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Die
Erfindung betrifft eine intermittierend betreibbare Druckmaschine
zum Bedrucken einer Materialbahn von der Rolle mit wenigstens zwei
in Laufrichtung der Materialbahn hintereinander angeordneten Druckwerken,
die je einen Druckturm, eine in Drehung antreibbare Vakuum-Einzugwalze
vor dem Druckturm und eine in Drehung antreibbare Vakuum-Auszugwalze
hinter dem Druckturm haben.
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Aus
der
EP 1 935 642 A1 ist
eine Offset-Druckmaschine bekannt, die sich durch den Austausch
von Kassetten wahlweise intermittierend und durchlaufend rotierend
betreiben läßt. Bei der Kassette für
den intermittierenden Betrieb hat der Gummituchzylinder umfangsabschnittweise eine
Freifläche im Gummituch. Der Gegendruckzylinder hat umfangsabschnittsweise
eine radial nach innen zurückweichende Mantelfläche.
Dadurch wird die Materialbahn zwischen den kontinuierlich gegenläufig
rotierenden Zylindern für den Rücktransport freigegeben.
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Aus
der
DE 38 32 891 A1 ist
eine Rollenoffset-Druckmaschine bekannt, bei der der Gummituchzylinder
und der Gegendruckzylinder am Mantel in Umfangsrichtung ausgespart
sind. Das Ausmaß der Zufuhr der Materialbahn und damit
das Druckformat läßt sich dadurch verändern,
daß die Position des Gummituchzylinders und des Gegendruckzylinders in
Umfangsrichtung relativ zueinander verstellt wird. Die Verstellung
wird bei der
DE 38
32 891 A1 dadurch bewirkt, daß miteinander kämmende
Zahnräder an den Zylindern davon gelöst, der Gegendruckzylinder
gegen den Gummituchzylinder verdreht und die Zahnräder
wieder festgezogen werden. Ein intermittierender Betrieb mit Rückbewegung
der Materialbahn findet bei der
DE 38 32 891 A1 nicht statt.
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Aus
der
DE 103 07 089
A1 sind Bauteile aus mikroporösem, luftdurchlässigen
Material für eine Druckmaschine bekannt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, an einer Druckmaschine der eingangs genannten
Art eine stets einwandfreie Rapporthaltigkeit sicherzustellen.
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Bei
der diese Aufgabe lösenden Druckmaschine ist zwischen der
Vakuum-Auszugwalze eines vorderen Druckwerks und der Vakuum-Einzugwalze eines
darauffolgenden Druckwerks in einer Schlaufe der Materialbahn eine
Formatausgleichswalze angeordnet, die von der Materialbahn umschlungen wird und
sich in ihrem Abstand von der Vakuum-Auszug- und -Einzugwalze gesteuert
maschinell verstellen läßt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Formatausgleichswalze
drehfest angeordnet, insbesondere also gegen ein Mitdrehen mit der
Materialbahn gesperrt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Formatausgleichswalze
hohl. Sie hat im Innern eine Kammer für unter Überdruck
stehende Luft. Die Formatausgleichswalze hat eine mikroporöse,
luftdurchlässige Oberfläche, über die
die Kammer mit der Atmosphäre kommuniziert.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform läßt sich
der Luftdruck in der Kammer regeln.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Formatausgleichswalze
aus einem Hohlzylinder, der mit ca. über seinen halben
Umfang verteilten, axialen Längsschlitzen versehen und
an der Oberfläche mit Sintermetall beschichtet ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Formatausgleichswalze
beidseits in Kraftmeßdosen gehaltert, die sich mit je einem
Hubspindelantrieb motorisch verstellen lassen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist der Hubspindelantrieb
ein Kugelgewinde-Antrieb mit einem Getriebemotor.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform läßt sich
die Druckmaschine wahlweise intermittierend oder durchlaufend rotierend
betreiben. Die Vakuum-Ein- und -Auszugwalzen und die Formatausgleichswalze
sind im durchlaufend rotierenden Betrieb außer Funktion.
