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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Oberriemchenhalter für
Streckwerke von Spinnereimaschinen mit mindestens einem mit einer
Federkraft beaufschlagten, ein Oberriemchen spannenden und an einer
Umlenkkante umlenkenden Riemchenführer, der an einem Mittelstück
des Oberriemchenhalters gehalten ist.
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Aus
der deutschen Gebrauchsmusterschrift
DE 92 14 598 U1 ist ein Oberriemchenhalter
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 der vorliegenden Anmeldung
bekannt, der einen ein Oberriemchen spannenden und umlenkenden Riemchenführer
aufweist, der an einem Mittelstück des Oberriemchenhalters
gehalten ist. Der Riemchenführer ist mit einer Federkraft
beaufschlagt, um das Oberriemchen unter einer definierten Spannung
zu halten. Zur Führung des Riemchenführers ist
dieser mit angeformten Zapfen versehen, die jeweils in an dem Mittelstück
angeformten korrespondierenden Kanälen geführt
sind. Die Zapfen und die Kanäle sind gemäß der
DE 92 14 598 U1 innerhalb
der Laufbahnbreite des Oberriemchens an dem Riemchenhalter beziehungsweise
an dem Mittelstück angeordnet. Die Tiefe der Kanäle
im Mittelstück beschränkt sich dabei auf die Breite
des Mittelstückes an dieser Stelle.
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Als
nachteilig an dem aus dem Stand der Technik bekannten Oberriemchenhalter
hat es sich gezeigt, dass das Maß der Auf- und Abbewegung
der Umlenkkante zur Horizontalen an dem Riemchenführer
größer ist, als das fertigungstechnisch bedingte Spiel
zwischen den der Führung dienenden Zapfen und Kanälen.
Hierfür ursächlich ist die auskragende Anordnung
des Riemchenführers gegenüber den Kanälen
an dem Mittelstück des Oberriemchenhalters. Eine Höhenänderung
der Umlenkkante tritt stets dann auf, wenn das durch den Riemchenführer
gespannte Oberriemchen in Bewegung gesetzt wird, und umgekehrt,
wenn das Oberriemchen angehalten wird. Die im Oberriemchen auftretenden
Zugkräfte sind in Abhängigkeit vom Betriebszustand
unterschiedlich gerichtet. Dies führt dazu, dass während des
Betriebes des Oberriemchens die Umlenkkante des Riemchenführers
nach oben gezogen wird, während die Umlenkkante im Stillstand
des Oberriemchens nach unten ausgelenkt wird. Die Höhe
der Auslenkung der Unterkante des Riemchenführers gegenüber
der Unterriemchenbrücke beziehungsweise des Unterriemchens
ist jedoch ein Prozessparameter, der das Resultat des nachfolgenden
Spinnprozesses nachhaltig beeinflusst, so dass die Kenntnis der
Höhe der Auslenkung von großer Bedeutung ist.
Die Umlenkkante sollte so positioniert sein, dass das Oberriemchen
und das Unterriemchen parallel zueinander laufen, variiert in ihrer
Höhe, welche während des Betriebes nur schwer
oder gar nicht bestimmbar ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Oberriemchenhalter
bereitzustellen, welcher sich durch eine geringe Variation der Auslenkung
der Umlenkkante insbesondere bei einem Wechsel des Betriebszustandes
des Oberriemchens auszeichnet.
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Dies
wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 erreicht.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß Anspruch
1 wird vorgeschlagen, dass mindestens ein Paar der Führung
des Riemchenführers dienende, miteinander korrespondierende
Führungselemente am Mittelstück und am Riemchenführer
außerhalb der Laufbahnbreite des Oberriemchens angeordnet
sind. Der wesentliche Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass
die der Führung des Riemchenführers dienenden
Führungselemente gegenüber der Anordnung gemäß dem
Stand der Technik, wonach sie innerhalb der Laufbahnbreite und unterhalb
des Riemchenführers angeordnet sind, länger gestaltet
werden können. Durch diese Maßnahme lässt
sich die Führungslänge gegenüber dem
aus dem Stand der Technik bekannten Oberriemchenhalter deutlich
verlängern, wodurch das Maß der Auf- und Abbewegung
der Umlenkkante auf das in seiner Größe bekannte
funktionsbezogene Spiel des der Führung dienenden Führungselementes
reduziert wird. Ein Kippen der Umlenkkante infolge einer Änderung
des Betriebszustandes, wie weiter oben zum Stand der Technik beschrieben
worden ist, wird durch diese Anordnung nahezu vollständig
vermieden. Durch die Verringerung des Maßes der Auslenkung
der Umlenkkante auf Grund eines Wechsels des Betriebszustandes des
Oberriemchens wird das Ergebnis des Verzugsprozesses und des sich
daran anschließenden Spinnprozesses positiv beeinflusst.
