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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Temperiermatratze zur Kühlung
oder Erwärmung einer darauf liegenden Person, bestehend
aus einem dauerhaft elastischen, etwa plattenförmigen Grundkörper, in
den wenigstens ein Hohlraum eingebracht ist, der von einer Temperierflüssigkeit
durchströmt ist, die außerhalb des Grundkörpers
durch eine Kühlung oder eine Heizung auf die erforderliche
Temperatur gebracht wird und von einer Pumpe durch den Hohlraum
bewegt wird.
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Beim
nächtlichen Schlaf liegen die meisten Menschen auf einer
Matratze, die in aller Regel ein etwa plattenförmiger Körper
ist, der dauerhaft elastisch ist, um sich an die Körperform
der darauf schlafenden Person anpassen zu können. Auf aktuellem Stand
der Technik sind dafür plattenförmige, aufgeschäumte
Kunststoffe sehr häufig. Der Grundkörper einer
Matratze besteht häufig aus verschiedenen Schichten, die
z. B. einer verbesserten Belüftung dienen oder sich unter
der Erwärmung der darauf liegenden Person noch weiter verformen,
um den Körper einen noch geringeren Widerstand zu bieten.
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In
der Regel wird die Temperatur um die Matratze herum durch die Temperatur
des jeweiligen Schlafraumes bestimmt, ist also von dessen Heizung oder
Kühlung abhängig. Diese Heizung oder Kühlung wird
jedoch erst über die Umgebungsluft und durch eine eventuelle
Abdeckung des Liegenden hindurch wirksam.
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Deshalb
sind auf aktuellem Stand der Technik Vorschläge bekannt,
die Matratze selbst zur Kühlung oder zur Erwärmung
zu nutzen. So nennt z. B. die
DE
10 2005 043 846 eine luftdurchlässige Matratze,
in die temperierte Luft eingeblasen wird, die zur Kühlung
des Liegenden genutzt werden kann. Nachteile dieser Anordnung sind,
dass Luft nur relativ wenig Wärme speichern kann, sodass
eine relativ große Luftmenge durch die Matratze gedrückt
werden muss. Dabei können unerwünschte Fremdkörper, insbesondere
Hausstaub und die Ausscheidungen von Milben mitgerissen werden,
auf die immer mehr Menschen allergisch reagieren. Ferner ist jede schnellere
Luftströmung mit einem oft als unangenehm empfundenen Geräusch
verbunden.
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An
Stelle von Luft nutzt das Gebrauchsmuster
DE 20 2007 010 747 ein
Fluid als Kühl- oder Heizmittel. Dieses Fluid wird durch
Hohlräume in der Matratze gedrückt und soll sie
dadurch erwärmen. Dabei sind die Hohlräume entweder
große Kammern, die mit einer relativ großen Flüssigkeitsmenge
befüllt sind. Alternativ schlägt die Erfindung
vor, dass zwei übereinander liegende Folien an ihren Rändern
miteinander verschweißt sind und sich dazwischen eine relativ
dünne Flüssigkeitsschicht ausbildet.
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Nachteilig
an dieser Anordnung ist, dass sich die zugeführte, temperierte
Flüssigkeit in den Hohlräumen nach physikalischen
Regeln verteilt, was dem tatsächlichen Bedarf häufig
genau zuwider läuft: Für Menschen ist der Kühlbedarf
bzw. der Wärmebedarf im Bereich des Rumpfes stets am größten,
da sich dort hinter jeder Flächeneinheit der Haut relativ am
meisten Körpermasse befindet. Diese relativ große
Körpermasse sorgt jedoch auch dafür, dass die darunter
befindlichen Flüssigkeitskammern komprimiert werden, sodass
sich dort vergleichsweise geringe Flüssigkeitsmengen hindurch
bewegen. Die gewünschte Temperierungswirkung wird also
nicht in den Körperregionen am stärksten sein,
wo sie am dringendsten erforderlich ist, nämlich im Bereich
des Rumpfes, sondern im Bereich der Gliedmaßen und des
Kopfes, wo sie in der Regel eher weniger erwünscht ist.
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Auf
diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt,
eine flüssigkeitsgekühlte oder -beheizte Matratze
zu entwickeln, die bei einfachem Aufbau und geringen Betriebskosten
eine bestimmte Verteilung der abgegebenen oder aufgenommenen Energiemenge über
die Oberfläche der Matratze hinweg ermöglicht.
