-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenleimung
von Papier, Karton und Pappe.
-
Papier
ist ein cellulosehaltiger Faserverbund mit einem typischen polaren,
stark hydrophilen Charakter, d. h. es ist durch wässrige
Systeme leicht benetzbar und quellbar. Das hat beim Beschreiben
und Bedrucken sowie bei der Papierverarbeitung ein zu starkes und
unkontrolliertes Eindringen von Wasser und anderen Flüssigkeiten
(z. B. Tinte, Druckfarben) in das Faservlies zur Folge. Die sich
daraus ergebenden Probleme sind u. a. eine Schwächung der
internen Faserbindungskraft, Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften, Verringerung
der Dimensionsstabilität und eine sehr schlechte Beschreib-
und Bedruckbarkeit.
-
Zur
Steuerung des Benetzungs- und Penetrationsverhaltens werden sogenannte
Leimungsmittel eingesetzt, die durch partielle Hydrophobierung dem
oben geschilderten Verhalten entgegen wirken. Diese Hilfsmittel
können sowohl dem wässrigen Cellulosebrei zugesetzt
werden (Masseleimung) als auch durch eine Oberflächenbehandlung
der bereits gebildeten Papierbahn mittels eines entsprechenden Auftragsaggregates wie
Leimpresse, Filmpresse, Coater usw. (Oberflächenleimung)
aufgebracht werden. Bei bestimmten Papiersorten werden beide Verfahren
kombiniert angewendet.
-
Bei
der Oberflächenleimung wird mit dem Auftragsaggregat üblicherweise
eine wässrige Leimflottenpräparation appliziert,
die aus einer (abgebauten) Stärke und einem Oberflächenleimungsmittel
besteht und daneben weitere Zusatzstoffe wie z. B. Polyvinylalkohol,
Farbstoffe, Pigmente, Salze und optische Aufheller enthalten kann.
Als gebräuchliche Stärketypen kommen z. B. Kartoffelstärke,
Maisstärke, Weizenstärke oder Tapiokastärke
in Frage, die mittels dem Papiermacher bekannten Methoden vor deren
Verwendung vorbehandelt sein können. Dazu zählen
oxidative, thermochemische oder enzymatische Abbaumethoden, mittels
derer vorrangig das Molekulargewicht und damit die Viskosität
reguliert wird. Die Stärken können auch chemisch
modifiziert sein, z. B. durch Kationisierung oder Alkylierung.
-
Als
Oberflächenleimungsmittel werden nach dem Stand der Technik überwiegend
Polymere eingesetzt, die sowohl in Lösung als auch in dispergierter
Form vorliegen können (Emulsionspolymere). Gebräuchlich
sind z. B. modifizierte Copolymere von Styrol und Maleinsäureanhydrid,
Copolymere von Methacrylat- und Acrylatmonomeren, Copolymere des
Styrols mit Acrylat/Methacrylatmonomeren, Polyurethandispersionen oder
Copolymere und Pfropfpolymerisate des Acrylnitrils. Allen diesen
Leimungsmitteln ist zu Eigen, dass sie einen hydrophilen und einen
hydrophoben Molekülabschnitt enthalten, wobei durch den
hydrophilen Teil auch die Ladung des Polymeren definiert wird. Es
ist möglich, anionische, amphotere, kationische und prinzipiell auch
nichtionogene Polymere einzusetzen. Beispielhaft seien die
EP 406 461 ,
EP 357 866 ,
EP 735 065 ,
EP 701 019 und
EP 320 609 genannt.
-
Für
jede Art des Oberflächenleimungsmittels gibt es erfahrungsgemäß bevorzugte
Anwendungsgebiete, wobei es erhebliche Unterschiede in der Wirksamkeit
einzelner Produkte, angewendet bei unterschiedlichen Papiersorten
gibt. Auch die Notwendigkeit der Mitverwendung weiterer Hilfsmittel
kann die Produktauswahl einschränken. Die wichtigsten Papiersorten,
bei deren Herstellung Oberflächenleimungsmittel eingesetzt werden
können, sind Verpackungspapiere und -kartons sowie grafische
Papiere.
