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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Perforationen
in Materialien für Etiketten, Verpackungen, Verpackungsfolien
u. dgl..
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Es
ist aus
DE 20 2004 012 429 ein
mehrlagiges Etikett zum Aufkleben auf Behälter bekannt,
wobei das Etikett aus einem Deckblatt und einem rückseitigen
Grundblatt besteht und das Deckblatt in einem seitlichen Bereich
mit einer vor dem Grundblatt liegenden Aufreißeinrichtung
versehen ist und Deck- und Grundblatt an ihrer Unterkante zumindest
abschnittsweise über eine Perforation trennbar miteinander
verbunden sind.
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Es
ist außerdem aus der
DE 41 32 493 C1 ein mehrlagiges Etikett zum
Aufkleben auf Behälter vorbekannt, wobei ein Deckabschnitt
auf einer Seite eine zweireihige Aufreißperforation und
auf der anderen Seite eine einreihige Abreißperforation
aufweist, so dass dieser Deckabschnitt als separates Blatt erhalten
werden kann.
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Es
ist ferner aus dem „Handbuch der Etikettiertechnik" von
Dr. Jörg Bückte und Dieter Leykamm die Heißbeleimungs-
oder Hot-Melt-Etikettierung bekannt, bei welcher die Etiketten
sowohl am schmalseitigen Anfangsbereich als auch am schmalseitigen Endbereich
mit Leimstreifen zum Verkleben auf einem Behälter, insbesondere
einer Flasche, versehen sind. Der am Etikettenanfang aufgebrachte Leim-streifen
dient bei der automatischen Etikettierung zur Übergabe
des Etiketts an den Behälter. Durch Drehung des Behälters
bei der Etikettenübergabe wird das Etikett straff aufgezogen
und die Endbeleimung sorgt für eine sichere Verklebung.
Anschließend erfolgt das exakte Anschmiegen des Etikettes
an den Behälter, wobei vor allem die überlappenden
Etikettenenden hierbei fest angepresst werden.
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Wenn
ein solches Hot-Melt-Etikett nun insbesondere nahe den Leimstreifen
mit ein- bzw. zweireihigen Perforationen versehen wird, um das aufgeleimte
Etikett später vom Verbraucher vollständig vom
Behälter, insbesondere einer Flasche, durch Aufreißen
der beiderseitigen Perforationen abnehmen und das auch auf der Rückseite
bedruckte Etikett als Sammeletikett, Los od. dgl. benutzen zu können,
besteht die Gefahr, dass die beim Aufziehen bzw. Verspenden des
Etiketts auf das Gebinde unter Zugspannung stehenden, perforierten
Etiketten bereits vorzeitig an den Perforationen einreißen,
so dass das Etikett nicht mehr gebrauchsfähig ist.
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Der
Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes
Verfahren zur Herstellung von Perforationen in Materialien für
Etiketten, Verpackungen, Verpackungsfolien u. dgl. zu schaffen,
wobei das vorzeitige Einreißen der Perforationen beim Aufziehen
bzw. Verspenden des Etiketts vermieden ist.
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Zur
Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, dass der
für die Perforationen vorgesehene Materialbereich durch
das Aufbringen von Lack auf mindestens einer Seite des Materials
verstärkt wird und dass die Perforationen nach dem Trocknen
des Lacks in das Material eingebracht werden. Damit werden bei einem
Etikett aus Papier die in Längsrichtung des Etiketts verlaufenden
Papierfasern mittels des aufgebrachten und getrockneten Lackes verstärkt,
so dass die beim Aufziehen bzw. Verspenden des Etikettes auf das
Material einwirkenden Zugspannungen nicht zu einem vorzeitigen Einreißen
der Perforationen führen können. Es wird davon
ausgegangen, dass als Material für die Etiketten bevorzugt Papier
aber auch Monofolie (PE-, PVC-, OPP- oder PP-Folie) verwendet wird.
