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Die
Erfindung betrifft einen Röntgenmarker zum Mitröntgen
bei einer Röntgenaufnahme eines zu befundenden Organs.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bewertung des Einflusses
der Filmentwicklung bei einer Röntgenfilmaufnahme, des
Einflusses der digitalen Bildbearbeitung bei einer zuvor digitalisierten
Röntgenspeicherfolie oder des Einflusses der Bildbearbeitung
bei einer digitalen Aufnahme auf ein zu befundendes Organ. Die Erfindung
betrifft außerdem ein Verfahren zur Steuerung der Bildbearbeitung
bei einer digital vorliegenden Röntgenaufnahme, insbesondere
bei einer Thorax-Röntgenaufnahme bei liegendem Patienten.
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Schließlich
betrifft die Erfindung eine Speicherfolienausleseeinheit sowie ein
Röntgendetektorsystem jeweils mit einer elektronischen
Verarbeitungseinheit mit Mitteln zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Bildbearbeitungssteuerungsverfahrens.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 195 41 300 A1 ist eine Röntgendiagnostikanlage
mit einem digitalen Bildsystem bekannt, bei der eine automatische
Beurteilung der Abbildungsgüte ermöglicht werden
soll. Das Bildsystem umfasst einen Bildrechner, in dem ein Algorithmus
integriert ist, der aufgrund eines Phantoms die automatische Erstellung
eines Kontrast-Detail-Diagramms bewirkt. Zur Beurteilung der Abbildungsgüte
wird anstelle des Patienten ein Bohrlochphantom oder ein Zylinderphantom
aus Plexiglas mit unterschiedlichen Durchmessern und Loch- bzw.
Zylinderhöhen in das Röntgenstrahlenbündel
eingebracht. Der integrierte Algorithmus simuliert den menschlichen
Beobachter und wertet die Abbildung des Phantoms aus. Der Bildrechner
sucht also eigenständig die sichtbaren Details im Röntgenbild
und stellt fest, bei welchem Kontrast und bei welcher Objektgröße
das Detail durch das Rauschen des Bildsystems nicht mehr sichtbar
ist.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift
DE 197 07 728 A1 ist eine Röntgendiagnostikeinrichtung bekannt,
welche eine Röntgenstrahlenquelle, Filtermittel, einen
Hochspannungsgenerator und eine Röntgenbild-Fernsehkette
aufweist. Letztere umfasst einen Röntgenbildwandler, ein
Bildsystem und einen Monitor. Es ist eine Steuervorrichtung vorgesehen, die
mit dem Hochspannungsgenerator und den Filtermitteln verbunden und
derart ausgebildet ist, dass zur Überprüfung der
Röntgendiagnostikeinrichtung ein definiertes Messobjekt
als Messphantom in ein Röntgenstrahlenbündel gebracht
wird. Das Messobjekt kann gemäß der dortigen
2 eine
runde Scheibe aus Kupfer sein und einen kreisförmig ausgebildeten
inneren Bereich mittlerer Stärke aufweisen. Die im äußeren
Randbereich liegenden zehn Sektoren weisen unterschiedliche Stärken
auf. Sie sind stufenförmig ausgebildet, deren Stärke
von 0,5 mm bis 5 mm in 0,5 mm Schritten anwächst. In der Röntgenbildaufnahme
weisen diese Sektoren verschiedene Helligkeitsstufen auf.
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Im
Rahmen der Versorgung von Patienten werden regulär Röntgenaufnahmen
zur Diagnostik eines Lungenödems oder eines Pleuraergusses
angefertigt. Diese Aufnahmen können im Stehen oder im Sitzen
angefertigt werden. Im Intensivbereich werden die Aufnahmen dagegen
bei liegendem Patienten im Bett angefertigt. Bei dieser sogenannten „Bed-side”-Aufnahme
wird üblicherweise eine Röntgenfilmkassette hinter
der abzubildenden Körperregion des im Bett liegenden Patienten
aus der Sicht der Röntgenquelle positioniert. Infolge der
zunehmenden Digitalisierung werden diese analogen Systeme zunehmend
durch Speicherfoliensysteme oder durch andere digitale Detektorsysteme,
wie z. B. CCD-Systeme auf Halbleiterbasis, ersetzt.
