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Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung von insbesondere im Tiefdruckverfahren hergestellten Druckereiprodukten, wobei der Druckprozess auf einer Papierbahn vorgegebener Breite mit liegenden Seiten durchgeführt wird und Falze zwischen zwei verbundenen liegenden Seiten getaktet mit orthogonal zur Laufrichtung der Papierbahn ausgerichteten Leimspuren versehen werden. Bei Tiefdruckanlagen wird zumeist mit liegenden Seiten gearbeitet. Zwischen den Falzen zweier miteinander verbundenen Seiten verlaufen orthogonal zur Laufrichtung der Papierbahn Leimspuren. So wird aus einer breiten Papierbahn beispielsweise ein 16-seitiges Produkt hergestellt. Wenn auch das Tiefdruckverfahren ausdrücklich angesprochen ist, so ist die Erfindung nicht auf den Tiefdruck beschränkt, sondern auch auf andere Druckverfahren anwendbar.
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Die Applikation der Leimspuren auf den liegenden Seiten eines in einem Druckverfahren hergestellten Druckproduktes muss präzise getaktet zum Seitenformat erfolgen. Dies wird weiter dadurch erschwert, dass die z. B. Tiefdruckmaschinen grundsätzlich formatvariabel ausgebildet sind, so dass die Applikatoren der Leimspuren sowohl präzise getaktet als auch variabel auf das jeweilige Format des Druckproduktes einstellbar sein müssen.
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Im Stand der Technik wird dies durch Leimapplikatoren bzw. Leimapparate verwirklicht, die rechtwinklig zur Laufrichtung der Papierbahn Leimstreifen oder Leimpunkte aufbringen. Beispielsweise werden bei einer Papierbahn von 2,40 m Breite sechs einzelne Beleimungsaggregate benötigt, um eine entsprechende Mehrzahl von zusammenhängenden 16-seitigen Druckprodukten herzustellen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Herstellung von insbesondere im Tiefdruckverfahren hergestellten Druckprodukten mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruches 1 derart weiterzubilden, dass eine Reduzierung der Anzahl von Leimaggregaten ermöglicht wird und gleichzeitig die Formatvariabilität der Tiefdruckmaschine sowie der weiterverarbeitenden Folgemaschinen gewahrt bleibt. Insbesondere soll ein leistungsfähiges Verfahren bzw. eine leistungsfähige Vorrichtung erreicht werden, die es ermöglicht, insbesondere die Leimaggregate in einer geringeren Dimensionierung (Volumen) als im Stand der Technik zu verwirklichen, um diese beispielsweise im Überbau einer Maschine anzuordnen.
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Als Kern der Erfindung wird es angesehen, dass mit einer reduzierten Anzahl von Leimaggregaten ein gleichwertiges Druckprodukt gefertigt werden kann. Dies wird dadurch erreicht, dass folgende Verfahrensschritte durchgeführt werden:
- – etwa mittiger Längsschnitt der Papierbahn in zwei gleichbreite Halbbahnen;
- – paralleles Übereinanderführen beider Halbbahnen;
- – taktweises Aufbringen von Leimspuren auf eine offen liegende Seite einer Halbbahn vor dem Zusammenführen, die in Parallellage nach dem Zuführen die andere Papierbahn beaufschlagt;
- – etwa mittiger Längsschnitt der abschnittsweise mit den Leimspuren verleimten doppellagigen Halbbahn in zwei doppellagige Viertelbahnen;
- – paralleles Übereinanderführen der beiden doppellagigen Viertelbahnen;
- – taktweises Aufbringen von weiteren Leimspuren auf eine offen liegende Seite einer doppellagigen Viertelbahn vor dem Zusammenführen;
- – Querschnitt der abschnittsweise verleimten Vierfachpapierbahnen orthogonal zur Laufrichtung der Papierbahn und Zuführung zu einer Sammelvorrichtung.
