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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kommunikation von Fahrzeugdaten eines Fahrzeugs.
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Fahrzeugdaten eines Fahrzeugs werden zum Beispiel bei einem Werkstattbesuch mit einem Tester ausgelesen, welcher direkt an das Fahrzeug angeschlossen wird. Hierbei erfolgt die Kontaktierung über einen Diagnosestecker manuell, danach werden Fahrzeugdaten automatisch übermittelt.
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Die
US 7,142,962 B1 offenbart ein Verfahren zur Vorbereitung einer Wartung eines Kraftfahrzeugs, bei dem eine Kontrollvorrichtung prüft, ob eine Fahrzeugwartung vorgenommen werden muss und eine Zustandsermittlungsvorrichtung ermittelt, welche Fahrzeugwartung durchzuführen ist und welche entsprechenden Wartungsdaten im Fahrzeug gespeichert worden sind. Ausschließlich der Fahrer des Fahrzeugs kann den Aufbau einer Telekommunikationsverbindung zwischen einer fahrzeugexternen Serviceeinrichtung und einer fahrzeuginternen Serviceschnittstelle freigeben. Es werden Identifikationsdaten des betreffenden Fahrzeugs bei der Telekommunikationsverbindung an die fahrzeugexterne Serviceeinrichtung übermittelt.
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Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es ein Verfahren zur Kommunikation von Fahrzeugdaten eines Fahrzeugs zu schaffen, das effizient ist.
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Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs, vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Die Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren zur Kommunikation von Fahrzeugdaten eines Fahrzeugs, bei dem automatisiert ermittelt wird, ob sich das Fahrzeug in einem vorgegebenen Umgebungsbereich einer Serviceeinrichtung befindet. Falls erkannt wurde, dass das Fahrzeug in dem vorgegebenen Umgebungsbereich der Serviceeinrichtung ist, wird über eine Kommunikationsschnittstelle des Fahrzeugs eine vorgegebene Menge an Fahrzeugdaten bereitgestellt zur Übertragung an eine Fahrzeugdatensammeleinrichtung. Die von der Fahrzeugdatensammeleinrichtung empfangene Menge an Fahrzeugdaten des Fahrzeugs wird zumindest teilweise der Serviceeinrichtung bereitgestellt.
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Der Vorteil daran ist, dass zum Beispiel bei einem Service Fahrzeugdaten nicht erst manuell unterstützt ausgelesen werden müssen. Die Serviceeinrichtung hat schon zeitnah zum Ankommen des Fahrzeugs aktuelle Fahrzeugdaten. So kann Zeit und damit auch Kosten gespart werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung wird ein Eigenpositionssignal, das charakteristisch ist für die Position des Fahrzeugs bereitgestellt. Außerdem wird ein Servicepositionssignal, das charakteristisch ist für die Position der Serviceeinrichtung, bereitgestellt. Abhängig von dem Eigenpositionssignal und von dem Servicepositionssignal wird ermittelt, ob sich das Fahrzeug in dem vorgegebenen Umgebungsbereich der Serviceeinrichtung befindet. Der Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass die dafür notwendige Hardware oft schon vorhanden ist, und deshalb keine zusätzlichen Kosten für die Fahrzeugpositionserkennung notwendig sind.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird über eine Servicefunkeinrichtung der Serviceeinrichtung ein Servicefunknetz bereitgestellt. Das Fahrzeug weist eine Fahrzeugfunkeinrichtung auf. Falls das Fahrzeug in Reichweite des Servicefunknetzes ist, meldet sich die Fahrzeugfunkeinrichtung in dem Servicefunknetz an. Abhängig von der Anmeldung wird ermittelt, ob sich das Fahrzeug in dem vorgegebenen Umgebungsbereich der Serviceeinrichtung befindet. Das Servicefunknetz kann zum Beispiel ein Mobilfunknetz, WLAN-Netz, PLC-Netz oder ein Funknetz zur Übertragung mittels bidirektionaler Schlüssel sein. Der Vorteil hierbei ist, dass kein satellitenbasiertes Messprinzip notwendig ist um zu ermitteln, ob das Fahrzeug in dem vorgegebenen Umgebungsbereich der Serviceeinrichtung ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird über die Fahrzeugfunkeinrichtung ein Fahrzeugfunknetz bereitgestellt. Die Servicefunkeinrichtung meldet sich in dem Fahrzeugfunknetz an, falls es in dessen Reichweite ist. Abhängig von der Anmeldung wird ermittelt, ob sich das Fahrzeug in dem vorgegebenen Umgebungsbereich der Serviceeinrichtung befindet. Das Fahrzeugfunknetz kann mit den gleichen Technologien wie das Servicefunknetz realisiert sein.