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Bei
einer Röntgenspeicherfolie handelt sich um eine für
Röntgenquanten empfindliche, wiederlöschbare Folie,
die in einer Schutzkassette eingespannt ist. Solche Folien speichern
alle Informationen bei der Belichtung und zwar sowohl die im Weichteil-
als auch die im Knochenbereich. Auf dem Speicherfoliensystem wird
ein latentes Abbild des Strahlungsfeldes gespeichert, welches dann
zeitnah an einer entsprechenden Ausleseeinheit, wie z. B. einer
Speicherfolienausleseeinheit, digitalisiert und automatisch bildtechnisch
nachbearbeitet wird. Bei der Bildverarbeitung werden entsprechend
der untersuchten Körperregion oder der Organe, wie z. B.
des Thorax, Bildkorrekturen angewendet, welche z. B. intrinsische
Eigenschaften des Detektors bezüglich seiner Quanteneffizienz,
der Kantenerkennbarkeit und die Bilddynamik verbessern soll. Die
ausgebenen Bilddaten sollen dabei dem herkömmlichen, analogen
Bildempfinden entsprechen.
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Allerdings
kann diese digitale Bildbearbeitung ungewollte, artifizielle Einflüsse
auf das bildliche Ergebnis zur Folge haben. Ein Problem besteht
bei der Untersuchung von Patienten, die z. B. ein beidseitiges Lungenödem
oder einen beidseitigen Pleuraerguss haben. Da die Röntgenaufnahme
im Liegen an dem Patienten erfolgen muss, verteilt sich die vorhandene
Flüssigkeit gleichmäßig im Thorax, mit
der Konsequenz, dass diese zu einer homogenen Schwächung
der Röntgenstrahlung führt. Diese Schwächung
stellt sich im Bild als gleichmäßig verteilter
Schwächungsanteil in der gesamten Lunge dar. Dies kann
bei massiver Ausprägung des Befundes bis zu einer sehr
hellen (dichten) Darstellung führen. Allerdings ist im
Fall des liegenden Patienten durch die Überdeckung kein
Dichteunterschied anhand von zusätzlichen organischen Strukturen
mehr nachweisbar, der sich im vorliegenden Fall bei einer sitzenden
oder stehenden Aufnahmetechnik als sogenannter Spiegel darstellen
würde.
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Bei
der digitalen Radiographie wird modellhaft angenommen, dass sich
im Bild einer Lungenaufnahme Gewebeanteile mit höherer
Schwächung, wie z. B. bei Knochen, Herz oder Leber, und
Gewebeanteile mit geringer Schwächung, wie z. B. bei der Lunge,
befinden. Aufgrund dieser Annahme wird das digitalisierte Röntgenbild
bezüglich seiner enthaltenen Bildinformation einer Nachbearbeitung
mit organbezogenen automatisierten Protokollen im Sinne eines Filters
unterzogen. Sollte wie im vorliegenden Beispiel die Lunge im Liegen
durch eine homogene Flüssigkeitsfüllung in der
radiologischen Aufnahme mit einem befundbedingten Grundschleier
erscheinen, so wird dies durch die digitale Bildbearbeitung korrigiert.
Der eigentliche mit Flüssigkeit gefüllte Thorax
erscheint dann in der digitalen Röntgenaufnahme frei von
Flüssigkeit. Dieser Sachverhalt lässt darauf schließen,
dass eine Regelung des Dynamikumfangs, das heißt eine Hell-/Dunkel-Regelung,
bei der digitalisierten Röntgenaufnahme stattfindet, um
eine vermutete Überbelichtung zu kompensieren. Der eigentlich
vorhandene Grundschleier in der Lunge wird folglich unterdrückt,
und der relevante Befund herauskorrigiert. Somit stellen sich die
klininischen Situationen in der Regel nicht adäquat im
nachbearbeiteten und zu befundenden Bild dar.
