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Bei
der Erfindung wird ausgegangen von einer Gestängeklappenanordnung
für ein Verkleidungsteil eines Cabriolets, gemäß Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Derartige
Gestängeklappenanordnungen verschließen eine Öffnung
für einen Gestängedurchtritt in dem Verkleidungsteil,
wenn das Verdeck seine Ablageposition einnimmt. Soll das Verdeck
in Schließstellung bewegt werden, in der es den Fahrzeuginnenraum
als Dach überspannt, so wird die Gestängeklappenanordnung
geöffnet, wodurch der Gestängedurchtritt freigegeben
ist. In der Schließstellung des Verdecks ragen dann Gestängeteile
des Verdeckgestells durch den Gestängedurchtritt.
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Aus
der
DE 10 2004
045 641 A1 ist eine Gestängeklappenanordnung der
gattungsgemäßen Art bekannt. Sie umfasst eine
Klappe, die zumindest ein erstes und ein zweites Klappenteil besitzt.
Die beiden Klappenteile können wahlweise den Gestängedurchtritt
verschließen oder freigeben, wenn sie in die entsprechende Öffnungs-
und Schließposition gebracht sind. Üblicherweise
ist dafür ein Antrieb vorgesehen. Dieser kann als separat
auf die Klappe wirkender Antrieb ausgebildet sein. Alternativ können
derartige Klappen auch durch das Verdeckgestänge selbst
angetrieben werden, wenn das Verdeck bewegt wird. Die beiden Klappenteile
sind in einer Faltungsachse miteinander verbunden. Bei der bekannten
Klappenanordnung kann daher die Klappe zusammengefaltet in die Öffnungsposition
gebracht werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Gestängeklappenanordnung der
eingangs genannten Art anzugeben, bei der die Klappe auf einfache
Art und Weise in die Öffnungsposition bewegt werden kann.
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Gelöst
wird diese Aufgabe mit einer Gestängeklappenanordnung,
die die in Anspruch 1 genannten Merkmale aufweist. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die
mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile sind
darin zu sehen, dass das zweite Klappenteil durch das Verschwenken
des ersten Klappenteils zumindest während eines Abschnitts
der Bewegung mitgenommen wird. Damit die Bewegung des zweiten Klappenteils
koordiniert abläuft, ist erfindungsgemäß die
erste Steuerbahn vorgesehen, die die von dem ersten Klappenteil
aufgebrachte Mitschleppbewegung in eine Öffnungsbewegung
für das zweite Klappenteil umsetzt.
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In
bevorzugter Ausführungsform ist die erste Steuerbahn kurvenförmig
und/oder linear ausgebildet. Damit kann die Bewegung für
das zweite Klappenteil optimiert werden. Insbesondere ist vorgesehen,
dass die erste Steuerbahn einen linearen Anfangsabschnitt aufweist.
In einem anderen Ausführungsbeispiel besitzt die erste
Steuerbahn zusätzlich einen Endabschnitt mit Kurvenform,
der sich an den Anfangsabschnitt anschließen kann. Durch
den linearen Anfangsabschnitt wird das zweite Klappenteil aus dem
Bereich des Gestängedurchtritts wegbewegt. Zusätzlich
kann das zweite Klappenteil durch den Endabschnitt mit Kurvenform
bezüglich des ersten Klappenteils noch oben geschwenkt
werden. In der vollständigen Öffnungsposition
ist damit die Klappe mehr oder weniger zusammengefaltet, je nachdem,
wie die erste Steuerbahn ausgebildet ist. Die erste Steuerbahn ist
insbesondere so ausgebildet, dass der lineare Anfangsabschnitt etwa
parallel zur Fahrzeugquerrichtung ausgerichtet ist. Die Kurvenform
des Endabschnitts der ersten Steuerbahn verläuft im Wesentlichen
bogenförmig in Fahrzeughochrichtung.
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Nach
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das zweite Klappenteil
mit seinem von der Faltungsachse beabstandeten Ende in der ersten Steuerbahn
geführt.
