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Die Erfindung betrifft eine Befeuchtungseinrichtung für abrollbares Hygienepapier, wobei die Befeuchtungseinrichtung unterhalb einer Abrolleinrichtung anzuordnen ist und zumindest einen Flüssigkeitstank und eine Kontaktfläche, insbesondere als Außenfläche einer Rolle, für die Übertragung von Flüssigkeit auf das Hygienepapier umfaßt, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist bekannt, Befeuchtungseinrichtungen für abrollbares Hygienepapier vorzusehen, die mit einer Abrolleinrichtung kombiniert sind (
US 2 308 809 A ); (
DE 1927 357 U ). Dadurch ist jedoch eine Nachrüstung nicht möglich, die Anschaffung einer derart kombinierten Einrichtung ist teuer und erfordert in der Regel zudem die Anlage neuer Bohrungen in häufig geflieste Wände.
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Es ist weiter bekannt, unterhalb der Abrolleinrichtung separate Befeuchtungseinrichtungen vorzusehen (
US 3 363 604 A ); (
DE 86 29 568 U1 ): Diese weisen jedoch das Problem auf, daß das von oben hernangeführte Papier dann durch seine Gewichtskraft auf einer Kontaktfläche mit Flüssigkeit aufliegt und dadurch sehr stark durchnäßt wird. Zudem sind für eine geordnete Papierzuführung Mittel zum Einfädeln vorgesehen, etwa Umlenkrollen. Dadurch ist die Handhabung speziell für ältere Leute mit Bewegungseinschränkungen erschwert.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, derartige Befeuchtungseinrichtungen hinsichtlich der Papierzuführung zu verbessern.
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Die Erfindung löst dieses Problem durch eine Befeuchtungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich weiterer Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die abhängigen Ansprüche verwiesen.
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Mit der Erfindung ist in Ausbildung nach Anspruch 1 eine Befeuchtungseinrichtung für abrollbares Hygienepapier geschaffen, bei der durch den zumindest einen das Papier abhaltenden Abweiser oberhalb der Konatktfläche ein Aufliegen des von oben kommenden, abgerollten Papier entweder ganz oder zumindest teilweise vermieden ist, so daß das Papier vor der Benutzung deutlich weniger angefeuchtet wird.
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Dies gilt insbesondere, wenn der Abweiser sich bis in einen Bereich senkrecht oberhalb der Kontaktfläche erstreckt. Dann kann von diesem Abweiser aus der vordere Papierbereich zunächst mit Abstand zur Kontaktfläche frei herunterhängen, ohne mit dem Druck der eigenen Gewichtskraft gegen die Kontaktfläche gepreßt zu werden.
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In der Ausbildung nach Anspruch 1, die mit den Merkmalen des Anspruchs 2 kombiniert sein kann, ist durch die oberseitige Führungshilfe für das Papier sichergestellt, daß dieses mit Abstand zur Oberseite der Befeuchtungseinrichtung gehalten werden und dadurch leicht mit zwei Fingern gegriffen werden kann. Insbesondere ist ein Zurückziehen des Papiers bis zur Wand vorteilhaft durch Längsschienen verhindert, so daß das Papier mit seinem Ende im Nahbereich der Kontaktfläche verbleibt und für eine weitere Benutzung unkompliziert einfach zur Verfügung steht.
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Die Handhabung ist weiter erleichtert, wenn die Längsschienen zumindest an ihrem dem Kontaktbereich zugewandten Ende zwischen sich einen Eingriffsbereich für den Benutzer frei belassen. Das Papier kann dann sehr leicht mit seinem freien vorderen Ende gegriffen werden.
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Insbesondere kann die Führungshilfe aufwärts gekrümmt in Richtung eines Abweisers oberhalb der Kontaktfläche verlaufen und dadurch das Papier ohne ungewollte Durchfeuchtung und mit Ermöglichen einer Wahlmöglichkeit für den Benutzer, wieviel Anfeuchtung er haben möchte, bereitstellen.