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Es
ist somit eine Aufgabe der Erfindung, die aus der Bildbearbeitung
von digitalen bzw. digitalisierten Röntgenaufnahmen resultierenden
Probleme zu vermeiden.
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Die
Aufgabe wird mit einem Röntgenmarker zum Mitröntgen
bei einer Röntgenaufnahme eines zu befundenden Organs bei
einem Patienten gelöst. Der Röntgenmarker weist
eine derartige geometrische Röntgenschwächungsstruktur
auf, dass das zugehörige Röntgenbild nach phototechnischer
Entwicklung eines Röntgenfilms, nach Digitalisierung sowie
digitaler Bildbearbeitung einer Röntgenspeicherfolie oder
nach digitaler Aufnahme und Bildbearbeitung mittels eines Röntgendetektorsystems
in etwa die zu erwartende Röntgenbildstruktur des zu befundenden Organs
zeigt.
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Das
zugehörige Röntgenbild muss nicht zwingend die
exakte Röntgenbildstruktur des zu befundenden Organs zeigen.
Der Röntgenmarker ist jedoch derart ausgebildet, dass das
zugehörige Röntgenbild eine Struktur zeigt, die
der Struktur eines realen Organs so nahekommt, dass ein Betrachter
des Röntgenbildes anhand dieser Struktur eine Zuordnung
zu dem Organ sicher vornehmen kann. Das Organ kann z. B. die Lunge,
das Herz, die Leber etc. sein.
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Je
nach gewünschter Befundung wird somit ein entsprechender
Röntgenmarker verwendet, der in dem Röntgenbild
eine zu erwartende Röntgenbildstruktur ergibt. Für
den beispielhaften Fall einer Thorax-Röntgenaufnahme kann
der erfindungsgemäße Röntgenmarker eine
Röntgenbildstruktur mit einem Rippenbogen und Lungenverästelungen
aufweisen (siehe 4). Der Röntgenmarker
wird vorzugsweise am Rand des Aufnahmebereichs angebracht und mitgeröntgt.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Röntgenmarker ist
eine qualitative Überwachung der digitalen Bildbearbeitung
durch visuellen Vergleich des zu befundenden geröntgten
Organs mit dem in seiner Röntgenbildstruktur ähnlichen
Röntgenmarker vorteilhaft möglich. Der visuelle
Vergleich erfolgt vorzugsweise durch den Arzt. Unerwünschte
Bildkorrekturen, wie z. B. Anpassungen der Helligkeit und/oder des
Kontrastes, sind dann im Falle von signifikanten Abweichungen in
der Röntgenbildstruktur zwischen dem zu befundenden Organ
und dem Röntgenmarker direkt visuell feststellbar.
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Nach
einer Ausführungsform weist der Röntgenmarker
zur Nachbildung der Röntgenschwächungsstruktur
eine entsprechend geometrisch verteilte Materialdichtestruktur auf.
Der Röntgenmarker kann dabei aus unterschiedlichen, röntgenopaken Werkstoffen
zusammengesetzt sein.
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Vorzugsweise
ist der Röntgenmarker plattenförmig ausgebildet.
Er kann z. B. viereckig oder rund ausgebildet sein. Insbesondere
weist er eine der Materialdichtestruktur entsprechende, geometrisch verteilte,
unterschiedliche Materialdicke auf. Mit anderen Worten weist der
Röntgenmarker an bildlich sich entsprechenden, hellen (dichten)
Stellen eine hohe Materialdicke und an bildlich sich entsprechenden,
dunklen (schwächungsarmen) Stellen eine geringe Materialdicke
auf.
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Im
Besonderen ist der Röntgenmarker nach einer weiteren Ausführungsform
aus einem einem röntgenopaken Werkstoff wie Kunststoff
(Plexiglas) oder aus Aluminium hergestellt.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch ein Verfahren zur Bewertung
des Einflusses der Filmentwicklung bei einer Röntgenfilmaufnahme, des
Einflusses der digitalen Bildbearbeitung bei einer zuvor digitalisierten
Röntgenspeicherfolie oder des Einflusses der digitalen
Bildbearbeitung bei einer digitalen Aufnahme mittels eines Röntgendetektorsystems
auf ein zu befundendes Organ gelöst. Es wird ein erfindungsgemäßer
Röntgenmarker mitgeröntgt, um eine Bewertung des
Einflusses durch visuellen Vergleich des aufgenommenen Röntgenmarkers
mit dem zu befundenden Organ auf dem Röntgenbild zu ermöglichen.
