-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen ionensensitiven Sensor mit
einer Elektrolyt-Isolator-Halbleiter-Struktur (EIS nach dem Englischen Elektrolyte-Insulator-Semiconductor),
insbesondere einen ionensensitiven Feldeffekttransistor (ISFET) oder
einen ionensensitiven Sensor mit einer EIS-Struktur und einer lichtgestützten
Messwerterfassung.
-
Ein
Sensor mit einer EIS-Struktur umfasst ein Halbleitersubstrat auf
dem ein Isolator angeordnet ist, der im Messbetrieb mit einem Elektrolyten
beaufschlagt ist.
-
ISFETs
sind etablierte Beispiele für Sensoren mit einer EIS-Struktur,
wobei in diesem Fall der Isolator den ionensensitiven Gateisolator
eines Feldeffekttransistors bildet.
-
Bei
den so genannten LAPS (Licht-adressierbaren Potentiometrischen Sensoren)
werden mittels eines modulierten Lichtsignals Photoelektronen im
Halbleitermaterial, einer EIS-Struktur erzeugt, wobei die Generierung
von Photoelektronen wiederum von den Elektrolyteigenschaften abhängt.
LAPS. Eine grundlegende Beschreibung von LAPS ist von Hafeman
et al. gegeben in „Light addressable potentiometric sensor
for biochemical systems", Science 240(1988) 1182–1185.
-
ISFETs
sind etablierter und besser untersucht als andere EIS-Strukturen.
Daher wird in der folgenden Beschreibung von Problemen im Stand der
Technik im wesentlichen auf ISFETs Bezug genommen, wobei es in der
Natur der Sache liegt, dass diese Probleme entsprechend für
andere Sensoren mit einer EIS-Struktur gegeben sind.
-
Ionensensitive
Feldeffekttransistoren (ISFET) werden zur Messung von Ionenkonzentrationen oder
speziellen Stoffkonzentrationen in Lösungen unterschiedlicher
Zusammensetzungen und Leitfähigkeiten eingesetzt. Anwendungen
von ISFETs zum kontinuierlichen Nachweis von Konzentrationen sind in
der Umweltüberwachung, in der industriellen Prozessüberwachung,
in der Lebensmittelindustrie und in der Biochemie/Medizintechnik.
Dabei kommt es insbesondere auf eine hochpräzise Konzentrationserfassung,
schnelle Inbetriebnahme und eine minimale Langzeitdrift des Sensors,
in Verbindung mit einem akzeptablen Preis, an.
-
In
der
deutschen Patentanmeldung
10 2009 002060 wird ein ISFET und ein LAPS offenbart, die sich
durch besondere Medienbeständigkeit auszeichnen. Auf die
dortige, detaillierte Diskussion zum Stand der Technik wird verwiesen.
-
Die
Patentanmeldung
10 2009
002060 geht von dem Problem aus, dass ionensensitive Schichten
aus Ta
2O
5, welche
günstig Eigenschaften hinsichtlich Empfindlichkeit und
Linearität aufweisen, insbesondere gegenüber alkalischen
Medien mit einem pH > 10
instabil sind, was dazu führt, dass solche Medien durch
die ionensensitive Schicht diffundieren und tiefer liegende Schichten
beschädigen oder zerstören können. Die
Medienbeständigkeit wird nach der Lehre der Patentanmeldung
DE 10 2009 002060 mit
einem Mehrschichtaufbau erreicht, indem unter der medienberührenden
ionensensitiven Schicht eine im wesentlichen kristalline Isolatorschicht
angeordnet ist. Genauer umfasst der dort offenbarte ionensensitive
Sensor mit einer EIS-Struktur umfasst ein Halbleiter-Substrat, auf
dem eine Schicht eines Substratoxids erzeugt ist, eine Anpassungsschicht,
welche auf dem Substratoxid präpariert ist, ein chemisch
stabiler Zwischenisolator, der auf der Anpassungsschicht abgeschieden
ist, und eine Sensorschicht, welche ein Tantaloxid oder ein Tantaloxinitrid
aufweist, die auf dem Zwischenisolator aufgebracht ist, wobei der
Zwischenisolator Hafniumoxid oder Zirkonoxid oder ein Gemisch aus
diesen Oxiden aufweist, und wobei sich die Anpassungsschicht in ihrer
chemischen Zusammensetzung und/oder in ihrer Struktur von dem Zwischenisolator
und von dem Substratoxid unterscheidet. Die Anpassungsschicht kann
beispielsweise ein Tantaloxid oder ein Tantaloxinitrid aufweisen.
