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Die
Erfindung betrifft eine Erkennungseinrichtung für ein Schiebe- und/oder Hebedach
eines Kraftwagens, der im Patentanspruch 1 angegebenen Art.
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Aus
dem Stand der Technik sind Kraftwagen mit Schiebe- und/oder Hebedächern in
einer Vielzahl von Bauweisen bekannt. Zudem sind eine Vielzahl von
Dachaufbauten wie Dachboxen, Dachträger bekannt, welche im Bedarfsfall
im Bereich einer aufbauseitigen Regenrinne, Dachreling oder dgl.
am Kraftwagen befestigt werden können.
Wird nun das Schiebe- und/oder Hebedach des Kraftwagens geöffnet, kann
es im ungünstigsten
Fall zu einer Kollision zwischen einem auf dem Dach montierten Dachträger oder
dgl. Dachaufbau und dem sich öffnenden Schiebe-
und/oder Hebedach – und
damit zu einer Beschädigung
der kollidierenden Bauelemente – kommen.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Erkennungseinrichtung
für ein
Schiebe- und/oder Hebedach eines Kraftwagens zu schaffen, mittels
welcher eine Kollision zwischen einem auf dem Dach montierten Dachträger oder
dgl. Dachaufbau und einem sich öffnenden
Schiebe- und/oder Hebedach vermieden werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Erkennungseinrichtung für
ein Schiebe- und/oder
Hebedach eines Kraftwagens mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Zur
Lösung
der erfindungsgemäßen Aufgabe
wird eine Erkennungseinrichtung für ein Schiebe- und/oder Hebedach
eines Kraftwagens mit wenigstens einer Sensoreinrichtung vorgeschlagen,
mittels welcher ein auf dem Kraftwagendach angeordneter Dachträger oder
dgl. Dachaufbau erkennbar ist, und mit einer Steuereinrichtung,
mittels welcher zur Vermeidung einer Kollision mit dem Dachträger oder
dgl. Dachaufbau eine Bewegung des Schiebe- und/oder Hebedachs einschränkbar ist.
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Mit
anderen Worten ist eine Erkennungseinrichtung für ein Schiebe- und/oder Hebedach
eines Kraftwagens vorgesehen, welche mittels einer Sensoreinrichtung
einen Dachträger
oder dgl. Dachaufbau, welcher auf dem Kraftwagendach montiert ist, detektieren
kann. Die Sensoreinrichtung gibt diese Information an eine Steuereinrichtung
weiter, welche die Bewegung des Schiebe- und/oder Hebedachs kontrolliert
bzw. steuert und einschränken
kann. Dadurch kann eine Kollision zwischen dem Schiebe- und/oder
Hebedach und dem Dachträger
oder dgl. Dachaufbau und eine damit gegebenenfalls einhergehende
Kollision der beteiligten Bauelemente verhindert werden.
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Ebenso
ist es auf diese Weise möglich,
eine Kollision des Schiebe- und/oder Hebedachs gegebenenfalls mit
einem auf dem Dachträger
oder dgl. Dachaufbau angeordneten Gegenstand zu verhindern.
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In
vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist die Sensoreinrichtung
an mindestens einer Anbindungsstelle des Dachträgers oder dgl. Dachaufbaus
auf dem Kraftwagendach einen Sensor auf. Wenn ein Dachträger oder
dgl. Dachaufbau auf dem Kraftwagendach montiert ist, kann dieser
zweifelsfrei mittels eines Sensors erkannt werden, der an der Anbindungsstelle
des Dachs angeordnet ist.
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Um
einen Dachträger
oder dgl. Dachaufbau auf dem Kraftwagendach auf einfache Weise erkennen
zu können,
hat es sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als zudem vorteilhaft
gezeigt, wenn der Sensor als ein Taster ausgebildet ist, welcher
ein Befestigen bzw. Lösen
des Dachträgers
oder dgl. Dachaufbaus an dem Fahrzeugrohbau mittels eines Befestigungselements,
insbesondere ein Eindrehen einer Befestigungsschraube, erfasst.
Bei dem Befestigungselement kann es sich in gleicher Weise auch um
einen in den Fahrzeug-Rohbau eingreifenden Zentrierdorn oder ähnliches
handeln.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei
Erkennung des Dachträgers
oder dgl. Dachaufbaus lediglich eine Schiebe- oder lediglich eine
Hubfunktion des Schiebe- und Hebedachs vermeidbar ist. Somit ist
das Schiebe- und
Hebedach zwar eingeschränkt,
aber zumindest in den möglichen
Grenzen nutzbar.