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Durch
die vorgegebene, unveränderliche Röntgenschwächungsstruktur
des Röntgenmarkers ist eine objektive Aussage über
den Grad der erfolgten digitalen Bildbearbeitung möglich.
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Weiterhin
wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Steuerung der Bildbearbeitung
bei einer digital vorliegenden Röntgenaufnahme mit einem
zu befundenden Organ und mit zumindest einem mitgeröntgten,
erfindungsgemäßen Röntgenmarker gelöst.
Hierzu wird der zu befundende Organtyp ausgewählt. Es wird
dann der Bildbereich des ausgewählten Organtyps sowie der
Bildbereich des zumindest einen mitgeröntgten Röntgenmarkers
ermittelt, wie z. B. mittels eines Mustervergleichs mit digital
hinterlegten Vergleichsmustern. Es werden im Anschluss die Bilddaten
des ausgewählten Organtyps hinsichtlich der Helligkeit
und/oder des Kontrastes derart angepasst, dass die Röntgenbildstruktur
des Organs möglichst der Röntgenbildstruktur des
zumindest einen mitgeröntgten Röntgenmarkers entspricht.
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Der
besondere Vorteil bei diesem Verfahren ist, dass auf Basis des objektiven
Charakters der unveränderlichen Röntgenschwächungsstruktur
des Röntgenmarkers automatisiert eine der Wirklichkeit entsprechende
Einstellung der Helligkeits- und/oder Kontrastwerte erfolgen kann.
Eine nachträgliche, gegebenenfalls verfälschte
Bildbearbeitung des Bildbereichs des zu befundenden Organs unterbleibt.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird weiterhin gelöst mit einem Verfahren
zur Bewertung des Einflusses der digitalen Bildbearbeitung bei einer
zuvor digitalisierten Röntgenspeicherfolie oder bei einer
digitalen Röntgenaufnahme auf die Befundung des Thorax bei
liegendem Patienten. Hierbei wird zumindest ein Röntgenmarker
mitgeröntgt, um die Bewertung des Einflusses durch visuellen
Vergleich des aufgenommenen Röntgenmarkers mit dem zu befundenden Thorax
auf dem Röntgenbild zu ermöglichen, wobei der
jeweilige Röntgenmarker aus einem röntgenopaken
Werkstoff hergestellt ist und wobei der jeweilige Röntgenmarker
zumindest einen definierten, in etwa gewebeäquivalenten
Röntgenschwächungswert aufweist. Vorzugsweise
weist der Röntgenmarker einen stufenlosen und/oder gestuften
Verlauf der Röntgenschwächung auf.
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Im
Vergleich zu den vorherigen Verfahren, welches bei Röntgenaufnahmen
beliebiger Organe und sowohl im Stehen, Sitzen und Liegen geeignet ist,
ist dieses erfindungsgemäße Verfahren besonders
zur radiologischen Untersuchung des Thorax bei liegendem Patienten
geeignet. Durch die Verwendung eines definierten Röntgenschwächungswertes und
insbesonderes einer Vielzahl von genau definierten Röntgenschwächungswerten,
die in etwa den vergleichsweise engen Röntgenschwächungswertebereich
des Thorax abbilden, ist ein besonders genauer visueller Vergleich
des aufgenommenen Röntgenmarkers mit dem zu befundenden
Thorax auf dem Röntgenbild möglich. Erscheint
dann der zu befundende Thorax dunkel auf dem Röntgenbild,
während der zum Vergleich aufgenommene Röntgenmarker
die zugehörige, erwartete Röntgenschwächung
zeigt, so ist dies ein Indiz für eine korrigierte und im
vorliegenden Fall verfälschte Bildbearbeitung, welche den
eigentlichen Befund Lungenödem oder Pleuraerguss „herausfiltert”.
