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Es wird ein Strandkorb mit einem Dachelement, einer Rückwand und zwei jeweils an die Rückwand angrenzenden Seitenwänden beschrieben.
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Ein Strandkorb ist ein Sitzmöbel für den Strand, den Garten, die Terrasse oder ähnliche Gelegenheiten, bei dem Rück- und Seitenwände, sowie ein Dach als Schutz vor Sonne, Wind, Regen und Sandflug dienen. Die Wandelemente und das Dach können dabei etwa als Geflecht ausgeführt wenden oder teilweise bespannt sein. Dabei kommt Geflecht aus Naturrohr zum Einsatz, und für die Bespannung werden verschiedene Textilien verwendet. Der Strandkorb ist dabei als Ein- oder Zweisitzer ausgeführt, und bei einigen Modellen kann das Oberteil, welches auch als Oberkorb bezeichnet wird, verkippt werden, womit gleichzeitig die Neigung der Rückenlehne verstellt wird. In Kombination mit ausziehbaren Fußbänken kann dann eine liegende Position eingenommen werden, und Armstützen erhöhen den Komfort weiter.
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So ist der in der
DE 1 933 758 U1 beschriebene Strandkorb aus einem Unter- und einem Oberteil zusammengesetzt, die mit einer Stange verbunden werden. Das Oberteil ist dann um die Achse der Stange gegenüber dem Unterteil verschwenkbar, wobei eine Arretierung in beliebiger Position möglich ist, der Strandkorb also beispielsweise auch als Liegekorb verwendet werden kann.
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Die
EP 1 120 067 A1 zeigt einen über einen Klappmechanismus zusammenlegbaren Freizeitstuhl, der durch auf Trägerstangen befestigtes textiles Bahnmaterial mit einem Dach- und Rückenelement sowie zwei Seitenelementen ausgestattet ist, sodass wie bei einem Strandkorb ein haubenartiger Schutz des Freizeitstuhls vor Wind und anderen Witterungseinflüssen gegeben ist.
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Die
EP 1 700 978 A2 betrifft ein mobiles Gebäude zur Verwendung als militärischer Gefechtsstand, Lazarett oder Feldlager, das im militärischen Einsatz aus der Luft absetzbar sein soll. Das mobile Gebäude soll besser transportfähig sein als zu diesem Zweck bereits vorbekannte ISO Standardcontainer mit starren Flächenelementen.
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Dazu wird ein Gebäude vorgesehen, dessen unterer Teil einen stabilen starren Grundaufbau hat und dessen oberer Teil sich durch Aufklappen fester Wände und Aufblasen weiterer Wände erstellen lässt. Bei den Einrichtungsteilen handelt es sich also um Laborschränke, und zwar solche mit einer Höhe von mehr als 75 cm und vorzugsweise 80 bis 100 cm.
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Das Dokument
DE 19 32 852 U zeigt eine Strandkabine mit Klappliegen, die mit zu den Seitenwänden paralleler Sitzrichtung positioniert sind. Seitlich von den Sitzgelegenheiten und entlang den Seitenwänden ist jeweils ein Bodenraum freigelassen.
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Die
GB 1 096 227 A beschäftigt sich ebenfalls mit einer Strandhütte, und zwar als Kunststoffformprodukt. Von einer Sitzgelegenheit ist keine Rede.
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Die 0 565 497 A1 wiederum bezeichnet eine Strand-, Schwimmbad- oder Garderobenhütte. Diese Hütte soll als Toilettenraum dienen. Von Sitzgelegenheiten ist keine Rede.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine besonders vielseitige Ausgestaltung eines Strandkorbes anzugeben.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Strandkorb gelöst mit einem Dachelement, einer Rückwand, zwei jeweils an die Rückwand angrenzenden Seitenwänden und einem Fußraum, dessen Tiefenausdehnung in senkrechter Richtung zur Rückwand des Strandkorbes mindestens 30% der Tiefenausdehnung einer Seitenwand in gleicher Richtung, bezogen auf deren dem Dachelement abgewandte bodenseitige Kante, beträgt, gekennzeichnet durch zumindest eine Sitzgelegenheit mit zu den Seitenwänden senkrechter Sitzrichtung, wobei der Fußraum zur Fußpositionierung unterhalb der durch die Sitzgelegenheit gegebenen Sitzebene vorgesehen ist.