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Als
Lösung präsentiert die Erfindung, dass jeder Hohlraum
als wenigstens ein längliches Rohr geformt ist, das in
seinem Verlauf innerhalb des Grundkörpers Krümmungen
und/oder Verzweigungen aufweist.
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Das
entscheidende Merkmal der Erfindung ist, dass an Stelle eines Hohlraumes
mit einer nicht vorhersagbaren und nicht steuerbaren Verteilung
der Kühlflüssigkeit ein Rohr als Hohlraum gewählt
wird, denn darin ist die Verteilung der Temperatur eindeutig vorhersagbar.
Sie hängt unter anderem von der Temperaturdifferenz zwischen
der Temperierungsflüssigkeit und der Umgebung, der Strömungsgeschwindigkeit,
dem Rohrquerschnitt, der Oberflächenbeschaffenheit, der
Innenwand des Rohres und der Viskosität der Temperierungsflüssigkeit
ab. Alle diese Parameter sind entweder vor der Dimensionierung der Matratze
bekannt oder wirken sich während der Benutzung mit einem
vorhersagbaren Verhalten aus, hängen aber nicht von der
jeweiligen Position des Schlafenden oder von der jeweiligen Gewichtsverteilung
in seinem Körper ab.
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Im
einfachsten Fall wird das Rohr bei der Herstellung der Matratze
in deren Grundkörper eingeformt. Wenn z. B. die Matratze
in einer Form aus Kunststoff aufgeschäumt wird, so kann
in diese Form ein zylindrischer Körper in Wellenlinien,
entsprechend der gewünschten Temperaturverteilung, eingelegt
werden oder auf Distanzelementen gelagert werden, sodass er von
dem aufschäumenden Kunststoff umschlossen wird und der
Kunststoff um den zylindrischen Köper herum ein flüssigkeitsdichtes
Rohr bildet. Nach dem Erhärten des Schaums wird der flexible
zylindrische Körper heraus gezogen und es bleibt die Form
eines Rohres zurück.
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Falls
die Länge des Rohres so groß ist, dass kein einwandfreies
Herausziehen des Formkörpers mehr möglich ist
oder trotz eines Gleitmittels auf dem Formkörper die beim
Herausziehen auftretenden Zugkräfte so hoch sind, dass
sie den umgebenden Schaumstoff der Matratze beschädigen,
kann alternativ ein flexibler Schlauch in die Form eingelegt werden
und vom Kunststoff umschäumt werden. Dieser Schlauch verbleibt
in der Matratze und stellt die Dichtigkeit gegen die Temperierungsflüssigkeit
sicher. Auf aktuellem Stand der Technik sind zahlreiche Materialien
bekannt, die über die Lebensdauer der Matratze hinweg sowohl
eine ausreichende Flexibilität als auch eine ausreichende
Dichtigkeit erwarten lassen.
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Es
ist ein wesentliches Merkmal der Erfindung, dass die Anordnung des
Rohres im Grundkörper der Matratze dem gewünschten
Temperaturprofil auf deren Oberfläche entspricht. So wird
z. B. meist für den Rumpf eine besonders intensive Temperierung
gewünscht, d. h. im Sommer eine stärkere Kühlung
und im Winter eine stärkere Heizwirkung als für Kopf
und Gliedmaßen.
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Es
ist jedoch auch möglich, für andere Nutzergewohnheiten
angepasste Temperaturprofile zu realisieren. So ist es z. B. möglich,
die Beine stärker zu kühlen als den Rumpf oder
im Bereichen des Kopfes die Kühlung bzw. die Heizungswirkung
zu verstärken.
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Eine
relativ einfache Ausführungsform zur Erfüllung
dieser Forderung ist, dass das Rohr mäandrierend – also
in Wellenform – durch den Grundkörper der Matratze
hindurch verlegt wird. Dabei sind in Bereich besonders intensiver
Temperierung die Abstände der etwa parallel zueinander
verlaufenden Rohrabschnitte sehr viel kleiner als in den weniger stark
temperierten Bereichen oder – einfacher ausgedrückt – der
Abstand von einer Welle zur nächsten ist in den intensiv
temperierten Bereichen sehr klein und in den wenig temperierten
Bereichen sehr viel größer.