Eine Fehldiagnose ist die mögliche Folge.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch ein Verfahren zur Steuerung
der Bildbearbeitung bei einer digital vorliegenden Thorax-Röntgenaufnahme
bei liegendem Patienten gelöst. Es wird bei der Röntgenaufnahme
zumindest ein Röntgenmarker mitgeröntgt, der aus
einem röntgenopaken Werkstoff hergestellt ist und zumindest
einen definierten, in etwa gewebeäquivalenten Röntgenschwächungswert
aufweist. Es wird der Bildbereich des zu befundenden Thorax sowie
der Bildbereich zumindest eines mitgeröntgten Röntgenmarkers
ermittelt. Schießlich werden die Bilddaten des Thorax hinsichtlich
der Helligkeits- und/oder Kontrastwerte an die dem gewebeäquivalenten
Röntgenschwächungswert des jeweiligen Röntgenmarkers
entsprechenden Helligkeits- und/oder Kontrastwerte angepasst.
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Der
besondere Vorteil bei diesem Verfahren ist, dass auf Basis des objektiven
Charakters des zumindest einen definierten, in etwa gewebeäquivalenten
Röntgenschwächungswert automatisiert eine der Wirklichkeit
entsprechende Einstellung der Helligkeits- und/oder Kontrastwerte
erfolgen kann. Eine nachträgliche, gegebenenfalls verfälschte
Bildbearbeitung des Bildbereichs des zu befundenden Thorax unterbleibt.
Es wird weiterhin der sich über die ganze Lunge erstreckende,
unverfälschte Schleier als ein starkes Indiz für
ein Lungenödem oder für einen Pleuraerguss angezeigt.
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Weiterhin
wird die Aufgabe der Erfindung durch eine Speicherfolienausleseeinheit
mit einer Aufnahmemöglichkeit für eine zu digitalisierende Röntgenspeicherfolie
gelöst. Eine solche Ausleseeinheit weist eine Digitalisiereinheit
zum Digitalisieren der auf der Röntgenspeicherfolie enthaltenen
Röntgenaufnahme, eine elektronische Verarbeitungseinheit
zum Einlesen sowie zum Verarbeiten der digitalisierten Bilddaten
und eine Ausgabeeinheit zur Ausgabe der verarbeiteten Bilddaten
auf. Die Ausgabe kann an ein Sichtgerät, wie z. B. an einen
Monitor, oder an einen Drucker zum Ausdrucken der Bilddaten auf
einer Röntgenfolie oder auf Papier erfolgen. Erfindungsgemäß weist
die Verarbeitungseinheit Mittel zur Durchführung des Bildbearbeitungssteuerungsverfahrens
auf. Die Mittel sind insbesondere Softwareroutinen, die auf einer
als Prozessor ausgeführten elektronischen Verarbeitungseinheit
ausgeführt werden. Die Mittel können u. a. Mustererkennungsroutinen
auf Basis eines für das jeweilige zu befundende Organ hinterlegten
Datensatzes sein. Die Auswahl des Organtyps sowie die Auswahl der Röntgenposition,
das heißt im Stehen, Sitzen oder Liegen, kann anwenderseitig
durch entsprechende Benutzereingaben erfolgen.
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Schließlich
wird die Aufgabe der Erfindung durch ein Röntgendetektorsystem
gelöst, welches eine digitale Aufnahmeeinheit zur Röntgenaufnahme,
eine elektronische Verarbeitungseinheit zum Einlesen sowie zum Verarbeiten
der digitalen Bilddaten und eine Ausgabeeinheit zur Ausgabe der
verarbeiteten Bilddaten aufweist. Erfindungsgemäß weist diese
Verarbeitungseinheit wiederum Mittel zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Bildbearbeitungssteuerungsverfahrens
auf. Das Röntgendetektorsystem kann z. B. ein CCD-Röntgendetektorsystem
sein.
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Weitere
Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen oder
deren Unterkombinationen.
