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Die Erfindung betrifft einen Abstandhalter, insbesondere für Bewehrungseisen.
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Zum Abstützen von Bewehrungseisen in einer Schalung werden Abstandhalter verwendet, die üblicherweise aus Kunststoff bestehen und die der Dicke der Bewehrungseisen und dem Abstand eines Bewehrungseisens von der Schalung, der sogenannten Überdeckung, angepasst sind. Abstandhalter für Bewehrungseisen können auch zwischen zwei Bewehrungseisen zum Einsatz kommen.
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Aus der
WO 2008/097940 A2 ist ein Abstandhalter bekannt, der aus drei rohrförmigen Bauteilen besteht, die ineinander steckbar und teleskopartig auseinander ziehbar sind, um verschiedene Abstände zu erzielen.
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In der
WO 94/28265 A1 ist ein Abstandhalter mit einem rohrförmigen Bauteil beschrieben, dessen Wand in zwei stufenförmige Bereiche derart unterteilt ist, dass sich zwei radial gegenüberliegende Stufen auf gleicher Höhe befinden. Ein Rohrbauteil, das in das rohrförmige Bauteil eingesetzt wird, weist an seinem Außenumfang zwei gegenüberliegende Stifte auf, die an den kreissegmentförmig ausgebildeten Stufenoberseiten des rohrförmigen Bauteils anliegen.
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In der
DE 198 60 269 A1 ist ein Montagekeil beschrieben, der als Paar verwendet werden kann. Die beiden Keile verrasten durch auf der Keilseite aufgebrachte Zähne. Die beiden Keile werden nach Einstellung des gewünschten Abstandes von Klebebändern, Schnüren oder elastischen Ringen zusammengehalten.
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Aus der
US 5,815,992 A ist eine höhenverstellbare Gewichtsabstützvorrichtung bekannt. Die Vorrichtung weist ein treppenförmiges Basisbauteil auf, wobei zwei Seiten des Basisbauteils durch jeweils eine Stützwand mit entsprechend zunehmender Höhe ausgebildet sind und wobei die Oberseiten der Treppen mit einer längs ihrer Breite verlaufenden Nut versehen sind, die zusätzlich jeweils zwei voneinander beabstandete Ausnehmungen aufweist. Ein Auflagebauteil der Vorrichtung ist zweistufig ausgebildet. Die höhere Stufe weist eine in die Nut der Stufen des Basisbauteils einsetzbare Rippe auf und zusätzlich Aussparungen derart, dass Zapfen in die Aussparungen des Auflagebauteils und des Basisbauteils für deren gegenseitige Verriegelung einsetzbar sind. Das Auflagebauteil kann auf unterschiedliche Stufen des Basisbauteils zur Höhenanpassung aufgelegt werden. Eine Eigenart der Vorrichtung liegt darin, dass sie nur begrenzt zur Abstützung großflächiger Gewichte geeignet ist, da die höchste Stufe des Basisbauteils das auf das Basisbauteil aufgesetzte Auflagebauteil überragt, wenn das Auflagebauteil nicht auf die vorvorletzte oder die vorletzte Stufe des Basisbauteils aufgesetzt ist.
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In der
DE 297 07 500 U1 ist eine zweiteilige Wandausgleichsplatte mit einem Basisbauteil und einem Auflagebauteil beschrieben. Das Basisbauteil weist eine rechteckige Grundplatte auf, von deren Längsrändern Stützwände vorstehen, deren Höhe von einem Querrand der Grundplatte zum anderen Querrand gleichmäßig zunimmt und die an ihrer höchsten Stelle mittels einer vom entsprechenden Querrand der Grundplatte vorstehenden Querwand verbunden sind. Parallel zu den Stützwänden laufen zwei weitere abgeschrägte Stützwände, deren Oberfläche abwechselnd mit konvexen und konkaven Noppen ausgebildet ist, wobei einer konkaven Noppe der einen Stützwand jeweils eine konvexe Noppe der anderen Stützwand benachbart ist. Das Auflagebauteil ist dem Basisbauteil entsprechend ausgebildet, so dass seine Wände auf die Wände des Basisbauteils aufgelegt werden können und jeweils die konkaven Noppen in die konvexen Noppen eingreifen. Zur Sicherung gegen eine seitliche Verschiebung des Basisbauteils relativ zum Auflagebauteil sind die mit den Noppen versehenen Wände des Auflagebauteils mit vorstehenden Stegen ausgebildet, die an den entsprechenden Wänden des Basisbauteils anliegen. Je nach Anordnung des Auflagebauteils auf dem Basisbauteil lassen sich unterschiedliche Abstände zwischen der Oberseite und der Unterseite der zweiteiligen Wandausgleichsplatte einstellen. Eine Eigenart der zweiteiligen Wandausgleichsplatte liegt darin, dass aufgrund der schrägen Oberseiten der Stützwände bei auf der Platte aufliegendem Gewicht eine Kraft in Längsrichtung der Stützwände erzeugt wird, die das Bestreben hat, das Auflagebauteil derart relativ zum Basisbauteil zu verschieben, dass die Dicke der Ausgleichsplatte abnimmt. Die Noppen müssen daher mit einer Genauigkeit hergestellt werden, die einen gegenseitigen Eingriff sicherstellt. Die Noppen müssen zumindest oberflächlich aus einem Material bestehen, das Krafteinwirkungen in Längsrichtung der Stützwände sicher widersteht.
