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Die
Erfindung richtet sich auf ein Befestigungssystem eines Walzenlagers
umfassend eine Lagereinheit mit einem darin in einem Walzenzapfenlager
gelagerten Walzenzapfen und eine in ein am Walzenzapfen oder einem
darin befestigten Spannanker ausgebildetes Gewinde eingreifende
und die Lagereinheit auf dem Walzenzapfen festlegenden Gewindemutter.
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Aus
der Praxis sind Walzenlager bekannt, die eine Lagereinheit für
eine Stützwalze eines Walzgerüstes, die ein Einbaustück
mit einem darin eingeordneten Walzenzapfenlager, das an einem Walzenzapfen
der Stützwalze lösbar befestigt ist, einen Spannanker,
der koaxial in einem Endbereich des Zapfens befestigt ist, und eine Überwurfscheibe
umfasst, die axial verschiebbar auf dem Spannanker gelagert ist
und sich gegen eine aufschraubbare Gewindemutter einerseits und
das Walzenzapfenlager andererseits abstützt. Solche Walzenlager
werden zum Beispiel unter der Marke MORGOIL® vertrieben.
Alle diese Walzenlager weisen ein Befestigungssystem und/oder -element
auf, mit welchem das Walzenzapfenlager an der Walze, wobei es sich
um eine Stützwalze eines Walzgerüstes handelt,
festgelegt ist. Teilweise umfasst das jeweilige Befestigungssystem,
mit welchem ein MORGOIL®-Lager
in seiner auf eine Stützwalze eines Warm- oder Kaltwalzwerkes
aufgezogenen Position auf dem Walzenzapfen gehalten wird, Gewindemuttern
auf. Aufgrund der beim Walzprozess auftretenden mechanischen Belastungen, die
von Anstichstößen, Beschleunigungen und Verzögerungen
der Walzen während des Walzprozesse verursacht werden,
sind Maßnahmen vorzusehen, damit sich die Gewindemutter
während des Walzprozesses nicht aus ihrer den Walzenzapfen
festlegenden Position löst. Dies wird bei den heute üblichen Walzenzapfenlagern
durch einen Formschluss realisiert, bei welchem eine die Gewindemutter
durchdringende Schraube an einem benachbarten, positionsfesten Bauteil
festgelegt wird. Hierzu ist es notwendig, die die Schraube aufnehmende
Bohrung der Mutter in fluchtende Position zu der zugeordneten Gewindebohrung
in dem benachbarten positionsfixierten Bauteil zu bringen. Dazu
wird die Mutter zunächst fest angezogen und dann wieder
soweit zurückgedreht, dass es möglich ist, die
Fixierungsschraube durch die Bohrung der Mutter in die zugeordnete
Gewindebohrung des Bauteiles einzudrehen und sie damit gegen eine
Gewindemuttergegenrotation und ein dadurch bewirktes Lösen
zu sichern. Dies bringt den Nachteil mit sich, dass die zunächst durch
das feste Anziehen der Mutter aufgebrachte Anziehvorspannung durch
das Rückdrehen zumindest teilweise verloren geht und gegebenenfalls
ein geringfügiger Spalt zwischen der Gewindemutter und dem
benachbarten Bauteil entsteht. Dadurch ist ein geringes axiales
Spiel des Walzenzapfens in dem Walzenzapfenlager möglich,
was bei einem anschließend erfolgenden Walzprozess dazu
führt, dass der Walzenzapfen in dem Walzenzapfenlager eine
axiale Bewegung zur Schließung des Spaltes durchführen kann,
was einen erhöhten Verschleiß mit sich bringt.
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Zum
Auf- bzw. Abziehen der Lagereinheiten von Walzenzapfenlagern sind
aus der Praxis ferner in das Walzenzapfenlager oder eine Lagereinheit
eingebaute hydraulische Auf- und Abziehvorrichtungen bekannt, die
ständig am Walzenzapfenlager verbleiben und zum Auf- oder
Abziehen des Walzenzapfenlagers oder von Lagereinheiten von dem
Walzenzapfen mit externen Hydraulikquellen gekoppelt werden. Diese
Vorrichtungen zum Auf und Abziehen der Walzenzapfenlager oder von
Lagereinheiten sind jedoch sehr aufwändig und teuer. Ein
Nachrüsten bestehender Walzen, die lediglich mechanisch
wirkende Muttern zur Sicherung und Festlegung verwenden, mit einer
derartigen Vorrichtung zum Auf- und Abziehen, ist nur mit erheblichen,
kostenintensiven Änderungen der Walzenzapfen und/oder angepassten
hydraulischen Vorrichtungen möglich. Dieses Nachrüsten
ist daher nicht rentabel realisierbar.