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Die
Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnungen und der Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigen:
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1a:
beispielhaft eine Thorax-Röntgenaufnahme bei einem liegenden
Patienten (Variante 1),
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1b:
beispielhaft eine Thorax-Röntgenaufnahme bei einem liegenden
Patienten (Variante 2),
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2:
den prinzipiellen Aufbau einer Speicherfolienausleseeinheit,
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3:
den prinzipiellen Aufbau eines Röntgendetektorsystems,
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4:
ein Beispiel für einen erfindungsgemäßen
Röntgenmarker für eine Throax-Röntgenaufnahme,
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5:
eine erste Ausführungsform eines Röntgenmarkers
mit gestuftem Röntgenschwächungsverlauf,
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6:
das Röntgenbild zweier Röntgenmarker gemäß 5,
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7:
eine zweite Ausführungsform eines Röntgenmarkers
mit gestuftem Röntgenschwächungsverlauf,
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8:
das Röntgenbild zweier Röntgenmarker gemäß 7 und
-
9:
eine dritte Ausführungsform eines Röntgenmarkers
mit zweidimensional gestuftem Röntgenschwächungsverlauf.
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1a und 1b zeigen
beispielhaft eine Thorax-Röntgenaufnahme bei einem liegenden
Patienten 3, symbolisiert durch eine Schnittdarstellung durch
den Thorax. Mit dem Bezugszeichen 7 ist das Bett des Patienten 3 bezeichnet.
Im linken Teil der 1a (oberen Teil der 1b)
ist ein mobiles Röntgengerät 4 und im
rechten Teil der 1a (unteren Teil der 1b)
eine Schutzkassette 5 mit innenliegender Röntgenspeicherfolie 6 dargestellt.
Im oberen Teil der Schutzkassette 5 ist ein Röntgenmarker 1, 2 angeordnet,
welcher bei der Thorax-Röntgenaufnahme mitgeröntgt
wird. Es können ein oder mehrere derartige Röntgenmarker 1, 2 am
Rand des Aufnahmebereichs angebracht werden bzw. dort fest angebracht
sein.
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2 zeigt
den prinzipiellen Aufbau einer Speicherfolienausleseeinheit 10.
Sie weist eine nicht weiter bezeichnete Aufnahmemöglichkeit
für eine zu digitalisierende Röntgenspeicherfolie 6 und
eine Digitalisiereinheit 11 zum Digitalisieren der auf
der Röntgenspeicherfolie 6 enthaltenen Röntgenaufnahme
auf. Letztere kann z. B. eine Thorax-Röntgenaufnahme beinhalten.
Weiterhin weist die Speicherfolienausleseeinheit 10 eine
elektronische Verarbeitungseinheit 12 zum Einlesen sowie
zum Verarbeiten der digitalisierten Bilddaten und eine Ausgabeeinheit 13 zur
Ausgabe der verarbeiteten Bilddaten auf. Die Ausgabe erfolgt beispielhaft
an ein Sichtgerät 14. Die Ausgabe kann auch an
einen Drucker, symbolisiert durch ein Blatt Papier für
eine Röntgenbildfolie oder für einen Papierausdruck,
erfolgen.
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Alternativ
zur Ausgabe kann auch eine digitale Speicherung und Weiterleitung
der Bilddaten erfolgen.
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3 zeigt
den prinzipiellen Aufbau eines Röntgendetektorsystems 20.
Es umfasst eine digitale Aufnahmeeinheit 21 zur Röntgenaufnahme, bestehend
aus einem Szintillator 211 und einem nachgeschalteten Bildsensor 212,
wie z. B. einem CCD-Sensor. Weiterhin umfasst das Röntgendetektorsystem 20 analog
zur vorherigen 2 eine Verarbeitungseinheit 22,
wie z. B. einen Prozessor oder eine Rechnereinheit, und eine Ausgabeeinheit 23,
wie z. B. eine Grafikkarte.