-
Die
ionensensitive Schicht und die Anpassungsschicht des Sensors gemäß der
DE 10 2009 002060 weisen
eine elektrische Leitfähigkeit auf, die zwar gering ist,
aber die Leitfähigkeit des Zwischenisolators um Größenordnungen übersteigt.
Insoweit bilden die ionensensitive Schicht und Anpassungsschicht
die Elektroden eines Kondensators mit dem Zwischenisolator als Dielektrikum.
Dies kann ggf. zu Ladungen und damit Potentialdifferenzen zwischen der
ionensensitiven Schicht und der Anpassungsschicht führen,
die eine veränderliche Verschiebung des Arbeitspunktes
ionensensitiven Sensors bewirken können, da Ladungen von
der Temperatur und der Art des Mediums abhängen. Eine Verschiebung des
Arbeitspunkts kann jedoch – je nach Ausmaß des Effekts – eine
erhebliche Beeinträchtigung des ioenensensitiven Sensors
bedeuten.
-
Im
Hinblick auf die zuvor beschriebenen Probleme ist es die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung einen medienbeständigen ionensensitiven
Sensor mit einer EIS-Struktur, beispielsweise einen ISFET-Sensor
oder einen ionensensitiven LAPS, bereitzustellen, der die beschriebenen
Nachteile des Stands der Technik überwindet.
-
Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
den Sensor gemäß Anspruch 1.
-
Der
erfindungsgemäße ionensensitive Sensor mit einer
EIS-Struktur umfasst ein Halbleiter-Substrat, auf dem eine Schicht
eines Substratoxids erzeugt ist, eine Anpassungsschicht, welche
auf dem Substratoxid präpariert ist, ein chemisch stabiler
Zwischenisolator, der auf der Anpassungsschicht abgeschieden ist,
und eine ionensensitive Sensorschicht, die auf dem Zwischenisolator
aufgebracht ist, wobei sich die Anpassungsschicht in ihrer chemischen
Zusammensetzung und/oder in ihrer Struktur von dem Zwischenisolator
und von dem Substratoxid unterscheidet,
wobei die Anpassungsschicht
und die ionensensitive Sensorschicht jeweils eine größere
elektrische Leitfähigkeit aufweisen als der Zwischenisolator,
wobei erfindungsgemäß die Anpassungsschicht mit
der ionensensitiven Sensorschicht in elektrisch leitender Verbindung
steht.
-
Die
leitfähige Verbindung erstreckt sich vorzugsweise in Richtung
der Schichtfolge zwischen der Anpassungsschicht und der ionensensitiven
Sensorschicht.
-
Die
leitfähige Verbindung kann insbesondere das Material der
Anpassungsschicht, das Material der ionensensitiven Sensorschicht
oder ein Metall aufweisen.
-
In
einer Weiterbildung der Erfindung ist der Zwischenisolator lateral
von einer leitfähigen Zwischenschicht umgeben, welche die
leitfähige Verbindung bildet, die sich zwischen der Anpassungsschicht
und der ionensensitiven Sensorschicht erstreckt.
-
In
einer anderen Weiterbildung der Erfindung umfasst die leitfähige
Verbindung leitfähige Kanäle die sich durch den
Zwischenisolator erstrecken.
-
Die
leitfähige Verbindung ist in einer Weiterbildung der Erfindung
in einem lateralen Bereich des ionensensitiven Sensors angeordnet,
der außerhalb des Bereichs liegt, dessen Oberfläche
mit die ionensensitive Sensorschicht aufweist, und der mit dem Messmedium
beaufschlagbar ist. Anders ausgedrückt, ist unter dem gesamten
Oberflächenabschnitt der ionensensitiven Sensorschicht
der mit dem Messmedium beaufschlagbar ist, eine lateral durchgehende
Schicht der Zwischenisolators angeordnet.
-
In
einer Weiterbildung der Erfindung weist die ionensensitive Sensorschicht
Tantaloxid oder Tantaloxinitrid auf.