Vorzugsweise werden sie im durchlaufend rotierenden Betrieb von
der Materialbahn umgangen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform lassen sich die Druckwerke
der Druckmaschine wechselweise mit Druckzylinder enthaltenden Kassetten für
den intermittierenden Betrieb und den durchlaufend rotierenden Betrieb
bestücken.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform haben Druckzylinder in
der Kassette für den intermittierenden Betrieb einen druckwirksamen
und einen druckunwirksamen Mantelabschnitt. Die Druckzylinder lassen
sich zum Einrichten der Druckmaschine zwecks Einstellung des Druckformats
gesteuert motorisch in Umfangsrichtung relativ zueinander verstellen.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Druckmaschine
eine Offsetdruckmaschine. Die Kassette für den intermittierenden
Betrieb enthält einen am Mantel umfangsabschnittsweise
von Gummituch freien Gummituchzylinder und einen am Mantel umfangsabschnittsweise
vertieften Gegendruckzylinder.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
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1 und 2 in
Seitenansicht eine Druckmaschine, die sich wahlweise intermittierend und
durchlaufend rotierend betreiben läßt, und zwar
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1 im
intermittierenden Betrieb; und
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2 im
durchlaufend rotierenden Betrieb.
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Die
Druckmaschine dient zum Bedrucken einer Materialbahn 10 von
der Rolle. Sie hat entsprechend der üblichen Reihenbauweise
in Laufrichtung der Materialbahn 10 mehrere Druckwerke 12, 14, 16 hintereinander.
In der Abbildung sind drei Druckwerke 12, 14, 16 mit
Formatausgleichswalzen 18 dazwischen dargestellt. Es versteht
sich aber, daß auch nur zwei Druckwerke 12, 14 und,
wie beim Mehrfarbendruck üblich, vier und mehr Druckwerke 12, 14, 16 hintereinander
und Formatausgleichswalzen 18 desselben Aufbaus zwischen
aufeinanderfolgenden Druckwerken 12, 14, 16 vorgesehen
sein können. Die in der Abbildung dargestellte Druckmaschine
läßt sich also in der Anzahl der Druckwerke 12, 14, 16 und
Formatausgleichswalzen 18 beliebig skalieren.
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Die
Druckmaschine kann wahlweise intermittierend (vgl. 1)
oder durchlaufend rotierend (vgl. 2) betrieben
werden. Alle Druckwerke 12, 14, 16 werden
wechselweise mit Druckzylinder enthaltenden Kassetten 20, 22 für
den intermittierenden Betrieb oder den durchlaufend rotierenden
Betrieb bestückt. Die äußeren Maße
beider Typen von Kassetten 20, 22 und ihre Positionierung
und Arretierung an den Druckwerken 12, 14, 16 ist
gleich. Ein Kassettenwechsel kann von beiden Seiten der Druckmaschine her
erfolgen.
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Die
Erfindung zeigt exemplarisch eine Druckmaschine für den
Rollenoffsetdruck mit besonderem Augenmerk auf den Etikettendruck.
Die Erfindung ist aber nicht auf diese Drucktechnik und Anwendung
beschränkt. Sie kann genauso an Druckmaschinen für
den Flexodruck, Siebdruck, Tiefdruck u. a. m. verwirklicht werden.
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Beim
Offsetdruck gemäß Abbildung sind die Druckzylinder
für den intermittierenden wie auch durchlaufend rotierenden
Betrieb ein Plattenzylinder 24, ein Gummituchzylinder 26 und
ein Gegendruckzylinder 28. Die Zylinder 24, 26, 28 einer
jeden Kassette 20, 22 sind von gleichem Zylinderumfang
entsprechend einem maximalen Druckformat von beispielsweise 26 Zoll.
