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Die Erfindung betrifft eine Ölwannenanordnung eines Kraftfahrzeuges mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Stand der Technik
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Bei vorbekannten Ausführungen einer Ölwannenanordnung besteht die Ölwanne aus Stahl, wobei die Ablassöffnung der Ölwanne ein Innengewinde trägt. In dieses Innengewinde wird ein Ölablassstopfen in Form einer Ölablassschraube eingedreht. Dabei wird eine zwischenliegende Kupferdichtung verpresst, um die erforderliche Dichtigkeit sicherzustellen. Für das Anziehen der Ölablassschraube ist ein Anzugs-Drehmoment vorgeschrieben, damit das Gewinde nicht zerstört wird. Die üblichen Drehmomente liegen im Bereich von 20 Nm bis 40 Nm.
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Bei weniger tragfähigen Materialien der Ölwanne, beispielsweise bei Ausführungen aus Aluminium oder bei Getriebe- oder Motorölwannen aus Kunststoff wird zur Schonung des Gewindes ein noch geringeres Drehmoment vorgeschrieben, was bei Kunststoff-Ölwannen im Bereich von ca. 8 Nm liegt. Bei Wartungsarbeiten kann es vorkommen, dass die Ölablassschraube nicht sachgerecht angezogen wird. Beispielsweise bei Verzicht auf einen Drehmomentschlüssel kann es zu einer Beschädigung oder sogar zum Ausreißen des Gewindes in der Ölwanne kommen. Dies führt zu Undichtigkeiten oder sogar zur Unbrauchbarkeit der Ölwanne.
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Aus der
DE 20 2005 004 943 U1 ist ein Verschlussdeckel für Öffnungen an Kraftfahrzeugmotoren bekannt mit einem radial am Umfangsbereich des Verschlussdeckels ein Drehanschlag und/oder eine Rastnoppe vorgesehen sind. Durch die radiale Anordnung ohne axialen Überstand ist der Drehwinkel des Verschlussdeckels relativ zum Behältnis nur schwer zu erkennen und somit eine Dichtwirkung nicht zuverlässig sicher zu stellen. Die
WO 2008/068301 A1 zeigt ein Fluidreservoir mit einer Ablassöffnung und einem Verschlussstopfen mit sich radial nach außen erstreckenden Flügeln. Der
DE 10 2008 049 227 ist eine Ölablassschraube zu entnehmen, die einen mit einer Verschließeinrichtung versehenden zylindrischen Grundkörper aufweist. Aus der
DE 20 2006 001 142 U1 ist eine weitere Ölwanne mit einem Schließkörper bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Ölwannenanordnung derart weiterzubilden, dass eine dauerhafte Dichtigkeit im Bereich ihrer Ablassöffnung sichergestellt ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Ölwannenanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Offenbarung der Erfindung
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Es wird eine Ölwannenanordnung vorgeschlagen, bei der an einer Außenseite der Ölwanne mindestens ein Drehanschlag für den Ölablassstopfen angeordnet ist. Der eingesetzte und in einer Drehbewegung festgezogene Ölablassstopfen schlägt bei der festziehenden Drehbewegung an den Drehanschlag an. Dies kann vom Benutzer ohne Spezialwerkzeug ertastet und als Signal verstanden werden, dass der Ölablassstopfen seine geschlossene und dichtende Betriebsposition eingenommen hat. Ebenso kann der Benutzer den Ölablassstopfen ohne Werkzeug mit der Hand ”nach Gefühl” eindrehen, ohne Blickkontakt zu dem Einschraubbereich des Ölablassstopfens zu haben. Da außerdem der auf der Außenseite der Ölwanne angeordnete Drehanschlag für den Benutzer sichtbar und auch ertastbar ist, gibt es eine zusätzliche optische oder haptische Kontrolle, anhand derer der Benutzer mittels der Anlage an dem Drehanschlag die geschlossene Drehposition des Ölablassstopfens erkennt. Auch bei einer möglichen Verschmutzung der Ölwanne im Bereich des Ölablassstopfens oder bei schlechten Sichtverhältnissen, wie beispielsweise Dunkelheit, ist so vermieden, dass der Ölablassstopfen über den gefühlten Anschlag hinaus weitergedreht wird, was zu einer Beschädigung oder Zerstörung der Ölwanne führen würde. Fehlbedienungen der Ölablassschraube mit einhergehenden Ölundichtigkeiten sind zuverlässig unterbunden. Durch eine zusätzliche Rasteinrichtung zur Fixierung des Ölablassstopfens ist ein unbeabsichtigtes Lösen ausgeschlossen.