-
Typische
Verpackungspapiere sind z. B. Kraftliner, Testliner und Wellenstoff
oder Fluting, die zur Herstellung von Wellpappenverpackungen benötigt
werden (Wellpappen Rohpapiere). Als Rohstoffe zur Produktion werden
Frischfasern (ungebleichter Sulfatzellstoff) und bevorzugt Altpapier
eingesetzt. Die Papiere und Kartons können grau, braun
oder aber mit einer hellen Deckschicht versehen sein (weiß gedeckter
Liner). Als weitere Verpackungspapiere sind mannigfache andere Papier-
und Kartonsorten für eine Vielzahl von Anwendungszwecken
im Gebrauch, wie z. B. Schuhkartons, Zigarettenschachteln, Konfektschachteln,
Frucht- und Obsttragen, Tiefkühlverpackungen, Getränkekartons,
Fast Food Tabletts, um nur einige wenige zu nennen. Die Rohstoffe
zur Herstellung dieser Papiere sind sortenabhängig ebenfalls
Frischfasern und Altpapier. Auch diese Kartons können grau
oder weiß sein, sind oftmals einseitig oder zweiseitig
beschichtet und die Oberfläche ist meistens für
Druckzwecke präpariert.
-
Grafisches
Papier ist die allgemeine Bezeichnung für Papiersorten,
die zum Beschreiben, Bemalen und Bedrucken verwendet werden. Typische
Beispiele sind Kopierpapier, Offsetpapier, Schulhefte, Schreibblocks,
Kalender, Postkarten, Aquarellpapier, Zeitungen, Magazinpapier,
Werbebeilagen, Kataloge, Buchdruckpapier u. v. m. Als Rohstoffe
verwendet man für diese Holzstoff, thermomechanischen Zellstoff,
wieder aufgearbeitetes Altpapier und andere. Zu einem sehr großen
Teil wird gebleichter Zellstoff eingesetzt. Die Papiere und Kartons
können ein- oder beidseitig beschichtet sein, und sind überwiegend
weiß, können aber auch z. B. grau oder farbig
sein. Der weiße Untergrund wird bevorzugt, um das gesamte
Erscheinungsbild und den Druck- und Bildkontrast zu verbessern.
-
Die „Weiße” wird
meistens unterstützt und auch subjektiv erhöht
durch die Verwendung von sogenannten „optischen Aufhellern”.
Hierbei handelt es sich in der Regel um Di-, Tetra- oder Hexasulfonsäurederivate des
Stilbens. Diese kommen überwiegend in der Oberfläche
aber auch im Nassbereich zur Anwendung. Diese Aufheller tragen alle
eine extrem hohe anionische Ladung, die durch die Sulfonatgruppen
am Molekül verursacht wird.
-
Es
stehen im Handel zwar auch kationische optische Aufheller zur Verfügung,
jedoch sind diese um ein Vielfaches teurer und daher für
die meisten Anwendungen unwirtschaftlich.
-
Es
gibt grundsätzlich eine Unverträglichkeit oder
aber zumindest negative gegenseitige Beeinflussung von anionischen
und kationischen chemischen Verbindungen. Die Kombination der Produkte
führt zur Koazervatbildung, erzeugt schädliche
Präzipitate oder die Bestandteile stören bzw.
eliminieren gegenseitig ihre Wirksamkeit. Daher können
nach dem Stand der Technik für die Oberflächenleimung
in Kombination mit anionischen, optischen Aufhellern ausschließlich
anionische, amphotere oder schwach kationische Leimungsmittel eingesetzt
werden. Diese sind allesamt deutlich weniger effektiv als stärker
kationische Leimungsmittel.
-
Die
Lösung für die aufgezeigten Probleme wird durch
die vorliegende Erfindung erzielt, indem die Oberflächenleimung
von Papier mittels einer speziellen Produktkombination erfolgt,
die überraschender Weise erstmals die Verwendung eines
kationischen Leimungsmittels bei der Herstellung von z. B. Schreib-
und Druckpapieren in Gegenwart von anionischen, optischen Aufhellern
erlaubt, unter Beibehaltung der von kationischen Leimungsmitteln
bekannten deutlich höheren Effizienz und ohne sichtbare
Beeinträchtigung der Aufhellerwirkung. Dies gelang völlig
unerwartet durch die Kombination von kationischen Polymerdispersionen
mit kationischen oder amphoteren Alkylketendimer (AKD) Dispersionen
als Oberflächenleimungsmittel.