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Nach
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist auch
die Schwenkachse des ersten Klappenteils in einer zweiten Steuerbahn
geführt. Dies ermöglicht einen optimierten Bewegungsablauf der
Klappe. Insbesondere ist dabei vorgesehen, dass die zweite Steuerbahn
einen linearen Verlauf aufweist, der im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung orientiert
ist.
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Weiterhin
ist bevorzugt vorgesehen, dass die Klappe in der Öffnungsposition
zusammengefaltet vollständig unter dem Verkleidungsteil
liegt. Damit wird die Öffnung für den Gestängedurchtritt
vollständig freigegeben, so dass das Verdeckgestänge
ungehindert in die Schließposition bewegt werden kann.
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Gemäß einem
anderen Ausführungsbeispiel kann die Faltungsachse zumindest
während eines Abschnitts der Klappenbewegung blockiert
sein. Dadurch ist ein Schwenken der Klappe um eine Schwenkachse
möglich. Für einen weiteren Bewegungsablauf wird
dann die Blockierung gelöst und die beiden Klappenteile
können um die Faltungsachse zusammengeklappt werden.
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Die
Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug
auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
die einzige Figur eine Gestängeklappenanordnung in einer
Stirnansicht.
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In 1 ist
von einem hier nicht näher dargestellten Cabriolet ein
Verkleidungsteil 1 gezeigt, unter dem eine Quertragstruktur
mit zumindest einem Querträger 2 angeordnet ist.
Zur Verdeutlichung der Einbaulage des Verkleidungsteils 1 im
nicht näher gezeigten Cabriolet sind in der Figur die Fahrzeugquerachse
als Y-Richtung und die Fahrzeughochachse in Z-Richtung eines Koordinatensystems eingetragen.
Die Fahrzeuglängsachse in X-Richtung ist nicht eingezeichnet,
da sie als Normale auf der Zeichnungsebene steht. Das Verkleidungsteil 1 ist hinter
nicht dargestellten Sitzen des Cabriolets angeordnet. Die nachfolgende
beschriebene Gestängeklappenanordnung kann jedoch in beliebigen
Verkleidungsteilen verwendet werden, die einen Gestängedurchtritt
aufweisen.
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Das
Verkleidungsteil 1 besitzt seitlich außen, also
benachbart zu einer hier nicht dargestellten Seitenwand der Karosserie
des Cabriolets als Gestängedurchtritt 3 eine Öffnung 4,
die in der Figur von einer Gestängeklappenanordnung 5 in
Schließposition SP verschlossen wird. Die Gestängeklappenanordnung 5 umfasst
eine Klappe 6, die den Gestängedurchtritt 3 in
der Schließposition SP verschließt. Die Klappe 6 ist
mehrteilig mit zumindest einem ersten Klappenteil 7 und
einem zweiten Klappenteil 8 ausgebildet. In der Schließstellung
SP bilden die beiden Klappenteile 7 und 8 eine
durchgehende Fläche, die die Öffnung 4 bzw.
den Gestängedurchtritt 3 verschließt.
Die beiden Klappenteile 7, 8 sind vorzugsweise
etwa mittig in einer als Schwenkachse ausgeführten Faltungsachse 9 miteinander
so verbunden, dass die Klappe 6 zusammengefaltet werden
kann. Die Faltungsachse 9 verläuft in Richtung
der Fahrzeuglängsachse, also hier als Normale zur Zeichnungsebene.
