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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft eine Warenbahn, insbesondere eine Papier-, Karton-,
Tissue- oder andere Materialbahn, bestehend aus wenigstens einer
ersten und einer zweiten Schicht. Des Weiteren betrifft die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung einer Warenbahn, umfassend eine erste
und eine zweite Schicht sowie eine Vorrichtung zur Herstellung einer derartigen
Warenbahn.
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Stand der Technik
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Die
Herstellung von Papier oder Karton als endlose Warenbahn, die mehrlagig
ausgebildet ist, ist aus dem Stand der Technik bekannt.
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Beispielsweise
werden derartige mehrlagige im Allgemeinen endlose Warenbahnen zur
Herstellung von Karton verwendet. Bei der Herstellung derartiger
mehrlagiger endloser Warenbahnen können beispielsweise
mittels mehrerer Stoffaufläufe mehrere Teilbahnen hergestellt
werden. Hierbei werden die Teilbahnen bereits im Bereich des Stoffauflaufs
auf einem Langsieb zusammengeführt und anschließend gemeinsam
durch den weiteren Herstellprozess geführt. Die unterschiedlichen
Lagen können in den nachfolgenden Presseneinrichtungen
miteinander sehr gut und auf recht einfache Art und Weise verbunden
werden, da die einzelnen Teilbahnen oder Teilschichten noch einen
hohen Wassergehalt besitzen, so dass sich die Fasern sehr einfach
auch zwischen den Lagen miteinander entweder direkt oder über
Wasserstoffbrücken verbinden.
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Neben
der Herstellung von Kartonbahnen werden mehrschichtige Stoffaufläufe
auch zur Herstellung beispielsweise graphischer Papiere genutzt.
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Die
Mehrlagigkeit bei der Papier- oder Kartonherstellung, wie oben beschrieben,
dient dazu, bestimmte Eigenschaften im äußeren
Bereich und im inneren Bereich des Papieres zu variieren. Beispielsweise
kann es erwünscht sein, dass bei bestimmten Papiersorten
auf der Außenseite der Warenbahn ein hoher Ascheanteil
vorliegt, im Inneren aber nicht. Derartige Papiere zeichnen sich
insbesondere durch sehr gute optische Eigenschaften aus. Ein derartiges Papier
kann beispielsweise durch einen mehrlagigen Stoffauflauf hergestellt
werden, bei dem beispielsweise die Papiersuspension, die zur äußeren
Teilbahn führt, einen höheren Ascheanteil aufweist
als die Papiersuspension, die zur inneren Schicht beiträgt.
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Auch
bei der Herstellung von Kartonbahnen werden für das Papier
im Außenbereich andere Stoffzusammensetzungen verwandt
wie für die Schicht im inneren Papierbereich, beispielsweise
können für die äußeren Schichten
hochwertige gebleichte und sehr feste Fasern verwandt werden, um
die optischen und/oder mechanischen Eigenschaften zu optimieren
und für die inneren Schichten aufbereitete Fasern, die
beispielsweise aus Altpapier gewonnen werden.
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Nach
Herstellung der aus mehreren Schichten bestehenden Warenbahnen wird
im Stand der Technik immer die gesamte Warenbahn zum Glätten durch
ein entsprechendes Glättaggregat in der Regel am Ende des
Herstellprozesses geführt. Beispielsweise wird bei der
Herstellung von Karton als Glättaggregat ein sogenannter
Yankee- oder Glättzylinder verwendet, der etwa nach zwei
Drittel der Trockenpartie angeordnet ist. Bei diesem Glättprozess
und auch bei Walzenspaltglättwerken wird Druck auf die gesamte,
aus mehreren Schichten zusammengesetzte Warenbahn ausgeübt
und dabei die Warenbahn in ihrer gesamten Dicke dem Druck des Glättzylinders
unterworfen. Dies führt dazu, dass bei der gesamten Warenbahn
aufgrund des eingeleiteten Druckes eine Dickenreduktion eintritt
und zu einem verminderten Volumen und zu einem niedrigeren Trägheitsmoment
führt.
