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Die
Erfindung betrifft eine Türeinheit, insbesondere Kraftfahrzeugtüreinheit,
mit einem an einen Türflügel angeschlossenen Bewegungsübertragungsglied
mit Antriebswelle, und mit einem Kupplungsglied veränderbarer
Schließkraft, welches mit der Antriebswelle wechselwirkt.
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Eine
solche Türeinheit in der Ausgestaltung als Kraftfahrzeugtüreinheit
zur motorischen Betätigung einer Heckklappe als Türflügel
wird beispielsweise in der
DE
198 44 265 A1 vorgestellt. Hier dient das Kupplungsglied
veränderbarer Schließkraft als Sicherheitskupplung.
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Daneben
kennt man grundsätzlich Türfeststeller, wie sie
unter anderem in der
DE
10 2005 060 709 A1 vorgestellt werden. Solche Türfeststeller
sorgen im Allgemeinen dafür, dass der Türflügel
bzw. Schwenktürflügel in unterschiedlichen Öffnungswinkeln
gegenüber einer Karosserie rastend gehalten werden kann.
Meistens sind die damit verbundenen Rastkräfte jedoch gering,
weil ein Bediener die Tür manuell verschwenken können
soll. Solche geringen Rastkräfte sind aus verschiedener
Sicht problematisch. Zum einen können an der Tür
respektive dem Türflügel beispielsweise Windkräfte
angreifen und eine unbeabsichtigte Türöffnung
oder Türschließung bewirken. Zum anderen hat sich
in neuerer Zeit herausgestellt, dass Türflügel
oftmals – insbesondere von älteren oder mobilitätseingeschränkten
Personen – als Ein- oder Ausstiegshilfe genutzt werden. Auch
in diesem Fall sind die bekannten Türfeststeller unter
dem Strich nicht geeignet. Hier setzt die Erfindung ein.
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Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige
Türeinheit so weiter zu entwickeln, dass eine bedarfsweise
Fixierung des Türflügels zur Verfügung
gestellt wird.
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Zur
Lösung dieser technischen Problemstellung ist eine gattungsgemäße
Türeinheit im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass ein Antrieb zur motorischen Veränderung der Schließkraft des
Kupplungsglieds vorgesehen ist.
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Im
Rahmen der Erfindung lässt sich folglich die Schließkraft
des Kupplungsglieds respektive der Kupplung variieren, und zwar
motorisch. So korrespondiert beispielsweise eine Erhöhung
der Schließkraft des Kupplungsglieds dazu, dass die mit
dem Kupplungsglied wechselwirkende Antriebswelle zunehmend oder
gänzlich blockiert wird. Als Folge hiervon kann die Antriebswelle
nicht oder nur unter erhöhter Kraftanstrengung rotieren.
Da die Antriebswelle als Bestandteil des Bewegungsübertragungsglieds
an den Türflügel angeschlossen ist und Schwenkbewegungen
des Türflügels zu Drehungen der Antriebswelle
korrespondieren, werden die hiermit einhergehenden Schwenkbewegungen
des Türflügels ebenso wie die Rotationen der Antriebswelle bei
einer Steigerung der Schließkraft des Kupplungsglieds gedämpft
oder gänzlich blockiert. Das lässt sich erfindungsgemäß mit
Hilfe des Antriebs zur motorischen Veränderung der Schließkraft
des Kupplungsglieds bewerkstelligen.
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Der
Antrieb zur motorischen Veränderung der Schließkraft
des Kupplungsglieds kann also im Rahmen der Erfindung so eingesetzt
werden, dass durch eine entsprechende Beaufschlagung des Antriebs
der verschwenkbare Türflügel, insbesondere der
Schwenktürflügel, blockiert wird oder eine Nahezu-Blockade
erfährt. Diese Blockade des Türflügels respektive
Schwenktürflügels lässt sich in praktisch jeder
beliebigen Öffnungsposition des Türflügels
vornehmen. Dazu verfügt der Antrieb vorteilhaft über
ein zugeordnetes Schaltelement. Das Schaltelement lässt
sich beispielsweise von einem Bediener aktivieren und deaktivieren.
Grundsätzlich kann das Schaltelement aber auch für
eine automatische Aktivierung des Antriebs sorgen.
