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Die Erfindung betrifft ein Aufzugsprüfsystem zur Feststellung zumindest eines Betriebsparameters einer Aufzugsanlage, wobei das Aufzugsprüfsystem zumindest einen Messwertaufnehmer, eine Ausgabeschnittstelle und zumindest einen Mikroprozessor aufweist.
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Aufzugsanlagen müssen in regelmäßigen Abständen gewartet werden. Hierzu wurden neben stationären auch portable Aufzugsprüfsysteme beziehungsweise Aufzugsprüfgeräte entwickelt, die sicherheitstechnisch relevante Messwerte elektronisch aufnehmen. Meist sind diese Messgeräte autark ausgestaltet, so dass diese in verschiedenen Aufzugssystemen verwendet werden können. Die aus dem Stand der Technik bekannten Aufzugsprüfgeräte umfassen einen fest eingebauten programmierbaren Speicher, der einen fest implementierten Algorithmus zur Realisierung einzelner oder mehrerer Messungen enthält.
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Ändern sich Normen oder Vorschriften bezüglich einer einzelnen Messung beziehungsweise Überprüfung einer Aufzugsanlage wie beispielsweise die Treibfähigkeit, die Halblastprüfung, die Absinkverhinderung oder die Verzögerungsmessung, muss das Aufzugsprüfgerät zum Hersteller geschickt werden und dort demontiert werden, um die in dem Messsystem fest implementierten Speicherbausteine neu zu beschreiben.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Aufzugsprüfsystem sowie ein vereinfachtes Aufzugsprüfsystem-Aktualisierungsverfahren und eine Prüfsystemaktualisierungsstruktur zur Verfügung zu stellen.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Aufzugsprüfsystem nach Anspruch 1, einem Aufzugsprüfsystem-Aktualisierungsverfahren nach Anspruch 8 und einer Aufzugbegutachtungssystem nach Anspruch 13. Weitergehende vorteilhafte Ausgestaltungen und Merkmale gehen aus der nachfolgenden Beschreibung wie auch aus den abhängigen Unteransprüchen hervor. Merkmale und Ausgestaltungen können zu weiteren Ausgestaltungen verknüpft werden. Die Merkmale sind nicht auf eine einzelne Ausgestaltung beschränkt zu verstehen.
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Es wird ein Aufzugsprüfsystem zur Begutachtung einer Aufzugsanlage mittels Feststellung zumindest eines Betriebsparameters einer Aufzugsanlage mit zumindest einem Messwertaufnehmer, einer Ausgabeschnittstelle und zumindest einem Mikroprozessor vorgeschlagen, wobei das Aufzugsprüfsystem zumindest eine Festkörperlaufwerksschnittstelle zur Aufnahme eines werkzeuglos austauschbaren Festkörperlaufwerks umfasst. Der Mikroprozessor des Aufzugprüfsystems ist mit der Festkörperlaufwerksschnittstelle verbunden und eine Aktualisierungsroutine eines Prüfalgorithmus des Aufzugsprüfsystems weist zumindest einen Lesezugriff über die Festkörperlaufwerksschnittstelle auf das Festkörperlaufwerk auf, so dass eine Änderung eines Vorgehens einer Begutachtung ohne Austausch des Mikroprozessors mittels des portablen, werkzeuglos austauschbaren Festkörperlaufwerks ermöglicht ist.
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Ein Aufzugsprüfsystem ist ein Gerät oder ein Gerätesystem zur Ermittlung von zumindest einem Betriebsparameter einer Aufzugsanlage wie beispielsweise einer Treibkraft, einer Fahrkorbbeschleunigung, einem hydraulischen Druck, einem Absinken, einem Verzögern, einer Geschwindigkeit, einer Kraft und/oder einer Halblast. Insbesondere ist das Aufzugsprüfsystem lösbar mit einer Aufzugsanlage verbindbar. In einer weiteren Ausgestaltung ist das Aufzugsprüfsystem in eine Aufzugsanlage integriert, das heißt mit der Steuerungs- und/oder Regelungstechnik des Aufzugssystems nicht zerstörungsfrei lösbar verbunden.
