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Die Erfindung betrifft eine Aromadose.
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Aromadosen sind im Stand der Technik, insbesondere zur Aufnahme von aromaflüchtigen Stoffen wie Kaffee, Tee und Gewürzen hinlänglich bekannt. In der Regel weisen sie ein Behältnis auf, in das die Substanz eingefüllt wird und das Behältnis kann dann luftdicht gegenüber dem Außenraum verschlossen werden. Damit wird zwar ein Ausaromatisieren der Substanz in die Umgebungsluft verhindert, jedoch verflüchtigt sich des Aroma in die im Gefäß selber gefangene Luft.
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In der
EP 0 135 974 A2 ist ein Behältnis zur gasdichten Lagerung eines Materials mit einem teleskopartig ineinander verschiebbaren Innengestänge offenbart. Nachteiligerweise kann das Behältnis nicht vollständig gefüllt werden.
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Aus der
WO 2008/136662 A1 ist ein Behältnis zum Aufbewahren von Farbe bekannt mit einem am Außendeckel fixierten Ausgießrohr, wobei die Farbe zwischen Innendeckel und Außendeckel bevorratet ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine eingangs genannte Aromadose dahingehend weiterzuentwickeln, dass aromaflüchtige Substanzen aromabeständiger gelagert werden können.
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Die Aufgabe wird durch eine Aromadose mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erfüllt.
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Erfindungsgemäß weist die Aromadose für aromaflüchtige Substanzen ein Behältnis auf und einen im Behältnis stellungsveränderlichen Innendeckel. Die Stellung des Innendeckels bestimmt zum einen ein Volumen einer Aufnahmekammer. Zum anderen ist durch die veränderliche Stellung des Innendeckels das Volumen der Aufnahmekammer veränderbar und auf die jeweilige Einfüllmenge der aromaflüchtigen Substanz angleichbar. Des Volumen der Aufnahmekammer entspricht günstigerweise genau dem Volumen, das durch die Befüllmenge der aromaflüchtigen Substanz eingenommen wird.
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So ist die in die Aufnahmekammer befüllte Substanz im Wesentlichen luftfrei in der Aufnahmekammer lagerbar. Das bedeutet, dass zwar innerhalb der Substanz Luft eingeschlossen sein kann, aber die durch die Substanz gebildete gemeinsame Außenfläche nicht mit Luft in Berührung kommt. Die gemeinsame Außenfläche berührt vorzugsweise Innenwandungen des Behältnisses und eine Seite des Innendeckels.
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Die Volumenänderung der Aufnahmekammer erfolgt über einen verschiebbaren Innendeckel. Das Volumen der Innenkammer ist über die Innenwandung des Behältnisses, insbesondere einen Innenboden des Behältnisses, seitliche Innenwandungen sowie eine Seite des Innendeckels begrenzt.
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Vorzugsweise ist die Aufnahmekammer im Wesentlichen luftdicht abgeschlossen. Dadurch ist eine aromabewahrende längere Lagerung der Substanz möglich. Unter im Wesentlichen luftdicht abgeschlossen wird hier verstanden, dass Luftdurchtrittsöffnungen in dem Innendeckel vorgesehen sein können, die zumindest zeitweise geöffnet sind, aber auch ständig geöffnet sein können, deren Größe aber im Verhältnis zur Größe der Aufnahmekammer klein oder gar vernachlässigbar ist.
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Der Innendeckel ist vorzugsweise verschiebbar auf einem in das Behältnis ragenden Dorn angeordnet. Dadurch kann der Innendeckel vorzugsweise in einer Längsrichtung des Dorns auf dem Dorn hin- und her verschoben werden und damit kann das Volumen der Aufnahmekammer der Einfüllmenge der Substanz angepasst werden. Der Innendeckel teilt das Behältnis in eine Aufnahmekammer und eine Leerkammer mit voneinander abhängig veränderlichen Volumina.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Aromadose einen Deckel für das Behältnis auf, von dem der Dorn behältnisseitig abgeht, dessen Länge kürzer als eine Innenausdehnung des Behältnisses in Längsrichtung ist. Damit kann der Dorn vollständig in das Behältnis eingeführt werden und steht nicht störend außen vom Deckel ab.
