberschaltung zu schaffen, deren Stromaufnahme
während der Abarbeitung der einprogrammierten Zeit drastisch
reduziert ist. Analog besteht die Aufgabe darin, ein Verfahren zur
Kalibrierung einer elektronischen Schaltung bzw. ein Verfahren zum Betreiben
einer programmierbaren elektronischen Schaltung anzugeben, die einen
genauen Ablauf einer einprogrammierten Zeit ermöglichen
und gleichzeitig eine Reduktion der Stromaufnahme bewirken.
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Die
obige Aufgabe wird gelöst durch eine elektronische Schaltung,
welche neben dem ersten Oszillator zusätzlich einen zweiten
Oszillator als Taktgeber aufweist, wobei die Frequenz des zweiten
Oszillators kleiner ist als die Frequenz des ersten Oszillators.
Die elektronische Schaltung weist ferner Mittel zur Durchführung
des nachfolgend erläuterten Kalibrierungsverfahrens und
zur Durchführung des nachfolgend erläuterten Verfahrens
zum Betreiben der Schaltung auf.
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Die
obige Aufgabe wird außerdem durch ein Verfahren zur Kalibrierung
gelöst, bei dem anhand der bekannten Trägerfrequenz
die aktuelle Periodendauer (T) des ersten Oszillators und ein Verhältnis, das
dem Verhältnis aus der Periodendauer des ersten Oszillators
und der Periodendauer des zweiten Oszillators entspricht, ermittelt
wird.
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Durch
die erfindungsgemäße elektronische Schaltung wird
außerdem ein erfindungsgemäßes Verfahren
zum Betreiben verwirklicht, bei dem nach oder während der
Kalibrierung der Schaltung die Zeit (tP)
mittels Modulation der Trägerfrequenz programmiert wird,
wobei nach Beendigung der Kalibrierung Lind einem Startsignal der
Ablauf der übermittelten Zeit dadurch erfolgt, dass eine
entsprechende vierte Periodenzahl des zweiten Oszillators und eine
entsprechende dritte Periodenzahl des höchstens zeitweise
parallel arbeitenden ersten Oszillators abgezählt werden.
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Die
vorliegende erfindungsgemäße elektronische Schaltung
sowie die erfindungsgemäßen Verfahren nutzen die
Erkenntnis, dass Hauptverursacher der hohen Stromaufnahme der Taktoszillator (erster
Oszillator) und die damit verbundene Geschwindigkeit der Taktung
der internen Prozessorkomponenten darstellen. Wegen der dadurch
notwendigen häufigen Umladung parasitärer Kapazitäten
steigt der Stromverbrauch des Mikroprozessors weitestgehend linear
mit steigender Taktfrequenz. Dies bedeutet, dass die Taktfrequenz
reduziert werden muss, um die Stromaufnahme zu senken. Dies wird
bei der vorliegenden Erfindung durch die Verwendung des zusätzlichen
zweiten, prozessorexternen Oszillators mit niedriger Frequenz als
Taktgeber während des Ablaufs der einprogrammierten Zeit
erreicht. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel liegt
die Taktfrequenz des zweiten Oszillators um mehr als eine Zehnerpotenz
unter der externen Trägerfrequenz des Programmiergeräts,
um den Stromverbrauch der Schaltung in den Mikroamperebereich zu
drücken.
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Obwohl
die Verwendung des zweiten Oszillators mit einer niedrigen Traktfrequenz
der Forderung nach einem präzisen Zeitablauf bzw. einer
hohen zeitlichen Auflösung des Kalibrierungsintervalls widerspricht,
wird durch die erfindungsgemäße Kombination von
höchstens zeitweise parallel arbeitenden Oszillatoren mit
unterschiedlichen Frequenzen und die erfindungsgemäße
Kalibrierung die erforderliche Genauigkeit der Zeitgeberschaltung
beim Ablauf der einprogrammierten Zeit erreicht.