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Unter einer Festkörperlaufwerkschnittstelle ist insbesondere ein Laufwerkseinschub für ein Festkörperlaufwerk, beispielsweise für eine SD-Karte oder eine Buchse, beispielsweise für einen USB-Speicher-Stick zu verstehen. In einer weiteren Ausgestaltung kann die Festkörperlaufwerkschnittstelle auch eine Radio Frequency Identification – RFID-Schnittstelle umfassen. Dies wird insbesondere in einer Variante verwendet, bei der die Aufzugsanlagen mit einem sogenannten RFID-Transponder ausgestattet ist, dessen Festkörperlaufwerk Aufzugsart oder Betriebskennwerte oder für die Messung relevante Daten umfasst. Das Aufzugsprüfsystem kann dann den RFID-Transponder der Aufzugsanlage auslesen und ein für die entsprechende Aufzugsanlage angepasstes Prüfverfahren ausführen. Auch kann das Festkörperlaufwerk des RFID-Transponders eine Aufzugskennung aufweisen. Das Aufzugsprüfsystem weist wiederum insbesondere in einem nicht flüchtigen Speicher eine Tabelle mit für die Aufzugsprüfung verschiedener Aufzüge relevante Datensätze auf. Anhand der Aufzugskennung, die aus dem Festkörperlaufwerk des RFID-Transponders ausgelesen wird, greift das Aufzugsprüfsystem auf den passenden Datensatz der Tabelle zu, um eine für die jeweilige Aufzugsanlage passende Prüfung durchzuführen beziehungsweise die ermittelten Messwerte korrekt zu gewichten und auszuwerten. Vorzugsweise weist das Aufzugsprüfsystem zur Aktualisierung der Daten in der Tabelle eine weitere Festkörperlaufwerksschnittstelle, beispielsweise einen SD-Karten-Einschub auf.
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Unter einem Festkörperlaufwerk ist zum Beispiel ein sogenanntes Solid State Drive – abgekürzt SSD – zu verstehen. Solche Speichermittel umfassen zumindest eine Anzahl von Halbleiterbausteinen. Vorzugsweise kommt ein Solid State Drive beziehungsweise ein Festkörperlaufwerk vollständig ohne bewegte Speichermittel aus. Beispielsweise ist ein Festkörperlaufwerk eine Secure Digital Memory Card – SD-Karte –, eine Multimedia Card – MMC oder ein sogenannter USB-Stick bzw. Universal Serial Bus-Massenspeicher. In weiteren Ausführungen sind verschiedenste insbesondere portable Flash-Speicher oder RAM-Speicher vorgesehen.
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Vorzugsweise weist das Festkörperlaufwerk eine Datei auf. Die Datei ergänzt oder ersetzt beziehungsweise aktualisiert einen auf dem Aufzugsprüfsystem implementierten Prüfalgorithmus. Unter einer Aktualisierung ist eine Übermittlung zumindest einer neuen und/oder geänderten Datei zu verstehen. Beispielsweise kann eine aktueller Datei Grenzwerte, Betriebsparameter, Verfahrensanweisungen oder eine Betriebssoftware umfassen. Unter einer Aktualisierung kann in diesem Zusammenhang auch das Erstausrüsten des Aufzugsprüfsystems mit zumindest einer Datei beziehungsweise mit einem Computerprogramm verstanden werden. Insbesondere können bei einer Aktualisierung Programmmängel korrigiert oder Programmverbesserungen des Aufzugsprüfsystems aufgespielt werden. Auch das Aufspielen eines vollständig neuen Computerprogramms ist durch die Aktualisierung umfasst. In einer Version ist vorgesehen, dass Anpassungen des Aufzugsprüfsystems an geänderte Normen und Vorschriften erfolgen.