Für den intermittierenden Betrieb ist der Zylinderumfang
fest. Wie in 2 mit gestrichelter Linie angedeutet,
können für den durchlaufend rotierenden Betrieb
dem gewünschten Druckformat entsprechend Kassetten 22 mit
verschiedenen Zylindergrößen vorgesehen sein.
Gummituchzylinder 26 und Gegendruckzylinder 28 sind
jeweils vertikal übereinander angeordnet.
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Bei
in Einbaustellung befindlicher Kassette 20, 22 stehen
die Plattenzylinder 24 in Mantelkontakt mit den Farbauftragwalzen 30 eines
Farbwerks, das von herkömmlichem Aufbau ist und keiner
näheren Beschreibung bedarf. Die Kassette 20, 22 mit
den Druckzylindern und das Farbwerk sind die Kernkomponenten eines
zu dem jeweiligen Druckwerk 12, 14, 16 gehörigen
Druckturms.
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Der
Gummituchzylinder 26 für den durchlaufend rotierenden
Betrieb (vgl. 2) ist über wenigstens
annähernd den vollen Umfang mit Gummituch belegt. Das Gummituch
ist geklebt oder gespannt. Der Gegen druckzylinder 28 für
den durchlaufend rotierenden Betrieb ist vollzylindrisch. Die Oberfläche seines
Mantels geht über den vollen Umfang durch.
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Der
Gegendruckzylinder 28 für den intermittierenden
Betrieb (vgl. 1) ist am Mantel umfangsabschnittsweise
vertieft. Er hat eine zylindrische Mantelpartie 32 größeren
Durchmessers, die an beidendigen radialen Stufen 34 in
eine zylindrische Mantelpartie 36 kleineren Durchmessers übergeht. Die
Mantelpartie 32 größeren Durchmessers
nimmt ca. sechzehn Sechsundzwanzigstel, und die Mantelpartie 36 kleineren
Durchmessers ca. zehn Sechsundzwanzigstel des Zylinderumfangs ein.
Auf den Gummituchzylinder 26 für den intermittierenden
Betrieb ist mit beidendigen Spannwellen 38 ein druckendes
Gummituch 40 aufgespannt, das ca. sechzehn Sechsundzwanzigstel
des Zylinderumfangs einnimmt. Das Gummituch 40 hat an den
Spannwellen 38 einen scharfkantigen Abfall. Zwischen den
Spannwellen 38 ist der Mantel 42 des Gummituchzylinders 26 über
ca. zehn Sechsundzwanzigstel des Zylinderumfangs von druckendem
Gummituch frei.
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Die
zu bedruckende Materialbahn 10 durchläuft den
Zwickel zwischen Gummituchzylinder 26 und Gegendruckzylinder 28,
die sich gegenläufig drehen. Die Laufrichtung der Materialbahn 10 ist
in der Abbildung von links nach rechts. Der Druckvorgang findet
in der Berührzone der Materialbahn 10 mit dem
druckenden Gummituch 40 und dem Gegendruckzylinder 28 statt.
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In 1 nehmen
der Gummituchzylinder 26 und der Gegendruckzylinder 28 für
den intermittierenden Betrieb eine Winkelstellung zueinander ein,
in der die Spannwellen 38 des Gummituchzylinders 26 den
radialen Durchmesserstufen 34 des Gegendruckzylinders 28 gegenüberliegen.
Das druckende Gummituch 40 liegt über die vollen
sechzehn Sechsundzwanzigstel Umfang der Zylinder 26, 28 der
Mantelpartie 32 größeren Durchmessers
des Gegendruckzylinders 28 gegenüber. Die nicht
druckende Freizone 42 des Gummituchzylinders 26 liegt über die
verbleibenden zehn Sechsundzwanzigstel Umfang der Zylinder 26, 28 der
Mantelpartie 36 kleineren Durchmessers des Gegendruckzylinders 28 gegenüber.