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Erfindungsgemäß wird
davon ausgegangen, dass für eine kurze Zeitspanne vor,
während und nach der digitalen Zeitprogrammierung die quarzgenaue
externe Trägerfrequenz vorhanden ist. Diese Trägerfrequenz
kann in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel auch Träger
von Energie sein, um die gesamte Schaltung während und
nach der Zwischenspeicherung der übertragenen Energie z.
B. in Kondensatoren auch nach Abschluss der Programmierung zu versorgen.
In der kurzen Zeitspanne während der Programmierung und
der Kalibrierung der Zeitgeberschaltung ist erfindungsgemäß durch
die induktive Kopplung mit dem Programmiergerät genügend
Energie für die Taktung des Prozessors mit hoher Taktfrequenz
vorhanden. Danach kommt die Schaltung für die am längsten
dauernde Phase des Zeitablaufs während des Abzählens
der vierten Periodenzahl des zweiten Oszillators mit der gespeicherten
Energie aus und ist im mittleren Stromverbrauch sehr genügsam.
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Insbesondere
ist erfindungsgemäß für die wesentlich
längere Phase des Ablaufs der einprogrammierten Zeit als
zweiter Oszillator ein externer RC-Oszillator oder LC-Oszillator
vorgesehen, der mit einer sehr niedrigen Taktfrequenz, vorzugsweise
zwischen etwa 1 kHz und etwa 10 kHz, beispielsweise 6 kHz, arbeitet
und während des überwiegenden Teils des Ablaufs
der einprogrammierten Zeit die Taktung des Prozessors übernimmt.
Dieser Oszillator (im Folgenden NFO genannt) weist eine sehr kleine
Stromaufnahme auf, startet mit Beginn der Initialisierungsphase
und bleibt während allen Betriebsphasen der erfindungsgemäßen
Schaltung eingeschaltet.
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Demgegenüber
ist der schnellere prozessorinterne Oszillator (im Folgenden RCO
genannt) nur während der Kalibrierung und der Übermittlung
der einprogrammierten Zeit sowie bis zum Start des Zeitablaufs und
noch eine kurze Zeit darüber hinaus sowie am Ende des Ablaufs
der einprogrammierten Zeit eingeschaltet. Hierbei dient der RCO
als Referenz- und Taktoszillator für den Mikroprozessor
und weist eine Frequenz von vorzugsweise etwa 1 MHz bis etwa 5 MHz
auf. Während der überwiegenden Zeit des Ablaufs
der einprogrammierten Zeit ist der prozessorinterne Oszillator RCO
ausgeschaltet.
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In
einem bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren
zur Kalibrierung wird zuerst eine erste Periodenzahl des ersten
Oszillators RCO bis zu einem, durch die Trägerfrequenz
vorgegebenen Zählstand, der einer vorgegebenen Zeit entspricht,
gezählt und hieraus das Verhältnis und somit die
aktuelle Periodendauer des ersten Oszillators bestimmt, anschließend
mit einer Anfangsflanke des zweiten Oszillators NFO beginnend die
Perioden des ersten Oszillators RCO bei parallel weiter arbeitendem
zweiten Oszillator NFO so lange gezählt, bis zu einem ersten
Zeitpunkt die ersten Periodenzahl erreicht ist, und anschließend
eine nächste, nach dem ersten Zeitpunkt auftretende Endflanke
des zweiten Oszillators NFO detektiert, deren Richtung im Vergleich
zur Anfangsflanke bestimmbar ist, wobei in dem Zeitraum beginnend
mit dem ersten Zeitpunkt und bis zum Erreichen der Endflanke eine
zweite Periodenzahl des ersten Oszillators RCO abgezählt
wird, wobei sich das Verhältnis aus der ersten Periodenzahl
und der zweiten Periodenzahl sowie den zwischen Anfangs- und Endflanke
gezählten Perioden des zweiten Oszillators ergibt.