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In einer Ausgestaltung umfasst das Festkörperlaufwerk zumindest eine Datei für die Prüfung einer Aufzugsanlage. Insbesondere umfasst das Festkörperlaufwerk eine Datei zur Änderung des Aufzugprüfsystems. Beispielsweise umfasst die Datei zumindest einen Algorithmus, zumindest einen Grenzwert, zumindest einen Triggerwert, zumindest einen Betriebsparameter einer Aufzugsanlage, zumindest einen Betriebskennwert einer Aufzugsanlage, zumindest ein Computerprogramm, und/oder zumindest einen Lizenzschlüssel. In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das Festkörperlaufwerk einen für den Betrieb des Aufzugsprüfsystems notwendiges Computerprogramm. Das Computerprogramm kann in einer Ausgestaltung direkt vom Festkörperspeicher aus betrieben werden. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass eine insbesondere automatische Übertragung des Computerprogrammproduktes oder der Daten für die Prüfung der Aufzugsanlage relevanten auf die Aufzugsprüfanlage erfolgt. Insbesondere wird die Festkörperschnittstelle vom Mikroprozessor zyklisch abgefragt beziehungsweise gepollt, um eine neue Datei auf dem Festkörperlaufwerk zu erkennen. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Festkörperlaufwerk über die Festkörperlaufwerksschnittstelle auslesbar ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Festkörperlaufwerk über die Festkörperlaufwerksschnittstelle beschreibbar ist. Beispielsweise ist vorgesehen, dass auf dem Festkörperlaufwerk Daten, wie beispielsweise Messwerte, die bei einer Aufzugsprüfung generiert werden zumindest zwischenspeicherbar sind. Dies hat insbesondere bei längeren Überwachungszeiträumen den Vorteil, dass das Aufzugsprüfsystem die bei der Prüfung gewonnenen Messdaten insbesondere Rohdaten auf dem Festkörperlaufwerk abspeichern kann und diese im Nachhinein beispielsweise von einem von der Aufzugsanlage unabhängigen Rechner ausgewertet werden können. Insbesondere bei einem in die Aufzugsanlage integrierten Aufzugsprüfsystem hat dies den Vorteil, dass ein Rechner nicht an die Aufzugsanlage angeschlossen werden muss und weiterhin den Vorteil, dass auch eine Fernübertragung, die teilweise sehr kostenintensiv ist, nicht stattzufinden braucht. Vielmehr wird lediglich das Festkörperlaufwerk dem Aufzugsprüfsystem entnommen und dann die Daten im räumlichen und zeitlichen Abstand ausgewertet.
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Das Aufzugsprüfsystem ist in einer Ausgestaltung portabel. In einer Weiterbildung ist das Aufzugsprüfsystem als Prüfhebel ausgestaltet, wie er zum Beispiel aus der
DE 103 23 175 A1 oder der
DE 10 2004 029 133 A1 hervorgeht und auf die im Sinne der Offenbarung verwiesen wird. Unter portabel ist zu verstehen, dass das Aufzugsprüfsystem zwischen zwei oder mehr Aufzugsanlagen transportiert werden kann. Insbesondere ist das Aufzugsprüfsystem lösbar an einer Aufzugsanlage befestigbar. Auch ist vorgesehen, dass das Aufzugsprüfsystem von einer Person tragbar ist und vorzugsweise nicht mehr als 30 kg wiegt. Weiterhin ist in einer Variante vorgesehen, dass das Aufzugsprüfsystem zerlegbar ist, sodass ein Bediener nicht mehr als 30 kg für jedes Einzelteil zu tragen hat, wenn ein Bediener das Aufzugsprüfsystem zu einer zu prüfenden Aufzugsanlage transportiert oder dieses beispielsweise nach einer Prüfung von der Aufzugsanlage entfernt. In einer weiteren Ausgestaltung umfasst das Aufzugsprüfsystem zumindest eine Tragehilfe, wie beispielsweise einen Griff, einen Koffer und/oder eine Kiste.