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In
bevorzugter Weise wird erfindungsgemäß als Lack
ein UV-Lack verwendet, der in seiner polymerisierten Form ein Kunststoff
ist und unter UV-Licht aushärtet. Ein solcher UV-Lack wird
bisher nur auf der Vorderseite von solchen Etiketten verwendet,
die auf der Vorderseite einen besonderen Glanzeffekt aufweisen sollen.
In weiterer Ausbildung der Erfindung wird als Lack ein Dispersionslack,
der oxidativ trocknet, oder ein Lösungsmittellack verwendet,
der durch Verdampfen trocknet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich weiterhin
dadurch aus, dass zunächst die Rückseite des Materials
bedruckt und dann der für die Perforationen vorgesehene
Materialbereich lackiert und getrocknet wird und dass anschließend
die Vorderseite des Materials bedruckt und abschließend
ein- und/oder zweireihige Perforationen in die durch den Lack verstärkten
Materialbereiche eingebracht, insbesondere eingestanzt, werden.
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In
weiterer Ausbildung ist das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch gekennzeichnet, dass anstelle des Lacks auf den Materialbereich
der späteren Perforationen eine Kaschierfolie zur Verstärkung
der Perforationen aufgeklebt bzw. aufkaschiert wird.
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Die
Erfindung bezieht sich ferner auf ein Etikett, das nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt und dadurch gekennzeichnet ist, dass das Etikett
ein Heißbeleimungs- oder Hot-Melt-Etikett ist, dessen schmalseitige
Anfangs- und Endbereiche mit Leimstreifen zum Verleimen auf einem
Behälter vorgesehen sind, dessen Rückseite bedruckt
und im Bereich der ein- und/oder zweireihigen Perforationen mit
einem Lack, insbesondere einem UV-Lack, verstärkt und dessen
Vorderseite ebenfalls bedruckt ist.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung eines Lackes, insbesondere
UV-Lackes, auf der Rückseite eines Etikettes zur Verstärkung
des Materials des Etikettes im Bereich der ein- und/oder zweireihigen
Perforationen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
Perforationen für Etiketten, Verpackungen, Verpackungsfolien
u. dgl. wird nachfolgend anhand eines auf einen Behälter,
hier eine Flasche, aufzubringenden Heißbeleimungs- bzw.
Hot-Melt-Etikettes näher erläutert. Es zeigt:
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1 die
Ansicht einer Flasche mit einem Hot-Melt-Etiket, das nur mit dem
am Etikettenanfang aufgebrachten Leimstreifen mit der Flasche verklebt ist,
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2 die
Darstellungen eines Etikettes mit überklebten Leimstreifen
bei einer Linksmaschine, in perspektivischer Darstellung und in
einer Draufsicht,
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3 die
Darstellungen eines Etikettes mit überklebten Leimstreifen
bei einer Rechtsmaschine, in perspektivischer Darstellung und in
einer Draufsicht, und
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4 die
Draufsicht auf eine Hot-Melt-Etikett mit an beiden Schmalseiten
des Etikettes aufgebrachten Heißbeleimungs- bzw. Hot-Melt-Leimschichten
und mit unmittelbar an die Leimschichten anschließenden
ein- und zweireihigen Perforationen.
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Der
in 1 gezeigte Behälter in Form einer Flasche 1 umfasst
einen Umfangsbereich 2 für ein Etikett 3.
Dieses ist ein Heißbeleimungs- bzw. Hot-Melt Etikett, das
am schmalseitigen Anfangsbereich einen Leimstreifen 4 aufweist,
der bei der automatischen Etikettierung zur Übergabe des
Etikettes 3 an die Flasche 1 dient. Durch Drehung
der Flasche 1 bei der Übergabedes Etikettes 3 bzw.
bei dessen Verspenden an die Flasche 1 wird das Etikett 3 straff
auf den Umfangsbereich 2 der Flasche 1 aufgezogen. Ein
an der gegenüberliegenden schmalseitigen Endbereich des
Etikettes 3 angeordneter endseitiger Leimstreifen 5 sorgt
für eine sichere Verklebung des Etikettes 3 an
der Flasche 1, jedoch nur im Bereich des Leimstreifens 4.