-
In
einer Weiterbildung der Erfindung weist der Zwischenisolator Hafniumoxid
oder Zirkonoxid oder ein Gemisch aus diesen Oxiden auf.
-
Das
Substratoxid, die Anpassungsschicht, der Zwischenisolator und die
ionensensitive Sensorschicht bilden zusammen den Isolator der EIS-Struktur.
-
Im
Messbetrieb kann die Sensorschicht des Isolators mit einem Messmedium
beaufschlagt werden, wobei das Messmedium aufgrund seiner Elektrolyteigenschaften
für das „E” in der EIS-Struktur steht.
-
Der
erfindungsgemäße Sensor mit EIS-Struktur kann
insbesondere einen ISFET-Sensor bzw. pH-ISFET-Sensor oder einen
LAPS umfassen.
-
Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung weist die Anpassungsschicht mindestens
ein Material auf, welches ausgewählt ist aus der Gruppe
von Stoffen die umfasst: Hafniumoxid-Silikat, Zirkoniumoxid-Silikat,
Gemische aus Hafniumoxid-Zirkoniumoxid-Silikat, Hafniumoxynitrid-Silikat,
Zirkoniumoxynitrid-Silikat, Gemische aus Hafniumoxynitrid-Zirkoniumoxynitrid-Silikat,
Hafniumoxid, Tantaloxid, Tantaloxynitrid, Tantal-Hafniumoxynitrid,
Gemische aus Tantal-Hafniumoxid-Silikat, Gemische aus Tantal-Hafniumoxynitrid-Silikat,
Hafnium-Lanthanoxid, Hafnium-Lanthanoxynitrid, Hafnium-Ceroxid oder
Hafnium-Ceroxynitrid.
-
Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung weist das Substratoxid eine Schichtdicke
von 2,5 nm bis 150 nm auf, insbesondere nicht weniger als 10 nm
und nicht mehr als 90 nm.
-
Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung beträgt die Schichtdicke der
Anpassungsschicht 1 nm bis 135 nm, insbesondere nicht weniger als
5 nm und nicht mehr als 40 nm.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung weist der Zwischenisolator eine
Schichtdicke von 20 nm bis 200 nm, insbesondere nicht weniger als
30 nm und nicht mehr als 170 nm, bevorzugt nicht weniger als 50
nm und nicht mehr als 150 nm auf.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung weist die Sensorschicht eine Schichtdicke
von 10 nm bis 200 nm, insbesondere nicht mehr als 100 nm, und bevorzugt
nicht mehr als 50 nm auf.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung weist das Substrat Silizium auf,
insbesondere n-Silizium.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung umfasst der Sensor mit EIS-Struktur
einen ISFET ein p-Kanal Feldeffekttransistor, oder ein n-Kanal Feldeffekttransistor
in einer p-Wanne ist.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung weist die Anpassungsschicht zwischen
dem Substratoxid und dem Zwischenisolator einen Übergang
von einer amorphen zu einer nanokristallinen Struktur auf.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung weist der Zwischenisolator eine
polykristalline Struktur auf, insbesondere eine nanokristalline
Struktur.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung weist die Sensorschicht eine amorphe,
teilkristalline oder polykristalline Struktur auf, insbesondere
eine nanokristalline Struktur.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen ionensensitiven Feldeffekttransistors
umfasst die Präparation der beschriebenen Schichtfolge,
wobei insbesondere der Zwischenisolator kristallin oder hochdichtamorph bzw.
teilkristallin abgeschieden wird.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung werden der Zwischenisolator und
Sensorschicht gemeinsam durch eine Temperung ausgeheilt und die
Kristallinität eingestellt.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung wird das Substratoxid durch eine
Temperung in seiner Dicke verstärkt, wobei mittels einer
kontrollierten Temperung die Schichtdicke kontrolliert und davon
abhängige Sensorparameter gezielt eingestellt werden können.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung werden die Metalloxide, Metalloxnitride,
Metalloxid-Silikate, Metalloxynitrid-Slikate durch Sputtern, Elektronenstrahldampfen
oder durch eine CVD-Abscheidungstechnologie aufgebracht.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung werden die Metalle, Metallnitride,
Metallsilizide, Metallnitrid-Silizide durch Sputtern, Elektronenstrahldampfen oder
durch eine CVD-Abscheidungstechnologie aufgebracht und in einem
Nachfolgeschritt oxidiert.