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Dadurch, dass die Papierbahn nach dem Setzen einer Leimspur ein weiteres Mal einen Längsschnitt erfährt, kann die Anzahl der aufzubringenden Beleimungsschritte für ein jeweiliges Druckprodukt reduziert werden. Es wurde erkannt, dass durch einen Längsschnitt der Papierbahn in gleich breite Halbbahnen bzw. Viertelbahnen nach einem Leimauftrag auf die Papierbahn die Anzahl der präzise zu steuernden Beleimungen reduziert werden kann. Dadurch wird der Vorteil erreicht, dass eine geringere Anzahl an Beleimungsaggregate benötigt wird und die Dimensionierung der benötigten Beleimungsaggregate in Summe ein geringeres Volumen einnimmt als im Stand der Technik.
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Wenn vorstehend von „etwa mittigem” Längsschnitt gesprochen wird, so schließt dies gewisse Abweichungen von einem mittigen Längsschnitt ein, die aus unterschiedlichen Gründen erforderlich werden können.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform wird vor dem parallelen Übereinanderführen der Halbbahnen ein Paar von ersten Parallelwendungen für einen Wendevorgang vorgesehen. Parallelwendungen sind in diesem Zusammenhang Mittel, welche zumindest eine der beiden Halbbahnen um z. B. 180° wenden und in dieser Ausrichtung parallel zueinander übereinander führen. Auch für die Übereinanderführung nach dem zweiten Längsschnittprozess, also für die parallele Übereinanderführung der Viertelbahnen ist es vorteilhaft, wenn hierfür ein Paar von zweiten Parallelwendungen für einen Wendevorgang vorgesehen werden.
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Bei der Verwendung eines Wendevorgangs innerhalb des Verfahrens ist es vorteilhaft, wenn die oben liegende Unterseite der oberen Halb- und/oder Viertelbahn mit einer Leimspur versehen wird.
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Der Querschnitt am Ende des Herstellungsverfahrens zur Schaffung einzelner Druckprodukte ist vorzugsweise etwa mittig zwischen zwei parallelen Leimspuren gesetzt. Etwa mittig ist dahingehend zu verstehen, dass der Querschnitt im Wesentlichen mittig zwischen zwei parallelen Leimspuren erfolgt, wobei ein geringfügiger Versatz bedingt durch Fertigungstoleranzen, später ungleich abzuschneidende Randabschnitte des Druckproduktes oder ähnlichem zu verstehen ist.
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Grundsätzlich ist es ausreichend, wenn nach einem Schnittprozess nur eine der zerschnittenen Bahnen (Halb- oder Viertelbahn) über die Parallelwendungen gewendet wird. Jedoch ist es vorteilhaft, beide Papierbahnen über eine Parallelwendevorrichtung laufen zu lassen, um damit auf einfache Weise die Umlenkwege der beiden ersten oder zweiten Parallelwendungen mit einem gleichen Weg bzw. einer gleichen Länge zu versehen. Insbesondere für produktionsbedingte Anpassungen der Bahnspannung oder ähnlichem ist es vorteilhaft, beide Bahnen über entsprechende Rollen umzulenken.
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Insbesondere bei der Verwendung von Parallelwendungen innerhalb des Verfahrens ist es vorteilhaft, wenn im Bereich der Parallelwendungen das Aufbringen der Leimspuren vollzogen wird. Da die Vorrichtungen zur Wendung der Bahnen Justierungsmöglichkeiten, insbesondere bezüglich der zurückzulegenden Wege der Bahnen aufweisen, können diese dazu verwendet werden, die Taktung der Applikationen der Leimspuren mit der Bahnbeförderung exakt zu justieren.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Aufbringen der Leimspuren mit seitlichem Versatz bezogen auf die Hauptmittellängsrichtung der in eine zur Durchführung des Verfahrens ein- oder auslaufenden Papierbahn erfolgt.
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Ferner kann es vorgesehen sein, dass das Aufbringen der Leimspuren vor der letzten Wendestange eine Parallelwendung erfolgt.