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Im
intermittierenden Betrieb rotieren der Gummituchzylinder 26 und
der Gegendruckzylinder 28 kontinuierlich. Die Materialbahn 10 wird
vorwärts bewegt und bedruckt, während sich das
druckende Gummituch 40 und die Mantelpartie 32 größeren Durchmessers
des Gegendruckzylinders 28 gegenüberliegen. Wenn
und solange die Materialbahn 10 hingegen zwischen dem Gummituchzylinder 26 und der
Mantelpartie 36 kleineren Durchmessers des Gegendruckzylinders 28 zu
liegen kommt, wird der Druckvorgang unterbrochen und die Materialbahn 10 für
eine Zurückbewegung freigegeben. Nach erfolgter Zurückbewegung
setzt der Druckvorgang wieder ein. So ergibt sich der intermittierende
Betrieb der Druckmaschine.
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Bei
der in den Abbildungen gezeigten Winkelstellung von Gummituchzylinder 26 und
Gegendruckzylinder 28 wird ersichtlich die volle Länge
des druckenden Gummituchs 40 in Umfangsrichtung genutzt,
d. h. das größtmögliche Format gedruckt.
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Es
besteht die Möglichkeit, die Maschineneinstellung der Druckmaschine
dadurch zu verändern, daß der Gummituchzylinder 26 und
der Gegendruck zylinder 28 in Umfangsrichtung relativ zueinander
verstellt werden. Es liegt dann ein Teil der Umfangslänge
des Gummituchs 40 der Mantelpartie 36 kleineren
Durchmessers des Gegendruckzylinders 28 gegenüber.
Dieser Teil druckt nicht. Es druckt nur der komplementäre
Teil der Umfangslänge des Gummituchs 40, der der
Mantelpartie 32 größeren Durchmessers
des Gegendruckzylinders 28 gegenüberliegt. Dadurch
wird im Ergebnis ein kleineres Format gedruckt.
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Das
größtmögliche Format, das gedruckt werden
kann, entspricht sechzehn Sechsundzwanzigstel Umfangslänge
von Gummituchzylinder 26 und Gegendruckzylinder 28.
Durch Umfangsverstellung der Zylinder 26, 28 relativ
zueinander läßt sich das Format zwischen acht
Sechsundzwanzigstel und sechzehn Sechsundzwanzigstel Umfangslänge
variieren. Es versteht sich, daß eine gewisse nicht-druckende
Umfangslänge für die Zurückbewegung der Materialbahn 10 benötigt
wird.
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Ein
jedes Druckwerk 12, 14, 16 hat einen zentralen
Hauptantrieb für den gemeinsamen Drehantrieb des Farbwerks,
des Plattenzylinders 24 und des Gummituchzylinders 26.
Der Gegendruckzylinder 28 ist unabhängig davon
mit einem Servoantrieb 44 in Drehung angetrieben. Im Druckbetrieb
ist die Drehung im Zylinder 24, 26, 28 synchron.
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Die
Umfangsverstellung von Gummituchzylinder 26 und Gegendruckzylinder 28 zur
Formateinstellung wird bei der Druckmaschine gesteuert motorisch
bewirkt. Auf ein entsprechendes Steuersignal wird mit dem Servoantrieb 44 der
Gegendruckzylinder 28 in Umfangsrichtung gegen den stehenbleibenden
Gummituchzylinder 26 verstellt. Zumindest an einem Kassettensystem
für die Zylinder 26, 28 ist das einmalig.
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Nicht
nur im durchlaufend rotierenden Betrieb, sondern auch im intermittierenden
Betrieb wird die zu bedruckende Materialbahn 10 kontinuierlich von
einer Rolle abgewickelt und die fertig bedruckte Materialbahn 10 entweder
kontinuierlich auf eine Rolle aufgewickelt oder geschnitten. Im
durchlaufend rotierenden Betrieb werden die Druckwerke 12, 14, 16 von
der Materialbahn 10 genauso kontinuierlich, im intermittierenden
Betrieb hingegen mit hin- und hergehender Bewegung der Materialbahn 10 durchlaufen.