-
Nach
einer Weiterbildung der Erfindung erfolgt die kristalline Abscheidung
mit hohen Teilchenenergien auf ungeheizte Substrate.
-
Nach
einer anderen Weiterbildung der Erfindung erfolgt die kristalline
Abscheidung auf Substrate mit mehr als 250°C, wobei auch
in diesem Fall die kristalline Abscheidung mit hohen Teilchenenergien erfolgen
kann.
-
Die
Vorteile und Gesichtspunkte der Erfindung und Ihrer Weiterbildungen
sind im folgenden zusammengefasst.
-
Das
Erfordernis einer hohen chemischen Stabilität schließt
aus, dass das gleiche Schichtmaterial eine pH-sensorische Aufgabe
in ausreichender Linearität mit geringer Hysterese übernehmen
kann. Gleichzeitig muss seine pH-Sensibilität gerade unter extremen
pH-Werten ausreichend gut sein, damit in diesen korrodierenden Lösungen
bei hohen Temperaturen der Sensor nicht sofort ungeeignet wird,
obwohl in die pH-Sensorschicht Löcher oder Spalten geätzt
werden und die hydratisierte Oberflächenzone anwächst.
-
Eine
chemisch stabile Schicht muss ein möglichst in sich geschlossenes,
hochdichtes Material sein. Hochdichtes, chemisch stabiles Material
als relativ dicke Schicht hat jedoch keine so gute Haftung auf einem
Substratuntergrund wie dem oxidierten Siliziumwafer, wenn die Wafer
im Halbleiterprozess verschiedenen Temperaturbelastungen ausgesetzt werden.
Der Siliziumwafer selbst muss oxidiert sein, damit der Feldeffekttransistor
stabile Parameter erhält. Dieses Substratoxid SiO2 dient gleichzeitig als Schutzschicht gegen
eindiffundierende Metallionen der darüberliegenden Schichten
und isoliert diese elektrisch von den Metalloxiden, deren elektrische Isolationswirkung
unter SIP-Bedingungen geringer wird. Da das Oxid des Siliziums eine
sehr kleine Dielektrizitätskonstante hat, ist seine Schichtdicke
vorzugsweise begrenzt zu halten.
-
Da
die Sensorstruktur elektrochemischem Stress ausgesetzt wird, müssen
die eingesetzten Materialien möglichst redoxstabil sein.
Die erforderliche Kombination von mehreren Schichten soll insbesondere
in der Weise erfolgen, dass die Korngrenzen der Metallverbindungen
sich nicht durchgehend von der Oberfläche bis zum SiO2 fortpflanzen, dieses unter mechanische
Spannung setzen oder gar aufreißen.
-
Hochdicht-kristallin
abgeschiedene Metalloxide, beispielsweise HfO2,
mit hoher Dielektrizitätskonstante und ausreichender pH-Sensibilität
zeichnen sich durch eine sehr hohe chemische Beständigkeit
insbesondere in stark alkalischen Messmedien auch bei hohen Temperaturen
aus, wodurch sie sich als Zwischenisolator unter der pH-linearen
Sensorschicht sehr gut eignen und die Lebensdauer des Sensors beträchtlich
verlängern. Materialien mit höherer Dielektrizitätskonstante
zeigen ohnehin niedrigere elektrische Leckströme bei gleicher
effektiver Isolatordicke. Die Stabilität des kristallin
abgeschiedenen Materials ist so hoch, dass eine gemeinsame Temperung
mit den darüber- und darunterliegenden Schichten nicht
zur Vermischung führt und dadurch nicht zu Störungen
in den Schichten kommt. Einmal kristallin abgeschieden wird die
Struktur kaum noch geändert, wenn die Temperatur der Schicht
erhöht wird. Eine strukturelle Änderung würde
erst beim nächstliegenden Phasenübergang erfolgen,
der aber unter den üblichen Bedingungen nicht vorkommt.
-
Die
Erfindung wird nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert. Es zeigt:
-
1:
einen schematischen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen
pH-ISFET-Sensor; und
-
2:
einen schematischen Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen
LAPS.