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In einer weiteren Variante ist vorgesehen, dass das Aufzugsprüfsystem zumindest ein Authentifizierungsmodul aufweist, mittels dem eine Authentifizierung der aufzuspielenden Datei auf dem austauschbaren Festkörperlaufwerk erfolgt. Das Authentifizierungsmodul kann einerseits eine Software-implementierte Verifikation der Daten, beispielsweise durch Ermittlung eines Hashwertes, aufweisen. In einer weiteren Ausgestaltung ist eine Hardware-Authentifizierung vorgesehen, beispielsweise durch Ausgestaltung der Schnittstelle zwischen Aufzugsprüfsystem und Festkörperlaufwerk. Diese kann beispielsweise derart ausgestaltet sein, dass nur ein authentifiziertes Festkörperlaufwerk in die Schnittstelle eingesteckt werden kann. Hierzu ist in einer Ausgestaltung eine Stecker-Buchse-Kombination vorgesehen. In einer weiteren Ausgestaltung ist die Festkörperlaufwerkschnittstelle abschließbar. Auch kann ein Authentifizierungsmodul beispielsweise die Prüfung einer gültigen Lizenz umfassen.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Aufzugsprüfsystem einen nicht werkzeuglos austauschbaren nicht flüchtiger Speicher aufweist, auf dem die Daten vom Festkörperlaufwerk überspielbar sind. Hierzu ist der im Aufzugsprüfsystem integrierte Speicher derart ausgestaltet, dass dieser die Datenmenge des Festkörperspeichers aufnehmen kann. Auch ist in einer Ausgestaltung vorgesehen, dass nur ein Teil der Daten auf den integrierten Speicher des Aufzugsprüfsystems überspielt werden und ein weiterer Teil der Daten auf dem Festkörperlaufwerk verbleibt und nicht überspielt wird. Insbesondere kann das Aufzugsprüfsystem während einer Prüfung der Aufzugsanlage auf das Festkörperlaufwerk zugreifen. Der nicht flüchtige Speicher ist in einer Version ein Speicher auf den wahlweise zugegriffen werden kann – RAM. In einer weiteren Ausgestaltung ist der nichtflüchtige Speicher ein elektronisch löschbarer programmierbarer Nur-Lese-Speicher – EEPROM. Auch ist vorgesehen, dass der nichtflüchtige Speicher einen Flash-Speicher umfasst oder vom Mikroprozessor aufgewiesen wird.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Aufzugsprüfsystem-Aktualisierungsverfahren, wobei einem portablen Aufzugsprüfsystem, das zumindest einen Messwertaufnehmer, eine Ausgabeschnittstelle, einen Mikroprozessor und eine Festkörperlaufwerksschnittstelle umfasst, wobei eine Aktualisierung des Aufzugprüfsystems mittels eines werkzeuglos austauschbaren Festkörperlaufwerks erfolgt, das in das Aufzugsprüfsystem manuell eingeführt wird.
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Vorteil des beschriebenen Verfahrens ist es, dass bei Veränderungen von Normen und Vorschriften bezüglich einer Aufzugsprüfung das Aufzugsprüfsystem nicht wieder zum Hersteller gesendet werden muss. Vielmehr kann dem Betreiber des Aufzugsprüfsystems eine aktuelle Datei übermittelt werden, der dann mittels des Festkörperlaufwerks dem Aufzugsprüfsystem vorzugsweise durch Verbinden mit einer Festkörperlaufwerksschnittstelle des Aufzugprüfsystems zugeführt wird. Sollten sich nach Verlassen des Werkes Fehler in der Software herausstellen oder durch Weiterentwicklungen Verbesserungen oder zusätzliche Funktionen mittels des Aufzugsprüfsystems ermöglicht werden, so ist dies auch durch ein Übertragen mittels des Festkörperlaufwerkes möglich. Auch im Werk ist ein Aufspielen der vorgesehenen Software mittels des Festkörperlaufwerkes in einer Variante vorgesehen. So kann beispielsweise die Produktion des Aufzugsprüfsystems durch eine dritte Firma vorgenommen werden und das Erstausrüsten oder Aktualisieren der Software kurz vor Auslieferung des Aufzugsprüfsystems durch den Vertreiber erfolgen. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass der Betreiber des Aufzugsprüfsystems die aktuellste Version erhält, auch wenn das Aufzugsprüfsystem schon eine längere Zeit im Lager lag.
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In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Aktualisierung vom Festkörperlaufwerk auf einen nicht flüchtigen Speicher des Aufzugsprüfgerätes geladen wird. Hierdurch kann insbesondere eine Manipulation sowie ein versehentlicher Verlust des Festkörperlaufwerks beziehungsweise der darauf gespeicherten Daten vermieden werden. Insbesondere Datensätze wie beispielsweise Triggerschwellwerte oder Grenzwerte können in den Speicher beispielsweise des Mikroprozessors des Aufzugsprüfsystems geladen werden. In einer Variante ist vorgesehen, dass nach Aktualisierung der Daten das Festkörperlaufwerk vom Aufzugsprüfsystem entfernt wird.
