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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für zwei- oder mehrflügelige Schiebetüren mit zumindest einer bodenseitig über zumindest eine Vertikalstütze abstützbaren Horizontalstrebe, an welcher zumindest zwei Klemmstücke gehalten sind, die ihrerseits jeweils mit einer Außenkante eines Schiebetürflügels koppelbar sind.
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Eine derartige Verriegelungsvorrichtung ist zum Beispiel aus
EP 1 764 461 A1 bekannt. Sie dient zur Verriegelung von zweiflügeligen Schiebetüren, deren Türflügel sich beim Öffnen und Schließen jeweils gegenläufig zueinander bewegen und sich in einer gemeinsamen Ebene befinden, sodass sie nicht übereinander geschoben werden können. Mittels einer gattungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung können die beiden Türflügel einer solchen Schiebetür zum Zweck der Verriegelung gegeneinander verspannt werden. Üblicherweise sind die beiden Türflügel mechanisch so miteinander gekoppelt, dass beim Aufschieben nur eines Flügels um ein bestimmtes Maß sich zwangsläufig auch der andere Flügel um das gleiche Maß in die entgegengesetzte Richtung bewegt. Es ist in diesen Fällen also nicht möglich, die beiden miteinander verspannten Flügel gemeinsam seitlich zu verschieben. Zudem verhindert in der Regel eine entsprechende Begrenzungsvorrichtung, dass der eine Türflügel in den Verschiebeweg des anderen Türflügels hinein verschoben werden kann.
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Bei der aus
EP 1 764 461 A1 bekannten Verriegelungsvorrichtung ist ein Tragegerüst vorgesehen, welches die beiden Türflügel in Verschieberichtung überspannt und an seinen Enden Sperrstücke aufweist, deren Abstand an die Breite der geschlossenen Schiebetür in Verschieberichtung angepasst ist und die die sich gegenüberliegenden Außenränder der Schiebetür zum Verhindern der Schiebebewegung hintergreifen.
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Ein Nachteil dieser Verriegelungsvorrichtung besteht darin, dass ihre Handhabung und Lagerung bei Nichtgebrauch aufgrund ihrer durch die Breite der Schiebetür bestimmten Größe erschwert ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Verriegelungsvorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, welche auf einfache Weise zu handhaben und bei Nichtgebrauch Platz sparend zu lagern ist.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch, dass die Horizontalstrebe mehrere Abschnitte aufweist, die mittels wenigstens eines Gelenks gekoppelt sind.
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Mit anderen Worten sind mehrere Abschnitte der Horizontalstrebe drehgelenkig miteinander verbunden, wobei die jeweilige Schwenkachse bezogen auf die Gebrauchsstellung der Verriegelungsvorrichtung insbesondere in vertikaler Richtung verläuft.
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Durch das Gelenk ist es möglich, die Verriegelungsvorrichtung bei Nichtgebrauch etwa auf die Hälfte ihrer Größe oder (abhängig von der Anzahl der Gelenke) auf ein noch kleineres Format einzuklappen. Dadurch sind die Aufbewahrung bei Nichtgebrauch und der Transport zwischen dem Aufbewahrungsort und der zu verriegelnden Schiebetür wesentlich erleichtert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Horizontalstrebe ein Gelenk, das in einem mittleren Bereich der Horizontalstrebe angeordnet ist. Hierdurch ist ein mittensymmetrisches Zusammenklappen der Verriegelungsvorrichtung möglich.