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Dieses
Kalibrierungsverfahren ist ein besonders einfaches Verfahren, das
gewährleistet, dass der Ablauf der einprogrammierten Zeit
vergleichsweise genau erfolgt und zudem der zweite Oszillator NFO
während einem großen Anteil der Zeit während des
Ablaufs der einprogrammierten Zeit als Taktgeber genutzt werden
kann.
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Eine
einfache, in den Ausführungsbeispielen geschilderte Berechnung
des Periodenverhältnisses wird dann ermöglicht,
wenn in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel die Anfangsflanke
und die Endflanke des zweiten Oszillators NFO die gleiche Richtung
aufweisen und somit das Verhältnis direkt aus den zwischen
der Anfangs- und Endflanke gezählten Perioden des zweiten
Oszillators NFO und der Summe der ersten und der zweiten Periodenzahl
des ersten Oszillators RCO ermittelt wird.
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In
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel des Kalibrierungsverfahrens
wird die dritte Periodenzahl des ersten Oszillators RCO und die
vierte Periodenzahl des zweiten Oszillators NFO anhand des unten
näher erläuterten Berechnungsverfahrens berechnet.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des Verfahrens zum
Betreiben einer von außen programmierbaren elektronischen
Schaltung werden die dritte Periodenzahl und die vierte Periodenzahl
derart gewählt, dass während des wesentlich größten
Zeitanteils der einprogrammierten Zeit die vierte Periodenzahl der
Perioden des zweiten Oszillators NFO gezählt wird, wobei
während des Zeitanteils der erste Oszillator (RCO) im Wesentlichen
abgeschaltet ist.
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In
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel wird die
vierte Periodenzahl aus der Zahl der ganzen Perioden des zweiten
Oszillators, die in der übermittelten bzw. einprogrammierten
Zeit enthalten sind, weniger 1 ermittelt.
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Ein
besonders einfach realisierbarer Ablauf der übermittelten
Zeit wird dadurch erzielt, dass nach dem Startsignal zunächst
bei parallel arbeitendem ersten Oszillator RCO und zweitem Oszillator
NFO eine erste Ablaufzahl von abgelaufenen Perioden des ersten Oszillators
abgezählt wird, die nach dem Startsignal ablaufen ist,
bis eine Flanke des zweiten Oszillators erreicht ist, anschließend
der erste Oszillator RCO abgeschaltet wird sowie die vierte Periodenzahl
der Perioden des zweiten Oszillators NFO bis zum Erreichen der entsprechenden
Flanke des zweiten Oszillators NFO heruntergezählt wird,
nach Erreichen der zuletzt genannten Flanke des zweiten Oszillators
NFO der erste Oszillator RCO wieder eingeschaltet wird und abschließend
die Differenzzahl von Perioden des ersten Oszillators RCO zwischen der
in der Kalibrierung ermittelten dritten Periodenzahl und der ersten
Ablaufzahl abgezählt wird.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels und den Figuren. Dabei bilden alle
beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für
sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in
den Ansprüchen oder deren Rückbezügen.
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Es
zeigen schematisch:
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1 eine
elektronische Schaltung gemäß der vorliegenden
Erfindung,
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2 eine
Darstellung der zeitlich aufeinander folgenden Schritte während
Kalibrierung, Programmierung und des Ablaufs der einprogrammierten
Zeit,
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3 einen
ersten Schritt bei der erfindungsgemäßen Kalibrierung
der elektronischen Schaltung gemäß 1,
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4 einen
zweiten Schritt bei der erfindungsgemäßen Kalibrierung
der elektronischen Schaltung gemäß 1 sowie
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5 eine
Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum
Betreiben der elektronischen Schaltung gemäß 1 während
des Ablaufs der einprogrammierten Zeit.
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1 zeigt
die erfindungsgemäße elektronische Schaltung mit
einem Mikroprozessor 1, der die Eingänge A, B,
C und D sowie den Ausgang F besitzt.
