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Die
Erfindung betrifft einen Drehspeicher mit einem Bauteil-Magazin
in einem Magazinierungssystem.
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Bekannte
Drehspeicher in Magazinierungssystemen sind in der Art gestaltet,
dass die dem Speicher zu entnehmenden Bauteile auf einem Drehteller
gelagert werden, der direkt mit einem Antrieb unmittelbar verbunden
ist. Derartige Speicher sind bauteilspezifisch individuell konstruiert
und die Magazine sind mit dem Drehteller für den Drehspeicher unmittelbar
und fest gekoppelt, wobei ein Formschluss bereitgestellt wird. Aus ökonomischen
Gesichtspunkten ist es daher nachteilig, solche individuellen Drehspeicher
für kleine Losgrößen zu fertigen, da
es, abhängig von den entsprechenden Bauteilen, erforderlich
ist, eine Vielzahl unterschiedlich gestalteter Drehspeicher zu fertigen.
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So
beschreibt die
DE 3
931 789 A1 einen Drehspeicher für Bandkassetten
mit einem Bodengestell und einem auf diesem um die Drehachse drehbaren
Drehgestell, das Regalzellen mit Kassettenfächern für
Bandkassetten trägt. Das Drehgestell weist ein Trägergestell
auf, das um die Drehachse relativ zum Bodengestell drehbar ist und
es sind Untergestelle bereitgestellt, die durch eigene Untergestelldrehachsen,
die seitlich der Drehachse des Drehgestells angeordnet sind, unabhängig
drehbar sind. Damit kann der Innenraum des Drehspeichers optimal ausgenützt
werden. Die Untergestelle, die somit untergeordnete Drehspeicher
sind, sind fest an dem übergeordneten Gestell angeordnet,
das fest über eine Achse mit einem Antrieb gekoppelt ist.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ergibt sich die Aufgabe, eine Drehspeichervorrichtung
zu schaffen, die eine flexible Nutzung für unterschiedliche
Bauteile erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird durch die Drehspeichervorrichtung für ein
Magazinierungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Drehspeichervorrichtung mit einem
Bauteilemagazin umfasst einen der Drehspeichervorrichtung zugeordneten
Drehteller, der durch einen Antriebsmotor angetrieben wird und ein
Bauteilemagazin, das wiederum mit dem Drehteller der Drehspeichervorrichtung
gekoppelt ist. Der Drehteller kann daher über den Antriebsmotor
das Bauteilemagazin um seine Drehachse in eine Rotationsbewegung
versetzen. Erfindungsgemäß ist das Bauteilemagazin
von dem Antriebsmotor entkoppelt, indem es reibschlüssig
auf dem Drehteller angeordnet ist. Das Bauteilemagazin ist daher
erfindungsgemäß nicht über einen Formschluss
mit dem Antriebsmotor verbunden.
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Vorteilhaft
ergibt sich hierdurch, dass bei einer Fehlbedienung, also etwa bei
einer Überschreitung einer bestimmten Rotationsgeschwindigkeit,
der Drehteller unter dem Bauteilemagazin hindurch rutscht, so dass
für Bedienpersonal die Gefahr einer Verletzung erheblich
reduziert wird. Das Magazin kann in einer einfachsten Ausführungsform
allein auf Grund seines Gewichts kraft- beziehungsweise reibschlüssig
auf dem Drehteller gehalten werden.
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Geeigneter
Weise kann jedoch zwischen dem Bauteilemagazin, das eine Magazintrommel sein
kann, eine Reibscheibe angeordnet sein, die eine gewünschte
Reibung bereitstellt und das Drehmoment des Magazins genau definiert
begrenzt.
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Zur
Positionierung des Bauteilemagazins, respektive der Magazintrommel
auf dem Drehteller, kann ein Führungsdorn an dem Drehteller
vorgesehen sein, über den das Bauteilemagazin auf dem Drehteller
positioniert wird. Damit wird zum einen ein Zentrieren des Magazins
möglich, zum anderen kann das Magazin mittels des Führungsdorns
auch lateralen Kräften entgegen wirken.