-
In
der dargestellten Skizze ist ein Längsschnitt eines erfindungsgemäßen
ISFET-Sensorchips dargestellt. Der Chip mit einer Fläche
von ca. 3,5 × 3,5 mm2 wird im Verbund
auf 150 mm Siliziumwafern in einer Halbleiterlinie gefertigt. Vereinzelte Chips
werden auf geeignete Substrate geklebt, kontaktiert und mittels
spezieller Aufbauverfahren zu kompletten Messsystemen komplettiert.
Aus den Chips/Boards werden beispielsweise Eintauchelektroden für
die pH-Messung hergestellt.
-
Der
erfindungsgemäße ISFET-Sensor hat im wesentlichen
die folgende Struktur. Ein Substratoxid 103 auf einem Siliziumsubstrat 100 bildet
das Gateoxid und stabilisiert den Feldeffekt, der durch einen Mehrfachschichtstapel,
bestehend aus Sensorschicht 106, Zwischenisolator 105,
Anpassungsschicht 104 und Substratoxid 103, aufgrund
einer Beaufschlagung mit einer Messlösung 120 induziert wird.
Der Feldeffekt ermöglicht einen Kanalstrom zwischen Source 102 und
Drain 101, wenn zwischen Source 102 und Drain 101 eine
elektrische Potentialdifferenz durch elektrische Kontaktierung von
Source 102 und Drain 101 eingestellt wird. Gesteuert
werden kann die Wirkung des Feldeffekttransistors auch mit der elektrischen
Kontaktierung des Silizium Bulk 100. Zwischen der Sensorschicht 106 und
der Anpassungsschicht 105 ist eine Elektrisch leitfähige
Verbindung hergestellt, welche im Ausführungsbeispiel das Material
der Sensorschicht aufweist.
-
Die
Anpassungsschicht 104 unter dem hochdichten Zwischenisolator 105 verbessert
die Haftung des Doppelschichtstapels Zwischenisolator 105/pH-Sensorschicht 106,
unterbricht die Korngrenzenfortpflanzung in Richtung Substrat 100 und
verlängert damit ebenfalls die Sensorlebensdauer des Sensors.
Die Anpassungsschicht 104 optimiert auch die mechanischen
Spannungen im Mehrschichtstapel. Die Anpassungsschicht 104 passt
den ansonsten abrupten Strukturübergang vom dem auch bei sehr
hohen Temperatur noch amorph bleibenden SiO2 auf
das kristalline Metalloxid HfO2 des Zwischenisolators 105 strukturell
und elektrisch an.
-
Um
die laterale Struktur der leitfähigen Verbindung 107 um
den Zwischenisolator 105 herum zu präparieren,
wird ein einer ersten Herstellungsweise entweder der laterale Bereich
für den Zwischenisolator oder der laterale Bereich für
die leitfähige Verbindung zunächst mit einer ersten
Maske maskiert, bevor dann der jeweils andere Bereich präpariert
wird. Nach dessen Präparation wird die erste Maske entfernt,
der bereits präparierte laterale Bereich wird mit einer
zweiten Maske maskiert, und der fehlende Bereich wird präpariert.
Anschließend wird auch die zweite Maske entfernt und die
ionensensitive Sensorschicht wird durchgehend präpariert.
-
Um
die laterale Struktur der leitfähigen Verbindung 107 um
den Zwischenisolator 105 herum zu präparieren,
wird ein einer zweiten Herstellungsweise entweder der Zwischenisolator
oder der die leitfähige Verbindung zunächst in
einer durchgehenden Schicht präpariert, in der dann der
laterale Bereich für die jeweils andere Struktur frei geätzt
und nach Maskieren der bereits bestehenden Struktur präpariert wird.
Nach dessen Präparation wird die Maske entfernt und die
ionensensitive Sensorschicht wird durchgehend präpariert.
-
Alle
geforderten Eigenschaften für den chemisch beständigen
und SIP-stabilen pH-Sensor werden im Ergebnis durch Erzeugung einer
Mehrfachschicht, insbesondere einer Dreifachschicht, auf dem Substratoxid,
beispielsweise SiO2 erlangt.
-
Die
Dreifachschicht entsteht durch die Einfügung der Anpassungschicht
zwischen dem Substratoxid 103 SiO2 der
Doppelschicht Zwischenisolator 105 und pH-Sensorschicht 106.
Das Substratoxid 103 ist 25 bis 1500 Angström
dick.