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Mit
dem Abstand der Wellen zueinander kann ebenfalls korrigiert werden,
dass sich die Temperatur der Temperierungsflüssigkeit auf
ihrem Weg durch den Grundkörper der Matratze hindurch immer weiter
an die Umgebungstemperatur annähert:
Eine beim Eintritt
in die Matratze noch relativ warme Temperierungsflüssigkeit
ist bei ihrem Austritt schon deutlich abgekühlt bzw. eine
kühlende Temperierungsflüssigkeit beim Eintritt
noch von sehr niedriger Temperatur und beim Austritt aus der Matratze
bereits deutlich erwärmt. Dieses Temperaturgefälle lässt
sich ebenfalls durch eine entsprechende Verkleinerung des Abstandes
der Wellen zueinander kompensieren.
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Dabei
wird ein besonders häufig gewünschtes Temperaturverteilungsprofil
den Bereich der Matratze für den Rumpf stärker
kühlen bzw. intensiver erwärmen als die übrigen
Bereiche.
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Für
ein solches Temperaturverteilungsprofil ist es eine vorteilhafte
Ausführungsform, dass im Grundkörper wenigstens
zwei Rohre eingebettet sind, deren Einlässe für
die Temperierflüssigkeit an der Längsseite des
Grundkörpers angeordnet sind und zwar um etwa 1/3 der Gesamtlänge
des Grundkörpers von einer Schmalseite entfernt.
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Die
Auslässe der beiden Rohre sind an den beiden gegenüberliegenden
Schmalseiten angeordnet. Damit wird erreicht, dass die beim Eintritt
noch besonders warme bzw. besonders kühle Temperierflüssigkeit
sogleich den Bereich einer besonders intensiven Temperierung erreicht
und dann, wenn ihre Temperierungsfähigkeit bereits nachgelassen
hat, Bereiche der Matratze durchströmt, in denen auch eine
geringere Temperierung gewünscht ist.
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Eine
andere Ausführungsform für den Verlauf der Rohre
innerhalb des Grundkörpers der Matratze ist eine leiterartige
Struktur. Dafür verläuft im Grundkörper
ein Zulaufrohr parallel zur ersten Längsseite des Grundkörpers
und ein Ablaufrohr parallel zur zweiten Längsseite des
Grundkörpers. Zwischen Zulaufrohr und Ablaufrohr verlaufen
mehrere Rohre, entsprechend den Sprossen einer Leiter.
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Dabei
kann es sinnvoll sein, dass der Querschnitt von Zulaufrohr und Ablaufrohr
erheblich größer ist als der Querschnitt der übrigen
Rohre, da diese das Gesamtvolumen der Flüssigkeit weiterleiten müssen.
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Zur
Erreichung der gewünschten Temperaturverteilung kann zum
einen der Abstand der Rohre zwischen Zulaufrohr und Ablaufrohr variiert
werden und zum anderen der Querschnitt einzelner Rohre vorübergehend
verkleinert werden. Dadurch wird zusätzlich noch eine Regelung
der Temperaturverteilung durch den Benutzer ermöglicht.
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Eine
einfache Möglichkeit für eine solche Querschnittsverkleinerung
wäre ein U-förmiger Bügel, der auf das
Rohr aufgesetzt ist und in dessen einen Schenkel eine Stellschraube
eingelassen ist, durch welche das Rohr zusammengedrückt
wird. Durch diese Querschnitts reduzierung wird der Strom der Flüssigkeit
reduziert, sodass die Intensität der Temperierung nachlässt.
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In
dieser Variante ist eine erfindungsgemäße Temperierungsmatratze
auch für medizinische Anwendungen geeignet, bei denen bestimmte
Körperpartien besonders erwärmt oder gekühlt
werden sollen. Anstelle eines Verbandes oder einer Kühlmanschette
muss der Patient nur auf die Matratze in diejenige Position gelegt
werden, in der der temperierte Bereich die gewünschte Stelle
des Körpers abdeckt. Die Mühen des Anlegens der
Manschette oder eines Verbandes entfallen. Zusätzlich ist
die Belastung der Haut durch einen Verband eliminiert und geringfügige Lageveränderungen
des Patienten sind durchaus möglich. Zur Verstärkung
der Temperierungswirkung kann eine isolierte Metallfolie von oben
her auf den Patienten gelegt werden, sodass sogar die allseitige Temperierung
von Partien der Gliedmaßen möglich ist.
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In
einer weiteren, alternativen Ausführungsform kann eine
erfindungsgemäße Temperiermatratze auch für
Behandlungen eingesetzt werden, bei denen eine laufende und regelmäßige Änderung
der Umgebungstemperatur sinnvoll ist. Dazu muss der Grundkörper
entlang seiner Längsachse in mehrere Bereiche aufgeteilt
werden, von denen jeweils ein Bereich mit einem erwärmten
Rohr an einen Bereich mit einem gekühlten Rohr grenzt und
jeder Bereich abwechselnd von gekühlter und dann wieder
von erwärmter Temperierflüssigkeit durchströmt
wird.