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Erfindungsgemäß steht mindestens ein Drehanschlag im montierten Zustand des Ölablassstopfens in dessen Axialrichtung über den Kopf hervor. Der Drehanschlag übernimmt dabei eine Schutzfunktion für den Ölablassstopfen und dessen Halterung in der Ölwanne gegenüber äußeren mechanischen Einflüssen. So kann der Motor beispielsweise im ausgebauten Zustand auf dem Boden abgesetzt werden, ohne dass der Ölablassstopfen bzw. dessen Aufnahme in der Ölwanne mechanisch belastet wird.
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Als Drehanschlag können verschiedene geeignete formschlüssige Maßnahmen in Betracht kommen. Bevorzugt weist ein außenliegender Kopf des Ölablassstopfens mindestens eine und bevorzugt zwei in radialer und in axialer Richtung sich erstreckende Anschlagflächen auf, denen je ein sich in Axialrichtung des Ölablassstutzens von der Außenseite der Ölwanne weg erstreckender Drehanschlag zugeordnet ist. Die vorstehend definierten Anschlagflächen liegen senkrecht zur Umfangs- bzw. Drehrichtung des Ölablassstopfens, wodurch bei Anlage an den entsprechend ausgebildeten Drehanschlägen eine geringe Flächenpressung auftritt. Selbst bei weichen Materialien wie Leichtmetall und insbesondere Kunststoff ist eine dauerhafte Tragfähigkeit sichergestellt. Außerdem ergibt sich beim Anschlag eine präzise definierte Drehwinkelposition des Ölablassstopfens, wodurch ein Überdrehen vermieden ist. Die Anordnung von mindestens zwei Anschlagflächen und Drehanschlägen führt außerdem zu einer Lastzerteilung unter Vermeidung von Verkantung.
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Es kann zweckmäßig sein, den Ölablassstopfen mit einem Bajonettverschluss oder als Ölablassschraube mit einem Gewinde auszubilden. In bevorzugter Weiterbildung ist eine Kulissenführung für den Ölablassstopfen vorgesehen, die eine in Umfangsrichtung des Ölablassstopfens verlaufende Verriegelungsnut aufweist. Bevorzugt ist eingangsseitig der Verriegelungsnut und insbesondere zwischen einer axialen Einführnut und der Verriegelungsnut eine in der Axialrichtung und der Umfangsrichtung verlaufende Schrägnut angeordnet. Die in Axialrichtung verlaufende Einführnut erleichtert zunächst das axiale Einsetzen des Ölablassstopfens in die Ablassöffnung in die vorgesehene Dichtposition. Die Schrägnut unterstützt bei einer Drehbewegung das axiale Einziehen des Ölablassstopfens in die Ablassöffnung, wofür jedoch nur ein geringer Drehwinkel erforderlich ist. Die in Umfangsrichtung verlaufende Verriegelungsnut führt bei einer Drehung des Ölablassstopfens nicht zu einem weiteren axialen Festziehen, sondern lediglich zum Erreichen einer Verriegelungsposition. Hierdurch ist es möglich, mit nur geringen Drehwinkeln auszukommen. Es entsteht eine Trennung von axialer Einschubbewegung und drehender Verriegelungsbewegung. Beim axialen Einsetzen sind die Drehanschläge nicht im Wege, üben jedoch bei der nachfolgenden Drehbewegung ohne Einschränkung ihre Funktion als Drehwinkelbegrenzung aus. Es kann zweckmäßig sein, die vorgenannten Nuten in der Wand der Ablassöffnung einzuformen. Bevorzugt ist jedoch die umgekehrte Anordnung gewählt, bei der die Schrägnut, die Verriegelungsnut und ggf. auch die Einführnut am Ölablassstopfen angeordnet sind, während mindestens ein Kulissenzapfen der Ölwanne in die vorgenannte Nut eingreift. Hierdurch ergibt sich eine höhere Tragfähigkeit bei einfacher Fertigung.