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung werden bei dem Erkennen eines vorgegebenen Ereignisses Fahrzeugdaten des Fahrzeugs an die Fahrzeugdatensammeleinrichtung übertragen. Abhängig von den übermittelten Fahrzeugdaten wird ermittelt, ob sich das Fahrzeug in dem vorgegebenen Umgebungsbereich der Serviceeinrichtung befindet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung handelt es sich bei dem vorgegebenen Ereignis um das Abstellen des Fahrzeugs.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird das Servicefunknetz beziehungsweise das Fahrzeugfunknetz durch ein digitales Zertifikat verifiziert. Damit kann mit erhöhter Sicherheit festgestellt werden, ob es sich bei dem Servicefunknetz um ein Funknetz der Serviceeinrichtung, beziehungsweise ob es sich bei dem Fahrzeugfunknetz um ein Funknetz des Fahrzeugs handelt.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können von der Fahrzeugdatensammeleinrichtung weitere Fahrzeugdaten angefordert werden, zum Beispiel nach einer Auswertung der empfangenen Menge an Fahrzeugdaten. Falls beispielsweise die Fahrzeugdaten Informationen aufweisen, welche charakteristisch sind für einen speziellen Fehlerfall, können weitere Daten, wie zum Beispiel historische Daten und/oder Kenndaten von speziellen Sensoren angefordert werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist die Serviceeinrichtung ein RFID-Lesegerät und das Fahrzeug einen RFID-Transponder auf. Abhängig von der Detektion des RFID-Transponders mittels des RFID-Lesegeräts wird ermittelt, ob sich das Fahrzeug in dem vorgegebenen Umgebungsbereich der Serviceeinrichtung befindet. So kann zum Beispiel bei der Einfahrt in die Serviceeinrichtung ein RFID-Lesegerät angebracht sein, welches den jeweiligen RFID-Transponder detektiert, der einem hereinfahrenden Fahrzeug zugeordnet ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung handelt es sich bei dem Servicefunknetz oder dem Fahrzeugfunknetz um ein WLAN-Netz.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung handelt es sich bei dem Servicefunknetz oder bei dem Fahrzeugfunknetz um ein Mobilfunknetz.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung übermittelt die Fahrzeugdatensammeleinrichtung dem Fahrzeug das Servicepositionssignal. Abhängig von dem Servicepositionssignal wird ermittelt, ob sich das Fahrzeug in dem vorgegebenen Umgebungsbereich der Serviceeinrichtung befindet. Die Fahrzeugdatensammeleinrichtung übermittelt zum Beispiel dem Fahrzeug ein Navigationsziel, nachdem der Fahrer zum Beispiel im Rahmen eines „Service Calls” einen Werkstatttermin ausgemacht hat. Dieses Ziel wird im Fahrzeug gespeichert und sobald dieses Ziel von dem Fahrzeug angefahren wird, wird erkannt, dass das Fahrzeug sich in dem vorgegebenen Umgebungsbereich der Serviceeinrichtung befindet.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird abhängig von Induktionsschleifen ermittelt, ob sich das Fahrzeug in dem vorgegebenen Umgebungsbereich der Serviceeinrichtung befindet. Hierfür können zum Beispiel bei der Einfahrt in die Serviceeinrichtung Induktionsschleifen verbaut sein, welche einfahrende Fahrzeuge erkennen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird abhängig von mindestens einer Mobilfunkzelle, in dessen Reichweite sich das Fahrzeug befindet, ermittelt, ob sich das Fahrzeug in dem vorgegebenen Umgebungsbereich der Serviceeinrichtung befindet. Befindet sich das Fahrzeug zum Beispiel in der Reichweite mehrerer Mobilfunkzellen, so kann abhängig davon genauer ermittelt werden, ob sich das Fahrzeug in dem vorgegebenen Umgebungsbereich der Serviceeinrichtung befindet.