Diese Bewegung wird mit einer eingangsseitig vor einem jeden Druckwerk 12, 14, 16 angeordneten Vakuum-Einzugwalze 46 und
einer ausgangsseitig dahinter angeordneten Vakuum-Auszugwalze 48 bewirkt,
die in hin- und hergehende Drehung angetrieben sind. Der erforderliche
Längenausgleich der Materialbahn 10 erfolgt durch
Schlaufenbildung vor dem ersten 12 und hinter dem letzten
Druckwerk 16. Im durchlaufend rotierenden Betrieb sind
die zur Schlaufenbildung dienenden Aggregate, die Vakuum-Einzug-
und Auszugwalzen 46, 48 außer Funktion
und von der Materialbahn 10 umgangen.
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Nachstehend
wird im einzelnen beschrieben, wie die Materialbahn 10 im
intermittierenden Betrieb (vgl. 1) die ganze
Druckmaschine von vorn bis hinten durchläuft.
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Die
von der Rolle kommende Materialbahn 10 gelangt über
eine Einlaufwalze 50 an die in kontinuierliche Drehung
angetriebene Einzugtrommel 52 eines Bahneinzugs. Gegen
den Mantel der Einzugtrommel 52 wirkt eine Andrückwalze 54,
deren mit der Einzugtrommel 52 gebildeten Zwickel die Materialbahn 10 durchläuft.
Die Andrückwalze 54 ist gummibezogen. Sie läßt
sich bezüglich der Einzugtrommel 52 elektropneumatisch
zu- und abstellen und dadurch in ihrer Andruckkraft steuern.
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Von
der Einzugtrommel 52 gelangt die Materialbahn 10 an
eine Umlenkwalze 56, die oben in einem Schlaufenführungsschacht 58 angeordnet
ist. Die Materialbahn 10 wird beim Einrichten der Druckmaschine über
die Umlenkwalze 56 geführt. Im intermittierenden
Betrieb erfolgt eine Schlaufenbildung der Materialbahn 10 in
dem Schlaufenführungsschacht 58. Der Schlaufenführungsschacht 58 hat ein
oben und unten offenes Gehäuse von rechteckigem Grundriß,
an dessen einander gegenüberliegenden Innenwänden
die eine Schlaufe bildende Materialbahn 10 entlangläuft.
Nach erfolgter Schlaufenbildung steht die Umlenkwalze 56 mit
der Materialbahn 10 nicht mehr in Berührung.
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Der
Schlaufenführungsschacht 58 weist zwei Fotozellen
auf, die ansprechen, wenn die Schlaufenlänge eine vorgegebene
minimale Soll-Länge unterschreitet oder eine vorgegebene
maximale Soll-Länge überschreitet.
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Der
Schlaufenführungsschacht 58 läßt
sich zur bequemen Einführung der Materialbahn 10 von Hand
in Maschinenlängsrichtung verstellen. Das ist in der Abbildung
gestrichelt 58' und bezüglich der Verstellrichtung
mit dem Pfeil 60 angedeutet.
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An
den Schlaufenführungsschacht schließt sich eine
Schikane 62 mit fünf gestaffelt hintereinander
angeordneten Walzen an, zwischen denen die Materialbahn 10 hindurchgeführt
ist. Die Schikane 62 dient zur Beruhigung der Materialbahn 10.
Ihre Walzen sind gegenläufig zum Materialbahnvorschub in Drehung
angetrieben, und zwar mit einer Mantelge schwindigkeit, die die Geschwindigkeit
der Materialbahn 10 bei der Zurückbewegung im
intermittierenden Betrieb um ca. 20% übersteigt.