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Günstigerweise weist ein Innenvolumen des Behältnisses einen, sich über eine maximale Befüllhöhe in Längsrichtung erstreckenden gleichbleibend ausgebildeten Querschnitt quer zur Längsrichtung auf.
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Aufgrund des in Längsrichtung gleichbleibenden Querschnitts des Innenvolumens kann der Innendeckel in Längsrichtung vom Boden oder ein Stück vom Boden des Behältnisses beabstandet bis zur maximalen Befüllhöhe des Behältnisses hin- und her verschoben werden und dabei einen gleichbleibenden, umlaufenden Spalt zwischen seinem Innendeckelumfang und der Innenwandung des Behältnisses ausbilden.
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Der in Längsrichtung während des Verschiebens des Innendeckels gleichbleibend breite Spalt ist in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung durch eine Lippe zusätzlich abgedichtet. Es sind jedoch auch andere Ausführungsformen der Abdichtung denkbar, vorzugsweise ist der Innendeckel über die Befüllhöhe dicht mit der Innenwandung entlang seines gesamten Umfanges abgeschlossen.
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Vorzugsweise ist der lichte Abstand zwischen Innendeckel und Deckel veränderbar. Dafür können verschledene Mechanismen vorgesehen sein.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Aromadose einen von außen lösbaren Arretiermechanismus zwischen Dorn und Innendeckel auf.
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Die Aromadose weist eine in das Behältnis einführbare Vorrichtung auf, die günstigerweise einen Deckel und einen Innendeckel umfasst, die durch einen Dorn beweglich miteinander verbunden sind. Der Deckel ist zur Auflage auf der Öffnung des Behältnisses bestimmt, während der Innendeckel vollständig in das Behältnis eingeführt wird.
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Vorzugsweise wird zur Befüllung des Behältnisses mit der Substanz zunächst der Deckel mit Innendeckel vollständig aus dem Behältnis herausgenommen. Danach wird das Behältnis mit der aromaflüchtigen Substanz befüllt. Anschließend wird der Innendeckel in das Behältnis mit dem Dorn eingefügt und der Innendeckel so lange in das Behältnis hineingedrückt, bis der Innendeckel auf der Substanz aufliegt. Durch einfache Drehbewegung oder Schütteln der Aromadose wird die aromaflüchtige Substanz in der Aufnahmekammer gleichmäßig verteilt, so dass der Innendeckel entlang seiner gesamten Innenseite auf der aromaflüchtigen Substanz aufliegt. Währenddessen ist der Innendeckel arretiert und fest mit dem Dorn verbunden, und der Dorn ist fest mit dem Deckel verbunden. Nachdem der Innendeckel auf der aromaflüchtigen Substanz aufliegt, kann ein Arretiermechanismus, der zwischen Innendeckel und Dorn vorgesehen ist, über ein außen am Deckel angeordnetes Betätigungsmittel gelöst werden. Der Dorn ist jetzt vom Innendeckel gelöst und kann durch eine im Innendeckel angeordnete Öffnung weiter in die Aufnahmekammer hineingedrückt werden. Die freie Spitze des Dornes ist dazu vorzugsweise abgerundet spitz ausgebildet. Der Dorn wird am Deckel, an dem er relativ positionsfest vorgesehen ist, mit seiner Spitze in die aromaflüchtige Substanz so weit hineingedrückt, bis der Deckel selber auf der Randung der Öffnung aufliegt und dort festgeschraubt oder festgespannt werden kann.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Dorn teleskopartig zusammenschiebbar und auseinanderziehbar. Der Innendeckel und der Deckel sind bei dieser Ausführungsform vorzugsweise relativ zum Dorn positionsfest am Dorn angeordnet. Der Teleskopmechanismus ist günstigerweise von außen durch ein Betätigungsmittel freigebbar.
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Weiterhin ist es denkbar, den Innendeckel positionsfest relativ zum Dorn anzuordnen und den Deckel gegenüber dem Dorn verschiebbar auszubilden. Dabei kann auf einen Arretiermechanismus verzichtet werden.
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Vorzugsweise sind im Innendeckel Luftdurchlassöffnungen für den Druckdurchtritt von in der Aufnahmekammer enthaltener Luft vorgesehen, damit die Luft aus der Aufnahmekammer in diese Leerkammer strömen kann, während der Innendeckel in das Behältnis hineingedrückt wird.