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4 zeigt
ein Beispiel für einen erfindungsgemäßen,
zum Mitröntgen bei einer Thorax-Röntgenaufnahme
bestimmten Röntgenmarker 1. Er weist eine derartige
geometrische Röntgenschwächungsstruktur auf, dass
das zugehörige Röntgenbild 1' in etwa
die zu erwartende Röntgenbildstruktur des zu befundenden
Organs, hier einen Teil einer Lunge, zeigt. Das gezeigte Röntgenbild
kann ein phototechnischer entwickelter Röntgenfilm sein.
Vorzugsweise stammt es von einer Röntgenspeicherfolie,
die mittels einer zuvor beschriebenen Speicherfolienausleseeinheit
digitalisiert und dann bildtechnisch digital bearbeitet worden ist.
Das Röntgenbild kann auch direkt digital aufgenommen und
bildtechnisch bearbeitet worden sein, wie z. B. mittels eines zuvor beschriebenen
Röntgendetektorsystems.
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Der
gezeigte Röntgenmarker 1 weist zur Nachbildung
der Röntgenschwächungsstruktur eine entsprechend
geometrisch verteilte Materialdichtestruktur auf. Er ist plattenförmig,
beispielhaft quadratisch ausgebildet und vorzugsweise aus Kunststoff oder
Aluminium hergestellt.
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Erfindungsgemäß kann
nun der Einfluss der Filmentwicklung bei einer solchen Röntgenfilmaufnahme,
der Einfluss der Bildbearbeitung bei einer zuvor digitalisierten
Röntgenspeicherfolie oder der Einfluss der Bildverarbeitung
bei einer digitalen Aufnahme auf ein zu befundendes Organ bewertet
werden. Dies wird durch einen oder mehrere mitgeröntgte derartige
Röntgenmarker 1 erreicht, indem der jeweilige
aufgenommene Röntgenmarker 1', das heißt dessen
radiologisch durchleuchtetes Abbild, visuell mit dem zu befundenden
Organ auf dem Röntgenbild verglichen wird.
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Weiterhin
kann gemäß der Erfindung die digitale Bildbearbeitung
bei einer digital vorliegenden Röntgenaufnahme mit dem
zu befundenden Organ und mit einem oder mehreren derartigen mitgeröntgten
Röntgenmarkern gesteuert werden. Hierzu wird zuerst der
zu befundende Organtyp, hier der Thorax, anwenderseitig ausgewählt.
Es werden dann automatisiert der Bildbereich des ausgewählten
Organtyps sowie der Bildbereich des zumindest einen mitgeröntgten
Röntgenmarkers 1 ermittelt. Im Anschluss werden
die Bilddaten des ausgewählten Organtyps hinsichtlich der
Helligkeit und/oder des Kontrastes derart angepasst, dass die Röntgenbildstruktur
des Organs möglichst der Röntgenbildstruktur des
zumindest einen mitgeröntgten Röntgenmarkers 1 entspricht.
Durch den objektiven Charakter der mitgeröntgten Röntgenmarker 1 hinsichtlich
der zu erwartenden organischen Schwächungsstruktur kann eine Über-
oder Unterbelichtung des Bildbereichs des zu befundenden Organs
vermieden werden.
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Das
zuvor beschriebene Einflussbewertungverfahren der digitalen Bildbearbeitung
auf die Befundung sowie das Bildbearbeitungssteuerungsverfahren
können durch geeignete Programmschritte auf der jeweiligen
elektronischen Verarbeitungseinheit 12 einer Speicherfolienausleseeinheit 10 gemäß 2 und
auf einer elektronischen Verarbeitungseinheit 22 gemäß 3 durchgeführt
werden.
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5 zeigt
eine erste Ausführungsform eines Röntgenmarkers 2 mit
gestuftem Röntgenschwächungsverlauf. Der gezeigte
Röntgenmarker 2 ist treppenförmig bzw.
keilförmig gestuft ausgebildet. Mit US ist die Unterseite
des Röntgenmarkers 2 bezeichnet, die an die Röntgenaufnahmeseite
entsprechend dem Beispiel der 1 angelegt
wird. Die 6 zeigt das Röntgenbild
R zweier solcher Röntgenmarker 2 gemäß 5.
Es zeigt sich, dass die Treppenstufe mit höchster Materialdicke
hell (weiß) und die Treppenstufe mit kleinster Materialdicke
dunkel (schwarz) erscheint.