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Ferner
ist an dem Mikroprozessor 1 ein Eingang Ub vorgesehen,
der zur Spannungsversorgung dient. Der Mikroprozessor 1 weist
einen internen Taktgeber (RC-Oszillator, kurz RCO) auf, der eine prozessorinterne
hohe Taktfrequenz von beispielsweise 2,4 MHz bereitstellt. Der Mikroprozessor 1 enthält
außerdem eine Zähleinheit (Timer) 2,
die über einen Schalter 3 entweder mit dem RCO
oder dem Eingang D (und somit mit dem NFO) verbunden ist.
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Bestandteil
der erfindungsgemäßen elektronischen Schaltung
ist ferner ein zweiter Oszillator (kurz NFO) mit einer verglichen
mit dem RCO niedrigeren Taktfrequenz, die beispielsweise bei 6 kHz liegt.
Der NFO ist nicht nur mit dem externen Takteingang D des Prozessors 1 sondern
auch parallel mit dem Porteingang B des Mikroprozessors 1 verbunden,
so dass über diesen Eingang auch eine Programmzählersteuerung
für eine Kalibrierung auch auf diesen Takt erfolgen kann.
Die Verbindung mit den Eingängen B und D des Mikroprozessors 1 erfolgt
lediglich, weil bei vielen Prozessoren der Takteingang D intern
nicht als Port- oder Interrupteingang genutzt werden kann.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel kann ein Mikroprozessor
verwendet werden, bei dem der Takteingang D auch als Port- oder
Interrupteingang genutzt werden kann. In diesem Fall ist die parallele Verbindung
des NFO mit einem gesonderten Porteingang nicht notwendig.
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Am
Eingang A des Mikroprozessors 1 liegt bei der Programmierung
der erfindungsgemäßen Schaltung die quarzgenaue
externe Trägerfrequenz an. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
kann die Trägerfrequenz auch Energieträger sein,
um die gesamte Schaltung während und nach der Programmierung
zu versorgen. Dieser Fall ist in 1 durch die
gestrichelten Komponenten dargestellt. Am Eingang C des Mikroprozessors 1 wird
das Signal für den Start des Ablaufs der einprogrammierten
Zeit eingegeben.
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Am
Ausgang F des Mikroprozessors 1 wird nach Ablauf der einprogrammierten
Zeit ein vorbestimmtes Signal ausgegeben, das eine weitere Aktion,
beispielsweise eine Zündung, bewirkt.
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2 zeigt
in der mittleren Zeile die einzelnen Schritte bei Initialisierung,
Kalibrierung, Programmierung, Ablauf der einprogrammierten Zeit
und endet mit der Ausgabe des definierten Signals an den Ausgang
F des Mikroprozessors. In der oberen Zeile ist zu erkennen, welcher
der Oszillatoren (RCO oder NFO) als Taktgeber (’clock’)
für den Mikroprozessor 1 verwendet wird. Hierbei
ist in den Bereichen, die mit dem Bezugszeichen 11 gekennzeichnet
sind, der RCO Taktgeber, während im Bereich 12 der
Oszillator NFO Taktgeber ist. Die untere Zeile 13 in 2 symbolisiert
durch ihre Ausdehnung bzw. Erstreckung, wann die externe Trägerfrequenz
in den darüber liegenden Schritten an Eingang A des Mikroprozessors 1 anliegt.
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Nach
dem Einschalten der Trägerfrequenz fT,
die beispielsweise 200 kHz beträgt und zunächst noch
nicht moduliert wird, beginnt die Versorgung des Schaltkreises und
in der ersten Phase 21 werden die Untersysteme des Mikroprozessors 1 initialisiert. Die
Richtung des Zeitfortschritts ist in 2 durch den
Pfeil 10 gekennzeichnet.
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In
der darauffolgenden Phase 22, in der zunächst
das Programmiergerät weiterhin eine nicht modulierte Trägerfrequenz
fT sendet, wird ein erster Kalibrierungsschritt,
der in 3 näher dargestellt ist, durchgeführt.