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Auf
diese Weise sind Behandlungen ähnlich von Wechselbädern
denkbar, jedoch mit drastisch reduziertem Aufwand. Es entfallen
nicht nur die Badeeinrichtungen, sondern auch der Personalaufwand zur
Wartung der Badeeinrichtungen und Betreuung der Patienten wird stark
vermindert. Auch für nicht mehr uneingeschränkt
gehfähige Patienten wird so ein Wechselbad möglich.
Es ist lediglich erforderlich, dass zu Beginn der Behandlung die
Amplitude der Temperaturschwankungen und die Zeitdauer der Intervalle
eingestellt werden, dann kann die Behandlung auch ohne Personal
ablaufen. Wenn der Patient Probleme empfindet, so kann durch eine
Notstopp-Taste die Wechseltemperierung angehalten werden, sodass
sich alsbald wieder Normaltemperaturen einstellen.
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In
Verbindung mit einer Matratzenauflage aus Viskoseschaum, der seine
Härte in Abhängigkeit von der Temperatur ändert,
ist sogar eine gewisse Massagewirkung erreichbar. Bei Erhöhung
der Temperatur steigt die Elastizität des Viskoseschaums stark
an, sodass sie unter dem Gewicht des darauf liegenden Patienten
zusammengedrückt wird und sich der Form seiner Oberflächenkontur
exakt anpasst. Wenn die Temperatur wieder reduziert wird, so sinkt
die Elastizität und der Viskoseschaum verhärtet sich.
Damit verbunden ist, dass die Elastizität des Materials
wieder sinkt, sodass der Schaum an den zuvor sehr stark komprimierten
Stellen mit erhöhter Kraft auf die jeweiligen Körperpartien
drückt. Dadurch wird auch für bettlägerige
und vollkommen unbewegliche Patienten eine gewisse Massagewirkung erreicht,
die jedoch nur so gering ist, dass sie keine Beschädigungen
der durch das dauernde Liegen bereits schon stark belasteten Haut
verursacht sondern – im Gegenteil – eine förderliche,
minimale Massagewirkung.
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Eine
weitere Möglichkeit, die Temperaturverteilung in Abhängigkeit
von den Erfordernissen oder Wünschen des Benutzers sogar
durch ihn selbst zu variieren, ist eine in der Höhe zweigeteilte
Matratze, die in einer unteren Schicht Führungsnuten enthält,
in die der flüssigkeitsführende Schlauch eingelegt
werden kann und die dann mit ei ner zweiten Schicht abgedeckt werden
kann. Dabei ist der minimale Abstand der Nuten so gewählt,
dass derart dicht zueinander verlaufende Rohre die maximale Temperierungswirkung
ermöglichen. Wenn der Nutzer dieses wünscht, so
verlegt er den Schlauch in Mäandern, wobei keine Nute frei
bleibt.
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Wenn
er jedoch eine geringere Temperierungswirkung wünscht,
so lässt er wenigstens eine oder mehrere Nuten frei. Dabei
wird in jedem Fall – unabhängig von den jeweils
gewählten Abständen – der Schlauch an
seinen Krümmungsstellen durch kreisbogensegmentförmige
Nuten stets in einem definierten Mindestradius geführt,
sodass er nicht abknickt, d. h. seinen Querschnitt reduziert.
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Abhängig
vom Mindestkrümmungsradius des Schlauches kann es erforderlich
sein, dass der Schlauch an seinen Krümmungsstellen einen ¾ Kreis
beschreibt, dessen Durchmesser größer ist als der
minimale Abstand parallel zueinander führende Schläuche.
Daraus ergibt sich, dass nicht alle Krümmungsstellen in
einer Reihe angeordnet werden können, sondern abwechselnd
in kleinerem und in größerem Abstand von der Längsachse,
sodass sich die Schlauchführung nicht überschneidet.
Dadurch werden auch die gekrümmten Bereiche des Schlauches in
unmittelbarer Nähe zur Oberfläche der Matratze angeordnet,
sodass diese Bereiche ebenfalls am Temperierungsvorgang beteiligt
sind.