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Des
Weiteren ist bekannt, bei der Herstellung von Kartonpapier Einzellagen
durch Verkleben miteinander zu verbinden, wobei die Einzellagen aber
erst nach Durchlaufen des gesamten Papier-/Pappeherstellungsprozesses
miteinander verbunden werden.
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Beschreibung der Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es somit, die Nachteile des Standes der Technik
zu vermeiden und insbesondere ein Verfahren anzugeben, mit dem ein qualitativ
hochwertiges Papier mit einer glatten Oberfläche, aber
andererseits hohem spezifischen Volumen und somit hohem Trägheitsmoment
erhalten wird.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe dadurch gelöst, dass eine Warenbahn zur Verfügung
gestellt wird, die insbesondere eine Papier-, eine Karton-, eine
Tissue- oder eine andere Materialbahn ist, die wenigstens eine erste
und eine zweite Schicht umfasst, wobei die erste Schicht eine höhere
Dichte aufweist als die zweite Schicht. Die höhere Dichte
in der ersten Schicht wird bevorzugt dadurch erreicht, dass die
erste Schicht eine geglättete Schicht ist, d. h. eine Schicht,
die eine Glättvorrichtung durchlaufen hat. Hierdurch wird
die erste Schicht in ihrem Volumen komprimiert, d. h. die Dichte
erhöht. Durch den Glättschritt bei der ersten
Schicht wird die gewünschte Oberfläche mit guten
optischen Eigenschaften erreicht.
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Die
zweite Schicht wird hingegen keinem Glättschritt unterworfen,
so dass ihr Volumen und damit ihre Dichte unverändert bleibt.
Wenn sowohl erste wie zweite Schicht aus der gleichen Faserstoffsuspension
zusammengesetzt sind, was nicht notwendig ist, so ist die Dichte
der erste Schicht aufgrund des Glättprozesses höher
als die der zweiten Schicht. Selbstverständlich wäre
es aber auch möglich, dass die zweite Schicht eine andere
Faserstoffzusammensetzung aufweist, beispielsweise aus aufbereiteten Fasern
besteht und die erste Schicht, die geglättet wird, aus
einer Faserstoffsuspension besteht, die hochwertige Fasern umfasst.
Werden in der ersten Schicht hochwertige Fasern eingesetzt, so können
in der ersten Schicht optimale optische und/oder mechanische Eigenschaften
zur Verfügung gestellt werden. Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass wenigstens die erste Schicht, die einen Glättschritt
durchlaufen hat, und die zweite Schicht, bei der auf diesen Glättschritt
verzichtet wurde, zu einer gemeinsamen Schicht zusammengeführt
wird, ergebend eine Warenbahn, die nicht, wie im Stand der Technik,
als Endprodukt vorliegt, sondern als Zwischenprodukt, das in zusammengeführter
Form noch weiteren Press- und Trockenschritten zugeführt
werden kann.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Warenbahn
ein System, das wenigstens eine erste Schicht, die einen Glättschritt durchläuft,
eine zweite Schicht sowie eine weitere dritte Schicht, die ebenfalls
einen Glättschritt durchläuft, umfasst. Auf diese
Art und Weise ist es möglich, dass auf beiden Seiten aus
dieser aus drei Schichten zusammengesetzten Warenbahn eine geglättete Oberfläche
zur Verfügung gestellt wird, wobei das Volumen der zwischen
der ersten und dritten Schicht, die jeweils geglättet sind,
liegenden zweiten Schicht nicht verändert wird.
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Neben
der Warenbahn selbst stellt die Erfindung auch ein Verfahren zur
Herstellung einer derartigen Warenbahn, umfassend wenigstens eine
erste und eine zweite Schicht, zur Verfügung. Das erfindungsgemäße
Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass die wenigstens erste und
die wenigstens zweite Schicht zu einer Warenbahn zusammengeführt
werden, wobei die erste Schicht vor dem Zusammenführen
einem Glättschritt unterzogen wird.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn die erste Schicht die Schritte der Papierherstellung
in der üblichen Reihenfolge durchläuft, bevor
sie mit der zweiten Schicht zusammengefügt wird. Dies bedeutet, dass
die Stoffsuspension der ersten Schicht vom Stoffauflauf auf eine
Formereinheit aufgebracht wird, anschließend an eine Pressen-
und Trockenpartie überführt werden kann und schließlich
in das Glättaggregat.