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In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Aufzugsprüfsystem auf die Daten, die auf dem Festkörperlaufwerk verbleiben, zugreift. Das heißt, die Datei wird nicht oder nur teilweise auf einen nicht flüchtigen Speicher des Aufzugsprüfsystems geladen, insbesondere können einige Dateien auf den nicht flüchtigen Speicher geladen werden und andere Dateien auf dem Festkörperlaufwerk verbleibe, ohne dass sie auf den nicht flüchtigen Speicher geladen werden. Benötigt das Aufzugsprüfsystem die Datei die auf dem Festkörperlaufwerk gespeichert ist, beispielsweise bei oder nach einer Messung greift das Aufzugsprüfsystem beziehungsweise der Mikroprozessor des Aufzugprüfsystems direkt auf das Festkörperlaufwerk zu und speichert die angeforderten Daten beispielsweise in einem flüchtigen Speicher. Dies hat insbesondere den Vorteil, dass fest eingebauter Speicherplatz gespart werden kann. Weiterhin ist ein schnelles Austauschen der für die Aufzugsprüfung relevanten Daten möglich.
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Eine weitere Version sieht vor, dass vor einer Verwendung, einem Zugriff und/oder einem Herunterladen der Daten, die auf dem Festkörperlaufwerk gespeichert sind, eine Authentifizierung der auf dem Festkörperlaufwerk gespeicherten Datei erfolgt. Insbesondere ist eine Authentifizierung eine Verifikation der Zulässigkeit der auf dem Festkörperlaufwerk gespeicherten Daten. In einer weiteren Variante umfasst eine Authentifizierung eine Verifikation der Echtheit der auf dem Festkörperlaufwerk gespeicherten Daten. Dies soll insbesondere vor Fremdzugriff beziehungsweise Manipulation schützen. Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn nur Software oder aktualisierte Daten vom Hersteller beziehungsweise Vertreiber des Aufzugsprüfsystems für das Aufzugsprüfsystem verwendet werden. In einer Version ist eine digitale Signatur und/oder ein digitales Zertifikat der auf dem Festkörperlaufwerk gespeicherten Daten vorgesehen. Weiterhin kann eine Autorisierung der Aktualisierung beispielsweise mittels eines Passwortes in einer Ausgestaltung vorgesehen sein. Hierbei muss beispielsweise der Betreiber des Aufzugsprüfsystems bei einer Aktualisierung ein Passwort oder eine Identifikationsnummer übermitteln. Dies kann beispielsweise durch Eingabe in eine Tastatur des Aufzugsprüfsystems sein. Weitere Autorisierungsverfahren wie beispielsweise biometrische Autorisierung sind in weiteren Versionen vorgesehen. Beispielsweise ist es in einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, dass ein digitales Zertifikat zeitlich begrenzt ist. Dies ermöglicht beispielsweise eine zeitlich befristete Lizenzvergabe für die Verwendung des Aufzugsprüfsystems. Insbesondere umfasst der Satz Daten auf dem Festkörperlaufwerk einen Lizenzschlüssel. Beispielsweise können je nach Vertragsvereinbarung zwischen dem Vertreiber des Aufzugsprüfsystems und dem Betreiber des Aufzugsprüfsystems eine zeitliche Begrenzung oder eine Begrenzung der mit dem Aufzugsprüfsystem durchgeführten Aufzugsüberprüfungen mit dem Lizenzschlüssel realisiert werden. Auch ist in einer Version vorgesehen, dass mittels des Lizenzschlüssels bestimmte Funktionen des Aufzugsprüfsystems freigeschaltet werden. Beispielsweise kann eine lizenzrechtliche Begrenzung der mit dem Aufzugsprüfsystem prüfbaren Aufzugsarten mit dem Lizenzschlüssel verwaltet werden.
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Ein weiterer Gedanke der Erfindung umfasst Aufzugbegutachtungssystem aufweisend einen Vielzahl an getrennten Orten vorgesehenen Aufzugsprüfsystemen, die jeweils zumindest teilweise gleiche Prüfroutinen zur Begutachtung einer Aufzugsanlage aufweisen. Jedes Aufzugsprüfsystem ist allein geeignet, zur Begutachtung einer zugeordneten Aufzugsanlage eingesetzt zu werden. Das Aufzugsprüfsystem ist ausgestattet mit einer zentralen Datenabgabestelle, auf die jeweils eine einem Aufzugsprüfsystem zugeordnete Datenentnahmestelle aus der Ferne mittels Datenübertragung zugreift, wobei jede Datenentnahmestelle zumindest ein portables Festkörperlaufwerk zugeordnet aufweist, dass kompatibel mit dem zugeordneten Aufzugsprüfsystem ist. Das portable Festkörperlaufwerk ist manuell und werkzeuglos zur Aktualisierung zumindest einer Prüfroutine, vorzugsweise eines Betriebssystems des Aufzugsprüfsystems zwischen Datenentnahmestelle und Datenabgabestelle wechselbar.