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Es kann zweckmäßig sein, eine Axialdichtung zwischen dem Ölablassstopfen und einer Dichtfläche der Ölwanne anzuordnen. Vorteilhaft weist der Ölablassstopfen eine Radialdichtung auf, die im montierten Zustand radial dichtend an einer insbesondere zylindrischen Dichtfläche der Ablassöffnung anliegt. Die Radialdichtung stellt bereits bei axialem Einführen des Ölablassstopfens die gewünschte Dichtwirkung her. Ein axiales Festziehen ist für die Dichtwirkung nicht erforderlich. Die verriegelnde Drehbewegung kann ohne großen Kraftaufwand erfolgen, wodurch die Halterung für den Ölablassstopfen gering belastet ist.
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In bevorzugter Weiterbildung ist im Bereich der Ablassöffnung eine Rasteinrichtung zur Fixierung des Ölablassstopfens in seiner geschlossenen Position vorgesehen. Die Drehanschläge üben ihre Funktion nur beim Einsetzen des Ablassstopfens aus. Im laufenden Betrieb verhindert die Rasteinrichtung zuverlässig, dass sich der Ölablassstopfen selbsttätig losdreht.
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Die erfindungsgemäße Ausführung kann bei jeder Bauform der Ölwanne mit beliebigen Materialien eingesetzt werden. Die Vorteile treten jedoch bei einer Ausführung der Ölwanne aus weichen Materialien wie Leichtmetall und insbesondere Kunststoff deutlich hervor: Das weiche, wenig belastbare Material der Ölwanne wird beim Einsetzen und Festziehen des Ölablassstopfens nur gering beansprucht. Trotz der geringen Tragfähigkeit des Materials ist eine Überbeanspruchung zuverlässig vermieden und die Öldichtigkeit dauerhaft sichergestellt.
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Die Ausführung der Erfindung kann bei jeder Bauform des Ölablassstopfens aus beliebigen Materialien eingesetzt werden. Die Vorteile treten jedoch bei einer Ausführung des Ölablassstopfens aus weichen Materialien wie Leichtmetall und insbesondere Kunststoff deutlich hervor: Das weiche, wenig belastbare Material des Ablassstopfens wird beim Einsetzen und Festziehen durch die Drehanschläge nur gering beansprucht. Trotz der geringen Tragfähigkeit des Materials ist eine Überbeanspruchung zuverlässig vermieden und die Öldichtigkeit dauerhaft sichergestellt.
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In einer bevorzugen Ausführungsform weist der Kopf des Ablassstopfens einen Mehrfach-Werkzeugansatz auf, der insbesondere einen Außensechskant, einem Innensechskant, einen Innentorx und/oder einen Kreuzschlitz umfasst. In Verbindung mit den systembedingt geringen Betätigungskräften kann der Ölablassstopfen unter Verzicht auf Spezialwerkzeug mit verschiedenen, jeweils gerade verfügbaren Werkzeugen montiert werden. Eine Beschädigung des Ölablassstopfens durch die Verwendung von falschem bzw. unpassendem Werkzeug ist vermieden.
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In einer alternativen Ausführungsform weist der Kopf des Ablassstopfens einen Knebel auf, der eine Montage des Ablassstopfens ohne Werkzeug mit der Hand ermöglicht. Dies ist besonders vorteilhaft, wenn kein Werkzeug zur Verfügung steht oder der Montageort des Ablassstopfens für Werkzeug nicht zugänglich ist.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Es zeigen:
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1 in perspektivischer Ansicht von unten eine erfindungsgemäße Kunststoff-Ölwanne mit außenliegenden von der Außenfläche der Ölwanne abstehenden Drehanschlägen für den Ölablassstopfen;
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2 in schematischer Längsschnittdarstellung die Anordnung nach 1 im Bereich der Ablassöffnung bei eingesetztem, gegen die Drehanschläge gedrehtem Ölablassstopfen mit einem Knebel für die Handmontage ohne Werkzeug;
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3 in einer Draufsicht die Anordnung nach 2 mit weiteren Einzelheiten zur Funktion der Drehanschläge;
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4 in einer perspektivischen Schnittdarstellung eine weitere Anordnung der Erfindung mit axial halb eingesetztem Ölablassstopfen;
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5 die Anordnung nach 4 mit axial vollständig eingesetztem, halb in Schließrichtung gedrehtem Ölablassstopfen;
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6 die Anordnung nach den 4 und 5 mit vollständig in Schließrichtung gegen zwei Drehanschläge gedrehtem Ölablassstopfen;
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7 in einer Draufsicht eine Variante eines Ölablassstopfens mit einem Mehrfach-Werkzeugansatz;
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8 in einer Längsschnittdarstellung die Anordnung nach 7 mit weiteren Einzelheiten des Ölablassstopfens und seines Mehrfach-Werkzeugansatzes.