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Bevorzugt
wird bei der ersten Schicht das Verfahren so geführt, dass
trotz des Press- und des Trockenschrittes sowie des Glättschrittes
der Wassergehalt der ersten Schicht noch möglichst hoch
ist, damit eine gute Verbindung zur zweiten Schicht, ergebend die
aus mehreren Schichten zusammengesetzte Warenbahn, ermöglicht
wird. Besonders bevorzugt ist es, wenn die Verfahrensführung
bei der ersten Schicht so erfolgt, dass nach dem Glätten
und vor der Zusammenführung mit der zweiten Schicht die
erste Schicht einen Wassergehalt > 30
Gew.-%, insbesondere > 50
Gew.-%, insbesondere > 70 Gew.-%
aufweist. Die zweite Schicht weist vor dem Zusammenführen
einen hohen Wassergehalt auf, der bevorzugt größer
als 30 Gew.-%, insbesondere größer als 50 Gew.-%,
bevorzugt größer als 70 Gew.-% ist.
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Wie
zuvor beschrieben, ist bei der Herstellung der zweiten Schicht kein
Glättschritt vorgesehen. Vielmehr wird bei der zweiten
Schicht die zweite Schicht in bekannter Art und Weise in einem Stoffauflauf
erzeugt und noch vor einem Pressschritt, d. h. vor und/oder nach
dem Formschritt, mit der ersten Schicht, die die außenliegende
Schicht der Warenbahn darstellt, zusammengeführt.
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Bevorzugt
ist die Warenbahn aber ein System aus wenigstens drei Schichten,
nämlich einer ersten außen liegenden Schicht sowie
einer dritten außen liegenden Schicht, die beide einem
Glättschritt unterzogen werden sowie einer zweiten innen liegenden
Schicht. Die Herstellung der dritten Schicht erfolgt analog zur
Herstellung der ersten Schicht, d. h. vor dem Zusammenführen
wird sie einem Glättschritt unterzogen. Gleichzeitig oder
versetzt zueinander können dann die geglättete
erste und dritte Schicht mit der nicht geglätteten zweiten
Schicht zu der Warenbahn zusammengeführt werden.
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Wenn
die erste, geglättete Schicht nicht mehr über
den notwendigen hohen Wassergehalt verfügt, kann vorgesehen
sein, zusätzliche Feuchte zur Verfügung zu stellen.
Bevorzugt erfolgt dies auf der ersten Seite der ersten Schicht,
die der ersten Seite der zweiten Schicht zugewandt ist, vor dem
Zusammenführen der ersten Seite der ersten Schicht mit
der der ersten Seite der zweiten Schicht. Das zusätzliche
Befeuchten kann dadurch erfolgen, dass direkt Wasser und/oder Wasserdampf
aufgetragen wird. Das Zusammenführen der ersten Schicht
und der zweiten Schicht sowie gegebenenfalls auch noch der dritten
Schicht oder weitere Schichten zur gemeinsamen Warenbahn kann in
einem gemeinsamen Herstellprozess, d. h. zeitlich miteinander, beispielsweise
auf einer gemeinsamen Papiermaschine erfolgen. Ein derartiges Zusammenführen
bezeichnet man auch als Inline-Herstellung.
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Alternativ
hierzu wäre es möglich, die einzelnen Schichten,
d. h. die erste geglättete Schicht, die zweite Schicht
sowie gegebenenfalls die dritte ebenfalls wiederum geglättete
Schicht einzeln herzustellen und zeitlich unabhängig voneinander
miteinander zu verbinden. Ein derartiges Verfahren wird ein Offline-Herstellprozess
genannt. Vor dem Verbinden kann bei einem Offline-Prozess die geglättete
Bahn aufgerollt und vor Verbinden mit der anderen Bahn wiederum
abgerollt werden.