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Mittels dem Festkörperlaufwerk ist die Datei dem Aufzugsprüfsystem zuführbar. Beispielsweise kann eine Datenabgabestelle ein Host beziehungsweise ein Server sein, der vorzugsweise über das Internet anwählbar ist. Auf diesem ist, vorzugsweise vor unbefugten Zugriff geschützt, zumindest eine Datei für ein Aufzugsprüfsystem abgespeichert. Beispielsweise können auch verschiedene Dateien, beispielsweise für unterschiedliche Aufzugsarten oder Prüfverfahren auf der Datenabgabestelle gespeichert werden. Weiterhin ist in einer Variante vorgesehen, dass die Datenentnahmestelle ein Personalcomputer ist. Mittels diesem kann auf die Datenabgabestelle zugegriffen werden. Beispielsweise nach Eingabe eines Passwortes oder einer anderen Authentifizierung kann die Datei von der Datenabgabestelle auf die Datenentnahmestelle heruntergeladen werden. Als Datenleitung fungiert beispielsweise das Telefonnetz. Das Festkörperlaufwerk, das beispielsweise als SD-Card ausgestaltet ist, wird dann in eine Festkörperlaufwerksschnittstelle – wie beispielsweise ein konventionelles SD-Karten-Lesegerät – der Datenentnahmestelle eingelegt. Die Datei kann nun auf das Festkörperlaufwerk gespielt und das Festkörperlaufwerk von der Datenentnahmestelle entfernt werden. Nachfolgend wird das Aufzugsprüfsystem durch Einführen des Festkörperspeichers in das Aufzugsprüfsystem vorzugsweise wie oben beschrieben aktualisiert. Die Prüfsystemaktualisierungsstruktur umfasst vorzugsweise zumindest eine Datenabgabestelle und eine Vielzahl von Datenentnahmestellen. Die Datenabgabestelle wird hierbei vom Hersteller oder Vertreiber des Aufzugprüfsystems betrieben. Die Datenentnahmestellen werden vorzugsweise von den Betreibern der Prüfsysteme, insbesondere der Prüfingenieure betrieben. In einer Variante informieren die Betreiber der Datenabgabestelle die Betreiber der Datenentnahmestellen, wenn eine neue Datei auf die Datenabgabestelle gespielt wird und von dort abrufbar ist.
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Die Betreiber des Aufzugprüfsystems können zumindest eine aktuell auf der Datenabgabestelle herunterladbare Datei auf die Datenentnahmestelle herunterladen und/oder sofort auf dem Festkörperspeicher speichern. Hierzu weist die Datenentnahmestelle vorzugsweise eine Festkörperspeicherschnittstelle auf. In einer weiteren Variante ist eine externe Festkörperspeicherschnittstelle vorgesehen, die mit der Datenentnahmestelle verbindbar ist. Nach Entnahme des Festkörperspeichers der Festkörperspeicherschnittstelle der Datenentnahmestelle wird der Festkörperspeicher der Festkörperspeicherschnittstelle des Aufzugprüfsystems zugeführt. Die auf dem Festkörperspeicher gespeicherte Datei wird vorzugsweise nach Erkennen des Festkörperspeichers in der Festkörperspeicherschnittstelle durch das Aufzugsprüfsystem vom Aufzugsprüfsystem verwendet. Vorzugsweise wird vor Verwendung der Datei eine Verifikation beziehungsweise Authentifizierung der Datei durch das Aufzugsprüfsystem durchgeführt.
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In einer weiteren Ausgestaltung des Aufzugbegutachtungssystems ist ein Betätigungssystem vorhanden, mittels dem ausgewertet wird, wer die Aktualisierungsdatei abgerufen hat und wer nicht. Insbesondere ist vorgesehen, dass ein Betreiber sich auf der Datenentnahmestelle registrieren und anmelden muss, um auf die Datei zur Aktualisierung zugreifen zu können.