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Dabei beträgt die Ausdehnung des Fußraumes in senkrechter Richtung zur Rückwand des Strandkorbes in dieser Reihenfolge zunehmend bevorzugt mindestens 30%, 40%, 50%, 60%, 70%, 80%, 90% oder 100% der Ausdehnung einer Seitenwand in gleicher Richtung, bezogen auf deren dem Dachelement abgewandte Kante. Für den weniger bevorzugten Fall asymmetrischer Seitenwände bezieht sich die Ausdehnung des Fußraumes auf den Mittelwert aus der Ausdehnung beider Seitenwände, bezogen auf deren dem Dachelement abgewandte Kanten.
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Mit dem Fußraum im Inneren kann der Strandkorb so gestaltet werden, dass auch dann Sitzpositionen, bei denen die Füße unterhalb der Ebene der Sitzfläche positioniert sind, eingenommen werden können, wenn Sitz- und Blickrichtung nicht senkrecht zur Rückwand verlaufen. Also insbesondere auch dann, wenn die Sitzrichtung senkrecht zu den Seitenwänden orientiert ist.
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So sieht eine Ausgestaltung des Strandkorbes innenseitig an der Seitenwand eine Sitzgelegenheit vor, zwei Sitzgelegenheiten können dann derart ausgerichtet sein, dass zwei oder mehrere Personen einander zugewandt im Strandkorb Platz nehmen können. Da die Ausdehnung des Fußraumes nicht notwendigerweise bis zur Rückwand reicht, können nicht nur an den Seitenwänden, sondern auch an der Rückwand Sitzgelegenheiten vorgesehen sein. Insbesondere ist also auch eine L- oder U-fömig angeordnete Sitzgruppe möglich.
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In weiterer Ausgestaltung ist in dem Strandkorb auch ein Tisch vorgesehen. Dieser ist dabei so angeordnet, dass von der senkrechten Projektion des Tisches in die Ebene des Fußraumes in dieser Reihenfolge zunehmend bevorzugt mindestens 25%, 50%, 75% oder 100% innerhalb des Fußraumes liegen.
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Eine weitere Ausführungsform des Strandkorbes sieht vor, dass eine Sitzgelegenheit als Sitzbank über die gesamte Breite einer Seitenwand ausgeführt ist. Die Sitzbank kann an Seiten- und/oder Rückwand befestigt sein und kann durch Standbeine oder Stützelemente zusätzlich stabilisiert oder auch freistehend im Strandkorb allein von diesen getragen sein.
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Weitere Ausführungsformen umfassen zusätzlich Fenster, welche in der Rückwand sowie in den Seitenwänden eingebracht sein können. Dabei sind Fenster aus Kunststoff oder vorzugsweise Glas vorgesehen, welche in einem Rahmen aus Kunststoff, Metall oder vorzugsweise Holz gefasst sind.
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In weiterer Ausführung ist eine Sonnenschutzblende zum Blendschutz angrenzend an das Dachelement vorgesehen. Diese kann dabei am Dachelement befestigt sein, wobei ggf. über einen Klappmechanismus die Neigung der Sonnenschutzblende verstellt und/oder durch einen Faltmechanismus deren Fläche variiert werden kann. Die Sonnenschutzblende kann jedoch auch so ausgeführt sein, dass sie über einen Schwenkmechanismus an das Dachelement heran und ggf. auch darüber hinweg geführt werden kann, wobei wiederum eine Kombination mit Klapp- bzw. Faltmechanismus möglich ist.
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Die der Rückwand gegenüberliegende Vorderseite des Strandkorbes kann offen ausgeführt sein, ist dies jedoch nicht notwendigerweise.