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Das beschriebene Verfahren kann erfindungsgemäß durch eine nachfolgend beschriebene Vorrichtung ausgeführt werden. Hierbei weist die Vorrichtung zur Herstellung von insbesondere im Tiefdruckverfahren hergestellten Druckereiprodukten, wobei der Druckprozess innerhalb einer Druckeinheit einer Druckmaschine vorgenommen wird und ausgangsseitig eine Papierbahn vorgegebener Breite aus der Druckeinheit ausläuft und auf der Papierbahn liegende Seiten angeordnet sind, folgende Elemente auf. Eine Mehrzahl von Beleimungsvorrichtungen und eine Mehrzahl von Schneidevorrichtungen zum Längsschnitt der Papierbahn, wobei ausgehend von einem Ausgabeelement der Druckereimaschinen die Vorrichtung folgende Elemente umfasst:
- – eine erste Schneidvorrichtung, um die auslaufende Papierbahn in zwei im Wesentlichen gleichbreite Halbbahnen zu schneiden;
- – eine erste Beleimvorrichtung zur getakteten linienartigen Beleimung der Falzbereiche zwischen den liegenden Seiten;
- – eine zweite Schneidevorrichtung zum mittigen Längsschnitt der verleimten Halbbahnen in zwei doppellagige Viertelbahnen;
- – eine zweite Beleimvorrichtung mit gegenüber der ersten Beleimvorrichtung reduzierter Breite zur getakteten linienartigen Beleimung der Falzbereiche zwischen den liegenden Seiten;
- – eine Querschneidevorrichtung, deren Schneidemesser orthogonal zur Laufrichtung der Viertelbahn ausgerichtet ist sowie
- – eine Übergabeeinheit zur Überführung der Seitenpakete an eine Sammelvorrichtung zur Fertigstellung der Druckprodukte.
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Wie im vorhergehend beschriebenen Verfahren sieht die Vorrichtung eine Beleimung der Bahn erst nach einem Durchlaufen einer vorgeschalteten Schneidevorrichtung vor. Dies gilt sowohl für die erste Beleimungsvorrichtung als auch für die zweite.
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Ferner weist die Vorrichtung in einer bevorzugten Ausführungsform ein Paar erster Parallelwendungen auf, wobei in deren Ausgangsbereichen die beiden Halbbahnen parallel übereinander geführt werden. In Beförderungsrichtung der Bahn nach der zweiten Schneidevorrichtung ist vorzugsweise ein Paar zweiter Parallelwendungen angeordnet, wobei in deren Ausgangsbereich die Viertelbahnen übereinander geführt werden.
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Vorzugsweise ist die erste Beleimvorrichtung im Bereich der ersten Parallelwendung und die zweite Beleimvorrichtung im Bereich einer der zweiten Parallelwendungen angeordnet. Beispielsweise kann vor der letzten Umlenkrolle einer Parallelwendevorrichtung (Parallelwendung) das den Leim applizierende Mittel angeordnet sein. So ist die Beleimvorrichtung vor einer letzten Wendestange einer Parallelwendung angeordnet, welche die über sie laufende Papierbahn mit wenigstens einer weiteren Papierbahn parallelisiert.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Vorrichtung ist die erste Beleimstation über einer vor dem Wendevorgang oben liegenden Unterseite einer Halbbahn angeordnet.
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Eine weitere hinsichtlich des Raumbedarfs vorteilhafte Maßnahme sieht vor, dass die Beleimvorrichtung außermittig bezogen auf die Mittellängsachse der Vorrichtung angeordnet ist.
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Im Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung eine elektronische Steuereinheit aufweist, über welche der Beleimvorgang abhängig von Markern auf der Papierbahn variabel steuerbar ist. Insbesondere kann die elektronische Steuereinheit abhängig von der Detektion der Marker eine Veränderung der Bahnspannung, der für einzelne Bahnen zurückzulegende Wege und/oder weiterer Bahnbeförderungsparameter im Bereich der Wendestangen der Parallelwendungen initiieren. Damit wird auf einfache und komfortable Weise eine Steuerung der Papierbahn während deren Verarbeitung ermöglicht.
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Eine Wendung oder Umlenkung der Bahn kann auch anstelle von Wendestangen mittels eines Falztrichters erfolgen.