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Weiterhin
sind temporär mit der Lagereinheit kuppelbare hydraulische
Auf- und Abziehvorrichtungen bekannt. Solch eine Vorrichtung ist
zum Beispiel in der
WO
2005/021175 A1 beschrieben. Die hieraus bekannte Vorrichtung
besteht aus einer Lagereinheit, die ein Einbaustück mit
einem darin angeordneten Walzenzapfenlager umfasst. Die Lagereinheit
ist an einem Zapfen der Stützwalze angeordnet. Ein Spannanker,
der sich in axialer Richtung der Walze erstreckt, greift an dem
Zapfen an. Auf dem Spannanker ist eine axial verschiebbare Überwurfscheibe
gelagert, die sich einerseits an einer auf dem Spannanker schraubbewegbaren
Mutter und andererseits an der Lagereinheit abstützt. An
der Mutter ist ein hydraulisches Vorspannwerkzeug befestigbar, über welches
eine Aufziehkraft zwischen dem Spannanker und der sich an der Lagereinheit
abstützenden Überwurfscheibe aufbringbar ist.
Zur Montage der Lagereinheit wird mit der Vorrichtung eine definierte Vorspannung
auf den Spannanker aufgebracht und anschließend die Überwurfscheibe
mithilfe einer Gewindemutter von Hand mechanisch festgezogen. Anschließend
wird die Vorrichtung drucklos geschaltet, so dass die Vorspannung
des Spannankers über die Gewindemutter auf das Walzenlager
oder eine Walzenlagereinheit übertragen wird. Aufgrund
der Vorspannung ist die Gewindemutter in gewissem Maße selbsthemmend
verdrehgesichert auf dem auf dem Spannanker oder dem Walzenzapfen
ausgebildeten Außengewinde befestigt. Unter den Betriebsbedingungen
eines Warm- oder Kaltwalzwerkes ist diese Selbsthemmung aber nicht
immer ausreichend, um ein Lösen der Gewindemutter und damit
das Auftreten der oben beschriebenen Problematik zu verhindern.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lösung
zu schaffen, die die selbsthemmende Verdrehsicherung der ein Walzenzapfenlager in
Position haltenden Gewindemutter verbessert.
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Bei
einem Befestigungssystem der eingangs bezeichneten Art wird diese
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass an der Gewindemutter ein biegebeweglicher Teilabschnitt ausgebildet
ist, der relativ zum übrigen Teil der Mutter in eine im
anliegenden Gewinde eine zum übrigen Gewindeeingriff der
Gewindemutter entgegengesetzt wirkende Flächenpressung
erzeugende Position bewegbar, insbesondere verbiegbar, ist.
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Aufgrund
der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Gewindemutter
mit einem daran angeordneten, aber relativ zur Mutter verbiegbaren
und biegebeweglichen Teilabschnitt wird das durch die Gewindemutter
insgesamt ausgebildete Innengewinde in zwei Abschnitt unterteilt.
Der eine, in der aufgeschraubten Position der Gewindemutter außen
auf der dem Walzenzapfenlager abgewandten Seite der Gewindemutter
liegende Gewindeteil ist der des biegebeweglichen Teilabschnittes
und der andere Teil des Gewindes ist der des übrigen Teiles
der Gewindemutter. Bei auf dem Walzenzapfen oder dem Spannanker
festgezogener Gewindemutter stehen zunächst beide Gewindeteile
der Gewindemutter gleichmäßig und in gleicher
Art und Weise im Eingriff mit dem an dem Spannanker oder dem Walzenzapfen
ausgebildeten Außengewinde, wobei die ineinander greifenden
Flankenseiten der beiden ineinander greifenden Gewinde an einer
Seite der Gewindegänge eine Flächenpressung ausbilden.