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Vorzugsweise umfasst die Horizontalstrebe genau ein Gelenk, das in einem mittleren Bereich der Horizontalstrebe angeordnet ist. Hierdurch ergibt sich eine Anordnung, die hinsichtlich ihrer Herstellung besonders kostengünstig und hinsichtlich ihrer Handhabung besonders einfach ist. Alternativ hierzu kann die Horizontalstrebe jedoch auch mehrere, beispielsweise zwei oder drei Gelenke umfassen, die insbesondere parallele Schwenkachsen besitzen und die die Horizontalstrebe vorzugsweise in mehrere Abschnitte von im Wesentlichen gleicher Länge unterteilen. Hierdurch kann die Verriegelungsvorrichtung bei Nichtgebrauch zu einer besonders kompakten Einheit zusammengefaltet werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zusätzlich zur ersten Horizontalstrebe wenigstens eine weitere zweite, wenigstens ein Gelenk aufweisende Horizontalstrebe mit zumindest zwei zusätzlichen Klemmstücken vorgesehen, wobei die zweite Horizontalstrebe über zumindest eine weitere Vertikalstütze mit der ersten Horizontalstrebe koppelbar ist. Dadurch wird ein nochmals verbesserter Aufbruchschutz der verriegelten Schiebetür erreicht. Die Schwenkachsen einander entsprechender Gelenke verschiedener Horizontalstreben fallen bei dieser Ausführungsform zusammen.
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Bevorzugt sind die gelenkig gekoppelten Horizontalstrebenabschnitte ausgehend von einer gestreckten Position nur in eine Richtung um maximal 180° gegeneinander verschwenkbar. Wenn die Verriegelungsvorrichtung und insbesondere das Gelenk und die Klemmstücke derart ausgebildet sind, dass zumindest in einer Verriegelungsstellung der Verriegelungsvorrichtung ein aufeinander zu erfolgendes Verschwenken der gelenkig gekoppelten Horizontalstrebenabschnitte in Richtung der Schiebetür blockiert ist, wird verhindert, dass die Horizontalstrebenabschnitte bei verriegelter Schiebetür beispielsweise mittels eines durch den Spalt zwischen den beiden Türflügeln geschobenen Gegenstandes gegeneinander verschwenkt werden können.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform weist das Gelenk zumindest einen Stab, insbesondere aus gehärtetem Stahl, als Aufsägeschutz auf. Dieser Stab verhindert bei symmetrischer Ausführung der Verriegelungsvorrichtung, bei der in der Verriegelungsstellung das Gelenk im Bereich des Spaltes zwischen den beiden Türflügeln angeordnet ist, ein gewaltsames Öffnen der Verriegelungsvorrichtung mittels eines durch den Türspalt geführten Sägeblatts. Vorzugsweise überdeckt der Stab die Dreh- oder Schwenkachse des Gelenks (bezogen auf eine Betrachtungsrichtung senkrecht zu der Erstreckungsebene der Schiebetür).
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Vorteilhafterweise weist das Gelenk zwei Gelenkarme auf, wobei jeder Gelenkarm einen Stab als Aufsägeschutz für das Gelenk aufweist, welcher die Drehachse des Gelenks überdeckt und insbesondere senkrecht zu der Drehachse und parallel zu der Horizontalstrebe ausgerichtet ist. Damit wird ein besonders wirksamer Aufsägeschutz erreicht.
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Bevorzugt ist, wenn die stirnseitigen Enden der Horizontalstrebe Schutzkappen, insbesondere aus elastischem Material aufweisen. Derartige Schutzkappen verhindern nicht nur Beschädigungen an der Verriegelungsvorrichtung selbst oder an anderen Gegenständen beim Transport der Verriegelungsvorrichtung, sondern können gleichzeitig als rutschhemmende Standfüße bei der Lagerung der Verriegelungsvorrichtung während des Nichtgebrauchs dienen.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die bodenseitig abgestützte Vertikalstütze bodenseitig verriegelbar, insbesondere mittels einer Bajonettverriegelung, beispielsweise in Form einer Steck-Schiebe-Verriegelung. Bei vielen Schiebetüren ist es möglich, die Türflügel durch gewaltsames Anheben aus der bodenseitigen Führungsschiene auszuhängen und diese aufgrund eines gewissen Spiels in der oberen Aufhängung bzw. einer gewissen Flexibilität senkrecht zur Türfläche um einen bestimmten Betrag nach hinten zu versetzen oder aufzudrücken. Dieser Betrag kann durchaus ausreichen, dass eine schlanke Person durch einen durch das Versetzen gebildeten Türspalt hindurchschlüpfen kann. Mittels der bodenseitigen Verriegelung wird ein derartiges Versetzen nach hinten oder Aufdrücken verhindert. Ferner wird durch die bodenseitige Verriegelung verhindert, dass die Verriegelungsvorrichtung nach oben geschoben werden und sozusagen aus den Schiebetüren ”ausgefädelt” werden kann, um sie dadurch außer Funktion zu setzen.