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1 zeigt in perspektivischer Ansicht von unten eine erfindungsgemäß ausgeführte Ölwanne 1 eines Kraftfahrzeuges. Die Ölwanne 1 kann diejenige eines Verbrennungsmotors sein. Nach 1 ist eine Ölwanne 1 für ein Kraftfahrzeuggetriebe dargestellt. Als Material für die Ölwanne 1 kommen beliebige Materialien und insbesondere Leichtmetall wie Aluminiumdruckguss in Betracht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist Kunststoff, hier Polyamid, gewählt. Auf ihrer Außenseite 4 weist die Ölwanne 1 zur Aussteifung und als Steinschlagschutz eine Verrippung auf. Im Falle eines Steinschlages oder beim Aufsetzen des Fahrzeuges auf der Ölwanne oder beim Abstellen des Motors im Servicefall auf der Ölwanne nehmen diese Rippen einen Teil der Energie auf, ohne dass die Ölwanne Schaden nimmt. In ihrem Umfangsbereich ist eine Vielzahl von metallverstärkten Schraublöchern 20 angeordnet, mittels derer die Ölwanne 1 am nicht dargestellten Getriebe verschraubt wird. Die Ölwanne 1 weist noch eine Ablassöffnung 2 auf, durch die bei Bedarf Öl abgelassen werden kann, und die im Betrieb durch einen in den nachfolgenden Figuren dargestellten Ölablasstopfen 3 verschlossen ist.
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Radial außenseitig der Ablassöffnung 2 ist auf der Außenseite 4 der Ölwanne 1 mindestens ein von der Außenseite der Ölwanne abstehender Drehanschlag 5 angeordnet, der für den Benutzer bei Betrachtung der Außenseite 4 sichtbar ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind insgesamt zwei sich bezogen auf die Ablassöffnung 2 gegenüberliegende Drehanschläge 5 vorgesehen. Es kann aber auch eine größere Anzahl von bevorzugt gleichmäßig über den Umfang der Ablassöffnung verteilten Drehanschlägen 5 zweckmäßig sein. Die Drehanschläge 5 können als separate Teile gefertigt und an der Außenseite 4 der Ölwanne 1 angebracht sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind sie einteilig mit der Ölwanne 1 ausgeführt.
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2 zeigt in schematischer Längsschnittdarstellung die Anordnung nach 1 im Bereich der Ablassöffnung 2. Die Ablassöffnung 2 ist durch einen eingesetzten Ölablassstopfen 3 verschlossen. Die Ölwanne 1 bildet zusammen mit dem Ölablassstopfen 3 die erfindungsgemäße Ölwannenanordnung. Die den Boden der Ölwanne 1 durchgreifende Ablassöffnung 2 ist im Wesentlichen zylindrisch ausgeführt und weist in ihrem der Außenseite 4 zugewandten Bereich eine zylindrische Dichtfläche 14 auf. Der Ölablassstopfen 3 ist in seinem in die Ablassöffnung 2 eingreifenden Bereich im Wesentlichen rotationssymmetrisch zu einer Drehachse 24 ausgebildet und trägt auf seiner Umfangsfläche eine Radialdichtung 13, die im gezeigten montierten Zustand radial dichtend an der Dichtfläche 14 anliegt.
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Der Ölablassstopfen 3 kann als Ölablassschraube mit einem Gewinde ausgeführt sein. Alternativ kann es zweckmäßig sein, einen Bajonettverschluss zur Befestigung des Ölablassstopfens 3 in der Ablassöffnung 2 vorzusehen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist als Halterung für den Ölablassstopfen 3 eine Kulissenführung 8 vorgesehen. Diese umfasst zwei diametral sich gegenüberliegende Kulissenzapfen 12, die bezogen auf die Axialrichtung innenseitig der Dichtfläche 14 angeordnet sind, und die radial von außen nach innen in die Ablassöffnung 2 hineinragen. An seinem bezogen auf die Axialrichtung dem Innenraum der Ölwanne 1 zugewandten Ende, also innenseitig der Radialdichtung 13 ist der Ölablassstopfen 3 mit einer in Umfangsrichtung durchgehend umlaufenden Verriegelungsnut 10 als Teil der Kulissenführung 8 versehen. Ausgehend vom zugeordneten freien Ende des Ablassstopfens 3 sind noch zwei in der Axialrichtung und in der Umfangsrichtung schraubenförmig verlaufende Schrägnuten 11 vorgesehen, die in die Verriegelungsnut 10 münden, und die ebenfalls Teil der Kulissenführung 8 sind.