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Die
Röntgenmarker 2 sind aus einem röntgenopaken
Werkstoff hergestellt, wie z. B. aus Kunststoff oder Metall, wie
bspw. Aluminium.
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Sie
weisen einen, oder wie in der 6 gezeigt,
mehrere, in etwa gewebeäquivalente und genau definierte
Röntgenschwächungswerte auf.
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7 zeigt
eine zweite Ausführungsform eines Röntgenmarkers 2 mit
gestuftem Röntgenschwächungsverlauf. Der gezeigte
Röntgenmarker 2 ist treppenförmig und
doppelkeilförmig gestuft ausgebildet, wobei die Stufen
zu beiden Seiten der Treppe unterschiedliche Stufenhöhen
aufweisen. Dadurch ist eine Vielzahl unterschiedlicher Materialdicken
und folglich auch eine Vielzahl unterschiedlicher Röntgenschwächungswerte,
erreichbar. 8 zeigt das Röntgenbild
R zweier derartiger Röntgenmarker 2 gemäß 7.
Es zeigt sich, dass die Außenbereiche entsprechend dunkel
(schwarz) und die Mitte hell (weiß) gefärbt sind.
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9 zeigt
eine dritte Ausführungsform eines Röntgenmarkers 2 mit
zweidimensional gestuftem Röntgenschwächungsverlauf.
Auf diese Weise sind nochmehr genau definierte Röntgenschwächungswerte
erzielbar.
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Auf
Basis der gezeigten, zum Mitröntgen bestimmten Röntgenmarker 2 gemäß den
Figuren 5 bis 9 ist eine
sehr zuverlässige Bewertung des Einflusses der digitalen
Bildbearbeitung auf die Befundung des Thorax bei liegendem Patienten möglich.
Die Bewertung erfolgt durch visuellen Vergleich des jeweiligen aufgenommenen
Röntgenmarkers 2' mit dem zu befundenden Thorax
auf dem Röntgenbild R.
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Gleichfalls
ist eine besonders gute Steuerung der Bildbearbeitung bei einer
digital vorliegenden Thorax-Röntgenaufnahme bei liegendem
Patienten möglich. Hierzu werden automatisiert der Bildbereich
des zu befundenden Thorax sowie der Bildbereich des zumindest einen
mitgeröntgten Röntgenmarkers 2 ermittelt.
Es werden im Anschluss die Bilddaten des Thorax hinsichtlich der
Helligkeits- und/oder Kontrastwerte an die dem gewebeäquivalenten
Röntgenschwächungswert des jeweiligen Röntgenmarkers 2 entsprechenden
Helligkeits- und/oder Kontrastwerte angepasst.
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Das
zuvor beschriebene Einflussbewertungverfahren sowie das Bildbearbeitungssteuerungsverfahren
können durch geeignete Programmschritte wiederum auf der
jeweiligen Verarbeitungseinheit 12 einer Speicherfolienausleseeinheit 10 gemäß 2 und
auf einer Verarbeitungseinheit 22 gemäß 3 durchgeführt
werden.
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Alle
in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und den
Zeichnungen dargestellten Merkmale können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1,
2
- Röntgenmarker,
Formkörper, Testkörper
- 1',
2'
- aufgenommener
Röntgenmarker, Abbild
- 3
- Patient
- 4
- mobiles
Röntgengerät
- 5
- Schutzkassette
- 6
- Röntgenspeicherfolie
- 7
- Bett,
Liege
- 10
- Speicherfolienausleseeinheit,
Scanner
- 11
- Scannereinheit
- 12,
22
- elektronische
Verarbeitungseinheit, Prozessor
- 13,
23
- Ausgabeeinheit
- 14,
24
- Sichtgerät,
Monitor
- 15,
25
- Röntgenbildfolie,
Ausdruck
- 211
- Szintillator
- 212
- Bildsensor
- S1,
S2
- organische
Strukturen
- R
- Röntgenbild
- US
- Unterseite
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19541300
A1 [0004]
- - DE 19707728 A1 [0005]