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So
ist es beispielsweise denkbar, dass das Schaltelement im Rahmen
der ersten Variante und bei einer Aktivierung und Deaktivierung
durch den Bediener ganz simpel als Schalter ausgeführt
ist. Dieser Schalter kann sich beispielsweise am oder im Armaturenbrett
oder auch an oder in einer Innenverkleidung des Türflügels
befinden. Dabei ist sowohl eine berührungslose als auch
taktile Auslösung des Schaltelements denkbar. Im Rahmen
der an zweiter Stelle genannten Variante mit automatischer Auslösung
des Schaltelements wird man beispielsweise so vorgehen, dass das
Schaltelement je nach Öffnungswinkel des Türflügels
gegenüber der Kraftfahrzeugkarosserie für eine
Auslösung des Antriebs sorgt. Beispielsweise ist es denkbar,
dass das Schaltelement bei halbgeöffnetem Türflügel
ausgelöst wird und den Antrieb zur motorischen Veränderung
der Schließkraft des Kupplungsglieds ansteuert. Auf diese
Weise wird bei halbgeöffnetem Türflügel
im Beispielfall sichergestellt, dass der Türflügel
in dieser Öffnungsstellung eine mechanische Blockade erfährt und
als Ein- oder Ausstiegshilfe genutzt werden kann.
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Selbstverständlich
liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die automatische Auslösung
des Schaltelements in Abhängigkeit weiterer Parameter erfolgt
oder erfolgen kann. Wenn sich beispielsweise der Türflügel
im beschriebenen Beispielfall nicht bis zur Hälfte öffnen
lässt, wird man die Auslegung regelmäßig
so treffen, dass unter Berücksichtigung eines maximal möglichen Öffnungswinkels
das Schaltelement für die Beaufschlagung des Antriebs sorgt. Auch
kann das Schaltelement so ausgelegt werden, dass beispielsweise
eine Öffnungsgeschwindigkeit des Türflügels
ausgewertet wird. Sobald der Türflügel angehalten
wird, kann das Schaltelement dafür sorgen, dass der Antrieb
die Schließkraft des Kupplungsglieds wie beschrieben erhöht.
Grundsätzlich lassen sich die einzelnen Funktionszustände
natürlich auch für den Fall denken, dass die Schließkraft des
Kupplungsglieds verringert wird oder eine Verringerung erfährt.
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Jedenfalls
kann im Rahmen der Erfindung der Türflügel von
einem Bediener als zusätzliche Ein- oder Ausstiegshilfe
genutzt werden, und zwar flexibel und je nach Bedarf. Dazu kann
der Bediener beispielsweise den Türinnengriff am Türflügel
ergreifen und diesen als fixen Haltepunkt nutzen. Das ist möglich,
weil mit Hilfe des zusätzlichen Antriebs die Schließkraft
des Kupplungsglieds eine gewünschte motorische Veränderung
erfährt und auch erfahren kann. Dieser Vorgang wird entweder
im Rahmen eines Bedienerwunsches durch manuelle Auslösung des
Schaltelements initiiert. Alternativ hierzu kann das Schaltelement
aber auch für eine automatische Beaufschlagung des Antriebs
zur motorischen Veränderung der Schließkraft des
Kupplungsglieds sorgen. Die automatische Beaufschlagung des Antriebs ist
beispielsweise in Abhängigkeit vom Öffnungswinkel
des Türflügels gegenüber der Karosserie und/oder
der Geschwindigkeit des Türflügels und/oder von
Geschwindigkeitsänderungen des Türflügels
denkbar. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Nach
vorteilhafter Ausgestaltung ist das Kupplungsglied mit zumindest
einem mit der Antriebswelle mitbewegten Kupplungselement und einem
stationären Kupplungselement ausgerüstet. Bei dem
jeweiligen Kupplungselement kann es sich um Lamellen respektive
Kupplungslamellen handeln. In jedem Fall werden die beiden Kupplungselemente bzw.
Lamellen von einer gemeinsamen Feder vorgespannt. Um nun die Schließkraft
des Kupplungsglieds im Detail zu verändern, wird die Vorspannung der
betreffenden Feder variiert. Zu diesem Zweck ist ein von dem Antrieb
beaufschlagtes Stellglied vorgesehen.