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Nach
der Zusammenführung der wenigstens ersten und der wenigstens
zweiten Schicht zur gemeinsamen Warenbahn kann vorgesehen sein,
dass im weiteren Herstellprozess die zusammengeführte Warenbahn
Press- und Trockenschritte durchläuft. Hierbei ist für
die Weiterverarbeitung von Vorteil, dass an den Außenseiten
der zusammengeführten Warenbahn sich bereits eine geglättete
Oberfläche befindet. Dann ist es möglich, auf
der Seite, auf der sich die schon geglättete Oberfläche
befindet, in der Pressenpartie auf Pressfilze zu verzichten. Selbstverständlich
wäre es möglich, nach der Trocknung der aus mehreren
Schichten zusammengefügten Warenbahn die gesamte Warenbahn
nochmals zu glätten. Dies kann beispielsweise dann erforderlich sein,
wenn die unterschiedlichen Schichten bzw. Lagen nicht fest genug
miteinander verbunden sind oder wenn durch den weiteren Herstellprozess
der zusammengeführten Warenbahn die Qualität der
bereits geglätteten Oberfläche sich verschlechtert
hat. In jedem Fall wäre aber auch bei einer derartigen weiteren
Glättung nach Zusammenführung zu einer gemeinsamen
Warenbahn eine geringere Glättarbeit und damit eine geringere
Verdichtung als bislang erforderlich. Besonders bevorzugt ist es,
wenn der Druck und/oder die Temperatur der Glättaggregate vor
dem Zusammenführen der Warenbahnen nicht höher
ist, als der Druck und/oder die Temperatur im nachgeordneten Glättaggregat.
Bevorzugt können die Glättaggregate vor dem Zusammenführen
der Warenbahn sogenannte Softnip- Kalander mit zwei Walzen sein,
das nachgeordnete Glättaggregat ein verlängerter
Glättnip mit mindestens 30 mm Niplänge, z. B.
ein Schuh- oder Bandkalander.
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Bei
einem Verfahren, bei dem nochmals nach dem Zusammenführen
ein Glättschritt durchgeführt wird, kann vorteilhafterweise
das Glätten mit einem geringeren Druck oder einer geringeren
Temperatur als im Falle des Glättens der gesamten Warenbahn
erfolgen. Auch ist es möglich, als Glättaggregat ein
Volumen schonenderes Glättaggregat für den nachgeschalteten
Glättschritt einzusetzen, beispielsweise einen Breitnip-
statt eines Soft- oder Hartnipkalanders. Besonders bevorzugt ist
es aber, wenn die Verfahrensführung so erfolgen kann, dass
ein derartig weiterer Glättschritt nach Zusammenführung
der aus unterschiedlichen Schichten bestehenden Warenbahnen nicht
mehr erforderlich ist.
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Neben
dem Verfahren stellt die Erfindung auch eine Vorrichtung zur Herstellung
einer Warenbahn aus mehreren Schichten zur Verfügung. Eine derartige
Vorrichtung umfasst einen ersten Stoffauflauf zum Aufbringen einer
ersten Papierstoffsuspension auf eine erste Formereinrichtung sowie
eine Glättvorrichtung zum Glätten der ersten Schicht.