-
Als
kationische Polymerdispersionen kommen erfindungsgemäß die
zur Oberflächenleimung bekannten, kationische Polymerdispersionen
in Betracht. Die Polymere sind vorzugsweise Emulsionspolymere. Bevorzugte
Monomere sind ethylenisch ungesättigte Verbindungen, z.
B. Styrol und stickstoffhaltige Acrylat- oder Methacrylatmonomere,
z. B. aminalkylierte Acryl- und/oder Methacrylamide. Vorzugsweise
handelt es sich um Styrol-Acrylat-Copolymerdispersionen. Als Acrylat
werden vorzugsweise Acrylsäureester wie Methyl-, Ethyl-, Propyl-
und Butylacrylate eingesetzt, besonders bevorzugt Butyl-, speziell
tert.-Butylacrylat. Weiterhin enthält das Copolymer kationisierte
Acrylamid- oder Methacrylamidgruppen, insbesondere Di-alkylaminoalkyl(meth)acrylamidgruppen.
Bei den Alkylaminogruppen handelt es sich vorzugsweise um Methylgruppen.
Der Feststoffgehalt liegt typischerweise bei 25 bis 35%. Besonders
geeignet sind z. B. die kommerziell erhältlichen Produkte
Perglutin® K 600 und insbesondere
Perglutin® K 532 der Firma BK Giulini
GmbH.
-
Erfindungsgemäß sind
die üblichen Alkylketendimer Dispersionen und Emulsionen
geeignet. Diese besitzen einen Lactonring mit langkettigen Alkylresten,
bevorzugt aus Fettsäuren bzw. Fettsäurederivaten.
Die auf dem Markt erhältlichen AKD-Dispersionen unterscheiden
sich in erster Linie durch die bei der Herstellung verwendeten Fettsäuren
und damit durch unterschiedliche Schmelzpunkte sowie differenzierte
Kettenlängen und Verzweigungen der Alkylgruppen. Weit verbreitet
ist eine Mischung von C16/C18 Alkylketendimeren mit einem Erstarrungspunkt
um ca. 40–50°C. Bei höheren Temperaturen
schmelzendes AKD wird auf Basis von höheren Fettsäuren,
wie Stearinsäure (C18) oder Behensäure (C22),
hergestellt und kommt bei Spezialpapieren oder bei höheren
Stofftemperaturen zum Einsatz. Der Schmelzpunkt von C18-AKD liegt
im Bereich 55–60°C, der von C22-AKD bei ca. 58–65°C.
Flüssiges AKD wird auf Basis von Ölsäure
oder Isostearinsäure hergestellt. Es hat den Vorteil, keine
wachsartigen Ablagerungen zu erzeugen und eine geringere Rutschigkeit an
der Papieroberfläche zu bewirken, da keine Migration von
kristallinen Hydrolyseprodukten stattfindet. Der Nachteil von Flüssig-AKD
ist eine verminderte Leimungseffizienz gegenüber Produkten
mit linearen Alkylgruppen. Der Feststoffgehalt liegt typischerweise
bei 10 bis 25%. Die Dispersion bzw. Emulsion kann auch in an sich
bekannter Weise weitere Additive enthalten, z. B. Dispergiermittel
und/oder Stabilisatoren. Bevorzugt sind kationische oder amphotere
Dispergiermittel, wie z. B. kationische Stärke, Polyamidoaminharze,
Polydiallyldimethylammoniumchlorid. Als Stabilisator kommt insbesondere
Stärke in Betracht.
-
Alkylketendimer
Dispersionen werden seit langem bei der Papierherstellung als Masseleimungsmittel eingesetzt.