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Am
Rücken der Schikane 62 zum Druckturm des ersten
Druckwerks 12 hin sind Leitbleche angeordnet. Desweiteren
sind beidseits der Walzen Führungsplatten vorgesehen, die
sich mit Gewindespindeln einzeln von Hand quer zu der Laufrichtung
der Materialbahn 10 verstellen lassen. Die Führungsplatten
sind mit Bohrungen versehen, durch die mit einer zeitgesteuerten
Pumpe über in den Bohrungen angeordnete Bürsten
Silikon (Polyorganosiloxan) eingespritzt wird. Das Silikon verhindert,
daß beim Etikettendruck aus der Materialbahn 10 seitlich
austretender Klebstoff an den Walzen und den Führungsplatten
haften bleibt.
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Aus
der Schikane 62 gelangt die Materialbahn 10 an
die Vakuum-Einzugwalze 46 vor dem ersten Druckwerk 12.
Im intermittierenden Betrieb ist die Materialbahn 10 über
den Mantel der in hin- und hergehende Drehung angetriebenen Vakuum-Einzugwalze
geführt.
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Die
Vakuum-Einzugwalze 46 ist in fünf axial nebeneinander
angeordnete Vakuumkammern unterteilt, nämlich eine mittlere
Vakuumkammer und zwei äußere Vakuumkammern in
symmetrischer Anordnung beidseits davon. Der Mantel der Vakuum-Einzugwalze 46 ist
im Bereich einer jeden Kammer mit zahlreichen, über den
Umfang verteilten axialen Längsschlitzen versehen, die
sich zu Reinigungszwecken in geeigneter Weise durchblasen lassen.
Das geschieht an einer sechsten Kammer, die den fünf Vakuumkammern
in Umfangsrichtung gegenüberliegt. Der Mantel der Vakuum-Einzugwalze 46 ist
außen mit Keramik beschichtet.
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An
der mittleren Vakuumkammer der Vakuum-Einzugwalze 46 liegt
ständig Unterdruck an. Die äußeren Vakuumkammern
werden je nach Breite der Materialbahn 10 bei Bedarf zugeschaltet.
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Mit
der Vakuum-Einzugwalze 46 arbeitet eine gummibezogene Andrückwalze 64 zusammen, die
bezüglich der Vakuum-Einzugwalze 46 elektropneumatisch
zu- und abgestellt und dadurch in ihrer Andruckkraft gesteuert wird.
Die von der Schikane 62 kommende Materialbahn 10 durchläuft
den Zwickel zwischen der Vakuum-Einzugwalze 46 und der
Andrückwalze 64.
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Von
der Vakuum-Einzugwalze 46 führt der weitere Weg
der Materialbahn 10 zwischen den Druckzylindern des ersten
Druckwerks 12 hindurch.
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An
der Auslaufseite des Druckwerks 12 schließt sich
ein von der frisch bedruckten Materialbahn 10 durchlaufener
Trockner 66 und die Vakuum-Auszugwalze 48 an, über
deren Mantel die Materialbahn 10 geführt ist.
Die Vakuum-Auszugwalze 48 ist mit der Vakuum-Einzugwalze 46 baugleich
und wie diese in hin- und hergehende Drehung angetrieben. Gegen
den Mantel der Vakuum-Auszugwalze 48 wirkt eine Andrückwalze 68,
die in Aufbau und Funktion der Andrückwalze 64 entspricht.
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Die
Vakuum-Einzugwalze 46 ist ortsfest gelagert. Die Vakuum-Auszugwalze 48 ist
seitlich mittels eines Führungssteins ca. ±1 mm
horizontal verstellbar gelagert, um sie bezüglich der Vakuum-Einzugwalze 46 justieren
zu können.