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Dem
Stellglied kann ein Schaltglied zugeordnet werden. Der Antrieb sorgt
in diesem Zusammenhang dafür, dass das Schaltglied eine
Beaufschlagung erfährt. Das Schaltglied wechselt seinerseits mit
dem Stellglied, so dass im Ergebnis die Feder zur Beaufschlagung
der beiden Kupplungselemente des Kupplungsglieds eine Veränderung
der Vorspannung in gewünschter Art und Weise erfährt.
Mit der Veränderung der Vorspannung der Feder geht eine
Variation der Schließkraft des Kupplungsglieds einher.
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Die
beschriebene Türeinheit kann im Hinblick auf den schwenkbar
um eine Achse verstellbaren Türflügel manuell
betätigt werden. Das heißt, ein Bediener sorgt
dafür, dass der Türflügel beispielsweise
zum Öffnen manuell ausgeschwenkt wird und beaufschlagt
beim Erreichen des gewünschten Öffnungswinkels
das Schaltelement. Das Schaltelement löst den Antrieb aus,
welcher die Schließkraft des Kupplungsglieds motorisch
verändert, im Beispielfall erhöht. Dadurch steht
der ausgeschwenkte Türflügel unter Berücksichtigung
des vorgegebenen und gewünschten Öffnungswinkels
als Ausstiegshilfe zur Verfügung. Ähnlich kann
umgekehrt vorgegangen werden, wenn der Türflügel
von dem betreffenden Bediener manuell bis zu einem bestimmten Öffnungswinkel
geöffnet wird. Auch in diesem Fall sorgt die Beaufschlagung
des Schaltelements durch den Bediener dafür, dass der Türflügel
unter Berücksichtigung des gewählten Öffnungswinkels
mit Hilfe des Antriebs zur motorischen Veränderung der
Schließkraft des Kupplungsglieds die gewünschte
Blockade erfährt und als Einstiegshilfe fungieren kann.
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Neben
dieser gleichsamen manuellen Beaufschlagung des Türflügels
liegt es im Rahmen der Erfindung, dass nach vorteilhafter Ausgestaltung
zusätzlich zu dem besagten Antrieb zur motorischen Veränderung
der Schließkraft des Kupplungsglieds ein Elektromotor realisiert
wird. Mit Hilfe dieses Elektromotors kann der Türflügel
motorisch verstellt werden. In diesem Zusammenhang ist selbstverständlich eine
Fernbedienung denkbar.
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So
lässt sich beispielsweise der Elektromotor zur motorischen
Verstellung des Türflügels von einem Bediener
mit einer Fernbedienung so beaufschlagen, dass der Türflügel
den gewünschten Öffnungswinkel gegenüber
der Karosserie überstreicht. Zugleich kann dann der Bediener
mit Hilfe des ebenfalls fernbedienbaren Schaltelements bzw. des
Antriebs zur motorischen Veränderung der Schließkraft des
Kupplungsglieds dafür sorgen, dass der Türflügel
in seiner vorgewählten Stellung fixiert wird und folglich
als Einstiegshilfe oder Ausstiegshilfe geeignet ist. Selbstverständlich
liegt es auch im Rahmen der Erfindung, dass der Türflügel
nach Erreichen des gewünschten Öffnungswinkels
durch Beaufschlagung mit dem Elektromotor praktisch automatisch blockiert
wird. In diesem Fall ist das Schaltelement so ausgelegt, dass es
den Stillstand des Türflügels sensiert und den
Antrieb zur motorischen Veränderung der Schließkraft
des Kupplungsglieds entsprechend beaufschlagt.
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Im
Detail wird man die Auslegung meistens so treffen, dass der Antrieb
wenigstens während der motorischen Verstellung des Türflügels
die Schließkraft des Kupplungsglieds erhöht. Nach
der motorischen Verstellung des Türflügels ist
eine weitere Erhöhung der Schließkraft denkbar.
Auf diese Weise sorgt der Antrieb zunächst während
der motorischen Verstellung des Türflügels dafür,
dass Rotationen des Elektromotors sicher und praktisch schlupffrei auf
den Türflügel zu dessen Verstellung übertragen werden.
Erst wenn der Türflügel den gewünschten Öffnungswinkel
erreicht hat, kann dann der Antrieb dafür sorgen, dass
die Schließkraft des Kupplungsglieds erhöht wird
und im Anschluss hieran von dem Bediener der Türflügel
als Ein- oder Ausstiegshilfe genutzt wird.