Sie kommen auch bereits in der Oberflächenleimung zur Anwendung
und werden dort kombiniert mit amphoteren oder schwach kationischen
Polymeren. Viele Versuche, sie in der Oberfläche in reiner
Form einzusetzen, scheiterten, zumeist wegen schwer zu steuernder
Leimung, langer Reifezeit zum Erreichen der Endleimung, hoher Rutschigkeit
des Papiers, Ablagerungen infolge Hydrolyse u. a. Problemen. Überraschend können
diese negativen Eigenschaften der AKD bei der erfindungsgemäßen
Anwendung deutlich reduziert werden, so dass deren unterstützende
Leimungswirkung zusätzlich genutzt werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird
aus der kationischen Polymerdispersion und der AKD-Dispersion eine
Mischung hergestellt. Vorteilhafterweise ist in der Mischung auch
die Lagerstabilität des AKD deutlich erhöht. Diese
war üblicherweise auf 4 bis 10 Wochen begrenzt und verbessert
sich auf 8 bis 14 Wochen. Das Mischungsverhältnis kationische
Polymerdispersion zu AKD-Dispersion beträgt, bezogen auf
das Gewicht, vorzugsweise von 90:10 bis 50:50, besonders bevorzugt
von 85:15 bis 70:30 und insbesondere etwa 80:20.
-
Diese
Mischung wird verdünnt oder unverdünnt der Leimflotte,
welche den anionischen, optischen Aufheller enthält, als
Leimungsmittel zugesetzt. Die Mischung kann auch unmittelbar vor
der Dosierung in das Auftragsaggregat hergestellt werden. Eine getrennte
Zugabe beider Produkte in die Leimflotte kann ebenso erfolgen, jedoch
ist in diesem Falle der gewünschte Effekt meist deutlich
geringer.
-
Die
erfindungsgemäße Leimflotte enthält neben
dem Oberflächenleimungsmittel noch Stärke und
einen anionischen, optischen Aufheller und kann weitere an sich
bekannte Additive umfassen. Zu nennen wären hier insbesondere
Polyvinylalkohol, Elektrolyte, Farbstoffe und Pigmente. Die Stärke
und ggfs. die weiteren Additive werden ebenso wie der Aufheller
in den an sich bekannten Konzentrationen eingesetzt. Zu bemerken ist,
dass der Aufheller auch in sehr hohen Konzentrationen die Leimungswirkung
des erfindungsgemäßen Oberflächenleimungsmittels
nicht wesentlich beeinträchtigt.
-
Als
anionischer optische Aufheller sind insbesondere Sulfonsäuregruppen
tragende Derivate des Stilben geeignet. Bevorzugt werde Di-, Tetra-
oder Hexasulfonierte Stilbenderivate, ganz besonders bevorzugt sind
Di-, Tetra- oder Hexasulfonierte Diaminostilbene, wie z. B. 4,4'-Diamino-2,2'-stilbendisulfonsäure.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Oberflächenleimung
zeichnet sich durch den Einsatz eines anionischen, optischen Aufhellers
zusammen mit einer kationischen Polymerdispersion als Leimungsmittel
aus, welche durch die Mischung der Polymerdispersion mit der Alkylketendimer-Dispersion
bzw. -Emulsion möglich ist. Die Oberflächenleimung
erfolgt ansonsten in an sich bekannter Weise. So kann die Leimflotte
durch Aufsprühen oder mittels der an sich bekannten Auftragsaggregate,
wie z. B. Leimpresse, Filmpresse, Speedsizer, sowie online oder
offline mit einem Streichaggregat erfolgen.
-
Die
Erfindung soll anhand der folgenden Beispiele erläutert
werden, ohne jedoch auf die speziell beschriebenen Ausführungsformen
beschränkt zu sein. Soweit nichts anderes angegeben ist
oder sich aus dem Zusammenhang zwingend anders ergibt, beziehen
sich Prozentangaben auf das Gewicht, im Zweifel auf das Gesamtgewicht
der Mischung. Die Erfindung bezieht sich auch auf sämtliche
Kombinationen von bevorzugten Ausgestaltungen, soweit diese sich
nicht gegenseitig ausschließen. Die Angaben ”etwa” oder ”ca.” in
Verbindung mit einer Zahlenangabe bedeuten, dass zumindest um 10%
höhere oder niedrigere Werte oder um 5% höhere
oder niedrigere Werte und in jedem Fall um 1% höhere oder
niedrigere Werte eingeschlossen sind.
-
Beispiel 1
-
Eine
kationische Polymerdispersion, Handelsname Perglutin K 532, wurde
mit einer kationischen Alkylketendimer Emulsion in verschiedenen
Anteilen zu einem Oberflächenleimungsmittel vermischt.
Folgende Mischungsverhältnisse kationische Polymerdispersion:AKD
wurden eingestellt:
a) 95:5, b) 90:10, c) 80:20 und d) 70:30.