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Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen in den Zeichnungsfiguren näher erläutert. Diese zeigen
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1 eine schematische Blockdarstellung des erfindungsgemäßen Verfahrensablaufs;
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2 eine schematische Blockdarstellung eines alternativen Verfahrensablaufs mit Parallelwendungen der Bahn;
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3a, b eine schematische Draufsicht auf einen ersten Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die Vorrichtung einmal in einer unteren Ebene (3a) und einmal in einer oberen der unteren übergeordneten Ebene (3b) dargestellt ist;
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4a, b eine schematische Draufsicht des zweiten Teils der erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei einmal eine untere Ebene (4a) und einmal eine der unteren übergeordneten Ebene (4b) dargestellt ist.
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In Zeichnungsfigur 1 ist das der Erfindung zugrundeliegende Verfahren blockartig dargestellt, wobei dieses ein Verfahren zur Herstellung von insbesondere im Tiefdruckverfahren hergestellten Druckereiprodukten 1 lehrt. Der Druckprozess 2 erfolgt auf einer Papierbahn vorgegebener Breite mit liegenden Seiten, wobei die Papierbahn damit eine bedruckte Papierbahn 3 bildet. Die Falze zwischen zwei verbundenen liegenden Seiten werden getaktet mit orthogonal zur Laufrichtung der Papierbahn 3 ausgerichteten Leimspuren 4 versehen. Zu Anfang erfolgt ein etwa mittiger Längsschnitt 5 der bedruckten Papierbahn 3 in zwei gleichbreite Halbbahnen 6, 6'. Anschließend wird taktweise auf wenigstens eine offen liegende Seite einer Halbbahn 6' eine Leimspur 4 aufgebracht (erste Leimspurapplikation 7). Nach der Leimspurapplikation 7 wird die mit Leim 4 versehene Halbbahn 8 und die nicht mit Leim 4 versehen Halbbahn 6 in einem parallelen Übereinanderführungsschritt 9 übereinander geführt. Während des Übereinanderführungsschritts 9 beaufschlagen sich die beiden Halbbahnen 6, 8, so dass diese eine zusammenhängende doppellagige Halbbahn 10 bilden. Diese doppellagige Halbbahn 10 wird im Anschluss wiederum mittig längs geschnitten (Längsschnitt 11, vgl. 4a), so dass zwei doppellagige Viertelbahnen 12, 12' gebildet werden, wobei eine doppellagige Viertelbahn 12' über einen getakteten Leimspurapplikationsprozess 13 beleimt wird (mit Leim 4 versehene doppellagige Viertelbahn 14). Diese wird parallel über die nicht beleimte Viertelbahn 12 geführt (Übereinanderführung 15), so dass sie sich derart berühren, dass eine zusammengeleimte vierfach-lagige Viertelbahn 16 entsteht. Abschließend wird die vierfach-lagige Viertelbahn 16 quer geschnitten (Querschnittsprozess 17) und einer Sammelvorrichtung 118 zugeführt, aus der das fertige Druckprodukt 18 händisch oder automatisiert entnehmbar ist.
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In Zeichnungsfigur 2 ist eine leicht modifizierte Verfahrensvariante des Erfindungsgedanken dargestellt. Das Verfahren sieht sämtliche Schritte des Verfahrens gem. 1 vor, wobei zusätzlich jeweils nach dem mittigen Längsschnitt 5, 11 der Papierbahn 3 bzw. der zusammengeleimten doppellagigen Halbbahn 10 wenigstens eine der Halbbahnen 6, 6' bzw. der doppellagigen Viertelbahnen 12, 12' einer Parallelwendung 19, 21 unterzogen wird, so dass vor der ersten und/oder zweiten Leimspurapplikation 7, 13 wenigstens eine gewendete Halbbahn 20, 20' bzw. gewendete Viertelbahn 22, 22' vorliegt. Durch diesen Wendeprozess 19, 21 gehen verfahrensoptimierende Vorteile einher, beispielsweise kann durch einen derartigen Wendevorgang das Bauvolumen der Gesamtvorrichtung reduziert werden und eine vereinfachte Verfahrensjustage durchgeführt werden.