Darüber hinaus ist das erste Klappenteil 7 in
einer Schwenkachse 10 schwenkbar gelagert, wobei die Schwenkachse 10 – wie
die Faltungsachse 9 – in Fahrzeuglängsrichtung
verläuft. Faltungsachse 9 und Schwenkachse 10 verlaufen
also mit einem in Y-Richtung zu messenden Abstand, jedoch parallel
zueinander. Die Schwenkachse 10 ist innenliegend, also
nahe dem innenliegenden Öffnungsrand 11 des Gestängedurchtritts 3 und
vorzugsweise am Verkleidungsteil 1 angeordnet. Der Öffnungsrand 11 verläuft
in der X-Richtung. Die Gestängeklappenanordnung 5 umfasst
ferner einen hier nicht dargestellten Antrieb, mit dem die Klappe 6 zwischen
der Schließposition SP und der Öffnungsposition
OP bewegbar ist. In der Öffnungsposition OP befindet sich
die Klappe 6 vollständig unter dem Verkleidungsteil 1 in
einem zusammengefalteten Zustand, d. h., dass die beiden Klappenteile 7 und 8 um
die Faltungsachse 9 aufeinander zu bewegt sind. Eine Antriebseinrichtung
für die Klappe 6 kann als separater Antrieb ausgebildet
sein. Alternativ wäre es denkbar, die Klappe 6 zwischen
ihrer Öffnungsposition OP und ihrer Schließposition
SP über ein hier nicht gezeigtes Gestänge des
hier nicht dargestellten Verdecks anzusteuern. Für das
Bewegen der Klappe 6 aus der Schließposition SP
in die Öffnungsposition OP ist vorgesehen, zunächst
das erste Klappenteil 7 um die Schwenkachse 10 nach
unten und in Richtung unter das Verkleidungsteil 1 zu klappen.
Da das zweite Klappenteil 8 über die Faltungsachse 9 mit dem
ersten Klappenteil 7 verbunden ist, wird das zweite Klappenteil 8 in
die Öffnungsposition OP mitgeschleppt. Für eine
koordinierte Steuerung dieses Bewegungsablaufes für das
zweite Klappenteil 8 ist eine erste Steuerbahn 12 vorgesehen,
in der das zweite Klappenteil 8 geführt ist. Vorzugsweise
ist das zweite Klappenteil 8 an seinem der Faltungsachse 9 abgewandten
Ende 13 in der ersten Steuerbahn 12 geführt.
Die erste Steuerbahn 12 liegt mit Abstand unter der Schwenkachse 10.
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Bei
der Bewegung von der Schließposition SP in die Öffnungsposition
OP ergibt sich damit folgender Bewegungsablauf: Das erste Klappenteil 7 schwenkt
um die Schwenkachse 10 nach innen in Richtung Fahrzeugmitte
und in Richtung unter das Verkleidungsteil 1. Dadurch wandert
die Faltungsachse 9 auf einer gedachten Kreislinie KL um
die Schwenkachse 10 ebenfalls in Richtung Fahrzeugmitte
und in Richtung unter das Verkleidungsteil 1. Das zweite
Klappenteil 8 wird dadurch mitgezogen und geschwenkt und
dabei an seinem Ende 13 in der ersten Steuerbahn 12 geführt.
In der Figur sind verschiedene Teilöffnungsstellungen TE1
bis TE5 zwischen der Schließ- und Öffnungsposition
eingezeichnet.
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Die
erste Steuerbahn 12 ist wie folgt ausgebildet: Ausgehend
von der Schließstellung SP liegt der Bahnanfang 14 beim
Ende 13 des zweiten Klappenteils 8. Die Steuerbahn 12 erstreckt
sich ausgehend von dem Bahnanfang 14 in Fahrzeugquerrichtung
(Y-Richtung) in einem linearen Anfangsabschnitt 15 bis
etwa unter die Schwenkachse 10. An diesem Umkehrpunkt 16 schließt
sich an den linearen Anfangsabschnitt 15 ein Endabschnitt 17 mit
Kurvenform an, wobei die Kurvenform im Wesentlichen bogenförmig
ansteigend, also in Richtung Fahrzeughochachse (Z-Richtung) orientiert
ist, wobei das Bahnende 18 der Steuerbahn mit geringem
Abstand unter der Schwenkachse 10 liegt. In der Offenposition OP
liegt somit das Ende 13 des zweiten Klappenteils 8 am
Bahnende 18 in seiner Endstellung. Die erste Steuerbahn 12 hat
also in der Ansicht gemäß Fig. einen etwa L-förmigen
Verlauf. In einem anderen Ausführungsbeispiel weist die
erste Steuerbahn 12 lediglich den Anfangsabschnitt 15 auf.