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Im Übrigen
wird man die Auslegung so treffen, dass nach Maßgabe eines
Signals des Schaltelements die erhöhte Schließkraft
der Kupplung auch noch nach der motorischen Verstellung des Türflügels
beibehalten wird. Im Allgemeinen wird man nämlich den Antrieb
zur motorischen Veränderung der Schließkraft des
Kupplungsglieds so ansteuern, dass nach der motorischen Verstellung
des Türflügels die Schließkraft des Kupplungsglieds
wieder verringert wird, weil die gewünschte Endposition
des Türflügels erreicht ist. Im Rahmen der Erfindung
ist die Auslegung jedoch so getroffen, dass die erhöhte Schließkraft
des Kupplungsglieds auch noch nach der motorischen Verstellung des
Türflügels beibehalten wird oder sogar – wie
beschrieben – eine Steigerung erfährt. Das alles
geschieht nach Maßgabe eines Signals des Schaltelements.
So kann ein Bediener beispielsweise durch Betätigung des
Schaltelements den Türflügel nach Beendigung seiner
motorischen Verstellung gleichsam leichtgängig stellen,
um den Türflügel beispielsweise vollständig öffnen
oder schließen zu können. Genauso gut lässt
sich der Türflügel mehr oder minder blockieren
und als Einstiegs- oder Ausstiegshilfe nutzen. Das hängt
ebenfalls von dem betreffenden Signal des Schaltelements und damit
dem Bedienerwunsch ab.
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In
diesem Zusammenhang lässt sich mit Hilfe des Schaltelements
auch ein Öffnungswinkel für die motorische Verstellung
des Türflügels und/oder seine Betätigungsrichtung
vorgeben. Das heißt, der Bediener kann über das
Schaltelement den Öffnungswinkel für die motorische
Verstellung des Türflügels variieren und vorgeben.
Sobald nämlich der besagte Öffnungswinkel erreicht
ist, lässt sich beispielsweise der Türflügel
blockieren. Hiermit geht zunächst ein Abschalten des für
die motorische Verstellung des Türflügels verantwortlichen
Elektromotors einher und meistens eine anschließende Erhöhung der
Schließkraft des Kupplungsglieds. Außerdem ist es
denkbar, mit Hilfe des Schaltelements die Betätigungsrichtung
des Türflügels vorzugeben. So kann der Bediener
den Elektromotor so beaufschlagen, dass dieser für eine Öffnung
des Türflügels oder einen Schließvorgang
des Türflügels sorgt. In jedem Fall eröffnet
das Schaltelement die Möglichkeit für einen Bediener,
den Türflügel umfassend steuern zu können.
Hierzu gehört nicht nur die Vorgabe seiner Betätigungsrichtung
und des Öffnungswinkels. Sondern der Türflügel
kann bei Bedarf blockiert oder freigegeben werden.
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Im
Allgemeinen werden der Antrieb zur motorischen Veränderung
der Schließkraft des Kupplungsglieds und der Elektromotor
zur motorischen Verstellung des Türflügels im
Wesentlichen zeitgleich beaufschlagt. Es ist aber möglich,
dass der Antrieb zur motorischen Veränderung der Schließkraft
des Kupplungsglieds auch nach Beendigung der motorischen Verstellung
des Türflügels aktiv bleibt. In diesem Zusammenhang
hat es sich weiter als günstig erwiesen, wenn der besagte
Antrieb mit einer maximalen Zeit oder Zeitdauer seiner Aktivierung
flankiert wird. Auf diese Weise stellt die Erfindung sicher, dass der
fragliche Antrieb und damit die Blockade des Türflügels
nur für einen bestimmten Zeitraum beibehalten wird, der üblicherweise
für den Ein- oder Ausstiegsvorgang benötigt wird.
Denkbar ist hier beispielsweise ein Zeitraum von einer halben bis
zu einer Minute. Dabei versteht es sich, dass dieser maximale Zeitraum
für die Aktivierung des Antriebs zur motorischen Veränderung
respektive Blockade der Schließkraft des Kupplungsglieds
im Beispielfall von außen, das heißt werkseitig
oder sogar von dem Bediener eingestellt werden kann.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Verfahren zum Betrieb einer solchen Türeinheit,
wie es in den Ansprüchen 14 und 15 erläutert wird.