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Bevorzugt weist die Vertikalstütze einen Pilzkopfzapfen auf, welcher in einer Verriegelungsstellung in eine Schlüssellochbohrung einer bodenseitig befestigten Bodenhülse eingreift. Dadurch wird eine besonders einfach handhabbare, aber dennoch sichere bodenseitige Verriegelung erzielt.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Bodenhülse ein insbesondere federndes Schmutzschutzelement auf, welches bei demontierter Verriegelungsvorrichtung die Schlüssellochbohrung vollständig ausfüllt und insbesondere bündig mit dem Boden abschließt. Dadurch wird vermieden, dass sich Schmutz in der Schlüssellochbohrung ablagert und eine Verriegelung der Vertikalstütze in der Bodenhülse erschwert oder verhindert.
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Vorzugsweise sind die Horizontalstrebe und die Vertikalstütze lösbar miteinander verbunden. Dies ermöglicht eine einfache Anpassung der Verriegelungsvorrichtung an verschiedene Einbausituationen sowie eine Platz sparende Verpackung für die Lagerung und den Transport.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Klemmstück ein auf die Horizontalstrebe aufschiebbares Vierkantrohr, mit dem ein Riegelstück gelenkig verbunden ist. Wenn das Vierkantrohr auf der Horizontalstrebe verschiebbar und in einer Verriegelungsposition fixierbar ist, kann die Verriegelungsvorrichtung auf einfache Weise sowohl an die Breite der Schiebetür als auch an die Dicke der Türflügel angepasst werden.
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Bevorzugt ist die Winkelstellung des Riegelstücks gegenüber dem Vierkantrohr fixierbar und an die Dicke eines Schiebetürflügels anpassbar. Durch die Fixierung ist lediglich eine einmalige Anpassung an die Dicke der Schiebetürflügel erforderlich, was die Handhabung der Verriegelungsvorrichtung weiter vereinfacht.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen angegeben.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigt:
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1 eine Explosionszeichnung einer erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel in perspektivischer Ansicht;
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2 und 3 die Verriegelungsvorrichtung von 1 in perspektivischer Ansicht in ausgeklapptem und zusammengeklapptem Zustand;
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4 ein Klemmstück für eine Verriegelungsvorrichtung gemäß den 1 bis 3 in perspektivischer Ansicht; und
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5 ein Gelenk für eine Verriegelungsvorrichtung gemäß 1 bis 3 in perspektivischer Ansicht.
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Eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 10 (1 bis 3) umfasst zwei Horizontalstreben 12A, 12B, welche parallel zueinander mit vertikalem Abstand angeordnet sind.
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An der Unterseite der unteren Horizontalstrebe 12A sind zwei als Bodenstützen 18 ausgebildete Vertikalstützen befestigt, welche an ihrer Unterseite jeweils einen Pilzkopfzapfen 32 zur bodenseitigen Verriegelung aufweisen. Die bodenseitige Verriegelung wird nachfolgend noch näher beschrieben.
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Die untere Horizontalstrebe 12A ist mit der oberen Horizontalstrebe 12B über zwei horizontal beabstandete, als Verbindungsstützen 20 ausgebildete Vertikalstützen verbunden. Die Horizontalstreben 12A, 12B, die Bodenstützen 18 und Verbindungsstützen 20 sind im Ausführungsbeispiel aus Vierkantrohr hergestellt, z. B. aus Aluminium oder Stahl, wobei grundsätzlich auch andere Voll- oder Hohlprofile verwendet werden können.