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Darüber hinaus kann die Übertragung der Fahrzeugdaten auch optional manuell initiiert werden. So kann zum Beispiel der Fahrer beim Erreichen einer Parkposition über das Fahrzeugmenü oder sprachgesteuert die automatische Datenübertragung über die Kommunikationsschnittstelle initiieren. Auch ein Serviceberater der Serviceeinrichtung kann die automatische Datenübertragung über die Kommunikationsschnittstelle initiieren, indem er zum Beispiel eine über die Fahrzeugdatensammeleinrichtung initiierte Abfrage von Fahrzeugdaten startet.
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Darüber hinaus ist es möglich eine Fahrzeugferndiagnose durchzuführen. So können zum Beispiel abhängig von dem Ereignis Fahrzeugdaten übermittelt werden. Nach Auswertung dieser, kann die Fahrzeugdatensammeleinrichtung zum Beispiel weitere Daten zur Fahrzeugdiagnose anfordern. So ist es möglich, dass das Fahrzeug in manchen Fällen nicht mehr zur Werkstatt gebracht werden muss, wenn zum Beispiel elektrische Komponenten diagnostiziert und bewertet werden müssen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 ein Fahrzeug,
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2 ein Ablaufdiagramm zur Kommunikation von Fahrzeugdaten,
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3 ein weiteres Ablaufdiagramm zur Kommunikation von Fahrzeugdaten.
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Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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In einem Fahrzeug 1 ist eine Steuereinheit SE angeordnet, die eine Recheneinheit und einen Daten- und Programmspeicher und eine Kommunikationsschnittstelle aufweist. Die Steuereinheit SE kann als eine Baueinheit ausgebildet sein. Sie kann jedoch auch verteilt auf zwei oder mehrere in dem Fahrzeug 1 angeordnete Baueinheiten ausgebildet sein.
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Die Kommunikationsschnittstelle ist beispielsweise dazu ausgebildet Fahrzeugdaten bereitzustellen zur Übertragung an eine Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9 oder eine Serviceeinrichtung 7. Die Übertragung kann mittels verschiedener Übertragungstechnologien realisiert sein, wie zum Beispiel WLAN, RFID, PLC, Mobilfunk, eine Übertragung mittels bidirektionaler Schlüssel oder eine andere dem zuständigem Fachmann für diese Zwecke bekannte Übertragungstechnologie.
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Die Steuereinheit SE weist beispielsweise eine Fahrzeugfunkeinrichtung 3 und/oder eine Positionsbestimmungseinrichtung 4 und/oder eine Navigationseinrichtung 6 auf. Die Fahrzeugfunkeinrichtung 3 und/oder die Positionsbestimmungseinrichtung 4 und/oder die Navigationseinrichtung 6 können in einer Baueinheit angeordnet sein. Sie können jedoch auch beliebig verteilt auf zwei oder mehr Baueinheiten ausgebildet sein.
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Die Fahrzeugfunkeinrichtung 3 ist beispielsweise dazu ausgebildet, ein Fahrzeugfunknetz F_NET bereitzustellen und/oder sich in einem Servicefunknetz S_NET anzumelden. Das Fahrzeugfunknetz F_NET beziehungsweise das Servicefunknetz S_NET kann mit den gleichen Übertragungstechnologien realisiert sein, wie die schon erwähnte Übertragung der Fahrzeugdaten.
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Die Positionsbestimmungseinrichtung 4 weist eine Messvorrichtung auf, die auf einem satellitenbasierten Messprinzip basiert, wie zum Beispiel Galileo oder GPS. Die Positionsbestimmungseinrichtung 4 ist beispielsweise dazu ausgebildet ein Eigenpositionssignal E_POS bereitzustellen, das charakteristisch ist für die Position des Fahrzeugs 1.
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Die Navigationseinrichtung 6 ist beispielsweise dazu ausgebildet ein Servicepositionssignal S_POS bereitzustellen, das charakteristisch ist für die Position der Serviceeinrichtung 7. Das Servicepositionssignal S_POS ist beispielsweise in einem Datenspeicher der Navigationseinrichtung 6 gespeichert. So kann beispielsweise das Servicepositionssignal S_POS als Navigationsziel in dem Datenspeicher der Navigationseinrichtung 6 gespeichert sein.