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Bei
diesem Schritt 22 zählt der Prozessor 1 in
einer ersten Zählung bis auf eine vorgegebene bekannte
Anzahl von Schwingungen i der quarzgenauen Trägerfrequenz
fT an seinem Eingang A, die einer Zeit von
tk = k ms entsprechen (siehe Zeile K in 3).
In einem Ausführungsbeispiel ist tk =
8 ms. Gleichzeitig mit Start der ersten Zählung wird eine zweite
Zählung durch den integrierten Timer 2 des Mikroprozessors 1 initiiert
(vergleiche Pfeil 31 in 3). Bei
der zweiten Zählung werden die Takte des RCO solange gezählt,
bis die vordefinierte Anzahl von i Trägerschwingungen nach
der Zeit tk erreicht ist (Pfeil 32).
Die während der Zeit tk gezählten RCO-Takte
mit einer Periodendauer To über die Zeit tk sind
in 3 in Zeile L dargestellt. Der am Ende der zweiten
Zählung erreichte Zählerstand X des Timers 2 wird
zur weiteren Verwendung in einem nicht dargestellten Speicher des
Mikroprozessors 1 abgespeichert. Der Zählerstand
X entspricht der Zeit tk, gemessen in RCO-Takten,
und die aktuelle Periodendauer To des ersten Oszillators RCO kann
aus dem Verhältnis tk/X ermittelt
werden.
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Nach
diesem ersten Kalibrierungsschritt 22 erfolgt in einem
Schritt 23 die Programmierung der Laufzeit tP als
digitales Wort durch Modulation der an Eingang A des Mikroprozessors 1 anliegenden
Trägerfrequenz fT. Hierbei wird
die Information für die Laufzeit tP als
Digitalwert übermittelt und ebenfalls in dem nicht dargestellten
Speicher des Mikroprozessors 1 gespeichert.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel kann der Programmierschritt 23 auch
vor dem ersten Kalibrierungsschritt 22 erfolgen.
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An
den Programmierungsschritt 23 schließt sich erfindungsgemäß ein
zweiter Kalibrierungsschritt 24 an, der in 4 näher
dargestellt ist. Aufgrund der Durchführung des vorausgegangenen
ersten Kalibrierungsschritts 22 wird für diesen
Schritt die externe Trägerfrequenz nicht mehr benötigt.
Sie wird daher im Laufe des Schrittes 24 abgeschaltet (vgl. Ende
der Zeile 13 in 2).
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In
dem zweiten Kalibrierungsschritt 24 wartet zunächst
der weiterhin mit der RCO-Frequenz getaktete Mikroprozessor 1 auf
eine erste Zählflanke des NFO-Taktes, der in 4 in
Zeile M dargestellt ist. Tritt diese auf (siehe Pfeil 33),
beginnen wiederum zwei Zählvorgänge (dritte und
vierte Zählung). Eine Programmschleife zählt in
einer dritten Zählung die an Port B eingespeisten NFO-Takte,
während der Timer 2 die prozessorintern erzeugten
RCO-Takte zählt. Hierbei sind die NFO-Takte in 4 in
Zeile M und die RCO-Takte in 4 in Zeile
N dargestellt. Erreicht nun der Timer 2 wiederum den Zählerstand
X nach der Zeit tk, wird im Programm ein
Flag gesetzt (symbolisiert in 4 durch
die Pfeile 34 und 35), das bewirkt, dass die nach
dem Flag auftretende nächste Zählflanke des NFO-Taktes
nach n NFO-Takten als Stopp- oder Übernahmekriterium für die
weiterlaufende Zählung der RCO-Takte dient (siehe Pfeil 36).
Nach dem Schritt 24 liegen somit ein ganzzahliger Zählwert
n für die Anzahl der NFO-Takte und der Zählerstand
X + Y vor, auf den der Timer 2 die RCO-Takte während
der n NFO-Takte gezählt hat. Hieraus lässt sich
das Verhältnis V = n/(X + Y) ermitteln.