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Eine Ausführungsform sieht ferner innenseitig am Dachelement entlang der der Rückwand abgewandten Kante eine Schiene zur Führung eines Vorhangelementes vor. Dieses kann aus flexiblem Material wie beispielsweise Textil- oder Bahnmaterial bestehen oder auch feste Flächenelemente umfassen, die dann beispielsweise über einen Faltmechanismus verbunden sind. Bei dieser Ausführungsform kann dann die der Rückwand gegenüberliegende Seite des Strandkorbes teilweise oder auch ganz mit einem oder mehreren dieser Vorhangelemente verdeckt werden.
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In weiterer Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass zu Transportzwecken Rollen oder Räder an dem Strandkorb festgelegt sind. Diese können mit einer Feststelleinrichtung oder einem Versenkmechanismus versehen sein, sodass auch ein fester Stand des Strandkorbes gewährleistet ist.
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Eine weitere Ausführungsform des Strandkorbes sieht vor, dass im Dachelement eine Öffnung geöffnet werden kann. In dieser Öffnung kann dabei insbesondere eine Bespannung aus einem flexiblen Material, wie beispielsweise Textil- oder Bahnmaterial, vorgesehen sein. In weiterer Ausgestaltung ist dann zumindest eine Seite der Bespannung an einer beweglichen Halterung fixiert, welche in Führungsschienen parallel zur Bewegungsrichtung zwischen Öffnungs- und Schließstellung geführt wird.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung des Strandkorbes ist mindestens eine Beleuchtungseinheit im Inneren des Strandkorbes angebracht, welche dabei an einer Seitenwand und/oder der Rückwand vorgesehen sein kann. Des Werteren kann zusätzlich oder stattdessen innenseitig am Dachelement, insbesondere in der der Rückwand abgewandten Hälfte des Dachelementes, eine Beleuchtungseinheit angebracht sein.
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Bei einer weiteren Ausführungsform des Strandkorbes sind die Wand- und Dachelemente als Geflecht ausgeführt, wobei für die Geflechte Materialien wie Kunststoff, Naturrohr oder auch Loomgeflecht verwendet werden können. Die Wand- und Dachelemente können jedoch auch zusätzlich oder alternativ mit Textil- oder Bahnmaterial bespannt sein.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei die dabei offenbarten Merkmale auch in anderen Kombinationen erfindungswesentlich sein können.
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Nachstehend zeigt:
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1 den Strandkorb in perspektivischer Darstellung von schräg vorne,
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2 eine Frontalansicht des Strandkorbes,
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3 den Strandkorb von schräg hinten in perspektivischer Darstellung,
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4 einen Schnitt durch das Dachelement in Detailansicht.
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1 zeigt einen erfindungsgemäßen Strandkorb mit einem Fußraum 1, dessen Ausdehnung in senkrechter Richtung bis zur Rückwand 2 reicht und der Ausdehnung der beiden Seitenwände 3 in gleicher Richtung entspricht, und zwar bezogen auf die dem Dachelement 4 abgewandten Kanten der Seitenwände 3. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Strandkorb mit einem Bodenelement 5 aus Holzdielen versehen, an welchem die Rückwand 2 und die beiden Seitenwände 3 befestigt sind. An den beiden Seitenwänden 3 ist jeweils innenseitig je eine Sitzbank 6 vorgesehen, und der Fußraum 1 ist zwischen diesen beiden Sitzbänken 6 ausgebildet. Dabei sind die Sitzbänke 6 mit einer Rückenlehne 7 versehen und werden durch ein Standbein 8 stabilisiert. Zwischen den beiden Sitzbänken 6 ist ein Tisch 9 über dem Fußraum vorgesehen, wobei eine Seite des Tisches 9 an der Rückwand 2 angebracht ist und ein Standbein 10 den Tisch 9 zusätzlich stabilisiert.