-
Die
Anpassungsschicht 104 können Metalloxid-Silikatverbindungen,
gesondert erzeugte Metalloxide oder -oxynitride, bzw. Metalloxynitrid-Silikate sein,
die mit ihrer spezifischen Struktur als Strukturanpassung für
den Zwischenisolator 105 dienen. Die Anpassungsschicht 104 ist
auch bei höheren Prozesstemperaturen nur schwer zu kristallisieren
und kann als Struktur amorph bis kristallin auftreten. Die Anpassungsschicht 104 ist
vorzugsweise eine besonders strukturierte Ta2O5 oder eine Hf- bzw. Zr-Silikat-Verbindung
mit 10 bis 1350 Angström Dicke.
-
Der
Zwischenisolator 105, vorzugweise HfO2,
wird bei seiner Herstellung kristallin abgeschieden. Das geschieht
entweder durch CVD-Prozesse bei mehr als 250°C Substrattemperatur
oder durch PVD-Prozesse mit hoher Teilchenenergie entweder bei Raumtemperatur
oder ebenfalls über als 250°C Substrattemperatur,
dann aber jedoch mit etwas niedrigeren Teilchenenergien. Anstelle
von HfO2 können auch ZrO2, TiO2, Oxide der
3. Nebengruppe des Periodensystems und Seltenerdmetalloxide oder
deren Gemische eingesetzt werden. Der Zwischenisolator 105 ist
vorzugsweise 200 bis 2000 Angström stark.
-
Auf
den kristallinen Zwischenisolator 105 wird die Sensorschicht 106,
vorzugsweise amorphes oder teilkristallines Ta2O5 von 100 bis 2000 Angström abgeschieden,
das gemeinsam mit den anderen Schichten und dem Substrat bei hohen
Temperaturen mittels spezieller Gase und Gasgemischen kristallisiert,
ausgeheilt und mit dem Zwischenisolator 105 fest verbunden
wird. Dabei vergrößert sich die Oberfläche
des Tantaloxides und die gewünschte kleine Hysterese mit
der hohen pH-Linearität wird erreicht.
-
Durch
Temperprozesse mit oxidierenden Gasen kann durch die Metalloxide
hindurch die Substratoxiddicke 103 gezielt verstärkt
werden. Diese Substratoberflächeneinstellung kann durch
Ofenprozesse bei Temperaturen größer 750°C über
einen längeren Zeitraum (> 30
min) oder durch RTA-Prozesse bei Temperaturen bis 1150°C
im Sekundenbereich erfolgen. Eine Kombination beider Prozesse sind
für gezielte oberflächennahe Ausheilungen bei
gleichzeitig tiefgehender Oxidation sinnvoll bzw. notwendig.
-
Die
Schichten Anpassungsschicht 104, Zwischenisolator 105,
pH-Sensorschicht 106 werden erfindungsgemäß durch
Sputtern der Metalle oder der Metalloxide mittels Ar/O2 oder
durch CVD abgeschieden und durch Tempern in oxidierend und reduzierend
wirkenden Gasen hergestellt und konditioniert. Die Temperaturbehandlungen
reichen von 1000°C bis 400°C. Durch die Anwendung
von Metalloxidkomponenten hoher Dielektrizitätskonstanten,
die bei hohen Temperaturen durchlässig bzw. leitfähig
für Sauerstoffionen sind, kann der gesamte Schichtstapel mit
einem einzigen Schritt von Sauerstoffvakanzen ausgeheilt und im
Sensorarbeitspunkt nachjustiert werden.
-
Wesentlich
ist, dass der Bereich der ionensensitiven Sensorschicht 106,
der im Messbetrieb einem Messmedium 120 auszusetzen ist,
mittels einer Dichtungsanordnung 108, 109 in der
Weise begrenzt wird, dass sich unter diesem keine leitfähige
Verbindung durch den Zwischenisolator 105 befindet.
-
Der
in 2 dargestellte lichtadressierbare potentiometrische
Sensor (LAPS) umfasst ein Siliziumsubstrat 200, auf dem
eine Schichtenfolge 203 bis 206 präpariert
ist, welche ein Substratoxid 203, eine Anpassungsschicht 204,
einen Zwischenisolator 205, und eine Sensorschicht 206 umfasst.