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Hierzu
kann das mindestens eine Führungselement am Mittelstück
als Führungsnut ausgebildet sein, während das
mindestens eine Führungselement am Riemchenführer
als Führungsschiene ausgebildet sein kann.
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Hierbei
können die Führungsnut beziehungsweise die Führungsschiene
durchgehend ausgeführt sein.
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Alternativ
kann das als mindestens eine Führungsnut ausgebildete Führungselement
eine Unterbrechung aufweisen.
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Ebenso
kann das als mindestens eine Führungsschiene ausgebildete
Führungselement eine Unterbrechung aufweisen.
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Die
Ausdehnung der in der Horizontalebene der Führungsschiene
und/oder der Führungsnut vorgesehenen Unterbrechung ist
derart gewählt, dass sich die unterbrechungsfreien Abschnitte
von Führungsnut und Führungsschiene zumindest
partiell überlappen.
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So
sollte die Anordnung einer Unterbrechung an der mindestens einen
Führungsnut und/oder an der mindestens einen Führungsschiene so
gewählt sein, dass alle Abschnitte einer unterbrochenen
Führungsschiene, unabhängig von der Position des
Riemchenführers gegenüber dem Mittelstück,
stets mit ihren korrespondierenden Abschnitten der unterbrochenen
Führungsnut zumindest partiell in Eingriff stehen, um ein
Kippen der Umlenkkante infolge einer Änderung des Betriebszustandes
sicher zu vermeiden.
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In
bevorzugter Weiterbildung kann sich die Führungsnut innerhalb
ihrer Horizontalebene über die Längsausdehnung
des Riemchenführers hinaus, jedoch durch den vorhandenen
Bauraum begrenzt, erstrecken. Dies begünstigt den beschriebenen
Effekt der Verringerung des Maßes der Auf- und Abbewegung
der Umlenkkante noch.
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Insbesondere
kann sich die Führungsnut bis zur Umlenkkante des Riemchenführers
erstrecken. Dadurch kann das Auskragen des Riemchenführers über
die Führungsnut hinaus reduziert werden. Entsprechendes
kann erreicht werden, wenn sich die Führungsnut auf der
der Umlenkkante abgewandten Seite des Riemchenführers über
dieses hinaus erstreckt, um das Auskragen zu reduzieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform kann der Riemchenführer
beidseitig mit einer Führungsschiene und das Mittelstück
mit korrespondierenden Führungsnuten ausgeführt
sein. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass die Riemchenführer
auf beiden Seiten identisch ausgeführt sein können,
was sich vorteilhaft auf die Herstellkosten des vorzugsweise als
Spritzgussteil ausgeführten Bauteiles sowie die Montage
des Oberriemchenhalters auswirkt.
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Bevorzugt
kann die Länge der beiden Führungsnuten unterschiedlich
sein. Diese Ausgestaltung des Mittelstücks vereinfacht
die Montage und Demontage des Oberriemchens.
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Hierbei
sollte die kürzere der beiden Führungsnuten an
der Außenkante des Mittelstückes angeordnet sein,
um das Oberriemchen leichter aufbringen und abziehen zu können.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Darin
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Oberriemchenhalters;
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2 eine
Frontalansicht des Oberriemchenhalters gemäß 1;
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3 eine
Schnittansicht des Oberriemchenhalters entlang der Linie A-A gemäß 2;
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4 eine
Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform eines Oberriemchenhalters;
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5 eine
Draufsicht eines Riemchenführers gemäß der
zweiten Ausführungsform nach 4.
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6 eine
perspektivische Ansicht eines Riemchenführers gemäß einer
dritten Ausführungsform des Oberriemchenhalters;
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7 eine
perspektivische Ansicht des Oberriemchenhalters gemäß einer
vierten Ausführungsform.
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Die
Darstellung in 1 zeigt einen Oberriemchenhalter 1,
der aus einem Mittelstück 2 und aus zwei Riemchenführern 3 besteht.