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Aus der
AT 379 191 B ist ein Befestigungselement, beispielsweise zur Befestigung von Armierungsmatten an Wänden bekannt, das mittels eines Befestigungsbolzens oder eines Ankers an der Wand oder Decke zu befestigen ist. Der Befestigungsbolzen hat eine Platte, die an ihrer oberen Fläche ein Sackloch aufweist, in das mittels eines Stiftes einrastend das Befestigungselement gesteckt ist, dessen Oberseite eine Platte mit einem oder mehreren hochragenden Zähnen aufweist, in die Maschendraht einer Armierungsplatte einhängbar ist.
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Die
DE 2024 883 A beschreibt einen Abstandhalter für Betoneisen, bei dem eine umlaufende vertikale Wand aus Kunststoff eine zentrale Öffnung begrenzt. Die Wand weist parallele begrenzende Kanten auf, von denen wenigstens eine mit wenigstens zwei aufeinanderzuweisenden Ausschnitten versehen ist, wobei die Höhe der Wand und die Stärke der Ausschnitte derart ist, dass bei einer Abstützung der Wand an der von den jeweiligen Ausschnitten abweisenden Kante der Abstand dieser Kante von dem niedrigsten Punkt dieser Ausschnitte dem gewünschten Maß der Überdeckung entspricht. Die beiden begrenzenden Kanten sind vorteilhafterweise mit Ausschnitten verschiedener Tiefe versehen, so dass mit einem Abstandsstück zwei unterschiedliche Überdeckungen erfasst werden können. Weiter können die Abstandhalter derart geformt sein, dass verschiedene Abstandhalter ineinander gestapelt werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen insbesondere für Bewehrungseisen geeigneten Abstandhalter zu schaffen, der bei einfacher Herstellbarkeit und Handhabbarkeit verschiedene Abstände ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird mit einem Abstandhalter gemäß dem Anspruch 1 gelöst.
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Die Unteransprüche sind auf vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Abstandhalters gerichtet.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand schematischer Zeichnungen beispielsweise und mit weiteren Einzelheiten erläutert. Es stellen dar:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Basisbauteils,
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2 eine perspektivische Ansicht eines Auflagebauteils,
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3 eine perspektivische Ansicht eines Abstandhalters,
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4 eine Seitenansicht eines Zapfens,
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5 eine Aufsicht auf den Zapfen gemäß 4,
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6 eine Seitenansicht einer abgeänderten Ausführungsform eines Zapfens,
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7 eine Seitenansicht eines Abstandhalters in verschiedenen Einstellungen, und
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8 Seitenansichten von Abstandhaltern mit unterschiedlichen Basisbauteilen.
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Gemäß 1 weist ein insgesamt mit 10 bezeichnetes Basisbauteil eine insgesamt rechteckige Grundplatte 12 konstanter Dicke auf. Die Längsrichtung der Grundplatte 12 ist in dem eingezeichneten Koordinatenkreuz mit x bezeichnet, die Quer- oder Breitenrichtung mit y und die Höhenrichtung mit z. Längs ihrer Längsränder stehen von der Grundplatte 12 Stützwände 14 vor, deren Höhe stufenförmig zunimmt. Die einzelnen Stufen weisen in Längsrichtung gleiche Länge und in Höhenrichtung gleiche Höhe auf. Wie dargestellt, ist eine unterste Stufe durch die Oberseite der Grundplatte 12 gebildet. Die weiteren Stufen, dargestellt sind sechs weitere Stufen, sind durch die Oberseiten der Stützwände 14 gebildet, wobei die höchsten Stufen der Stützwände 14 durch eine Querwand 16 miteinander verbunden sind, deren Höhe gleich der höchsten Stufe ist.