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Zur Handhabung weist der Ölablassstopfen 3 an seinem der Außenseite 4 zugewandten Ende einen Kopf 6 auf, der im gezeigten Ausführungsbeispiel als manuell betätigbarer Knebel 21 ausgebildet ist. Der Ölablassstopfen 3 kann am Knebel 21 von Hand gefasst, in die Ablassöffnung 2 eingesteckt und gedreht werden. Zur Unterstützung ist der Knebel 21 mit einem Loch versehen, durch das ein Werkzeug beispielsweise in Form eines Schraubendrehers hindurchgeführt werden kann.
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3 zeigt eine Draufsicht der Anordnung nach 2. Aus der Zusammenschau der 2 und 3 ergibt sich, dass am Kopf 6 des Ölablassstopfens 3 zwei sich gegenüberliegende, radial hervorstehende Arme 23 angeordnet sind, die in radialer und in axialer Richtung sich erstreckende Anschlagflächen 7 bilden. Jeder dieser Anschlagflächen ist je ein Drehanschlag 5 zugeordnet. Es kann auch eine abweichende Anzahl von Anschlagflächen 7 und Drehanschlägen 5 zweckmäßig sein. Für die Montage des Ölablassstopfens 3 wird dieser zunächst in Richtung der Drehachse 24 axial in die Ablassöffnung 2 eingeschoben, wobei die Kulissenzapfen 12 durch Drehung des Ablassstopfens 3 um die Drehachse 24 in Eingriff mit den zugeordneten Schrägnuten 11 gebracht werden. Ein weiteres Drehen des Ölablassstopfens 3 um die Drehachse 24 in Richtung von Pfeilen 22 führt im Zusammenspiel der Kulissenzapfen 12 mit den Schrägnuten 11 dazu, dass der Ölablassstopfen 3 axial in die Ablassöffnung 2 so weit hineingezogen wird, bis die Kulissenzapfen 12 in der umlaufenden Verriegelungsnut 10 zu liegen kommen. Da die umlaufende Verriegelungsnut 10 keine Steigung aufweist, führt eine weitere Drehung des Ölablassstopfens 3 nicht mehr zu einer weiteren Axialbewegung. Der Ölablassstopfen 3 ist jedoch gegen axiales Herausrutschen durch den Eingriff der Kulissenzapfen 12 in die Verriegelungsnut 10 gesichert.
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Infolge der in Umfangsrichtung durchgehenden Ausführung der Verriegelungsnut 10 üben die Kulissenzapfen 12 keinerlei Behinderung der Drehbewegung aus. Ein selbsttätiges Verdrehen des Ölablassstopfens 3 ist durch eine Rasteinrichtung 15 im Bereich der Verriegelungsnut 10 in Verbindung mit den Klemmkräften an der Radialdichtung 13 verhindert. Zur Ausbildung der Rasteinrichtung 15 sind die Kulissenzapfen 12 im gezeigten Ausführungsbeispiel radial federnd ausgebildet und greifen in Rastvertiefungen der Nutwand der umlaufenden Verriegelungsnut 10 ein. Es kann jedoch auch eine abweichende Ausführung der Rasteinrichtung 15 zweckmäßig sein.
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In der durch die Pfeile 22 angegebenen schließenden Drehrichtung ist die Drehbewegung des Ölablassstopfens 3 durch die Anlage der Anschlagflächen 7 an den zugeordneten Drehanschlägen 5 begrenzt. Ein Überdrehen des Ölablassstopfens 3 in der durch die Pfeile 22 angegebenen schließenden Drehrichtung ist verhindert.
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Der Darstellung nach 2 ist noch zu entnehmen, dass die Drehanschläge 5 im montierten Zustand des Ölablassstopfens 3 in der Axialrichtung, also in Richtung der Drehachse 24 über dem Kopf 6 des Ölablassstopfens 3 hervorstehen. Dadurch ist der Ölablassstopfen 3 samt der Kulissenführung 8 oder einer anderen Halterung des Ölablassstopfens 3 in der Ölwanne 1 gegen äußere mechanische Einflüsse geschützt.
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Die 4 bis 6 zeigen in perspektivischer Schnittdarstellung einen Ölablassstopfen, wobei die Anschlagflächen 7 nicht durch Arme (2, 3) sondern durch die Oberflächen des als Knebel 21 ausgebildeten Kopfes 6 des Ölablassstopfens 3 gebildet sind.