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Aus
den vorhandenen Zählerständen und Werten lassen
sich nun in Schritt 25 durch den weiterhin mit der RCO-Frequenz
getakteten Mikroprozessor 1 Parameter M und q für
den Ablauf der einprogrammierten Zeit t, die in 5 dargestellt
ist, errechnen.
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Die
einprogrammierte Zeit tP, die vor Ausgabe
des vordefinierten Signals am Ausgang F des Mikroprozessors 1 ablaufen
soll und z. B. ganzzahlig in Millisekunden vorliegt, wird dafür
zunächst durch das Kalibrierungsintervall tk ausgedrückt: tP = atk +
btk/k mit a = tp DIV
k und b = tP MOD k. (1)
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Dabei
sind tP und k als ganzzahlig vorausgesetzt,
weswegen auch a und b ganzzahlig werden und b/k stets kleiner als
Eins ist.
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Drückt
man nun in Gleichung (1) das Kalibrierungsintervall tk durch
die NFO-Taktperiode T aus, folgt mit tk =
n(X/(X + Y))T tP =
(a + b/k)n(X/(X + Y))T = MT + FT (2), wobei
M = INT((anX + bnX/k)/(X + Y))) = INT(nX/(X + Y)(a + b/k))
=
INT(Vtk/To(a + b/k))
und F = FRAC((anX
+ bnX/k)/(X + Y)) = FRAC(Vtk/To(a + b/k)).
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Da
F den gebrochenen Anteil einer NFO-Taktperiode T darstellt, wird
zur Erzielung einer höheren Laufzeitgenauigkeit T für
den zweiten Summanden in (2) mit Hilfe der Beziehung To = nT/(X
+ Y) die NFO-Periode T in ganzzahligen Werten der RCO-Taktperiode
To geschrieben: tP =
MT + FT = (M – 1)T + (F + 1)T = (M – 1)T + qTo mit
q = (F + 1)(X + Y)/n und q = (F + 1)/V. (3)
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In
der Gleichung (3) wurde, da die Zeit qTo stets länger ist
als eine Taktperiode T, aber kürzer als 2 Taktperioden
T, eine Zerlegung in M – 1 und F + 1 Taktperioden T vorgenommen.
Hierdurch wird erreicht, dass die Zeit vom mit der Periode T asynchron auftretenden
Startsignal bis zum Beginn eines NFO-Takts sowie das Ende der Ablaufphase
gemäß 5 stets ganzzahlig mit q = p
+ (q – p) schnellen RCO-Takten gefüllt werden
kann. Hierdurch wird ein präziser Ablauf der einprogrammierten
Zeit tP erreicht. In der in ihrer Länge überwiegenden
mittleren Zeitperiode des Zeitablaufs werden stromsparend genau
(M – 1) NFO-Takte gezählt.
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Nun
erfolgt nach einer Pause 26 und getriggert durch ein an
Eingang C des Mikroprozessors 1 anliegendes Startsignal
(symbolisiert durch Pfeil 27 in 2) der Ablauf
der einprogrammierten Laufzeit tP, die in 2 durch
Schritt 28dargestellt ist. Nach Ablauf der einprogrammierten
Zeit tP erfolgt die Ausgabe eines vordefinierten
Signals am Ausgang F des Mikroprozessors 1, das eine vorgegebene
Aktion bewirkt. Die Ausgabe des Signals wird in 2 durch den
Pfeil 29 dargestellt.
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Detailliert
ist der Ablauf der einprogrammierten Zeit tP in 5 veranschaulicht.