-
Ein
ungeleimtes Rohpapier mit einem Flächengewicht von 100
g/m2, hergestellt aus 100% Eukalyptussulfat-Zellstoff
und 15% präzipitiertem Calciumcarbonat (PCC) wurde in einer
Laborleimpresse der Firma Einlehner (Prüfmaschinenbau Augsburg)
mit einer Stärkeleimflotte bei 32 m/min. und 3 bar Anpressdruck
imprägniert. Die Leimflotte enthielt jeweils 7,5% einer
enzymatisch abgebauten Maisstärke und hatte eine Viskosität
von 33 mPas bei 60°C. Der pH-Wert der Stärkeflotte
ohne Leimungsmittelzusatz betrug 6,6. Als optischer Aufheller wurden
handelsübliche Produkte, und zwar eines aus der Gruppe
tetrasulfonierte und eines aus der Gruppe hexasulfonierte Diaminostilbenderivate
in einer sehr hohen Konzentration von 25 g/l eingesetzt. Als Leimungsmittel
wurden die kationische Polymerdispersion in reiner Form sowie die
Mischungen mit AKD a) bis d) in einer Konzentration von jeweils
7 g/l in der Leimflotte verwendet. Das Papier wurde nach der Modifizierung
mit der Leimflotte 2 min bei 100°C in einem Walzentrockner
getrocknet und anschließend noch 10 min. bei 105°C
nachbehandelt.
-
Danach
wurden der Cobb-Wert, die Nassaufnahme und der Weißgrad
bestimmt. Der Cobb-Wert ist ein Maß für die Wasseraufnahme
eines Papiers. Je niedriger der Wert, umso besser ist die Leimung.
Die Bestimmung des Cobb-Wertes erfolgt nach DIN 20535 (DIN
EN 20535). Der Weißgrad wurde mit einem Elrepho 2000
der Fa. Datacolor nach der Norm DIN 53145/2 bestimmt.
Die Berechnung der Nassaufnahme NA in [%] erfolgte aus Feuchtgewicht
(mf) und Trockengewicht (mlutro)
des jeweiligen Papiers entsprechend der Formel NA
= (mf – mlutro)/mlutro·100 mit
- NA
- = Nassaufnahme [%]
- mf
- = Feuchtgewicht des
Musters nach dem Flottendurchgang [g]
- mlutro
- = Trockengewicht des
Musters vor dem Flottendurchgang [g].
Die Nassaufnahme betrug bei allen Papieren 54%.
-
Die
gemessenen Cobb-Werte und Weißgrade sind in Tabellen 1
und 2 zusammengefasst: Tabelle 1
Aufheller
Neucoblanc PSP = Hexasulfo-Typ | Cobb60'' nachgereift 10 min/105°C [g/m2] | ISO-Weißgrad D65/10° R457+ [%] |
nur
Aufheller | 153 | 98,8 |
Perglutin
K 532 ohne AKD ohne Aufheller | 73 | 79,2 |
Perglutin
K 532 ohne AKD mit Aufheller | 131 | 98,9 |
Mischung
a) ohne Aufheller | 75 | 80,7 |
Mischung
a) mit Aufheller | 126 | 99,0 |
Mischung
b) ohne Aufheller | 63 | 80,4 |
Mischung
b) mit Aufheller | 86 | 99,0 |
Mischung
c) ohne Aufheller | 47 | 80,3 |
Mischung
c) mit Aufheller | 51 | 98,8 |
Mischung
d) ohne Aufheller | 28 | 80,2 |
Mischung
d) mit Aufheller | 41 | 98,6 |
Tabelle 2
Aufheller
Neucoblanc PC 110 S = Tetrasulfo-Typ | Cobb60'' nachgereift 10 min/105°C [g/m2] | ISO-Weißgrad D65/10° R457+ [%] |
nur
Aufheller | 149 | 100,3 |
Perglutin
K 532 ohne AKD ohne Aufheller | 73 | 80,1 |
Perglutin
K 532 ohne AKD mit Aufheller | 128 | 98,9 |
Mischung
a) ohne Aufheller | 81 | 80,1 |
Mischung
a) mit Aufheller | 124 | 99,9 |
Mischung
b) ohne Aufheller | 69 | 80,3 |
Mischung
b) mit Aufheller | 84 | 100,5 |
Mischung
c) ohne Aufheller | 52 | 80,3 |
Mischung
c) mit Aufheller | 53 | 100,1 |
Mischung
d) ohne Aufheller | 29 | 80,6 |
Mischung
d) mit Aufheller | 38 | 98,8 |
-
Aus
den Tabellen ist zu ersehen, dass der negative Einfluss des anionischen
Aufhellers auf die Leimungswirkung der kationischen Polymerdispersion
bereits bei einem Zusatz von 10% der AKD Dispersion deutlich abnimmt.