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Mittig zwischen den Stützwänden 14 erstreckt sich in Längsrichtung eine Mittelwand 18, deren Höhe den Stufen der Stützwände 14 entsprechend stufenförmig zunimmt, wobei jedoch im dargestellten Beispiel nur fünf Stufen vorhanden sind und die Querwand 16 sowie die höchste Stufe im Bereich der höchsten Stufe eine rinnenförmige Ausnehmung 20 aufweisen, deren Funktion weiter unten erläutert wird. Wie weiter aus 1 ersichtlich, sind die Stufen der Mittelwand 18 mit nach oben offenen Löchern 22 ausgebildet, deren Funktion ebenfalls nachfolgend erläutert wird.
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2 zeigt ein insgesamt mit 24 bezeichnetes Auflagebauteil, das eine Deckplatte 26, Stützwände 28, eine die Stützwände 28 an einem Ende der Deckplatte 26 verbindende Querwand 30 und eine Mittelwand 32 aufweist. Die Stufen der Stützwände 28 entsprechen hinsichtlich Länge und Höhe denen der Stützwände 14 des Basisbauteils 10, wobei im dargestellten Beispiel das Auflagebauteil 24 lediglich vier Stufen hat. Die Mittelwand 32 ist ebenfalls mit vier Stufen ausgebildet, deren höchste mit der Oberseite der Querwand 30 fluchtet. Von der zweitniedrigsten Stufe und der die Mittelwand 32 verlängernden Oberseite der Deckplatte 26 stehen jeweils Zapfen 34 vor, deren Höhe und Durchmesser an die Löcher 22 angepasst ist.
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Der Abstand zwischen den Stützwänden 28 ist gleich dem Abstand zwischen den Stützwänden 14.
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An der Unterseite der Deckplatte 26 ist der Mittelwand 32 gegenüberliegend eine Rinne 36 ausgebildet, deren Seitenwände von der Unterseite der Deckplatte 26 vorstehen.
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Das Basisbauteil 10 sowie das Auflagebauteil 24 können insgesamt einteilig als Kunststoffformteile ausgebildet sein. Die Zapfen 34 sind bevorzugt als getrennte Teile ausgebildet, die in entsprechende Löcher des Auflagebauteils 24 vorzugsweise verliersicher eingesetzt sind.
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3 zeigt das Auflagebauteil 24 in seinem am Basis 10 angebrachten Zustand, wobei das Auflagebauteil 24 gegenüber der Darstellung in 2 um 180 Grad verdreht ist und die jeweiligen Oberseiten der stufenförmigen Stützwände und Mittelwände aufeinander angeordnet sind. Im Zusammenbauzustand der 3 liegt die höchste Stufe der Stützwand 28 unmittelbar auf der Oberseite der Grundplatte 12. Der stützwandfreie Endbereich der Deckplatte 26 liegt auf den dritthöchsten Stufen der Stützwände 14. Die Wanddicke der Deckplatte 26 ist derart, dass ihre mit der Rinne 36 ausgebildete gemäß 2 Unterseite, die gemäß 3 die Oberseite bildet, mit der höchsten Stufe der Mittelwand 18, die den zweithöchsten Stufen der Stützwände 14 entspricht, fluchtet. Die rinnenförmige Ausnehmung 20 des Basisbauteils 10 hat eine Tiefe derart, dass ihre tiefste Stelle ebenfalls mit der gemäß 3 Oberseite der Deckplatte 26 fluchtet, mit der auch die tiefste Stelle der Rinne 36 fluchtet, so dass ein in der Rinne 36 aufgenommenes Bewehrungseisen sich bündig längs der gesamten Oberseite des durch das Basisbauteil 10 und das Auflagebauteil 24 gebildeten Abstandhalters erstreckt, der in 3 insgesamt mit 40 bezeichnet ist. Erforderlichenfalls kann sich die rinnenförmige Ausnehmung 20 als leichte Vertiefung bis in die zweithöchste Stufe fortsetzen.
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In 3 nicht sichtbar sind die Zapfen 34, die in entsprechende Löcher 22 des Basisbauteils einragen.
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Vorteilhaft ist, wenn die Zapfen und Löcher derart einander entsprechen, dass die Zapfen zumindest mit hoher Reibung in den Löchern aufgenommen sind, so dass sich bei am Basisbauteil 10 montiertem Auflagebauteil 24 beide Bauteile nicht ohne weiteres voneinander lösen und der Abstandhalter als Baugruppe handhabbar ist. Die Zapfen und die Löcher können auch derart ausgebildet sein, dass sie lösbar oder unlösbar miteinander verriegelt sind.