Der Start 27 erfolgt im allgemeinen asynchron zum NFO – Takt,
so dass bis zum Auftreten der ersten Zählflanke des NFO-Taktes
(siehe Pfeil 41 in 5) durch
den internen Timer zunächst RCO-Takte gezählt
(vergleiche Zeile Q in 5) werden. Der mit der ersten
Zählflanke des NFO-Takts erzielte Zählerstand
p – der hier aus dem oben genannten Grund qTo > T – noch
kleiner als q sein muss, wird in dem Speicher des Mikroprozessors 1 gespeichert
und danach der RCO-Takt abgeschaltet. Der Zustand des RCO ist in
Zeile 42 der 5 dargestellt, wobei ”RCO
on” bedeutet, dass der RCO eingeschaltet ist, und ”RCO
off”, dass der RCO ausgeschaltet ist.
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Nun
werden durch den dann mit dem NFO-Takt verbundenen internen Timer 2 genau
(M – 1) NFO-Taktperioden T gezählt (siehe Zeile
P der 5) und sodann durch einen Timer-Interrupt (symbolisiert
durch Pfeil 43) wieder der RCO eingeschaltet. Dieser übernimmt
nun wieder die Timertaktung durch entsprechende Umschaltung des
Schalters 3 für die restlichen (q – p)
RCO-Takte bis zum Ende der einprogrammierten Laufzeit tP.
In Zeile 44 der 5 ist noch einmal veranschaulicht,
in welchen Zeiträumen welche Periode bzw. Taktfrequenz
für den Mikroprozessor maßgeblich ist, wobei To
die Periode des RCO und T die Periode des NFO ist.
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Da
in dem überwiegenden Zeitanteil (M – 1)T, in der
nur der niedrigfrequente NFO eingeschaltet ist, der Stromverbrauch
der erfindungsgemäßen Schaltung sehr gering ist,
lässt sich der Stromverbrauch der gesamten Anordnung während
des gesamten Ablaufs der einprogrammierten Zeit tP sehr niedrig
halten.
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Zur
Erzielung einer hohen Laufzeitgenauigkeit ist die Frequenztoleranz
der Oszillatoren NFO und RCO ohne Belang. Es ist nur eine ausreichende Kurzzeitstabilität
der Ausgangsfrequenz dieser Oszillatoren notwendig, so dass die
Frequenzen während Kalibrierung und Laufzeitphase übereinstimmen. Dazu
ist es bei RC-Oszillatoren erforderlich, die Temperatur und die
Spannungsversorgung konstant zu halten. Dies ist jedoch im Allgemeinen
mit einfachen Mitteln erreichbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mikroprozessor
- 2
- Zählereinheit
(Timer)
- 3
- Schalter
- 11
- Zeitspanne,
in der der RCO Taktgeber ist
- 12
- Zeitspanne,
in der der NFO Taktgeber ist
- 13
- Zeitspanne,
in der die externe Trägerfrequenz anliegt
- 21
- Initialisierungsphase
- 22
- erster
Kalibrierungsschritt
- 23
- Programmierschritt
- 24
- zweiter
Kalibrierungsschritt
- 25
- Schritt
zur Parameterberechnung
- 26
- Pause
- 27
- Startsignal
- 28
- Ablauf
der einprogrammierten Zeit
- 29
- Ausgabe
des Ausgangssignals durch den Mikroprozessor 1
- 42
- Zeile
- 44
- Zeile
- 10,
31, 32, 33, 34, 35, 36, 41, 43
- Pfeil
- A,
B, C, D, Ub
- Eingänge
des Mikroprozessors 1
- F
- Ausgang
des Mikroprozessors 1
- K
- Signalverlauf
der unmodulierten Trägerfrequenz
- L,
N, Q
- Verlauf
des RCO-Signals
- M,
P
- Verlauf
des NFO-Signals
- i
- vorgegebener
Zählerstand
- n
- Anzahl
der NFO-Schwingungen
- T
- Periodendauer
des NFO
- To
- Periodendauer
des RCO
- tP
- einprogrammierte
Zeit
- X,
Y
- Periodenzahl
von RCO-Perioden
- M
- Periodenzahl
von NFO-Perioden (bzw. M – 1)
- q,
p
- Periodenzahl
von RCO-Perioden
- V
- Verhältnis
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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