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Ferner
kann zwischen der Drehspeichervorrichtung und dem Bauteilemagazin
eine Gebervorrichtung angeordnet sein, die aus wenigstens zwei in kommunikativer
Verbindung miteinander stehenden Vorrichtungskomponenten besteht,
so dass die eine der Komponenten an einer Unterseite des Bauteilemagazins
angeordnet ist, während eine zweite der Komponenten an
der Drehspeichervorrichtung angeordnet ist, so dass bei drehendem
Drehteller die beiden miteinander kommunizierenden Komponenten einander
regelmäßig passieren und damit eine exakte Entnahmeposition
für die gewünschten Bauteile bezeichnen. Dies
erleichtert die Bauteilentnahme mittels eines Roboters.
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Ferner
kann der Drehteller über einem Untergestell angeordnet
sein, in dem der Antriebsmotor untergebracht ist. Die erfindungsgemäße
Gestaltung der Vorrichtung erlaubt, dass standardisierte Antriebsmotoren
verwendet werden können, die dazu geeignet sind, eine Vielzahl
auch unterschiedlicher Bauteilemagazine anzutreiben. Die erfindungsgemäße
Drehspeichervorrichtung erlaubt durch die reibschlüssige
Verbindung zwischen dem Bauteilemagazin und der Drehspeichervorrichtung
ferner die Verwendung unterschiedlicher Bauteilemagazine, was insofern
aus ökonomischen Gründen besonders vorteilhaft
ist, da bei einem Wechsel des Bauteilemagazins eine Umrüstung
der Drehspeichervorrichtung nicht erforderlich ist. Darüber
hinaus ist die erfindungsgemäße Drehspeichervorrichtung
konstruktiv sehr einfach gestaltet und kann daher auf leichte und einfache
Weise gewartet werden. Die Einfachheit der Gestaltung resultiert
im Übrigen auch in einem sehr geringen Wartungsaufwand.
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Diese
und weitere Vorteile werden durch die nachfolgende Beschreibung
unter Bezug auf die begleitenden Figuren dargelegt.
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Der
Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient dem verbesserten
Verständnis des Gegenstands. Gegenstände oder
Teile von Gegenständen, die im Wesentlichen gleich oder ähnlich
sind, können mit denselben Bezugszeichen versehen sein.
Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
der Erfindung.
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Es
zeigt:
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1 eine
Seitenschnittansicht einer Magazintrommel, die auf einer Drehspeichervorrichtung angeordnet
ist,
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2 eine
perspektivische Draufsicht auf den Gegenstand aus 1,
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3 eine
Seitenschnittansicht einer erfindungsgemäßen Drehspeichervorrichtung
mit Bauteilemagazin, die auch eine Gebervorrichtung umfasst.
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Grundsätzlich
bezieht sich die erfindungsgemäße Vorrichtung
auf eine Drehspeichervorrichtung mit einem Bauteilemagazin, wobei
die Drehspeichervorrichtung einen Drehteller aufweist, der durch
einen Antriebsmotor angetrieben wird. Der Antriebsmotor kann ein
standardisierter Motor sein, der geeignet ist, eine Vielzahl unterschiedlicher
Bauteilemagazine über den Drehteller, mit dem das Bauteilemagazin
gekoppelt ist, anzutreiben, respektive in eine Rotationsbewegung
um eine Drehachse des Bauteilemagazins zu versetzen.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Drehspeichervorrichtung,
in der der Antrieb in einem Untergestell 7 der Drehspeichervorrichtung
angeordnet ist und über einen Drehteller 3 durch
eine reib- und kraftschlüssige Verbindung mit dem Bauteilemagazin 1 geeignet
ist, das Bauteilemagazin 1 in eine Rotationsbewegung um
die Drehachse A-A zu versetzen.
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Die
Reibkraft kann im einfachsten Fall bereits durch das Gewicht des
Bauteilemagazins bereitgestellt werden. Durch den völligen
Verzicht auf einen Formschluss zwischen Antrieb und Bauteilemagazin
wird erreicht, dass bei Überschreitung einer bestimmten
Drehgeschwindigkeit der Drehteller unter dem Magazin einfach hindurch
rutscht, so dass eine weitere Beschleunigung verhindert wird.