In der geöffneten Endstellung liegt das Ende 13 dann
am Bahnende bzw. Umkehrpunkt 16.
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In
Erweiterung des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels
kann zusätzlich vorgesehen sein, dass die Schwenkachse 10 in
einer zweiten Steuerbahn 19 beweglich geführt
ist. Diese Steuerbahn 19 ist im Wesentlichen als Linear-Steuerbahn ausgeführt,
die zumindest eine Bahnkomponente in Z-Richtung aufweist und nach
unten verläuft, jedoch auch eine Bahnkomponente in Y-Richtung
aufweisen kann, also mithin schräg verlaufend angeordnet
ist. In der zweiten Steuerbahn wird also die Schwenkachse 10 ausgehend
von der Schließstellung SP in die Öffnungsposition
OP abgesenkt. Dafür kann vorgesehen sein, dass die zweite
Steuerbahn 19 durch einen an der Schwenkachse 10 gelagerten
Exzenter (nicht gezeigt) realisiert wird, wobei an dessen exzentrischen
Abschnitt dann das erste Klappenteil 7 schwenkbar angelenkt
wäre. Durch entsprechende Drehung des Exzenters kann das
erste Klappenteil 7 entsprechend abgesenkt werden, wie
dies anhand der Steuerbahn 19 vorstehend beschrieben ist.
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Der
Bewegungsablauf zwischen der Schließposition SP und der Öffnungsposition
OP ist dabei vorzugsweise wie folgt: Zunächst wird die
Schwenkachse 10 in der zweiten Steuerbahn 19 abgesenkt. Danach
oder zeitgleich erfolgt das Schwenken des ersten Klappenteils 7 um
die Schwenkachse 10, wodurch – wie vorstehend
bereits erläutert – das zweite Klappenteil 8 von
der Schließposition SP in die Öffnungsposition
OP mitgeschleppt und geschwenkt wird.
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Bei
einem anderen Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein,
die Klappe 6 zunächst durch ein Schwenken des
zweiten Klappenteils 8 um das Ende 13 nach unten
zu schwenken. Dabei kann vorgesehen sein, dass die die Faltungsachse 9 während des
Schwenkens blockiert ist. Dadurch wären die beiden Klappenteile 7, 8 gegeneinander
blockiert und die Schwenkachse 10 würde durch
die Bewegung abgesenkt werden, wie dies vorstehend anhand der Steuerbahn 19 beschrieben
ist. Danach könnte die Blockierung an der Faltungsachse 9 aufgehoben werden
und im weiteren Bewegungsablauf würden die beiden Klappenteile 7, 8 wie
vorstehend beschrieben zusammengefaltet werden. Insbesondere in
der Schließposition SP ist auch vorgesehen, die Faltungsachse 9 zu
blockieren. Damit erhält die Klappe 6 eine hohe
Steifigkeit und hält einer größeren Belastung,
die von außen auf die Klappe 6 wirkend könnte, stand.
Eine solche Blockierung der Faltungsachse 9 könnte
erreicht werden durch einen elektromagnetisch oder anderweitig angetriebenen
Verriegelungsbolzen oder dergleichen, der die beiden Klappenteile 7, 8 zueinander
fixiert. An den beiden Klappenteilen 7, 8 könnten
im Bereich der Faltungsachse auch Zahnräder angeordnet
sein, die miteinander kämmen und in der gewünschten
Position gesperrt werden könnten, so dass ein Blockierung
der Faltungsachse 9 erreicht wird. Für den Antrieb
könnte dann weiter vorgesehen sein, diesen auf zumindest
ein Zahnrad wirken zu lassen, um die Klappenteile 7, 8 zusammenzufalten.
Insbesondere wäre dann die erste Steuerbahn 12 virtuell,
also ohne tatsächliche Führung für das
Ende 13 abgebildet. Die Bewegungssteuerung der Klappenteile 7, 8 zueinander übernimmt
die die Zahnradanordnung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004045641
A1 [0003]