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Das Fahrzeug 1 weist alternativ oder zusätzlich zu der Fahrzeugfunkeinrichtung 3 und/oder der Positionsbestimmungseinrichtung 4 und/oder der Navigationseinrichtung 6 einen RFID_Transponder 8 auf.
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Die Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9 ist extern zu dem Fahrzeug 1 ausgebildet. Die Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9 kann auch als „Backend” ausgebildet sein. Sie kann als eine Einheit oder verteilt auf mehrere Einheiten ausgebildet sein. Sie kann in der Serviceeinrichtung 7 und/oder extern zu ihr ausgebildet sein. Sie ist beispielsweise dazu ausgebildet Fahrzeugdaten zentral zu speichern und bereitzustellen.
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Die Serviceeinrichtung 7 ist außerhalb des Fahrzeugs 1 angeordnet. Bei der Serviceeinrichtung 7 kann es sich zum Beispiel um einen Händler oder Servicepartner handeln, aber auch beispielsweise um einen Fahrzeugdistributor oder einen Fahrzeugproduzenten oder einen Autovermieter. Sie kann zum Beispiel eine Servicefunkeinrichtung 5 aufweisen.
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Die Servicefunkeinrichtung 5 ist beispielsweise dazu ausgebildet das Servicefunknetz S_NET bereitzustellen und/oder sich in dem Fahrzeugfunknetz F_NET anzumelden.
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Alternativ oder zusätzlich weist die Serviceeinrichtung 7 ein RFID-Lesegerät auf, das dazu ausgebildet ist den RFID_Transponder 8 zu detektieren. Das RFID-Lesegerät ist zum Beispiel in der Einfahrt der Serviceeinrichtung 7 positioniert.
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Die Serviceeinrichtung 7 weist alternativ oder zusätzlich eine oder mehrere Induktionsschleifen auf. Die Induktionsschleife oder die Induktionsschleifen sind beispielsweise in der Einfahrt der Serviceeinrichtung 7 angebracht. Die Induktionsschleife oder die Induktionsschleifen sind beispielsweise dazu ausgebildet das Fahrzeug 1 zu detektieren.
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Ein erstes Programm, das gegebenenfalls verteilt über die Steuereinheit SE, die Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9 und die Serviceeinrichtung 9 oder eine Teilmenge dieser abgearbeitet wird (ebenso 2), ist im Folgenden anhand des Ablaufdiagramms der 2 näher erläutert.
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Das Programm wird in einem Schritt S21 gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert werden können.
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In einem Schritt S23 wird eine erste Menge DATA1 an Fahrzeugdaten bereitgestellt zur Übertragung an die Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9. Die Fahrzeugdaten können zum Beispiel Daten zur Identifikation des Fahrzeugs 1 enthalten, wie zum Beispiel Schlüsseldaten und/oder die Fahrgestellnummer, sie können auch das Eigenpositionssignal E_POS enthalten und/oder Daten aus einem Fehlerspeicher des Fahrzeugs und/oder Diagnosedaten, wie zum Beispiel Temperaturverläufe der Fahrzeugfestplatte und/oder Kenndaten aus einem Steuergerät des Fahrzeugs 1. Die Fahrzeugdaten können zusätzlich oder alternativ eine Information über die Bremsscheiben und/oder Bremsbeläge, und/oder dem Motorzustand enthalten.
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Die erste Menge DATA1 an Fahrzeugdaten werden nach Erkennen eines vorgegebenen Fahrzeugereignisses übertragen. Das Fahrzeugereignis kann zum Beispiel das Abstellen, Verlassen oder Abschließen des Fahrzeugs 1 sein. Das Fahrzeugereignis kann auch das Erreichen einer vorgegebenen Laufleistung des Fahrzeugs 1 sein, wie zum Beispiel Eintritt des Fahrzeugereignisses alle 1000 km. Dass Fahrzeugereignis kann auch der Ablauf einer vorgegebenen Zeit sein, zum Beispiel Eintritt des Fahrzeugereignisses alle 30 Tage. Durch diese Übertragung von Fahrzeugdaten sind Auswertungs- und Analyseprozesse möglich, die einen präventiven Zweck erfüllen. Damit ist es möglich Fehlerbilder zu erkennen, die künftig zu kritischen Situationen führen können, wie zum Beispiel potentielle Batterieprobleme. Zusätzlich können abhängig von der Auswertung der ersten Menge DATA1 an Fahrzeugdaten wichtige Informationen an den Fahrer weitergegeben werden.