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In die beiden Seitenwände 3 ist je ein Glasfenster 11 eingesetzt, welches in einem Holzrahmen gefasst ist. Auch in die Rückwand 2 ist oberhalb des Tisches 9 ein in einem Holzrahmen gefasstes Glasfenster 12 eingesetzt. An der der Rückwand 2 abgewandten Kante des Dachelementes 4 ist eine Sonnenschutzblende 13 angebracht, deren Neigungswinkel mit einem Klappmechanismus verstellt werden kann. Des Weiteren ist entlang dieser Kante des Dachelementes 4 eine Schiene angebracht, in der zwei flexible Vorhangelemente 14 geführt sind. Diese können vor die der Rückwand 2 gegenüberliegende Vorderseite des Strandkorbes, welche ansonsten offen ausgeführt ist, gezogen werden, sodass das Innere des Strandkorbes verdeckt ist. Entlang der der Rückwand 2 abgewandten Kante des Dachelementes 4 ist außenseitig am Dachelement 4 zusätzlich eine Reklametafel 15 vorgesehen.
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2 zeigt eine Frontalansicht, welche die Anordnung des Fußraumes 1, der Sitzbänke 6 und des Tisches 9 zueinander verdeutlicht. Die Sitzpositionen sind dabei derart vorgesehen, dass die Füße im Fußraum 1 und damit unter der Ebene der Sitzfläche positioniert sind und die Sitzrichtung parallel zur Rückwand 2 und senkrecht zur Seitenwand 3 orientiert ist. Auf diese Weise können insbesondere zwei oder mehrere Personen einander zugewandt in dem Strandkorb Platz nehmen. Die senkrechte Projektion des Tisches 9 in die Ebene des Fußraumes 1 verläuft zwischen den beiden Sitzgelegenheiten 6 und fällt zu 100% in den Fußraum 1, was insbesondere auch in Verbindung mit der perspektivischen Darstellung aus 1 deutlich wird. 2 zeigt ferner, dass das Bodenelement 5 nicht ganzflächig aufliegt, sodass der Strandkorb mittels unterhalb des Bodenelementes 5 angebrachten Rollen 16 bewegt werden kann. Diese können dann ggf. arretiert oder versenkt werden.
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3 zeigt die Rückansicht des Strandkorbes, wobei wiederum die Fenster 11/12 in Rück- 2 und Seitenwand 3 sowie das Reklameschild 15 dargestellt sind. Des Weiteren ist zu erkennen, dass in diesem Ausführungsbeispiel der Oberkorb 17 und das Unterteil 18 des Strandkorbes in einem Rahmen 19 aus Holz gefasst sind. Die Flächenelemente 20 sind als Korbgeflecht ausgeführt.
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4 zeigt einen seitlichen Schnitt durch das Dachelement 4 des Ausführungsbeispiels, wobei die Sonnenschutzblende 13, das Vorhangelement 14 und die Beleuchtungseinheit 21 abgebildet sind. Eine Seite der Sonnenschutzblende 13 ist über Scharniere am Dachelement 4 angebracht, sodass die Sonnenschutzblende 13 noch um diese Achse beweglich bleibt und zwischen ein- und ausgeklappten Zustand bewegt werden kann. Mittels eines Gestänges 22 mit Klappmechanismus kann die Sonnenschutzblende 13 dabei im ausgeklappten Zustand, welcher in der Abbildung dargestellt ist, stabilisiert werden. Das Vorhangelement 14 ist in einer Schiene 23 geführt, die parallel zu der der Rückwand 2 abgewandten Kante des Dachelementes 4 verläuft. Die Beleuchtungseinheit 21 ist innenseitig am Dachelement 4 in dessen der Rückwand 2 abgewandten Hälfte angebracht, sodass der Lichtkegel sowohl ins Innere des Strandkorbes, wie auch in einen Bereich vor den Strandkorb fällt. In der Abbildung ist ferner die Öffnung 24 in dem Dachelement 4 dargestellt, welche mit einer variablen Bespannung 25 versehen ist. Die der Rückwand 2 des Strandkorbes abgewandte Seite der Bespannung 25 ist an einer beweglichen Leiste 26 fixiert, womit die Bespannung geöffnet und geschlossen werden kann. Die Leiste 26 ist dabei über Rollen 27 in seitlichen Führungsschienen 28 geführt, und die Bewegungsrichtung verläuft parallel zu den Seitenwänden 3.