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Im
einfachsten Fall fließt die Temperierungsflüssigkeit
durch die Rohre der Matratze und von dort zu einer externen Kühlung
oder externen Heizung. Dabei sollte die Temperierflüssigkeit
und das Material der Schläuche so aufeinander abgestimmt
sein, dass sich keine Kristalle oder andere Festkörper
aus der Temperierflüssigkeit abscheiden und den Schlauch verstopfen
könnten.
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Falls
externe Temperierflüssigkeiten, wie z. B. erhitztes Wasser
aus einer Gebäudeheizung, verwendet werden soll, könnten
Fremdkörper oder Verunreinigungen mitgerissen werden und
die Rohre verstopfen. In diesem Fall ist es sinnvoll, einen Wärmetauscher
zwischen den externen Flüssigkeitskreislauf und den matratzeninternen
Kreislauf der Temperierflüssigkeit zwischen zu schalten.
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Geeignete
Temperierflüssigkeiten können Wasser, Öl
oder eine Salzhydratschmelze sein. Letztere weist eine besonders
hohe Wärmespeicherfähigkeit auf.
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Wasser
darf keine Verunreinigungen oder Mineralien enthalten, die Ablagerungen
bilden könnten oder das Material des Schlauches angreifen. Falls
es möglich ist, dass die Matratze Temperaturen unter Null
Grad ausgesetzt wird, auch bei Lagerung – besteht das Risiko
der Eiskristallbildung und einer Beschädigung der Schläuche.
Dann müssen Frostschutzmittel beigemischt werden, die jedoch
die Schläuche nicht angreifen dürfen. Öl
ist durch seine erhöhte Wärmespeicherfähigkeit
nicht mit so hoher Strömungsgeschwindigkeit zu bewegen.
Aufgrund seiner elastischen Eigenschaften bildet es nicht so viele
Wirbel wie Wasser und strömt daher geräuschärmer.
Aber auch viele andere Flüssigkeiten sind denkbar und sinnvoll.
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Wenn
zum Kühlen kaltes Wasser aus einem Wasserversorgungsnetz
eines Gebäudes entnommen wird oder wenn zum Erwärmen
warmes Wasser aus der gebäudeinternen Warmwasserversorgung eingespeist
wird, ist es eine sehr einfache Möglichkeit, nach dem Durchlauf
dieses Wasser der Entwässerung zuzuführen. Falls
dabei zu viel Wasser verbraucht wird, kann das abfließende
Wasser ohne weiteres als sogenanntes „Grauwasser” für
die Spülung von Sanitäranla gen oder andere Reinigungszwecke
verwendet werden. Bei der Einspeisung aus einem Gebäudeheizungssystem
kann das ausfließende Wasser – so wie bei jedem
anderen Heizkörper auch wieder in das Netz zurückgeführt
werden.
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Wenn
aus Mineralstoffen, die im Wasser vorhanden sind, Ausfällungen
von Kristallen und daraus resultierende Strömungswiderstände
und erhöhte Temperaturübergangswiderstände
zu befürchten sind, kann ein Ionenaustauscher das zugeführte Wasser
enthärten und damit für einen längeren,
störungsfreien Betrieb sorgen.
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Eine
andere, sehr interessante Möglichkeit zur Temperierung
der Temperierflüssigkeit ist ein „Peltier-Element”.
Es ist ein Halbleiter, der i. d. R. als eine Platte gefertigt wird,
die aus zwei unterschiedlichen Halbleitern besteht, welche ein unterschiedliches
Energieniveau der Leitungsbänder aufweisen. Wird ein Strom
durch zwei hintereinanderliegende Kontaktstellen dieser Materialien
geleitet, so muss auf der einen Kontaktstelle Wärmeenergie
aufgenommen werden, damit das Elektron in das energetisch höhere
Leitungsband des benachbarten Halbleitermaterials gelangt, folglich
kommt es zur Abkühlung. Auf der anderen Kontaktstelle fällt
das Elektron von einem höheren auf ein tieferes Energieniveau, sodass
hier Energie in Form von Wärme abgegeben wird.
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Das
Peltierelement ist also eine elektrisch betriebene Wärmepumpe.
Die Temperaturdifferenz zwischen seiner heißen und seiner
kalten Seite bestimmt sich nach der abgeführten Energiemenge: Wenn
die warme Seite – z. B. durch einen Strom der Temperierflüssigkeit – laufend
gekühlt wird, so wird die kühlende Seite des Peltierelementes
noch kälter. Je nach Bauart und Strom sind so Temperaturdifferenzen
zwischen heißer und kalter Seite bis zu etwa 60 Grad erreichbar.