Im Ergebnis wird eine Türeinheit zur Verfügung
gestellt, die über einen zusätzlichen und gegenüber
dem bisherigen Stand der Technik deutlich gesteigerten Nutzen verfügt.
Dieser Zusatznutzen liegt im Kern darin, dass der Türflügel
nicht nur manuell und/oder motorisch bewegt werden kann, und zwar
mit Hilfe eines Elektromotors. Sondern im Rahmen der Erfindung lässt
sich der Türflügel bedarfsweise oder automatisch
festlegen oder sogar gänzlich blockieren. Auf diese Weise
kann der Türflügel als Ein- oder Ausstiegshilfe
genutzt werden. Das alles lässt sich automatisch oder je
nach Bedienerwunsch realisieren. Hierin sind die wesentlichen Vorteile
zu sehen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
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1 eine
Einbausituation unter Berücksichtigung der erfindungsgemäßen
Türeinheit in einer Übersicht,
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2 die
erfindungsgemäße Vorrichtung in perspektivischer
Darstellung,
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3 ein
Detail aus 2 und
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4 den
Verlauf eines von der Türeinheit aufgebauten Bremsmomentes
D in Abhängigkeit von der Zeit t bei einem typischen Bedienungsvorgang.
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In
den Figuren ist eine Türeinheit dargestellt, bei welcher
es sich um eine Kraftfahrzeugtüreinheit handelt. Diese
verfügt in ihrem grundsätzlichen Aufbau über
einen Türflügel 1 bzw. Schwenktürflügel 1, der
sich um einen Drehpunkt 2 in der in 1 angedeuteten
Richtung (vgl. den Doppelpfeil) verschwenken lässt. An
den Türflügel bzw. Schwenktürflügel 1 ist
ein Bewegungsübertragungsglied 3, 4 angeschlossen.
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Das
Bewegungsübertragungsglied 3, 4 setzt sich
in seinem grundsätzlichen Aufbau aus einer Zahnstange 3 mit
Zahnradanordnung und einer Antriebswelle 4 zusammen. Da
die Zahnstange 3 an den Schwenktürflügel 1 angeschlossen
ist, korrespondieren die in der 1 gezeigten
Schwenkbewegungen des Türflügels 1 dazu,
dass die Zahnstange 3 linear oder auf einem Bogen hin-
und herbewegt wird. Diese Bewegungen werden über die Zahnradanordnung
auf die Antriebswelle 4 übertragen, die folgerichtig
rotiert.
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Die
Antriebswelle 4 durchdringt ein Kupplungsglied 5 dessen
Schließkraft sich verändern lässt. Tatsächlich
verfügt das Kupplungsglied 5 über einerseits
mit der Antriebswelle 4 mitbewegte Kupplungselemente 5a und
andererseits stationäre Kupplungselemente 5b.
Beide Kupplungselemente 5a, 5b werden von einer
gemeinsamen Feder 6 vorgespannt.
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Die
Vorspannung der Feder 6 lässt sich mit Hilfe eines
Stellglieds 7 verändern. Das Stellglied 7 arbeitet
dazu mit einem Schaltglied 8 zusammen, welches von einem
Antrieb 9 beaufschlagt wird. Tatsächlich sorgt
der fragliche Antrieb 9 erfindungsgemäß dafür,
dass die Schließkraft des Kupplungsglieds 5 geändert
werden kann. Diese Schließkraftänderung wird im
Detail so vorgenommen, dass die Vorspannung der Feder 6 eine
Veränderung erfährt. Soll die Vorspannung der
Feder 6 erhöht werden, so sorgt das Stellglied 7 dafür,
dass die als Schraubenfeder ausgeführte Feder 6 in
ihrer Länge verringert wird. Eine Reduzierung der Schließkraft
des Kupplungsglieds 5 korrespondiert dazu, dass die wirksame
Länge der Feder 6 vergrößert
wird.
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Da
die Feder 6 das Kupplungsglied 5 bzw. die aneinander
anliegenden Kupplungselemente 5a, 5b beaufschlagt,
korrespondiert die Änderung der Vorspannung der Feder 6 dazu,
dass die Kupplungselemente 5a, 5b mit geänderter
Reibwirkung aneinander entlang gleiten. Das heißt, über
die Vorspannung der Feder 6 lässt sich ein Bremsmoment
D verändern, welches am Türflügel 1 angreift
und über eine Zeit t prinzipiell in der 4 dargestellt
ist.