Ein Verlust an Weißgrad tritt nicht auf.
-
Beispiel 2
-
Eine
kationische Polymerdispersion, Handelsname Perglutin K 532, wurde
mit einer kationischen Alkylketendimer Emulsion im Verhältnis
80:20 durch Einrühren vermischt. Diese erfindungsgemäße
Mischung wurde mit der kationischen Polymerdispersion Perglutin
K 532, der anionischen Polymerdispersion Perglutin A 288 und der
kationischen, promotorfreien Alkylketendimer Emulsion verglichen.
Dazu wurde ein ungeleimtes Rohpapier mit einem Flächengewicht
von 100 g/m2, hergestellt aus 100% Eukalyptussulfat-Zellstoff
und 15% präzipitiertem Calciumcarbonat (PCC) in einer Laborleimpresse
der Firma Einlehner (Prüfmaschinenbau Augsburg) mit einer
Stärkeleimflotte bei 32 m/min. und 3 bar Anpressdruck imprägniert.
Die Leimflotte enthielt 7,5% einer enzymatisch abgebauten Maisstärke
und hatte eine Viskosität von 34 mPas bei 60°C.
Der pH-Wert der Starkeflotte ohne Leimungsmittelzusatz betrug 6,9.
Als optischer Aufheller wurde ein handelsübliches Produkt
aus der Gruppe der tetrasulfonierten Diaminostilbenderivate in einer
sehr hohen Konzentration von 25 g/l eingesetzt.
-
Als
Leimungsmittel wurden die genannten Produkte in einer Konzentration
von jeweils 7 g/l in der Leimflotte verwendet. Die kationische Alkylketendimer
Emulsion wurde jedoch in einer Konzentration von 1,4 g/l der Leimflotte
zugesetzt. Die Nassaufnahme betrug bei allen Papieren 47%. Das Papier
wurde nach der Modifizierung mit der Leimflotte 2 min bei 100°C
in einem Walzentrockner getrocknet und anschließend noch 10
min. bei 105°C nachbehandelt.
-
Die
gemessenen Cobb-Werte und Weißgrade sind in Tabelle 3 zusammengefasst: Tabelle 3
Aufheller
Neucoblanc PC 110 S = Tetrasulfo-Typ | Cobb60'' nachgereift 10 min/105°C [g/m2] | ISO-Weißgrad D65/10° R457+ [%] |
ohne
Aufheller | 138 | 79,4 |
nur
Stärke mit Aufheller | 138 | 100,2 |
7
g/l Mischung Perglutin K 532 mit AKD im Verhältnis 80:20 ohne
Aufheller | 27 | 80,2 |
7
g/l Mischung Perglutin K 532 mit AKD im Verhältnis 80:20
mit Aufheller | 38 | 100,2 |
7
g/l Perglutin K 532 ohne Aufheller | 59 | 79,9 |
7
g/l Perglutin K 532 mit Aufheller | 100 | 98,8 |
7
g/l Perglutin A 288 ohne Aufheller | 113 | 80,1 |
7
g/l Perglutin A 288 mit Aufheller | 108 | 99,1 |
1,4
g/l AKD ohne Aufheller | 81 | 80,2 |
1,4
g/l AKD mit Aufheller | 97 | 98,9 |
-
Die
Ergebnisse zeigen in sehr deutlicher Weise die herausragende Wirkung
der erfindungsgemäßen Kombination. Weder das kationische
Produkt selbst, noch ein übliches anionisches Leimungsmittel,
noch die AKD Dispersion in mengengleicher Konzentration zeigen auch
nur annähernd vergleichbar gute Resultate.