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Eine weitere Version sieht vor, dass das im Aufzugbegutachtungssystem ein Bestätigungssystem vorhanden ist, das eine Bestätigung erhält, wenn eine Aktualisierung auf dem Aufzugsprüfgerät aufgespielt worden ist. Insbesondere können in einer Variante die Daten einer Prüfung auf die Datenabgabestelle gespielt werden, wo insbesondere eine Auswertung der gewonnenen Daten der Aufzugsprüfung ausgewertet wird. Bei dieser Datenübertragung wird vorzugsweise auch eine Nachricht an die Datenabgabestelle versendet, die wiedergibt, ob die Aktualisierung erfolgreich auf dem Aufzugsprüfsystem erfolgt ist. Die Nachricht wird insbesondere vom Aufzugsprüfsystem nach einer Aktualisierung auf das Festkörperlaufwerk gespielt. In einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass ein Betreiber einer Aufzugsanlage die Messergebnisse und/oder die Prüfungsergebnisse der Aufzugsprüfung bei der Datenabgabestelle abholen, das heißt runterladen kann.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen gehen aus den nachfolgenden Zeichnungen hervor. Die dort dargestellten Weiterbildungen sind jedoch nicht beschränkend auszulegen, vielmehr können die dort beschriebenen Merkmale untereinander und mit den oben beschriebenen Merkmalen zu weiteren Ausgestaltungen kombiniert werden. Des Weiteren sei darauf verwiesen, dass die in den Figurenbeschreibungen angegebenen Bezugszeichen den Schutzbereich der vorliegenden Erfindung nicht beschränken, sondern lediglich auf die in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele verweisen. Es zeigen:
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1 eine Aufzugsanlage mit einem Aufzugsprüfsystem;
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2 eine schematische Darstellung von Teilen des Aufzugsprüfsystems; und
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3 eine schematische Darstellung eines Aufzugbegutachtungssystems.
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1 zeigt ein Aufzugsprüfsystem 1 an einer Aufzugsanlage 2. Insbesondere wird das Aufzugsprüfsystem in der gezeigten Ausgestaltung am Fahrkorb 2.1 befestigt. Weitere hier nicht gezeigte Ausgestaltungen sehen beispielsweise vor, dass das Aufzugsprüfsystem 1 an einem Seil 2.2 angeordnet wird. Auch kann eine Ausgestaltung vorsehen, das Aufzugsprüfsystem 1 an einer Treibscheibe 2.3 der Aufzugsanlage 2 angeordnet ist. Das Aufzugsprüfsystem 1 kann Teile der Aufzugsanlage berühren oder eine berührungslose Messung durchführen. In einer Ausgestaltung ist das Aufzugsprüfsystem zumindest an einem Teil der Aufzugsanlage 2 befestigt.
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2 zeigt Teile eines Aufzugsprüfsystems 1. Insbesondere ist zu erkennen, dass das Aufzugsprüfsystem 1 eine Festkörperlaufwerkschnittstelle 3 für ein Festkörperlaufwerk 4 umfasst. Weiterhin ist der 2 zu entnehmen, dass das Aufzugsprüfsystem 1 einen Messwertaufnehmer 5 umfasst, der mit einem Mikroprozessor 6 verbunden ist. Auch ist vorgesehen, dass der Mikroprozessor 6 mit einem integrierten nicht flüchtigen Speicher 7 verbunden ist.
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Am Mikroprozessor 6 liegen die mittels dem Messwertaufnehmer 5 erzeugten Messsignale an. Der Mikroprozessor 6 wandelt die Messsignale und/oder wertet diese aus. Hierzu kann der Mikroprozessor 6 insbesondere auf den integrierten nicht flüchtigen Speicher 7 zurückgreifen und die Messwerte, Zwischenergebnisse, Messergebnisse und/oder Prüfungsergebnisse abspeichern. Auch können ermittelte Messwerte, Messergebnisse und/oder Prüfungsergebnisse an die Festkörperlaufwerkschnittstelle 3 gesandt werden, um diese auf einem Festkörperlaufwerk 4 zu speichern, wenn dieses mit der Festkörperlaufwerkschnittstelle 3 verbunden ist. Messwerte sind die vom Messwertaufnehmer 5 gemessenen Signale. Hingegen ist unter dem Begriff Messergebnis ein beispielsweise gemittelter und/oder gewichteter Wert zu verstehen, der auf Grundlage der ermittelten Messwerte errechnet wird. Das Prüfergebnis kann beispielsweise eine Aussage über einen Betriebskennwert umfassen, beispielsweise ob dieser sich in einem zulässigen Wertebereich befindet.