Des Weiteren verfügt eine derartige Vorrichtung wenigstens über
einen zweiten Stoffauflauf zum Bereitstellen einer zweiten Papierstoffsuspension,
ergebend eine zweite Schicht, sowie eine Einrichtung zum Zusammenführen
erster und zweiter Schicht, ergebend die aus unterschiedlichen Schichten
zusammengesetzte Warenbahn. Selbstverständlich könnte
auch ein dritter Stoffauflauf zum Aufbringen einer dritten Papierstoffsuspension
vorgesehen sein, wobei diese dritte Schicht ebenfalls durch eine
Glättvorrichtung vor dem Zusammenführen zur gemeinsamen
Warenbahn geführt wird. Vor der Glättvorrichtung
für die erste bzw. die zweite Schicht können Press-
und/oder Trockeneinrichtungen angeordnet sein.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn erster und zweiter Stoffauflauf, erste Press-
und/oder Trockeneinrichtung sowie Glätteinrichtung und
die Einrichtung zum Zusammenführen der unterschiedlichen Schichten
zu einer gemeinsamen Warenbahn Teil ein und derselben Papiermaschine
ist.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn nach der Einrichtung zum Zusammenführen
der wenigstens ersten und zweiten Schicht weitere Press- und Trockeneinrichtungen
für die Warenbahn vorgesehen sind und gegebenenfalls eine
weitere Glättvorrichtung.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren der erfindungsgemäßen
Vorrichtung können Warenbahnen hergestellt werden, die
zum einen eine ausreichend glatte Oberfläche auf einer
oder beiden Seiten aufweist, andererseits aber ein großes
Volumen und damit ein großes Trägheitsmoment.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft beschrieben
werden. Es zeigen:
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1 eine
Vorrichtung zur Herstellung einer erfindungsgemäßen
Warenbahn;
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2 eine
Warenbahn und ihre Herstellung aus einzelnen Schichten.
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In 1 ist
eine Vorrichtung gezeigt, mit der eine erfindungsgemäße
Warenbahn, die aus mehreren Schichten zusammengesetzt ist, hergestellt
werden kann. Die Vorrichtung 1 in 1 setzt
sich zusammen aus drei Vorrichtungen 3.1, 3.2, 3.3 zur
Herstellung jeweils der einzelnen Schichten, die durch Umlenkrollen
umgelenkt und zu einer Warenbahn 7 nach der Einrichtung 5 zur
Zusammenführung der einzelnen Schichten zusammengeführt
werden. Die erste Schicht wird durch die Vorrichtung 3.1 hergestellt.
Die Vorrichtung 3.1 umfasst einen ersten Stoffauflauf 10.1,
aus dem Papiersuspension 12.1 auf einen Former, beispielsweise
ein Sieb 14.1, aufgebracht wird. Die auf dem Former 14.1 erhaltene
erste Schicht 16.1 wird erfindungsgemäß durch
eine Glättvorrichtung 18.1 geführt und
hierbei geglättet.
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Eine
spezielle Glättvorrichtung, ein sogenannter Softnip, ist
beispielsweise in der
EP
1057930 A2 beschrieben, die vorliegend voll umfänglich
in den Offenbarungsgehalt der Anmeldung mit aufgenommen wird. Bei
der Vorrichtung
18.1 zum Glätten der ersten Schicht
16.1 handelt
es sich um eine Vorrichtung, umfassend eine erste Walze
20.1 und
eine zweite Walze
22.1. Die erste Walze
20.1 ist
eine aus Stahl oder Hartguss bestehende harte Walze. Bei der zweiten
Walze
22.1 handelt es sich um eine elastische Walze, die
einen harten Kern
24.1, beispielsweise aus Metall, sowie
eine elastische Bezugsschicht
26.1 umfassen kann. Die erste
Schicht
16.1 wird als Warenbahn durch den zwischen den
Walzen
20.1,
22.1 ausgebildeten Spalt
28.1 geführt.
Der Spalt
28.1 ist ein sogenannter Pressspalt. Durch das Hindurchführen
der Warenbahn
16.1 durch den Pressspalt
28.1 wird
die Oberfläche der ersten Schicht
16.1 durch den
auftretenden Druck bevorzugt unter gleichzeitiger Wärmezufuhr
geglättet. Durch den Glättvorgang in der Vorrichtung
18.1 wird das
Volumen der ersten Faserbahn
16.1 vermindert, d. h. die
Dichte erhöht.