-
Beispiel 3
-
Eine
kationische Polymerdispersion, Handelsname Perglutin K 532, wurde
mit einer kationischen Alkylketendimer Emulsion im Verhältnis
80:20 durch Einrühren vermischt. Mit dieser Mischung wurden
die kationische Polymerdispersion Perglutin K 532 und die anionische
Polymerdispersion Perglutin A 288 verglichen. Ein ungeleimter Rohkarton
mit einem Flächengewicht von 150 g/m2,
hergestellt aus 60% Eukalyptussulfat-Zellstoff, 40% Kiefernsulfatzellstoff
und 22% präzipitiertem Calciumcarbonat (PCC) wurde in einer
Laborleimpresse der Firma Einlehner (Prüfmaschinenbau Augsburg)
mit einer Stärkeleimflotte bei 32 m/min. und 3 bar Anpressdruck
imprägniert. Die Leimflotte enthielt 8% einer enzymatisch
abgebauten Maisstärke und hatte eine Viskosität
von 22 mPas bei 60°C. Der pH-Wert der Stärkeflotte
ohne Leimungsmittelzusatz betrug 6,7. Als optischer Aufheller wurde
ein handelsübliches Produkt aus der Gruppe der tetrasulfonierten
Diaminostilbenderivate in einer Konzentration von 10 g/l eingesetzt.
Als Leimungsmittel wurden die genannten Produkte in reiner Form
in einer Konzentration von jeweils 12 g/l in der Leimflotte verwendet.
Die Nassaufnahme betrug bei allen Papieren 75%. Das Papier wurde
nach der Modifizierung mit der Leimflotte 2 min bei 100°C
in einem Walzentrockner getrocknet und anschließend noch
10 min bei 105°C nachbehandelt.
-
Die
gemessenen Cobb-Werte und Weißgrade sind in Tabelle 4 zusammengefasst: Tabelle 4
Aufheller
Neucoblanc PC 110 S = Tetrasulfo-Typ | Cobb60'' nachgereift 10 min/105°C [g/m2] | ISO-Weißgrad D65/10° R457+ [%] |
ohne
Aufheller | 136 | 70,3 |
nur
Stärke mit Aufheller | 136 | 86,3 |
12
g/l Mischung Perglutin K 532 mit AKD im Verhältnis 80:20 ohne
Aufheller | 18 | 72,4 |
12
g/l Mischung Perglutin K 532 mit AKD im Verhältnis 80:20
mit Aufheller | 27 | 87,1 |
12
g/l Perglutin K 532 ohne Aufheller | 20 | 72,1 |
12
g/l Perglutin K 532 mit Aufheller | 126 | 86,4 |
12
g/l Perglutin A 288 ohne Aufheller | 34 | 72,2 |
12
g/l Perglutin A 288 mit Aufheller | 38 | 87,6 |
-
Die
Ergebnisse zeigen in sehr deutlicher Weise die herausragende Wirkung
des erfindungsgemäßen Oberflächenleimungsmittels.
Weder das kationische Produkt selbst, noch ein übliches
anionisches Leimungsmittel in mengengleicher Konzentration zeigen
auch nur annähernd vergleichbar gut Resultate.
-
Beispiel 4
-
Eine
kationische Polymerdispersion, Handelsname Perglutin K 532, wurde
mit einer kationischen Alkylketendimer Emulsion im Verhältnis
80:20 durch Einrühren gemischt. Mit dieser Mischung wurden
die kationische Polymerdispersion Perglutin K 532, die kationische
Polymerdispersion EKA SP CE 28 (Eka Chemicals), die kationische
Polymerdispersion Basoplast 270 D (BASF) sowie deren 80:20 Mischungen
mit den kationischen Alkylketendimer Emulsionen Basoplast 2030 LC
(BASF) und Keydime 28 HS (Eka Chemicals) verglichen. Ein ungeleimtes
Rohpapier mit einem Flächengewicht von 100 g/m2,
hergestellt aus 100% Eukalyptussulfat-Zellstoff und 15% präzipitiertem
Calciumcarbonat (PCC) wurde in einer Laborleimpresse der Firma Einlehner
(Prüfmaschinenbau Augsburg) mit einer Stärkeleimflotte
bei 32 m/min. und 3 bar Anpressdruck imprägniert. Die Leimflotte
enthielt 7,5% einer enzymatisch abgebauten Maisstärke und
hatte eine Viskosität von 33 mPas bei 60°C. Der
pH-Wert der Stärkeflotte ohne Leimungsmittelzusatz betrug
6,8. Als optischer Aufheller wurde ein handelsübliches
Produkt aus der Gruppe der hexasulfonierten Diaminostilbenderivate
in einer sehr hohen Konzentration von 25 g/l eingesetzt. Als Leimungsmittel
wurden die genannten Produkte in einer Konzentration von jeweils
7 g/l in der Leimflotte verwendet. Die Nassaufnahme betrug 60%.