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Zur Koppelung der Boden- und Verbindungsstützen 18, 20 mit den Horizontalstreben 12A, 12B sind in die offenen Enden der Boden- und Verbindungsstützen 18, 20 vorzugsweise aus Zinkdruckguss hergestellte Koppelstücke 36 eingeschoben und mittels Fixierstiften 40 fixiert. Die Horizontalstreben 12A, 12B weisen Bohrungen 34 auf, durch welche Schrauben 26 hindurchgeführt und in stirnseitig in den Koppelstücken 36 vorgesehene Gewindebohrungen 38 eingeschraubt sind. Alternativ können die Koppelstücke 36 bei Verwendung von selbstschneidenden Schrauben auch einfache Bohrungen statt der Gewindebohrungen 38 aufweisen.
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Anstelle einer herstellerseitigen Einbringung der Bohrungen 34 in die Horizontalstreben 12A, 12B ist es auch möglich, diese Bohrungen 34 zur besseren Anpassung an die räumlichen Gegebenheiten erst am Verwendungsort vorzunehmen. Dabei ist auf einen ausreichenden horizontalen Versatz zwischen den Bodenstützen 18 und den Verbindungsstützen 20 zu achten.
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Die freien Enden der Horizontalstreben 12A, 12B sind mit Schutzkappen 30 versehen, welche nicht nur als Abschluss der Vierkantrohrprofile zum Schutz vor Verschmutzung und Verletzungen, sondern gleichzeitig auch als Standfüße für die zusammengeklappte Verriegelungsvorrichtung 10 (3) dienen. Vorteilhafterweise sind die Schutzkappen 30 aus elastischem, insbesondere auch rutschhemmendem Material wie zum Beispiel Gummi hergestellt, um ein Wegrutschen der zusammengeklappten Verriegelungsvorrichtung 10 bei einer Aufbewahrung bei Nichtgebrauch auf dem Boden zu verhindern.
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In einem mittleren Bereich der Horizontalstreben 12A bzw. 12B ist jeweils ein Gelenk 14 vorgesehen, welches ein Verschwenken der durch das jeweilige Gelenk 14 gekoppelten Abschnitte oder Hälften der Horizontalstreben 12A bzw. 12B zueinander ermöglicht. Die Drehachsen der Gelenke 14 fallen zusammen. Der Schwenkbereich der Gelenke 14 beträgt ausgehend von der gestreckten Position (1 und 2) etwa 180°, so dass im zusammengeklappten Zustand (3) die jeweiligen durch ein Gelenk 14 verbundenen Hälften der Horizontalstreben 12A bzw. 12B parallel nebeneinander zu liegen kommen. Um einen möglichst sicheren Stand im zusammengeklappten Zustand der Verriegelungsvorrichtung 10 zu gewährleisten, bei dem alle vier Schutzkappen 30 als Standfüße dienen, werden die Gelenke 14 vorzugsweise exakt in der Mitte der jeweiligen Horizontalstreben 12A bzw. 12B angeordnet.
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Um ein noch kompakteres Zusammenklappen zu ermöglichen, könnten bei einer alternativen Ausgestaltung die Horizontalstreben 12A, 12B zwei oder auch mehr Gelenke 14 aufweisen, welche beispielsweise derart angeordnet sind, das sie die Horizontalstreben 12A, 12B in jeweils etwa gleichlange Abschnitte unterteilen.
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Der Schwenkbereich der beiden Hälften befindet sich auf der der Türseite T gegenüberliegenden Seite der Verriegelungsvorrichtung 10. Mit anderen Worten sind die beiden Hälften der Horizontalstreben 12A, 12B um einen begrenzten Öffnungswinkel zueinander schwenkbar, wobei der Öffnungswinkel von der Schiebtür abgewandt ist.