Das Mittelstück 2 wird auf eine Achse 5 einer
Doppeloberwalze 6 aufgesetzt. Die Doppeloberwalze 6 ist
in bekannter Weise an einem Lenker eines Oberwalzen-Trag- und Belastungsarms
gehalten. Die Riemchenführer 3 sind den beiden
drehbar gelagerten Oberwalzen 6 zugeordnet.
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Ein
nicht dargestelltes Oberriemchen umschlingt die Oberwalze 6 und
den Riemchenführer 3. Das Oberriemchen wird dabei über
den Riemchenführer 3 geführt und an einer
Umlenkkante 16 umgelenkt. Die Laufbahnbreite des Riemchenführers 3 wird
durch senkrecht zur Bewegungsrichtung des Oberriemchens angeordnete
Wandungen 4 an dem Riemchenführer 3 begrenzt,
wie aus den 1 bis 3 ersichtlich
ist, wodurch ein Abrutschen des Oberriemchens von dem Riemchenführer 3 verhindert
werden kann. Um das Oberriemchen zu spannen, ist der Riemchenführer 3 mit
einer Federkraft beaufschlagt, die durch eine zwischen dem Mittelstück 2 und
dem jeweiligen Riemchenführer 3 angeordnete Feder 7 erzeugt
wird. Die Feder 7 ist, wie in 3 dargestellt
ist, in jeweils ineinandergreifenden Rundkanälen 8, 9 des
Mittelstücks 2 und des Riemchenführers 3 angeordnet,
um die Feder 7 vor Faserflug zu schützen.
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Zur
Führung des Riemchenführers 3 sind am Mittelstück 2 außerhalb
der Laufbahnbreite des Oberriemchens Führungselemente angeformt.
Die Führungselemente sind in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
als außerhalb der Laufbahnbreite des Oberriemchens angeordnete
Führungsnuten 11 und Führungsschienen 12 ausgebildet.
Die Führungsnuten 11 dienen der Aufnahme der an
dem Riemchenführer 3 angeformten korrespondierenden
Führungsschienen 12. Des Weiteren sind an dem
Riemchenführer 3 innerhalb der Laufbahnbreite
Zapfen 13 angeordnet, die an ihren freien Enden Rastnasen 14 aufweisen.
Die Zapfen 13 greifen in korres pondierende, ebenfalls innerhalb
der Laufbahnbreite des Oberriemchens befindliche Kanäle 15 ein.
Die Rastnasen 14 des Riemchenführers 3 hintergreifen
in seiner an dem Mittelstück 2 montierter Position
Ausnehmungen in den Kanälen 15. Auf diese Weise
wird verhindert, dass sich der Riemchenführer 3 von
dem Mittelteil 2 des Oberriemchenhalters 1 lösen
kann, wenn das Oberriemchen entfernt wird.
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Wie
aus der Darstellung in 2 ersichtlich ist, weist das
Mittelstück 2 in dem Bereich, in dem jeweils der
Riemchenführer 3 angeordnet ist, eine geringere
horizontale Ausdehnung auf, als in dem mittleren Bereich des Mittelstückes 2,
welcher der Befestigung auf der Achse 5 der Doppeloberwalze 6 dient. Dies
ist dadurch bedingt, dass bei konventionellen Oberriemchenhaltern 1 die
Zapfen 13 und die korrespondierenden Kanäle 15,
die der Führung des Riemchenführers 3 dienen,
in ihrer Länge beschränkt sind, da sie innerhalb
der Laufbahnbreite des Oberriemchens an dem Riemchenführer 3 beziehungsweise
dem Mittelstück 2 angeordnet sind.
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Durch
die erfindungsgemäße Anordnung der Führungsnuten 11 und
der korrespondierenden Führungsschienen 12 außerhalb
der Laufbahnbreite des Oberriemchens können die Führungsnuten 11 und die
korrespondierenden Führungsschienen 12 länger ausgeführt
werden, als die Kanäle 15 und die Zapfen 13 innerhalb
der Laufbahnbreite des Oberriemens gemäß dem Stand
der Technik. Weiterhin erstreckt sich, wie aus 3 ersichtlich
ist, das vordere Ende der Führungsschienen 12 bis
in die unmittelbarer Nähe der Umlenkkante 16 des
Riemchenführers 3, so dass das Auskragen der Riemchenführer 3 über die
Führungsschiene 11 hinaus reduziert wird. Durch diese
Maßnahmen liegt das Maß der möglichen
Auf- und Abbewegung der Umlenkkante 16 des Riemchenführers 3 nur
noch in der Größenordnung des funktionsbedingten
Spiels der Führungselemente. Ein Kippen der Umlenk kante 16 auf
Grund der auftretenden Zugkräfte infolge der Änderung
des Betriebszustandes bei einem in Bewegungsetzen des Oberriemchens
beziehungsweise bei einem Stoppen des Oberriemchens, die in Abhängigkeit
vom Betriebszustand unterschiedlich gerichtet sind, wird dadurch
nahezu verhindert.