Anschließend erfolgt das exakte Anschmiegen des Etikettes 3 an
die Flasche 1, wobei insbesondere die überlappenden
Etikettenenden mit den Leimstreifen 4 und 5 fest
an die Flasche 1 angepresst werden. Der zwischen den Leimstreifen 4 und 5 liegende
Bereich bzw. Etikettenteil 9 des Etikettes 3 wird
mit der Flasche 1 nicht verklebt.
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Die
Heißbeleimungs- bzw. Hot-Melt-Etikettierung benötigt
Verarbeitungstemperaturen zwischen 120°C und 170°C,
wohingegen die gewöhnliche Nassetikettierung bei Klebstofftemperaturen
von ca. 28°C durchgeführt wird.
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Die 2 und 3 zeigen
ein sogenanntes Rundum-Etikett 3 mit zu überklebenden
schmalseitigen Leimstreifen 4 und 5 bei der Verarbeitung
in einer Linksmaschine (2) und in einer Rechtsmaschine (3).
Es ist deutlich zu erkennen, dass nur die schmalseitigen Endstreifen
des Etiketts 3 mit Leimstreifen 4 und 5 versehen
sind.
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Die 4 zeigt
die Draufsicht auf ein Hot-Melt-Etikett 3 mit links und
rechts aufgebrachten, schmal- und endseitigen Leimstreifen 4, 5 sowie
unmittelbar rechts vom linken Leimstreifen 4 und links vom
rechten Leimstreifen 5 in das Material des Etikettes 3,
vorzugsweise Papier, eingestanzten zwei- bzw. einreihigen Perforationen 6 bzw. 7.
Das Etikett 3 ist sowohl auf der Innen- als auch auf der
Außenseite in nicht dargestellter Weise bedruckt.
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Vor
dem Einbringen der zwei- und einreihigen Perforationen 6, 7 ist
der für die Perforationen 6, 7 vorgesehene
Bereich 8 des Materials für das Etikett 3 mit
einem Lack beschichtet, der anschließend ausgehärtet
wird. Dies kann ein UV-Lack, ein Dispersionslack oder ein Lösungsmittellack
sein. Der Lack verstärkt die vorzugsweise in Längsrichtung
des Etikettes 3 verlaufenden Papierfasern derart, dass
die nach dem Einstanzen der Perforationen 6, 7 beim Verspenden
der Etiketten 3 auf die Flaschen 1 auftretenden,
in Längsrichtung auf das Material des Etikettes 3 einwirkenden
Zugspannungen nicht zum vorzeigen Zerreißen des Materials
der Etiketten 3 an den Perforationen 6, 7 führen
können.
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Die
Perforationen 6, 7 des auf der Vorder- und auf
der Rückseite bedruckten Etikettes 3 dienen dazu,
den mit der Flasche 1 nicht durch die Klebung verbundenen
Teil des Etikettes 3, der zwischen den beiden Perforationen 6, 7 liegt,
als ganzes Etikettenteil 9 restlos vom Umfangsbereich 2 der
Flasche 1 entfernen zu können, um diesen Etikettenteil 9 als Sammeletikett,
als Los od. dgl. vom Verbraucher verwenden zu können.
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Die
Form der Perforationen 6, 7 kann L-förmig
gezackt, wie bei der Perforation 6, oder aus geraden kurzen
Einschnitten, wie bei der Perforation 7, ausgebildet sein.
Wesentlich ist die Verstärkung der einzelnen Papierfasern
des Materials der Etiketten 3 durch auf die Rückseite
des Etikettes 3 aufgebrachten und ausgehärteten
Lack, insbesondere UV-Lack, Dispersions- und Lösungsmittellack.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Flasche
- 2
- Umfangsbereich
- 3
- Etikett
- 4
- Leimstreifen
- 5
- Leimstreifen
- 6
- Perforation
- 7
- Perforation
- 8
- Bereich
- 9
- Etikettenteil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202004012429 [0002]
- - DE 4132493 C1 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - „Handbuch
der Etikettiertechnik” von Dr. Jörg Bückte
und Dieter Leykamm die Heißbeleimungs- oder Hot-Melt-Etikettierung [0004]