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Auf die vier freien Enden der Horizontalstreben 12A, 12B ist jeweils ein Klemmstück 16 zur Koppelung mit den Türflügeln der Schiebetür aufgeschoben und arretiert oder fixiert (1 bis 4). Das Klemmstück 16 umfasst einen ebenfalls aus Vierkantrohr hergestellten Rohrkörper 22, mit dem ein U-förmig gebogenes Riegelstück 24 gelenkig verbunden ist. Die Schenkel des U-förmigen Riegelstücks 24 umgreifen dabei den Rohrkörper 22.
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An einem dem Gelenk 14 zugewandten Ende des Riegelstücks 24 ist ein Fortsatz 28 vorgesehen, welcher als Verlängerung der Basis des U-förmigen Riegelstücks 24 ausgestaltet ist. In einer Verriegelungsstellung umgreift das Klemmstück 16 mit dem Riegelstück 24 und dem Fortsatz 28 eine jeweilige vertikale Außenkante der Schiebetür, wobei der horizontale Abstand der beiden an einer Horizontalstrebe 12A bzw. 12B befestigten Klemmstücke 16 der Breite der geschlossenen Schiebetür und der Abstand der Fortsätze 28 von den Horizontalstreben 12A, 12B der Dicke der Schiebetüren entspricht. Dadurch wird eine sichere und möglichst spielfreie Fixierung der Verriegelungsvorrichtung 10 an der Schiebetür erreicht und ein Aufschieben der Türflügel zuverlässig verhindert.
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Gemäß 4 ist das U-förmige Riegelstück 24 um eine Schwenkachse A schwenkbar an dem Rohrkörper 22 gelagert. Zumindest in einem Schenkel des U-förmigen Riegelstücks 24 sind zwei Arretierbohrungen 66 eingebracht, die sowohl längs als auch quer zur Längsachse des Riegelstücks 24 versetzt zueinander angeordnet sind. Bei kleinerem Verstellbereich ist auch eine einzige Bohrung 66 ausreichend. In eine der Arretierbohrungen 66 wird ein nicht dargestellter Kerbnagel oder Splint eingebracht, welcher in eine nicht dargestellte Gegenbohrung im Rohrkörper 22 eingreift und damit das Riegelstück 24 in einer gewünschten Winkelstellung am Rohrkörper 22 fixiert. Die Gegenbohrung wird vorteilhafterweise ebenfalls erst vor Ort in den Rohrkörper 22 eingebracht, um eine optimale Anpassung des Abstands zwischen dem Klemmstück 16 und dem Fortsatz 28 an die Dicke des Türflügels zu gewährleisten.
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An derjenigen Seitenwand des Rohrkörpers 22, welche nicht von dem Riegelstück 24 umgriffen wird, ist ein Druckstück 68 vorgesehen, welches durch Federkraft derart vorgespannt ist, dass es in einer Grundstellung in eine Rastbohrung (nicht dargestellt) in der Horizontalstrebe 12A, 12B eingreift und damit das Klemmstück 16 an der Horizontalstrebe 12A, 12B arretiert.
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Zur Anpassung an die Breite der Schiebetür werden die Rastbohrungen erst vor Ort in die Horizontalstrebe 12A, 12B eingebracht, um eine optimale, weitgehend spielfreie Anpassung des Abstandes der Klemmstücke 16 zueinander zu erreichen.
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Mit Bezug auf 2 wird nun die bodenseitige Verriegelung der Verriegelungsvorrichtung 10 näher erläutert. Wie bereits erwähnt, weisen die Bodenstützen 18 an ihrem unteren Ende Pilzkopfzapfen 32 auf, welche zusammen mit Schlüssellochbohrungen 44, die an der Oberseite einer im Boden versenkten Bodenhülse 42 vorgesehen sind, eine bodenseitige Verriegelung der Verriegelungsvorrichtung 10 in Art einer Bajonettverriegelung ermöglichen.