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Schließlich hat
es sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung als vorteilhaft
gezeigt, wenn bei Erkennen des Dachträgers oder dgl. Dachaufbaus ein
Stromkreis des Schiebe- und/oder
Hebedachs unterbrechbar ist. Dadurch wird beispielsweise ein Aktivieren
eines Antriebsmotors eines elektrisch angetriebenen Schiebedachs
verhindert oder dessen Betrieb unterbrochen, wodurch eine Öffnungsbewegung
des Schiebe- und Hebedachs nicht oder nur bedingt möglich ist.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine
ausschnittsweise Perspektivansicht eines Kraftwagens, welcher ein
Schiebedach aufweist, welches beispielhaft als Panorama-Lamellenschiebedach
ausgebildet ist, und auf dessen Kraftwagendach ein Dachträger angeordnet
ist; und
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2 eine
ausschnittsweise Perspektivansicht des Kraftwagendachs, bei welchem
die hinteren Lamellen des Schiebedachs in Fahrzeuglängsrichtung
nach hinten und in Fahrzeughochrichtung nach oben verschoben angeordnet
sind, so dass eine Kraftwagendachöffnung sichtbar ist, wobei
auf dem Kraftwagendach kein Dachträger angeordnet ist.
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In 1 ist
eine ausschnittsweise Perspektivansicht eines Kraftwagens 10 gezeigt,
welcher ein Schiebedach 12 aufweist, welches beispielhaft
als Panorama-Lamellenschiebedach 14 ausgebildet
ist, und auf dessen Kraftwagendach 16 ein Dachträger 18 angeordnet
ist. Der Dachträger 18 besteht
dabei aus zwei profilartigen Trägerbarren 20,
welche jeweils mittels zweier Halterungen 22 an der Kraftwagenkarosserie 24 befestigt
sind.
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Hierzu
sind entlang der seitlichen Kanten 26 des Kraftwagendachs 16 jeweils
zwei Anbindungsstellen 28 im Bereich von jeweiligen Dachrinnen
vorgesehen, an welchen die Halterungen 22 des Dachträgers 18 befestigt
sind. Als Befestigungselement 29 zum Fixieren der Halterungen 22 an
der Kraftwagenkarosserie 24 an den Anbindungsstellen 28 werden vorliegend
Befestigungsschrauben 30 verwendet, welche in nicht weiter
erkennbare aufbauseitige Buchsen eingeschraubt werden können.
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2 zeigt
eine ausschnittsweise Perspektivansicht des Kraftwagendachs 16,
bei welchem die hinteren Lamellen 31 des Schiebedachs 12 in
Fahrzeuglängsrichtung
nach hinten verschoben angeordnet sind, so dass eine Kraftwagendachöffnung 32 sichtbar
ist, wobei auf dem Kraftwagendach 16 kein Dachträger 18 angeordnet
ist. Zum Verschieben der Lamellen 31 nach hinten werden
sie jeweils um eine eigene Achse A gedreht, so dass sich ein Ende 33 der
jeweiligen Lamellen 31 leicht anhebt, wobei die jeweiligen
Flächen
der Lamellen 31 nach hinten und oben schräg ausgerichtet
sind. Dies ermöglicht
eine einfache Verschiebung der einzelnen Lamellen 31 nach
hinten in eine gefächerte
Offenstellung.
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Um
eine Kollision zwischen dem auf dem Kraftwagendach 16 montierten
Dachträger 18 und den
verschiebbaren Lamellen 31 beim Öffnen des Schiebedachs 12 zu
verhindern, weist der Kraftwagen 10 eine lediglich symbolisch
angedeutete Erkennungseinrichtung 34 auf, mittels welcher
einerseits der Dachträger 18 auf
dem Kraftwagendach 16 erkannt wird und andererseits die
Bewegung der Lamellen 31 eingeschränkt werden kann. Hierzu weist die
Erkennungseinrichtung 34 eine ebenfalls lediglich symbolisch
angedeutete Sensoreinrichtung 36 auf. Die Sensoreinrichtung 36 weist
hier beispielhaft an einer hinteren Anbindungsstelle 28 einen
Sensor 38 auf, mittels welchem eine der Halterungen 22 der
hinteren Trägerbarren 20 des
Dachträgers 18 erkannt wird.
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Zur
Erkennung des Dachträgers 18 ist
der Sensor 38 als ein Taster 40 ausgebildet, welcher
ein Befestigen bzw. Lösen
der korrespondierenden Halterung 22 des Dachträgers 18,
insbesondere ein Eindrehen bzw. Herausschrauben der korrespondierenden
Befestigungsschraube 30, erfassen kann.