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Im
Detail arbeitet der Antrieb 9 zur motorischen Veränderung
der Schließkraft des Kupplungsglieds 5 auf das
Schaltglied 8. Dazu verfügt der Antrieb 9 über
einen lediglich angedeuteten Elektromotor mit einem oder mehreren
ausgangsseitigen Zahnrädern. Das eine oder die mehreren
Zahnräder des Antriebs 9 kämmen außenseitig
mit dem Schaltglied 8 und sorgen dafür, dass das
Schaltglied 8 gegenüber einer Achse A in Rotation
versetzt wird. Auf der Achse A ist die Antriebswelle 4 angeordnet,
welche sowohl das Kupplungsglied 5 als auch das Stellglied 7 sowie
das Schaltglied 8 durchgreift. Das Kupplungsglied 5 wie auch
das Stellglied 7 und das Schaltglied 8 sind jeweils
rotationssymmetrisch im Vergleich zu der Antriebswelle 4 bzw.
der Achse A ausgebildet.
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Sobald
das Schaltglied 8 mit Hilfe des Antriebs 9 in
Rotationen versetzt worden ist, sorgen korrespondierende Schrägflächen 10 an
einerseits dem Schaltglied 8 und andererseits dem Stellglied 7 dafür, dass
das Stellglied 7 seinen Abstand B gegenüber dem
Schaltglied 8 verändert. Das hat zur Folge, dass die
Vorspannung der Feder 6 eine gewünschte Änderung
erfährt. Das hängt davon ab, wie der Abstand B zwischen
dem Stellglied 7 und dem Schaltglied 8 bemessen
ist. Der Abstand B lässt sich mit Hilfe des Antriebs 9 variieren.
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Um
den Antrieb 9 zu beaufschlagen, ist ein lediglich angedeutetes
Schaltelement 11 realisiert. Das Schaltelement 11 mag
als simpler Druckschalter oder auch berührungsloser Schalter
ausgeführt sein. Selbstverständlich kann das Schaltelement 11 auch in
eine Fernbedienungseinrichtung integriert werden oder eine solche
definieren. Jedenfalls lässt sich das Schaltelement 11 meistens
von einem Bediener aktivieren und deaktivieren.
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Zusätzlich
zu dem bereits angesprochenen Antrieb 9 für die
motorische Veränderung der Schließkraft des Kupplungsglieds 5 ist
in der Regel ein Elektromotor 12 vorgesehen. Der Elektromotor 12 versetzt
eine oder mehrere Zahnräder in Rotation, die ihrerseits
mit einem Gehäuse 13 des Kupplungsglieds 5 außenseitig
kämmen. Indem das Gehäuse 13 in Rotationen
versetzt wird, folgt auch die überwiegend drehfest mit
dem Gehäuse 13 verbundene Antriebswelle 4 diesen
Drehungen und überträgt die Drehungen auf die
Zahnstange 3 respektive die Kombination aus Zahnstange 3 und
Zahnradanordnung. Als Folge hiervon wird der über das Bewegungsübertragungsglied 3, 4 angeschlossene
Türflügel bzw. Schwenktürflügel 1 entsprechend
verschwenkt. Dabei beschreibt der Türflügel respektive
Schwenktürflügel 1 einen Öffnungswinkel α gegenüber
einer Kraftfahrzeugkarosserie, der je nach Maßgabe der Beaufschlagung
des Elektromotors 12 wählbar eingestellt werden
kann. Hierfür mag ergänzend das Schaltelement 11 sorgen.
Das heißt, das Schaltelement 11 beaufschlagt im
Rahmen der Erfindung nicht nur den Antrieb 9 zur motorischen
Veränderung der Schließkraft des Kupplungsglieds 5,
sondern auch den Elektromotor 12 zur motorischen Verstellung
des Türflügels 1.