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Eine beispielhafte Vorgehensweise für eine Aktualisierung der Daten eines Aufzugsprüfsystems 1 läuft wie folgt ab:
Auf dem im Aufzugsprüfsystem integrierten, nicht flüchtigen Speicher sind Daten wie beispielsweise Triggerschwellwerte oder Grenzwerte oder ein Algorithmus zur Prüfung der Aufzugsanlage gespeichert. Diese sind jedoch durch aktuelle Änderungen von Vorschriften für eine Aufzugsprüfung überholt. Nun wird beispielsweise von einem Vertreiber des Aufzugsprüfsystems ein Festkörperlaufwerk mit einem aktuellen Algorithmus und aktuellen Grenzwerten bespielt. Dieser wird nun einem Betreiber des Aufzugsprüfsystems 1 zugesandt, der dann wiederum das Festkörperlaufwerk in die Schnittstelle 3 des Aufzugsprüfsystems 1 steckt. Ein Authentifizierungsmodul 8 überprüft die Daten auf deren Echtheit beziehungsweise Zulässigkeit. Ist die Prüfung erfolgreich abgeschlossen, so übernimmt beispielsweise der Mikroprozessor 6 den Download der aktuellen Daten von dem Festkörperlaufwerk 4 auf den integrierten Speicher 7. Das Festkörperlaufwerk 4 kann in der Festkörperkaufwerkschnittstelle 3 verbleiben oder nach Überspielen der aktuellen Daten auf den internen Speicher 7 aus der Festkörperlaufwerkschnittstelle 3 entfernt werden. Im Folgenden wird das Aufzugsprüfsystem an einer Aufzugsanlage verwendet, wobei der Messwertaufnehmer 5 Messdaten aufnimmt und diese an den Mikroprozessor weiterleitet. Die Messwerte können durch die aktualisierten Daten auf dem internen Speicher 7 nun von dem Mikroprozessor ausgewertet werden. In einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass nach Auswertung der gewonnenen Messwerte ein Signal über eine Signalausgabestelle 9 ausgegeben wird. Weiterhin können die Messwerte – sofern das Festkörperlaufwerk 4 in der Festkörperlaufschnittstelle 3 verbleibt – auf dem Festkörperlaufwerk 4 gespeichert werden. Auch kann in einer Version das Festkörperlaufwerk 4 beispielsweise nach einer Messung in die Festkörperlaufwerkschnittstelle 3 gesteckt werden und die auf dem internen Speicher 7 gespeicherten Daten auf das Festkörperlaufwerk 4 geladen werden.
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Hierzu zeigt 3 eine Aufzugsbegutachtungssystem 10 mit einer Datenabgabestelle 11 und einer Vielzahl von Datenentnahmestellen 12. Die Datenentnahmestellen 12 sind mittels Datenleitungen 13 mit der Datenabgabestelle 11 verbunden. Die Datenentnahmestellen 12 können beispielsweise Personalcomputer, tragbare Computer, mobile Telefone und/oder persönliche digitale Assistenten – PDAs sein. Diese sind mittels einer Datenleitung 13 mit der Datenabgabestelle 11 verbunden. Die Datenleitung 13 kann sowohl eine physische Leitung, wie beispielsweise ein Telefonnetz oder eine Funkverbindung sein. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Daten über eine Funkdatenleitung wie beispielsweise Global System for Mobile Communications – GMS, Universal Mobile Telecommunication System – UMTS und/oder Code Division Multiple Access 2000 – CDMA2000 versendet werden.
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Die Datenentnahmestellen 12 weisen zumindest eine Festkörperlaufwerksschnittstellen 14 auf. Die Festkörperlaufwerksschnittstelle 14 kann beispielsweise in die Datenentnahmestelle 12 eingebaut oder mit dieser Verbunden sein. Mittels der an die Datenentnahmestellen 12 gekoppelten Festkörperlaufwerksschnittstellen 14 können Festkörperlaufwerke 4 vorzugsweise mit einer Datei der Datenabgabestelle 12 bespielt werden. Nach Entnahme des Festkörperlaufwerkes 4 der Festkörperlaufwerksschnittstelle 14 kann ein Betreiber eines Aufzugsprüfsystems 1 die Datei auf dem Festkörperlaufwerk 4 beliebig aufbewahren oder einem oder mehreren Aufzugsprüfsystemen 1 zuführen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10323175 A1 [0013]
- DE 102004029133 A1 [0013]