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In einem Schritt S25 wird das Programm beendet und kann gegebenenfalls in dem Schritt S21 wieder gestartet werden.
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Technische Defekte werden über sogenannte Fehlereinträge und Check-Control Meldungen im Fahrzeug angezeigt. Mit dem in 3 beschriebenen Ablaufdiagramm ist es auch möglich dass der Serviceeinrichtung schon Fahrzeugdaten durch einen „Service Call” vorliegen. Dieser „Service Call” kann zum Beispiel vom Fahrzeug automatisch ausgelöst worden sein, abhängig von den Fehlereinträgen oder Fahrzeugzuständen. Nach Absetzten des „Service Calls” kann die Serviceeinrichtung den Fahrer zum Beispiel kontaktieren um einen Termin in der Serviceeinrichtung vorzuschlagen. Der „Service Call” kann auch manuell von der Serviceeinrichtung oder dem Fahrer ausgelöst worden sein. Der „Service Call” kann beispielsweise über eine fest im Fahrzeug verbaute Mobilfunkeinrichtung erfolgen. Mittels dieser Fahrzeugdaten ist es zwar möglich, dass der Serviceberater den Fahrer kompetent beraten und einen passenden Termin in der Serviceeinrichtung vereinbaren kann. Es kann aber passieren, dass bis zum tatsächlichen Besuch der Serviceeinrichtung noch neue relevante Fahrzeugdaten dazukommen, weil zum Beispiel ein neuer Fehler im Fahrzeug aufgetreten ist. Mit dem in 3 beschriebenen Ablaufdiagramm, welches im Folgenden beschrieben wird, ist es möglich, dass aktuelle Daten beim Besuch der Serviceeinrichtung vorliegen. Ein zweites Programm, das gegebenenfalls verteilt über die Steuereinheit SE, die Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9 und die Serviceeinrichtung 9 oder eine Teilmenge dieser abgearbeitet wird, ist im Folgenden anhand des Ablaufdiagramms der 3 näher erläutert.
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Das Programm wird in einem Schritt S1 gestartet, in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert werden können.
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In einem Schritt S3a wird geprüft, ob ein vorgegebenes Ereignis ER eingetreten ist. Falls das vorgegebene Ereignis ER erkannt wird, wird eine zweite Menge DATA2 an Fahrzeugdaten von der Steuereinheit SE zur Übertragung an die Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9 bereitgestellt. Das vorgegebene Ereignis ER ist zum Beispiel das Abstellen, das Verlassen oder das Abschließen des Fahrzeugs 1. Das vorgegebene Ereignis ER kann zusätzlich oder alternativ auch durch Fehlerinformationen eines im Fahrzeug 1 verbauten Sensors ausgelöst werden. Die zur Übertragung bereitgestellte zweite Menge DATA2 an Fahrzeugdaten enthalten insbesondere das Eigenpositionssignal E_POS des Fahrzeugs 1 und/oder Fahrzeugidentifizierungsdaten, wie zum Beispiel die Fahrgestellnummer.
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Die bereitgestellte zweite Menge DATA2 Fahrzeugdaten wird in einem Schritt S3b an die Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9 übertragen. Zum Beispiel abhängig von den in dem Eigenpositionssignal E_POS enthaltenen Informationen wird ermittelt, ob das Fahrzeug 1 sich in dem vorgegebenen Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 7 befindet. Zusätzlich wird beispielsweise abhängig von den Fahrzeugidentifizierungsdaten ermittelt ob das Fahrzeug 1 einen Servicetermin hat. Wird ermittelt, dass sich das Fahrzeug 1 in dem vorgegebenen Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 7 befindet, so wird ein Umgebungsbereichmarker UBM gesetzt. Wird ermittelt, dass sich das Fahrzeug 1 nicht in dem vorgegebenem Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 7 befindet, so wird der Umgebungsbereichmarker UBM nicht gesetzt.