Wenn dann der biegebewegliche Teilabschnitt relativ zum übrigen Teil
der Mutter, beispielsweise auf diesen übrigen Teil zubewegt,
insbesondere auf diesen Teil zugebogen wird, wird dadurch mit dem
Gewindeteilabschnitt dieses Teilabschnittes in dem zugeordneten
und anliegenden Teilabschnitt des Außengewindes des Spannankers
oder des Walzenzapfens eine solche Relativbewegung der einander
zugeordneten Gewindegänge ausgeübt, dass in diesem
Teilabschnitt nun die zum übrigen Gewindeteil entgegengesetzten
Flankenseiten in eine, folglich auch entgegengesetzt wirkende Flächenpressung
bewegt werden. Hierdurch wird also quasi ein „Kontermuttereffekt” erzielt,
der bei entsprechend fest angezogenem Teilabschnitt zusammen mit
dem Reibwert im Gewindeabschnitt des übrigen Teils der
Gewindemutter einen dauerhaften Reibschluss bewirkt. Dieses Zusammenwirken der
beiden Gewindeabschnittsbereiche der Gewindemutter bewirkt eine
sicher dem Lösen der Gewindemutter entgegenwirkende Kraft
und Maßnahme aus. Die Gewindemutter ist durch diese Maßnahme dauerhaft
selbsthemmend verdrehgesichert ausgebildet. Unterstützt
wird diese Verdrehsicherung bei der vorstehend beschriebenen Montageweise
mithilfe einer temporär mit dem Walzenlager kuppelbaren hydraulischen
Aufziehvorrichtung dadurch, dass dann der Spannanker unter einer
Vorspannung steht, die die Gewindemutter fest an das Walzenzapfenlager
oder eine Lagereinheit, insbesondere eine Überwurfscheibe,
zieht.
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Durch
die Verbiegung des biegebeweglichen Teilabschnittes relativ zum übrigen
Teil der Gewindemutter wird zumindest im Übergangsbereich
zwischen diesen beiden Elementen ein Versatz des Innengewindes im
Sinne einer Lageveränderung der Steigung des Innengewindes
der Gewindemutter bewirkt. Je nach Dickenerstreckung des Teilabschnittes kann
die entgegengesetzte flankenbelastende Flächenpressung
gegebenenfalls auch nur über einen Teil der Längserstreckung
des dem Teilabschnitt zuzuordnenden Gewindeteiles vorhanden sein.
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Um
einen ausreichenden Teil der Gewindegänge der Gewindemutter
mit der erfindungsgemäßen entgegengesetzten Flächenpressung
beaufschlagen zu können, ist es gemäß Ausgestaltung
der Erfindung von Vorteil, wenn der biegebewegliche Teilabschnitt
sich über einen Teilumfangsbereich der Mutter erstreckt.
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Eine
besonders vorteilhafte Möglichkeit zur Ausbildung des biegebeweglichen
Teilabschnittes besteht gemäß Weiterbildung der
Erfindung darin, dass der biegebewegliche Teilabschnitt eine Kreisringsegmentscheibe
ist, die durch einen quer, insbesondere senkrecht, zur Mittellängsachse
der Gewindemutter ausgebildeten Schlitz vom angrenzenden Bereich
der Gewindemutter beabstandet ist. Es lässt sich also der
biegebewegliche Teilabschnitt relativ einfach dadurch herstellen,
dass in eine Gewindemutter ein senkrechter Schnitt eingebracht und
damit über einen Teilumfangsbereich der Gewindemutter eine
Scheibe in Form eines Kreisringsegmentes ausgebildet wird, die dann
relativ zum übrigen Teil der Gewindemutter verbiegbar ist.
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Um überhaupt
einen substantiellen Bereich des dem Teilabschnitt zuzuordnenden
Innengewindebereiches verschiebbar ausbilden zu können,
ist es dabei weiterhin zweckmäßig, wenn sich der Schlitz
mindestens bis in die Höhe des auf dem Walzenzapfen oder
dem Spannanker ausgebildeten Gewindes erstreckt, was die Erfindung
ebenfalls vorsieht.