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Bei
Erkennen des Dachträgers 18 übermittelt die
Sensoreinrichtung 36 ein Signal an eine Steuereinrichtung 42 der
Erkennungseinrichtung 34. Auf dieses Signal reagiert die
Steuereinrichtung 42, indem sie die Schiebefunktion des
Schiebedachs 12 zumindest teilweise verhindert. Die mit
der Verschiebung der Lamellen 31 nach hinten verbundene
Drehung um die jeweiligen Achsen A wird ebenso verhindert. Dies
ist insbesondere sinnvoll, da diese Drehung eine Anhebung der hinteren
Enden 33 der Lamellen 31 nach oben bewirkt, durch
welche die hinteren Enden 33 mit den Trägerbarren 20 des Dachträgers 18 oder
mit einem auf dem Dachträger 18 angeordneten
Gegenstand kollidieren könnten.
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Um
die Schiebefunktion des Schiebedachs 12 bei Erkennung des
Dachträgers 18 wirkungsvoll zu
verhindern, weist die Steuereinrichtung 42 eine Abschaltfunktion
auf, durch welche ein Stromkreis des Schiebedachs 12 unterbrochen
wird. Dabei kann dieser Stromkreis beispielsweise der Stromkreis sein,
welcher einen Antriebsmotor zum Verschieben des Schiebedachs 12 mit
Strom versorgt.
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Für das Erkennen
des Dachträgers 18 mittels
der Sensoreinrichtung 36 ist es beispielsweise ebenso denkbar,
zwei Sensoren 38 jeweils an einer Anbindungsstelle 28 der
hinteren und der vorderen Trägerbarren 20 vorzusehen.
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Bei
einem Schiebe- und Hebedach kann dabei lediglich die Schiebe- oder
lediglich die Hubfunktion unterbunden werden, um somit eine Kollision
mit dem Dachaufbau zu vermeiden. Somit kann das Schiebe- und Hebedach
zumindest eingeschränkt genutzt
werden, um das Bedürfnis
der Fahrzeuginsassen nach Frischluft zumindest teilweise zu befriedigen
und dennoch eine Kollision des Schiebe- und Hebedachs mit dem Dachaufbau
sicher zu vermeiden.
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Als
im Rahmen der Erfindung mit umfasst ist es zu betrachten, dass die
Sensoreinrichtung 36 jede Art von elektrischen oder optischen
Sensoren umfassen kann. Dabei können
die Sensoren in den Fahrzeugaufbau integriert oder aber außerhalb
angeordnet sein.
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Gemäß einer
weiteren, nicht in einer Figur gezeigten Ausbildungsvariante der
Erfindung kann es sich bei dem Dach um ein außenlaufendes Schiebedach, ein
als so genanntes ASD ausgebildetes Dach handeln. Bei einem solchen
Dach ist das Dach in Längsrichtung
des Fahrzeugs zumindest zweigeteilt, wobei ein in Fahrrichtung vorderes
Dachelement angehoben und außenseitig über das
hintere Dachelement verfahren werden kann. Bei diesem Anheben, kann
das vordere Dachelement zuerst in einer Schwenkbewegung um seine
vordere Kante im Bereich seiner hinteren Kante angehoben und dann
in Längsrichtung
verfahren werden. Solche Dächer werden
häufig
als zumindest teiltransparente Panoramadächer ausgebildet und erstrecken
sich zur Erzielung einer maximal großen Durchsichtsfläche für die Insassen über die
gesamte Breite des Fahrzeugdaches (so genannte „rail-to-rail”-Optik),
ohne dass an Seitenkanten der Dachelemente Zierstäbe in Längsrichtung
angeordnet sind.
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Bei
Dächern,
die im Bereich der B-Säule
tailliert ausgebildet sind, also eine im Vergleich zu den anderen
Bereichen des Daches reduzierte Breite aufweisen, kann es bei einem
verfahrbaren Dachelement, das sich über die maximale Breite des
Fahrzeuges erstreckt, auch zu einer Kollision des Dachteils mit
Befestigungselementen im Bereich der Taillierung des Daches kommen.
Bei einer solchen Konstellation muss bei Erfassung eines Befestigungselementes
die Steuerungseinrichtung so ausgelegt sein, dass das vordere Dachelement
zwar noch an seiner hinteren Kante angehoben aber nicht mehr in
Längsrichtung
des Fahrzeugs verfahren werden kann.