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Die
besonderen Vorteile eines Peltierelementes sind seine geringe Baugröße
und das Fehlen jeglicher bewegter Bauteile. Durch Umkehr der Stromrichtung
ist sowohl Kühlen als auch Heizen möglich, sodass
ein und dasselbe Peltierelement alternativ als Heizung oder als
Kühlung eingesetzt werden kann.
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Ein
Nachteil jedes Peltierelementes ist sein relativ niedriger Wirkungsgrad,
der in diesem Anwendungsfall jedoch durch die Vorzüge der
geringen Größe und des einfachen Betriebes aufgewogen
wird, zumal die tatsächlich benötigten Kühl-
oder Heiz-Leistungen kaum eine Größe von dauernd
200 Watt überschreiten dürften.
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Zur
Steuerung einer erfindungsgemäßen Temperiermatratze
schlägt die Erfindung in einer alternativen Ausführungsform
eine externe Baugruppe vor, die eine Eingabe für einen
Temperatursollwert und eine Ansteuerung für eine Umwälzpumpe
und eine Ansteuerung für die Kühlung oder für
die Heizung sowie einen Eingang zur Auswertung eines Temperaturfühlers
aufweist. Diese Baugruppe sorgt z. B. dafür, dass ein Peltierelement
in derjenigen Richtung von Strom durchflossen wird, in der sich
die Seite, die in Kontakt mit der Temperierflüssigkeit steht,
abkühlt oder – bei dem Wunsch nach Heizung – erwärmt.
Alternativ kann eine andere Kühleinrichtung oder Heizungseinrichtung
aktiviert werden oder ein Ventil für den Zulauf von kalter
bzw. warmer Temperierflüssigkeit geöffnet werden.
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Die
externe Baugruppe enthält einen Temperaturwähler
für den Benutzer, mit dem er bestimmen kann, ob geheizt
oder gekühlt werden soll und welche Temperatur erreicht
werden soll. Diesen Befehl setzt die Baugruppe um, indem sie erfasst,
welche Temperatur in der Matratze herrscht und welche Temperatur in
der Heizungs- oder der Kühlungseinrichtung verfügbar
ist. Wenn eine gewisse, vorgegebene Differenz zwischen Soll- und
Istwert überschritten wird, aktiviert die externe Baugruppe
die Pumpe und die entsprechende Temperiereinrichtung. Nach einer vorgegebenen
Zeit oder bei Unterschreiten eines vorgegebenen Mindestwertes für
die Soll-Istwert-Differenz wird die Temperiereinrichtung und die
Pumpe wieder abgeschaltet. Alternativ zu einer solchen Zweipunktregelung
ist auch eine Regelung mit mehreren Stufen für Pumpe und
Temperiereinrichtung möglich. Dann sind die Temperaturschwankungen
in der Temperiermatratze niedriger, der Komfort also höher,
aber auch der Aufwand für die Regelung entsprechend vergrößert.
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Der
maximale Komfort wird bei einer stufenlosen Regelung erreicht. Dann
kann die Temperatur auf Bruchteile von Grad genau konstant gehalten werden.
Bei entsprechend großzügiger Dimensionierung der
Temperiereinrichtung kann sogar kompensiert werden, dass der Nutzer
z. B. abrupt die Bettedecke zurück schlägt und
dadurch die Umgebungsluft direkt auf die Matratze wirken lässt.
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In
den meisten Fällen wird in der Praxis jedoch ein niedriger
Anschaffungspreis das wichtigste Kriterium sein, sodass eine einfache
Zweipunktregelung reichen muss.
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Je
anspruchsvoller die Regelung ist, desto genauer muss auch der Soll-
und der Istwert erfasst werden. Für eine genaue Istwerterfassung
wird es wenigstens je einen Temperaturfühler in der Matratze und
in der Temperiereinrichtung geben. Bei weiter erhöhten
Ansprüchen sind mehrere Temperaturfühler sinnvoll,
die die Temperatur z. B. an verschiedenen Punkten der Matratze erfassen.
Aus diesen Werten wird dann ein Mittelwert für die Regelung
gebildet.
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Wenn
jedoch möglichst niedrige Anschaffungskosten das wichtigste
Kriterium sind, so ist auch ein Betrieb mit nur einem einzigen Temperaturfühler möglicht.