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Die Bodenhülse 42 umfasst einen hohlen, zylindrischen Grundkörper 46, der in einer im Boden vorgesehenen Bohrung befestigt wird. An der Oberseite des Grundkörpers 46 befindet sich ein mit der Schlüssellochbohrung 44 versehener Kragenabschnitt 48, dessen den Grundkörper 46 überragende Kragenbereiche auf dem Boden aufliegen. Die Kanten des Kragenabschnitts 48 können zur Verminderung der Stolpergefahr abgeschrägt sein.
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Die Bodenhülse 42 kann zum Schutz vor Verschmutzung ferner ein Schmutzschutzelement (nicht dargestellt) umfassen, welches die Schlüssellochbohrung 44 ausfüllt und mittels Federkraft in der Schlüssellochbohrung 44 gehalten wird, um diese bündig mit der Oberseite des Kragenabschnitts 48 zu verschließen. Beim Einführen des Pilzkopfzapfens 32 in die Schlüssellochbohrung 44 weicht das Schmutzschutzelement nach unten zurück und gibt die Schlüssellochbohrung 44 frei.
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Durch die Verankerung der Bodenstützen 18 in der Bodenhülse 42 wird zum einen verhindert, dass die Verriegelungsvorrichtung 10 entlang der vertikalen Außenkanten der Türflügel nach oben geschoben und schließlich ausgefädelt werden kann. Zum anderen verhindert diese Verankerung ein gewaltsames Aufdrücken der Schiebetür senkrecht zu ihrer Verschieberichtung in den zu sichernden Bereich hinein.
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Mit Bezug auf 5 wird nun der Aufbau des Gelenks 14 näher erläutert. Das Gelenk 14 umfasst zwei vorzugsweise im Wesentlichen identisch zueinander ausgebildete Gelenkarme 50, welche Befestigungsabschnitte 52 zur Verbindung mit den Horizontalstreben 12A, 12B aufweisen. Die Befestigungsabschnitte 52 weisen einen rechteckigen Querschnitt auf, der an das Innenprofil der Horizontalstreben 12A, 12B angepasst ist. Zur axialen Fixierung an den Horizontalstreben 12A, 12B sind jeweils zwei Fixierbohrungen 54 vorgesehen, in denen durch entsprechende Bohrungen in den Horizontalstreben 12A, 12B hindurchgeführte Fixierstifte (nicht dargestellt) aufgenommen werden.
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Jeder Gelenkarm 50 weist einen gekröpften Gelenkabschnitt 56 mit einer Gelenkbohrung 60 zur Aufnahme eines Gelenkniets 58 auf, welcher die beiden Gelenkarme 50 um eine Schwenkachse B schwenkbar miteinander verbindet. Durch die Kröpfung der Gelenkabschnitte 56 wird erreicht, dass die Schwenkachse B des Gelenks 14 außerhalb der Horizontalstreben 12A, 12B verläuft, sodass der gewünschte Schwenkbereich von 180° gewährleistet ist und im zusammengeklappten Zustand (3) ein gewisser Abstand zwischen den jeweiligen Hälften der Horizontalstreben 12A, 12B verbleibt. Jeder Gelenkarm 50 weist in Verlängerung des Befestigungsabschnitts 52 zum jeweils anderen Gelenkarm 50 hin eine Aufsägeschutzaufnahme 62 auf, in die ein Stab 64 aus gehärtetem Stahl oder ähnlichem als Aufsägeschutz für das Gelenk 14 eingelegt ist. Von der Türseite T in Richtung des Pfeils betrachtet überdecken die in den beiden Gelenkarmen 50 eingelegten Stäbe 64 also den die Drehachse definierenden Gelenkniet 58, sodass ein Aufsägen des Gelenks 14 mittels eines durch den Spalt zwischen den beiden Türflügeln eingeschobenen Sageblatts verhindert oder zumindest wesentlich erschwert wird.