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Hinter
der Vakuum-Einzugwalze 46 des mittleren Druckwerks 14 ist
vor dem Einlauf von dessen Kassette 20 unter der Wanne 70 eines
Feucht werks ein Tastkopf 72 angebracht. Der Tastkopf 72 ist
seitlich verschiebbar. Er nimmt den Passerversatz der Farbe in dem
vorderen Druckwerk 12 auf und regelt ihn anhand des Antriebs
für die Vakuum-Einzugwalze 46 und Vakuum-Auszugwalze 48 des
mittleren Druckwerks 14. Dasselbe geschieht zwischen dem mittleren
Druckwerk 14 und dem hinteren Druckwerk 16.
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Zwischen
der Vakuum-Auszugwalze 48 des ersten Druckwerks 12 und
der Vakuum-Einzugwalze 46 des nächstfolgenden
Druckwerks 14 ist eine Formatausgleichswalze 18 angeordnet,
die von der Materialbahn 10 umschlungen wird.
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Mit
der Formatausgleichswalze 18 wird der Formatrapport zwischen
den Druckwerken 12, 14 eingestellt. Die Formatausgleichswalze 18 ist
drehfest angeordnet, insbesondere also gegen ein Mitdrehen mit der
Materialbahn 10 gesperrt. Sie besteht aus einem Hohlzylinder,
der mit über seinem halben Umfang verteilten, axialen Längsschlitzen
versehen und an der Oberfläche mit mikroporösem,
luftdurchlässigen Sintermetall beschichtet ist. Der Hohlzylinder
ist an seinen beiden Stirnseiten mit Anschlüssen für
Druckluft versehen. Deren Druck ist geregelt. Die Halbseite des
Hohlzylinders, an der die Luft austritt, wird im intermittierenden
Betrieb von der Materialbahn 10 umschlungen.
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Die
Formatausgleichswalze 18 ist beidseits in Kraftmeßdosen
gehaltert. Die Kraftmeßdosen können mit getriebemotorbetätigten
Kugelgewinde-Hubspindelantrieben unabhängig voneinander
in Richtung auf die Vakuumwalzen 46, 48 der benachbarten Druckwerke 12, 14 hin
und davon weg verstellt werden. Die Motoren sind mit Drehgebern
versehen. Ihr jewei liger Drehwinkel wird der formatabhängig
vorbestimmten Schlaufenlänge entsprechend elektronisch gesteuert.
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Die
Formatausgleichswalze 18 wird mit den Kugelgewinde-Hubspindelantrieben
je nach Formatrapport positioniert. Die aus dem Sintermetall austretende
Druckluft bildet zwischen der Formatausgleichswalze 18 und
der Materialbahn 10 ein Luftpolster von μ-Dicke,
das eine wohldefinierte Spannung in der Materialbahn 10 erzeugt.
Durch die Passerregelung sich ergebende Spannungsänderungen in
der Materialbahn 10 werden mit den Kraftmeßdosen
aufgenommen und mit den Kugelgewinde-Hubspindelantrieben korrigiert.
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Auf
der den Vakuumwalzen 46, 48 der benachbarten Druckwerke 12, 14 zugewandten
Seite der Formatausgleichswalze 18 ist seitlich an der Druckmaschine
ein Bahntaster 74 angebracht. Falls die Materialbahn 10 zur
Seite wegläuft, wird das von dem Bahntaster 74 erfaßt,
der ein Steuersignal an den entsprechenden Kugelgewinde-Hubspindelantrieb
abgibt und den Bahnlauf durch Neigung der Formatausgleichswalze 18 korrigiert.
Alternativ kann der Bahnlauf mit seitlichen Führungsplatten
stabilisiert werden.
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Nach
Durchlaufen des zweiten Druckwerks 14 gelangt die Materialbahn 10 neuerlich
an eine Formatausgleichswalze 18, das darauf folgende Druckwerk 16,
u. s. w. An die Vakuum-Auszugwalze 48 des letzten Druckwerks 16 schließen
sich eine zur Schlaufenbildung dienende Umlenkwalze 76 und
ein Schlaufenführungsschacht 78 an, dessen Aufbau und
Verstellbarkeit denen am Einlauf der Druckmaschine entspricht. Nach
erfolgter Schlau fenbildung steht auch die Umlenkwalze 76 mit
der Materialbahn 10 nicht mehr in Berührung.