Am Beispiel einer getakteten Regelung für eine Temperiermatratze
ohne Wärmetauscher mit nur einem einzigen Flüssigkeitskreis
soll die Auswertung dieses einzigen Temperaturfühlers erläutert werden:
in
einer Betriebspause der Kühlung oder der Heizung wird – im
ersten Schritt – die Pumpe für den Kreislauf der
Temperierungsflüssigkeit durch den Grundkörper der
Matratze hindurch aktiviert und durch einige Umläufe der
Temperierungsflüssigkeit ein gleichmäßiges Temperaturniveau
in der Temperierungsflüssigkeit erreicht, das dem Temperaturistwert
in der Matratze entspricht. Sobald sich ein stationärer
Wert eingestellt hat, wird er – im zweiten Schritt – von
der Temperatursteuerung als aktueller Temperaturistwert gespeichert.
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Im
dritten Schritt wird in der Temperatursteuerung ausgewertet, wie
groß die Differenz zwischen dem soeben ermittelten Istwert
und dem Sollwert ist. Im vierten Schritt wird proportional zur Größe
dieser Differenz die Einschaltdauer der Kühlung oder der Heizung
bestimmt. Da in dieser, sehr einfachen Anordnung davon auszugehen
ist, dass die Heizung bzw. die Kühlung nicht regelbar ist,
sondern beim Einschalten stets die gleiche, konstante Heiz- oder Kühlleistung
abgibt, ist der einzige wählbare Parameter die Betriebsdauer.
Je länger die Temperierungseinrichtung aktiv ist, desto
größer ist die Temperierungswirkung. In Abhängigkeit
von der Soll-Istwert-Differenz wird also eine Einschaltdauer berechnet,
und in der nächsten aktiven Phase nach der Betriebspause
des Schrittes 1 im fünften Schritt die Kühlung
oder die Heizung für diese Zeitspanne betrieben.
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Der
sechste Schritt ist wieder äquivalent zum ersten Schritt.
Nach dem Ende der Temperierungsphase und einer gewissen Wartezeit
ohne externe Temperierung wird ein weiteres Mal der Temperatur istwert
der Temperierungsflüssigkeit durch Aktivieren der Pumpe
und Abwarten bis zum Erreichen einer konstanten Temperatur der aktuelle
Temperaturistwert erfasst.
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Das
oben genannte, einfache Mess- und Regelverfahren ist auch dann anwendbar,
wenn an Stelle einer besonderen Heizung oder Kühlung nur
für die Matratze eine extern zuströmende Temperierungsflüssigkeit
genutzt wird. Dann ist die Heizleistung bzw. die Kühlleistung
nicht mehr eine bekannte Konstante, sondern muss gemessen werden.
Das wird Sinnvollerweise im fünften Schritt des oben genannten
Verfahrens durchgeführt und zwar erst dann, wenn die zuvor
in der Zuführungsleitung unbewegt verharrende und daher
von der Umgebungsluft angewärmte bzw. abgekühlte
Flüssigkeitsmenge abgeflossen ist und sich ein stationärer
Wert in dem externen Zufluss eingestellt hat. In der Temperatursteuerung
wird dann unter Berücksichtigung dieses Temperaturistwertes
die Zeitdauer der jeweils aktiven Temperierungsphase bestimmt.
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Im
Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung
anhand eines Beispiels näher erläutert werden.
Dieses soll die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern
nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
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1 Perspektivische
und zeichnerisch aufgeschnittene Darstellung von zwei verschiedenen Versionen
der Temperierungsmatratze
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Die
Figur zeigt im Einzelnen:
In 1 sind perspektivisch
die zwei Ausführungsformen Typ L und Typ M einer erfindungsgemäßen Temperierungsmatratze
dargestellt. Von jeder der beiden dargestellten Typen ist auf der
rechten Hälfte die jeweils obere Schicht zeichnerisch so
weit herausgeschnitten, dass die Rohre 4 und deren Verlauf in
dem Grundkörper 1 der Temperiermatratze sichtbar
wird. Beide dargestellten Matratzen haben die gleiche Größe,
jedoch eine unterschiedliche Führung der Rohre 4.
Im oberen Teil ist eine Matratze Typ M mit mäanderförmiger
Rohrführung und im unteren Teil vom Typ L mit leiterförmiger
Rohrführung dargestellt.
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Nur
für die obere Matratze ist die Verbindung zu der extern
angeordneten Pumpe 3 der externen Kühlung 5 bzw.
Heizung 6 und der Energieversorgung dargestellt.