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Die Aufsägeschutzaufnahmen 62 wirken zudem derart mit dem jeweils anderen Gelenkarm 50 zusammen, dass der Schwenkwinkelbereich des Gelenks 14 auf etwa 180° begrenzt wird und ein Verschwenken über die gestreckte Position hinaus blockiert wird.
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Bei einer Abwandlung des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels ist es auch möglich, die Klemmstücke 16 nur auf einer Seite der Horizontalstreben 12A, 12B verschiebbar anzuordnen und die Klemmstücke 16 auf der anderen Seite dauerhaft zu fixieren. Dabei ist darauf zu achten, dass die Seite mit der dauerhaften Fixierung unter Berücksichtigung der Arretierrichtung der Pilzkopfzapfen 32 in den Schlüssellochbohrungen 44 (2) gewählt wird. Bei einer Anordnung der Bodenhülsen 42 gemäß 2 würde sich demnach die Seite für die dauerhafte Fixierung der Klemmstücke 16 links befinden.
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Eine vereinfachte Abwandlung der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 10 umfasst lediglich die Bodenstützen 18 und die untere Horizontalstrebe 12A. Die Verbindungsstützen 20, die obere Horizontalstrebe 12B und die daran angeordneten Klemmstücke 16 entfallen. Für bestimmte Anwendungen ist eine derartige Verriegelungsvorrichtung mit nur einer Horizontalstrebe ausreichend. Durch den Verzicht auf die zweite Horizontalstrebe wird eine Reduzierung der Kosten und des Platzbedarfs für die Lagerung erreicht.
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Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung kann gemäß einer weiteren Abwandlung auch bei besonders breiten Türöffnungen eingesetzt werden, beispielsweise bei Autohäusern, bei denen vier gegeneinander verschiebbare Türflügel vorhanden sind. Derartige Schiebetüranordnungen umfassen in der Regel außen zwei große langsam laufende Türflügel und innen zwei schmale schnell laufende Türflügel. Für derartige Anwendungen kann die Verriegelungsvorrichtung 10 gemäß 1 bis 3 so abgewandelt werden, dass anstelle von vier Verriegelungspunkten acht Verriegelungspunkte zur Verfügung stehen. Zu diesem Zweck werden an den freien Enden der Horizontalstreben 12A, 12B weitere Gelenke 14 angeordnet, von denen aus sich weitere Horizontalstreben nach außen erstrecken, sodass die gesamte Türöffnung überspannt wird. Während die inneren Klemmstücke 16 die inneren Türflügel übergreifen, sind an den Enden der weiteren Horizontalstreben äußere Klemmstücke angebracht, welche die äußeren Türflügel übergreifen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verriegelungsvorrichtung
- 12A, 12B
- Horizontralstrebe
- 14
- Gelenk
- 16
- Klemmstück
- 18
- Bodenstütze
- 20
- Verbindungsstütze
- 22
- Rohrkörper
- 24
- Riegelstück
- 26
- Schraube
- 28
- Fortsatz
- 30
- Schutzkappe
- 32
- Pilzkopfzapfen
- 34
- Bohrung
- 36
- Koppelstück
- 38
- Gewindebohrung
- 40
- Fixierstift
- 42
- Bodenhülse
- 44
- Schlüssellochbohrung
- 46
- Grundkörper
- 48
- Kragenabschnitt
- 50
- Gelenkarm
- 52
- Befestigungsabschnitt
- 54
- Fixierbohrung
- 56
- Gelenkabschnitt
- 58
- Gelenkniet
- 60
- Gelenkbohrung
- 62
- Aufsägeschutzaufnahme
- 64
- Stab
- 66
- Arretierbohrung
- 68
- Druckstück
- A, B
- Schwenkachse
- T
- Türseite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1764461 A1 [0002, 0003]