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Die
Führungsnuten 11 des Mittelstückes 2 lassen
sich in Abhängigkeit von dem zur Verfügung stehenden
Bauraum über die Umlenkkante 16 beziehungsweise über
die der Umlenkkante 16 abgewandten Seite hinaus verlängern.
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In 4 ist
eine Draufsicht auf eine modifizierte Ausführungsform eines
Oberriemchenhalters 1' sowie in 5 eine Draufsicht
auf einen Riemchenführer gemäß der zweiten
Ausführungsform nach 4 dargestellt.
Bei dieser Ausführungsform sind die Führungselemente
in Form der Führungsnuten 11' an dem Mittelstück 2' und
der Führungsschienen 12' auf der der Umlenkkante 16 des
Riemchenführers 3' abgewandten Seite verlängert
ausgeführt, wie aus den 4 und 5 ersichtlich
ist. Der Vorteil besteht darin, dass, unter optimaler Ausnutzung des
vorhanden rückwärtigen Bauraumes des Oberriemchenhalters 1',
durch die Verlängerung der Führungselemente 11', 12' über
die Breite des Mittelstückes 2' hinaus, die Kippneigung
des Riemchenführers 3' bei einem Wechsel des Betriebszustandes über
das vorhandene Spiel zwischen den Führungselementen 11', 12' hinaus
verringert werden kann.
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Weiterhin
ist in 6 eine perspektivische Ansicht eines Riemchenführers 3'' gemäß einer
dritten Ausführungsform dargestellt, dessen Führungsschiene 12'' an
zumindest einer Stelle durch eine Aussparung 10 unterbrochen
ist. Die hier dargestellte unterbrochene Ausführung der
Führungsschiene 12'' führt in der Führungsnut 11 zu
einer Zwei-Punkt-Auflage und stellt eine geringfügige Modifikation
dar, die jedoch die gleiche Stabilität gewährleistet,
wie die Variante der Riemchenführer 3, 3' mit
einer durchgehenden Führungsschiene 12 und 12' gemäß den 1 bis 5.
Ebenso könnten auch die Führungsnut und/oder die
Führungsschiene mit zumindest einer Unterbrechung respektive
Aussparung 10 versehen sein. Bei der Unterbrechung der
Führungsnut kann es sich um eine Materialaussparung handeln, die
die gleitende Verschiebbarkeit der durchgehenden Führungsschiene 12, 12' wie
auch einer durch eine Aussparung 10 unterbrochenen Führungsschiene 12'' in
der Horizontalebene der unterbrochenen Führungsnut nicht
behindert.
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Mit
Bezug auf 7, die eine vierte Ausführungsform
eines Oberriemchenhalters 1'' gemäß 1 zeigt,
weist das Mittelstück 2' Führungsnuten 11' auf,
die durch sich in der Horizontalebene erstreckende Aussparungen 18 abschnittsweise
unterbrochen sind. Die durchgehenden Führungsschienen 12 des
Riemchenführers 3 liegen bei dieser Variante ebenfalls
nur an zwei Stellen an den unterbrechungsfreien Abschnitten der
Führungsnut 11' auf.
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Letztlich
ist auch eine Kombination beider Varianten denkbar, bei der sowohl
die Führungsschiene als auch die Führungsnut Unterbrechungen in
Form von Aussparungen aufweisen.
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Voraussetzung
für die Stabilisierung des Riemchenführers gemäß der
dritten oder vierten Ausführungsform beziehungsweise einer
Kombination von Riemchenführer und Mittelstück
aus beiden Ausführungsformen während des Betriebes
sowie bei einem Wechsel des Betriebszustandes ist, dass die Führungselemente
stets derart miteinander in Berührung stehen, dass ein
Kippen des Riemchenführers zur Horizontalebene vermieden
wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 9214598
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