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Wenn in der Ausbildung nach Anspruch 3, die insbesondere mit einer Führungshilfe kombiniert sein kann, die Befeuchtungseinrichtung so ausgebildet ist, daß das von oben herangeführte Papier frei von einer Umlenkrolle oder anderen Einfädeleinrichtungen gehalten ist, ist die Handhabung auch bei Einsetzen einer neuen Papierrolle besonders leicht und auch mit Bewegungseinschränkungen unkompliziert.
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Sehr günstig kann die Befeuchtungseinrichtung einen großen Flüssigkeitstank von mehr als einem halben oder insbesondere mehr als einem ganzen Liter Volumen umfassen, wodurch auch die Dauerbefeuchtung vereinfacht ist und nur selten Flüssigkeit nachgefüllt werden muß. Auch ein Tank mit zum Beispiel zwei bis zweieinhalb Litern Volumen ist problemlos möglich.
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Sofern sehr vorteilhaft in dem Flüssigkeitstank eine erste Rolle angeordnet ist, auf der die Kontaktfläche einer mit dem Papier kontaktierbaren und zumindest teilweise aus dem Flüssigkeitstank nach oben herausragenden Rolle abrollbar ist, erfolgt die Befeuchtung der Kontaktfläche automatisch und stets gleichmäßig, ohne daß ein Eingreifen des Benutzers erforderlich wäre.
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Dies gilt auch bei fast schon leerem Flüssigkeitstank und insbesondere, wenn die Kontaktfläche der mit dem Papier kontaktierbaren Rolle einzelne, über den Umfang angeordnete Streifen aus saugfähigem Material, insbesondere Filz, Vlies oder dergleichen, umfaßt. Vorteilhaft kann die Rolle leicht ausgebaut und separat gereinigt werden.
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Eine solche Befeuchtungseinrichtung ist billig nachrüstbar, wenn die Befeuchtungseinrichtung außerhalb der Rolle(n) als insbesondere einstückige Kunststoffbaueinheit ausgebildet ist.
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Weiter kann eine solche Befeuchtungseinrichtung sehr preisgünstig unabhängig von einer Abrolleinrichtung für Hygienepapier ausgebildet und montierbar sein, so daß die ohnehin vorhandene Abrolleinrichtung erhalten bleiben kann.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus einem in der Zeichnung dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung.
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In der Zeichnung zeigt:
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1 eine erfindungsgemäße Befeuchtungseinrichtung in Seitenansicht mit einer darüber angeordneten Papierabrolleinrichtung bei Zug auf das Papier nach unten zum Erreichen eines befeuchtenden Kontakts,
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2 eine ähnliche Ansicht wie 1 bei Zug am Papier ohne Kontakt mit der Kontaktfläche,
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3 die Befeuchtungseinrichtung nach 1 in Ansicht von oben,
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4 eine Seitenansicht einer alternativen Ausführung ohne eine Führungsbahn für das Papier in dessen Ruhestellung,
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5 eine ähnliche Ansicht wie 4 bei Zug am Papier ohne Kontakt mit der Kontaktfläche,
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6 eine Wandaufhängung für die Befeuchtungseinrichtung,
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7 die Wandaufhängung mit daran angehängter Befeuchtungseinrichtung,
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8 eine Seitenansicht einer alternativen Ausführung mit einer Führungsbahn, jedoch ohne Abweiser für das Papier,
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9 die Befeuchtungseinrichtung nach 8 in Ansicht von oben.
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Die in 1 dargestellte Befeuchtungseinrichtung 1 eines ersten Ausführungsbeispiels ist als separate Baueinheit mit einigem Abstand, zum Beispiel zehn bis zwanzig Zentimeter, unterhalb einer Abrolleinrichtung 2 für Hygienepapier 3 angeordnet und kann daher auch bei einer bestehenden Abrolleinrichtung 2 ohne deren Veränderung nachgerüstet werden. Die Anmontage der Befeuchtungseinrichtung 1 an eine Wand W, einen Schrank oder dergleichen kann dabei unabhängig von der Befestigung der Abrolleinrichtung 2 durchgeführt werden.