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Um
aber einen besonders großen Bereich an Gewindegangsfläche
mit der entgegengesetzt wirkenden Flächenpressung beaufschlagen
zu können, ist es gemäß weiterer Ausgestaltung
der Erfindung von besonderem Vorteil, wenn sich der Schlitz über den
Durchmesser des Walzenzapfens oder des Spannankers hinaus erstreckt.
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Besonders
vorteilhafte Abmessungen des biegebeweglichen Teilabschnittes liegen
gemäß weiterer Ausgestaltung der Erfindung dann
vor, wenn der biegebewegliche Teilabschnitt eine 5% bis 30% der Gesamtlänge
der Gewindemutter entsprechende Länge aufweist sowie wenn
der biegebewegliche Teilabschnitt eine Kreisringsegmentscheibe ausbildet,
die sich über einen Kreisumfang oder Winkelabschnitt zwischen
180° und 300° bezogen auf den Außendurchmesser
der Gewindemutter erstreckt.
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Um
die Biegebewegung des Teilabschnittes ausführen und eine
erfolgte Verbiegung dann sichern und festhalten zu können,
sieht die Erfindung weiterhin vor, dass durch den Teilabschnitt
mindestens eine Schraube geführt ist, die in eine fluchtend
dazu angeordnete Gewindebohrung im angrenzenden Bereich der Gewindemutter
eingreift.
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Hierbei
ist es dann weiterhin von Vorteil, wenn die Schraube, insbesondere
durch Verklebung des Gewindes oder mittels einer Drahtsicherung,
gegen ein lösendes Verdrehen gesichert ist.
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Insbesondere
von Vorteil ist die erfindungsgemäße Maßnahme
bei einem Walzenlager, bei welchem der Spannanker koaxial verdrehgesichert
in einem Endbereich des Walzenzapfens angeordnet ist.
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Bei
einem solchen Walzenzapfenlager ist es für die Wirkung
des erfindungsgemäßen Befestigungssystems dann
weiterhin zweckmäßig, wenn zwischen dem Walzenzapfenlager
und der Gewindemutter eine axial auf dem Spannanker oder dem Walzenzapfen
verschiebbar gelagerte Überwurfscheibe angeordnet ist,
was die Erfindung ebenfalls vorsieht.
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Unterstützt
wird die vorstehend beschriebene Wirkung des erfindungsgemäßen
Befestigungssystems bei einer Ausgestaltung der Erfindung weiterhin
dadurch, dass sich die Überwurfscheibe durch eine vom Spannanker
ausgeübte Vorspannkraft unterstützt gegen das
Walzenzapfenlager einerseits und die Gewindemutter andererseits
abstützt.
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Für
die Wirkung des Befestigungssystems ist es weiterhin zweckmäßig,
wenn der Teilabschnitt auf der dem Walzenzapfenlager abgewandten
Seite der Gewindemutter ausgebildet ist.
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Schließlich
sieht die Erfindung auch noch vor, dass der Walzenzapfen Bestandteil
einer Stützwalze ist, da das erfindungsgemäße
Befestigungssystem sich insbesondere bei Walzenlagern von Stützwalzen
von Warm- oder Kaltwalzwerken verwenden lässt.
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Sollte
ein Walzenzapfenlager in einer anderen Art einer Maschine eingesetzt
werden, die ebenfalls gleiche Merkmale aufweist, so ist die Erfindung ebenfalls
anwendbar.
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Die
Erfindung ist nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die dazugehörige Zeichnung näher
erläutert. Die Zeichnung zeigt in
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1 in
schematischer Querschnittsansicht ein mit dem erfindungsgemäßen
Befestigungssystem ausgestattetes Walzenlager,
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2 in
schematischer Querschnittsansicht eine Spannanker mit Gewindemutter
zur Erläuterung der Wirkung eines biegebeweglich ausgebildeten Teilabschnittes
der Gewindemutter und in
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3 in
schematischer Darstellung eine Schnittansicht durch einen die Gewindemutter
aufteilenden Schlitz.