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Günstigerweise weist das Behältnis eine Füllstandanzeige in Form eines schmalen in Längsrichtung verlaufenden durchsichtigen Streifens entlang des Behältnisses auf, der einen Blick in das Innere des Behältnisses gestattet.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in zwei Figuren beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen leeren Aromadose,
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2 eine Schnittansicht der teilbefüllten Aromadose in 1.
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1 zeigt die nicht maßgerechte und nicht maßstabsgerechte Aromadose in einer schematischen seitlichen Schnittansicht. Die Aromadose in 1 befindet sich in einem leeren Zustand.
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Die Aromadose weist ein Behältnis 1 auf, das zur Aufnahme von aromaflüchtigen Substanzen, wie z. B. Kaffee, Tee, Kräutern, Gewürzen u. ä. bestimmt ist. Das Behältnis 1 ist im Querschnitt senkrecht zu einer Längsrichtung L kreisförmig ausgebildet. Die Aromadose ist durch einen Deckel 2 verschließbar. Vom Deckel 2 geht zentral ein Dorn 3 behälterseitig ab. Im verschlossenen Zustand verläuft der Dorn 3 in Längsrichtung L der Aromadose. Am Dorn 3 ist ein in Längsrichtung L entlang des Dornes 3 verschiebbarer Innendeckel 4 vorgesehen.
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Das Behältnis 1 weist eine in 1 unten angeordnete Aufnahmekammer 6 für die Substanz sowie eine in 1 oben eingezeichnete Leerkammer 7 auf. Die Summe der Volumina beider Kammern 6, 7 ist konstant, wobei die Größe des Volumens der Aufnahmekammer 6 sowie der Leerkammer 7 jeweils und in Abhängigkeit voneinander veränderlich ist und durch die Stellung des Innendeckels 4 bestimmt ist.
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Das Volumen der Aufnahmekammer 6 ist der Menge der in der Aufnahmekammer 6 aufgenommenen Substanz durch Verschiebung des Innendeckels 4 entlang des Dornes 3 anpassbar.
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Der Innendeckel 4 weist eine zentral angeordnete Bohrung auf, durch die der Dorn 3 geführt ist und die gegenüber dem Dorn 3 abgedichtet ist. Der Innendeckel 4 ist in einer Deckelebene kreisförmig aber im Durchmesser etwas kleiner als ein entsprechender Innendurchmesser des Behältnisses 1 ausgebildet. Der Innendeckel 4 weist eine seinen äußeren Umfang der Deckelebene umlaufende Lippe 8 auf. Die umlaufende Lippe 8 schließt den Innendeckel 4 im Wesentlichen luftdicht gegen die Innenwandung des Behältnisses 1 ab. Der Innendeckel 4 ist über die Lippe 8 in jeder entlang des Dorns 3 verschobenen Stellung abgedichtet. Das Behältnis 1 ist in Längsrichtung L von einer maximalen Befüllhöhe bis zu einem Behälterboden im Querschnitt senkrecht zur Längsrichtung L gleichbleibend kreisförmig ausgebildet.
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Der Behälter 1 ist über eine mit dem dazu passenden Deckel 2 verschließbare Befüllöffnung 9 mit der Substanz befüllbar. Die Position des Deckels 2 auf der verschlossenen Aromadose ist unabhängig von der Befüllhöhe der Substanz in dem Behältnis 1. Die Position des Innendeckels 4 in der Aromadose ist hingegen abhängig von der Befüllhöhe der Substanz. Das Behältnis 1 weist einen (nicht eingezeichneten) Arretiermechanismus auf, der von außerhalb des Deckels 2 über einen Knopf 11 lösbar ist. Mittels des Arretiermechanismus ist der Innendeckel 4 an einer Arretiervorrichtung 12 am dem Deckel 2 abgewandten Ende des Dornes 3 arretierbar. Im arretierten Zustand ist der Innendeckel 4 entlang des Dornes 3 nicht hin- und her verschiebbar. Das Betätigen des Knopfes 11 wirkt über ein (nicht dargestelltes) Gestänge auf die Arretierung und löst sie, um den Innendeckel 4 frei zu geben. Der freigegebene Innendeckel 4 ist entlang des Dornes auf dem Dorn 3 hin und her verschiebbar.