Zur Vermeidung von Potentialverschiebungen zwischen der Anpassungsschicht 204 und
der Sensorschicht 206 ist der Zwischenisolator 205 von
einer ringförmigen elektrischen Verbindung 207 umgeben,
die sich zwischen der Anpassungsschicht 204 und der Sensorschicht 206 erstreckt.
Der mit einem Medium 220 beaufschlagbare Bereich ist lateral
durch eine Dichtungsanordnung 208, 209 begrenzt.
-
Hinsichtlich
der chemischen, strukturellen und morphologischen Eigenschaften
der Schichtenfolge des erfindungsgemäßen LAPS
gelten die Ausführungen zu den gleichnamigen Schichten
des erfindungsgenmäßen ISFET-Sensor sinngemäß.
-
Der
Erfindungsgemäße LAPS umfasst weiterhin eine modulierbare
(Laser-)Lichtquelle 210 zur Generierung von Photoelektronen
im Siliziumsubstrat. Der mit einer Messschaltung 212 erfasste
modulierte Photostrom zwischen einem Messmedium 220, mit
welchem die Sensorschicht 206 des LAPS beaufschlagt ist,
und dem Siliziumsubstrat 200 ist eine Funktion der Ionenkonzentration
des Messmediums, beispielsweise des pH-Werts.
-
Literatur
-
- /1/ "Chemical sensitivity
of an ISFET with Ta2O5 membrane in strong acid and alkaline solutions",
P. V. Bobrov, et. al., Leningrad State University USSR, Sensors
and Actuators B 3(1991) 75–81
- /2/ "The pH-sensing properties of tantalum
pentoxide films fabricated by metal organic low pressure chemical
vapor deposition", T. Mikolajick, et. al., Fraunhofer Istitute
Integrated Circuits Erlangen Germany, Sensors and Actuators B 44(1997)
262–267
- /3/ Sensitivity and hysteresis effect in Al2O3 gate pH-ISFET,
Jung-Chuan Chou et. al., National Yunlin University Taiwan, Materials
Chemistry and Physics 71(2001) 120–4
- /4/ "Study of TiO2 thin films for Ion Sensisitve
Field Effect Transistor Application with RF sputtering deposition",
Jung Chuan Chou, Lan Pin Liao, National Yunlin University of Science & Technology, Taiwan, Japanese
Journal of Applied Physics 43, 1, 2004 pp. 61–65
- /5/ "Development of a wide range pH sensor
based on Elektrolyt-Insulator-Semiconductor structure with corrosion-resistant
Al2O3-Ta2O5 and Al2O3-ZrO2 double-oxide thin films", Shoji
Yoshida, et. al., Tohoku University Sendai Japan, J. Electrochem.
Soc. 151(3)H53-H58 (2004)
- /6/ "pH sensitivity improvement on 8 nm thick
Hafnium oxide by post deposition annealing", Chao-Sung Lai
et. al., Chang Gung University Tao-Yuan Taiwan, Electrochemical
and Solid-State Letters 9(3) G90-2 (2006)
- /7/ J. G. Vlasov et. al., Journal Prikladnoi Chimi 61(1988)
767–771
- /8/ Dorota Sobczynska et. al., Sensors and Actuators 6(1984)
93–105
- /9/ US-Patent 5,288,563
- /10/ Internationales Patent WO
2005/073706
- /11/ H. Remy, Lehrbuch der anorganischen Chemie, Band
1, 13. auflage, Akademische Verlagsgesellschaft Geest&Portig K. -G.,
Leipzig 1970
- /12/ Jung-Chuan Chou, Chen-Yu Weng, Materials Chemistry
and Physics 71(2001) 120–124
- /13/ Chao-Sung Lai et. al., Electrochemical and Solid-State
Letters 9(3) G90-2 (2006)
- /14/ Helmut Galster, "pH-Messung",
VCH Weinheim 1990, S. 108
- /15/ M. Balog et. al., Thin Solid Films 41(1977) 247–59
- /16/ P. R. Chalker, et. al. Appl. Phys. Letters 93, 182911
(2008)
- /17/ Yim Fun Loo et. Al., J. Appl. Phys. 99, 103704 (2006)
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102009002060 [0007, 0008, 0008, 0009]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Hafeman et
al. gegeben in „Light addressable potentiometric sensor
for biochemical systems”, Science 240(1988) 1182–1185 [0004]