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2 zeigt
das in unterschiedliche Segmente 1' aufgeteilte Bauteilemagazin 1;
die Segmente 1' dienen der Aufnahme der zu transportierenden
Bauteile. Das gezeigte Bauteilemagazin ist eine Magazintrommel,
es ist jedoch auch denkbar, andere Bauteilemagazin-Formen auf dem
Drehteller 3 reibschlüssig anzuordnen.
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Um
den erforderlichen Reibschluss bereitzustellen oder einen bereitgestellten
Reibschluss zu verbessern, kann, wie aus 3 deutlich
wird, eine Reibscheibe 2 auf dem Drehteller 3 angeordnet
sein. So kann erfindungsgemäß eine Drehmomentbegrenzung
durch die Reibscheibe erfolgen, alternativ oder zusätzlich
kann das Drehmoment durch den gewählten Antrieb, der ein
Elektroantrieb sein und der direkt oder über einen Riemenantrieb
begrenzt werden kann, gesteuert werden.
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Damit
ist es möglich, weniger als 0,1 Umdrehungen pro Minute
des Drehtellers einzustellen, so dass dieser langsam läuft.
Die in 3 gezeigte Bauteile-Magazintrommel 1 zur
Aufnahme von Bauteilen kann mit einem standardisierten Grundkörper
geschaffen werden, so dass durch die gewünschte Zahl der
zu speichernden Bauteile die Anzahl der Segmente bestimmt.
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Damit
die Magazintrommel des Bauteilemagazins 1 zentriert angeordnet
ist, kann ein Führungsdorn 5 an dem Drehteller
vorgesehen sein. Dieser unterstützt auch bei der Entgegenwirkung
von Lateralkräften, so dass ein Herunterrutschen des Bauteilemagazins 1 von
dem Drehteller 3, beziehungsweise von der Reibscheibe 2,
die auf dem Drehteller 3 angeordnet ist, sicher verhindert
wird, wenn Lateralkräfte auftreten.
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Weiter
kann erfindungsgemäß die Bauteilentnahme durch
Roboter erleichtert werden, indem zwischen der Drehspeichervorrichtung
und dem Bauteilemagazin eine Gebervorrichtung angeordnet ist.
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So
zeigt 3 eine Vorrichtungskomponente 6 der Gebervorrichtung,
die in kommunikativer Verbindung mit einer zweiten Vorrichtungskomponente 6' steht,
die an der Drehspeichervorrichtung und dort an dem den Antrieb 4 umgebenden
Untergestell 7 angeordnet ist. So wird beim Passieren der
an der Unterseite des Bauteilemagazins 1 angeordneten Vorrichtungskomponente 6 ein
Signal gegeben, wenn dies die an dem Untergestell 7 angeordnete Vorrichtungskomponente 6' passiert,
wodurch eine exakte Entnahmeposition für Bauteile angezeigt
wird. Die Entnahmeposition für Bauteile lässt
sich damit durch einen entsprechenden Geber steuern.
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Erfindungsgemäß wird
damit eine konstruktiv einfache Drehspeichervorrichtung für
Bauteilemagazine bereitgestellt, die es ermöglicht, dass
unterschiedliche Bauteilemagazine mit ein und demselben Drehspeicher
verwendet werden können, was eine flexible und damit kostengünstige
Nutzung der erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht.
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Es
ist möglich, auch für kleine Losgrößen wirtschaftlich
Drehspeicher einzusetzen. Insofern, da ein standardisierter Drehspeicher
für eine Vielzahl unterschiedlicher Bauteilemagazine verwendet
werden kann, verringern sich diesbezüglich auch die Gesamtinvestitionskosten.
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Die
einfache Gestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird erwartungsgemäß einen geringen Wartungsaufwand
notwendig machen, wobei die Wartung zugleich sehr einfach ist. Darüber
hinaus bringt die erfindungsgemäße Vorrichtung
eine verbesserte Betriebssicherheit mit sich, da durch die Entkopplung
des Antriebs und des Bauteilemagazins wegen des Wegfalls formschlüssiger
Verbindungen bei einer unerwünschten Erhöhung
der Drehgeschwindigkeit das Magazin über dem Teller einfach hinwegrutscht.
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Aufgrund
des genannten Kraftschlusses ist es ferner nicht erforderlich, formschlüssige
Verbindungen zu lösen, ein Magazinwechsel schnell ausgeführt
werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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