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Im Verfahren gemäß 2 erfolgt zuerst der Längsschnittprozess 5, dann die Parallelwendung 19, anschließend die Leimspurapplikation 7 und schließlich die Übereinanderführung 9. Für die Parallelwendung 19 ist es wesentlich, dass diese vor dem parallelen Übereinanderführen 9 ausgeführt werden. Dabei kann auch vorgesehen sein, die Parallelwendungen 19 nach dem Leimspurapplikationsprozess 7 vorzusehen. Analog verhält es sich mit der Reihenfolge der Parallelwendungen 21 und der Leimspurapplikationsprozess 13. Auch hier kann die Parallelwendung 21 nach dem Leimspurapplikationsprozess 13 durchgeführt werden.
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Der Querschnitt 17 erfolgt vorzugsweise mittig zwischen zwei parallelen Leimspuren 4. Im Falle der Parallelwendungen 19, 21 ist es vorteilhaft, wenn die Umlenkwege der beiden ersten Parallelwendungen 19 und/oder der beiden zweiten Parallelwendungen 21 gleiche Längen aufweisen.
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Die Leimspurapplikationen 7, 13 erfolgen vorzugsweise im Bereich der Parallelwendungen 19, 21. Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, das Aufbringen 7, 13 der Leimspuren 4 vor der letzten Wendestange 25d', 26d' vorzusehen.
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Eine beispielhafte schematische Ausführung einer Vorrichtung des erfindungsgemäßen Verfahrens geht aus den Zeichnungsfiguren 3a–4b hervor, wobei die Vorrichtungsbestandteile in 3a und 4a in einer ersten (z. B. tieferen) Ebene und die Vorrichtungsbestandteile der 3b und 4b in einer zweiten (z. B. höheren) Ebene angeordnet sind. Die bedruckte Papierbahn 3 wird aus einer Druckeinheit 102 ausgegeben. Der Längsschnittprozess 5 erfolgt in einer Schneidevorrichtung 105, die die bedruckte Papierbahn 3 in zwei gleichbreite Halbbahnen 6, 6' teilt. Im Anschluss erfolgt der Parallelwendungsprozess 19, der den rechten Bestandteil der 3a und den linken Bestandteil der 3b umfasst. Hierfür sind für die erste Parallelwendung 19 Wendestangen 25a–d, 25a'–d' vorgesehen, wobei die Wendestangen 25a–d, 25a'–d' in alphabetischer Reihenfolge von den Halbbahnen 6, 6' durchlaufen werden, wobei die Halbbahn 6 über die Wendestangen 25a–d gewendet werden und die Halbbahn 6' über die Wendestangen 25a'–d' eine Wendung erfährt. Analog wird mit der doppellagigen Viertelbahn 12, 12' über die Wendestangen 26a–d, 26a'– d' der zweiten Parallelwendung 21 verfahren.
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Die gestrichelten Linien an den Wendestangen 25a–d, 25a'–d', 26a–d, 26a'– d' symbolisieren die Rotationsachsen der Wendestangen, um welche die Halbbahnen 6, 6', 12, 12' umgelenkt werden.