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In einem Schritt S3c wird das Eigenpositionssignal E_POS und das Servicepositionssignal S_POS bereitgestellt. Das Eigenpositionssignal E_POS des Fahrzeugs 1 wird zum Beispiel von der Positionsbestimmungseinrichtung 4 bereitgestellt. Das Servicepositionssignal S_POS wird zum Beispiel von der Navigationseinrichtung 6 und/oder von der Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9 und/oder von der Serviceeinrichtung 7 bereitgestellt. Abhängig von dem Servicepositionssignal S_POS und dem Eigenpositionssignal E_POS wird ermittelt, ob sich das Fahrzeug 1 in dem vorgegebenen Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 7 befindet. Wird ermittelt, dass sich das Fahrzeug 1 in dem vorgegebenen Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 7 befindet, so wird der Umgebungsbereichmarker UBM gesetzt. Wird ermittelt, dass sich das Fahrzeug 1 nicht in dem vorgegebenem Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 7 befindet, so wird der Umgebungsbereichmarker UBM nicht gesetzt.
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In einem Schritt S3d wird von der Servicefunkeinrichtung 5 das Servicefunknetz S_NET bereitgestellt. Sobald die Fahrzeugfunkeinrichtung 3 das Servicefunknetz S_NET erkennt, zum Beispiel wenn es in dessen Reichweite ist, meldet es sich in dem Servicefunknetz S_NET an. Das Servicefunknetz S_NET kann mittels eines digitalen Zertifikats verifiziert werden. Abhängig von der Anmeldung wird ermittelt, ob sich das Fahrzeug 1 in dem vorgegebenen Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 5 befindet. Wird ermittelt, dass sich das Fahrzeug 1 in dem vorgegebenen Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 7 befindet, so wird der Umgebungsbereichmarker UBM gesetzt. Wird ermittelt, dass sich das Fahrzeug 1 nicht in dem vorgegebenem Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 7 befindet, so wird der Umgebungsbereichmarker UBM nicht gesetzt.
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In einem Schritt S3e wird von der Fahrzeugfunkeinrichtung 3 das Fahrzeugfunknetz F_NET bereitgestellt. Die Servicefunkeinrichtung 5 meldet sich in dem Fahrzeugfunknetz F_NET an, sobald es in dessen Reichweite ist. Abhängig von der Anmeldung wird ermittelt, ob sich das Fahrzeug 1 in dem vorgegebenen Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 5 befindet. Wird ermittelt, dass sich das Fahrzeug 1 in dem vorgegebenen Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 7 befindet, so wird der Umgebungsbereichmarker UBM gesetzt. Wird ermittelt, dass sich das Fahrzeug 1 nicht in dem vorgegebenem Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 7 befindet, so wird der Umgebungsbereichmarker UBM nicht gesetzt.
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Die Schritte S3a–S3e können jeweils alternativ oder in verschiedener Kombination miteinander ausgeführt werden.
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Der Umgebungsbereichmarker UBM kann auch alternativ oder zusätzlich gesetzt werden abhängig von dem Erkennen des im Fahrzeug 1 angebrachten RFID-Transponders 8 mittels des RFID_Lesegeräts der Serviceeinrichtung 7. Der Umgebungsbereichmarker UBM kann auch alternativ oder zusätzlich gesetzt werden abhängig von dem Erkennen des Fahrzeugs 1 mittels Induktionsschleifen der Serviceeinrichtung 7. Es ist außerdem zusätzlich oder alternativ möglich, dass der Umgebungsbereichmarker UBM gesetzt wird abhängig von einer Ortung über Mobilfunkzellen, bei der ermittelt wird, ob sich das Fahrzeug 1 in dem vorgegebenen Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 7 befindet.
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In dem Schritt S5 wird überprüft, ob der Umgebungsbereichmarker UBM gesetzt ist oder nicht. Falls der Umgebungsbereichmarker UBM gesetzt ist, wird die Bearbeitung im Schritt S7 weitergeführt. Wird ermittelt, dass der Umgebungsbereichmarker nicht gesetzt ist, so wird das Programm gegebenenfalls nach einer vorgegebenen Wartezeit wieder im Schritt S1 neu gestartet.