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Die Befeuchtungseinrichtung 1 kann zum Beispiel aus Kunststoff ausgebildet sein und über einen hakenartigen Wandhalter 13 – zum Beispiel ebenfalls aus Kunststoff –, der etwa über ein oder zwei Aufwärtshaken in eine Rückseite des Gehäuses 12 der Befeuchtungseinrichtung 1 eingreift (6, 7), fest an der Wand W gehalten werden. Der Wandhalter 13 ist mit zwei Längsschlitzen versehen, um so ein Korrigieren in der Höhe zu gewährleisten, sofern die Bohrungen nicht genau in Waage angelegt wurden.
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Die Befeuchtungseinrichtung 1 umfaßt hier ein außerhalb einer Rolle 6 im wesentlichen geschlossenes Gehäuse 12 und ist mit zumindest einem Flüssigkeitstank 4 versehen, der groß ausgebildet sein kann, typisch mehr als einen halben oder gar einen ganzen Liter Flüssigkeit umfaßt. Der Tank 4 kann direkt durch den Innenraum des Gehäuses 12 gebildet sein. Die Flüssigkeit ist zum Beispiel Wasser mit einem Reinigungs- und/oder Pflegemittel. Um damit das Papier 3 benetzen zu können, ist oder sind eine oder mehrere Kontaktfläche(n) 5 vorgesehen, insbesondere als Außenfläche einer Rolle 6. Diese ragt zumindest aus dem Flüssigkeitstank 4 nach oben heraus, so daß etwa ein Viertel bis eine Hälfte der Umfangsfläche dieser Rolle 6 von außen zugänglich ist. Außerhalb der unten noch näher beschriebenen Rolle(n) 6, 7 kann die Befeuchtungseinrichtung 1 als insbesondere einstückige Kunststoffbaueinheit ausgebildet und damit in der Herstellung günstig sein. Die Rolle 6 kann separat entnommen und gereinigt oder ausgetauscht werden.
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Um die o. g. Kontaktrolle 6 auch bei niedrigem Flüssigkeitsstand im Tank 4 zuverlässig mit Flüssigkeit zu versehen, ist in dem Flüssigkeitstank 4 eine erste Rolle 7 angeordnet, auf der die Kontaktfläche 5 der mit dem Papier 3 kontaktierbaren Rolle 6 zwangsweise abrollbar ist. Zur Aufnahme und Abgabe der Flüssigkeit umfaßt die Kontaktfläche 5 der mit dem Papier kontaktierbaren Rolle 6 einzelne, über ihren Umfang angeordnete Streifen 8 aus saugfähigem Material, insbesondere Filz, Vlies oder dergleichen.
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Die Rolle 6 wird dadurch, daß Papier 3 an der Rolle 6 entlanggezogen wird, in Drehung versetzt und benetzt dabei über die Streifen 8 als Kontaktfläche 5 das Papier mit Flüssigkeit; andererseits wird zwangsweise über den Kontakt der Rollen 6, 7 auch die Rolle 7 gedreht und gibt dadurch zwangsweise weitere Flüssigkeit als Nachschub an die Rolle 6 über deren Streifen 8 ab.
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Wie in 1 sichtbar ist, umfaßt die dort gezeigte Befeuchtungseinrichtung 1 einen Abweiser 9 oberhalb der Kontaktfläche 5, mit dessen Hilfe von der Abrolleinrichtung 2 abgerolltes Papier 3 von einem Aufliegen auf der Kontaktfläche 5 zumindest bereichsweise abhaltbar ist. Der Abweiser 9 ist hier als die Rolle 6 bereichsweise übergreifendes, hülsenartiges Teil mit Abstand oberhalb der Rolle 6 ausgebildet. Der Abstand beträgt typisch einen halben bis zwei Zentimeter. Gemäß dem Ausführungsbeispiel erstreckt sich der Abweiser 9, der integraler Bestandteil des Gehäuses 12 der Befeuchtungseinrichtung 1 sein kann, bis in einem Bereich senkrecht oberhalb der Kontaktfläche 5. Das Papier 3 in Ruhestellung liegt daher nicht mit seiner Gewichtskraft auf der Rolle 6 auf, so daß eine zu große Durchfeuchtung vermieden wird. Ein Kontakt des ungefähr vertikal herunterhängenden Bereichs des Papiers 3 erfolgt hingegen mit sehr viel weniger Druck, so daß dort kaum Feuchtigkeit auf das Papier übertragen wird.