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Aus
der 1 ist ein Walzenzapfen 1 einer Stützwalze
eines Warm- oder Kaltwalzwerkes oder einer anderen Anwendung eines
Walzenzapfenlagers ersichtlich. Auf dem Walzenzapfen 1 ist
ein Einbaustück 4 des Walzenlagers mit einer Zapfenbuchse 2 einer
Lagereinheit 3 aufgezogen. In seinem außenseitigen
Endbereich weist der Walzenzapfen 1 eine zentrische, axial
verlaufende Bohrung mit Innengewinde auf, in welche ein Spannanker 5 verdrehfest mit
einem ersten Außengewinde verschraubt ist. Dabei kann,
insbesondere bei aus Gusswerkstoff bestehenden Walzenzapfen 1,
die Fehlerstellen aufweisen können, ein Spezialgewinde
zum Einsatz kommen, durch welches eine gleichmäßige
Aufteilung der Zugkräfte auf die einzelnen Gewindegänge
erreicht wird. Auf dem Spannanker 5ist eine topfförmig
ausgebildete Überwurfscheibe 6 drehbar und axial
verschiebbar angeordnet, wobei sich der Rand 7 der topfförmigen Überwurfscheibe 6 an
einem Walzenzapfenlager 8, hier einem Axialdrucklager,
der Lagereinheit 3 abstützt. An einem aus dem
Walzenzapfen 1 herausragenden Ende des Spannankers 5 weist
dieser ein zweites Außengewinde 15 auf, auf welches
eine Gewindemutter 9 mit ihrem Innengewinde 16 aufgeschraubt
ist.
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Die
Gewindemutter 9 weist einen kreisringförmigen
Querschnitt und ein Innengewinde 16 auf. Durch einen Schlitz 11 oder
Einschnitt ist die Gewindemutter 9 in einen biegebeweglichen
Teilabschnitt 9a und einen übrigen Teil 9b unterteilt.
Der biegebewegliche Teilabschnitt 9a der Gewindemutter 9,
der in dem in den 1 und 2 dargestellten
Einbauzustand am außenseitigen Ende des Spannankers 5 angeordnet
ist, ist durch den Schlitz 11 oder den Einschnitt im Bereich
des Schlitzes 11 von dem übrigen Teil 9b beabstandet
ausgebildet. Der Schlitz 11 oder Einschnitt ist weiterhin
in einem solchen Bereich zumindest im Wesentlichen senkrecht zur
Mittellängsachse der Gewindemutter 9 ausgebildet
und ausgeführt, dass sich der biegebewegliche Teilabschnitt 9a über
einen Teilumfangsbereich der Gewindemutter 9
in Form einer
Kreisringsegmentscheibe erstreckt. Der Schlitz 11 oder
der Einschnitt ist dabei zumindest bis in die Höhe des
auf dem Spannanker 5 ausgebildeten und mit der Gewindemutter 9 in
Eingriff stehenden Außengewindes 15, vorteilhafterweise
aber wie aus 1 ersichtlich in einer solchen
Länge ausgeführt, dass er sich über den
gesamten Durchmesser des Spannankers 5 im Bereich des mit
der Gewindemutter 9 in Eingriff stehenden Außengewindes 15 erstreckt.
Wie aus 1 und 3 ersichtlich,
verbleibt beim dargestellten Ausführungsbeispiel lediglich
ein Kreisringsegmentteilbereich 9c, über welchen
der Teilabschnitt 9a weiterhin mit dem übrigen Teil 9b der
Gewindemutter 9 verbunden bleibt. Dieser Kreisringsegmentteilabschnitt
bildet dann quasi das Gegenlager aus, um welches der Teilabschnitt 9a zur Ausübung
der nachstehend noch beschriebenen erfinderischen Flächenpressung
verbiegbar ist. Der Schlitz 11 oder Einschnitt erstreckt
sich also folglich über einen solchen Teil des Durchmessers
der Gewindemutter 9, dass noch das Verbindungsstück 9c zwischen
dem Teilabschnitt 9a und dem übrigen Teil 9b der
Gewindemutter verbleibt. Hierbei ist die Bemaßung und Dimensionierung
des Verbindungsstückes 9c derart, dass der dadurch
ausgebildete Materialbereich genügend Festigkeit aufweist,
um die bei der Verbiegung des Teilabschnittes 9a auftretenden Biegespannungen
auszuhalten und aufzunehmen. Der biegebewegliche Teilabschnitt 9a erstreckt
sich über eine Länge, die zwischen 5% und 30%
der Gesamtlänge bzw. Tiefe der Gewindemutter 9 beträgt. Der
Schlitz 11 oder Einschnitt ist in solch einer Länge oder
Tiefe ausgeführt, dass dadurch ein Teilumfangsbereich der
Gewindemutter 9 als den biegebeweglichen Teilabschnitt 9a ausbildende
Kreisringsegmentscheibe abgetrennt ist, die sich über einen
Kreisumfang zwischen 180° und ca. 300° bezogen
auf den Außendurchmesser der Gewindemutter 9 erstreckt (vergl. 3).