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In einem Schritt S7 wird eine dritte Menge DATA3 an Fahrzeugdaten über die Kommunikationsschnittstelle der Steuereinheit SE bereitgestellt. Die dritte Menge DATA3 an Fahrzeugdaten wird bereitgestellt zur Übertragung an die Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9.
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In einem Schritt S9 wird die dritte Menge DATA3 an Fahrzeugdaten an die Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9 übertragen. Die Übertragung kann sowohl von der Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9 oder der Kommunikationsschnittstelle der Steuereinheit SE initiiert werden und zwar je nachdem, ob in der Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9 oder in der Steuereinheit SE ermittelt wird, ob sich das Fahrzeug 1 in dem vorgegebenen Umgebungsbereich DEF der Serviceeinrichtung 7 befindet.
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In einem Schritt S11 wird die dritte Menge DATA3 an Fahrzeugdaten oder zumindest ein Teil der dritten Menge DATA3 an Fahrzeugdaten des Fahrzeugs 1 an die Serviceeinrichtung 7 übertragen. Nach Auswertung dieses Teils der dritten Menge DATA3 der Fahrzeugdaten ist es möglich, dass weitere Fahrzeugdaten von der Fahrzeugdatensammeleinrichtung 9 angefordert werden, die dann von der Steuereinheit SE bereitgestellt werden. Falls beispielsweise der Teil der dritten Menge DATA3 von Fahrzeugdaten Informationen aufweist, welche charakteristisch sind für einen speziellen Fehlerfall, können weitere Fahrzeugdaten, wie zum Beispiel historische Daten und/oder Kenndaten von speziellen Sensoren angefordert werden.
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Das Programm wird danach in einem Schritt S13 beendet und kann gegebenenfalls wieder in dem Schritt S1 gestartet werden.
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Ohne eine Vorgehensweise, bei der erkannt wird, ob sich ein Fahrzeug in einem Umgebungsbereich einer Serviceeinrichtung befindet, ist ein Serviceannahme-Prozess beispielsweise so definiert, dass ein Serviceberater in der Serviceeinrichtung den Schlüssel eines Fahrzeugs am Schalter vom Kunden entgegen nimmt und mittels eines Schlüssellesegeräts Schlüsseldaten des Fahrzeugs ausgelesen werden. Da das Auslesen der Schlüsseldaten keine Rückschlüsse auf Fehlerspeicherinformationen des Fahrzeugs zulässt, ist in jedem Fall zusätzlich ein weiteres Auslesen von Fahrzeugdaten notwendig. Dies kann durchgeführt werden, wenn das Fahrzeug sich physikalisch in der Serviceeinrichtung befindet und an ein Diagnosesystem angeschlossen ist, oder über einen bidirektionalen Fahrzeugzugang. Mittels des in 3 beschriebenen Ablaufdiagramms ist es möglich, dass die notwendigen Fahrzeugdaten für einen gesamten Werkstattprozess der Serviceeinrichtung schon vorliegen, wenn der Kunde am Schalter bedient wird.
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Zusätzlich ist es gegebenenfalls nicht mehr nötig, dass sich das Fahrzeug für eine Fahrzeugdiagnose physikalisch in der Serviceeinrichtung befindet, da die Fahrzeugdaten drahtlos übermittelt werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 3
- Fahrzeugfunkeinrichtung
- 4
- Positionsbestimmungseinrichtung
- 5
- Servicefunkeinrichtung
- 6
- Navigationseinrichtung
- 7
- Serviceeinrichtung
- 8
- RFID-Transponder
- 9
- Fahrzeugdatensammeleinrichtung
- ER
- Ereignis
- E_POS
- Eigenpositionssignal
- S_POS
- Servicepositionssignal
- S_NET
- Servicefunknetz
- F_NET
- Fahrzeugfunknetz
- SE
- Steuereinheit
- DATA1
- erste Menge an Fahrzeugdaten
- DATA2
- zweite Menge an Fahrzeugdaten
- DATA3
- dritte Menge an Fahrzeugdaten
- DEF
- vorgegebener Umgebungsbereich
- UBM
- Umgebungsbereichmarker
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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