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Die
aus dem Schlaufenführungsschacht 78 austretende
Materialbahn 10 gelangt über eine Schikane 80 an
die Auszugtrommel 82 eines Bahnauszugs. Abgesehen davon,
daß die Walzen der Schikane 80 nicht aktiv in
Drehung angetrieben sind, sondern durch Friktion mit der Materialbahn 10 mitlaufen, entspricht
der Aufbau der Schikane 80 dem der Schikane 62 am
Bahneinzug der Druckmaschine. Eine gummibezogene Andrückwalze 84 drückt
die Materialbahn 10 mit gesteuerter Andrückkraft
gegen den Mantel der Auszugtrommel 82 an.
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Soviel
zum intermittierenden Betrieb der Druckmaschine. Bei dem in 2 dargestellten durchlaufend
rotierenden Betrieb sind die Schlaufenführungsschächte 58, 58, 78 und
die Schikanen 62, 80 am Einlauf und Auslauf der
Druckmaschine außer Funktion. Die Materialbahn 10 gelangt
von den Andrückwalzen 54 an der Einzugtrommel 52 an
eine Umlenkwalze 86 und mit Abstand über die Vakuum-Einzugwalze 46 hinweg
in das erste Druckwerk 12. Nach Durchlaufen dieses Druckwerks 12 und
des zugehörigen Trockners 66 wird die Materialbahn 10 mit
Abstand über die Vakuum-Auszugwalze 48 hinweg
geführt. Sie erreicht unter Umgehung der Formatausgleichwalze 18 eine
Leitwalze 88 und von dort wiederum mit Abstand über
die Vakuum-Einzugwalze 46 hinweg das nächste Druckwerk 14.
Die aus dem Trockner 66 des letzten Druckwerks 16 kommende Materialbahn 10 wird über
eine Ausleitwalze 90 unmittelbar an die Auszugtrommel 82 des
Bahnauszugs geführt.
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- 10
- Materialbahn
- 12
- vorderes
(erstes) Druckwerk
- 14
- mittleres
(zweites) Druckwerk
- 16
- hinteres
(drittes, letztes) Druckwerk
- 18
- Formatausgleichswalze
- 20
- Kassette
für intermittierenden Betrieb
- 22
- Kassette
für durchlaufend rotierenden Betrieb
- 24
- Plattenzylinder
- 26
- Gummituchzylinder
- 28
- Gegendruckzylinder
- 30
- Farbauftragwalze
- 32
- Mantelpartie
größeren Durchmessers
- 34
- Stufe
- 36
- Mantelpartie
kleineren Durchmessers
- 38
- Spannwelle
- 40
- Gummituch
- 42
- Mantel;
Freizone
- 44
- Servoantrieb
- 46
- Vakuum-Einzugwalze
- 48
- Vakuum-Auszugwalze
- 50
- Einlaufwalze
- 52
- Einzugtrommel
- 54
- Andrückwalze
- 56
- Umlenkwalze
- 58,
58'
- Schlaufenführungsschacht
- 60
- Pfeil
- 62
- Schikane
- 64
- Andrückwalze
- 66
- Trockner
- 68
- Andrückwalze
- 70
- Wanne
- 72
- Tastkopf
- 74
- Bahntaster
- 76
- Umlenkwalze
- 78
- Schlaufenführungsschacht
- 80
- Schikane
- 82
- Auszugtrommel
- 84
- Andrückwalze
- 86
- Umlenkwalze
- 88
- Leitwalze
- 90
- Ausleitwalze
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0415881
A2 [0002]
- - EP 1935642 A1 [0003]
- - DE 3832891 A1 [0004, 0004, 0004]
- - DE 10307089 A1 [0005]