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2 zeigt die Aromadose in einem teilbefüllten Zustand. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Bauteile wie in 1. Der Innendeckel 4 ist in dem in 2 dargestellten befüllten Zustand auf dem Dorn 3 gegenüber dem in 1 dargestellten leeren Zustand etwas zum Deckel 2 hin verschoben. 2 zeigt die Aromadose in einem, mit beispielsweise Kaffee, teilbefüllten Zustand.
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Zur Befüllung der in 1 dargestellten leeren Aromadose wird der Deckel 2 samt Dorn 3 und arretiertem Innendeckel 4 mit umlaufender Lippe 8 aus dem Behältnis 1 vollständig herausgenommen. In das Behältnis 1 wird dann die Substanz 13 eingefüllt. Nach der Befüllung des Behältnisses 1 mit der Substanz 13 wird der arretierte Innendeckel 4 vorlaufend in das Behältnis 1 am Dorn 3 eingeführt und soweit in das Behältnis hineingedrückt, bis die Unterseite des Innendeckels 4 auf der Substanz aufliegt. Durch das Einführen des Innendeckels 4 in das Behältnis 1 wird die Aufnahmekammer 6 und die Leerkammer 7 ausgebildet. Der Innendeckel 4 wird dann ggf. etwas hin- und her gedreht und/oder das Behältnis 1 geschüttelt, damit sich die Substanz in der Aufnahmekammer 6 gleichmäßig verteilt. Der Innendeckel 4 wird ein Stück weiter in das Behältnis 1 gedrückt und der Schüttelvorgang sowie das Hineindrücken wiederholt, bis der Innendeckel 4 über seine gesamte dem Behältnisboden zugewandten Seite auf der Substanz 13 aufliegt.
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Der Innendeckel 4 weist Luftventile 14 auf, durch die Luft aus der Aufnahmekammer 6 in die Leerkammer 7 hindurch strömen kann, damit die Aufnahmekammer 6 zur ihrer vollständigen Ausfüllung mit der Substanz 13 entlüftet werden kann und das Aufnahmevolumen im Wesentlichen vollständig durch die Substanz 13 gefüllt ist.
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Nachdem der Innendeckel 4 auf der Substanz aufliegt, wird die Arretierung durch Drücken des Knopfes 11 gelöst und der Innendeckel 4 wird in Längsrichtung L entlang des Dornes 3 in Richtung des Deckels 2 verschiebbar. Wenn der Innendeckel 4 auf der Substanz 13 aufliegt, ist der Dorn 3 in der Regel noch nicht vollständig in das Behältnis 3 hineingedrückt und der Deckel 2 schließt deshalb nicht mit der Öffnung 9 des Behältnisses ab. Durch Drücken des Knopfes 11 und Lösen der Arretierung wird der Dorn 3 gegenüber dem Innendeckel 4 frei beweglich und der Dorn 3 kann in die Substanz 13 vorsichtig hineingedrückt werden. Dazu weist das dem Deckel 2 abgewandte Ende des Dornes 3 eine abgerundete Spitze auf, die das Eindrücken in die Substanz 13 erleichtert. Während der Dorn 3 zum Behältnisboden vorgeschoben wird, bleibt der Innendeckel 4 in der vorher gefundenen Position auf der Substanz 13 liegen. Der Dorn 3 wird so weit in die Substanz 13 hineingedrückt, bis der Deckel 2 auf dem Rand des Behältnisses 1 aufliegt. In dieser Stellung kann der Deckel 2 auf der Behältnisöffnung 9 aufgeschraubt, eingerastet oder sonstwie befestigt werden.
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Der Befüllzustand ist in 2 dargestellt, die aromaflüchtige Substanz 13 ist in der Aufnahmekammer 6 mit nur sehr geringem Luftkontakt gelagert. Insbesondere wird so das Entschwinden des Aromas der Substanz 13 in die im Behältnis selber gefangene Luft weitestgehend verhindert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behältnis
- 2
- Deckel
- 3
- Dorn
- 4
- Innendeckel
- 6
- Aufnahmekammer
- 7
- Leerkammer
- 8
- Lippe
- 9
- Befüllöffnung
- 11
- Knopf
- 12
- Arretiervorrichtung
- 13
- Substanz
- 14
- Luftventil
- L
- Längsrichtung