Die Breite des Schlitzes 11 oder Einschnittes ist konstant
und beträgt beispielsweise zwischen 5 und 25 mm. Der Schlitz 11 wird
beispielsweise mittels einer Säge, Fräse oder
einem Laser gefertigt.
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In
der 3 ist ein Schnitt durch einen Schlitz 11 als
Teildarstellung einer Aufsicht auf einen Teilabschnitt 9b dargestellt.
Die an dem Schlitz 11 anliegende Fläche ist breit
schraffiert dargestellt und die Schnittfläche durch das
Verbindungsstück 9c ist eng schraffiert dargestellt.
Der Schlitz 11 erstreckt sich über einen Kreisumfang
oder Winkelabschnitt von 300° bezogen auf den Außendurchmesser
der Gewindemutter 9. Das verbleibende Verbindungsstück erstreckt
sich über einen Kreisumfang oder Winkelabschnitt von insgesamt
60°, und zwar gleichmäßig um jeweils
30° beidseitig einer durch den Mittelpunkt 17 führenden
Hauptachse 18, jeweils bezogen auf den Außendurchmesser
der Gewindemutter 9. Fertigungstechnisch wird längs
der das Verbindungsstück 9c begrenzenden, strichpunktiert
gezeichneten Linie 19 zunächst eine Bohrung in
die Gewindemutter 9 eingebracht, bevor dann genau bis zu
dieser Bohrung der Schlitz 11 in die Gewindemutter 9 eingeschnitten
wird.
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In
dem biegebeweglichen Teilabschnitt 9a sind parallel zur
Mittellängsachse der Gewindemutter 9 ausgerichtete
Durchgangsbohrungen 13 ausgebildet, in deren fluchtender
Verlängerung im dazu gegenüberliegenden Bereich
des übrigen Teiles 9b der Gewindemutter 9 Bohrungen 14 mit
Innengewinde ausgebildet sind. Durch jede Durchgangsbohrung 13 ist
jeweils eine einen Schraubkopf aufweisende Schraube 12 geführt
und in der zugeordneten Bohrung 14 eingedreht. Die Anzahl
an Schrauben 12 hängt davon ab, über
welchen Teilumfangsbereich der Gewindemutter 9 sich der
Teilabschnitt 9a erstreckt.
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Die 1 zeigt
weiterhin eine Abdeckung 10, die den Zapfenbereich der
Lagereinheit 3 während des Betriebs schützt
und die für ein Auf- oder Abziehen der Lagereinheit 3 vom
Walzenzapfen 1 abnehmbar oder schwenkbar gelagert ist.
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Der
Gewindemutter
9 ist ein hydraulisches Vorspannwerkzeug,
wie es beispielsweise in der
WO 2005/021175 A1 beschrieben ist, temporär
zuordenbar. Dieses Vorspannwerkzeug arbeitet wie folgt: Das Vorspannwerkzeug
stützt sich an dem Spannanker
5 ab und bewegt
die Überwurfscheibe
6 gegen das Walzenzapfenlager
8.
Dabei wird die Zapfenbuchse
2 auf den Zapfen
1 aufgeschoben.