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Die Wendestange 25b ist unterhalb der Wendestange 25c angeordnet, so dass in einer zusammengesetzten Darstellung diese Wendestangen 25b, 25c deckungsgleich übereinanderliegen könnten. Nachdem die Halbbahnen 6, 6' über die Wendestangen 25d, 25d' den ersten Parallelwendevorgang 19 abgeschlossen haben, werden sie zur Durchführung des zweiten Längsschnitts 11 einer weiteren Schneidevorrichtung 111 zugeführt, die die zusammengeleimte Halbbahn 10 in zwei doppellagige Viertelbahnen 12, 12' trennt. Ausgehend von Zeichnungsfigur 3b wird der weitere Verfahrensprozess in 4a fortlaufend dargestellt, wobei die doppellagigen Viertelbahnen 12, 12' über die Wendestangen 26a–d, 26a'– d' einer zweiten Parallelwendung 21 unterzogen werden. In der dargestellten Ausführungsform gemäß Zeichnungsfiguren 3a–4b ist die Leimspurapplikation 7, 13 zwischen der Führung der Bahnen 6', 12' zwischen den Umlenkrollen 25c', 26c' und 25d', 26d' angeordnet. Damit wird der Leimauftrag 7, 13 jeweils vor der Umlenkung an der letzten Wendestange 25d', 26d' der Parallelwendungen 19 und 21 aufgetragen. Die Leimapplikation 7, 13 erfolgt hierbei durch den schematisch dargestellten Leimapplikator 107, 113. Nachdem die zusammengeleimten Viertelbahnen und damit die vierfach-lagige Viertelbahn 16 mit dem Durchführen der letzten Wendestange 26d, 26d' der zweiten Parallelwendung 21 gebildet wurden, erfolgt ein finaler Querschnitt 17 mittels der Schneidevorrichtung 117 und einer Sammlung innerhalb einer Sammelvorrichtung 118 des fertigen Druckproduktes 18.
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Im Vergleich der Zeichnungsfiguren 3a–4b miteinander ist auffälig, dass die zweite Beleimungsvorrichtung 113 gegenüber der ersten Beleimungsvorrichtung 107 mit einer reduzierten Breite auskommt, da die von der zweiten Beleimungsvorrichtung 113 zu beleimende Viertelbahn 12' eine geringere Breite als die Halbbahnen 6' aufweist. Die parallele Übereinanderführung der Halbbahnen 6–8 erfolgt vorzugsweise im Ausgangsbereich 27 der ersten Parallelwendungen 19. Analog ist es ebenfalls von Vorteil, wenn die parallele Übereinanderführung 15 der Viertelbahnen 12, 14 im Ausgangsbereich 28 der zweiten Parallelwendungen 21 erfolgt.
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Die erste Beleimvorrichtung 107 ist wie beschrieben im Bereich einer der ersten Parallelwendungen 19 und die zweite Beleimvorrichtung 113 im Bereich einer der zweiten Parallelwendungen 21 angeordnet. Grundsätzlich ist es wie in den Zeichnungsfiguren 3a–4b dargestellt ausreichend, wenn lediglich auf einer der beiden Halbbahnen 6, 6' bzw. auf einer der beiden Viertelbahnen 12, 12' eine Leimspurapplikation 7, 13 erfolgt. Ferner kann aber auch an jeweils beiden Bahnen 6, 6', 12, 12' eine zumindest teilweise Leimspurapplikation 7, 13 ausgeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Druckereiprodukt
- 2
- Druckprozess
- 3
- bedruckte Papierbahn
- 4
- Leimspur
- 5
- Längsschnitt
- 6, 6'
- Halbbahn
- 7
- erste Leimspurapplikation
- 8
- Halbbahn mit Leimspur
- 9
- Übereinanderführung
- 10
- doppellagige Halbbahn
- 11
- Längsschnitt
- 12, 12'
- doppellagige Viertelbahn
- 13
- zweite Leimspurapplikation
- 14
- doppellagige Viertelbahn mit Leimspur
- 15
- Übereinanderführung
- 16
- vierfach-lagige Viertelbahn
- 17
- Querschnitt
- 18
- fertiges Druckprodukt
- 19
- erste Parallelwendung
- 20, 20'
- gewendete Halbbahn
- 21
- zweite Parallelwendung
- 22, 22'
- gewendete Viertelbahn
- 25a–d
- Wendestange v. 19
- 25a'–d'
- Wendestange v. 19
- 26a–d
- Wendestange v. 21
- 26a'–d'
- Wendestange v. 21
- 27
- Ausgangsbereich v. 19
- 28
- Ausgangsbereich v. 21
- 102
- Druckeinheit
- 105
- Schneidevorrichtung
- 107
- Leimapplikator
- 111
- Schneidevorrichtung
- 113
- Leimapplikator
- 117
- Schneidevorrichtung
- 118
- Sammelvorrichtung