Das Papier wurde nach der Modifizierung mit der Leimflotte 2 min
bei 100°C in einem Walzentrockner getrocknet und anschließend
noch 10 min. bei 105°C nachbehandelt.
-
Die
gemessenen Cobb-Werte und Weißgrade sind in Tabelle 5 zusammengefasst: Tabelle 5
Aufheller
Neucoblanc PC PSP = Hexasulfo-Typ | Cobb60'' nachgereift 10 min/105°C [g/m2] | ISO-Weißgrad D65/10° R457+ [%] |
nur
Stärke mit Aufheller | 154 | 98,3 |
7
g/l Mischung Perglutin K 532 mit | 31 | 80,3 |
Keydime
28 HS im Verhältnis 80:20 ohne Aufheller | | |
7
g/l Mischung Perglutin K 532 mit | 36 | 98,9 |
Keydime
28 HS im Verhältnis 80:20 mit Aufheller | | |
7
g/l EKA SP CE 28 ohne Aufheller | 89 | 80,2 |
7
g/l EKA SP CE 28 mit Aufheller | 121 | 98,5 |
7
g/l EKA SP CE 28 und Keydime 28 HS im Verhältnis 80:20 ohne
Aufheller | 34 | 80,4 |
7
g/l EKA SP CE 28 und Keydime 28 HS im Verhältnis 80:20
mit Aufheller | 46 | 98,6 |
7
g/l Perglutin K 532 ohne Aufheller | 81 | 80,1 |
7
g/l Perglutin K 532 mit Aufheller | 122 | 98,8 |
7
g/l Perglutin K 532 und Basoplast 2030 LC im Verhältnis
80:20 ohne Aufheller | 32 | 80,6 |
7
g/l Perglutin K 532 und Basoplast 2030 LC im Verhältnis
80:20 mit Aufheller | 37 | 99,0 |
7
g/l Basoplast 270 D ohne Aufheller | 92 | 80,4 |
7
g/l Basoplast 270 D mit Aufheller | 119 | 98,9 |
7
g/l Basoplast 270 D und Keydime 28 HS im Verhältnis 80:20 ohne
Aufheller | 34 | 80,3 |
7
g/l Basoplast 270 D und Keydime 28 HS im Verhältnis 80:20 mit
Aufheller | 52 | 98,8 |
7
g/l Basoplast 270 D und Basoplast 2030 LC im Verhältnis 80:20
ohne Aufheller | 41 | 80,4 |
7
g/l Basoplast 270 D und Basoplast 2030 LC im Verhältnis 80:20
mit Aufheller | 60 | 99,2 |
7
g/l Perglutin K 600 ohne Aufheller | 76 | 80,4 |
7
g/l Perglutin K 600 mit Aufheller | 109 | 98,7 |
7
g/l Perglutin K 600 und Keydime 28 HS im Verhältnis 80:20 ohne
Aufheller | 37 | 80,3 |
7
g/l Perglutin K 600 und Keydime 28 HS im Verhältnis 80:20 mit
Aufheller | 45 | 98,9 |
7
g/l Perglutin K 600 und Basoplast 2030 LC im Verhältnis
80:20 ohne Aufheller | 44 | 80,0 |
7
g/l Perglutin K 600 und Basoplast 2030 LC im Verhältnis
80:20 mit Aufheller | 60 | 98,6 |
-
Der
Vergleich zeigt, dass die erfindungsgemäße Kombination
mit AKD bei allen untersuchten Systemen eine wirkungsvolle Leimung
in Anwesenheit anionischer Aufheller erlaubt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 406461 [0005]
- - EP 357866 [0005]
- - EP 735065 [0005]
- - EP 701019 [0005]
- - EP 320609 [0005]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 20535
(DIN EN 20535) [0024]
- - Norm DIN 53145/2 [0024]