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4 zeigt eine Seitenansicht eines Zapfens 34, der einen Kopfteil 42, einen Schaftteil 44 und einen Basisteil 46 aufweist. Der Basisteil 46 ist beispielsweise mit Presssitz im Auflagebauteil 24 aufgenommen, mit dem Auflagebauteil 24 verklebt oder sonst wie an ihm befestigt. Der Kopfteil 42 des vorteilhaft mit kreisrundem Schnitt ausgebildeten Zapfens 34 ist zur leichteren Einsteckbarkeit in ein Loch leicht konisch ausgebildet und weist hier Rastnasen 48 auf (5), die im Übergang zum Schaftteil 44 eine Stufe 50 bilden. Die Löcher können mit korrespondierenden Stufen ausgebildet sein, so dass die Rastnasen 48 beim Einschieben eines Zapfens in ein Loch elastisch verformt werden und dann zur Verrastung entsprechende Schultern in der Lochwand hintergreifen.
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6 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform eines Zapfens 34, dessen Schaftteil 44 mit in Umfangsrichtung gleichmäßig beabstandeten Einpressrippen 52 ausgebildet ist, die radial etwas aus der Umfangsfläche des Schaftteils 44 vorstehen und beim Einschieben in ein Loch verformt werden.
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Es versteht sich, dass auch andere Ausbildungen der Zapfen möglich sind, mit denen ein sicherer Halt des Auflagebauteils am Basisbauteil erreicht wird. Das Auflagebauteil 24 bzw. dessen Mittelwand 32 kann mit den Löchern 22 der Mittelwand 18 des Basisbauteils 10 entsprechenden Löchern ausgebildet werden, so dass die Zapfen beidseitig in Löcher eingreifen.
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Die beschriebenen Bauteile können vielfältig abgeändert werden. Je nach Größe können mehrere Stützwände vorgesehen sein, über die sich die Grundplatte und die Deckplatte aneinander abstützen. Die Mittelwände müssen nicht zwingend als Stützwände mit den Stufen der Stützwände entsprechenden Stufen ausgebildet sein.
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Die Verwendung zweier, in Längsrichtung der Bauteile beabstandeter Zapfen hat den Vorteil, dass sich das Basisbauteil im montierten Zustand nicht relativ zum Auflagebauteil verdrehen kann, so dass die Stufen der Stützwände in sicherer gegenseitiger Anlage sind.
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7 zeigt Seitenansichten des aus dem Basisbauteil 10 und dem Auflagebauteil 24 gebildeten Abstandhalters 40 mit von oben nach unten zunehmenden Abstand zwischen dem Boden der Rinne 36 und der Unterseite der Grundplatte des Basisbauteils 10. Bei dem gemäß 7 obersten Abstandhalter 40 liegt die höchste Stufe des Auflagebauteils 24 unmittelbar auf der Grundplatte des Basisbauteils 10 auf. In der untersten Darstellung liegt die höchste Stufe des Auflagebauteils 24 auf der von links her dritten Stufe des Basisbauteils 10 auf. Der stufenfreie Bereich der Deckplatte des Auflagebauteils 24 ragt gemäß der Figur rechts über das Basisbauteil 10 hinaus. Alle diese Konfigurationen sind mit demselben Basisbauteil 10 und Auflagebauteil 24 herstellbar, wenn beispielsweise gemäß 2 die niedrigste und zweitniedrigste Stufe der Mittelwand 32 mit Zapfen 34 versehen sind, die in den verschiedenen Montagezuständen in unterschiedliche Löcher der Mittelwand 18 des Basisbauteils 10 eingreifen.
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8 zeigt Seitenansichten von zwei Ausführungsformen von Abstandhaltern 40, die sich dadurch unterscheiden, dass die Basisplatte der gemäß 8 unteren Ausführungsform dicker ist als die Basisplatte der oberen Ausführungsform. Entsprechend 8 können Abstandhaltersets mit unterschiedlich dicken Grundplatten oder auch Deckplatten angeboten werden. Auch die Anzahl der Stufen und damit die Länge der Bauteile kann variieren, so dass insgesamt ein breiter Bereich von Abständen zwischen dem Boden der Rinne 36 und der Unterseite der Grundplatte 12 abgedeckt werden kann. Es versteht sich, dass auch die Unterseite der Grundplatte 12 mit einer Rinne versehen sein kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Basisbauteil
- 12
- Grundplatte
- 14
- Stützwand
- 16
- Querwand
- 18
- Mittelwand
- 20
- Ausnehmung
- 22
- Loch
- 24
- Auflagebauteil
- 26
- Deckplatte
- 28
- Stützwand
- 30
- Querwand
- 32
- Mittelwand
- 34
- Zapfen
- 36
- Rinne
- 40
- Abstandhalter
- 42
- Kopfteil
- 44
- Schaftteil
- 46
- Basisteil
- 48
- Rastnasen
- 50
- Stufe
- 52
- Einpressrippen