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Anstelle
des dargestellten „Softnips” aus je zwei Walzen 20.1 und 22.1 wäre
auch ein Breit- oder ein Hartnip vorstellbar, ohne dass von der
Erfindung abgewichen wird. Sowohl „Softnip” als
auch „Breit- oder Hartnip” zeichnen sich dadurch
aus, dass die außenliegende Walze, beispielsweise die erste
Walze 20.1 eine metallische Walze, beispielsweise aus Stahl
oder Hartguss ist. Die außenliegenden metallischen Walzen 20.1, 20.2 können
auch beheizt sein.
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Einen ähnlichen
Aufbau wie denjenigen zur Erzeugung der ersten Schicht zeigt der
Aufbau 3.3 zur Erzeugung der dritten Schicht. Auch hier
ist ein Stoffauflauf 10.3 vorgesehen, aus dem die Papiersuspension 12.3 austritt
und auf eine Formiereinheit 14.3 geführt wird.
Die auf der Formiereinheit ausgebildete dritte Schicht 16.3 wird
in der Glätteinrichtung 18.3, die analog zur Glätteinrichtung 18.1 aufgebaut ist,
geglättet. Die als „Softnip” dargestellte
Glätteinrichtung umfasst eine außenliegende metallische Walze 20.2 und
eine innenliegende elastische Walze 22.2. Anstelle eines „Softnips” könnte
als Glätteinrichtung auch ein Breit- oder Hartnip ausgebildet
werden. Sowohl bei der Vorrichtung 3.1 wie auch bei der Vorrichtung 3.3 können
zwischen der Formereinheit 14.1, 14.3 und der
Glättvorrichtung 18.1, 18.3 Pressen-
und/oder Trockeneinheiten (nicht gezeigt) vorgesehen sein.
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Im
Gegensatz zu den Vorrichtungen 3.1, 3.3 zur Erzeugung
der ersten bzw. dritten Schicht umfasst die Vorrichtung 3.2 zur
Erzeugung der zweiten Schicht keine Glätteinrichtung 18.1, 18.3.
Die zweite Schicht wird dadurch erzeugt, dass eine Papiersuspension 12.2 zum
Stoffauflauf 10.2 auf eine Formiereinrichtung 14.2 gegeben
wird. Die auf der Formiereinrichtung ausgebildete zweite Schicht 16.2 wird nicht
geglättet und zur Einrichtung 5, bestehend aus Umlenkrollen,
geführt, mit der erste, zweite und dritte Schichten zu
einer Warenbahn 7 zusammengeführt werden. Dadurch,
dass die zweite Schicht weder gepresst noch geglättet wird,
bleibt ihr Volumen erhalten. Die aus den drei Schichten zusammengesetzte Warenbahn 7 kann
in einer nachfolgenden Trocken- bzw. Presseneinrichtung 40 weiter
getrocknet werden. Ist die Oberfläche aufgrund des ersten
Glättprozesses, hier mit der Glättvorrichtung 18.1, 18.3,
noch nicht hinreichend glatt oder hat im Laufe des Verfahrens an
Glattheit eingebüßt, so kann der Trockeneinrichtung 40 eine
weitere Glätteinrichtung 50 nachgeordnet sein.
Dies ist aber nur in speziellen Fällen nötig.
Bevorzugt wird der Prozess so geführt, dass die erforderliche
Glattheit an den Oberflächen der ersten und dritten Schicht
bereits vor dem Zusammenfügen erreicht wird. Die durch
Zusammenführen von erster, zweiter und dritter Schicht
hergestellte Warenbahn 7 kann dann auf einen Wickel 60 aufgerollt
werden. Wird eine weitere Glätteinrichtung 50 der
Glätteinrichtung 18.1 nachgeordnet, so ist es
bevorzugt den Prozess so zu führen, dass der Druck und/oder
die Temperatur beim Glätten mit Hilfe der Vorrichtungen 18.1 bzw. 18.3 nicht
höher ist, als in der Glättvorrichtung 50.
Bevorzugt sind die Glättvorrichtungen 18.1 und 18.2 als
Softnip-Kalander ausgebildet bestehend aus zwei Walzen und die Glättvorrichtung 50 als
verlängerter Glättnip mit mindestens 30 mm Niplänge,
z. B. als Schuh- oder Bauchkalander.