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Zur Bildung der Kulissenführung 8 sind axial verlaufende Einführnuten 9, in Umfangsrichtung verlaufende Verriegelungsnuten 10 sowie zwischenliegende Schrägnuten 11 vorgesehen. Die axiale Einführnut 9 mündet über die zwischenliegende Schrägnut 11 in die in Umfangsrichtung verlaufende Verriegelungsnut 10, die sich über einen begrenzten Umfangswinkelbereich erstreckt.
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Nach 4 wird der Ölablassstopfen 3 in Axialrichtung entsprechend einem Pfeil 25 eingesteckt, wobei die Kulissenzapfen 12 in die zugeordnete axiale Einführnut 9 eingreifen und bis zum Beginn der Schrägnut 11 gelangen. Anschließend erfolgt entsprechend der Darstellung nach 5 eine Drehung des Ölablassstopfens 3 entsprechend einem Pfeil 26, wobei das Zusammenspiel der Kulissenzapfen 12 mit den jeweiligen Schrägnuten 11 zu einem weiteren axialen Hineinziehen des Ölablassstopfens 3 in die Ablassöffnung 2 hinein entsprechend einem Pfeil 27 führt, bis die Kulissenzapfen 12 im Eingriff mit der jeweiligen in Umfangsrichtung verlaufenden Verriegelungsnut 10 stehen. Eine weitere Drehung des Ölablassstopfens 3 in Richtung des Pfeiles 26 führt mangels Steigung der Verriegelungsnut 10 nicht mehr zu einem weiteren Hineinziehen des Ölablassstopfens 3 in die Ablassöffnung 2. Entsprechend der Darstellung nach 6 tritt infolge des Eingriffs der Kulissenzapfen 12 in die jeweiligen Verriegelungsnuten 10 lediglich eine axiale Fixierung des Ablassstopfens 3 ein.
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In der Darstellung nach 6 kann noch erkannt werden, dass die Drehbewegung des Ölablassstopfens 3 in der durch den Pfeil 26 (5) angegebenen Schließrichtung durch die Anlage der Anschlagflächen 7 an den Drehanschlägen 5 begrenzt ist. Die Kulissenzapfen 12 liegen dabei noch mit Abstand zum Ende der Verriegelungsnuten 10, wodurch sie infolge der Drehbewegung nicht überlastet werden können. In den übrigen Merkmalen und Bezugszeichen stimmt die Anordnung nach den 4 bis 6 mit derjenigen nach den 1 bis 3 überein.
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7 zeigt in einer schematischen Draufsicht eine Variante eines Ölablassstopfens 3, wobei dessen Kopf 6 anstelle des vorstehend beschriebenen Knebels 21 einen Mehrfach-Werkzeugansatz aufweist. Dieser Mehrfach-Werkzeugansatz umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel einen Außensechskant 16, einen Innensechskant 17, einen Innentorx 18 und einen Kreuzschlitz 19. Es kann aber auch zweckmäßig sein, nur eine Auswahl der vorgenannten Mittel zum Ansetzen von Werkzeugen vorzusehen bzw. alternativ oder zusätzlich weitere Formen solcher Mittel anzuordnen.
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8 zeigt in einer Längsschnittdarstellung die Anordnung nach 7 mit weiteren Einzelheiten des Ablassstopfens 3 und seines Mehrfach-Werkzeugansatzes. Der gestrichelten Darstellung ist zu entnehmen, dass der Innensechskant 17, der Innentorx 18 und der Kreuzschlitz 19 in Tiefenrichtung gestuft ausgebildet sind. Der Innensechskant 17 mit der größten Schlüsselweite weist eine geringere Eindringtiefe in den Kopf 6 auf als der Innentorx 18 mit kleinerem Durchmesser. Die größte Eindringtiefe ist für den Kreuzschlitz mit noch geringerem Durchmesser vorgesehen. Auf diese Weise können sämtliche Werkzeugansätze alternativ genutzt werden, ohne sich gegenseitig zu behindern. Der Darstellung nach 8 ist noch zu entnehmen, dass alternativ zu der in 2 dargestellten Radialdichtung 13 ein Axialdichtring 28 vorgesehen sein kann. In den übrigen Merkmalen und Bezugszeichen stimmt die Ausführung nach den 7 und 8 mit derjenigen nach den weiteren Figuren überein.