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Über
die zeichnerischen Bruchkanten der beiden verschiedenen Matratzentypen
hinweg liegt eine Person 7 auf den Matratzen. Sie ist an
der Schnittlinie der beiden Matratzen ebenfalls in Längsrichtung
geschnitten, sodass sichtbar wird, dass im Bereich des Rumpfes,
wo das größte Gewicht auf den Matratzen lagert,
diese am tiefsten heruntergedrückt werden. Dadurch ist
nachvollziehbar, dass in diesem Bereich auch der größte
Bedarf an Heizung oder an Kühlung besteht.
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Dementsprechend
sind in der oberen Matratze vom Typ M die Mäander des Rohres 4 im
Rumpfbereich auch mit geringerem Abstand zueinander verlegt als
im daran anschließenden Kopfbereich. Ebenso sind bei der
Matratze vom Typ L die sprossenartig zwischen dem Zulaufrohr 41 und
dem Ablaufrohr 42 verlaufenden Rohre 4 in geringerem
Abstand zueinander angeordnet als im Bereich der Beine.
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In 1 ist
in der Matratze von Typ L gut erkennbar, dass der Querschnitt des
Zulaufrohres 41 sehr viel größer ist,
als der Querschnitt der Rohre 4, die Zulaufrohr 41 und
Ablaufrohr 42 verbinden, da durch das Zulaufrohr 41 auch
die gesamte Flüssigkeitsmenge hindurchfließen
muss.
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In 1 ist
im oben dargestellten Matratzentyp M hingegen der Querschnitt des
Rohres 4 im gesamten Verlauf konstant, da sich das Rohr
nicht verzweigt.
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1 zeigt
als eine Variante des Typs M, also von mäanderförmig
in der Matratze angeordneten Rohren, dass ein erster Zulauf an der
Längsseite etwa im oberen Drittel nahe dem Kopfbereich
angeordnet ist. Von dort verläuft das Rohr 4 in
die Mitte des Bereiches der Matratze, auf dem der Rumpf des Benutzers
zu liegen kommt. In diesem Bereich verlaufen die Mäander
mit geringem Abstand zueinander. Im anschließenden Hals-
und Kopfbereich ist der Abstand der Rohre 4 zueinander
sehr viel größer, da dort nur eine geringere Temperierungswirkung
erwünscht ist. Im Kopfbereich tritt die Temperierflüssigkeit
aus der Matratze aus und wird von der Pumpe 3 angesaugt
und zur Kühlung 5 oder zur Heizung 6 gedrückt,
wo sie erneut temperiert wird. Der – in 1 nicht
dargestellte – untere Bereich der Matratze Typ M enthält
ein zweites, gleichartig mäandrierendes Rohr 4.
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In 1 ist
als Temperierungseinrichtung ein Peltierelement in Form einer Platte
eingezeichnet, die auf Windungen des Rohres aufliegt. Abhängig
davon, welche Polarität der Stromfluss durch das Pel tierelement
hat, erwärmt oder kühlt es die Temperierflüssigkeit 2.
Deshalb ist in 1 das gleiche Peltierelement
sowohl als Kühlung 5 wie auch als Heizung 6 bezeichnet.
In 1 ist schematisch dargestellt, dass das Peltierelement
mit einer Gleichspannung versorgt wird, die zu- oder abschaltbar
ist. Durch die Kennzeichnung des Pluspols und des Minuspols zusammen
mit dem Symbol eines Blitzes wird die elektrische Spannungsversorgung
symbolisiert.
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Nicht
dargestellt ist in 1, dass das Peltierelement durch
Umpolen von einer Heizung zu einer Kühleinrichtung wird
und umgekehrt.
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- 1
- Grundkörper
der Temperiermatratze aus elastischem Material
- 2
- Temperierflüssigkeit,
fließt in den Rohren 4
- 3
- Pumpe,
bewegt die Temperierflüssigkeit 2 in den Rohren 4
- 4
- Rohr,
in Grundkörper 1 eingebettet, von Temperierflüssigkeit 2 durchströmt
- 41
- Zulaufrohr
zur Versorgung der Rohren 4
- 42
- Ablaufrohr
zur Entsorgung der Rohre 4
- 5
- Kühlung
für Temperierflüssigkeit 2
- 6
- Heizung
für Temperierflüssigkeit 2
- 7
- Person,
liegt auf Grundkörper 1 der Temperiermatratze
- Typ
L
- Grundkörper 1 mit
leiterförmiger Struktur der Rohre 4, des Zulaufrohres 41 und
des Ablaufrohres 42
- Typ
M
- Grundkörper 1 mit
mäandrierendem Verlauf der Rohre 4
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005043846 [0004]
- - DE 202007010747 U [0005]