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Auch
eine Vorrichtung zur Curlkorrektur kann vorgesehen sein.
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Damit
die Warenbahnen nach der Einrichtung 5 zur Zusammenführung
gut miteinander verbunden werden können, beträgt
der Wassergehalt von erster Schicht 16.1, zweiter Schicht 16.2,
dritter Schicht 16.3, vor dem Zusammenführen und
gegebenenfalls nach Durchführung durch die Glätteinrichtung
bevorzugt mehr als 30 Gew.-%, ganz bevorzugt mehr als 50 Gew.-%,
insbesondere mehr als 70 Gew.-%.
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Wenn
der erforderliche Feuchtgehalt zu einem Verbinden von erster, zweiter
und dritter Schicht nach dem Glättvorgang nicht erreicht
wird, so kann vorgesehen sein, auf der Seite 32.1, 32.3 der
Warenbahn 16.1, 16.3, die der Seite 34.1, 34.2 der
zu verbindenden zweiten Schicht 16.2 gegenüberliegt, Feuchtigkeit
zuzuführen, beispielsweise mit Hilfe von Befeuchtern 30.1, 30.2,
aus denen Wasserdampf oder Wasser austreten und gezielt auf die
zu verbindende Seite der geglätteten Bahn aufgebracht wird.
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In 2 ist
schematisch das mit der Vorrichtung gemäß 1 dargestellte
Herstellverfahren für eine Warenbahn aus mehreren Schichten
dargestellt. Ohne Beschränkung hierauf handelt es sich
bei der zusammengesetzten Warenbahn 107 um eine solche,
umfassend drei Schichten. Legt man zugrunde, dass alle Schichten
denselben Prozessbedingungen unterliegen und dieselben Papiersuspensionen
aufgebracht werden, so ergeben sich auf dem Former 14.1, 14.2, 14.3 drei
Schichten, nämlich die erste Schicht, die zweite Schicht
und die dritte Schicht 116.1, 116.2, 116.3,
mit jeweils einer Dicke D, die für drei Schichten unterschiedlich
sein kann. Nur für den speziellen Fall, dass alle drei
Schichten dasselbe Flächengewicht aufweisen, würden
die Schichtdicken alle drei Schichten im Wesentlichen gleich sein.
Während die zweite Schicht, die die mittlere Schicht bei der
zusammengesetzten Warenbahn ausbildet, nicht geglättet
wird und im Wesentlichen ihre Dicke und damit ihr Volumen bzw. ihre
Dichte beibehält, werden die erste Schicht und die dritte
Schicht 116.1, 116.3 durch Glätteinrichtungen 18.1, 18.3 geglättet
und in ihrer Dicke reduziert. Die geglättete Schicht nach Durchlaufen
der Glättvorrichtung 18.1, 18.3 ist mit 116.1.g, 116.3.g bezeichnet.
Wie aus 2 hervorgeht, hat die Dicke
von erster und dritter Schicht abgenommen, d. h. die erste und dritte
Schicht wurde in ihrem Volumen komprimiert, wo durch die Dichte
der geglätteten Schichten 116.1.g, 116.3.g gegenüber den
Schichten 116.1, 116.3 ansteigt.
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Während
die zuvor genannte Vorrichtung und das zuvor genannte Verfahren
ein Inline-Verfahren ist, bei dem alle drei Schichten in einem gemeinsamen
Verfahren auf einer gemeinsamen Maschine hergestellt werden, wäre
es auch möglich, die Schichten an unterschiedlichen Orten
zu produzieren, aufzurollen, zwischenzulagern, später zusammenzufügen
und als Warenbahn weiterzuverarbeiten.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird erstmals
eine Vorrichtung, ein Verfahren sowie eine Warenbahn angegeben,
die sich dadurch auszeichnet, dass sie eine glatte Oberfläche
aufweist, wobei die Volumenreduktion durch den Glättprozess
deutlich verringert wird und somit eine Papierbahn mit hohem Trägheitsmoment
erhalten wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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