Sitzt die Zapfenbuchse
2 fest auf dem Walzenzapfen
1,
so wird noch weiter Druck auf das Vorspannwerkzeug gegeben, so dass
sich der Spannanker elastisch dehnt. Nach Erreichen einer vorgegebenen
elastischen Dehnung wird die Gewindemutter
9 von Hand gegen
die Überwurfscheibe
6 angestellt. Nachdem der
Hydraulikdruck vom Vorspannwerkzeug abgeschaltet worden ist, zieht
der mit dem Walzenzapfen
1 fest, insbesondere verdrehfest,
verbundene Spannanker
5 über die Gewindemutter
9 und
die Überwurfscheibe
6 das Walzenzapfenlager
8 mit
der entsprechend eingestellten elastischen Vorspannung des Spannankers
5 auf
den Walzenzapfen
1. Das Vorspannwerkzeug wird abgenommen
und die Schrauben
12 werden derart angezogen, dass der biegebewegliche
Teilabschnitt
9a auf den beabstandet gegenüberliegenden übrigen
Teil
9b der Gewindemutter
9 zubewegt und dabei
um ein gewisses Maß verbogen wird. Hierbei entsteht dann
die entgegengesetzt wirkende Flächenpressung in dem dem Teilabschnitt
9a zugeordneten
Bereich der Gewinde
15 und
16.
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Die
hierdurch bewirkte verdrehsichere Anordnung der Gewindemutter 9 auf
dem Außengewinde des Spannankers 5 mittels einer
einen dauerhaften Reibschluss bewirkenden Flächenpressung
umfasst somit zwei Wirkungsweisen. Wie aus der 2 ersichtlich
ist, presst der vorgespannte Spannanker 5 die Gewindemutter 9 gegen
die Überwurfscheibe 6, wodurch sich die Flanken 15a des
Außengewindes 15 des Spannankers 5 und
die Flanken 16a des Innengewindes 16 der Gewindemutter 9 im übrigen
Teil 9b in einer einen Reibschluss bewirkenden Flächenpressung
aneinander anlegen. Im Gegensatz dazu wird durch die Bewegung des
biegebeweglichen Teilabschnittes 9a auf den übrigen
Teil 9b der Gewindemutter 9 zu, in dem dem Teilabschnitt 9a zugeordneten
Gewindeteilbereich der konischen Gewinde 15, 16 eine
Flächenpressung der jeweils anderen Seiten der Flanken
eines Gewindeganges, nämlich der Flanken 15b des
Außengewindes 15 des Spannankers 5 und
der Flanken 16b des Innengewindes 16 der Gewindemutter 9 im
Teilabschnitt 9a bewirkt. Damit ist an der Gewindemutter 9 ein
biegebeweglicher Teilabschnitt 9a ausgebildet, der relativ
zum übrigen Teil 9b der Gewindemutter 9 in
eine im anliegenden Gewinde eine zum übrigen Gewindeeingriff
der Gewindemutter 9 entgegengesetzt wirkende Flächenpressung
(15b, 16b) erzeugende Position bewegbar, insbesondere
verbiegbar ist. Hierdurch ist die Gewindemutter 9 über
die Gewindegänge der miteinander in Eingriff stehenden
Gewindeflanken 15a, 16a einerseits und 15b, 16b andererseits
fest auf dem Spannanker 5 eingespannt und gegen Verdrehen
gesichert festgelegt. Die jeweils eine Flächenpressung mit
Reibschluss ausbildenden Bereiche der ineinander in Eingriff stehenden
Gewindegänge sind in der 2 fett eingezeichnet.
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Um
den biegebeweglichen Teilabschnitt 9a in der die Flächenpressung
bewirkenden Verbiegeposition zu sichern, werden die Schrauben 12 mittels Klebstoff
in der jeweiligen Bohrung 14 oder durch Draht gegen Verdrehen
gesichert. Während des Anziehens der Schrauben 12 besteht
weder die Gefahr des Verdrehens der bereits mit Vorspannung auf
dem Spannanker 5 gehaltenen Gewindemutter 9 noch
ist ein solches Verdrehen zum Ermöglichen des Einschraubens
der Schrauben 12 notwendig.
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Zur
Demontage des Walzenzapfenlagers oder der Lagereinheit 3 werden
die Schrauben 12 gelöst, wird der Spannanker 5 mit
Hilfe des Vorspannwerkzeuges wieder gespannt und wird dann die Gewindemutter 9 gelöst
und abgenommen. Die Hydraulikeinheit wird dann drucklos geschaltet
und zum Abziehen des Walzenzapfenlagers oder der Lagereinheit umfunktioniert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2005/021175
A1 [0004, 0031]