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Dabei
ist die Auslegung meistens so getroffen, dass der Antrieb 9 während
der motorischen Verstellung des Türflügels mit
Hilfe des Elektromotors 12 die Schließkraft des
Kupplungsglieds 5 erhöht. Das ist in der 4 dargestellt,
und zwar durch eine erste strichpunktierte Linie. Das heißt,
beginnend in einer Ruhelage mit einem zugehörigen Bremsmoment oder
Gegenmoment D1, welches der Türflügel 1 der Bewegung
entgegensetzt, sorgt zunächst der Antrieb 9 dafür,
dass die Schließkraft des Kupplungsglieds 5 erhöht
wird. Dadurch wird eine größtenteils schlupffreie
Verbindung von dem Elektromotor 12 bis hin zum davon angetriebenen
Türflügel 1 zur Verfügung gestellt.
Das heißt, nach oder gleichzeitig mit der Erhöhung
der Schließkraft durch den Antrieb 9 wird der Türflügel 1 motorisch
verstellt. Dieser Vorgang erfolgt bei einem erhöhten Bremsmoment
D2 des Türflügels 1,
welches sich im Wesentlichen aus der Erhöhung der Vorspannung
der Feder 6 und dem damit gesteigerten Reibwiderstand der
Kupplungselemente 5a, 5b erklärt. Denn
die Kupplungselemente 5a, 5b werden bei der Bewegung
des Türflügels 1 schleifend aneinander
entlang bewegt, so dass eine Steigerung der Vorspannung der Feder 6 zu
einer erhöhten Reibkraft und folglich zu einem gesteigerten
Gegenmoment D korrespondiert.
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Nach
Maßgabe eines Signals des Schaltelements 11 lässt
sich nun die erhöhte Schließkraft des Kupplungsglieds 5 auch
noch nach der motorischen Verstellung des Türflügels 1 beibehalten.
Das kommt in der zweiten durchgezogenen Linie nach der 4 zum
Ausdruck. Denn diese Kennlinie gehört zum Gegenmoment D,
welches von dem Antrieb 9 zur Verfügung gestellt
wird. Dagegen spiegelt die strichpunktiert dargestellte Kennlinie
den Verlauf des Gegenmoments D wider, wenn nach Erreichen des gewünschten Öffnungswinkels α mit
Hilfe des Elektromotors 12 die Schließkraft des
Kupplungsglieds 5 wieder auf ihren ursprünglichen
und der Ruhelage entsprechenden Wert D1 verringert
wird.
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Jedenfalls
kann im Rahmen der Erfindung das am Türflügel 1 angreifende
Gegenmoment D2 auch noch dann beibehalten
oder sogar gesteigert werden, wenn der Türflügel 1 den
gewünschten Öffnungswinkel α erreicht
hat (am Ende der strichpunktierten Kennlinie). Das alles lässt
sich mit Hilfe des Schaltelements 11 steuern. Das heißt,
das Schaltelement 11 gibt sowohl den Öffnungswinkel α für
die motorische Verstellung des Türflügels 1 als
auch die im Anschluss daran gewünschte und erhöhte
Schließkraft des Kupplungsglieds 5 vor. Des Weiteren
kann mit Hilfe des Schaltelements 11 die Betätigungsrichtung
des Türflügels 1 gewählt werden.
So ist es denkbar, mit Hilfe des Schaltelements 11 die
Drehrichtung des Elektromotors 12 vorzugeben und folglich
die Bewegung des Türflügels 1 im Sinne
von ”Schließen” oder ”Öffnen”,
und zwar regelmäßig bis der jeweils gewünschte
und zugehörige Öffnungswinkel α erreicht
ist.
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Wie
bereits dargelegt, werden der Antrieb 9 zur Veränderung
der Schließkraft des Kupplungsglieds 5 und der
Elektromotor 12 zur motorischen Verstellung des Türflügels 1 im
Wesentlichen zeitgleich beaufschlagt. Dabei kann der Antrieb 9 zur motorischen
Veränderung der Schließkraft des Kupplungsglieds 5 auch
noch nach Beendigung der motorischen Verstellung des Türflügels 1 aktiv
sein. Meistens wird man hier jedoch für den Antrieb 9 eine
maximale Zeitdauer vorgeben. Diese mag im Sekundenbereich liegen
und bis maximal eine Minute betragen. Dadurch ist sichergestellt,
dass der Türflügel 1 nicht über
Gebühr blockiert wird, sondern letztlich nur während
der Zeit, innerhalb dessen der Türflügel 1 wie beschrieben
als Ein- oder Ausstiegshilfe benötigt wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19844265
A1 [0002]
- - DE 102005060709 A1 [0003]