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Es bleibt daher für den Benutzer eine Wahlmöglichkeit, ob er das Papier angefeuchtet haben will (dann muß er es nach unten abziehen) oder ob er es trocken haben will (dann muß er es ungefähr horizontal oder leicht nach oben abziehen).
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Die in 1 dargestellte Befeuchtungseinrichtung umfaßt weiter an der Oberseite der Befeuchtungseinrichtung 1 eine Führungshilfe 10 für das Papier 3. Mit Hilfe der gekrümmt ausgebildeten Führungshilfe 10 kann von der Abrolleinrichtung 2 abgerolltes Papier 3 mit Vertikalabstand zu der Oberseite der Befeuchtungseinrichtung 1 gehalten und gleichzeitig in eine dem Benutzer zugewandten Lage gelenkt werden, so daß die Handhabung erleichtert ist. Die Führungshilfe 10 verläuft leicht aufwärts bis über die Kontaktfläche 5, hier mündet sie auf den o. g. Abweiser 9. In den 8 und 9 ist ein solcher Abweiser 9 nicht vorgesehen, so daß das Papier bis oberhalb der Rolle 6 geführt wird.
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Gemäß der Zeichnung ist die Führungshilfe durch einen zur Kontaktfläche hin ansteigenden Keil 10 gebildet. Dieser hält das Papier 3 in einem Vertikalabstand zur Oberfläche der Befeuchtungseinrichtung 1. Zudem sind einzelne, parallel zueinander verlaufende Längsschienen 11 vorgesehen, die ein Zurückgleiten des Papiers 3 zur Wand W verhindern. Diese sind beispielsweise in der Draufsicht nach 9 zu erkennen. Dabei belassen die dem Kontaktbereich zugewandten Enden der Längsschienen 11 zwischen sich einen Eingriffsbereich für den Benutzer frei, so daß das Papier 3 dort leicht gegriffen werden kann.
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Eine erhebliche Handhabungserleichterung ist auch dadurch gegeben, daß der dargestellten Befeuchtungseinrichtung 1 das von oben herangeführte Papier frei von einer Umlenkrolle oder einer anderen Einfädeleinrichtung zuführbar ist – dies ist im Stand der Technik für einen korrekten Papierlauf erforderlich – und dadurch frei von oben auf die Befeuchtungseinrichtung herabfallen kann. Insbesondere durch die o. g. Führungshilfe 10 gelangt das Papier 3 dabei in eine korrekte Lage zum durch die Rolle 6 befeuchteten oder trockenen Abreißen, je nach Bewegung des Benutzers, wie in den Figuren alternativ dargestellt ist.
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Zum Befüllen kann die Befeuchtungseinrichtung 1 leicht vom Haken 13 genommen und über einen seitlichen Einfüllstutzen 14 befüllt werden. Dieser kann alternativ auch bei an der Wand W hängender Befeuchtungseinrichtung 1 mit einer Kanne o. ä. befüllt werden. Ein Schwimmer 15 kann den Füllstand anzeigen.
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Weitere Ausgestaltung der Erfindung:
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus einem in der Zeichnung dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Befeuchtungseinrichtung,
- 2
- Abrolleinrichtung,
- 3
- Hygienepapier,
- 4
- Flüssigkeitstank
- 5
- Kontaktfläche,
- 6
- Rolle,
- 7
- erste Rolle,
- 8
- Streifen,
- 9
- Abweiser,
- 10
- Führungsbahn,
- 11
- Längsschienen,
- 12
- Gehäuse,
- 13
- Wandhalter,
- 14
- Einfüllstutzen,
- 15
- Schwimmer